Kapitel 1: Einige grundlegende Annahmen 1. Ist Verhalten gesetzmäßig? - das grundlegendste Kriterium bei der Untersuchung von Lernen und Gedächtnis > Lernen und Gedächtnis liegen Gesetzmäßigkeiten zugrunde > eine Gesetzmäßigkeit besteht aus dieser Form: wenn A, dann B (wenn die Bedingung A existiert, dann sagen wir voraus, dass das Ereignis B eintreten wird) - Diskussion > ob dieses Kriterium gerecht fertig ist 1.1 Determinismus gegen freien Wille Determinismus > eine extreme Sichtweise > besagt, dass alles Verhalten vorhersagbar ist und dass das Verhalten von Vererbung und der Umgebung bestimmt wird Freier Wille - andere extreme Sichtweise > wir alle haben die Möglichkeit unser Handeln zu bestimmen - wieso glauben viele Forscher der Psychologie an den Determinismus? > der Glaube an den Determinismus spielt eine wichtige Rolle um psychologische Forschung zu leiten 1.2 Beispiele von gesetzmäßigem Verhalten - ein Grund zu glauben, dass Verhalten gesetzmäßig ist, ist empirisch > Beweise, dass in manchen Situationen die Umwelt scheinbar unser Verhalten stark kontrolliert Gehorsam - Milgram - Experiment > soziale Kontrolle durch Autorität Kindesmissbrauch - Beispiel > 2/3 der Kinder, die missbraucht wurden, entwickelt ernste Symptome, wie Depressionen und dass sie später ihre eigenen Kinder missbrauchen > die Erfahrung von Missbrauch beeinflusst anscheinend das gegenwärtige und zukünftige Verhalten der Kinder männliche Gewalt - Experiment > die Erfahrung von Missbrauch und das Fehlen eines Genes war genug, um zu bestimmen, wie sich Jungen verhalten, wenn sie erwachsen waren 1.3 Das Gefühl von Freiheit - Argumente gegen diese Beispiele > diese Situationen sind untypisch; in unserem täglichen Leben haben wir mehr Freiheiten zu entscheiden, wie wir uns verhalten - Antwort des Determinismus > obwohl man sich in manchen Situationen frei fühlt, wir das Verhalten kontrolliert > im täglichen Leben sind wir uns dessen nur weniger bewusst Werbung - gutes Beispiel dafür, wie wir beeinflusst werden, ohne es zu merken - Experiment > Männern wurde ein Auto entweder mit einer attraktiven Frau oder ohne einer Frau gezeigt > dies beeinflusste ihr späteres Urteil über das Auto 1.4 Nerven – Determinismus - Belege für den Determinismus > die Rolle des Gehirns Verhalten zu bestimmen - das Gehirn besteht aus einem riesigem Netzwerk aus untereinander verbundenen Zellen, Neuronen, und die Übertragung von elektrischen Signalen durch diese Zellen bestimmt unser Verhalten > wenn unser Gehirn unser Verhalten bestimmt und unser Gehirn gesetzmäßig arbeitet, dann folgt daraus, dass unser Verhalten ebenfalls gesetzmäßig ist - die Rolle des Gehirns in drei wichtigen Aktivitäten Bewegung - unsere Bewegung ist durch die Übertragung von elektrischen Impulsen durch die Neuronen kontrolliert Emotion - unsere Emotionen werden durch die Gehirnregionen kontrolliert, die aktiv sind - Experiment > ein kleiner elektrische Strom in bestimmten Teilen im Gehirn einer Ratte scheint wohlwollende Empfindungen in der Ratte zu produzieren > ähnliche Ergebnisse wurden beim Menschen entdeckt Gedanken - Gedanken hängen von der neuronalen Aktivität in verschiedenen Regionen im Cortex ab - Experimente > die Stimulation von einigen Teilen führte zu bestimmten Gedanken und Bildern (Namen rufen,…) > es besteht eine Korrelation zwischen Aktivität in verschiedenen Teilen und Gedanken, die die Patienten zu diesem Zeitpunkt hatten - Zusammenfassung > jeder Aspekt unseres Verhaltens hängt von der Übertragung von elektrischen Impulsen in Neuronen ab > wenn diese neuronale Aktivität gesetzmäßig ist, dann muss Verhalten auch gesetzmäßig sein 1.5 Bewertung - unser Erbe und die Umgebung beeinflussen eine weite Spanne von unserem Verhalten > aber der Fakt, dass unser Verhalten beeinflusst ist, muss nicht heißen, dass es total determiniert ist 2. Wie sollten wir Gesetzmäßigkeiten entdecken? 2.1 Introspektion - Introspektion ist nur eine begrenzte Hilfe, um das Verhalten des Menschen zu verstehen > die meiste Aktivität des Gehirn geschieht unterhalb des Bewusstsein > wenn Menschen nun über ihren geistigen Zustand berichten sollen, kann dies deshalb zu Schwierigkeiten führen > man kann Aussagen eines Menschen über seinen geistigen Zustand schwer nachprüfen 2.2 Die experimentelle Methode - die experimentelle Methode > man ändert etwas in der Umgebung, die unabhängige Variable, und guckt, ob dies etwas im Verhalten, die abhängige Variable, bewirkt > eine feste Verbindung zwischen ihnen, nennt man eine Gesetzmäßigkeit - Probleme der experimentellen Methode > man kann nur eine unabhängige Variable zur selben Zeit manipulieren, sonst weis man nicht, auf welche Variable eine Veränderung in der Umwelt zurück geht > sicherstellen, dass nur ein Aspekt in der Umwelt verändert wird > Folge: Langsamkeit des Fortschrittes > umso mehr man die Umgebung kontrolliert, desto weniger natürlich bleib sie > unter der Annahme, das Verhalten gesetzmäßig ist und dass der beste Weg diese Gesetzmäßigkeiten zu entdecken das Labor ist, dann können womöglich die im Labor entdeckten Prinzipien uns helfen Verhalten in komplexeren Bedingungen zu verstehen > Folge: Künstlichkeit des Experiments 3. Der verhaltensbezogene und der kognitive Ansatz - eine Reaktion auf die Grenzen der Introspektion > der Behaviorismus > Watson: da es nicht möglich ist den Geist zu untersuchen, sollten sich die Psychologen auf das sichtbare menschliche Verhalten fokussieren 3.1 Skinners radikaler Behaviorismus - Behavioristen > die Psychologie sollte sich auf das Verhalten fokussieren > dieses Verhalten soll in den Begriffen der Umgebung und der Genetik, die das Verhalten beeinflussen, beschrieben werden 3.2 Der kognitive Ansatz - der kognitive Ansatz > es ist ebenfalls wichtig, die geistigen Prozesse zu verstehen, die bestimmen, wie man auf seine Umgebung reagiert, indem man Theorien entwickelt und testet über die Natur dieser Prozesse 3.3 Der aktuelle Ansatz - hier verwendete Ansatz > beide Ansätze > es ist richtig, wie der Behaviorismus, die Betonung auf die Umgebungsbedingungen zu legen, die Verhalten bestimmen > richtig, dass das Verständnis von kognitiven Prozessen zu einem besseren Verständnis von Verhalten führt 4. Das Benutzen von Tieren 4.1 Die Vorteile Tiere zu benutzen die Kontrolle der Umgebung - ein Problem in der psychologischen Forschung > nur eine unabhängige Variable zu manipulieren > aus moralischen und ethischen Gründen ist solch eine Kontrolle leichter bei Tieren als bei Menschen zu erreichen einfachere Systeme - Alternative dazu die Umgebung zu kontrollieren > ein einfacheres System untersuchen, in dem weniger Variablen Einfluss ausüben 4.2 Ist menschliches und tierisches Verhalten gleich? - Darwin war der erste > Menschen sind nicht einzigartig > die zugrunde liegenden biologischen Systeme von Mensch und Tier sind erstaunlich gleich - Lernen ist in Menschen und Tieren sehr ähnlich > das heißt nicht, dass es gleich ist 4.3 Ethische Kernpunkte - die Ähnlichkeit von Mensch und Tier > man muss sich mehr über ethische Kernpunkte Gedanken machen - Lösung > man muss den Nutzen und die Kosten gegeneinander abwägen > kaum möglich > sich diesen Problems immer bewusst sein 5. Lernen und Gedächtnis: ein Überblick - Zusammenfassung > psychologische Forschung beruht auf einigen Annahmen > Verhalten ist gesetzmäßig > der beste Weg, um diese Gesetzmäßigkeiten zu entdecken, ist durch Experimente > die Forschung an Tiere kann uns helfen menschliches Verhalten zu verstehen 5.1 Lernen Lernen definieren - endgültige Definition > Änderung in unserer Verhaltenskapazität aufgrund von bestimmten Erfahrungen 5.2 Assoziatives Lernen - assoziatives Lernen > wenn zwei Ereignisse zusammen geschehen, lernen wir etwas über ihre Beziehung klassische Konditionierung > wenn einem bestimmten Ereignis verlässlich ein Reiz vorausgeht, dann führt der Reiz oft zu dem Verhalten, das das Ereignis bestimmt operantes Konditionieren > wenn einem wichtigen Ereignis eine Reaktion folgt, resultiert oft eine Änderung der Reaktionswahrscheinlichkeit - zwei Untertypen von operanter Konditionierung > Verstärkung und Bestrafung - Verstärkung > die Konsequenz, die der Reaktion folgt, ist wünschenswert und der Effekt ist, die Reaktion zu stärken - Bestrafung > die Konsequenz, die der Reaktion folgt, ist nicht wünschenswert und der Effekt ist, die Reaktion zu schwächen - Unterschied zwischen klassischer und operanter Konditionierung > ob einem wichtigen Ereignis ein Reiz oder eine Reaktion folgt 5.3 Gedächtnis Gedächtnis definieren - Gedächtnis besteht aus drei Aspekten > aufschlüsseln, ablegen, wiedergeben Lernen und Gedächtnis > wenn man Lernen untersuchen möchte, muss man testen, was gelernt worden ist und das beinhaltet das Gedächtnis > wenn man Gedächtnis untersuchen möchte, muss man Personen Material aussetzen, das erinnert werden soll und das beinhaltet Lernen Kapitel 2: Grundlagen des klassischen Konditionierens 1. Die assoziative Tradition 1.1 Der Reflex - Geschichte > Verhalten wurde immer als unbestimmbar gesehen, nur von Gott bestimmbar > Decartes entdeckte den Reflex und lieferte somit eine mechanistische Erklärung für menschliches Verhalten; freiwilliges Verhalten besteht aus anderen Mustern 1.2 Die Assoziation die britischen Assozianisten > Gedanken ist nur eine einfache Abfolge von Ideen > wenn wir auf die Welt kommen, sind wir ein tabula rasa; alle Ideen, die wir haben, erlangen wir durch Erfahrungen > Ideen sind nichts anderes, als Ereignisse, die miteinander assoziiert wurden die Gesetzmäßigkeiten der Assoziation - das erste Prinzip > Zusammenhang; er legt Assoziationen zwischen Ereignissen fest, die sich zusammen ereignen - das zweite Prinzip > Häufigkeit; je öfter Ereignisse sich zusammen ereignen, desto stärker werden sie assoziiert - das dritte Prinzip > Stärke; Gefühle, die die Assoziation begleiten - das 19. Jahrhundert > die Grundbausteine für eine Theorie von menschlichem Verhalten, das auf Assoziation basiert > der Schlüssel, um menschliches Verhalten zu verstehen, liegt darin, zu verstehen, die Assoziationen entstehen 2. Pavlovs konditionierter Reflex - typische Durchführung > ein Hund fängt an zu speicheln, wenn er Futter präsentiert bekommt > ein Hund zeigt keinen Speichelfluss, wenn er einen Ton präsentiert bekommt > Durchgang: der Ton wurde präsentiert, wenige Sekunden später das Futter > nach einigen Durchgängen wurde der Ton alleine präsentiert - Ergebnis > der Hund zeigte auch Speichelfluss, wenn der Ton alleine präsentiert wurde - klassische Konditionierung > definiert als Änderung im Verhalten, verursacht durch die Paarung eines Reizes (konditionierter Reiz) mit einem Reiz, der sicher eine Reaktion hervorruft (unkonditionierter Reiz) 2.1 Eine assoziative Analyse - Pavlovs Annahmen > die Präsentation von einem Reiz produziert Aktivität in einem Set von Neuronen im Gehirn, welche den Reiz präsentieren > wenn das Futter im Mund des Hundes präsentiert wurde, wurde das FutterZentrum im Gehirn aktiviert und die Aktivität im Futter – Zentrum wird dann durch eine angeborene Verbindung zu den Speicheldrüsen weiter geleitet, was Speichelfluss bewirkt > wenn ein Reiz, wie der Ton dem Futter voraus geht, dann aktiviert der Reiz sein eigenes kortikales Zentrum > wenn zwei Zentren zur selben Zeit aktiviert sind, wird die Verbindung zwischen ihnen stärker > das nächste Mal, wenn der Ton präsentiert wird, wird die Aktivität vom Ton – Zentrum zum Futter – Zentrum weiter geleitet und von dort zu den Speicheldrüsen 2.2 Konditionierung die Konditionierung kontrollieren - das Gehirn ist ein sehr komplexes Organ, welches sehr empfänglich für eine Vielzahl von Reizen ist > um sicher zu gehen, dass nur die von Pavlov gewünschten Reize Einfluss auf den Hund haben, arbeitete Pavlov in einem isolierten Raum > dadurch war er in der Lage alle externalen Reize zu kontrollieren, die sein Hund erreichen könnte > er konnte eine systematische Studie anstellen, um zu untersuchen, wie Assoziationen sich bilden ein typisches Experiment - unkonditionierte Reaktion > Speichelfluss, der durch das Futter verursacht wurde > kein Training war nötig, um den Speichelfluss hervorzurufen - konditionierte Reaktion > Speichelfluss, der durch den Ton verursacht wurde > dieses Auftreten des Speichelflusses hing von einen Trainingsbedingungen ab - konditionierter Reiz > Futter > ein Reiz, der eine Reaktion hervorruft, ohne Training - konditionierter Reiz > Ton > ein Reiz, der durch Training eine Reaktion hervorruft 2.3 Löschung - Nutzen von klassischer Konditionierung > Tiere besitzen eine Reihe von angeborenen Reflexen > klassische Konditionierung erlaubt es den Tieren ihr Verhalten an neue Umstände anzupassen - Löschung > wenn der konditionierte Reiz einige Male ohne den unkonditionierten Reiz präsentiert wird, nimmt die konditionierte Reaktion ab - Experimente zeigten, dass die neuronale Verbindung trotzdem noch bestand > wenn die Verbindung neuronal immer noch besteht, wieso zeigt sich das konditionierte Verhalten dann nicht mehr? das Konzept von Hemmung - Antwort > nicht die alte, stimulierende Verbindung wurde zerstört, sondern der konditionierte Reiz hat die Kapazität einer hemmenden Reaktion erlangt > wenn zwei Neuronen in das gleiche Ziel – Neuronen münden und das eine gibt stimulierende Neurotransmitter und das andere hemmende Neurotransmitter ab, dann heben sich die Effekte gegenseitig auf und es ergibt sich keine Änderung in der elektrischen Aktivität im Ziel – Neuronen > während einer Löschung entwickelt sich eine parallele hemmende Verbindung > physiologische Untersuchungen haben die Existenz von hemmenden Verbindungen bestätigt konditionierte Hemmung - Phänomen der konditionierten Hemmung > die Tendenz eines Reizes zu hemmen, als Reaktion