Hexenbuch Arbeitstitel

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Hexenbuch Arbeitstitel "Hexenbesen und
Wanderstab" Ein Praxisbuch für alpenländische
Hexen
Einleitung:
Seit Gerald Gardner und Alex Sanders in den sechziger - und siebziger Jahren des
vergangenen Jahrhunderts Wicca populär gemacht haben, hat das moderne
Hexentum sich zu einem lebendigen und vielfältigen Zweig der westlichen
Spiritualität entwickelt. Unzählige Coven1 und Zirkel sind aus dem ursprünglichen
"British Traditional Wicca", BTW2 genannt, hervor gegangen, haben sich weiter
entwickelt, sind zum Teil traditionell geblieben oder haben eigene Formen hervor
gebracht. Die Szene ist lebendig und kreativ.
Natürlich, nicht alle, die sich als Hexen verstehen, sind gleichzeitig auch Wiccas. Es
gibt eine Unzahl "frei fliegender" Hexen und Zirkel, die jenseits von Wicca wertvolle
und erfüllende Arbeit leisten.
Ich selbst und mein Mann und Hohepriester sind Wicca's, und deshalb schreibe ich
dieses Buch aus diesem speziellen Blickwinkel. Wir beide wurden zu Imbolc (1.
Februar) Jahre 1989 in einen Alexandrinischen Coven initiiert, haben uns aber im
Laufe der Jahre dann an den Büchern von J. und St. Farrar3 orientiert und schließlich
unseren eigenen "Stil" gefunden, der sich an die Grundzüge des BTW hält, aber in
eklektischer und synkretistischer Art und Weise seine Anleihen überall dort nimmt,
wo es uns stimmig erscheint. Das ist auch der eigentliche Grund, dieses Buch zu
schreiben.
Wicca kommt aus Großbritannien. Aber wer meint, dass es auf der Insel, im
Gegensatz zu Mitteleuropa, eine ungebrochene Hexentradition gegeben hat, deren
Fortsetzung Wicca ist, unterliegt dem selben romantischen Irrtum wie wir einst, in
unseren Anfangszeiten. Die "Gründerväter" des Wicca bezogen ihre Vorstellungen
u.a. aus magischen Orden Wie dem OTO (Templum Ordo Orientis), dem Golden
Dawn und auch von den Freimaurern. Die Wurzeln dieser Art von Magie liegen zum
Teil im Fernen Osten (Indien) und zum Teil in der klassischen Antike (Hermetik).
Alles, was sich im Hexentum als alte Überlieferung bezeichnet, ist entweder eine
bewusste Fälschung oder geht auf Volksbräuche zurück, in denen sich wohl uralte,
heidnische Relikte verstecken, die aber auch meist christlich überformt und/oder bis
zur Unkenntlichkeit verstümmelt sind. Wie auch immer, alles, was je in den Büchern
der Schatten4 geschrieben und tradiert wurde, ist zum einen in englischer Sprache
verfasst und bezieht sich zum anderen auf teils Inselkeltische, teils Griechische,
Römische, Germanische, Ägyptische Vorstellungen. Der Grund dafür liegt m. E. in
erster Linie auf den, schon erwähnten, zeremonialmagischen Wurzeln des Wicca.
Die alpinen Länder sind dabei ein wenig stiefmütterlich behandelt, obwohl besonders
dieser Kultur - und Landschaftsraum äußerst reich an Sagen, Überlieferungen und
Bräuchen ist. Fast jedes Gebirgstal in den Österreichischen, Schweizer und auch
Deutschen Landschaften hat seine eigenen Sagen und Bräuche. Das gilt natürlich
auch für die Französisch -, slawisch - und italienischsprachigen Gebiete des
Alpenraumes.
Eines der zentralen Anliegen des Wicca ist es, "im Einklang mit Zeit und Ort zu sein".
Was bedeutet das?
Nun, Wicca versteht sich als eine Naturreligion. Das heißt aber nicht, in einer
weltabgewandten, "Zurück zur Natur" - Seligkeit im Rousseau'schen Sinn zu
versinken, sondern die Rhythmen und Zyklen der Natur und der Jahreszeiten
2
bewusst zu erleben und uns unseres Eingebundenseins in diese Abläufe gewahr zu
werden. In den acht Jahresfesten5 begehen wir diese Übergangszeiten feierlich und
bringen deren spezielle Qualitäten zum Ausdruck. All diese Abläufe, Zeitqualitäten,
Entsprechungen haben natürlich ihren Bezug zu den Lebenszyklen der Menschen
und weisen auf eine metaphysische Realität hinter allen Erscheinungen hin.
Wicca's verehren das Göttliche in der Gestalt der Dreifachen Göttin (Jungfrau, Mutter
und Weise Alte) und ihrem Gefährten, dem Gehörnten (nein, nicht der Teufel!), dem
Jahres -, Fruchtbarkeits -, Vegetations -, Totengott etc.
Diesem Einklang von Zeit und Ort widme ich mein Buch. Denn die Alten Götter
haben überlebt. Hier, in den heimatlichen Bergen und Wäldern, in den Höhlen und
Schluchten, den Seen und Mooren, auf den Gletschern und Almen, leben sie noch,
sind sie eingeschrieben in das Gesicht der Landschaft, verborgen, doch offenbar für
den, der sie mit aufrichtigem Herzen sucht und verehrt.
Ich habe den Versuch unternommen, die Anrufungen und Rituale der Wiccatradition
in meine Muttersprache, deutsch, zu übertragen. Das war natürlich größtenteils
Nachdichtung, weil sich die englischen Reime nicht so ohne Weiteres einfach in
Rhythmus und Syntax übersetzen lassen.
Die acht Hauptfeste des Hexenjahres habe ich nach ihrer besonderen Zeitqualität
acht sog. "Kraftorten"6 zugeordnet und dabei auf regionale Überlieferungen
besonderen Bedacht gelegt.
1
Coven sind Hexenzirkel. Der Name leitet sich aus dem Wort "covenant" (einen Bund schließen, sich
verpflichten), her. Sie bestehen idealer weise aus 13 Personen beiderlei Geschlechts, können aber auch weniger
Teilnehmer haben. Die Leitung hat ein Hohepriesterpaar.
2
Gerald B. Gardner machte das Hexentum durch sein Buch "Witchcraft Today", im Jahre 1954 bekannt.
Alexander Sanders spaltete sich von ihm ab und gründete eine eigene Wicca - Richtung.
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Stewart und Janet Farrar, von Sanders initiiert, haben sich im Laufe der Zeit von dieser Richtung weg bewegt
und eine eigene, kreative Form des Wicca entwickelt. Ihre Bücher sind zum grundlegenden Handwerkszeug
vieler praktizierender Hexen geworden: "What Witches Do", Eight Sabbats For Witches", "The Witches Way",
"The God/Godess Of The Witches" uva.
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Jeder neu Initiierte schreibt dieses Grimoire von seinem Initiator handschriftlich ab. Weil sich Rituale,
Anrufungen etc. in den einzelnen Coven geringfügig oder auch mehr voneinander unterscheiden, entstehen so
abweichende Traditionen.
5
Das Rad von Geburt, Wachstum, Fruchtbarkeit, Rückzug und Tod, markiert von Imbolc (Lichtmess), Beltane
(Maifest), Lughnasadh (Schnitterfest), Samhain (Allerseelen) und den Äquinoxien und Solstitien, im Ganzen
Acht "Speichen".
66
1. TEIL
1. Kapitel
Was tun Hexen eigentlich?
An alle langjährigen Hexen, Wicca Praktizierende und Insider: Bitte überblättern!
Dies ist kein Buch über Wicca. Um mehr über Wicca zu erfahren, gibt es gute und
seriöse Bücher, die ich im Anhang nennen werde. Aber um zu wissen, worum es hier
eigentlich geht, muss ich eine knappe Einführung in das Hexentum und Wicca
geben.
Zu allererst: was Hexen tun, weiß ich nicht. Ich weiß aber, was Wiccas tun, und die
sind auch Hexen. So weit gefächert die Wiccapraxis auch ist, es gibt ein paar
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Gemeinsamkeiten, die den Kern der Wiccareligion, ja der Hexenreligion überhaupt,
bilden. Religion? Ja, sicher, denn das Wichtigste, das für alle Hexentraditionen gilt,
ist, wir verehren "das Göttliche", wie andere Religionen auch. Wir aber sehen diese
Göttliche als Göttin und Gott. Für uns sind die Erscheinungen der Welt polar. Das
chinesische Yin/Yang - Zeichen wäre dafür eine gute Entsprechung, oder eine
elektrische Batterie, wo der Strom fließt, wenn die Pole zusammen geschaltet
werden. Das größere Gewicht liegt dabei auf der Göttin. Das mag ein kleiner
Ausgleich für die Unterbewertung der Frauen in vergangenen Zeiten sein.
Die Göttin ist das Leben, sie gibt das Leben, und sie nimmt das Leben wieder zu
sich, wenn die Zeit abgelaufen ist. Sie erscheint als Jungfrau, als Mutter und als
Weise Alte, analog den Phasen des zunehmenden, des vollen und des
abnehmenden Mondes. Sie stirbt nicht, sondern wandelt sich, wieder und immer
wieder.
Ihr Gegenüber ist der Gott. Ja, ganz bewusst "der Gott" und nicht "Gott", der/die/das
nicht polar, nicht individualisiert, nicht darstellbar ist. "Der Gott" ist Sohn, Geliebter,
Gefährte der Göttin. Er wird von Ihr geboren, paart sich mit Ihr und stirbt, um erneut
wieder geboren zu werden. Sein Lebenslauf ist das Jahr. Er ist die Vegetation, die
stirbt, neu geboren wird, wächst, reift und wieder stirbt.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist der Glaube an viele Leben. Überhaupt betrachten wir
Hexen das Leben als zyklisch und nicht linear. Eines unserer wichtigsten Symbole ist
der (Hexen)Kreis oder auch die Spirale. Wir kennen auch keine Dualität, die
Gegenüberstellung zweier gegensätzlicher Mächte, wie Gott : Teufel, das Gute : das
Böse, ist dem Weltbild der Hexen fremd. Deshalb können wir auch keine
"Teufelsanbeter" sein, wie es uns von Unwissenden manchmal nachgesagt wurde
und wird. Es gibt für uns auch keine Verdammnis, keine Hölle und keine Sünde. Das
heißt aber natürlich nicht, dass wir keine Ethik kennen. Wir wissen nur, dass wir
selbst die Verantwortung tragen für unser Denken, Fühlen und Handeln. Es gibt da
einen überlieferten Spruch. Er lautet:
Was immer du tust, wird dreifach auf dich zurück kommen.
Nun ja, Hexen haben auch eine Vorliebe für dramatische Sprüche, aber sinngemäß
stimmt das schon.
Ein weiterer Spruch lautet:
Tu was du willst, und schade niemandem.
Das klingt banal, mag sein. Aber die Praxis ist schon ein wenig komplizierter, als der
Spruch glauben lässt.
Noch etwas. Bei uns gibt es keine Geistlichkeit, wir alle sind Priesterinnen und
Priester. Das heißt, dass wir alle in unserer Ausbildung lernen, mit den Göttern in
Kontakt zu treten, für sie zu sprechen und zu handeln. Natürlich ist jeder Mensch im
Grunde niemals von Gott getrennt. Aber die wenigsten sind sich dessen bewusst.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Es gibt aber schon so etwas, wie eine Hierarchie. Das ist ein drei - Grad - System.
Am ehesten entspricht es der Lehrling - Geselle - Meister - Einteilung der alten
Bauhütten, wieder ein Hinweis auf das Freimaurertum.
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Unsere Arbeit findet in den Coven statt, in die einE Wicca - AnwärterIn traditionell
initiiert wird. Diese Coven treffen sich zu den Vollmonden, um so richtig zu zaubern,
also, um magisch zu arbeiten. Dazu kommen noch die acht Jahresfeste. Kein
Wunder, dass so ein Coven eine enge Bindung zwischen seinen Mitgliedern fördert.
Sie sind in den meisten Fällen eine richtige Familie, mit Eltern (den Hohepriestern,
die den C. leiten), erwachsenen Töchtern und Söhnen (2. Grad Initiierte) und den
"Kindern", den Neu Initiierten. Großeltern gibt es oftmals auch. Das sind die so
genannten "Elders", also die Alten, die als Covenleiter zurück getreten sind.
Unsere Arbeit und unsere Treffen finden im "Kreis zwischen den Welten" statt. Er
schützt uns vor ungebetenen Einflüssen, und er bewahrt die Energie, die wir in ihm
aufbauen, um mit ihr zu arbeiten. Welcher Art ist nun diese Arbeit? Was tun wir nun
wirklich?
Vorausgeschickt ist zu bemerken:
Hexe sein, ist ein Lebensweg. Er hat sehr viel weniger mit Klischees wie "Charmed"
oder schwarz angemalten Lippen und riesigen Pentagrammanhängern zu tun, als mit
Liebe zum Lebendigen, Vertrauen in den Kosmos und Freiheit des Geistes.
- Wir nehmen die Verbindung zum Göttlichen, zu den Göttern, auf. Wir verbinden
"Himmel" und Erde.
- Wir helfen und heilen.
- Wir schützen (Menschen, Häuser, Tiere, Landschaften....)
- Wir fördern (Fülle, Erfolg, Wohlstand.......)
- Wir schauen nach innen, vorwärts und zurück. Das nennt man Divination. Hilfsmittel
dabei sind z. B. Tarot, Runen, Orakel, Spiegel, Kristallkugel.....
- Wir ehren die Natur und die Naturwesen
- Wir versuchen, im Einklang mit Zeit und Ort zu leben
- WIR FEIERN AUSGIEBIG! Das Leben ist kein Jammertal, sondern ein Fest!
