http://www.ltam.lu/chimie/orbitalmodelle.doc Atom- und Orbitalmodelle 1) Atommodelle Schon in der Antike beschäftigten sich die Naturwissenschaftler und Forscher mit der Erklärung der Natur. Ihre Überlegungen führten zwangsläufig zur Frage nach dem Aufbau der Stoffe. Frühe Vorstellungen der Stoffe entwickelte der griechische Naturwissenschaftler Demokrit. Für ihn ist die Materie aus kleinsten nicht weiter teilbaren Bausteinen aufgebaut. Er nannte sie Atome. Im 19. Jahrhundert griff der englische Ernest Rutherford (NZ, 1871-1937) Naturwissenschaftler Dalton diese Vorstellung wieder auf. Nach seiner Überzeugung waren Atome elastische Kugeln, die eine bestimmte Masse besitzen. 1911 führte Ernest Rutherford ein bahnbrechendes Experiment durch. Er benutzte eine radioaktive Quelle, die Alpha-Teilchen aussendet. Das Auftreffen der Alpha-Teilchen konnte auf einem Leuchtschirm registriert werden. Dann brachte Rutherford eine extrem dünne Goldfolie in den Teilchenstrom. Wären Atome massive Kugeln müssten die Alpha-Teilchen überwiegend zurückgestreut werden. Das Gegenteil war der Fall: nur ein geringer Teil der Alpha-Teilchen wurde zurückgestreut. Dies war aber als würde man eine Granate auf Seidenpapier abfeuern und sie würde zurückprallen, sagte Rutherford. 1) Die meisten Alphateilchen durchqueren die Goldfolie ohne abgelenkt zu werden. 2) Einige prallen zurück. 3) Andere werden abgelenkt. Massive Kugeln sind Atome also auf gar keinen Fall. Sie besitzen vielmehr eine Atomhülle und einen vergleichsweise winzigen Kern. Im Kern konzentrieren sich Masse und positive Ladung. In der Hülle befinden sich die Elektronen. Sie sind negativ geladen. Niels Bohr setzte 1913 einen weiteren Meilenstein. Nach seiner Theorie umkreisen Elektronen den Atomkern auf festen Bahnen, so wie Planeten ein Zentralgestirn: er nannte seine Theorie „das Planetenmodell der Atome“. Niels Bohr (Däne, 1885-1962) 2) Welle-Teilchen-Dualismus 2.1. Das Elektron als Teilchen: Bohr ging davon aus, dass die Anziehung durch den Kern einerseits und die nach aussen wirkende Fliehkraft andererseits die Elektronen auf ihren Bahnen halten. Dazu müssen auch die Elektronen eine bestimmte Masse Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 1 haben. Wie lässt sich die Masse der Elektronen nachweisen? Eine Kathode erzeugt einen Elektronenstrahl. Er breitet sich in der luftleeren Röhre aus und treibt das Flügelrad an. Dazu ein Modellversuch: Sandkörner bewegen ein Flügelrad. Vergleichbar mit den Sandkörnern können in der luftleeren Röhre nur die Elektronen die Bewegungen des Flügelrades hervorrufen. Also müssen sie eine gewisse Masse besitzen. Elektronen rufen die Bewegung des Dieser Versuch zeigt das Teilchenverhalten der Elektronen. Flügelrads hervor. http://www.ltam.lu/chimie/ElektronTeilchen.html 2.2. Das Elektron als Welle: Elektronen sind geladene Teilchen bestimmter Masse. Nach Bohr bewegen sie sich auf festgelegten Bahnen um den Atomkern. Aber nach den Gesetzen der klassischen Physik erzeugen geladene Teilchen, die sich auf einer kreisförmigen Bahn, bewegen elektromagnetische Strahlung. Deren Energie müsste den Elektronen verloren gehen und sie müssten auf einer Spiralbahn in den Kern stürzen. Das Modell von Bohr und die Gesetze der klassischen Physik sind nicht miteinander zu vereinbaren. Oder sind die Elektronen nur nicht richtig beschrieben? Theoretische Untersuchungen von de Broglie 1924 legten nahe, dass Elektronen und Wellen ähnliche Eigenschaften haben könnten. Zwei Erreger erzeugen Wasserwellen. Die Wasserwellen überlagern sich in einem bestimmten Bereich und bilden ein charakteristisches Muster: ein Interferenzmuster. Wie entstehen solche Interferenzen? Ein Versuch aus der Akustik verschafft Klarheit: Treffen 2 Wellen aufeinander so können sich Louis de Broglie (F, 1892-1987) die Wellenbäuche entweder addieren oder gegenseitig auslöschen. Broglie bestimmte die Zwischen diesen Extremen sind alle Übergangsformen möglich. Gibt es De Wellenlänge beweglicher Teilchen Interferenz auch bei Elektronen? mit (Wellenlänge Lambda ist gleich Plancksches Wirkungsquantum h durch Impuls p des Teilchens) Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 2 (Abb. 1) Eine Kathode erzeugt einen Elektronenstrahl. Dieser wird mithilfe eines Strahlenteilers zerlegt. Die Elektronen treffen auf einen Leuchtschirm. So kann man das entstehende Elektronenmuster direkt beobachten. Wo viele Elektronen auftreffen leuchtet der Schirm hell auf. In der Mitte im Gebiet des Strahlenteilers treffen keine Elektronen auf: der Schirm bleibt dunkel. Legt man an den Teiler eine positive Ladung an, werden die Elektronen abgelenkt. So sehr, dass sich die Strahlen in einem bestimmten Bereich überlagern. Auf dem Leuchtschirm kann man dies beobachten. Zu erwarten wäre: der Überlagerungsbereich müsste sich einheitlich und deutlich heller als die Randgebiete zeigen, wegen der hohen Elektronendichte. Tatsächlich entsteht ein Streifenmuster. (Abb. 1) Die Vermutung liegt nahe: hier findet ähnlich wie bei den Wasserwellen Auslöschung durch Interferenz statt. Elektronen können als Teilchen und als Welle beschrieben werden: Welle-Teilchen-Dualismus. http://www.ltam.lu/chimie/ElektronWelle.html Interferenzmuster 3) Stehende Wellen Stehende Wellen können mithilfe eines Gummibandes, das mittels eines Motors bewegt wird, veranschaulicht werden. Erhöht man die Geschwindigkeit des Motor, so ändert sich die Schwingung des Bandes. Die Folge: die Wellenlänge verkürzt sich. Wieder entsteht eine eindimensionale Welle: 2 Bäuche und ein Knoten. Bei noch höheren Geschwindigkeiten entstehen Wellen mit noch mehr Bäuchen und Knoten. Um zweidimensionale stehende Wellen sichtbar zu machen, versetzt man Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 3 eine mit Sand bestreute Membrane in Schwingung. Der Sand sammelt sich bevorzugt an den nicht schwingenden Stellen. Diese entsprechen den Knoten. Der Grundton wird erhöht und eine weitere kreisförmige Knotenlinie entsteht. Mit zunehmender Tonhöhe bilden sich stehende Wellen mit mehreren Knotenlinien mit unterschiedlichen Formen. Aus den Arbeiten von Erwin Schrödinger, Werner Heisenberg und Paul Dirac entwickelte sich 1925 eine Theorie zur richtigen Beschreibung der Elektronen. Eine komplizierte mathematische Gleichung, die Schrödinger Paul Dirac (GB, 1902-1984) Gleichung, beschreibt das Verhalten von Elektronen als dreidimensionale stehende Wellen. http://www.ltam.lu/chimie/Wellen.html 4) Heisenbergs Unschärferelation Werner Heisenberg (1901 - 1976) benutzte das Teilchenmodell der Elektronen und konnte nachweisen, dass es prinzipiell unmöglich ist, gleichzeitig den Ort und die Geschwindigkeit eines Elektrons genau zu bestimmen. Man spricht von der Heisenbergschen Unschärferelation: x (m v) h h xv 4 4 m m: Masse (konstant) h: Planck-Konstante x: Positionsfehler v: Geschwindigkeitsfehler Werner Heisenberg (D, 1901-1976) Falls x sehr klein ist (geringer Positionsfehler) dann wird v sehr groß. Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 4 Falls v sehr klein ist (geringer Geschwindigkeitsfehler) dann wird x sehr groß. Wenn man die Geschwindigkeit des Elektrons sehr genau bestimmt, dann kann man den Aufenthaltsort nur noch sehr grob einschätzen. Bestimmt man dagegen den Aufenthaltsort des Elektrons sehr genau, dann ist es unmöglich die Geschwindigkeit des Elektrons genau zu ermitteln! Daraus folgt, dass man nur die Wahrscheinlichkeit angeben kann, Elektronen in einem bestimmten Volumen anzutreffen. Einheiten: 1J = 1 N·m Numerisches Beispiel: Das Bohrmodell gibt für das Elektron im 1N = 1 kg·m·s-2 Wasserstoffatom im Grundzustand eine Geschwindigkeit von etwa 2,2 • 106 m s-1 an. • Berechne den Fehler v mit dem dieser Geschwindigkeitswert behaftet ist, falls x = 0,05 Å (etwa 10% Fehler). • Wiederhole die Rechnung für einen Fehler von 1%! (m = 9,1095 • 10-31 kg; h = 6,6262 • 10-34 J s). Lösung: • Für x = 0,05 Å erhält man: v = 1,16 • 107 m s-1 (etwa 5 mal größer als der eigentliche Wert!) • Für x = 0,005 Å erhält man: v = 1,16 • 108 m s-1 (etwa 50 mal größer als der eigentliche Wert!) 5) Orbitalmodelle und Quantenmechanik Die Schrödinger-Gleichung hat viele Lösungen. Die Lösungen für Atome werden Orbitale genannt. Die Quadrate der Lösungen ergeben als graphische Darstellung dreidimensionale Gebilde. Sie lassen die Dichte der Aufenthaltswahrscheinlichkeiten für Elektronen erkennen. Die Eigenschaften der Orbitale werden durch Quantenzahlen beschrieben. Die Ausdehnung und Energie der Orbitale wird von der Hauptquantenzahl n charakterisiert. Je höher n, desto größer das Orbital, desto größer seine Erwin Schrödinger (A, 1887-1961) Energie. Die einfachsten Orbitale sind kugelförmig aber es gibt auch noch andere Formen. Die unterschiedliche Gestalt der Orbitale wird durch die Nebenquantenzahl l beschrieben. Je höher l desto komplizierter die Gestalt. Die Magnetquantenzahl m beschreibt die Orientierung im Raum. Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen Man bezeichnet den Bereich des Raumes, in dem man das Elektron mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit antreffen kann, als Orbital. 5 6) Die Quantenzahlen Name Hauptquantenzahl • Die Hauptquantenzahl n gibt die Energiestufe (Schale) des Elektrons an. Symbol Wertebereich Bedeutung n n • gibt die Energiestufe (Schale) des l Nebenquantenzahl Beschreibung des l verfeinert Elektrons. die Die Nebenquantenzahl l bestimmt die Art des Elektrons an Nebenquantenzahl Die Orbitals in dem sich das Elektron befindet. n=1 K-Schale • Die Magnetquantenzahl m liefert weitere n=2 L-Schale Angaben n=3 M-Schale über das Elektron. Die Magnetquantenzahl m bestimmt die Orientierung des Orbitals in einem elektromagnetischen Feld. ... • l bestimmt die Art des Orbitals Eigenrotation l n-1 l=0 s-Orbital, Kugelform unterscheiden sich zwei Elektronen zumindest in l=1 p-Orbitale, Hantelform ihrer Spinquantenzahl. l = 2 d-Orbitale, 3D-Strukturen komplizierte l = 3 f-Orbitale, 3D-Strukturen komplizierte Die Spinquantenzahl des s Elektrons. bestimmt Da die Orbitale maximal zwei Elektronen aufnehmen können, Magnetquantenzahl m m l m+ l bestimmt die Orientierung des Orbitals in einem elektromagnetischen Feld Beispiel: längs der x-Achse, der yAchse oder der z-Achse Spinquantenzahl s s=+ 1 2 oder s=- 1 2 bestimmt die Eigenrotation des Elektrons (im Uhrzeigersinn oder im entgegengesetzten Uhrzeigersinn) http://www.ltam.lu/chimie/Quantenzahlen.html Schnitt durch ein 1s-Orbital 2s-Orbital 2p-Orbital Die Punkte sind nicht mit Elektronen zu verwechseln sondern die Aufenthaltswahrscheinlichkeit für Elektronen ist umso höher je dichter die Punkte zusammenliegen. Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 6 7) Einige Orbitale des Wasserstoffs y n l m Orbital Darstellung Vereinfachte Darstellung1 z x n=1 l=0 m=0 s 1s n=2 l=0 m=0 s 2s l=1 n=3 l=0 m=-1 p m=0 p m=1 p m=0 s 2px 2py 2pz 3s l=1 l=2 m=-1 p m=0 p m=1 p m=-2 d m=-1 d m=-0 d m=1 d m=2 d 3px 3py 3pz 3dx2-y2 3dxz 3dz2 3dyz 3dxy http://www.ltam.lu/chimie/Quantenzahlen.html 1 Die Orbitale werden durch Kästchen dargestellt, welche maximal zwei Elektronen mit entgegengesetztem Spin aufnehmen können: leer Atom- und Orbitalmodelle 1 e- 2 e- LTAM - M. Steffen 7 8) Darstellung der Orbitale im Grundzustand Grundzustand: Elektronenkonfiguration im energieärmsten Zustand des Atoms Beispiele: Symbol Anzahl e- He 2 e- 1s2 Li 3 e- 1s2 2s F 9 e- 1s2 2s2 Atom- und Orbitalmodelle Schreibweise Orbitale 2p5 LTAM - M. Steffen 8 9) Orbitale im angeregten Zustand Durch äußere Einflüsse werden die Atome in einen angeregten Zustand versetzt: die Orbitale "vermischen" sich zu Hybridorbitalen welche sich maximal abstoßen. Beispiele: • Beryllium Die 2 sp-Orbitale stoßen sich maximal ab, man erhält eine lineare Anordnung, zwischen beiden Orbitalen besteht ein Winkel von 180°: Hybridisierung: 1 s-Orbital 1 p-Orbital 2 sp-Orbitale hybridisierte Orbitale • Bor Die 3 sp2-Orbitale stoßen sich maximal ab, man erhält eine lineare Anordnung, zwischen den Orbitalen besteht ein Winkel von 120° : Hybridisierung: 1 s-Orbital 2 p-Orbitale 3 sp2-Orbitale hybridisierte Orbitale Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 9 • Kohlenstoff Die 4 sp3-Orbitale stoßen sich maximal ab, man erhält eine tetraedrische Anordnung, zwischen den Orbitalen besteht ein Winkel von ~109°: Hybridisierung: 1 s-Orbital 4 sp3-Orbitale 3 p-Orbitale hybridisierte Orbitale http://www.ltam.lu/chimie/Hybridorbitale.html 10) Bildung einer Elektronenpaarbindung Alte Definition: Eine Atombindung kommt zustande, wenn zwei Einzelelektronen von zwei verschiedenen Atomen ein gemeinsames Elektronenpaar bilden (äußere Schale komplett gefüllt. Beispiel: Gib anhand der Lewisdarstellung an, wie die Atombindung zwischen zwei Chloratomen entsteht. Neue Definition: Bei der Atombindung überlappen sich zwei Atomorbitale (AO) von zwei verschiedenen Atomen zu einem neuen Orbital, einem Molekülorbital (MO). Die negative Ladungsdichte der Elektronen liegt zwischen den Kernen der beiden Atome. Man nennt diese Art der Bindung eine σBindung. Alle einfachen Bindungen sind σ-Bindungen. Beispiele: Skizziere die beiden einzelnen AO von 2 Wasserstoffatomen. Skizziere, wie es zu einer Bindung kommt. Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 10 Skizziere die beiden einzelnen AO von 2 Chloratomen. Skizziere, wie es zu einer Bindung kommt. http://www.ltam.lu/chimie/Wasserstoffmolekuel.html 11) Das Ethanmolekül Art der Bindung: Summenformel: Vereinfachte Strukturformel: Elektronenverteilung des Kohlenstoffatoms im Grundzustand: Elektronenverteilung des Kohlenstoffatoms im angeregten Zustand: Elektronenverteilung des Kohlenstoffatoms im hybridisierten Zustand: Durch Überlappen von Atomorbitalen kommt es zur Bildung eines Molekülorbitals. Wieso kann man die Geometrie des Ethanmoleküls nicht ohne hybridisierte Atomorbitale erklären? ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ 12) Das Ethenmolekül Summenformel: Art der Bindung: Vereinfachte Strukturformel: Die Reaktionen des Ethens zeigen, dass eine der beiden C-C-Bindungen stabil, die andere sehr reaktionsfreudig ist: also handelt es sich um zwei unterschiedliche Bindungen! Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 11 Andererseits zeigt die Untersuchung des Ethenmoleküls, dass sich die 2 CAtome und die 4 H-Atome in der gleichen Ebene befinden. Versuche das Verhalten und die Struktur des Ethens anhand der Bildung der Molekülorbitale zu erklären! ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ Hybridisierung: Elektronenverteilung des Kohlenstoffatoms im Grundzustand: 1s2 2s2 2p2 Elektronenverteilung des Kohlenstoffatoms im angeregten Zustand: 1s2 2s1 2p3 Elektronenverteilung des Kohlenstoffatoms im hybridisierten Zustand: Skizziere die AO der Kohlenstoffatome (räumliche Darstellung), und zeichne ein, wie es zu einer Bindung zwischen den beiden Kohlenstoffatomen kommt. Zeichne ein, wie es zu einer Bindung mit den Wasserstoffatomen kommt. Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 12 Schlussfolgerung: Doppelbindungen entstehen, wenn in einem Molekül zwei sp2 hybridisierte Atome vorhanden sind. Bei diesen Atomen ist ein pOrbital nicht an der Hybridisierung beteiligt. Dieses p-Orbital steht senkrecht zur Ebene, die von den drei sp2 Hybridorbitalen gebildet wird. In der Doppelbindung kommt ein MO zustande dadurch, dass sich zwei sp2Hybridorbitale kombinieren. Sie bilden eine σ-Bindung. Außerdem kombinieren sich die beiden p-Orbitale, die nicht an der Hybridisierung teilgenommen haben, zu einem weiteren MO. Dieses MO liegt senkrecht zu der Ebene, in der sich die Atomkerne und die σ-Bindungen befinden und wird -Bindung genannt. Die -Bindung ist eine schwächere Bindung Die σ-Ebene des Moleküls enthält als die σ-Bindung. die C-C-Bindung und die 4 C-HBindungen: alle beteiligten Atome liegen auf einer Ebene. Die -Ebene ist rechtwinklig zur σ-Ebene. 13) Das Ethinmolekül Summenformel: Vereinfachte Strukturformel: Die Reaktionen des Ethins zeigen, dass eine der drei C-C-Bindungen stabil, die beiden anderen sehr reaktionsfreudig sind: also handelt es sich um zwei unterschiedliche Arten von Bindungen! Andererseits zeigt die Untersuchung des Ethenmoleküls, dass sich die 2 CAtome und die 2 H-Atome auf einer Gerade befinden. Versuche das Verhalten und die Struktur des Ethens anhand der Bildung der Molekülorbitale zu erklären! Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 13 Elektronenverteilung des Kohlenstoffatoms im Grundzustand: 1s2 2s2 2p2 Elektronenverteilung des Kohlenstoffatoms im angeregten Zustand: 1s2 2s1 2p3 Elektronenverteilung des Kohlenstoffatoms im hybridisierten Zustand: Skizziere die AO der Kohlenstoffatome (räumliche Darstellung), und zeichne ein, wie es zu einer Bindung unter den beiden Kohlenstoffatomen kommt. Zeichne ein, wie es zu einer Bindung mit den Wasserstoffatomen kommt. Hybridisierung: Schlussfolgerung: Die zwei sp-Orbitale befinden sich auf einer Geraden, d.h. sie bilden einen Winkel von 180°. Die zwei p-Orbitale verteilen sich in zwei rechtwinklig angeordneten Ebenen. Zwei sp-Orbitale überlagern sich entlang der Verbindungslinie der beiden Kerne, hieraus entsteht eine stabile σ-Bindung. Je zwei parallele p-Orbitale überlagern sich seitlich, daraus entstehen zwei wenig stabile -Bindungen. Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 14 14) Das Methanalmolekül Summenformel: Art der Bindung: CH2O Vereinfachte Strukturformel: Die Reaktionen des Methanals zeigen, dass eine der beiden C-OBindungen stabil, die andere sehr reaktionsfreudig ist: also handelt es sich um zwei unterschiedliche Bindungen! Andererseits zeigt die Untersuchung des Methanalmoleküls, dass sich alle Atome in der gleichen Ebene befinden. Versuche das Verhalten und die Struktur des Methanals anhand der Bildung der Molekülorbitale zu erklären! Elektronenverteilungen des Kohlenstoffatoms (siehe: __________________ ) Elektronenverteilung des Sauerstoffatoms im Grundzustand: Elektronenverteilung des Sauerstoffatoms im angeregten Zustand: Elektronenverteilung des Sauerstoffatoms im hybridisierten Zustand: Skizziere die AO der beiden Atome (C und O) (räumliche Darstellung), und zeichne ein, wie es zu einer Bindung unter den beiden kommt. Zeichne ein, wie es zu einer Bindung mit den Wasserstoffatomen kommt. Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 15 Zusammenfassung: Einzelbindung: Art der Bindung: Hybridisierung: Beispiele: Doppelbindung: Art der Bindungen: Hybridisierung: Beispiele: Dreifachbindung: Art der Bindungen: Hybridisierung: Beispiele: Weitere Beispiele zum Üben: CH3 – CH2 –OH CH3 – COOH C6H6 C6H12 Atom- und Orbitalmodelle LTAM - M. Steffen 16