auf ein vorheriges Training > lieferte Belege für die Existenz von Hemmung - experimentelles Vorgehen > Durchgang 1: CS+ wird mit Futter gepaart > Durchgang 2: CS+ und CS- werden gemeinsam präsentiert, aber nicht mit Futter gepaart > diese Durchgänge laufen immer wechselnd ab - Ergebnis > nach einer Reihe von Durchgängen reagieren die Subjekte mit Speichelfluss, wenn der CS+ präsentiert wird, aber nicht, wenn CS+ und CS- gemeinsam präsentiert werden > die Paarung zwischen CS+ und dem Futter hat zu einer Verbindung zwischen den zugehörigen neuronalen Zentren geführt > die Paarung vom CS- mit der ausbleibenden Paarung mit Futter hat zu einer hemmenden Verbindung zwischen diesen beiden Zentren geführt > wenn also der CS+ alleine präsentiert wird, erregt dieser das Futter – Zentrum und das bewirkt Speichelfluss > wenn allerdings der CS- mit präsentiert wird, dann hemmt dieser das Futter – Zentrum und dadurch kommt es zu gar keiner Reaktion - das Testen des hemmenden Reizes > Summierungstest: ein hemmender Reiz wird getestet, indem er mit einem neuen positiv konditionierten Reiz kombiniert wird > wenn beide Reize zusammen präsentiert zu einem Ausbleiben des Speichelflusses führen, dann ist die konditionierte Hemmung geglückt 2.4 Andere Phänomene Konditionierung 2. Ordnung - wenn eine Reaktion auf einen konditionierten Reiz konditioniert wurde, kann man den konditionierten Reiz nutzen, um die Reaktion auf andere Reize zu konditionieren > Beispiel: 1. Durchlauf: der Speichelfluss wird auf eine Glocke konditioniert, 2. Durchlauf: die Paarung der Glocke und einem anderen Reize, führt dazu, dass der Speichelfluss auf den neuen Reiz konditioniert wird Zählerkonditionierung - eine weitere Möglichkeit eine konditionierte Reaktion zu entfernen > man muss den konditionierten Reiz mit einem unkonditionierten Reiz paaren, der eine andere Reaktion hervorruft > wenn die neue Reaktion unvereinbar mit der alten Reaktion ist, kann nur eine von ihnen zu einem Zeitpunkt erfolgen > je stärker die neue Reaktion konditioniert wird, desto weniger wahrscheinlich wird die alte Reaktion auftreten - Beispiel > ein elektrischer Schock ruft Vermeidungsreaktionen hervor > der elektrische Schock mit Futter gepaart > der elektrische Schock führt zu keiner sichtbaren Reaktion mehr Generalisierung > die konditionierte Reaktion zeigt sich auch bei anderen dem konditionierten Reiz ähnlichen unkonditionierten Reizen Unterscheidung > die konditionierte Reaktion zeigt sich nicht bei anderen dem konditionierten Reiz ähnlichen unkonditionierten Reizen 3. Der Bedarf nach Kontrollgruppen - passiert klassische Konditionierung auch im Menschen? 3.1 Konditionierte Angst beim kleinen Albert - Watson > ist Angst im Menschen genauso konditionierbar, wie Speichelfluss beim Hund? - Experiment > weiße Ratte: keine ängstliche Reaktion > lautes Geräusch: ängstliche Reaktion > mehrere Durchgänge, in denen die Präsentation der weißen Ratte ein lautes Geräusch folgte > nach mehreren Durchgängen zeigte der kleine Albert bei der Präsentation der weißen Ratte eine ängstliche Reaktion > die Angst wurde auch auf andere Reiz (Hase,...) konditioniert - Frage > kann die Veränderung in Alberts Verhalten wirklich auf die klassische Konditionierung zurück geführt werden? 3.2 Alternative Erklärungen - Problem > obwohl die gezeigte Angstreaktion das Ergebnis von dem gepaarten CS und US sein kann, kann die Reaktion auf andere Weisen erklärt werden Sensibilisierung - Erklärung > Alberts Angst resultiert der wiederholten Darbietung der Ratte - Sensibilisierung > eine Zunahme der Reaktionsstärke, wenn der Reiz wiederholt wird - Experiment > durch die wiederholte Darbietung eines Reizes steigt die Aufmerksamkeit und diese hat Einfluss auf die Stärke der Reaktion (hohe Aufmerksamkeit = hohe Reaktion) > deshalb kann es durchaus denkbar sein, dass die wachsende Angst bei Albert durch die wiederholte Darbietung der Ratte und nicht durch die Paarung zustande kam Pseudokonditionierung - Erklärung > Alberts Angst kam durch die wiederholte Darbietung des lauten Reizes - Experiment > Experimentalgruppe (3x Paarung), Kontrollgruppe (Paarung, keine, Paarung) > wenn die Paarung wichtig ist, dann steigt die Reaktion auf den CS in der Experimentalgruppe im 3. Durchlauf an im Gegensatz zum 3. Durchlauf in der Kontrollgruppe > beide Gruppen zeigten einen Anstieg in dem 3. Durchlauf - Pseudokonditionierung > ein Reaktionsanstieg auf den CS bewirkt durch die alleinige Präsentation des US > deshalb ist es denkbar, dass Alberts Angst durch die Wiederholte Darbietung des lauten Geräusches zustande kam - Demonstration von klassischer Konditionierung > muss man sicher sein, dass der Reaktionsanstieg auf die Paarung von CS und US zurück zu führen ist und nicht auf die Einzelpräsentation der Reize - eine Möglichkeit > Verwenden von ungepaarten Kontrollgruppen > die Vps der ungepaarten Kontrollgruppe erhalten die gleiche Anzahl an CS und US – Präsentationen, wie die Experimentalgruppe, aber die Präsentationen erfolgen niemals gemeinsam > wenn die Paarung von CS und US eine Assoziation produziert, dann müsste die Experimentalgruppe eine größere Reaktion zeigen > wenn die Reaktion aber einfach nur von den Einzelpräsentationen abhängt, dann müssten die Reaktionen in beiden Gruppen gleich sein 4. Welches Verhalten kann konditioniert werden? 4.1 Automatische und skelettartige Reaktionen - eine Möglichkeit Reaktionen zu kategorisieren > durch die Subsysteme des Nervensystems, die sie kontrollieren > zwei semi – unabhängige Systeme sind daran beteiligt Impulse vom zentralen Nervensystem zu anderen Teilen des Körper zu vermitteln > das skelettartige Nervensystem, das streifenartige Muskeln kontrolliert > verantwortlich für den Umgang mit der äußeren Umgebung durch Körperbewegung > skelettartige Reaktionen > das automatische Nervensystem, das die glatten Muskeln und die Drüsen kontrolliert > verantwortlich für den Umgang mit der inneren Umgebung > automatische Reaktionen - Beispiel von die Konditionierbarkeit von automatischen Reaktionen Wachheit - wenn wir neuen oder stressvollen Situationen begegnen, bereitet sich unser Körper darauf durch komplexe Reaktionen vor - eine Komponente der Wachheit ist die Schweißbildung > kann gemessen werden; gibt uns Auskunft über die Wachheit einer Person > diese Reaktion ist konditionierbar - Experiment > durch einen elektrischen Schock wird Schweißbildung hervorgerufen > die Paarung des elektrischen Schocks mit einem Ton führt nach mehren Durchgängen zur Schweißbildung, auch wenn der Ton alleine präsentiert wird Blutzuckerspiegel - ein zentrales Konzept des automatischen Nervensystems ist die Homeostatse > Körperaktivitäten die auf einem bestimmten Level gehalten werden müssen - Belege > viele dieser automatischen Aktivitäten können konditioniert werden - Experiment > die Injektion von Insulin führt zu einem Abfall des Blutzuckers, der Körper reagiert mit einem Glucoseanstieg darauf > der konditionierte Reize ist hier also die Injektion und der unkonditionierte Reize ist der Glucoseanstieg > injiziert man nun einen Placebo, steigt der Glucosespiegel Schmerz - Morphium > nach wiederholter Anwendung verliert es seine Kraft; Toleranz > Erklärung durch Konditionierung > die Wirkung des Morphiums interferiert mit dem Schmerzsystem des Körpers, das sicherstellt, dass wir auf schädliche Situationen mit Schmerz reagieren > wenn die Morphiuminjektion den Schmerz reduziert, reagiert der Körper mit einem Anstieg an Sensibilität auf Schmerz, schmerfördernd, um die Sensitivität auf ihren homeostatischen Zustand zurück zu versetzten > diese schmerzfördernde Reaktion wird auf die Morphiuminjektion konditioniert; bei jeder Injektion wird die schmerzfördernde Reaktion stärker Selbstformung verstehe ich nicht (S. 68-69) 4.2 Konditionierte Wünsche: Essen, Sex und Drogen - skelettartige und automatische Reaktionen > beinhalten relativ einfache Reaktionen - konditionierte Reaktionen > beruhen oft auf sehr komplexen Reaktionsmustern > motivationale Reaktionen > keine einzelne gut definierte Reaktion, sondern ein motivationales Stadium, das zu einer Vielzahl von Verhaltensweisen führen kann, um es zu befriedigen Hunger - Belege > klassische Konditionierung spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von Hunger - Beispiel > Futter, das mit Krankheit assoziiert wird, wird vermieden > Futter, das mit der Erholung von einer Krankheit assoziiert wird, wird präferiert > das hilft Tieren zu regulieren, welchen Futter sie zum Überleben brauchen sexuelle Wachheit - Belege > sexuelle Wachheit ist klassisch konditionierbar - Beispiel > die Paarung von Bildern mit nackten Frauen und einem Schuh, führt nach mehreren Durchgängen zu einer sexuellen Erregung bei der Darbietung des Schuhs Drogenverlangen - Belege > Reize, die mit dem Drogenkonsum assoziiert werden, können ein Verlangen für diese Substanzen auslösen - Beispiel > Gruppe 1: Kokainabhängigen wird ein Videoband mit Szenen oder Gegenständen gezeigt, die etwas mit Kokainkonsum zu tun haben > Gruppe 2: Kokainabhängigen wird ein Videoband über Kunst gezeigt > Gruppe 2 hatte danach ein viel geringeres Verlangen nach Kokain als Gruppe 1 4.3 Konditionierte Abneigung - Belege > Reize, die mit schädlichen Ergebnissen assoziiert sind, können zur Vermeidung dieser Ergebnisse führen Angst - mit der konditionierten emotinalen Reaktion kann Angst gemessen werden > 1. Schritt: Ratten darin zu trainieren einen Hebel zu drücken; bei jedem Hebeldrücken erhalten sie Futter; diese Anzahl wird stark reduziert, so dass die Ratte irgendwann kontinuierlich den Hebel drückt > 2. Schritt: der konditionierte Reiz wird präsentiert > wenn Ratten Angst haben dann erstarren sie - ein guter Indikator für Angst ist in dem Fall die unterdrückte Rate > B / (A+B) > wenn der Reize nicht angsterregend ist, dann drückt die Ratte im selben Verhältnis den Hebel, wie sie es getan hat, bevor der Reit präsent war > 0 = die maximal gemessene Angst > 0,5 = keine Angst gelernte Geschmacksabneigung - Experiment > Ratten erhielten zwei Wasserschälchen, eins mit Geschmack eins ohne > vor dem Experiment zeigten sie für kein Wasser ein Präferenz > nachdem sie das Wasser mit Geschmack getrunken hatten, wurden sie bestrahlt und wurden krank > nachdem die Ratten wieder gesund waren, durften sie erneut zwischen den beiden Wasserschälchen wählen > die Präferenz für das Wasser mit Geschmack war stark reduziert 5. Konditionierung und das Gehirn - Pavlov > wenn zwei Zentren im Gehirn gleichzeitig aktiviert sind, verstärkt sich die Verbindung zwischen ihnen 5.1 Die neuronale Basis von Verhalten - Verhalten > wird von der Aktivität von Zellen kontrolliert, die man Neuronen nennt - Neuronenaufbau > Dendriten, die Informationen von anderen Neuronen erhalten > Zellkörper > Axon, am Ende von ihm befinden sich Zubringer, die den Kontakt mit Dendriten von anderen Neuronen möglich machen > der Zellkörper produziert Energie, die dann entlang dem Axon wandert - synaptische Lücke > zwischen den Zubringern des einen Neurons und den Dendriten des anderen Neurons > wenn Aktivität die Zubringer des ersten Neurons erreicht, verursacht dies die Ausschüttung von Neurotransmittern, die sich in den Zubringern befinden > diese Neurotransmitter wandern über die synaptische Lücke zum zweiten Neuronen, wo ihre Ankunft das Neuronen stimuliert ein elektrisches Signal zu produzieren - simple Reflexe > die nur drei Neuronen benötigen - vorsätzliches Verhalten > benötigt das Gehirn - verschiedene Bereiche im Gehirn sind darauf spezialisiert verschiedene Funktionen zu erfüllen > cerebrale Cortex kontrolliert höhere kognitive Funktionen 5.2 Die neuronale Basis vom Lernen - die Verbindungen zwischen den Neuronen sind nicht fest > die Stärke der Verbindungen kann durch Erfahrung geändert werden Bewegung in einem Schneckenplatz - Schnecken besitzen eine einfachere Gehirnstruktur mit verhältnismäßig wenigen Neuronen > deshalb können leichter Untersuchungen über die Funktion jedes Neurons an ihr durchgeführt werden Langzeit – Potenzial - Entdeckung > Langzeit – Potenziale > die Verbindung zwischen zwei Neuronen kann verstärkt werden, indem man ein starkes Signal das erste Neuronen hinunterschickt, so dass das erste Neuronen immer wahrscheinlicher Aktivität im zweiten Neuronen hervorruft > diese Verbindung besteht für viele Stunden - Ähnlichkeiten zwischen Langzeit – Potenzialen und klassischer Konditionierung > ein UR – Neuron erhält Signale von zwei anderen Neuronen > das eine Neuron, das US – Neuron, hat eine starke Verbindung zu dem UR – Neuron, sodass das UR – Neuron immer dann feuert, wenn es das US – Neuron tut > das andere Neuron, das CS – Neuron, hat eine schwache Verbindung zu dem Ur – Neuron > wenn nun aber das schwache Signal des CS – Neuron und das starke Signal des US – Neuronen gleichzeitig auftreten, dann wird die Verbindung von ihnen verstärkt > genauso, wie in der klassischen Konditionierung; wenn ein CS – Neuron zur gleichen Zeit wie ein US – Neuron aktiv ist, dann wird die CS – Verbindung gestärkt synaptische Formbarkeit - zwei Wege, wie Verbindungen zwischen Neuronen gefestigt werden können > eine wachsende Fähigkeit des ersten Neurons Neurotransmitter zu produzieren > eine wachsende Fähigkeit des zweiten Neurons diese Neurontransmitter aufzunehmen - Verhalten wird durch die Übertragung von elektrischen Impulsen durch Neurone kontrolliert > ein Neuronen stimuliert ein anderes Neuronen, indem es Neurotransmitter abgibt und die Stärke dieser Verbindung kann dadurch geändert, werden, indem die Sensitivität des zweiten Neurons für den Neurotransmitters , der vom ersten Neuron abgegeben wird, erhöht wird Versteh ich nicht (S. 80-81) Kapitel 3: Prinzipien und Anwendungen von Konditionierung 1. Die