Das wären einmal die wichtigsten Punkte, die im Großen und Ganzen für alle Wiccas
und auch für andere Hexen mit einigen Ausnahmen gelten, aber natürlich in
verschiedenen Abstufungen und Ausprägungen. Es gibt viele, verschiedene Weisen,
als Hexe zu leben, aber uns alle verbindet mehr als uns trennt. Unser Gruß lautet
"BLESSED BE", "sei gesegnet". Und das meinen wir, wie wir es sagen.
Ich habe lange nachgedacht, wie ich dieses Arbeitsbuch denn nun "anlegen" solle.
Für "Insider", also Wiccas wie ich selbst? Dann zweifelte ich daran, dass meine
Schwestern und Brüder in der Craft so etwas eigentlich nicht wirklich brauchten. Sie
wüssten ohnehin, was und wie sie etwas zu tun hätten. Andererseits aber fänden
manche von ihnen einen mehr regional mitteleuropäisch und speziell
alpenländischen Zugang zum doch sehr englisch geprägten Wiccatum vielleicht
brauchbar. Andere wieder, die sich zum "Alten Weg" hingezogen fühlten und nicht
wüssten, wie das eigentlich nun gehen könne, wären vielleicht froh über eine
Einstiegshilfe in das Hexentum, die ihnen ein Gefühl dafür vermittelte, wie sich das
Hexe Sein denn nun anfühlt. Dazu braucht es vorerst einmal weder einen
Hexenzirkel, noch einen Schwur, sondern einzig und allein das tiefe Verlangen, die
Göttin und den Gehörnten in all ihren Erscheinungsformen zu verehren. Vielleicht
erwächst ja bei dem Einen oder Anderen daraus einmal der Wunsch, sich einem
Coven anzuschließen. Dies könnte ein Einstieg dazu sein. Was könnte sich dazu
besser eignen, als eine tiefe Verbindung mit dem Land einzugehen, das ja Teil Ihres
Leibes ist. Immer hatte die Göttin diese ursprüngliche Verbindung mit dem Land, mit
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der Erde, ja Sie war diese Erde. Ihre Figur zeichnet sich in Bergkämmen ab als
"Liegende Frau", Höhlen sind ihre Vulva, die Heimat ungeborener Seelen. Sie wohnt
am Grunde von Teichen, in einer zauberischen Anderswelt, in die zu manchen Zeiten
Menschen Eingang finden (Frau Holle), und sie wohnt letztendlich in unserer Seele,
von wo ihre Stimme seit Anbeginn der Zeiten leise und dennoch machtvoll zu uns
spricht.
Zeichnen wir deshalb die Linien ihres Gesichtes in der Landschaft nach, verehren wir
sie an ihren angestammten Plätzen, und erwecken wir dadurch die uralte Heiligkeit
der Erde wieder. Es mag sein, dass wir dadurch auch einen Beitrag leisten zu einem
verantwortungsvolleren Umgang mit unserer Mutter, der Erde.
KINDER DER ERDE
Wenn uns die Erde wieder lehrt,
wie einst, als wir wie ihre Kinder
unter gütiger und weiser Obhut
die Züge ihres Antlitz'
nachzeichnend sie zum Lächeln brachten,
ferne Erinnerung, leise klingt sie in uns,
und wir wissen nicht, woher,
jetzt, da wir als halberwachsne Flegel,
ihres Schmerzes nicht achtend,
Trauer in die lieben Züge graben.
Wenn uns die Erde wieder lehrt,
wenn wir, nun endlich reif geworden,
uns wiederkehrend,
erkennend in die Mutterarme schmiegen,
schließt sich der Kreis.
2. Kapitel
Orte der Kraft und wie man ihnen begegnet
Unsere Erde ist ein Ort der Kraft. Sie trägt und ernährt uns, lässt uns wachsen und
gedeihen und nimmt unseren Leib am Ende unseres irdischen Lebens wieder zu
sich, um daraus neues Leben entstehen zu lassen. Sie ist ein wahrhaft
alchemistischer Athanor.
Dennoch gibt es überall auf der Erde Orte mit einer ganz besonderen Ausstrahlung.
Nein, ich meine damit nicht Erdstrahlen, Gitternetze und Leylines, obwohl
Radiästheten sicherlich solche Erscheinungen an diesen Orten auffinden können.
Uns aber genügen unsere fünf, na, vielleicht auch sechs oder sieben Sinne. Ein
wenig Intuition und Feinfühligkeit ist schon auch nötig. Nichts also, was nicht allen
Menschen verfügbar wäre.
An Orten der Kraft wird von vielen Menschen eine besondere Form von
energetischer Qualität wahrgenommen, die sich häufig sichtbar, z B. in Form von
landschaftlichen Besonderheiten, oder fühlbar, in einem veränderten Körpergefühl,
einer veränderten Gestimmtheit oder ganz allgemein als der Eindruck, hier
manifestiere sich etwas nicht genau zu definierendes, Geheimnisvolles oder sogar
Numinoses, ausdrückt.
Und hier kommt nun der Wanderstab zum Einsatz. Wenn wir mit offenen Sinnen
Landschaft erfahren wollen, müssen wir das zu Fuß tun. Zum einen, weil diese Orte
in den meisten Fällen nur zu Fuß zu erreichen sind, zum anderen, weil nur so
langsames und achtsames Sich Bewegen in der Landschaft möglich ist. Aber keine
Sorge, es sind in den meisten Fällen keine Kräfte raubenden Gewaltmärsche oder
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gefährliche Klettertouren nötig. Mit wenigen Ausnahmen sind es durchaus zumutbare
Wanderungen oder Spaziergänge, die uns zu den gewünschten Orten führen. Aber
eines unterscheidet diese Fußwege von üblichen Wanderungen: es sind eigentlich
richtige Pilgerwege.
Was zeichnet einen Pilgerweg aus? Das Wegbewegen von einem gewohnten Ort soll
helfen, sich aus gewohnten Denkmustern zu lösen und durchlässig für andere,
feinere und neue Schwingungen zu werden. Während wir uns beim Wandern gerne
mit unseren Freunden und Partnern unterhalten, sollten wir diesen meditativen Weg
schon mit einem kleinen Ritual beginnen, indem wir inne halten, ein wenig still
werden und uns auf den Zweck dieses Weges einstimmen. Dabei senden wir schon
eine Art inneres Radar aus, das uns in Resonanz treten lässt mit den Besonderheiten
des Ortes und seiner physischen und metaphysischen Qualität.
Der Weg soll schweigend zurück gelegt werden. Schweigen zu lernen, ist eine
wichtige Voraussetzung für alle, die sich mit Magie befassen wollen. Ja, natürlich ist
das Magie. Was denn sonst? Dinge schweben lassen oder jemanden eine Warze auf
die Nase zaubern? Na ja, vielleicht. Aber richtige Magie bewirkt eine Veränderung im
Wesen des Magie Ausübenden. Das Denken, Fühlen und Handeln wird von einer
neuen Ebene der Selbstwahrnehmung und der Wahrnehmung der Erscheinungen
der Welt erfahren. Nur so, indem man sich selbst verändert, kann man auch Dinge in
der Umgebung verändern, denn alles ist mit allem verbunden.
Noch etwas zu den ausgewählten Plätzen: bei der Beschäftigung mit
"Landschaftsmythologie" wird man mit einer sich immer mehr erweiternden und
verzweigenden Vielfalt von regionalen Überlieferungen konfrontiert. Es war wirklich
sehr schwierig für mich, unter all der Fülle an Orten und Informationen neun Orte
auszuwählen, die für die acht Jahresfeste und ein Vollmondfest geeignet schienen.
Dazu kommt noch, dass Österreich ein, in sich schon, landschaftlich und kulturell
äußerst vielfältiges Land ist, sodass die Bezeichnung "alpenländisch" eigentlich zu
einseitig ist. Bei uns ist sowohl der pannonische Raum mit seiner Steppenlandschaft
vertreten wie auch Hochgebirgslandschaften, Mittelgebirge u.v.a. So waren die
Gebirgstäler im Westen unseres Landes auf Grund ihrer Isolation extreme
Rückzugsgebiete, wo wenig kulturelle Durchmischung stattfand. Dort gibt es seit ca.
10 000 Jahren eine fast ungebrochene mythologische und kulturelle Kontinuität ohne
größere Brüche. Erst der modernen Massentourismus brachte eine abrupte
Veränderung mit sich. In Stromtälern und Ebenen fand diese Durchmischung auf
Grund ständiger Wanderzüge der Völker schon immer statt. Trotzdem war es mir
wichtig, mich auf unser Land zu beschränken, da, wie schon erwähnt, die Fülle an
Material sonst zu groß geworden wäre.
Nun gehen wir also los, schweigend, wie schon erwähnt. Wir achten auf alle
Wahrnehmungen. Alles ist wichtig. Lassen wir uns erfreuen, bewegen und
beeindrucken von Geräuschen, wie Vogelgesang oder dem feinen Säuseln des
Windes, wenn er über die Halme streicht. Jede Witterung, jede Stimmung, alles ist
Ausdruck dieser, ganz bestimmten Landschaft zu diesem, ganz bestimmten
Zeitpunkt. Besonderheiten können sogar eine Art von Kontaktaufnahme des Genius
loci mit uns sein.
Diesen Genius loci hat jeder Ort. Er ist die ganz spezielle geistige Gestalt des Ortes
und drückt sich in seiner Geologie, der landschaftlichen Formensprache, dem
Bewuchs, der Tierwelt, der Besiedlung, der ganzen Stimmung und der Resonanz
aus, die er in uns erweckt. Die meisten dieser Orte tragen, sichtbar oder verborgen,
den Nachhall lange zurück liegender Verehrung. Gedanken und Gefühle prägen sich
dem morphogenetischen Feld auf und sind über die Zeiten Teil dieser Kraftorte. Es
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handelt sich bei ihnen zumeist um heilige Steine, Quellen, Bäume, Bergheiligtümer.
Häufig hat sich die einstige Verehrung auch in christlicher Zeit erhalten. Dann wurde
dort zumeist eine Kirche oder Kapelle errichtet. Sehr oft dienten Bergspitzen oder
Einschnitte als Zeitmesser in uhrlosen Tagen. Es gibt Mittags - und Zwölferkogeln,
Sommerspitzen, Sonnwendsteine, Mondberge u. v. m. Sie waren, ähnlich den
Megalithen der Küstenregionen, die Zeiger einer uralten und heiligen Zeitmessung,
dem stetigen Atem der Göttin, die Erde und Himmel im Gleichgewicht hielt und über
den ewigen Kreislauf von Leben und Tod bestimmte.
Manchmal erzählen schon die Flur - und Ortsnamen von der ursprünglichen
Widmung eines Ortes, und die Formensprache der Landschaft ist so deutlich, dass
kein Zweifel über seine einstige Funktion aufkommt. Die Anliegen der Menschen, die
ihn im Laufe der Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende aufsuchten, unterscheiden
sich nicht so grundlegend von unseren heutigen Wünschen. Es handelte sich
zumeist um Gesundheit, Wohlstand und natürlich Fruchtbarkeit der Herden und
Felder, um Schutz vor Witterungsunbilden und um leichte Geburten bei Mensch und
Vieh. Häufig, vor allem in hochalpinen Gebieten, liegen solche Orte an
Passübergängen und Handelswegen, denn in früheren Zeiten waren Reiserouten mit
großen Gefahren und Strapazen verbunden. Ötzi, die Gletschermumie vom
Tisenjoch, erzählt stumm und dennoch beredt von diesen Gefahren.
Wir betreten also tatsächlich heiligen Boden (obwohl natürlich die Erde als solche
heilig ist), wenn wir uns an einem Ort der Kraft aufhalten. Dem sollten wir Rechnung
tragen. Wie? Nun, wie verhalten wir uns, wenn wir jemanden an seinem Wohnort
besuchen? Als wohl erzogene Menschen klopfen wir höflich an und warten, dass
man uns herein bittet. Wenn man seine Wahrnehmung schult, spürt man meistens,
wo der heilige Bereich beginnt.
Früher waren heilige Orte häufig mit Dornsträuchern "umhagt". Das war die Barriere
zwischen profanem und geweihten Boden. An dieser gefühlten Barriere anzuhalten
und hörbar oder leise eine Bitte um Eintritt und einen Gruß zu formulieren, wäre also
angebracht.
Als mein Mann und ich vor Jahren eine Reise nach Glastonbury, einem Ort, der auch
mit dem mystischen Avalon in Verbindung gebracht wird, unternahmen, schien es mir
völlig unpassend, schnurstracks den geraden Weg auf den Gipfel des "Tor" zu
nehmen. Vielmehr folgte ich dem vermuteten Spiralweg, der sich labyrinthartig den
Hügel empor windet. Das brauchte seine Zeit. Aber es schien mir durchaus
angemessen. Dabei traf ich auf ein umhegtes Stück Land mit uralten, knorrigen
Weißdornbäumen. Ich stieg über den Zaun, der offenbar die Schafe abhalten sollte
und fand große, runde Steine neben den Weißdornbäumen. An einem von ihm kniete
ich nieder und grüßte die "Lady of the Tor" ehrfurchtsvoll. Drei Tage hintereinander
fastete ich und legte immer eine kleine Opfergabe in eine der kleinen Höhlungen
zwischen den Wurzeln. Dann bat ich die Göttin, mir ein Zeichen zu geben, wenn es
mir erlaubt wäre, ein Vollmondritual auf dem Tor zu feiern. In diesem Augenblick
wurde ich einer Unzahl bunter Bänder, Kränzchen und anderer Votivgaben gewahr,
die in den Zweigen hingen. Sie waren mir bisher nicht aufgefallen. Und dann war da
diese große Mistel....... Sie hing direkt über mir. Ich wusste, die Lady hatte meine
Bitte erhört und ihr statt gegeben. Es wurde das wundervollste und zauberhafteste
Vollmondritual meines Lebens. Noch heute, 16 Jahre danach überläuft mich ein
ergriffener Schauer, wenn ich daran zurück denke.
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Es ist aber keineswegs immer notwendig, derart aufwendige Präliminarien zu
vollführen. Es geht hier einfach nur um Respekt. Hier ein kurzes "Anklopf - Ritual",
um Verbindung mit dem Ort aufzunehmen:
Man stellt sich mit ganz leicht gespreizten Beinen aufrecht hin und stellt sich vor,
dass mit dem Einatmen die Energie der Erde durch die Fußsohlen, die Beine, den
Unterleib, den Brustraum, den Hals und den Kopf empor steigt. Mit einem Ausatmen
schießt in der Vorstellung ein Energiestrahl durch das Schädeldach in den Himmel.
Dann erlaubt man diesem Strahl, den man sich hell leuchtend vorstellt, wieder den
umgekehrten Weg in die Erde zurück zu nehmen. Das kann man so oft man will,
wiederholen. Man fühlt sich dabei in etwa wie ein Baum, der mit dem Boden
verwurzelt, seine Äste in den Himmel streckt oder wie ein lebendiger Kanal zwischen
Erde und Himmel. Anschließend sendet man diese, nun im Körper versammelte
Energie, nach außen, so weit, wie es die Vorstellung erlaubt. Dabei grüßt man, laut
oder nur im Geist, den Ort und seine Wesenheiten, die Pflanzen, Tiere, Menschen,
Götter und Naturwesen. Wenn man diese Energie nun wieder in seinen Körper
zurück holt, "steht" die Verbindung, denn konzentrierte, bildhafte Vorstellungen
schaffen Realität, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Wir aber, als
Hexen, wissen um diese Grundschulweisheit der Magie.
Wenn wir den heiligen Raum nun endlich wirklich betreten, fallen uns vielleicht
landschaftliche Besonderheiten oder charakteristische Formen der Vegetation auf,
wie etwa ein außergewöhnlich alter, großer Baum o.ä. Das hilft uns, den eigentlichen
"Kraftpunkt" des Ortes heraus zu finden. Das ist insofern wichtig, als sich auf
besonders aufgeladenen Zonen Gedanken und Gedankenbilder schneller
manifestieren. Wenn es uns also gelingt, genau auf einer solchen Zone unser Ritual
abzuhalten, können wir davon ausgehen, dass es machtvoller ist. Aber wenn das
nicht möglich sein sollte, dann brauchen wir dennoch keinerlei Zweifel an der
Wirkkraft eines solchen magischen Aktes zu haben. Es gibt genügend
wissenschaftlich nicht ausreichend erklärbare Phänomene, wie z. B.
Spontanheilungen an Wallfahrtsorten, die zeigen, dass solchen Orten eine
eigentümliche Kraft inne wohnt, ganz egal, welche Religion dort ihre Heiligtümer
aufgebaut hat. Wichtig ist die Intention und das bedingungslose Loslassen von
eingefahrenen psychologischen Mustern und Ängsten, das vertrauensvolle Sich
Öffnen für das Wunder, das offenbar von der Aura solcher Orte wesentlich begünstigt
wird.
Ich persönlich verlasse einen solchen Ort niemals, ohne eine kleine Opfergabe für
die Naturwesen zu hinterlassen. Das kann ein Blumenkränzchen sein, ein paar
Kekse, Getreidekörner, manchmal ist es auch nur ein Stück Brot aus meinem
Rucksack. Wer die Kekse letztlich wirklich verspeist, ob Vögel oder Elfen? Wer weiß
das schon? Es geht ja in erster Linie auch um die Verankerung dieser kleinen
Opfergaben in unserem eigenen Unterbewusstsein. Das spricht einfach auf greifbare
Dinge und Handlungen, besser an, als nur auf Gedanken. Deshalb gibt es Rituale.
3. Kapitel
Rituale - und wozu sie gut sind
Vollmond, schwarz verhüllte Gestalten, dumpfe Gesänge, blasphemische
Beschwörungen, blutige Opfer. Das sind wohl für viele Menschen die ersten
Assoziationen, wenn sie von Ritualen hören. Aber kaum jemand denkt an dieses
Wort, wenn er abends die Zahnpastatube öffnet, sich gründlich die Zähne putzt, die
Tube wieder ordentlich verschließt, Zahnbürste und Zahnpasta wieder an ihren Platz
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zurück legt, das Licht im Bad löscht und in Richtung Schlafzimmer geht, um auf einer
bestimmten Bettseite das Bett zu besteigen, sich auf eine gewisse Art und Weise
hinlegt und dann endlich, nach einigem Herumwälzen oder auch nicht, ins Land der
Träume entschwindet.
Aber dennoch, auch hier handelt es sich um ein Ritual, ein profanes zwar, aber
trotzdem. Unser Alltag besteht, wenn wir es genau betrachten, aus einer Vielzahl
solcher Rituale. Wir können Dinge tun, ohne genau über jede Handlungssequenz
nachzudenken, und ohne manche Handlungen, wie das vorher beschriebene
Zubettgeh - Ritual wären wir sogar ziemlich verunsichert.
Ganz ähnlich verhält es sich mit sakralen Ritualen. Wir sind bei magischen
Handlungen auf die Kooperation unserer tieferen Schichten angewiesen. Dort sind
wir verbunden mit jedem nur denkbaren Bewusstsein, mit allen Wesenheiten, ob
sichtbar oder unsichtbar. Tiefenpsychologen nennen es das "Persönliche
Unbewusste", und noch tiefer liegt das "Kollektive Unbewusste". Wie man es auch
nennen mag, es gehorcht eigenen Gesetzen. Es spricht seine eigene Sprache, und
die ist assoziativ, bildhaft und wirklich magisch. Es drückt sich z.B. durch Träume und
Symbole aus, und man kann es am besten durch solche traumähnliche Bilder und
Vorstellungen erreichen. Es mag Märchen, Poesie und ....... Rituale. Denn Rituale
sind solche poetisch, bildhaft - symbolischen Dramatisierungen von gedanklichen
Inhalten. Deshalb knüpfen Hexen z.B. ihre Wünsche in Schnüre ein, die, wenn sie
geöffnet werden, die Wunscherfüllung frei setzen. Deshalb sollen Zaubersprüche
rhythmisch sein und sich reimen, und deshalb benützen Hexen auch ihren Besen,
wenn sie einen Platz von unerwünschten Schwingungen reinigen.
Rituale können klein und unauffällig sein, besonders, wenn man nicht alleine ist, sie
können aber auch pompös und dramatisch sein, alles ist möglich, alles ist erlaubt.
Unser Unbewusstes ist da nicht so kleinlich, wenn wir seine Sprache nur richtig
sprechen. Dazu gehört auch noch eine kleine, aber wichtige Eigenheit: es versteht
kein Nein und kein Nicht, ganz wie ein Kleinkind. Daran sollten wir denken, wenn wir
einen Spruch, eine Affirmation oder einen Wunsch formulieren. Es funktioniert sonst
auf völlig unerwartete Weise.
Ein Beispiel. Wenn jemand sagt: "Ich will meine Arbeit nicht verlieren", könnte es
sein, dass genau das geschieht...... Besser ist es, zu sagen: "Ich behalte meine
Arbeitsstelle".
Noch eine kleine Anmerkung zum Zeitpunkt unserer Rituale. Es ist Tradition bei uns
Hexen, nachts zu feiern. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen galt bei manchen
alten Völkern (z.B. den Kelten) die Nacht als Mutter des Tages, zum anderen hat
man Nachts meistens mehr Ruhe und ist unbeobachtet. Vollmondfeste kann man
ohnehin nicht tagsüber feiern.
Nun sind aber Rituale auf Kraftplätzen zumeist mit einer kürzeren oder längeren
Wanderung verbunden, die u. a. auch dazu dient, sich auf den Ort und seine
Umgebung einzuschwingen. Das geht nur während des Tages. Der Platz für das
Ritual muss ausgewählt und hergerichtet werden. Auch das ist im Dunkeln nicht
wirklich leicht zu bewerkstelligen. Ich habe da so meine Erfahrungen mit
unerfreulichem, nächtlichem Herumgestolpere und rate dringend davon ab. Es ist ein
stimmungsvoller Einstieg in rituelle Feste, gemeinsam die Dämmerung und die
einbrechende Nacht zu erwarten, vielleicht sogar mit Liedern oder auch schweigend.
Die Rituale der Jahreskreisfeste dienen dazu, unser Unbewusstes auf die
kosmischen und irdischen Zyklen zu prägen, uns zu verbinden mit den jeweiligen
Qualitäten der Jahreszeit und des Ortes und natürlich auch zum Feiern. Das sollte
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niemals außer Acht gelassen werden. Sinnliche Lebenslust ist ein wichtiger Aspekt in
der Hexenwelt. Die Göttin spricht:
"Alle Riten der Liebe und der Freude sind Riten zu meinen Ehren."
Kapitel 4
Grundritual
Es gibt, wie schon erwähnt, einige Gemeinsamkeiten zwischen allen Hexenritualen,
egal ob Wicca oder anderswie. Dazu gehört, dass all unsere Arbeit im Kreis
stattfindet. Der Kreis hat keinen Anfang und kein Ende, er ist das Symbol der
kosmischen Einheit. Gleichzeitig ist er für Hexen der Tempel zwischen den Welten,
ein sakraler Raum, heraus gehoben aus dem Alltagsbewusstsein, in dem magisches
Bewusstsein sich entfalten kann. Deshalb wird er auch vorerst einmal gereinigt,
sowohl von etwaigen materiellen Verunreinigungen, als auch natürlich von
spirituellem "Müll". Dazu dient der Hexenbesen.
Sollte man seinen Besen als Fluggerät noch nicht beherrschen, ist es wahrscheinlich
praktischer, einen kleinen, stiellosen Besen im Rucksack mitzuführen. Das genügt
und ist nicht so sperrig. Wichtig ist das Symbol. Natürlich sollte dieser Besen dann
nicht für profane Zwecke benützt werden.
Man kehrt nun den vorgesehenen Platz mit dem Besen, wobei man sich vorstellt, wie
aller Schmutz daraus verschwindet.
Dann wird der Kreis markiert. Das geht am besten mit Steinen, Ästchen, ein wenig
Mehl oder Sand. Was immer man dort, wo man ist, findet, ist geeignet. Der
Durchmesser des Kreises richtet sich nach der Teilnehmerzahl. Je mehr Menschen,
desto größer muss er natürlich sein.
Es ist grundlegender Bestandteil des Wiccarituales, die Wächter der Elemente
einzuladen. Da die Elemente Erde, Luft, Feuer, Wasser den vier Himmelsrichtungen
zugeordnet werden, ist es wichtig, diese auch zu ermitteln, um sie bezeichnen zu
können. Ein Kompass wäre also eine gute Anschaffung. Es genügt, die
Himmelsrichtungen mit ins Erdreich gesteckten Stöckchen zu markieren.
Feuer oder nicht? Das ist eine wichtige Frage. Will man peinliche und unangenehme
Störungen vermeiden, muss man Feuer anmelden. Ansonsten genügen
wahrscheinlich Windlichter oder Fackeln, natürlich nur, wenn es feucht genug ist, um
Waldbrände zu vermeiden. Löschwasser ist jedenfalls immer wichtig. Im Zweifelsfalle
ist es immer besser, auf offenes Feuer zu verzichten. Wenn der ausgewählte Platz
nicht öffentlich zugänglich sein sollte, muss natürlich auch der Grundbesitzer um
seine Einwilligung gebeten werden.
Noch etwas: das hier angegebene Grundritual stammt aus der Wiccatradition. Es soll
ein Grundgerüst darstellen, das jeder für sich so abwandeln kann, dass es für ihn/sie
passend erscheint. Es hat wenig Sinn, zwanghaft etwas nachzuahmen, zu dem man
keine innere Beziehung aufbauen kann. Dies alles soll eine Hilfestellung, ein Modell
sein, aber kein Dogma. Ich habe mich bei diesem Grundritual auch auf das
Allerwesentlichste beschränkt und vieles auch weggelassen, um Anfänger nicht zu
überfordern. Man kann auch nicht ein vollständiges Wicca - Equipement auf
Wanderungen mitnehmen. Dadurch scheiden manche Teile des vollständigen
Rituales schon mal aus.
Jetzt geht's aber richtig los.
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- Der Kreis wird gezogen, und damit entsteht der eigentliche, sakrale Raum. Im
Wicca verwenden wir dazu das rituelle Messer, die Athame. Da wir aber auf
Wanderungen unnötigen Ballast vermeiden müssen, nehmen wir einfach die
ausgestreckten Zeige - und Mittelfinger der bevorzugten Hand. Der Kreis wird,
angefangen im Osten, dreimal im Uhrzeigersinn umschritten. Dabei stellt man sich
einen Lichtstrahl vor, der aus den Fingern austritt und zu einer "Wand" wird, die sich
schließlich zu einer Kugel über und unter der Erde formt. Je deutlicher das innere
Bild, desto stärker die Wirkung. Es kann hilfreich sein, dabei gemeinsam zu summen,
wobei der Ton durchaus anschwellen kann. Das erleichtert die Vorstellung. Wichtig
ist aber, völlig überzeugt zu sein, dass dieser Kreis tatsächlich besteht. Die
traditionellen Worte dazu sind:
"Ich segne dich, Kreis der Kraft, mögest du eine Verbindung sein zwischen der
Welt der Menschen und dem Reich der mächtigen Götter, ein Ort der Liebe, der
Freude und der Wahrheit, ein wehrhafter Schild gegen Feindseligkeit, ein Gefäß
der Kraft, die wir rufen werden, und deshalb segne ich dich im Namen von
...............“ Hier werden die Namen von Göttin und Gott eingesetzt, die man
bevorzugt. Auf Kraftplätzen sollte man regional passende dazu heran ziehen, wenn
möglich. Der Kreis wird nun mit Wasser, in das man ewas Salz streut und das Ganze
mit einem Pentagramm segnet, bespritzt. Dabei kann man auch gleich die
Teilnehmer, so es welche gibt, mit einbeziehen. Die traditionelle Segnung von Salz
und Wasser gebe ich hier nicht wieder, sonst wird das Ganze zu speziell. Wicca
tun's, andere können es damit halten, wie sie wollen.