Gesetzmäßigkeit von Assoziation - lange Zeit wurde angenommen, dass die Konditionierung ein einfacher Prozess war, in dem Reize, die gemeinsam auftraten, miteinander assoziiert wurden > die drei Hautgesetze von Konditionierung waren > Kontiguität > Häufigkeit / Frequenz > Stärke / Intensität 1.1 Kontiguität - Belege > dass die Kontiguität bei der Bildung von Assoziationen eine wichtige Rolle spielt das CS – US Intervall - Verzögerungsbedingung > der CS wird präsentiert, bis der US präsentiert wird - Spurenbedingung > der CS wird präsentiert bevor der US einzeln präsentiert wird - Ergebnis > die Konditionierung war in der Verzögerungsbedingung viel stärker - weiteres Ergebnis > je kürzer das Intervall zwischen CS und US ist, desto besser ist die Konditionierung - das Intervall zwischen CS und US > bei einem Intervall von mehr als zwei Sekunden ist keine Konditionierung möglich > dies ist ungefähr die Schätzung für die Integrationszeit im neuronalen System, welches die Kontinuität erkennen muss gleichzeitige und nachfolgende Konditionierung - gleichzeitige Konditionierung > US und CS werden gleichzeitig präsentiert - nachfolgende Konditionierung > der CS wird erst nach dem US einzeln präsentiert - Ergebnis > beide Verfahren führen zu schlechten Konditionierungen - Frage > wieso findet keine Konditionierung statt, wenn die Reize gleichzeitig präsentiert werden? - Antwort > es wird ein Verbindung gebildet, die allerdings nicht zu der konditionierten Reaktion führt - Belege für diese Erklärung > das Phänomen der sensorische Vorkonditionierung > Ratten bekommen in der Testphase zwei Wasser mit unterschiedlichem Geschmack, in der Experimentalphase wird das eine Wasser mit Krankheit gekoppelt > die Ratten entwickeln gegenüber beiden Wassern eine Aversion; aber nur, wenn beide Wasser in der Testphase gleichzeitig dargeboten wurde > die Ratten haben also eine Verbindung zwischen den beiden Wassern gebildet, wenn sie gleichzeitig präsentiert wurden - es kann also eine Assoziation zwischen CS und US gebildet werden, wenn sie gleichzeitig präsentiert werden, aber wieso ruft der CS keine konditionierte Reaktion hervor? > Erklärung: der CS hat in dieser Situation keinen vorhersagbaren Wert > Konditionierung ist ein anpassender Prozess, dessen Absicht es erlaubt, dass sich der Organismus auf zukommende Ereignisse vorbereitet > dies ist bei gleichzeitiger und nachfolgender Konditionierung nicht der Fall - die Forschung zur Gesetzmäßigkeit der Kontiguität hat praktische und theoretische Folgen > praktische Folge: um eine starke Konditionierung zu erzielen, muss der CS dem US möglichst schnell folgen > theoretische Folge: Konditionierung scheint nicht so einfach zu sein, wie es scheint räumliche Kontiguität - Belege > Konditionierung wird durch die räumliche Kontiguität beeinflusst > dies macht besonders dann Sinn, wenn wir Konditionierung als einen Mechanismus ansehen, der uns hilft Dinge zu entdecken und unmittelbar auf sie zu reagieren 1.2 Häufigkeit /Frequenz - Belege > dass die Häufigkeit / Frequenz bei der Bildung von Assoziationen eine wichtige Rolle spielt - Häufigkeit / Frequenz > beschreibt den Effekt der Häufigkeit des gemeinsamen Auftretens zweier Ereignisse - generelles Ergebnis > es zeigt sich ein Anstieg der Stärke der konditionierten Reaktion mit Zahl der CS – US Paarungen > die Stärke der konditionierten Reaktion scheint sich am meisten während der ersten Durchgänge der Konditionierung zu erhöhen > während der folgenden Durchgänge schwächt die Stärke ab, bis die Leistung auf einem stabilen Level bleibt, der Asymptote 1.3 Intensität - Belege > dass die Stärke / Intensität bei der Bildung von Assoziationen wichtig ist - Intensität > beschreibt den Effekt, dass die Intensität der Ereignisse relevant für die Bildung von Assoziationen ist - generelles Ergebnis > je stärker der US, desto schneller die Angstkonditionierung - zusammenfassend > unter kontrollierten Bedingungen hängt assoziatives Lernen wirklich nur von Nähe, Häufigkeit und Stärke ab 2. Kontingenz / Zufälligkeit - bis 1966 > das Fundament von Konditionierung ist Kontiguität; wenn zwei Ereignisse nah beieinander sind, dann bildet sich eine Assoziation zwischen ihnen, die Stärke dieser Assoziation hängt von weiteren Faktoren, wie Intensität, ab - diese Sichtweise wurde von zwei Berichten in Frage gestellt 2.1 Das Konzept von Kontingenz / Zufälligkeit - Rescorla > Nähe zwischen zwei Ereignissen ist nicht ausreichend für Konditionierung, es wird mehr benötigt > der CS muss nicht nur nah beim US sein, er muss außerdem ein guter Vorhersager für das Vorkommen des US sein - Kontingenz > ergibt sich statistisch aus zwei Wahrscheinlichkeiten > Wahrscheinlichkeit, dass der US in der Anwesenheit von dem CS erscheint > Wahrscheinlichkeit, dass der US in der Abwesenheit von dem CS erscheint > Kontingenz = p(US/CS) – p(US/no CS) : ein statistisches Wahrscheinlichkeitsmaß, das zwei bedingte Wahrscheinlichkeiten verrechent > je größer die Differenz zwischen diesen beiden Wahrscheinlichkeiten, je größer ist die Kontingenz zwischen den beiden Ereignissen > Kontingenz ist eine mathematische Summe vom Grad der Beziehung zwischen zwei Ereignissen; je größer die Verbindung zwischen ihrem Auftreten, desto größer ist ihre Nähe, bis zu einem Maximum von 1,0, wenn die beiden Ereignisse immer zusammen auftreten 2.2 Kontingenz und Konditionierung - um den wahren Grund für ein Ereignis zu identifizieren > sollte die Kontingenz genauso berücksichtigt werden wie die Kontiguität zwischen zwei Ereignissen positive Kontingenz - Ablauf > Zufallsgruppe: die Ratten erhielten Töne und Schocks völlig zufällig > Kontingenz – Gruppe: die Ratten erhielten immer dann den Schock wenn die Ratten der Zufallsgruppe den Ton erhielten > beide Gruppen erhielten dieselbe Anzahl an Tönen und Paarungen - wenn Konditionierung nur auf Nähe beruht, dann müsste die Konditionierung in beiden Gruppen gleich sein, da beide dieselbe Anzahl an Paarungen haben > wenn Kontingenz ebenfalls eine Rolle spielt, dann müssten sich verschiedene Level an Konditionierung in den beiden Gruppen zeigen > Ergebnis: starke Konditionierung in der Kontingenz – Gruppe, keine Konditionierung in der Zufallsgruppe - Konditionierung hängt vom Grad der Kontingenz /Zufälligkeit zwischen dem CS und dem US > je häufiger der US in der Anwesenheit des CS auftritt im Vergleich dazu, wie häufig er ohne ihn auftritt, desto größer wird die Konditionierung sein negative Kontingenz - Frage > was passiert, wenn eine negative Kontingenz zwischen den Reizen betseht > wenn zum Beispiel der Schock in der Abwesenheit des Tones aber nicht in seiner Anwesenheit präsentiert wird > Annahme: der Cs signalisiert nun eine reduzierte Wahrscheinlichkeit für den Schock und wird deshalb die Angst reduzieren bzw. hemmen - Zufall – Gruppe > erhalten 24 Töne und 24 Schocks in zufälliger Reihenfolge - positive – Kontingenz – Gruppe > erhalten dieselbe Behandlung, außer dass sie nur die Schocks erhielten, die so programmiert waren, dass sie innerhalb von 30 Sekunden einsetzten, nachdem der Ton begann - negative – Kontingenz – Gruppe > erhalten dieselben 24 Töne, aber nur die Schocks, die nicht innerhalb von 30 Sekunden einsetzten, nachdem der Ton beginnt - Testen der Angstentwicklung > 1. Durchgang: das Ausweichen über eine Barriere von einem Schock > 2. Durchgang: ein Ton wird präsentiert > Zufall – Gruppe: keine Veränderung > positive Kontingenz – Gruppe: das Vermeidungsverhalten verdoppelte sich > negative – Kontingenz – Gruppe: das Vermeidungsverhalten reduzierte sich - Ergebnis > eine positive Kontingenz zwischen dem CS und dem US bewirkt erregende Konditionierung > eine negative Kontingenz zwischen dem CS und dem US bewirkt eine hemmende Konditionierung - der CS muss anscheinend einen Wechsel in der Wahrscheinlichkeit für den US bewirken, damit Konditionierung stattfindet > wenn der CS einen Anstieg der Wahrscheinlichkeit für den US bewirkt, dann findet man erregende Konditionierung > wenn der CS eine Verminderung der Wahrscheinlichkeit für den US bewirkt, dann findet man hemmende Konditionierung > Konditionierung hängt vom Ausmaß ab, zu dem der CS den US bestimmt - die erste Veränderung der traditionellen Sicht von Assoziierung > Nähe ist nicht ausreichend > Konditionierung hängt von der präzisen Kontingenz zwischen den Reizen ab; das Ausmaß zu dem der US wahrscheinlicher in der Anwesenheit des CS auftritt als in seiner Abwesenheit 3. Bereitschaft 3.1 Geschmacksabneigung - Lernen - Geschmacksvermeidung – Lernen > Frage, ob es möglich ist, dass die Ratten Geschmack und Geruch mit Übelkeit verbinden, nicht aber visuelle Hinweise - Experiment 1 > das Trinken an einer Flasche führte entweder zu neutralem Wasser oder zu Wasser mit Geschmack > in jedem Fall erzeugte das Trinken des Wassers einen Ton und Licht > anschließend wurden die Ratten bestrahlt, was zu Übelkeit führt > anschließend wurden Geschmack, Licht und Ton einzeln präsentiert - Ergebnis > nur der Geschmack unterdrückte das Trinken, nicht aber das Licht oder der Ton > nur der Geschmack wurde mit der Übelkeit assoziiert - Experiment 2 > anstelle der Bestrahlung erfolgte ein elektrischer Schock - Ergebnis > nur Licht und Ton unterdrückten das Trinken, nicht aber der Geschmack > nur Licht und Ton wurden mit dem Schmerz assoziiert - zusammenfassende Ergebnisse > Geschmack + Übelkeit = kann assoziiert werden > Geschmack + Schock = kann nicht assoziiert werden - Erklärung > Bereitschaft: man ist bei manchen CS – US Kombinationen bereiter sie zu assoziieren - die zweite große Veränderung der traditionellen Sicht von Assoziierung > Kontiguität alleine reicht nicht aus für das Lernen, da sogar eine zeitliche Verzögerung von bis zu 24 Stunden zu einer gelernten Geschmacksabneigung führen kann > nicht alle Reize können miteinander assoziiert werden > Bereitschaft > Tiere und Menschen scheinen für manche CS – US Kombinationen bereiter zu sein als für andere > dies spiegelt vielleicht unsere evolutionäre Geschichte wieder und das Faktum, dass manche Reize wahrscheinlichere Gründe für Krankheit sind, als andere 3.2 Konsequenzen - Geschmacksvermeidung – Lernen > hat zwei wichtige Konsequenzen für das Lernen die Rolle von Kontiguität beim assoziativen Lernen - traditionelle Sicht > Kontiguität ist ausreichend fürs Lernen - Änderung > Kontiguität ist nicht fürs Lernen ausreichend die Gleichheit von Konditionierung - traditionelle Sicht > egal welcher CS mit welchem US gepaart wird, es ereignen sich der gleiche assoziative Prozess und die Konditionierungsprinzipien sind ebenfalls die gleichen - Änderung > die Konditionierungsprinzipien variieren für verschiedene Reaktionen > die Intervalle zwischen CS und UC können variieren, die Häufigkeit, mit der der CS und der US gepaart werden müssen, kann variieren 3.2 Der anpassende Wert von Bereitschaft der Wert von Konditionierung - eine mögliche Sichtweise der Konditionierung > Konditionierung ist dafür da, Reize identifizieren, die ein wichtiges Ereignis bestimmen > die Reize verfügen über einen funktionalen Wert > spielt eine Rolle bei der Vorbereitung zur Nahrungsaufnahme, Paarung,… der Wert von Bereitschaft - mögliche Erklärung, wieso sich das Geschmacksvermeiden – Lernen von anderen Konditionierungsformen so unterscheidet > dieses Verhalten sichert das Überleben > werden alle situativen Umstände auch konditioniert, wird das Verhalten unangemessen und es entsteht ein Selektionsnachteil 4. Blockierung 4.1 Kamins Forschung - Blockierung > vorherige Konditionierung von einem Element verhindert die Konditionierung zu einem anderen Element - Experiment > Gruppe 1: erhält im 1. Durchgang eine Konditionierung von einem Ton und einem Schock, erhält in einem 2. Durchgang eine Konditionierung von Ton mit Licht und einem Schock > Gruppe 2: erhält nur den Durchgang, in der sie eine Konditionierung von einem Ton mit Licht zu einem Schock erhält - Ergebnis > in Gruppe 1 fand keine Konditionierung von Licht und Schock statt 4.2 Überraschung! - Frage > wieso führt die vorherige Konditionierung eines Elementes aus einer Zusammensetzung zu einer Blockierung für die Konditionierung des anderen Elementes aus der Zusammensetzung? - Erklärung > wenn Tieren ein wichtiges Ereignis wiederfährt, wie das Erhalten eines Schocks, dann versuchen sie Hinweise zu identifizieren, die dieses Ereignis bedingen > da eine solche Suche zeitaufwendig ist, geschieht dies nur, wenn der Hinweis unerwartet ist > Gruppe 1 hat im 1. Durchgang den Schock überraschend erhalten und ihn somit mit dem Ton assoziiert, in Durchgang 2 wurde der Schock erwartet und deshalb wurde nicht nach neuen Hinweise, wie das Licht gesucht > Gruppe 2 hat in ihrem Durchgang den Schock überraschend erhalten und somit Licht und Ton mit dem Schock assoziiert - Kontroll - Untersuchung > Gruppe 1 erhält im 2. Durchgang nach dem ersten Schock nach fünf Sekunden ein 2. Schock > den 1. Schock erwartet die Ratte aufgrund der Konditionierung im 1. Durchgang, den 2. Schock erwartet sie jedoch nicht > deshalb wird die Ratte nach möglichen Hinweisen suchen und so das Licht assoziieren > Ergebnis bestätigt dies 4.3 Folgen Die Rolle von Kontiguität - traditionelle Sicht der Konditionierung wird verändert > durch Kontingenz, Bereitschaft und Blockierung - Konditionierung scheint ein toll angepasstes System zu sein, das sich auf die Reize fokussiert, die gute Prädiktoren für wichtige Ereignisse sind > es wäre katastrophal, wenn alle Reize, die einem US vorausgehen konditioniert werden würden Die Rolle von Kognition - wie identifiziert das Gehirn den besten Vorhersager des US, wenn es nicht die Kontiguität ist? > die Verwendung vom Gedächtnis erlaubt das Suchen nach dem besten Bestimmer > Blockierung ist ein Indiz dafür, das kognitive