Der Kreis wird nun auch noch mit einer Kerze oder Fackel und mit einem
Weihrauchgefäß umschritten, um die Segnung und Reinigung vollständig zu machen.
Wer diese Dinge nicht mitführt, muss sich keine sorgen darum machen. Der Tempel
zwischen den Welten "steht" trotzdem. Wichtig ist aber, ihn mit seinem inneren Blick
so deutlich wie möglich zu sehen. Auch das ist eine Sache der Übung.
- Die Wächter der Elemente werden angerufen, beginnend im Osten, dem
Luftelement. Man zieht im Osten ein anrufendes Pentagramm, wobei man eine luftige
Gestalt imaginiert, die ein Schwert hält.
"„Herr der Wachttürme im Osten, Wächter der Luft, ich rufe Euch an, segnet
und behütet unser Ritual und unseren Kreis!“
"........... im Süden, Wächter des Feuers........."
"........... im Westen, Wächter des Wassers....."
"........... im Norden, Wächter der Erde............."Hier können noch die
Bezeichnungen für die, den Himmelsrichtungen zugehörigen, Elementar - und
Naturwesen mit einbezogen werden. Im Osten wären das traditionell die Sylphen, im
Süden die Salamander, im Westen die Nixen und im Norden die Gnome. Hier ergäbe
sich eine gute Gelegenheit, Naturwesenheiten aus regionalen Sagen und
Überlieferungen einzubeziehen. Aber auch Schmetterlinge, Vögel, Insekten - all das
kann begrüßt und gesegnet werden. Hier sind der Kreativität wenig Schranken
gesetzt.
Anrufung an die Elemente ( von Morgane)
Euros, Hüter der Winde, die aus dem Osten weh'n!
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Euros, Hüter der Dinge, die an ihrem Anfang steh'n!
Ich rufe und beschwöre dich, komm in unseren Kreis,
erhöre mich!
Verleih' uns die Leichtigkeit der Luft,
das Schwert, das nach der Klarheit des Denkens ruft!
Notos, Hüter der Winde, die vom Mittag her weh'n!
Notos, Hüter der Dinge, die aus der Hitze entsteh'n!
Ich rufe und beschwöre dich, komm in unseren Kreis,
erhöre mich!
Verleihe uns des Feuers Kraft,
den Stab des Wollens und der Leidenschaft!
Zephyros, Hüter der Winde, die aus dem Westen weh'n!
Zephyros, Hüter der Quellen, der Flüsse und Seen!
Ich rufe und beschwöre dich, komm in unseren Kreis,
erhöre mich!
Lass deine Wasser sich in uns ergießen,
den Kelch der Gefühle überfließen!
Boreas, Hüter der Winde, die aus dem Norden weh'n!
Boreas, Hüter der Dinge, die auf festem Boden steh'n!
Ich rufe und beschwöre dich, komm in unseren Kreis,
erhöre mich!
Verleihe uns die Kraft der Erde,
den ewigen Schild von Stirb und Werde!
Dies ist, wie schon erwähnt, eine Anregung. Die Charakteristik der Elemente soll
dargestellt werden: Osten - Luft - Denken (Leichtigkeit, Kommunikation.....)
Süden - Feuer - Wille (Leidenschaft, Inspiration....),
Westen - Wasser - Gefühl (Intuition)
Norden - Erde als Element - Festigkeit (Weisheit,
Innerlichkeit.....)
Die Elementewächter als die vier Grundqualitäten der irdischen Manifestation sind
nun im Kreis anwesend. Das "Hexenuniversum" ist vollständig.
In traditionellen Wicca - Coven findet nun das Herabziehen der Mondin statt. Wer
sich damit ernsthaft befassen will, dem empfehle ich das Buch "Eight Sabbats For
Witches" von Janet und Stuart Farrar. Dieser Teil des Rituales dient dazu, die Göttin
in die Hohepriesterin zu invozieren. Diese agiert und spricht in weiterer Folge für die
Göttin.
Ich gehe aber von der Annahme aus, dass unter meinen Lesern wenige Wiccas sind.
Deshalb gebe ich hier ein Beispiel für alleine Arbeitende. Es geht in diesem Falle ja
nicht so sehr darum, die Göttin für einen Coven zu verkörpern, sondern sie zu ehren
und ihre Eigenart als Herrin dieses besonderen Ortes zu erfahren. Das aufrichtige
und intensive Verlangen danach soll dabei der Weg sein, auf dem Sie uns erreicht.
Hier ein Beispiel für eine Anrufung:
„Ich rufe dich an, mächtige Mutter unser aller (hier kann der regionale Name der
Göttin eingesetzt werden),
Bringerin aller Fruchtbarkeit,
bei Samen und Wurzel,
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bei Stamm und Knospe,
bei Blatt und Blüte und Frucht,
bei Leben und Liebe rufe ich dich an,
erfülle mich (uns) mit deiner Schönheit,
deiner Güte,!
Segne uns und diesen Ort,
enthülle uns deine Macht,
zeige uns deine Weisheit,
ich bitte dich!"
Um die Polarität auszugleichen, kann hier auch der Gott angerufen werden. Das ist
besonders an Orten sinnvoll, die einem männlichen Heiligen gewidmet sind. In den
meisten Fällen gibt das einen Hinweis auf die spezielle Anwesenheit des Gehörnten.
Dies ist "Die Cernunnos - Anrufung" in einer Nachdichtung von mir:
Grosser Cernunnos (hier kann ebenfalls ein regionaler Name gebraucht werden),
steig zur Erde nieder!
Folg’ meinem Ruf, zeig dich den Menschen wieder!
Schäfer auf den wilden Höh’n,
Lass deine Herde das Licht wieder seh’n!
Führ uns die Wege des Traums und der Nacht,
Öffne das Tor durch deine Macht!
Das Tor ohne Schlüssel, das führt zu dir.
Oh mächtiger Hirsch, antworte mir!
Nachdem nun die Göttin und der Gehörnte anwesend sind, haben wir unseren Teil
dazu getan, die alten Götter in einem etwas neueren Gewand wieder mit ihren
angestammten Orten zu verbinden. Das eigentliche, jahreszeitliche Ritual kann nun
beginnen. Als magische Handlung bedarf es dazu einer besonderen, magischen
Energie. Als Hexen generieren wir diese Energie aus unserem Körper. Wie das
geht? Das ist (keine) Hexerei. Wer gerne tanzt, darf sich bereits zu den
"Eingeweihten" in diese Kunst zählen. Es geht dabei um rhythmische Bewegung, die
durchaus extatisch sein darf. Zugegeben, als Einzelhexe tut man sich mit dieser
Technik etwas schwer. Besser funktioniert das in einer Gruppe. Ich gebe daher zwei
Beispiele, eines für Gruppen und eines für Einzelne.
Im Wicca wird dieser Teil des Rituales "Aufbau des Energiekegels" genannt. Die
dabei generierte Energie wird dann, in weiterer Folge, für die jeweils gewünschte,
magische Arbeit genützt. Auch hier gibt es wieder einen traditionellen Gesang, Die
"Witches Rune":
The Witches Rune (Versuch einer Übersetzung)
„Dunkle Nacht und Mondenglanz,
Ruft die Winde von jeder Seit’,
und tanzt mit uns den Hexentanz,
Wie es war in alter Zeit!
Verhüllt vom Mantel tiefster Nacht
verehren wir die Alte Macht.
Erde, Feuer, Wasser, Luft,
Scheibe, Stab und Kelch und Schwert,
hört es, wenn die die Hexe ruft,
folgt ihr, wenn sie Euch beschwört!
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Herrin über Licht und Dunkel,
Gehörnter Jäger auf wilden Höh’n,
eingehüllt in Sterngefunkel,
lasst uns Eure Wunder seh’n!
Magie erwacht durch Eure Macht –
Hüter des Tages und Herrscher der Nacht!
Bei allen Kräften von Meer und Land,
bei der Macht von Sonne und Mondenschein
Wirkt den Zauber, reicht Euch die Hand
So soll es sein, so wird es sein!
Eko, eko, Azerak,
Eko, eko, Zomelak,
Eko, elo, Karneina,
Eko, eko, Aradia!" dieser Absatz wird so lange wiederholt, bis die Energie
aufgebaut ist. Die Bedeutung gibt dieser fremdartigen Worte gibt es wohl, sie ist aber
in diesem Fall nicht wichtig. Wichtig ist alleine die Wirkung, die durch den Rhythmus
und die besondere Sprache noch erhöht wird.
Dabei werden die Hände gefasst, und alle tanzen mit rhythmischem Stampfen im
Uhrzeigersinn, so lange, bis die Energie ein hohes Level erreicht hat. Dann lassen
sich, auf ein Signal hin, alle zu Boden fallen. Wer das Signal gibt, muss in dem Fall
vorher ausgehandelt werden, da es hier ja keine Hohepriesterin gibt.
Magische Energie kann aber auch so aufgebaut werden:
Alle Teilnehmer reichen sich die Hände zum Kreis, womöglich immer Frau und Mann
abwechselnd. Dann atmen alle in gemeinsamem Rhythmus (durch die Nase).
Nachdem der gemeinsame Rhythmus gefunden ist, stellt man sich bildhaft vor, wie
der Atem als leuchtender Strahl die rechte Hand verlässt und in die Hand des
Nachbarn einfließt. Das Gleiche erfolgt anschließend auch im Uhrzeigersinn, also
durch die rechte Hand ein und die Linke aus. Der Atemrhythmus wird dabei immer
mehr gesteigert. Aber Vorsicht! Dabei könnte es zu Ohnmachten kommen. Also nicht
übertreiben!
Wenn man alleine ist, kann diese Atemtechnik auch ausgeführt werden, allerdings
ohne das Kreisen der Energie. Hier ist besondere Vorsicht vonnöten. Deshalb sollten
Singles die Atemfrequenz nicht zu stark erhöhen, besonders, wenn sie in dieser
Technik nicht geübt sind.
Wichtig ist, dass immer tief in den Bauch hinein geatmet wird, ohne, dass sich die
Schultern merklich heben.
Am leichtesten finde ich diese Technik mit der Vorstellung kombiniert, beim Einatmen
Energie durch die Haut aufzunehmen und sie beim Ausatmen im Körper zu
versammeln. Ein wenig Übung braucht es natürlich bei allen diesen Techniken, das
ist nicht anders als bei anderen Fertigkeiten.
Mit dieser Energie können nun ganz unterschiedliche magische Arbeiten geleistet
werden. Obwohl meine Terminologie ein wenig an physikalische Begriffe erinnert,
darf man natürlich nicht den Fehler begehen, "feinstoffliche" und "grobstoffliche"
Dinge in einen Topf zu werfen. Wir haben nur keine passenden Begriffe für das Nicht
- Sichtbare, was vielleicht ein interessantes Licht auf unser, im Physischen
verhaftetes, Denken wirft. Diese "Energie", von der hier so oft die Rede ist, meint
weder Elektrizität oder Wärme, sondern ist rein feinstofflicher Art, obwohl sie sich
natürlich auch in körperlichen Phänomenen wie Wärmegefühl und vermehrter
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Durchblutung bemerkbar macht. Wieder ein Hinweis darauf, wie Magie funktioniert.
Je intensiver die geistigen Bilder, desto unmittelbarer die Wirkung.
Wir können diese Energie zum Heilen einsetzen, zum Abwehren unerwünschter
Einflüsse, zum Fördern von Fülle und Wohlstand, als "Liebeszauber", um nur einige
Möglichkeiten zu nennen. In unserem speziellen Fall soll sie in erster Linie dazu
dienen, als heilig erkannte Plätze in unserer Landschaft neu aufzuladen. Einige
beispielhafte Möglichkeiten, wie und wann das jeweils geschehen kann, werde ich in
den folgenden Kapiteln vorstellen.
Am Ende eines jeden Rituales muss der Kreis aufgelöst werden. Dabei werden
zunächst die Hüter der Elemente verabschiedet und entlassen. Es nicht zu tun, wäre
analog zu einem Besuch, der sich beim Verlassen eines Hauses weder bedankt noch
verabschiedet. Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass wir mit Ritualen auf
einer unsichtbaren Ebene Realität schaffen.
Im Osten beginnend, zieht eine Hexe jetzt ein bannendes Pentagramm (ich
verwende nicht die Pentagramme der einzelnen Elemente, das wäre zu verwirrend).
Während ein anrufendes Pentagramm an der oberen Spitze beginnt und die
"Mächte" herab zieht, beginnt ein bannendes P. unten und entlässt so die "Mächte"
wieder nach oben. Dabei spricht sie/er:
"Wächter der Wachttürme im Norden,(Hüter der Winde aus dem Norden.....), wir
danken euch, dass ihr unseren Riten beigewohnt habt. Kehrt nun wieder heim in
Euer Reich, mit unserem Dank und Lebwohl. Seid gesegnet." Diesen letzten Segen
sprechen alle mit.
Das Gleiche geschieht im Westen, dann im Süden und zuletzt im Osten.
Zuletzt wird der Kreis noch aufgelöst. Diesmal zeigt die Athame (Zeige - und
Mittelfinger) nach oben. Wurde der Kreis beim Errichten im Uhrzeigersinn
umschritten, umschreitet man ihn jetzt in der Gegenrichtung dreimal. Dazu kann man
z.B. folgendes sagen:
"Bei der Erde, die Ihr Leib ist,
beim Wasser, das Ihr Blut ist,
beim Wind, der Ihr Atem ist,
beim Feuer ihrer Liebe:
dieser Kreis ist nun geöffnet,
doch bleibt er ungebrochen. Seid gesegnet!" oder singen:
"Dieser Kreis sei geöffnet, doch bleibt er ungebrochen,
und der Friede der Götter soll immer mit euch sein.
Lasst uns fröhlich auseinander geh'n
und froh uns wiederseh'n!"
Kapitel 5
Ort und Zeit
Niemals werde ich den einzigartigen Brennpunkt meines Lebens vergessen, die
Nacht meines fünfundvierzigsten Geburtstages, der genau auf einen Vollmond fiel,
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und den ich auf dem Gipfel des "Tor" mit einem Vollmondritual begehen durfte. Es
war mir, als hätte alle Wege mich zu diesem Ziel geführt. Alles fügte sich so
harmonisch zusammen, obwohl es zuerst so ausgesehen hatte, als wären alle
Umstände gegen uns.
Das Wetter in dieser Nacht gab sich wirklich "very british", der Himmel war von einer
dunkel dräuenden Wolkendecke verhangen, dazu blies noch scharfer Westwind, der
uns die Worte aus dem Mund und die Haare vors Gesicht wehte, und natürlich, nicht
der geringste Schimmer von Vollmond! Dafür aber einige Punks, die sich mit einer
Doppelliterflasche Rotwein anschickten, unseren gewählten Ritualplatz für längere
Zeit zu besetzen und ein junges Paar, das unsere Vorbereitungen interessiert
verfolgte. Ich war ziemlich enttäuscht. Aber die "Lady of the Tor" hatte doch ihren
Segen gegeben. Sollte Sie Ihren Spaß mit mir treiben? Das glaubte ich nicht wirklich.
Also begannen wir guten Mutes mit unseren Verrichtungen.
Alle Störungen verschwanden mit einem Mal aus meiner Wahrnehmung. Ich tat, was
zu tun war, und ich tat es völlig ruhig. Als der Kreis gezogen und die Wächter
angerufen waren, begannen wir mit "drawing down the moon". Was aber war mit
"drawing down", wenn doch kein Mond zu sehen war? Egal. Die junge Frau flüsterte:
"Oh, there isn't any moon!" Worauf ich in völligem Vertrauen erwiderte: "Wait a little."
und mit meinem Tun fort fuhr. In diesem Augenblick riss die Wolkendecke auf, die
volle Mondin erschien, und den beiden Zuschauern entfuhr ein "Oh, my god!".
Als unser Ritual zu Ende war, schlossen sich die Wolken wieder wie ein
Theatervorhang. Zurück blieben eine glückliche Morgane, ein zufriedener Merlin, ein
junges Paar, dem die Tränen der Ergriffenheit übers Gesicht liefen und ein paar,
ganz still gewordene Punks, die uns offenen Mundes und ein wenig verstört,
ansahen.
Die Einheit von Zeit, Ort und dem Segen der Götter, hier an diesem Ort, zu dieser
Zeit und mit diesem einzigartigen Zustand des Im Einklang Seins waren zu einem
Punkt völliger Vollkommenheit kulminiert.
Wir leben in Raum und Zeit als Orientierungsfaktoren. Neben besonderen Orten gibt
es auch besondere Zeitqualitäten. Alles ist im Fluss und unterliegt ständigem
Wandel. Abgesehen von den tropischen Regionen unserer Erde ist die Abfolge der
Jahreszeiten ein immer sich wiederholender Zyklus von Werden, Wachstum, Reife
und Vergehen, der seine Entsprechung auch im menschlichen Leben findet. Diese
zyklische Bewegung wird im Bild eines Rades, dessen Speichen die acht Jahresfeste
darstellen, symbolisiert. Diese Jahresfeste haben, in verchristlichter Form, bis heute
überlebt. Sie stehen für besondere Schwellenzeiten, an denen sich die Qualitäten
wandeln. Nachdem, was wir z. B. von den keltischen Stämmen wissen, galten ihnen
ganz allgemein Grenzen als besonders magische Bereiche, an denen die
"Anderswelt" nahe war. Dazu gehörten u.a. Ufer, Waldränder, Passübergänge,
Türschwellen und eben auch Grenzzeiten, die durch Feste besonders hervor
gehoben wurden. Dazu muss erwähnt werden, dass die jeweiligen Daten, mit
Ausnahme der Sonnwenden und Äquinoktien, je nach geographischer - und
Höhenlage, etwas differieren. Wenn man sich ein wenig sensibilisiert, wird man bald
die passenden Daten erspüren. Die können natürlich auch von Jahr zu Jahr etwas
unterschiedlich fallen. Diese Feste sind:
- Samhain oder auch das Totenfest, am 31. Oktober
- Mittwinter, am 21. Dezember
- Imbolc oder Lichtmess, am 1. Februar
- Frühlingsäquinox, am 21. März
- Beltane, am 30. April
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- Mittsommer, am 21. Juni
- Lughnasadh, am 1. August
- Herbstäquinox, am 21. September
Wer die genauen Wendedaten der Sonne beachten möchte, muss diese in jedem
Jahr neu in Erfahrung bringen. Ich gebe hier nur die Richtdaten an.
Das Jahresrad beginne ich deshalb mit Samhain, weil dieses Fest den Beginn der
"Jahresnacht" bezeichnet, die als "Hexenneujahr" am Anfang des Hexenjahres steht.
Das ist für mich eine passende Metapher für den Tod, der den Beginn eines neuen
Lebenszyklus darstellt. Andere Traditionen beginnen das Jahr mit Imbolc.
Der Beginn des Winterhalbjahres. Alle Tiere, die nicht über den Winter gefüttert
werden mussten, wurden geschlachtet. Daraus folgte ein Schlachtfest mit deftigem
Gelage, das einen ganz basal erfahrbaren Bezug zum Sterben der Natur hatte. Man
stellte sich vor, dass die Verstorbenen auf ihrer Reise in die Anderswelt oder das
Totenreich noch einmal zu Gast bei den Lebenden wären. Das ist auch die Wurzel
des amerikanischen Halloween - Treibens, das neuerdings auch wieder nach good
old europe über den Atlantik zurück geschwappt ist, nachdem es mit irischen
Auswanderern einst nach Amerika gelangt war.
Kapitel 5
Die alten Götter
Polytheisten mögen mir verzeihen, wenn ich mal schlichtweg behaupte, "Alle
Göttinnen sind Die Eine, und alle Götter sind ein Gott."
Ich weiß natürlich, dass es in dieser Beziehung grundsätzliche
Auffassungsunterschiede gibt. Aber mein Ausgangspunkt ist das Wicca, und deshalb
gestatte ich mir, diese Perspektive hier auch einzubringen.
Die Götter der Hexen sind also ein Paar. Die Große Mutter und ihr Gefährte zeigen
sich in vielen alten Kulturen, in verschiedenen Verkleidungen zwar, aber meist mehr
oder weniger leicht zu enttarnen, wenn man den Blick für ihre Erscheinungsformen
einmal geschärft hat. Bei uns, im Alpenraum, verstecken sie sich zum einen in Sagen
und Überlieferungen und zum anderen in Flur - und Ortsnamen und, natürlich in der
Religion, die der Alten Religion nachfolgte, dem Christentum. Denn auch dieses hat
seine Göttinnen, wenn sie das auch niemals eingestehen würde und sie als Heilige
verehrt. Maria? Anna? Elisabeth? Eine Göttinnentrias, die Dreifache Göttin in
christlichem Gewand? Niemals! Und doch, wer die alten Götter einmal unter den
vielen Schichten der Verhüllungen, die ihnen im Laufe der Zeit übergeworfen
wurden, erkannt hat, dem zeigen sie sich nach und nach immer unverhüllter, bis sie
ihm klar und hoheitsvoll entgegen treten, bar aller Dämonisierung und
Verhässlichung, bar aller Verniedlichung und jenseits allen Missverstehens.
Eine der uralten Mächtigen ist Perchta. Bei uns tritt sie noch immer auf, als
hässliche, alte Vettel, als Kinderschreck. Mit ihrer dämonischen Schar, die wir
unschwer als "die Wilde Jagd" erkennen können, jagt sie in den Nächten um die
Wintersonnenwende über Berg und Tal, und gerne lässt man sie auch noch als, ach
so bodenständige, Attraktion für den Devisenbringer Tourismus schaulaufen.
Von der allmächtigen Perahta, der "Leuchtenden" blieb nur mehr ihr Todesaspekt.
Aber der Tod ist der Durchgang zu neuem Leben. Um das zu erfahren, brauchen wir
nur unseren Blick auf die, uns umgebende, Natur zu richten.
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Sind die Bäume tot, wenn sie im Schneewind kahl, erstorben scheinen, oder schlafen
sie nur, um von einem neuen Frühling zu träumen? Die Percht weiß die Antwort. Im
Wintersturm erntet sie das Sterbende um Platz für neues Leben zu schaffen. Sie
sammelt die entschlafenen Seelen ein und führt sie durch die Nacht des Todes ins
Reich der Mütter, wo sie rasten dürfen, bevor sie in eine neue irdische Existenz
geboren werden. Besonders der Kinder nimmt sie sich an, der früh Verstorbenen und
der noch Ungeborenen. Auch für die Spinnerinnen hat sie ein Herz, was sie in die
Nähe der Drei Nornen der Edda bringt: Urdh (was war), Verdandhi (was im Werden
ist) und Skuld (was geschehen wird).
Ihr Ehrentag ist zugleich das Ende der Rauhnächte, der Unzeit zwischen den Zeiten,
des Chaos vor der neuen Ordnung. Heute heißt dieser Tag "Epiphania" (ahd.
perahtun naht = die leuchtende Nacht).
Sie dürfte sich mit unserer Frau Holle vermischt haben, die am Grunde tiefer
Brunnen, in ihrem Anderswelt - Reich die Seelen der Ungeborenen hütet und den
Menschen ihr Schicksal zuteilt.
Frau Percht erscheint in unzähligen Sagen des Ostalpenraumes, die sich alle ähneln.
Hier eine Sage aus dem Liesingtal, einem alten N - S - Übergang zwischen Triebener
Tauern und Eisenerzer Alpen:
In Kalwang, unterm Sonnberg, hielt einst eine brave Bäuerin stets darauf, dass der
Frau Percht das Ihrige zuteil werde. Daher stellte die Frau vor der Perchtlnacht eine
Schüssel voll süßer Milch auf den Stubentisch und legte mehrere Löffel dazu. In der
Nacht dann, als alle Hausleute in der Metten waren, kam die Percht mit den Kindern,
setzte sich zu Tische, und jedes genoss einige Tröpfchen, denn mehr benötigten sie
nicht für ihre Wanderung auf Erden. Dafür ließ die Percht in diesem Hause auch
Friede und Glück zurück.
Der Knecht aber spottete über den Glauben seiner Dienstfrau und meinte, es sei
alles Lug und Trug. Er wolle beweisen, dass die Percht gar nie ins Zimmer trete und
daher auch nicht ein Tröpfchen von der Milch genieße. Als die mitternächtliche
Stunde heran kam, schlüpfte der Knecht in den großen Zimmerofen, bohrte sich ein
Loch in denselben und blickte unverwandt in die Stube, wo auf dem Tisch die Milch
für die Percht und ihr Gefolge stand.
Auf einmal kam ein uraltes Mütterchen in die Stube. Ihm folgte eine ungeheure Zahl
kleiner, zarter Kinder nach. Es war die Percht mit den ungetauften Kinderseelen, und
nun reute den Knecht sein Unglaube. Aber es war zu spät. Die Percht hatte den
Neugierigen bereits gewittert und sagte zu einem der Kinder: "Deck d' Luck'n zua!"
Der erschrockene Knecht hörte diese Worte ganz vernehmlich. Dann wurde es
finster vor seinen Augen, er war mit Blindheit geschlagen worden.
Der Pfarrer ließ den Knecht zu sich rufen und riet ihm, in der nächsten Perchtlnacht
wieder in den Ofen zu kriechen. Vielleicht werde ihn die Percht wieder sehend
machen.
Als der Knecht im nächsten Jahr wieder im Ofen saß, hörte er die Tür
aufgehen.wieder kam die Percht herein mit ihrer Kinderschar. Endlich sagte die
Percht: "Mach d' Luck'n wieder auf!" Da war der Knecht seine Blindheit wieder los.
Die Namensähnlichkeit zwischen der Frau Perchta und Knecht Rupprecht lässt eine
Verbindung zwischen den beiden Gestalten vermuten. Es könnte sich dabei um den
männlichen Begleiter der Percht handeln. Das ist aber nicht gesichert.
Tattermann, Toter Mann
Der Heros der Großen Mutter verkommt zum Tattergreis
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Im Gebiet der Ostalpen wimmelt es nur so von Toten Männern, Dodamännern,
Tattermännern. Meist gibt es auch eine dazu gehörige Sage, die von einem Mann
erzählt, der an einer Örtlichkeit dieses Namens verstorben sein soll. Daran ist nichts
Verwerfliches, es ist nur eben eine Deutung im Sinne des Verständnisses der
Menschen, denen die ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamens nicht mehr geläufig
war. Wir Hexen aber fühlen uns den alten Göttern verbunden und geben uns mit
solchen Verballhornungen nicht zufrieden. Sensibilisiert wie wir sind für die Spuren
der Alten Mächtigen, spüren wir ihnen nach und werden schließlich auch fündig. So
ist es auch mit dem, so häufig aufscheinenden, Namen Toter Mann.