Mechanismen in die Konditionierung eingeschaltet sind > Gedächtnis und Aufmerksamkeit spielen bei der Konditionierung eine zentrale Rolle > Konditionierung beschränkt sich auf autonome Reaktionen, nicht aber auf das autonome Nervensystem - diese Ergebnisse zusammengenommen zeigen, dass Konditionierung nicht ein einfaches Muster von assoziierten Reizen ist, die zusammen auftreten > sogar in der einfachsten Situation scheint Konditionierung auf kognitiven Prozessen, wie Gedächtnis und Aufmerksamkeit zu beruhen 5. Anwendungen 5.1 Phobien - das Phänomen des kleinen Alberts > brachte auf die Idee, dass man die Konditionierungsprinzipien nutzen kann, um die Angst zu beseitigen Systematische Desensibilisierung - Idee > der angsteinflößende Reiz muss mit einem wohltuenden Ereignis assoziiert werden > die tollen Gefühle die bei diesem Ereignis hervorkommen sind nicht mit der Angst vereinbar, sodass die Angst unterdrückt wird - Umkonditionierung > ein Junge mit einer Hasen – Phobie wurde behandelt > der Hase wurde mit positiven Erfahrungen (Essen) assoziiert, d. h. dem Jungen systematisch näher gebracht > der Junge verlor seine Phobie - systematische Desensibiliserung > der angsteinflößende Reiz muss mit Entspannung assoziiert werden > es wird mit vorgestellten Bildern gearbeitet > es wird mit der harmlosesten Szene begonnen, die Szene wird visualisiert und dann wird relaxt, anschließend wir zur nächsten Szene übergegangen - sehr erfolgreich > vor allem bei Phobien vor konkreten Objekten Belastungstherapie - eine Grenze der systematischen Desensibilisierung > der konditionierte Reiz wird nur visualisiert, anstatt ihn direkt zu erleben - Ablauf der Belastungstherapie > der gleiche Ablauf wie bei der systematischen Desensibilisierung, außer, dass man sich in den realen Situationen befindet Die Herkunft von Phobien - Frage > wieso habe ich eine Zahnarztphobie, ohne eine negative Erfahrung beim Zahnarzt gemacht zu haben? - Antwort > vermutlich können Phobien auch durch Modelllernen erworben werden, was den Einfluss des kognitiven Systems bestätigt - Frage > wieso kann ich mich oft nur schlecht an das traumatische Ereignis erinnern, dass anscheinend meine Phobien ausgelöst hat? - Antwort > Menschen scheinen ein schlechtes Gedächtnis für schmerzhafte Erfahrungen zu haben > Gedächtnis an Erfahrungen in den ersten drei Lebensjahren ist schlecht 5.2 Aversionstherapien - Idee > Angst zu nutzen, um eine Vermeidung von schädlichen Situationen zu bewirken - Beispiel > ein Junge bekam Injektionen einer Droge, die starke Übelkeit hervorruft, während er rauchte > der Junge hörte auf zu rauchen - Probleme bei der Anwendung > aufgrund von Bereitschaft wird Rauch oder Alkohol nicht mit jedem Schaden assoziiert > es kann Diskriminierung stattfinden: zwischen dem klinischen Umfeld und dem alltäglichen Umfeld Kapitel 4: Konditionierungstheorien - traditionelle Sichtweise > das Phänomen der klassischen Konditionierung ist sehr einfach > wird ein CS und ein US wiederholt zusammen präsentiert, beginnt der CS möglicherweise die gleiche Reaktion hervorzurufen, wie es der US alleine tut > wann immer zwei Zentren im Gehirn gemeinsam aktiv sind, wird sich die Verbindung zwischen ihnen verstärken - Änderungen > die Entdeckung von Kontingenz, Bereitschaft und Blockierung stellt diese traditionelle Sichtweise in Frage > deshalb braucht Konditionierung vielleicht auch mehr, als nur zwei gleichzeitig aktive Zentren im Gehirn 1. Das Rescorla – Wagner Modell - Rescorlas Ergebnisse > Tiere sind sich über die Wahrscheinlichkeit des US in Anwesenheit des CS und bei seiner Abwesenheit im Klaren 1.1 Die Wichtigkeit von Überraschung - Kamins Blockierungsversuch > Erklärung > damit es zur Konditionierung kommt, muss der US unerwartet sein, überraschend > wenn der US überraschend ist, müssen die Vps ihr Gedächtnis nach möglichen Ursachen durchsuchen; wenn der US erwartet wird erfolgt keine Gedächtnissuche und somit auch kein Lernen - Kamin > Lernen hängt zu einem gewissen Teil von der Diskrepanz zwischen dem was passiert und dem, was wir erwarten was passiert, ab 1.2 Ein mathematisches Modell - Rescorla und Wagner nahmen die Grundannahmen von Kamin auf und modifizierten sie > Überraschung bestimmt nicht nur, ob eine Konditionierung stattfindet, sondern auch, wie viel Konditionierung stattfindet > je unerwarteter der US war, desto stärker ist die Konditionierung die Lernkurve - wenn ein CS und US gepaart werden, bildet sich eine Assoziation zwischen ihnen > V repräsentiert die Stärke der Assoziation - wenn die CS – US – Paarung wiederholt wird, erhöht sich die Stärker der Assoziation in bestimmter Weise > die Kurve nähert sich einem festen Wert, aber erreicht ihn nie: Asymptote Überraschung quantifizieren - die Assoziationsstärke wächst über die Durchgänge um deltaV bis sie einen asymptotischen Wert erreicht - um die Assoziationsstärke zu bestimmen, benötigen wir eine Formel um deltaV zu bestimmen > dies geschieht geleitet durch die Annahme, dass der Grad an Konditionierung vom Überraschungsgrad abhängt > die Differenz zwischen V und Vmax gibt einen guten Überraschungswert > der Konditionierungsgrad in jedem Durchgang, hängt von der Differenz zwischen V und Vmax ab; je näher V an Vmax dran ist, desto weniger überraschend ist das Auftreten von US > der Konditionierungsgrad in jedem Durchgang hängt von der Differenz zwischen V und Vmax ab - Formel > deltaVn = Vmax – Vn Parameter - Lernkurve > die Grundform der Kurve ist bei allen Lernkurven gleich > das asymptotische Level und die Geschwindigkeit variieren bei den verschiedenen Lernkurven > Berücksichtigung der Geschwindigkeitsvariation Formel! - die Formel > deltaVn = c(Vmax – Vn) > hat zwei Parameter (Konstante) > Vmax: bestimmt das asymptotische Konditionierungslevel; je höher der zugeteilte Wert für Vmax, desto höher ist das asymptotische Konditionierungslevel > c: bestimmt die Konditionierungsgeschwindigkeit (manche Konditionierung geht langsam, manche geht schnell); je größer der Wert von c, desto größer wird die Änderung der Assoziationsstärke in jedem Durchgang sein und umso schneller wird die Konditionierung ihre Asymptote erreichen - zusammenfassend > das RW – Modell nimmt an, dass der Konditionierungsbetrag in jedem Durchgang (deltaV) davon abhängt, wie weit die vorherige Assoziationsstärke (V) von der maximalen Assoziationsstärke (Vmax) entfernt ist > wenn die vorherige Stärke unter der Asymptote liegt, steigt der Konditionierungsbetrag ( Konditionierung) > wenn die vorherige Stärke über der Asymptote liegt, dann sinkt der Konditionierungsbetrag (Löschung) > wenn die vorherige Stärke auf der Ebene der Asymptote liegt, dann bleibt der Konditionierungsbetrag gleich (Blockierung) - um das Modell zu testen können für die Parameter beliebige Werte eingesetzt werden > dadurch kann das Modell keine quantitativen Vorhersagen treffen, dafür aber qualitative Vorhersagen 2. Das Rescorla – Wagner Model: Bewertung - das Modell testen > man benötigt eine Serie von CS – US Durchgängen, berechnet den Wert von V für jeden Durchgang und schaut, ob die Vorhersagen richtig sind > dazu benötigt man die Werte von c und Vmax 2.1 Das Alte erklären Konditionierung - Beispiel > ein Ton wird wiederholt mit Futter gepaart präsentiert > Vmax = 1,0 > c = 0,30 > der Betrag am Anfang vom 1. Durchgang beträgt 0 - Berechnung für den 1. Durchgang > deltaV1 = c(Vmax – V1) = = 0,30(1,0 – 0) = 0,30 > der Konditionierungsbetrag für den 1. Durchgang beträgt 0,30 - Berechnung für den 2. Durchgang > deltaV2 = c(Vmax – V2) = 0,30(1,0 – 0,30) = 0,21 > der Konditionierungsbetrag für den 2. Durchgang beträgt 0,21 > am Anfang des 3. Durchganges ist der Konditionierungsbetrag bei 0,51 - die Kurve die bei diesen Berechnungen entsteht, gleicht solchen Kurven, die sich typischerweise bei Lernexperimenten zeigen > die Parameter ändern die Höhe und die Geschwindigkeit der Kurve, aber die Basisform bleibt die gleiche Löschung - die Berechnung von Löschung > nach einer Löschung beträgt der Konditionierungsbetrag 0, > der Wert von Vmax beträgt also 0 - Beispiel > in unserem Beispiel wird ab dem 4. Durchgang der CS alleine präsentiert - Berechnung 1. Durchgang > deltaV1 = c(Vmax – V1) = 0,30(0 – 0,66) = - 0,198 > die Stärke der Assoziation zwischen dem Us und dem CS verringert sich in diesem Durchgang um den Wert 0,2 > die Assoziationsstärke beträgt am Anfang des 2. Durchgangs nur noch 0,46 Blockieren - die Berechnung von Blockierung > wenn die zu konditionierenden Reize, a und b, gemeinsam präsentiert werden, bezieht das Subjekt beiden Reize mit ein, um die Wahrscheinlichkeit für den US zu bestimmen > Vab = Va +Vb > deltaVa = deltaVb = c(Vmax – Vab) - Beispiel > Kamins Blockierungs Experiment > in den ersten Durchgängen wurde ein Laut mit einem Schock gepaart > in weiteren Durchgängen wurden ein Laut und Licht mit einem Schock gepaart - Berechnung > VLaut = 1,0 > VLautLicht = VLaut + VLicht = 1,0 + 0 = 1,0 > VLautLicht = c(Vmax – VlautLicht) = 0,3(1,0 – 1,0) = 0,3(0) = 0 Kontingenz - Berechnung von Nähe > es wurde gezeigt, dass keine Konditionierung stattfindet, wenn CS und US unkontingent präsentiert werden - Beispiel > Gruppe 1: erhält in jeden Durchgang den Reiz a mit einem Schock gepaart > Gruppe 2: erhält Durchgänge, in denen Reiz a mit einem Schock gepaart ist und erhält Durchgänge, in denen der Schock alleine Präsentiert wird - Erklärung / Berechnung > der Schock wird nie alleine präsentiert, es sind immer andere Umgebungsreize anwesend > der Organismus sucht nach einem CS > wenn die Stärke der Umgebungsreize wächst, dann beginnen diese Reize einen immer größeren Teil der verfügbaren Assoziationsstärke Vmax in Anspruch zu nehmen, bis wahrscheinlich die ganze Angst auf die Umgebungsreize konditioniert ist 2.2 Das Neue bestimmen - Beispiel > 1. Ablauf: ein Schock wird abwechselnd mit einem Ton oder mit Licht präsentiert > 2. Ablauf: der Ton und das Licht werden gemeinsam mit dem Schock präsentiert > Annahme, dass Va = Vb =0,20 beträgt, Vab = 0,40 und c = 0,50 beträgt - Berechnung > die Änderung der Assoziationsstärke in jedem Durchgang beträgt: > deltaVa = deltaVb = c(Vmax – Vab) = 0,5(1,0 – 0,4) = 0,30 > in diesen Durchgängen findet ein Anstieg der Angst statt > Furchtkonditionierung > nach mehreren Durchgängen betragen Va = Vb = 0,9, Vab = 1,8 > die Änderung der Assoziationsstärke in jedem Durchgang beträgt: > deltaVa = deltaVb = c(Vmax – Vab) = 0,5(1,0 – 1,8) = - 0,40 > in diesen Durchgängen findet eine Verringerung der Angst statt > keine Furchtkonditionierung - Überprüfung > es zeigten sich die berechneten Ergebnisse > diesen Effekt nennt man den übererwarteten Effekt > die Hinweise bedingen den US mehr als sie ihn rechtfertigen 2.3 Die Grenzen des Modells - viele Vorhersagen des Modells waren richtig > einige Vorhersagen waren aber falsch > drei Beispiele Latente Hemmung - latente Hemmung > nicht erklärbar mit dem RW - Modell - Beispiel > Gruppe 1: erhält eine Vorkonditionierung, indem sie im 1. Ablauf das Licht alleine präsentiert bekommt; im 2. Ablauf bekommt sie das Licht dann mit einem Schock gepaart präsentiert > Gruppe 2: erhält keine Vorkonditionierung, sondern nur den 2. Ablauf - Erwartungen nach dem RW – Modell > Vmax ist jedesmal 0, wenn kein Us präsentiert wird, sodass deltaV = 0 ist - Ergebnisse > die Konditionierung der 1. Gruppe dauerte wesentlich länger, als die Konditionierung der 2. Gruppe > dieses Phänomen nennt man latente Hemmung / CS Vorerwartungseffekt > eine mögliche Erklärung dafür ist, dass man lernt einen Reiz zu ignorieren, wenn der wiederholt dargeboten wird - dieses Phänomen kann das RW – Modell nicht erklären > da das Modell keinen Mechanismus enthält, dass es zu einer Änderung der Aufmerksamkeit gegenüber einem Reiz kommt, gibt konfiguriertes Lernen - Annahme des RW – Modells > die assoziierte Stärke einer Verbindung ist die Summe der Stärker der Komponenten > diese Annahme ist meistens richtig, aber es gibt Ausnahmen - konfiguriertes Lernen > wenn auf eine Reizverbindung in anderer Weise reagiert als auf die einzelnen Komponenten - Beispiel > die Reize Licht und Ton werden unabhängig voneinander mit einem elektrischen Schock, sodass beide eine Assoziationsstärke von O,5 hat > laut dem RW – Modell müssen diese beiden Reize zusammen präsentiert eine Assoziationsstärke von 1,0 haben > so ist es aber nicht Ereignis – Setting - klassische Konditionierung basiert anscheinend nicht nur auf der Bildung von Assoziationen > das RW – Modell bezieht nur Assoziationen zwischen zwei Reizen mit ein Versteh ich nicht (S. 131-132) 2.4 Bewertung - RW – Modell > durch eine Gleichung können eine Reihe von Phänomenen erklärt und vorhergesagt werden > es gibt allerdings auch einige Phänomene, die die Gleichung nicht erklären kann > das Problem des Modells ist, dass es nur auch die Bildung von Assoziationen zwischen einem CS und einem US fokussiert ist, es wird keine Aufmerksamkeit auf Ereignisse gerichtet, die vor oder nach der Assoziationsbildung geschehen sind 3. Was wird während einer Konditionierung gelernt? 