Mir sind zwei Deutungen bekannt, die beide einiges für sich haben. So hieß der alte,
keltische Name für das Volk, den Stamm TEUTOS, der Gott der Stämme war
TEUTATES. Nun wäre es angebracht, die Toter Mann - Orte auf Gemeinsamkeiten
zu untersuchen. Dabei kann man feststellen, dass die meisten von ihnen auf sanft
gewölbten Hügelkuppen liegen, auf einem Feld mit genügend Raum für viele
Menschen. Der Name für Feld aber war MAGOS. Was liegt also näher, als die
beiden Wörter zu vereinen zu TOTA - MAGOS, was dem Wort Toter Mann schon
ziemlich ähnlich ist. Es könnte sich also durchaus um alte Versammlungsplätze der
Stämme handeln. Diese Deutung ist den etwas schlichten Sagen von verstorbenen
Männern zumindest ebenbürtig. Mir persönlich scheint sie aber weit schlüssiger zu
sein, mit Verlaub.
Der keltische Dagda, der Grüne Mann mit Keule, Schild und Kessel (aufmerksamen
Hexen wird nicht entgangen sein, dass das schon drei der magischen Werkzeuge
der Hexenkunst sind), ist Sohn - Geliebter der keltischen Muttergöttin Dana. Sie
verlieh ihm die magische Keule, deren dickes Ende der Tod ist, deren sich
"verjüngendes" Ende, im wahrsten Wortsinn, das Leben bringt. Sein Kessel ist uns
Hexen lang vertraut. Es ist der Kessel der Wiedergeburt, der ewigen Fruchtbarkeit,
der in unserem Kreis seinen Platz gefunden hat. Er ist eigentlich ein Attribut der
Göttin. Aber wir wollen mal nicht so sein, schließlich hat Sie ihm das Ding ja nur
geliehen. Göttinnen sind eben (zumeist) sehr umgänglich.
Es wäre also durchaus denkbar, dass auch dieser Dagda in unseren alpinen Ländern
seine Spuren hinterlassen hat, wenn wir auch nicht wissen können, wie sein Name
hierzulande war. Aber vermutlich ist er ein Vorgänger der keltischen Göttertrias
Teutates, Taranis, Esus (Cernunnos). Alt sind sie also, die einstigen Gefährten der
Großen Mutter, Tattergreise aber schauen allemal anders aus.
Die Drei Bethen und ihre Töchter
Vor langer Zeit ging einmal ein altes, bettelarmes Weiblein über den Berg. Todmüde
und hungrig rastete die Alte bei dem Stein, der dort am Wege steht. Als ein Händler
auf dem Weg zum Markt vorbei kam, flehte das arme Weiblein ihn um ein Stück Brot
an. Der Mann aber war hartherzig und ging seines Wegs, ohne auf das Flehen der
Alten zu hören. Sterbend, mit ihrem letzten Atem, verfluchte das Weib die
Hartherzigkeit der Menschen. Seit diesem Tage heißt der Stein am Wege
Bettelweibstein.
So und ähnlich lauten viele Sagen, die sich um Bettelweibsteige, Bettelweibsteine
und dergleichen ranken. Mit Bettlerinnen aber haben sie alle nichts zu tun. Die
Dreifache Göttin als Bettlerin, welcher Missklang in den Ohren ihrer Töchter, der
Hexen!
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Überall, wo diese Ortsnamen aufscheinen, haben die Drei Bethen ihre Spuren in der
Landschaft hinterlassen. Was aber in die Landschaft eingeschrieben ist, war es einst
auch in den Herzen der Ortsansässigen. Die Orte Ihrer Verehrung sind ohne Zahl,
und das lässt uns ihre einstige Bedeutung erahnen.
Vielfältig sind auch ihre Namen. Auf alten Abbildungen heißen sie u. a. Ambeth,
Wilbeth und Borbeth, unschwer als die Drei Bethen zu erkennen, was die Kirche
vielleicht dazu bewogen haben könnte, sie umzubenennen. Deshalb kennt man sie
heutzutage als Katharina, Margareta und Barbara, die "drei heiligen Madln". Ihre
Attribute weisen sie als Jungfrau, Mutter und Alte aus. Katharina zeigt uns mit dem
Rad das uralte Sonnensymbol, das als Rad des Lebens die immerwährenden Zyklen
von Leben, Tod und Neugeburt verheißt. Margareta hält uns den "Wurm" entgegen,
von dem die Alten noch wussten, dass er als Schlange ein Ursymbol der
Fruchtbarkeit und stetigen Erneuerung des Lebens ist, und Barbara reicht uns den
Kelch, der an keinem von uns vorüber geht, denn es ist der Tod. Als Hüterin der
Anderswelt, in welche die Toten zur Rast vor neuer Verkörperung eingehen, und die
von vielen vorchristlichen Alpenbewohnern im Inneren der Berge gedacht wurde, ist
sie prädestiniert zur Heiligen der Bergleute.
Eine interessante Querverbindung habe ich in "Mythos und Kult in den Alpen" von
Hans Haid gefunden. Hier wird eine rhätoromanische "Sontga Margriatha" besungen,
die so gar nichts gemein hat mit ihrer verchristlichten Schwester Margareta. Oder
etwa doch? Jedenfalls rutscht sie über einen Felsen, um fruchtbar zu werden. Und
Fruchtbarkeit ist ja auch die Botschaft der Margareta.
Auch heute sind die Drei noch allgemein präsent. Sie lassen sich nicht gerne aus
unserer Wahrnehmung verdrängen, auch wenn ihnen das nur unter einer gewissen
Tarnung gelingt. Im ländlichen Raum kann man ihre Anfangsbuchstaben noch an
den Haustüren sehen. K + M + B steht dort, mit Kreide gemalt und alljährlich zum
Dreikönigsfest erneuert. Ja, ich weiß, das sind natürlich die Anfangsbuchstaben der
drei Weisen aus dem Morgenland oder vielleicht auch das lateinische Christus
Mansionem Benedictat = Christus segne dieses Haus, keineswegs aber Katharina,
Margareta und Barbara, die Töchter der Drei Bethen. Oder doch?
Die Saligen Frauen
In einer Ortschaft, die nahe bei den Salkhöhlen gelegen war, lebte eine arme
Bäuerin. Schon am frühen Morgen sah man sie im Hause und auf den Feldern emsig
schaffen. Während sie nun eines Morgens auf dem nahen Feld arbeitete, schlich sich
ein Salkweib in die Stube und legte sich ins Bett der Bäuerin. Als diese nachhause
kam und das Mädchen in ihrem Bette sah, schritt sie ehrfurchtsvoll hinzu und hob
das lang wallende Goldhaar, das auf den Boden geglitten war, auf das Bett. Die
Schlafende bemerkte es, stand auf, nahm ein Haar aus ihren schweren Flechten und
reichte es der Bäuerin mit den Worten: "Setze dieses Haar auf den Spinnrocken, und
die Leinwand in deinem Haus wird nie ausgehen. Nur darfst du beim Spinnen nie die
Geduld verlieren." Alsdann verschwand sie.
Schon aus Neugierde setzte sich die Bäuerin sofort ans Spinnrad und sieh, der
Faden nahm kein Ende. Da ihre Leinwand jetzt als beste galt, gelangte sie bald zu
Wohlstand. Eines Tages aber wurde sie doch ungeduldig: "Will der Faden denn nie
ein Ende nehmen!", rief sie, und schon war Rocken und Spinnrad leer.
Solche und ähnliche Geschichten gibt es viele im Ostalpenraum. Sie alle aber weisen
deutlich auf ihren uralten Ursprung hin. Schon der Name Sal - ige beinhaltet das
Wort heilig, heilig aber auf eine völlig andere Art und Weise als sich christliche
Heilige präsentieren. Hier geht es um Heil bringende Handlungen, abseits aller
Sexualtabuisierungen. Ja, heilig ist in diesem Zusammenhang in direktem Gegensatz
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zu enthaltsam zu verstehen. Sex = Fruchtbarkeit = Wohlstand = Segen. Das ist die
uralte Gleichung der Göttin. Ihr Gottesdienst ist der Hieros Gamos, die Heilige
Hochzeit.
Und wieder zeigt sie ihre Verbindung zu den Drei Nornen. Spindel und Faden sind
ein deutlicher Hinweis und die Dreizahl, die häufig in Sagen über die Saligen auftritt,
verweist uns auf ihre verwandtschaftliche Nähe zu den Drei Bethen. Vielfach werden
sie auch Wildweiber genannt. Sie hausen in den Höhlen der Bergwildnis, dem
Mutterschoß der Erde, der angestammten Heimat der Fruchtbarkeits - und
Muttergöttinnen. Das lässt auch Verbindungen mit diversen Venusbergen vermuten.
Im Kärntner Hemmaberg feiern sie als Die Eine die Heilige Hochzeit mit dem
Jaunegger, dessen Name in der Landschaft zu finden ist als Jaun oder Iuvenat.
Es ist immer wieder die gleiche Geschichte von der Großen Mutter und ihrem Sohn Geliebten, der von Ihr geboren wird, sich mit Ihr vereinigt, geopfert wird und in die
Unterwelt absteigt, um erneut von Ihr geboren zu werden. Denn "alle Götter sind ein
Gott".
Überall in den Alpen, besonders auch im Österreichischen Ötztal gibt es die
Geschichten um die "Wilden Weiber", die "Langtüttin" (wegen ihrer großen Brüste
wie diverse Steinzeitliche Idole), Hexen, Feen und Nixen, die sich den Menschen
gegenüber freundlich und hilfreich verhalten, aber ihr Geheimnis zu wahren wissen.
Sie dürfen niemals nach ihrer wahren Herkunft gefragt werden. All diese Sagen
umkreisen ein Zentralthema, das einer erdverbundenen, Fruchtbarkeit und
Wohlstand verheißenden, weiblichen Macht, die am Beginn der Sesshaftwerdung die
steinzeitlichen Bauern und Hirten mit ihrem Segen und manchmal auch ihrem Fluch,
begleitet hat. Ob diese geheimnisvollen Wesen vielleicht Reste einer Urbevölkerung
waren wie das "Kleine Volk" in Irland? Ob es sich um anthropomorph dargestellte
Naturkräfte handelt? Darüber können wir nur mutmaßen. Sie sind die Wissenden, die
Weisen, mit der Kenntnis um Pflanze und Tier, um die Zusammenhänge von Leben
und Tod in der Natur, ihrem eigenen Reich. Sie sind die Helfenden und Sorgenden,
die Bergenden und die Belehrenden. Das alles sind sie und noch mehr, nämlich die
Verkörperungen der Großen Einen, der
Magna Mater
Vor Zeiten lagen da, wo jetzt das unwirtliche Eis des Gurgler Ferners herrscht, die
reiche Stadt Tanneneh. Die Menschen lebten in Wohlstand und Übermut und wurden
bald überheblich und selbstsüchtig. Wegen ihrer Verschwendungssucht und
Hartherzigkeit brach eines Tages ein fürchterliches Unwetter über die stolze Stadt
herein. Als der Himmel wieder aufklarte, lag Tanneneh unter Schnee und Eis. Nichts
war mehr geblieben von der einst prächtigen Stadt. "Oh weh, oh weh, oh
Tanneneh....", klang die Klage der Göttin über das Eis.
Solche und ähnliche Sagen künden von Klimaschwankungen. Das Eis kommt und
geht, wächst und schwindet. Alles ist im Fluss. Die Menschen aber, die von einer
solchen Katastrophe betroffen sind, führen sie auf eigenes Fehlverhalten zurück, das
von den Göttern bestraft wurde. Ob unsere Schuld nun Industrialisierung und damit
verbunden erhöhter CO2 - Ausstoß heißt, oder der Zorn der Göttin Tanna uns trifft,
ist abhängig von der Weltsicht der jeweiligen Zeit.
Die Magna Mater aber ist zeitlos. Sie wohnt immer noch im glitzernden Eis der
Ferner, wacht über die Berge, Täler und Flüsse, die ihren Namen tragen. Dieser
Name ist so vielfältig wie die Landschaften unserer Gebirgsländer und doch immer
nur der Eine.
Als Dana kam sie aus dem Mittelmeerraum über die Alpen, fasste hier Fuß als
Tanna, Donanä oder Onanä, wurde Mutter der "Thuatha de Danaan" auf den
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britischen Inseln, gab unserer Donau ihren Namen "Danu", wurde zur Landesmutter
Dänemarks.
Sie ist die Göttinmutter Ana, die ihren Namen ebenfalls in viele, verschiedene
Landschaften und Orte eingeschrieben hat. Sogar die Mutter Mariens trägt ihren
Namen und einer der höchsten Berge der Welt, der Anapurna. Wer zählte die Anna Heiligtümer hier und anderswo? Sie sind Legion. Sie hält auf ihrer Wanderung
natürlich nicht an den österreichischen Landesgrenzen an. Ihr Herrschaftsgebiet
erstreckt sich über das Gebiet der Westalpen hinein in die Schweiz, nach Südtirol,
Oberitalien und Frankreich, jeweils unter den landes - und ortstypischen Namen.
Als Rätia ist sie die Mutter der Tiroler, Vorarlberger, Veltliner, von Südtirol, Teilen
Oberitaliens und Oberbayerns und Schwester der norischen Landesmutter Noreia,
die über die innerösterreichischen Länder wacht. Matrei in Osttirol ist nach der Mater
Matreia benannt, das Silvrettagebirge ist namensgleich mit seiner Bergmutter. Das
sind nur einige, wenige Beispiele für die vielen Namen der Einen, der Magna Mater,
unserer Mutter Erde.
Zuletzt, aber dennoch von großer Wichtigkeit in katholischen Landen wie Österreich,
ist Die Göttin, schamhaft verhüllt als Jungfrau Maria. Man kann gut und gerne sagen,
dass überall, wo ein Ort nach ihr benannt, ihr gewidmet ist, die Magna Mater ihren
Sitz hat. Man braucht keineswegs tief zu graben nach Ihren Spuren. Meist sind sie
offensichtlich und lassen sich nur schwerlich verbergen. Wenn man nur ein wenig an
ihrem christlichen Anstrich kratzt, erscheint darunter die Große Mutter, machtvoll,
unsterblich und Respekt heischend. Ihre heiligen Orte sind so vielfältig wie die Erde
selbst. Ob es nun heilige Quellen, Steine, Bäume, Berggipfel und andere, Ihr
gewidmete Örtlichkeiten sind, es ist immer und in jedem Fall die Große Mutter, der
wir dort begegnen, sei es als heller Jungfrauaspekt "Maria Schnee", als Mutter mit
dem Sohn - Geliebten oder als Schwarze Madonna, der alten Todesbringerin. Sie ist
von so ursprünglicher Macht, dass auch die katholischen Missionare und
Kirchenmänner, die Sie so gerne ins Abseits gestellt hätten als blässliche, keusche
und unterwürfige Gottesmagd, nicht vermochten, die Menschen von ihr abzuwenden.
Als Beispiel sei hier nur der Wallfahrtsort Maria Zell genannt. Er wird von den
Katholiken als spirituelles Herz Österreichs betrachtet. Wer aber ist nun dieses Herz?
Jesus Christus, wie man es unvoreingenommen vermuten würde? Keineswegs. Sie
ist es, die Magna Mater Austriae, wie Sie es immer schon war, seit Menschen
begannen, ihr Auskommen aus der Erde zu bestreiten, oder auch schon früher. Die
Spuren verlaufen sich im Dunkel der Zeiten.
Das "heilige Personal" ist damit aber keineswegs vollständig. Zu zahlreich tritt in
unseren Sagen und Überlieferungen einer auf, der so gerne als Widersacher des
Guten, als "der, der stets das Böse will und doch das Gute schafft" betrachtet wird,
Der Teufel und seine Groß - Mutter.
Mindestens so zahlreich wie die Marienorte sind Orte, an denen der Teufel sein
(Un)wesen getrieben haben soll. Häufig stehen diese Plätze in Zusammenhang mit
Kirchen, deren Bau er immer wieder hintertrieb, indem er die, zu diesem Behufe
gesammelten, Steine immer wieder zerstreute und so das fromme Werk so lange
verzögerte, bis ihn jemand überlistete. Ähnlich die Sage von der Teufelskirche in
Kirchbach (Waldviertel), nur betätigt sich der Teufel hier gleich selbst als Bauherr.
Sie steht beispielhaft für unzählige ähnliche Berichte, die davon erzählen, dass der
Teufel
......... einmal dort oben, auf dem Berg, klammheimlich eine Teufelskirche bauen
wollte. Nacht für Nacht schafften er und seine Gesellen (!) von weit und breit die
Steine herbei. Aber vor dem morgendlichen Läuten der Kirchenglocken musste ihre
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Arbeit beendet sein. Als einmal die Teufelsarbeiter zu sehr in ihre Arbeit vertieft
waren, begannen die Kirchenglocken der Kirche von Kirchbach zu läuten, und das
ganze Teufelswerk brach krachend zusammen.
In all diesen Geschichten gibt es ein paar Ungereimtheiten. Man fragt sich, wozu der
Teufel denn eine Kirche braucht, und warum gleich so viele. Denn angebliche
Teufelskirchen sind über das ganze Land verstreut. Wen will er denn in diesen
Kirchen anbeten? Gott etwa? Da sei doch der Gottseibeiuns vor! Und wer hätte je
gehört, dass der Teufel Gesellen hätte? Eine Großmutter hat er aber auch. Muss ein
familiärer und sozial verträglicher Geselle sein, dieser Teufel!
Das Rätsel beginnt sich aber sehr schnell zu lösen, wenn man für Teufel die
Bezeichnung "Der Gehörnte" einsetzt. Dieser Gehörnte ist der Sohn - Geliebte der
Großen Mutter, und das göttliche Paar wurde auf heiligen Orten, wie auch diese
"Teufelskirche" einer war, verehrt.
Die einstigen Götter wurden im Laufe der christliche Missionierung zu Dämonen,
Hexen, Nachtmahren und Teufeln. Genau wie die einstigen Kultplätze, die, so sie
sich beim besten Willen nicht verchristlichen ließen, zu verbotenen, verfemten Orten
erklärt und verteufelt wurden. Dabei kannten die Alten gar keinen Teufel. Ihre
Religion war ganzheitlich, ihre Götter hatten freundliche und auch Furcht erregende
Züge. Erst das Christentum trennte die Eigenschaften feinsäuberlich voneinander
und ordnete sie gegensätzlichen Mächten zu. Dabei zog "Der Gehörnte", der als
Führer ins Totenreich und als Herr der dunklen Jahreshälfte einen Bezug zur
Unterwelt hatte, das schlechtere Los. Von nun an hieß es, guter Christ oder böser
Teufelsanbeter zu sein. Man ging in die Kirche des guten Gottes oder in die
Teufelskirche. Die hatte sicherlich immer noch ihren heimlichen Zulauf, denn tief
verwurzelte Glaubensvorstellungen ändern sich nicht von gestern auf heute.
Noch weniger als bei seinem Gegenüber, der Göttin, sind seine ursprünglichen
Namen aber bei uns überliefert. Teils ist seine Gestalt auch in christliche Heilige
eingeflossen, von denen einige, bei näherer Betrachtung, wenig bis keine historische
Belegbarkeit besitzen, oder er wurde zum urtümlichen Riesen, zum Wassermann,
zum Bergkönig, zum Zwergenkönig, oder auch zum König Barbarossa, der im
Untersberg schläft. Eine, in Jägerkreisen beliebte Gestalt ist der Hubertushirsch,
unschwer als der Gehörnte in seiner Erscheinungsform als Cernunnos zu erkennen.
Es gibt auch Orte, meist sind es Berggipfel, die auf den ersten Blick ihren
"teuflischen" Charakter nicht gleich offenbaren. Fast immer findet man auf diesen
Plätzen Kirchen, die dem hl. Michael geweiht sind. Dieser Michael, der mit seinem
Flammenschwert die gefallenen Engel in die Tiefe stürzte, eignete sich sehr gut für
die Darstellung des Triumphes der Kirche über die Heiden, besonders in Fränkisch
besiedelten Gebieten. Er ist der geeignete Überwinder des Teufels. Er hat Parallelen
zu Hermes - Toth, und als Erzengel mit Verbindung zum Element Feuer ist er ein
Nachfolger des keltischen Belenos oder Bel, des keltischen Lichtgottes. Sein
Feiertag, der 29. September, lässt auch vermuten, dass er am Übergang zum
dunklen Teil des Jahres steht.
Was hat es aber nun mit des Teufels Großmutter auf sich? Nun, ein Attribut der
Großmütter ist ihr Alter. Und sie ist alt, uralt. Sie ist die Groß(e)mutter, noch vor ihrer
Differenzierung in die Gestalt der Dreifachen Göttin. So gesehen ist sie wirklich die
Urmutter, die Einzige, die All - Eine, die weder gezeugt noch geboren wurde und
auch keinen männlichen Partner hat. So eine mochte den patriarchalischen
Kirchenmännern wohl als die Ursache des Bösen schlechthin gelten, eben die
Großmutter des Bösen, also des Teufels.
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Somit hätten wir die Hauptdarsteller unseres alpenländischen Kulttheaters
versammelt. Der Vorhang kann sich nun heben.
Kapitel 6
Feste im Jahreskreis
Die sechste Speiche - Mittsommer auf dem Michelberg
Der Michelberg ist weithin sichtbar, wenn man von Stockerau aus, durch die wellige
Ebene des Weinviertels in Richtung Haselbach, auf ihn zu fährt, wo ein Fahrweg bis
zum Gasthaus Michelberg empor führt. Er ist eine charakteristische Erhebung in
einer Hügelkette, am Nordrand des Rohrerwaldes. Es bedarf keiner großen
Anstrengung, ihn zu ersteigen, er ist nur ca. 400 m hoch. Dennoch lohnt es sich, den
etwas längeren Wanderweg vom Wirtshaus *Goldenes Brünnl* aus, zu wählen, das
man mit dem Auto über Oberrohrbach erreicht. Er führt erst durch eine liebliche
Bachaue und lichten Eichenwald und steigt dann allmählich etwas steiler an, bis der
Wald zurück bleibt und einer interessanten Trockenrasen - Landschaft Platz macht,
die, nebenbei erwähnt, zu den gefährdeten Landschaftstypen zählt. Die Verbuschung
wurde einst durch Weidewirtschaft verhindert. Jetzt droht sie überhand zu nehmen.
Hier, vom Gasthaus Michelberg aus, beginnt der eigentliche Anstieg zur Bergkuppe.
Wer botanisches Interesse hat, sollte sich mit einem Pflanzenführer ausrüsten. Es
gibt hier interessante und selten gewordene Pflanzen zu bestaunen.
Bald erreicht man die Hügelkuppe mit ihrer weithin sichtbaren Kapelle. Dabei fällt auf,
dass diese Kuppe wohl einst begradigt und umwallt war, ein deutlicher Hinweis auf
....., ja was eigentlich genau? Besiedlung, Befestigungsanlage, Kultplatz? Ganz
genau lässt sich das nicht mehr sagen, aber immerhin hat Thomas Ebendorfer,
ehemaliger Rektor der Wiener Universität, im 14. Jahrhundert noch "die Gemäuer
eines Heidenschlosses" auf der Bergkuppe gesehen. Bei Ausgrabungen 1981 - 83
fand man Spuren einer Wallanlage aus der frühen Bronzezeit (2. Jahrtausend vor
Chr.) Einen deutlichen Hinweis auf kultische Bedeutung dieses Ortes gibt allerdings
sein Name. Dem Erzengel mit dem Schwert und der Seelenwaage (woher nur kommt
uns das so bekannt vor?) wurden in Karolingischer Zeit gerne wichtige Kultplätze der
Alten Religion unterstellt, man denke nur an Mont St. Michele in der Normandie und
St. Michaels Mount in Cornwall. Michael, als Besieger der teuflischen Mächte traute
man offenbar wohl zu, auch die Götter der Heiden, allesamt teuflisch, im Inneren des
Berges gefangen zu halten, was ihm nur zum Teil gelang, wie ein eigenes Erlebnis
vermuten lässt:
Im Jahre 1990 feierte unser Coven ein Jahreskreisfest auf dem Michelberg. Gewitter
mit Dauerdonner und dramatischen Blitzen umkreisten den Gipfel, ein
gespenstisches Schauspiel. Dann, wie um dem ganzen Szenario noch eins drauf zu
setzen, erschien rechts hinter dem Kirchlein eine riesenhafte Gestalt, etwa in Form
einer russischen Babuschka - Puppe, wie aus Dunkelheit geformt, mit einem
orangerot leuchtenden "Herzen". Wir erschraken natürlich sehr, unterbrachen aber
unser Ritual nicht. Nach einiger Zeit löste sich die Erscheinung auf.
Als ich, einige Wochen später, mit einigen Seminarteilnehmern den Michelberg
besuchte, und ich sie aufforderte, ihre "inneren Bilder" von diesem Ort zu zeichnen,
entstand auf dem Blatt eines Teilnehmers eine Gestalt in der ungefähren Form einer
Russischen Puppe. Sie befand sich im Inneren des Berges. Auf meine, höchst
erstaunte Frage, was diese Figur denn darstelle, erwiderte er: "Das ist der Hüter des
Berges".
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Wer immer auch unser geheimnisvoller Besucher in jener Nacht war, der Erzengel
Michael dürfte es jedenfalls nicht gewesen sein. Keineswegs ist er auch seiner
Aufgabe, die alten Mächte am Wieder Auftauchen zu hindern, nachgekommen. Denn
die später an diesem Ort erbauten Kirchen, darunter eine große aus dem Jahr 1745,
die im Jahre 1785 unter Josef II. schon wieder abgetragen wurde und später die
heutige Kapelle aus dem Preußenkriegsjahr 1866, vermochten allem Anschein nach
nicht, den ursprünglichen Herrn dieses Ortes zu bannen.
Steht man auf der Kuppe des Michelberges, sieht man weit umher,sogar bis zu
vorgeschichtlichen Grabhügeln, die eine, seit uralten Zeiten fort dauernde
Besiedelung dieses Landes bezeugen. Einer davon steht am Fuße des
Michelberges, bei Niederhollabrunn, einer weiter weg im Norden, in Großmugl. Man
kann ihn bei klarem Wetter vom Michelberg aus sehen. Dieses Übers Land Schauen
war sogar einst eine Art Initiationsritus für junge Burschen. Man führte sie auf den
Michelberg, um ihnen von dort oben einen Blick ins weite Land zu gewähren.
Den Zeitpunkt der Sommer - Sonnenwende habe ich für diesen Ort deshalb
ausgewählt, weil er, als Höhepunkt des Jahres und des Lichtes eine starke
Verbindung zu Michael als jüngerer Bruder des keltischen Lichtheros Lugh hat.
Obwohl ich nicht wissen kann, welchen Namen der Gott, den man auf diesem Berg
einst angerufen hat, trug, dürfte er doch in Bezug zum Licht gestanden haben.