3.1 Signal oder Ersatz? Reizersatz - Pavlov > das Zentrum von CS und US werden miteinander verbunden, sodass die Aktivierung des CS – Zentrums zur Aktivierung des US – Zentrums führt > der CS ruft deshalb die gleiche Reaktion wie der US hervor > der CS wird zum US > der CS wird zum Reizersatz für den US - Experiment > 1. Bedingung: ein Lichtreiz wird mit Wasser konditioniert > 2. Bedingung: ein Lichtreiz wird mit Körnern konditioniert - Ergebnisse > 1. Bedingung: der CS wird mit geschlossenem Schnabel und offenen Augen beantwortet ( = Trinken) > 2. Bedingung: der Cs wird mit offenem Schnabel und geschlossenen Augen beantwortet ( = Nahrung) Erwartungen - Tolman > durch die Paarung dient der CS als Signal, dass der US kommen wird > durch die Präsentation des CS wird eine Erwartung hervorgerufen, dass der US kommt - Experiment > Ratten bekamen zwei Arten von Verstärkung aus einer Box > CS1 = Zuckerlösung > CS2 = Futter – Pellets > Zuckerlösung wird mit Übelkeit gekoppelt - Ergebnis > Annäherungsverhalten an die Box nur noch, wenn CS2 auftritt - Erklärung > differenzielle Annäherungsverhalten drückt eine differenzielle Erwartung aus 3.2 Die zwei – System Hypothese - zwei – System Hypothese > klassische Konditionierung beinhaltet zwei getrennte Lernsysteme > ein assoziatives System, in dem der CS die Reaktionen automatisch hervorruft > ein kognitives System, in dem Erwartung die Reaktion leitet Die Evolution des Gehirns - indirekte Belege für die zwei – System Hypothese > subkortikales System für die Reizsubstitution; Evolutionsgeschichte alt, vermittelt auch unbewusste Prozesse, läuft schnell ab > kortikales System für die Bildung von Erwartungen; Evolutionsgeschichte jung, primär in den Ablauf bewusster Informationsverarbeitung eingebettet, arbeitet langsam Zwei Wege zur Angst - die Gehirnregion, die für die Angstreaktionen verantwortlich ist, ist die Amygdala > es führen zwei Wege zu ihr > ein direkter Weg, der eine Angstreaktion sehr schnell auslösen kann > ein indirekter Weg, der noch über den Cortex läuft - Experiment > 1. Gruppe: Vps mit Schaden an der Amygdala > 2. Gruppe: Vps mit Schaden im Cortex > Ablauf: den Vps wurden farbige Dias dargeboten in zufälliger Reihenfolge; bei der Farbe blau wurde ein lauter Windstoß aus einem Horn präsentiert > GSR – Testung und Befragung welche Farbe von dem Windstoß gefolgt wird - Ergebnis > Gruppe 1: keine Angstentwicklung gegenüber der Farbe blau, aber die richtige Beantwortung > Gruppe 2: Angstentwicklung gegenüber der Farbe blau, aber richtige Beantwortung - zusammenfassend > das RW – Modell genauso wie Pavlov nehmen an, dass Konditionierung die Bildung von Assoziationen zwischen einem CS und einem US beinhalten > Tolman nimmt an, dass Konditionierung die Bildung einer Erwartung beinhaltet, das sich der US ereignet > die zwei – System – Hypothese legt nahe, dass beide Annahmen richtig sind > das erst Lernsystem, das sich entwickelt hat, basiert auf Assoziationen > dieses Lernsystem wurde später durch ein mehr kognitiveres Lernsystem noch erweitert 4. Eine nähere Betrachtung 4.1 Die CR – UR Beziehung - das Verhältnis von CR und UR unterscheidet sich > in einigen Bedingungen entspricht der CR genau dem UR > in anderen Bedingungen unterscheiden sich die Reaktionen etwas - assoziative Analyse > kann nur den Sachverhalt erklären, dass beide Reaktionen gleich sind - Verhaltenssystem – Theorie > ein konditionierter Reiz kann einen motivationalen Zustand hervorrufen > der CS löst eher ein Appetenzverhalten aus, d. h. eine Orientierungsreaktion, die vom eigentlichen UR differieren können 4.2 Die Rolle von Bewusstsein - zwei – System – Hypothese > die zwei Systeme unterscheiden sich in dem Bewusstseinsgrad > kortikales System: bewusste Bildung von Assoziationen > subkortikales System: unbewusste Bildung von Assoziationen > dies würde bedeuten, dass Konditionierung sowohl mit Bewusstsein als auch ohne Bewusstsein erfolgen kann Konditionierung ohne Bewusstsein - Experiment > das Bild von einer Spinne oder einer Schlange wird entweder von einem Schock gepaart oder nicht > beide Bilder werden unbewusst präsentiert und von einem Maskierungsreiz gefolgt > die Vps können deshalb nicht bewusst den Reiz identifizieren, dem ein Schock folgt > trotzdem zeigt das autonome Nervensystem eine Angstreaktion auf das zugehörige Bild Werbung - Effekt von Werbung > positive CS (Models, Musik) haben einen deutlichen Einfluss auf die Einschätzung eines Produkts, auch wenn der Einfluss nicht bewusst wird 4.3 Kausales Lernen - die Entdeckung von Phänomenen wie Blockierung und Kontingenz führte zu der Änderung der Betrachtung der Konditionierung als ein relativ einfacher Prozess zu einem verfeinerten Prozess > man kann annehmen, dass die Konditionierungsprozesse auch darin enthalten sind andere Beziehungen zu entdecken > die Konditionierungsprozesse können also auf das kausale Lernen angewendet werden Medizinische Diagnose - eine medizinische Diagnose kann auch als Form der klassischen Konditionierung gesehen werden > jedes Symptom fungiert als CS und jede Diagnose als US - Beispiel > Nasenbluten + Kopfschmerzen – Krankheit 1 > CS1 + CS2 – US1 Kapitel 5: Verstärkung - einfachster Weg, um ein Verhalten zu ermutigen > das Verhalten zu verstärken > wenn die Prinzipien von Verstärkung so offensichtlich sind, wieso ist manches Verhalten so schwer veränderbar? 1. Thorndikes Gesetz des Effekts - Thorndikes Forschung bezog sich auf Darwin > Menschen sind nur eine Spezies von vielen 1.1 Sind Tiere intelligent? - es tauchten Beobachtungen auf, die Darwins Hypothese unterstützten und „Belege“ darstellten, dass Tiere denken > Thorndike sah diese Beobachtungen mit Skepsis; man müsse so beobachten, dass man feststellen kann, ob das Verhalten des Tieres nur auf Zufall basiert oder nicht 1.2 Das Gesetz des Effekts - Thorndike fing an, an Tieren zu forschen in einer Puzzel – Box > eine Box, die durch eines speziellen Mechanismus geöffnet werden kann; es wurde sichtbar Essen außerhalb der Box platziert > wenn man ein hungriges Tier in die Box setzt beobachtet man, dass das Tier Bemühungen anstellt aus der Box zu kommen, bis es irgendwann die richtige Reaktion zeigt und sich die Box öffnet > die Latenzzeit dieser richtigen Reaktion, Zeitpunkt als das Tier in die Box gesetzt wurde bis es die richtige Reaktion zeigt, verkürzte sich von Durchgang zu Durchgang > dieses Muster zeigt an, dass es sich hierbei nicht um eine Situation handeln, vielmehr zeigt sich ein generelles Gesetz von Verhalten - Gesetz des Effekts > wenn verschiedene Reaktionen auf eine Situation gezeigt werden, wird die Verbindungen von denen, auf die unmittelbar eine Befriedigung folgt, zu der Situation bestärkt 1.3 Einige strittige Sachverhalte ich kann keine Befriedigung bekommen - Kritik an der Verwendung von „Befriedigung“ > da das sich auf einen geistigen Zustand beim Tier bezieht; aber wir können in ein Tier nicht hinein gucken - Thorndike war sich dessen bewusst > mit einem befriedigtem Zustand ist gemeint, dass ein Tier nichts tut, um ihn zu vermeiden, eher etwas tut, um ihn zu erreichen - trotzdem blieb diese Bezeichnung strittig > deshalb spricht man heute von Verstärkung; ein Verstärker erhöht die Frequenz des Verhaltens, wenn er nach einer bestimmten operanten Reaktion gezeigt wird Verstärkung versus Konditionierung - Kritik an der angenommenen Beziehung > was unterscheidet diesen Lernvorgang von der klassischen Konditionierung? - klassische Konditionierung > Reiz (CS) – Reiz (US) > die Präsentation des US hängt alleine von der Präsentation des CS ab - operante Konditionierung > Aktion (R) - Reiz (S) > die Präsentation des Reizes hängt alleine von der Durchführung eines Verhaltens an - obwohl die Prozeduren unterschiedlich sind, können jedoch die Vermittlungsprozesse identisch sein > Prinzip der Kontiguität oder der Kontingenz > graduelle Verstärkung einer assoziativen Beziehung 2. Der Verstärker - eine Determinante, ob eine Belohnung Verhalten verstärkt > die Attraktivität der Belohnung > der erste Schritt für eine erfolgreiche Verstärkung: einen geeigneten Verstärker zu identifizieren 2.1 Primäre Verstärker - primäre Verstärker > alle Reize, die von Geburt an effektiv sind > Verstärker, die kein Training benötigen, um effektiv zu sein > Essen, Wasser, sexuelle Reize,… das Premack – Prinzip - Premack > verschiedene Erfahrungen haben verschiedene Werte > dieser Wert kann daraus geschlossen werden, wenn man beobachtet, wie oft eine Aktivität angewendet wird, wenn sie frei verfügbar ist > die gängige Charakteristik von Verstärkern ist, dass sie alle hochwahrscheinliche Aktivitäten sind - Premack – Prinzip > höher wahrscheinliche Reaktionen verstärken weniger wahrscheinliche Reaktionen > Beispiel: Eis essen mit Spinat essen verstärken eine kindliche Anwendung - es gibt keine Liste von bewährten Verstärkern > um herauszufinden, wie man eine Person am besten verstärkt, sollte man am besten ihr Verhalten beobachten 2.2 Sekundäre Verstärker - sekundäre Verstärker > gelernt > Verstärker, die ihre verstärkende Wahrscheinlichkeit durch Erfahrungen, Lernen, erreicht haben > Geld, Lob,… - wie erlangen sekundäre Verstärker ihre verstärkende Wahrscheinlichkeit? > indem sie mit primären Verstärkern gepaart werden > klassische Konditionierung > Beispiel: wenn das Wort gut zu einem sekundärem Verstärker werden soll, dann sollte es vielleicht von Süßigkeiten gefolgt werden - Experiment > Affen erhalten nach einem Hebeldruck zunächst Trauben > dann wird der Hebeldruck schwieriger und die Trauben werden durch Spielmünzen ersetzt > der Affe zeigt weiterhin das Verhalten 2.3 Soziale Verstärker - soziale Verstärker > teilweise gelernt, teilweise angeboren > können nicht genau von primären und sekundären Verstärkern abgegrenzt werden > Verstärker, deren verstärkende Wahrscheinlichkeit durch das Verhalten anderer Mitglieder der eigenen Spezie erreicht wird - Grund soziale Verstärker als eigene Gruppe mit aufzunehmen > sie beinhalten sowohl primäre als auch sekundäre Verstärker > sie spielen in unserem alltäglichen Leben eine sehr wichtige Rolle > Beispiel: Aufmerksamkeit - Beispiel > ein Kind, das nicht mit anderen Kindern spielt und eher den Kontakt zu Erwachsenen sucht - Maßnahmen > Verringerung der Zuwendung, wenn sich das Kind isoliert > Verstärkung der Zuwendung, wenn es mit anderen Kindern spielt - Ergebnis > das Kind hat mehr Kontakt zu Kindern 3. Verzögerung von Verstärkung - Frage > durch was wird bestimmt, ob ein Verstärker effektiv Verhalten ändert? 3.1 Verzögerung von Verstärkung bei Tieren - Kontiguität > die Forschung hat gezeigt, dass Kontiguität auch bei Verstärkung entscheidend ist - Experimente > die Verzögerung von einigen Sekunden hat einen vernichtenden Einfluss auf das Lernen > da Tiere ein schlechtes Gedächtnis besitzen, können sie sich nicht mehr erinnern, welche Verhaltensweise zur Belohnung geführt haben, da ein Tier in einer einzigen Situation eine Vielzahl von Verhaltensweisen produziert - Frage > wie kann ein Tier toleranter werden - Antwort > die Kontingenz kann eindeutiger gemacht werden, wenn synchron mit dem erwünschten Verhalten ein weiteres Ereignis einsetzt, welches selber keinen Verstärkungscharakter haben muss 3.2 Folgen für das menschliche Lernen - ähnliche Ergebnisse zeigten sich in Experimenten mit Menschen - Experiment > ein Tastendruck auf der Tastatur induziert einen visuellen Reiz auf dem Bildschirm > Bedingung 1: Reaktion und Reiz erfolgten gleichzeitig > Bedingung 2: der Reiz setzte vier Sekunden nach der Reaktion ein - Ergebnis > in Bedingung 1wurde in 80% eine Kontingenz erkannt, in Bedingung 2 nur 30% - Erklärung > bei der Verzögerung von vier Sekunden waren die Vps anscheinend nicht mehr in der Lage zu erkennen, dass ihre Reaktion den Reiz ausgelöst hat Verzögerung reduziert Anreiz - wenn eine Situation nicht unmittelbar verstärkt wird > können Reaktion und Verstärker trotzdem in eine zeitliche Nähe zueinander gebracht werden > zum Beispiel durch Sprache - trotzdem haben Verzögerungen einen Einfluss > manchmal kann Sprache auch nicht helfen, wirklich das zu verstärken, was man möchte > verzögerte Verstärkung ist ein geringerer Anreiz, um Verhalten zu ändern - Anreiz > bezieht sich auf die Attraktivität eines Verstärkers, daran gemessen, wie hart wir dafür arbeiten - Beispiel für den Anreizverlust einer verzögerten Verstärkung > Versuchspersonen hatten die Wahl einen kleineren Geldbetrag gleich zu erhalten oder einen größeren Geldbetrag später zu erhalten > die meisten Versuchspersonen wählten den kleineren Betrag verstärkte Hausarbeit - Untersuchung > 1. Durchlauf: wenn die Versuchspersonen seine Hausarbeit zufriedenstellend erledigt hatte, durfte sie am Wochenende länger wach bleiben > 2. Durchlauf: wenn die Versuchsperson seine Hausarbeit zufriedenstellend erledigt hatte, dann durfte sie am selben Tag länger wach bleiben > im 1. Durchlauf wurde die Hausarbeit nie zufriedenstellend erledigt, im 2. Durchlauf schon - Fazit > ein Verstärker ist am effektivsten, wenn er so bald wie möglich nach der Reaktion präsentiert wird 4. Verstärkungsplan - die Wahl des Verstärkungsplans > Einfluss auf die Reaktion 4.1 Verhältnis – und Intervall – Plan der Plan Abbildung 1: Verstärkungspläne - kontinuierlicher Verstärkungsplan (CRF) > die Reaktion wird jedes Mal verstärkt - partieller Verstärkungsplan > die Reaktion wird nicht jedes Mal verstärkt - zwei Arten von partiellen Verstärkungsplänen > Verhältnisplan > Verstärkung basiert auf der Anzahl der Ausgabe der Reaktion; nach einer bestimmten Anzahl erfolgt die Verstärkung > festes Verhältnis(FR): die Anzahl der Reaktionen, die eine Verstärkung erhalten ist immer die gleiche > variables Verhältnis (VR): die Anzahl der Reaktionen, die eine Verstärkung erhalten variiert > Intervallplan > Verstärkung basiert auf der Zeit, die seit der letzten Verstärkung, vergangen ist > feste Intervall (FI): das Intervall, nachdem eine Verstärkung erfolgt, ist immer das gleiche > variiertes Intervall (VI): das Intervall, nachdem eine Verstärkung erfolgt, variiert - Beispiele > FR 30: jede 30. Reaktion wird verstärkt > VR 30: im Durchschnitt wird jede 30. Reaktion verstärkt > FI 60: es müssen immer 60 Sekunden nach einer Verstärkung vergehen, bevor eine Reaktion wieder verstärkt werden kann > VI 60: es müssen im Durchschnitt 60 Sekunden nach einer Verstärkung vergehen, bevor eine Reaktion wieder verstärkt werden kann Reaktionsmuster - jeder Verstärkungsplan bewirkt