Zu Mittsommer steht die Sonne am höchsten, das Licht ist auf dem Gipfelpunkt
seiner Intensität und Dauer. Der Gott des Lichtes als Verkörperung der Lebenskraft
wird angerufen. Doch auf dem Gipfel beginnt der Abstieg, der in der Dunkelheit der
Jahresnacht endet. Es ist die ewige Dynamik von Stirb und Werde, die uns dieses
Fest ins Bewusstsein ruft. Denn der König des aufsteigenden Jahres stirbt zu diesem
Zeitpunkt, und sein alter ego, der "Stechpalmenkönig", der Gott des sinkenden
Jahres, nimmt seinen Platz ein. Dieses uralte Drama findet sich in vielen alten
Kulturen, und man nimmt an, dass das Opfer des "Eichenkönigs" vor langer Zeit einst
sein Leben selbst war.
Die Göttin aber, die zu dieser Zeit ihr üppigstes Kleid trägt, feiert die Geburt des
Einen und betrauert den Tod des Anderen gleichermaßen. Sie sieht hinter die Dinge
dieser Welt und weiß, dass alles im Fluss ist.
Als Sonnen - und Feuerfest wird Mittsommer traditionell auf Bergkuppen gefeiert,
wobei man in unserem Kulturraum gerne brennende Räder insTal rollte,
wahrscheinlich ein Symbol der nun allmählich sinkenden Sonne. Feuerspringen ist
auch so eine symbolträchtige Handlung. Es reinigte und förderte das Wachstum der
Feldfrüchte. Immer aber müssen wir in unserer technisierten Zeit ein Synonym für die
irdische Fruchtbarkeit finden, mit der wir selten noch unmittelbar zu tun haben.
Fruchtbarkeit ist ein vielschichtiger Begriff. Wenn ich das Samenkorn des Beginnes,
das Behüten und Versorgen während des Wachstums und die reiche Ernte zum
Schluss auf weniger erdige Vorhaben umlege, dann ergeben sich dabei gute
Gelegenheiten, um beim Feuerspringen das Wachstum eines jedweden Vorhabens
zu fördern. Der Besenritt als phallische Anspielung wäre hier auch ein passender
Vorschlag. Der Wanderstab kann dabei natürlich als Besen herhalten. Er ist so
phallisch, wie nur etwas phallisch sein kann.
Wenn wir auf dem Michelberg feiern wollen, müssen wir uns vorher überlegen, wie
wir die Nacht verbringen wollen. Fahren wir mit dem Auto bis auf den Parkplatz beim
Gasthaus, dann ist das kein Problem. Der Weg von der Kuppe bis zum Parkplatz ist
nicht weit.
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Entschließen wir uns aber zu einer Wanderung, dann müssen wir im Freien
übernachten oder eine nächtliche Wanderung zurück zum Goldenen Brünnl in Kauf
nehmen, was eine stimmungsvolle Erfahrung sein kann, wenn das Wetter mitspielt
und sich der Genuss des Ritualweines in verträglichen Grenzen gehalten hat.
Ansonsten gibt es gleich beim Parkplatz Michelberg einen großer Grillplatz mit
Feuerstelle, der sich auch zum Zelten eignet. Für diejenigen, die auch gerne mal im
Freien übernachten, gibt es genügend lauschige Plätzchen. Aber, so mild das Klima
des Weinviertels auch sein mag, ohne Schlafsack wird man auch dort wohl kaum
auskommen. Regenschutz versteht sich für zünftige Ritualwanderer ohnehin von
selbst. Auch das Frühstück entfällt, oder muss mitgenommen werden, oder findet
erst spät statt, weil das Gasthaus an Wochenenden erst um 11h Vormittag aufsperrt.
Nach all diesen Überlegungen aber nun endlich in medias res.
Als erstes sammeln wir die verschiedensten Blumen und Zweige, und wenn
Johanniskraut blüht, dann ist das "das Sonnwendkraut" überhaupt. Sie werden im
Norden, wo der Altar sich für gewöhnlich befindet, nieder gelegt. Natürlich kann man
auch Blumenkränze für die Teilnehmer winden. Wer sich in "wild things" verwandeln
will, dem steht sämtliches grüne Material zur Verfügung. Es geht schließlich auch
darum, sich mit der Natur zu verbinden und aus den engen Grenzen der
Alltagspersönlichkeit heraus zu treten. Hexen kleiden sich ohnehin gerne ins
"Himmelskleid" (skyclad = nackt), wenn die Umstände es zulassen. An diesem
Datum wäre das, klimabedingt, vielleicht am ehesten möglich.
Der Kreis wird markiert und die Himmelsrichtungen bestimmt. Es wäre gut, beim
Aufstieg einige Eichenästchen zu sammeln und einige Fichtenzweige oder ähnlich
ausdauernde Arten. Stechpalmen kommen bei uns eigentlich nicht natürlich vor,
deshalb kann man gerne auf andere Gewächse ausweichen. Sie sollen aber die
dunkle Jahreshälfte symbolisieren (Efeu, Fichte, Eibe etc.) Wir nennen den Gott des
absteigenden Jahres auch dann und wann "Tannenkönig", weil bei uns die
Tanne/Fichte ähnlich konnotiert ist, wie in England die Stechpalme.
Wenn man alleine feiert, legt man einfach die Eichenzweige und die Tannenzweige
in die Kreismitte. Wenn ein Mann anwesend ist, kann man zwei Kronen herstellen,
die er alternierend trägt. Sind sogar zwei Männer vorhanden, kann einer den
Eichenkranz, der andere den Stechpalmenkranz tragen. Dann "spielt" man(n) mit
verteilten Rollen.
Etwas Wasser oder wenn möglich, Wein*, wird in einen Becher gefüllt.
Wenn es windstill ist, können an den Kardinalpunkten des Kreises Kerzen entzündet
werden. Auf dem Michelberg ist es aber eigentlich niemals windstill. Das Feuer wird
vorbereitet, aber noch nicht entzündet.
Nach der Witches Rune*Sie darf ruhig über den "offiziellen" Teil hinaus in einen wilden Tanz mit
Trommeln, Singen, Schreien u.a. ausgeweitet werden. Alles, was der Extase dient, ist gut und
erlaubt.Auch der "Besenritt" kann hier eingebaut werden,der Besen oder Stab darf aber traditionell nur
von den weiblichen Hexen geritten werden. und dem Aufbau des Energiekegels beginnt das
eigentliche Jahreskreis - Ritual.
- Wenn es einen Eichenkönig gibt, dann tritt er vor die Hexe, die das Ritual leitet. Sie
sagt:
"Du bist auf dem Höhepunkt deiner Macht und leuchtest wie die strahlende Sonne.
Doch auf Leben folgt Sterben, und auf Aufstieg folgt Sinken. Deshalb ergib dich in
dein Schicksal. Dieses Schicksal ist der Tod. Du gehst nun durch die Gefilde der
Dunkelheit, bis du wieder geboren wirst, in der Tiefe des Winters."
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- Der Eichenkönig sinkt zu Boden oder wird von seinem Nachfolger zu Boden
gedrückt, wobei das durchaus dramatisch, z. B. durch einen stilisierten Kampf der
Beiden, in Szene gesetzt werden darf. Wie genau dieser Kampf und das Opfer
gestaltet wird, richtet sich natürlich immer nach der Zusammensetzung der
Teilnehmer. Einzelhexen legen die Eichenäste zu Boden, in die Mitte des Kreises.
- In Gruppen reichen sich nun alle die Hände zum Kreis und beginnen einen
langsamen und getragenen Schreittanz, zuerst mit dem Sonnenlauf, dann wird der
Tanz wiederholt, diesmal gegen den Sonnenlauf, wobei der kauernde Eichenkönig,
bzw. die Eichenästchen umkreist werden:
Rundherum dreht sich die Erde,
dass es Winter und Sommer werde,
I: Winter und Sommer immerdar :I
Rundherum dreht sich die Erde,
dass es Licht und Dunkel werdeI
I: Licht und Dunkel immerdar :I
Rundherum dreht sich die Erde,
dass es Tod und Leben werde,
I: Tod und Leben immerdar :I
Die letzte Zeile kann so oft wiederholt werden, wie gewünscht.
Einzelhexen können ebenso singen und für sich alleine tanzen, wichtig ist die
Einstimmung auf den stetigen Wechsel, der sich in diesem Lied ausdrückt. Nach
Beendigung des Tanzes wird das Mittsommerfeuer entzündet. Darin wird zuerst das
Eichenlaub feierlich verbrannt. Der Darsteller des Eichenkönigs tritt nun wieder in
den Kreis ein und ist wieder nur ein Teilnehmer.
Wenn es einen Stechpalmenkönig gibt, dann wird er jetzt von einer weiblichen Hexe
mit seinen Insignien ausgestattet. Wer das sein soll, muss natürlich vorher bestimmt
werden. Es empfiehlt sich überhaupt,das Ritual vorher miteinander durch zu gehen, die Rollen zu
verteilen und sich die Anrufungen etc.einzuprägen. Sie müssen natürlich nicht wörtlich wieder
gegeben werden, ich gebe hier nur Vorschläge. Wer seinen "Text" selber gestalten will, hat dafür
selbverständlich jede Freiheit.
Sie hält dabei den Kelch (Gefäß mit Wasser oder Wein):
"Leuchtender, Strahlender, Herr der Sonne und des Lichtes, wir rufen dich mit deinen
alten Namen Michael, Lugh, Bel! Lichtbringer! Lebensspender! Gib uns reifende
Felder und grünende Wälder, segne unsere Mühen und unsere Feste. Lass deine
Kraft einfließen in das Wasser des Lebens!"
Die übrigen Teilnehmer können dabei entweder leise summen, die Namen des Gottes wie einen
Refrain wiederholen, wobei sie die Arme jedes Mal erheben etc. Dabei gibt es keinerlei Beschränkung
der Kreativität. Wichtig ist, dass der anrufende Charakter dieser Worte ausgedrückt und verstärkt wird,
denn, wie schon erwähnt, es geht hier um die Dramatisierung von Vorstellungen.
Dabei treten alle alle männlichen Teilnehmer in die Kreismitte und heben ihre Arme,
wie um die Kraft des Angerufenen zu empfangen. Beim letzten Satz senken sie die
Arme und lassen durch Zeige - und Mittelfinger die Kraft in das Wasser/den Wein
einfließen.
Allein Feiernde tauchen dabei die Stechpalmen -, Tannen - oder Efeuzweige in das
Wasser. Wichtig dabei ist die Vorstellung, dass die Kraft des Lichtes ins
Wasser/Wein eingeht.
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Nun werden der Kreis und die Teilnehmer mit dem Wasser besprengt, wobei die
Kraft des Wasser des Lebens und des Lichtes auf alle übertragen wird. Auch Kekse,
Brot oder andere Nahrungsmittel können damit geweiht werden. Etwas davon bleibt
natürlich auf dem Altarplatz zurück, als Opfer für die Naturwesen und die Götter und
Geister des Ortes.
Jetzt kann über das Feuer gesprungen werden, am besten mit einem Wunsch.
Der Kreis wird nun aufgelöst.
Zu einem Fest gehört natürlich auch Essen und Trinken, und wir völlern aus dem,
was der Rucksack so hergibt.
Abschließend noch einige, passende Rezepte für diesen Anlass:
Sonnwendräucherung:
1 Teil Fichtenharz,
2 Teile Stechpalmenblätter - und Beeren (wenn verfügbar), Eichenblätter,
Eichenrinde, Beifuß, Johanniskraut,Dost, Angelikawurzel, alles gut getrocknet und
zerrieben.
Außer Angelikawurzel kann alles wild gesammelt werden. Man kann einzelne
Zutaten natürlich auch verändern, wichtig ist aber das Fichtenharz, bzw. die
Stechpalmenblätter und die Eichenblätter wegen ihres Bezuges zu Eichen - und
Stechpalmenkönig. Stechpalmen wachsen in vielen Gärten und Parkanlagen. Es ist
sicherlich möglich, dort einmal eine Handvoll Blätter zu zupfen (Vorsicht, sticht!)
Tipp: Um sich die Mitnahme von weiterem Ballast zu sparen, kann man auf das
Räuchergefäß verzichten. Man streut einfach die Räucherung an den Rand der
Feuerstelle, oder man fischt ein glühendes Holzstück aus dem Feuer und streut die
Räucherung darauf.
*Sommer - Hexenwein
Hier sind der kreativen Hexe (fast) keine Grenzen gesetzt. Rezepte für Hexenwein
gibt es wie Sand am Meer. Für die meisten müssen aber viele Zutaten gekauft
werden. Wir aber wollen sehen, was sich rund ums Haus, quer durch die grüne
Wiese und vor allem vor Ort so finden lässt. Zu allererst brauchen wir natürlich Wein,
und weil das Getränk auch gut schmecken soll, Honig zum Süßen. Auch
Holunderblütensirup harmoniert gut mit Wein. Am besten, wir bereiten die
Grundsubstanz gleich zuhause vor und füllen sie dann in eine weithalsige Flasche
(div. Fruchtsaftgetränke oder auch manche Biomilchsorten werden in solchen
Flaschen verkauft). Nun brauchen wir auf unserem Weg zum Ritualplatz nur mehr die
Augen offen zu halten. Vielleicht finden wir ja wilde Erdbeeren? Die müssten
eigentlich jetzt gerade reif sein. Eigentlich kann alles, was am Wege so wächst, und
das man auch kennt, in den Wein kommen. Hier eine kleine Auswahl:
Echtes Labkraut,
Frauenmantel,
Johanniskraut,
Mädesüß,
Minze,
Thymian,
Waldengelwurz,
Waldmeister
Weißdornblüten - und/oder Blätter,
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Diese Kräuter werden, zu einem kleinen Sträußchen gebunden, in den Wein
gegeben und vor dem Gebrauch entfernt.
Abschließend möchte ich noch einmal daran erinnern, dass sich wohl erzogene
Besucher eines Ortes natürlich bei den Gastgebern bedanken und sich höflich
verabschieden. Dass dabei jede Verunreinigung des Platzes beseitigt wird, versteht
sich für ordentliche Hexen ja sicherlich von selbst.
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