einen bestimmten Effekt auf das Verhalten - kumulative Aufzeichnung > Reaktionsmuster für einen festen Intervallplan und einen festen Verhältnisplan > Reaktionsmuster für einen festen Intervallplan: unmittelbar nach der Verstärkung wird verhältnismäßig wenig reagiert, aber das Verhältnis steigt an, bis es seinen Höhepunkt erhält kurz bevor die nächste Verstärkung erfolgt Bsp.: Lernen für eine Prüfung zu einem bestimmten Zeitpunkt > Reaktionsmuster für einen festen Verhältnisplan: unmittelbar nach einer Verstärkung entsteht eine Pause, bis dann ansteigend reagiert wird, bis die nächste Verstärkung erfolgt - Reaktionsmuster für variierte Verhältnis – und Intervallpläne > Reaktionsmuster zeigen stetigere Reaktionsraten, ohne offensichtliche Pausen - gewünschte Auswirkung auf das Verhalten > konstante Reaktion über einen Zeitbereich hinweg - unerwünschte Auswirkung auf das Verhalten > Reaktion steigt nur in Erwartung einer Reaktion zyklisch an partieller Verstärkungseffekt - der partielle Verstärkungseffekt > je weniger das Verhalten in der Trainingsphase verstärkt wurde, desto länger zeigt es sich während der Löschung - Erklärung > wenn Verhalten nach jedem Auftreten verstärkt wird, ist der Übergang zur Löschung offensichtlich > wenn das Verhalten nicht jedes Mal verstärkt wird, ist der Übergang zur Löschung nicht offensichtlich einen Plan auswählen - kontinuierliche Verstärkung (CRF) > Nachteile > hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Verhalten schnell ausbleibt, wenn die Verstärkung mal nicht für eine Weile erfolgt > hoher Kostenaufwand - optimale Strategie > Verstärkung sollte kontinuierlich beginnen und dann bis zu einem Minimum reduziert werden, damit noch eine befriedigende Reaktionsrate vorhanden ist - variierte Verstärkungspläne sollten dien fixen Verstärkungsplänen vorgezogen werden > die Unbestimmbarkeit der Verstärkung führt zu konsistenteren und schnelleren Reaktionen - ein variierter Verhältnis – oder Intervallplan? > ein variierter Verhältnisplan generiert eine höhere Reaktionsrate als der variierte Intervallplan, da er direkt auf den Reaktionen beruht > wenn die Verstärkung nur selten auftritt, dann führt ein variierter Intervallplan zu einer anhaltenderen Reaktionsrate als der variierte Verhältnisplan 4.2 Eine kriminelle erfolgreiche Anwendung - Untersuchung > Ziel: Schulabschluss > 1. Durchgang: die Wahl von Verstärkungsplan 1; für jede bestande Prüfung bekommen die Vps Punkte, die sie einlösen können > 2. Durchgang: die Wahl von Verstärkungsplan 2; abgestufter Plan; umso weniger Tage gebraucht wurden, um einen Test zu bestehen, umso mehr Punkte erhielten sie > Verstärkungsplan 2 erzielte weit aus schnellere schulische Leistungen als Verstärkungsplan 1, auch bei den Schülern mit niedrigem IQ - Schlussfolgerungen > die Wahl des Verstärkungsplanes ist sehr wichtig für den Erfolg der Verstärkung > oft werden die Fähigkeiten von Menschen unterschätzt, womöglich erhalten sie nur den falschen Verstärkungsplan 5. Motivation - Motivation > die Anstrengung, ein Ziel erreichen zu wollen > Beziehung zwischen Antezedenzbedingung und der Verhaltensstärke - das Zeigen einer Reaktion hängt nicht nur davon ab, ob man glaubt, eine Verstärkung damit zu produzieren > es hängt auch davon ab, wie stark man die Verstärkung möchte (Motivation) - Motivation ist abhängig davon > wie lange man den Verstärker schon nicht erhalten hat > wie attraktiv der Verstärker ist - ob man eine verstärkte Reaktion zeigt, ist abhängig > von Lernen und Motivation 5.1 Unterscheidungs – Effekt - die Attraktivität eines Verstärkers hängt von seinem antreibenden Wert ab > Bestimmung des Anreizes > Qualität > Quantität - Frage > beeinflusst die Quantität des Verstärkers Lernen (Stärke der Assoziation) oder Motivation? > Experimente zeigen, dass sie die Motivation beeinflusst - Experiment > 1. Phase: Ratten erhalten entweder 1, 16 oder 256 Futterpillen als Belohnung, wenn sie einen Gang runter gerannt sind > 2. Phase: alle Ratten erhalten 16 Futterpillen - Ergebnis > das Verhalten der Ratten, die davor auch 16 Futterpillen erhalten haben, hat sich nicht verändert > die Ratten, die davor 1 Futterpille erhalten haben, rannten den Gang schneller runter, als die Ratten, die davor 16 Futterpillen erhalten haben (positiver Unterschied) > die Ratten, die davor 256 Futterpillen erhalten haben, rannten den Gang langsamer runter als die Ratten, die davor 16 Futterpillen erhalten haben (negativer Unterschied) - Unterscheidungs – Effekt > der Effekt eines Verstärkers hängt von dem Unterschied zur erwarteten Verstärkung ab > positiver Unterschied: Verstärkung fällt höher aus, als erwartet > Reaktionsanstieg > negativer Unterschied: Verstärkung fällt niedriger aus, als erwartet > Reaktionsabfall > ähnliches Phänomen zeigte sich bei der klassischen Konditionierung > mit in die Auswahl eines Verstärkers mit einbeziehen 5.2 Das Yerkes – Dodson Gesetz - zeigt sich der Effekt auch bei komplexeren Experimenten? - Experiment > Ratten wurden in einem Y – Raum trainiert, der unter Wasser gesetzt wurde > die eine Seite des Raumes enthielt eine Plattform , wodurch die Ratten vor dem Wasser sicher waren > die Seite änderte sich immer, war aber stets heller beleuchtet > einfache, mittlere und schwierige Bedingung: in der einfachsten Bedingung war der richtige Gang am hellsten beleuchtet > die Zeit, die die Ratten unter Wasser gesetzt wurden, bevor sie zu der Plattform schwimmen durften, variierte von 1 – 8 Sekunden - Ergebnisse > einfache Bedingung: je länger die Ratten unter Wasser gesetzt wurden, desto weniger Fehler machten sie > schwierige Bedingung: je länger die Ratten unter Wasser gesetzt wurden, desto mehr Fehler machten sie - Yerkes – Dodson Gesetz > bei einfachen Aufgaben steigert erhöhte Motivation das Lernen > bei schwierigeren Aufgaben kann erhöhte Motivation schädlich fürs Lernen sein > entgegengesetzte Beziehung zwischen Aufgabenschwierigkeit und Motivationsoptimum - Erklärung > Motivation beeinflusst die Aufmerksamkeit > wenn wir aufmerksam sind, konzentrieren wir uns auf die wesentlichen Hinweise > bei einfachen Aufgaben sind die Hinweise leicht zu identifizieren und das erleichtert das Lernen > bei schwierigen Aufgaben sind die Hinweise nicht so leicht zu identifizieren und durch die erhöhte Aufmerksamkeit werden die Reize womöglich zu genau geprüft und so werden die offensichtlichen Hinweise schwieriger gefunden - Zusammenfassung > die Effektivität eines Verstärkers hängt davon ab, ob man motiviert ist ihn zu erreichen > das hängt davon ab, wie attraktiv der Verstärker ist und wie lange man ihn schon nicht erlangt hat > generell produziert stärkere Motivation bessere Leistungen > zwei Probleme > die Attraktivität hängt von dem Unterschied des vorherigen Verstärkers ab > Motivation kann sowohl Lernen als auch die Leistung beeinflussen 6. Reizkontrolle - Gedanke > die Präsentation eines Verstärkers stärkt die Reaktion, die er produziert - Experiment > stellt diese Sichtweise in Frage 6.1 Das Konzept der Reizkontrolle - Experiment 1 > Trainingsphase: Tauben wurden darauf trainiert auf eine Scheibe zu picken; bevor die belohnt wurden, leuchtete ein gelbes Licht > Testphase: Testung von anderen Lichtfarben - Ergebnis > die Tauben zeigten nur beim gelben Licht das Pick - Verhalten - Fazit > Verstärkung führt nicht zu einer generellen Tendenz auf einen Reiz zu reagieren, führt nur zu der Tendenz bei den spezifischen Reizen, die während der Verstärkung anwesend waren > irrelevant erscheinende Dinge in der Trainingssituation können Kontrolle über die verstärkte Reaktion erlangen, so dass man weniger reagiert, wenn diese Reize verändert sind - Generalisation > die Reaktion auf die Trainingsreize breiten sich auf ähnliche Reize aus - Generalisierungsgardient > wenn die anderen Reize dem Trainingsreiz immer unähnlicher werden, lässt die Reaktion nach - Experiment 2 > das Picken wurde verstärkt, wenn die Scheibe ein weißes Dreieck auf einem roten Hintergrund zeigte, nicht aber, wenn sie einen weißen Kreis auf einem grünen Hintergrund zeigte > anschließend wurden die Elemente einzeln gezeigt - Ergebnis > süßi > entweder reagiert eine Taube nur auf das Hintergrund – Element oder auf die Figur - Erklärung > nicht alle Bedingungen erlangen Kontrolle; Diskriminierung wird gelernt > aber der Reiz, der Kontrolle erlang, variiert von Organismus zu Organismus - Reizkontrolle > Phänomen, das die Wahrscheinlichkeit der Reaktionsvarietät davon abhängt, welcher Reiz präsentiert wird - Prinzip, dass Verstärkung die Auftretenswahrscheinlichkeit einer Reaktion steigert auf den Reiz, der während der Verstärkung anwesend war > dieses Prinzip benötigt noch mehr > Reaktionen können unter die Kontrolle von einigen Reizen kommen, die während der Verstärkung präsent waren, aber nicht unter alle Reize - Phänomen der selektive Aufmerksamkeit > nur eine Teilmenge der anwesenden Reize kontrollieren die Reaktion - Neuformulierung der Verstärkungsprinzipien > wenn eine Reaktion verstärkt wird, erlangt eine Teilmenge von anwesenden Reizen Kontrolle über die Reaktion und die Reaktion wird wahrscheinlicher, wenn diese Reize präsent sind 6.2 Ermutigte Diskrimierung - Unterscheidungstraining > das Verhalten wird bei der Anwesenheit des erwünschten Reizes verstärkt, nicht aber bei der Anwesenheit des unerwünschten Reizes > das Ergebnis ist Unterscheidung 6.3 Ermutigte Generalisierung - Generalisierung erreichen > wenn Verstärkung in mehr als einer Situation auftritt, wird das verstärkte Verhalten oft weit generalisiert - Zusammenfassung von Reizkontrolle > eine Teilmenge von Reizen, die während der Verstärkung präsent waren, erlangen Kontrolle über die Reaktion, sodass das Auftreten der Reaktion wahrscheinlicher ist, wenn die Reize präsentiert werden > diese Kontrolle kann durch Unterscheidungstraining und Generalisierung verbessert werden Kapitel 6: Anwendung von Verstärkung 1. Drei Anwendungen 1.1 Klassenraum – Verhalten - ein schwieriges Problem für jeden Lehrer > Schüler, die ständig Unruhe stiften - Test > ein verstärkungsbasiertes Programm, um dieses Problem zu lösen > einfach erscheinende Verstärker, wie Lob und Aufmerksamkeit, haben zu bemerkenswerten Änderungen im Verhalten der Schüler bewirkt, die Unruhe gestiftet haben 1.2 Die Gutschein – Wirtschaft - mögliche Ursachen, wieso die Verstärkung nicht funktioniert > das System wird nicht regelgerecht angewendet > die verwendeten sozialen Verstärker waren nicht effektiv genug - eine Möglichkeit > das Verwenden von Gutscheinen als sekundäre Verstärker, indem sie mit wirksameren Verstärkern gepaart werden - Vorteile bei der Verwendung von Gutscheinen > sie können unmittelbar nachdem die gewünschte Reaktion gezeigt wurde, verteilt werden > sie können individuelle für den attraktivsten Verstärker eingetauscht werden - das Verwenden von Gutscheinen > muss mit einer gewissen Vorsicht geschehen > ist vor allem in Situationen nützlich, in denen andere Verstärker uneffektiv waren 1.3 Autismus - Autismus > Störung, bei der Kinder sich Kinder sehr von ihrer sozialen Umgebung isolieren - Modell > der Lehrer demonstriert das gewünschte Verhalten und verstärkt den Autisten, wenn er das Verhalten wiederholt 2. Das Problem des Aufrechterhaltens des Verhaltens - Anwendung von Verstärkern > wenn Verstärkung in einem ganzheitlichen und systematischen Weise angewendet wird, kann es effektiv sein > ein Problem ist, das erzielte Verhalten beizubehalten, wenn das Verstärkungsprogramm abgeschlossen ist 2.1 Das Problem der Löschung - wieso sollte man Verhalten zeigen, dass nicht länger eine Verstärkung erzeugt? > in der naturellen Umgebung gibt es ebenfalls Verstärker, die allerdings Zeit brauchen, um sich zu entwickeln 2.2 Taktiken zur ermutigten Beibehaltung Teilweise Verstärkung > je größer die Unterbrechungen der Verstärkung im Training sind, desto länger wird das Verhalten bestehen, nachdem die Verstärkung beendet ist Verstärkung an verschiedenen Orten > durch die Verstärkung an verschiedenen Orten, wächst die Wahrscheinlichkeit der Generalisierung und führt dazu, dass es nicht gleich zu einer Löschung kommt, wenn sich die Bedingungen ändern Nachlassen - es ist besser das Verstärkungsprogramm nachlassend zu beenden als abrupt > eine verstärkte Reaktion bleibt eher bestehen, wenn eine Änderung im Verstärkungsprogramm nachlassend passiert als abrupt 3. Schädigende Effekt von Verstärkung - Reaktionen auf die Verwendung von Verstärkern > oft skeptisch, verhaltend 3.1 Moralische Einwände Bestechung - das Verwenden von Verstärkung wirkt manchmal wie Bestechung > man muss diesen Einwand unter Einbezug der Alternativen betrachten > Verstärkung bietet mehr Vorteile, als die Verwendung von Bestrafung Gier - um diese Probleme zu vermeiden sollten die Verstärkungsprogramme mit milden Verstärkern, wie sozialen Verstärkern, beginnen > nur wenn die milden Verstärker ineffektiv sind, sollten materielle Verstärker verwendet werden 3.2 Wesentliche Motivation minimieren - das Verwenden von Verstärkern kann die innerliche Motivation minimieren > Motivation kommt von einer inneren Aktivität und nicht von einer Konsequenz die womöglich folgt > es ist schwer zwischen internalen und externalen Verstärkern zu unterscheiden 3.3 Determinanten von Minimierung - Verstärkung reduziert nicht immer das Interesse > entscheidend sind die Umständen, in denen sich die Verstärkung ereignet - Faktoren > ist die innerliche Motivation zu Beginn der Verstärkung schon hoch? > Verstärkungseffekt, wenn Motivation nicht so hoch ist > wird der Verstärker als Verhaltenskontrolle empfunden? > dann kann Verstärkung negativ wirken > ist der Grad der Verstärkung der Qualität der Aufgabe angemessen? > ein Verstärker wirkt schwach, wenn er nicht der Aufgabe angemessen sind 3.4 Bewertung - Anwendung von Verstärkung > kann Verhalten bei Kindern ermutigen, das sie nicht mögen > unter bestimmten Umständen kann es Motivation minimieren Das Prinzip des minimalen Zwangs - das Prinzip des minimalen Zwangs anwenden > den schwächsten Verstärker wählen, der noch effektiv ist Verhaltensvertrag - Verhaltensvertrag > es wird festgehalten, welches Verhalten man selbst ändern möchte und welche Konsequenzen folgen sollen - Vorteile > das Gefühl von Kontrolle wird reduziert > erhöht den Erfolg 4. Selbstkontrolle - Problem von Verstärkung > die Beibehaltung des Verhaltens, wenn das Verstärkungsprogramm abgeschlossen ist - mögliche Lösung > Selbstkontrolle ermutigen > trainieren, dass man sein eigenes Verhalten kontrolliert anstatt sich auf äußere Verstärker zu verlassen 4.1 Das Konzept der Selbstkontrolle Willensstärke - Willensstärke > wir haben einen Willen, den wir verwendet können, um uns selbst dazu zu bringen zu tun, was wir wollen - Probleme > existiert dieser Teil in uns wirklich? Verstärkungsrücklagen - Beispiel > Diät > das Essen der Schokoriegel stellt einen unmittelbaren Verstärker dar, der Gewichtsverlust jedoch eine verzögerte Verstärkung - was bewirkt jetzt die interindividuellen Unterschiede > momentaner Anreizwert der Verstärker > Vermittlung durch sekundäre oder soziale Verstärkung > Entwicklung effektiver Selbstkontrollstrategien Ein schmerzhaftes Beispiel - Untersuchung > Gruppe 1: Hand in Eiswasser > Gruppe 2: Hand in Eiswasser und dabei ein Bild von Sonne betrachten > Gruppe 2 hielt die Hand länger im Eiswasser - Selbstkontrolle > wird hier als ein Set von Reaktionen gesehen, die Individuen anwenden können, um ihr eigenes Verhalten zu ändern > durch Selbstkontrolle können die Bedingungen der Situation geändert werden 4.2 Selbstkontroll – Techniken Reizkontrolle - Technik der Reizkontrolle > der Reiz, der anwesend ist, wenn eine Reaktion verstärkt wird, wird mit der Reaktion assoziiert, sodass die Reaktion eher auftritt, wenn der Reiz anwesend ist - Beispiel > bei einer Diät müssen die Verbindungen zum Essen unterbrochen werden, wie TV gucken,… > Schlaflosigkeit sollte nicht mit dem eigenen Bett assoziiert werden Selbstverstärkung - die Umgebung liefert oft nicht sofort Verstärkung auf eine Reaktion > es gibt die Möglichkeit sich selbst zu verstärken - diese Möglichkeiten der Selbstverstärkung > sind gelernt 4.3 Selbstkontrolle entwickeln - Schulklasse mit Problemkindern > nach jeder Schulstunde durften sich die Kinder selber Punkte geben für ihr Verhalten > diese Punkte wurden von den Lehrern nach ihrer Angemessenheit verglichen > wenn die Punkte angemessen waren, erhielten die Kinder am meisten Punkte > diese Punkte durften sie später einlösen > anschließend wird die Überwachung der Lehrer reduziert, sodass die Schüler Selbstkontrolle über Selbstverstärkung lernen 4.4 Das Studieren verbessern - wie lerne ich besser zu lernen? > einen ruhigen Arbeitsplatz > moderate Ziele, die nach einiger Zeit hoch geschraubt werden > verstärke dich selber bei Erreichung eines Ziels > Ziele öffentlich machen, um soziale Verstärker zu erlangen > den ruhigen Arbeitsplatz nur zum Arbeiten benutzten (Reizkontrolle) Kapitel 7: Bestrafung 1. Bestrafungsprinzipien - Bestrafung > die älteste und umstrittenste Methode, um Verhalten zu kontrollieren 1.1 Methodische Sachverhalte Definitionen - Bestrafung > Reduktion in der Auftretenswahrscheinlichkeit einer Reaktion verursacht durch eine aversive Konsequenz - zwei Arten von Bestrafung > positive Bestrafung: Unterdrückung eines Verhaltens wird durch die Präsentation eines Reizes erzielt > negative Bestrafung: Unterdrückung eines Verhaltens wird durch das Entziehen eines Reizes erzielt Beobachtung versus Experiment - es ist schwierig bei der Beobachtung von komplexen sozialen Situationen eindeutige Schlüsse zu erlangen > die offensichtliche Alternative: Experimente Menschen versus Tiere - Bestrafung im Experiment > ergibt Probleme mit der Durchführung am Menschen - ist es besser milde Bestrafung am Menschen oder härtere Bestrafung am Tier zu verwenden? > beide Varianten werden verwendet 1.2 Ist Bestrafung effektiv? - unter experimentellen Bedingungen > Effekte von Bestrafung können nachgewiesen werden Barpressen in Ratten - frühe Untersuchungen > es wurden sehr milde Bestrafungen verwendet (das Wort „falsch“,…) > Bestrafung scheint Reaktionen nur zeitweise zu unterdrücken > galt als eine ineffektive Technik, um Verhalten zu ändern > basierte auf unzureichenden Belegen - erst in den letzten Jahrzehnten wurde intensivere Bestrafungen verwendet > es zeigte sich ein drastische Änderung über die Sicht von Bestrafung > Beispiel: je mehr Volt als Bestrafung verwendet wurden, desto mehr wurde das Verhalten unterdrückt selbstverletzendes Verhalten beim Menschen - sind die Effekte von intensiver Bestrafung beim Menschen die gleichen, die beim Tier beobachtet wurden? > wenige Daten vorhanden, aber es ergeben sich Ähnlichkeiten - Beispiel > das selbstverletzende Verhalten von autistischen Kindern ging stark zurück, wenn sie dafür mit elektrischen Schocks bestraft wurden 1.3 Prinzipien - Ergebnis > Bestrafung kann unter bestimmten Umständen Verhalten unterdrücken Stärke - Experimente > die Effektivität von einer Bestrafung hängt beim Tier von der Stärke der Bestrafung ab > ähnliche Ergebnisse zeigten sich auch beim Menschen - Anwendung > die Effektivität der Wirkung der Bestrafung nimmt mit der Intensität des Reizes zu > mit dem mildesten Effekt beginnen, der einen Effekt hat Verzögerung - Experiment > zwei verschiedene Futternäpfe; ein präferiertes Futter, ein nicht – präferiertes Futter > das nicht präferierte Futter durfte frei von Hunden gegessen werden, das Essen des präferierten Futters wurde einigen Sekunden bestraft (0,5 oder 15 Sekunden) > anschließend wurden die Hunde hunrig gemacht und ihnen wurde viel von dem präferierten Futter präsentiert und wenig von dem nicht – präferierten - Ergebnis > die Hunde, die nach 15 Sekunden bestraft wurden, aßen nach drei Minuten das präferierte Futter > die Hunde, die nach 0,5 Sekunden bestraft wurden, aßen nach acht Tagen das präferierte Futter - gleiches Experiment an Kindern > mit Spielzeug - Experimente bei Tieren und bei Kindern > wenn Bestrafung verwendet wird, dann ist es wichtig sie so bald wie möglich nach der Reaktion zu präsentieren Plan - Bestrafung ist effektiver, wenn es durchweg angewendet wird Reizkontrolle - wichtiger Faktor für die Effektivität von Bestrafung > die Ähnlichkeit zwischen den Bedingungen während dem Training und dem Test > um sicher zu stellen, dass das Verhalten generell unterdrückt wird, sollte das Verhalten in verschiedenen Situationen unterdrückt werden - Experiment mit Tauben > Verstärkung des Pickens für einen bestimmten Wellenlängen – Bereich > abschließende Bestrafung für eine bestimmte Wellenlänge > die Unterdrückung des Pickens erfolgt nicht nur bei der bestimmten Wellenlänge; je ähnliche die Wellenlänge war, desto mehr wurde das Picken unterdrückt; je unähnlicher sie war, desto weniger wurde es unterdrückt verbale Erklärungen - verbale Erklärungen machen Bestrafung effektiver > Erklärung > die Erklärung hilft zu verstehen, welches Verhalten bestraft wurde > Rechtfertigung, für was man bestraft wurde - Zusammenfassung > Bestrafung ist am effektivsten, wenn es unmittelbar, bestimmend, konsistent, angewandt in verschiedenen Situationen und mit einer Erklärung versetzt ist 2. Randeffekte von Bestrafung - Bestrafung > kann Verhalten unterdrücken > kann schädigende Effekte auf andere Aspekte von Verhalten haben > deshalb müssen die Vorteile und Nachteile von Bestrafung erst gegeneinander abgewogen werden, bevor man Bestrafung anwendet 2.1 Angst - Problem > aversive Reize haben eine Variation von Effekten > ein Effekt: vorausgegangenes Verhalten zu unterdrücken > weiterer Effekt: starke Emotionen auslösen, die eine Vielzahl von nicht wünschenswerten Konsequenzen haben reduziertes Interesse - Experiment > Gruppe 1: bei Erfolg verstärkt > Gruppe 2: bei Misserfolg bestraft > Gruppe 3: ignoriert - Ergebnis > Gruppe 2 erzielte die besten Leistungen, aber nur, wenn der Versuchsleiter anwesend ist > das erwünschte Verhalten wird zwar aus Furcht vor der Bestrafung durchgeführt, aber wenn die Furcht vor der Bestrafung weg ist, wird das erwünschte Verhalten nicht mehr durchgeführt Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit - Untersuchung > die Angst vor der Bestrafung kann mit der Aufmerksamkeit interferieren > sodass das gewünschte Verhalten nicht wirklich erfasst werden kann und gezeigt werden kann gelernte Hilflosigkeit - Untersuchung > wenn man oft bestraft wird, kann es dazu führen, dass man kein Verhalten mehr zeigt - Beispiel > gelernte Hilflosigkeit beim Hund 2.2 Aggression schmerzentlockende Aggression - Bestrafung geht häufig mit Schmerz einher > die unmittelbare Erfahrung von Schmerz steigert das aggressive Verhalten - Experiment > Studentinnen spielen Lehrerin und dürfen ihre Schüler belohnen oder bestrafen, während sich ihre Hand in warmen oder kalten Wasser befindet - Ergebnis > die Studentinnen, die ihre Hand in kaltem Wasser hatten, haben mehr bestraft Modellbildung - Untersuchungen > das Verwenden von Bestrafung, kann als Modell für aggressives Verhalten wirken > Banduras Puppen - Experiment Langzeit - Effekte - Experiment > Kinder, die Bestrafungen von ihren Eltern erhielten, zeigten eine höhere Frequenz von Aggressionen Folgen - auf der einen Seite > Bestrafung kann effektiv sein, um Verhalten zu unterdrücken - auf der anderen Seite > Bestrafung kann Angst, Aggressionen,… hervorrufen - Folge > vorsichtiger und systematischer Umgang mit Bestrafung > Regeln konsistent befolgen > verbale Vermittlung > Zeitverzögerung gering halten > Intensität angemessen gestalten 3. Anwendung: kindliches Fehlverhalten - Beispiele > für Alternativen von Bestrafung 3.1 Gutes Verhalten verstärken - Alternative zum Bestrafen von unerwünschtem Verhalten > erwünschtes Verhalten zu verstärken - Untersuchung > Verstärkung führt am effektivsten zur Reduktion von unerwünschtem Verhalten 3.2 Benutzen der minimalen Waffe - in einigen Situationen > ist Verstärkung alleine unnütz > Bestrafung kann dann notwendig sein - bei der notwendigen Anwendung von Bestrafung > darauf achten, dass man die mildesten Formen von Bestrafung wählt - drei Formen von milder Bestrafung Löschung > anstelle einer Bestrafung kann die Verstärkung zurückgehalten werden - Experiment > ein Junge schrie, wenn er alleine einschlafen musste; daraufhin kamen die Eltern, um sie zu trösten > diese Form der Aufmerksamkeit stellt die Verstärkung für das Schreien dar > Eltern sollten das Schreien ignorieren und somit die Verstärkung zurückhalten - Ergebnis > das Schreien konnte stark reduziert werden - Achtung > Löschung ist ein aversives Ereignis und kann zu Wut führen Auszeit > bei Missverhalten muss eine wenig verstärkende Umgebung aufgesucht werden - Experiment > Kind wird bei Fehlverhalten in einen Raum geschickt, der wenige Verstärker enthält > führt zu einer Verbesserung Reaktionsaufwand > der Verstärker wird entzogen, wenn das Missverhalten gezeigt wird - Experiment > ein Kind zeigte im Unterricht aggressives Verhalten > es erhielt am Anfang der Stunde 5 Smilies, bei jedem aggressiven Verhalten wird einer entfernt > wenn am Ende der Stunde noch mindestens einer übrig war, gab es eine Verstärkung Kapitel 8: Assoziative und kognitive Prozesse bei Verstärkung - Verstärkung > zwei unterschiedliche Theorien > Verstärkung ist ein einfacher und automatischer Prozess > Verstärkung ist ein vielfältig kognitiver Prozess 1. Was wird gelernt? 1.1 S- R Theorie Behaviorismus - Watson > Problem mit Thorndikes Annahme, dass Assoziationen zwischen Erlebnissen und Impulsen, also innerhalb des Kopfes, geformt werden; niemand weiß, wie es im Kopf aussieht > man sollte sich auf die Umgebung und auf das Erbgut konzentrieren, das uns einen Einblick in geistige Zustände gibt die kognitive Sicht > auch wenn geistige Prozesse schwer zu beobachten sind, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Bestimmung unseres Verhaltens - Frage > welche Sicht ist richtig? Lernen ohne zu reagieren - Behaviorismus > es wird eine muskuläre Reaktion gelernt > wenn keine Reaktion ausgeführt wird, dann bildet sich auch keine Assoziation - kognitive Sicht > die Ausführung der Reaktion ist nicht entscheiden > es ist entscheidend, dass die Möglichkeit besteht eine Verbindung herzustellen - Experiment > Ratten werden in einem Labyrinth trainiert > eine Gruppe wird durch das Labyrinth getragen, während die andere Gruppe die Bewegungen selber ausführte - Ergebnis > beide Gruppen lernten das Labyrinth gleich schnell > bekräftigt die kognitive Sicht > Lernen muss aus etwas mehr bestehen, als aus speziellen Bewegungen 1.2 Neobehaviorismus Behaviorismus - Belege, dass Lernen nicht nur durch sichtbares Verhalten beschrieben werden kann > Modifikation der S – R Theorie Hulls Sichtweise S -> (X) -> R > das hypothetische Ereignis X wird als vermittelnde Variable bezeichnet - Neobehaviorismus > Beibehaltung des Schwerpunktes auf sichtbares Verhalten > Änderung, indem unbeobachtbare Ereignisse miteinbezogen werden masochistische Ratten - Experiment > Ratten liefen einen Gang hinunter und erhielt anschließend entweder einen Stromschlag auf die Voder – oder Hinterläufer - Ergebnis > die Laufgeschwindigkeit wird größer, wenn die Hinterläufer geschockt werden - Erklärung > der Schock hat unterschiedliche Wirkungen auf die Vorder – und Hinterläufer > bei den Hinterläufern wird ein Sprungverhalten nach vorne ausgelöst > Evidenz gegen die kognitive Theorie: es wird keine Erwartung erzeugt 1.3 Tolmans Erwartungen - Tolman und Hull > beide ziehen eine intervenierende Variable mit ein, um Verhalten zu erklären > die Sichtweise unterscheiden sich hinsichtlich der Natur dieser intervenierenden Variablen > Hull nimmt an, dass diese internalen Prozesse assoziativer Natur sind > Tolman kritisiert, dass diese Annahem nicht die zielgerichtete Natur von Verhalten erfasst - zwei Experimente > um die Sichtweisen zu testen Fügsamkeit - Fügsamkeit > bezeichnet die Flexibilität von Verhalten beim Versuch ein Ziel zu erreichen - Experiment > Ratten sollten ihr Futter finden, nachdem die Wege, die sie davor benutzen konnten und zu dem Futter führen, versperrt wurden > die Ratten fanden das Futter trotzdem > sie müssen also mehr als eine Abfolge von Bewegungen gelernt haben, vielmehr ein Orientierung, wo sich das Futter befindet Störung - Störung > ein Verhalten wird gestört, wenn keine Erwartung eintritt - Experiment > Affen sahen wie eine Banane unter einem Becher platziert wurde > diese Banane wurde heimlich ausgetauscht > als der Affe den Becher hoch hob, lag etwas anderes unter dem Becher > der Affe zeigte Anzeichen von Verwunderung Verstärkungsabwertung - Experiment > zwei Reaktionen von Ratten werden unterschiedlich verstärkt (Zucker oder Futter) > ein Verstärker wird entwertet, indem das Futter vergiftet ist - Ergebnis > die Reaktion erfolgt in Erwartung auf einen bestimmten Verstärker; das Verhalten auf das vergiftete Futter wird schneller gelöscht 2. Die zwei – Systeme Hypothese - Belege für die S – R Theorie, als auch für die kognitive Theorie > schwierig zu entscheiden, welche Theorie richtig ist 2.1 Wieso war der Sachverhalt so schwierig zu lösen? Konvergenz - die Theorien weisen Ähnlichkeiten auf > die Behavioristen nahmen internale Prozesse mit auf und die Kognitivsten sahen ein, dass internale Prozesse nicht beobachtbar sind > daraus resultiert die Schwierigkeit, sie zu trennen Vieldeutigkeit - beide Theorien weisen Vieldeutigkeiten auf > die Verbindung zwischen S und R ist vieldeutig > die Verbindung zwischen der Erwartung eines Individuums und seinem offenen Verhalten ist vieldeutig > schwierig zu entscheiden, welche Theorie richtig ist zwei Systeme? - Konvergenzen zwischen den beiden Theorien und Vieldeutigkeiten in beiden Theorien >macht es schwierig, sich für eine zu entscheiden - andere Möglichkeit > beide Theorien stimmen > es spricht nichts dagegen zwei Lernsysteme anzunehmen > dies würde dann erklären, wieso Verhalten in manchen Situationen mechanistisch und in anderen Situationen flexibel wirkt - Experiment > Zucker wurde mit Krankheit gepaart > die Ratte drückte weiter den Hebel, um den Zucker zu bekommen, aber aß ihn nicht > wahrscheinlich wurde während der Paarung eine Assoziation, aber auch eine Erwartung gebildet > das Verhalten der Ratte wurden von beiden Systemen, dem assoziativen und dem kognitiven System beeinflusst 2.2 Kontrollierte gegen automatische Prozesse - zwei – System – Hypothese > das assoziative und das kognitive System unterscheiden sich hinsichtlich ihres Outputs > das assoziative System produziert S - R Assoziationen und das kognitive System produziert Erwartungen - diese Annahme führt zu der Annahme, dass sich die zwei Systeme auch hinsichtlich den Prozessen unterscheiden, die diese Outputs produzieren > das kognitive System verwendet bewusste Bewertungsprozesse, während das assoziative System automatische, ohne Bewusstsein ablaufende, Prozesse verwendet - Untersuchung > man kann zwischen zwei fundamentalen Prozessen im Gehirn unterscheiden > kontrollierte Prozesse, die Aufmerksamkeit benötigen, um ausgeführt zu werden > automatische Prozesse, die keine Aufmerksamkeit benötigen, um ausgeführt zu werden - ausgehend von der zwei – System – Hypothese > können auch Outputs davon abhängig sein, ob sie von dem assoziativen oder dem kognitiven System konditioniert wurden 2.3 Automatisch: Verstärkung ohne Bewusstsein - Frage > kann ein Verstärker wirklich unser Verhalten verstärken, ohne, dass wir es bemerken ? Fingerzucken - Experiment > eine konditionierte Reaktion eines kleinen Daumenmuskels kann einen unangenehmen Ton abstellen der doppelte Agent - Untersuchungen > es schein so, als ob Verstärkung automatisch funktionieren kann 2.4 Kontrolliert: Hypothesen testen - Frage > kann das kognitive System eine Rolle in der Verstärkung von menschlichem Verhalten haben? Lernkonzept - Experiment > Beleg, dass das Lernen auch unter der Kontrolle des kognitiven Systems kommen kann der FI Skallop - Experiment > ein FI – Verstärkungsplan hat unterschiedliche Effekte bei Menschen und Tieren - Erklärung > womöglich bilden Menschen verbale Hypothesen darüber, wieso eine Belohnung erhalten und dies bestimmt ihr Verhalten > Kinder unter zwei Jahren zeigen das gleiche Muster wie Tiere bei einem FI – Verstärkungsplan > dies bekräftigt die Theorie, dass das Einbeziehen der Sprache beim Menschen zu einem anderen Effekt führt > Menschen und Tiere verfügen über zwei Lernsystem, die Entwicklung der Sprache verursachte, dass das kognitive System beim Menschen eine größere Rolle spielt 2.5 Schlussfolgerungen - die Idee, dass es zwei seperate Lernsysteme gib > ist weitgehend akzeptiert 3. Kognition bei Tieren - die zwei – System – Hypothese > bezieht sich nicht nur auch Menschen - drei Beispiele > Entdeckung von erstaunlichen Fähigkeiten beim Tier 3.1 Kognitive Karten - Untersuchung > Ratten bilden kognitive Landkarten von ihrer Umgebung 3.2 Zählen - Untersuchung > Tiere können ihre Essenszufuhr zählen > konnten visuellen Mengen Zahlen zu ordnen 3.3 Sprache frühe Zeichen - Untersuchung > Tiere verstehen die Bedeutung von Zeichen > ein Affe konnte 130 Zeichen lernen und sie flexibel einsetzten Washoe > Trauerreaktionen, nach Verlust des Kindes, der ihr über Zeichensprache mitgeteilt wurde Kanzi > lernte die englische Sprache und Verständnis von ihr nur durch Zuhören 4. Das Paradoxon von Vermeidung - eine Vermeidungsreaktion > eine Reaktion, die ein schmerzhaftes Ereignis verhindert - eine Fluchtreaktion > eine Reaktion, die einen unangenehmen Reiz beendet - ein typisches Vermeidungsexperiment > ein Hund erhält einen Ton, kurz danach folgt ein Schock > der Hund kann dem Schock entfliehen, wenn er über eine Barriere springt > in den ersten Durchgängen flüchtet er vor dem Schock, danach vermeidet er in ganz, indem er schon über die Barriere springt, wenn der Ton ertönt - für Verstärkungstheoretiker ist dieses Ergebnis ein Dilemma > die Konsequenz einer erfolgreichen Vermeidungsreaktion ist, dass nichts passiert > wie kann nichts dazu führen, Verhalten zu verstärken? 4.1 Zwei – Faktoren Theorie - zwei – Faktoren Theorie > das Vermeidungslernen hängt von zwei Faktoren ab > klassische Konditionierung von Angst auf den Ton > Verstärkung der vermeidenden Reaktion den Ton zu beenden - Untersuchungen > bekräftigen diese Theorie - andere Untersuchungen > weisen Probleme dieser Theorie auf 4.2 Das Reaktionsproblem das Problem - Untersuchungen > Ratten lernen schnell einen Hebel zu drücken, um Futter zu bekommen > Ratten lernen schnell einen Gang runter zu rennen, um einen Schock zu vermeiden - Untersuchung > Ratten lernen nicht schnell einen Hebel zu drücken, um einen Schock zu vermeiden - Problem > laut der zwei – Faktoren Theorie müssten sie das aber schnell lernen, da sie dadurch ihre Angst reduzieren Bolles SSDR Lösung - Bolle > jedes Tier hat ein inneres Programm, das ihm hilft in lebensbedrohlichen Situationen schnell und angemessen zu reagieren > SSDR = species specific defense reaction - Erklärung des Problems > das Drücken eines Hebels, um zu Überleben ist nicht in dem inneren Programm der Ratte enthalten > das Runterrennen eines Ganges jedoch schon - Bewertung > richtiger Ansatz 4.3 Das angstlose Problem - Problem > Angst und Vermeidungsverhalten sich nicht so stark miteinander verbunden, wie es die zwei – Faktoren Theorie annimmt unbekümmerter Hund - Untersuchung > ein Hund erhielt das typische Vermeidungsexperiment > nach ein paar Durchgängen erfolgten einige Löschungsdurchgänge > laut der zwei Faktoren Theorie müsse das Vermeidungsverhalten stark zurück gehen, da die Angst nicht mehr gegeben ist > dies ist nicht der Fall das kognitive Konto - eine kognitive Theorie des Vermeidungslernens > Vermeidungsverhalten beruht nicht auf Angst, sondern auf der Erwartung, dass die Reaktion einen Schock vermeidet > Erwartungen werden nicht einfach gelöscht 4.4 Bewertung - Untersuchungen > jede Theorie ist teilweise richtig Kapitel 9: Eine Einführung zum Gedächtnis - Gedächtnis > ist abhängig von Lernen 1. Ebbinghaus´ Gedächtnis 1.1 Viel Unsinn - Ebbinghaus > führte an sich selber ein Experiment durch > er las sich die Wortlisten (Nonsense – Silben) laut vor und versuchte sie danach in der richtigen Reihenfolge wiederzugeben > die Liste wird gelernt und daraus wird eine Vergessenskurve erstellt > das Vergessen wird definiert, wie lange das neue Lernen der Liste erfordert > so wollte er das Gedächtnis in seiner einfachsten Form untersuchen Lernen - Ergebnisse > es wurden bemerkenswerte Prinzipien des Gedächtnisses entdeckt > Frequenz: je öfter er die Liste wiederholte, desto besser war die richtige Wiedergabe > Verteilung: Erinnerung hängt von der Verteilung der Lerneinheiten ab (verteiltes Lernen ist besser) Vergessen - Ergebnisse > der stärkste Abfall der Wortliste in den ersten Stunden, danach nur noch ein geringer Verlust über die folgenden Tage > bezogen sich auch aus Vergessen 1.2 Übung macht es perfekt - Frage > haben die Entdeckungen von Ebbinghaus wirklich Bedeutung? der Verteilungseffekt - viele Untersuchungen >bestätigten den Spacing Effekt - Verteilungseffekt / Spacing Effekt > Übung ist effektiver, wenn verteilt als massiert gelernt wird Erinnerung an die Oberschule - Untersuchung > es wurde das Spanisch – Wissen von High – School – Absolventen nach 0 – 50 Jahren nach ihrem letzten Spanisch – Kurs geprüft > es wurde mit zwei Testformen geprüft: > freie Wiedergabe > das Wiedererkennen bei MC - Ergebnisse > 1.: die Versuchspersonen schnitten besser beim Wiedererkennen als bei der freien Wiedergabe ab > 2.: der größte Teil wurde in den ersten drei Jahren vergessen, danach blieb das Vergessen fast stabil > Effekt des permanenten Gedächtnisses: manche Gedächtnisinhalte können nach einer gewissen Zeit permanent sein > 3.: Spacing – Effekt: Studenten, die Vokabeln über mehrere Tage verteilt gelernt haben, konnten mehr Vokabeln nach 8 Jahren wiedergeben, als Studenten, die dieselbe Anzahl an Vokabeln an einem Tag gelernt hatten - Ebbinghaus > hat mit seiner Untersuchung Prinzipien des Lernens entdeckt, die heute noch gelten 2. Von Assoziationen zu Kognitionen 2.1 Eine assoziative Analyse - Ebbinghaus´ Analyse > eine assoziative Analyse > Gedächtnis besteht aus der Bildung von Assoziationen > Lernen beruht auf der Bildung von Assoziationen > Abruf des Gelernten beruht auf der Stärke dieser Assoziationen - Kritiken an dieser Analyse: 2.2 Vermittlung gepaart – assoziiertem Lernen - gepaartes assoziatives Lernen > Vps bekommen eine Liste mit Wortpaaren > in der Testbedingungen bekommen sie eine Liste mit jeweils dem ersten Wort der vorherigen Wortpaare Vermittlung - Assoziationsanalyse > würde annehemn, dass die Vps sich die Wortpaare merken, indem sie Verbindungen zwischen ihnen bilden - Ergebnis > die Vps haben sie die Wortpaare nicht direkt als Reiz und Reaktion gemerkt, so wie es die Assoziationsanalyse annimmt, sondern indem sie Verbindungen (Wörter, Bilder,…) zwischen dem Wortpaar gebildet haben (Effekt der Mediation) > wenn die Vps zu jedem Wortpaar die gedachte Verbindung aufschreiben sollten, verbesserte sich das spätere erinnern enorm Folgen - Ergebnisse > stellen den assoziativen Ansatz in Frage > um das gepaarte assoziative Lernen zu verstehen reicht es nicht eine S – R Assoziation anzunehmen, man muss die kognitive Aktivität verstehen, die zwischen einer Reizpräsentation und einer Reaktion stattfindet 2.3 Organisation in der freien Wiedergabe Ansammeln /Clustern - Experiment > Vps erhielten eine Wortlisten und sollten sie sich merken > sie konnten die Wörter danach in einer beliebigen Reihenfolge wiedergeben - Ergebnis > bei der Wiedergabe der Wörter wurden solche Wörter, die zur gleichen Kategorie gehören, gemeinsam wiedergegeben - Cluster - Bildung > Begriffe werden nach ihrer kategorialen Beziehung zusammengefasst > nach dieser Gruppierung erfolgt auch der Abruf - Experiment > der Effekt der Clusterbildung zeigte sich auch, wenn Vps völlig zufällige Wörter lernen sollten, bei denen sich keine Kategorien bilden liesen hierarchische Organisation - Experiment > Gruppe 1: erhielt Mineralien nach Untergruppen geordnet > Gruppe 2: erhielt Mineralien in zufälliger Reihenfolge - Ergebnis > die hierarchische Organisation führte zu einer Verbesserung bei der Erinnerung - die hierarchische Organisation von Wörtern > führt zu einer Verbesserung bei der Erinnerung der Wörter Folgen - Ergebnisse, dass Menschen Ansammlungen und Organisationen verwendet, um sich Wörter zu merken > steht im Gegensatz zum assoziativen Ansatz, nach dem sich Menschen Wörter in der Reihenfolge merken, in der sie aufgetreten sind - trotzdem stehen die Ergebnisse nicht im Gegensatz zueinander > ein Organisationsprozess können durch Assoziation interpretiert werden - Schlussfolgerung > Gedächtnisleistungen sind komplexer, als es die Assoziationstheorie annimmt > Wörter werden mit Kategorien assoziiert und Kategorien mit Wörtern, hinzu kommt der Auswahlprozess von Kategorien > damit also Gedächtnis verstanden wird, müssen die kognitiven Prozesse verstanden werden, die dabei involviert sind 2.4 Grammatik in Sätzen Chomskys Tiefenstruktur - Kritik an der Assoziationstheorie > das Erinnern eines Satzes beinhaltet mehr als bloß die Assoziationen der aufeinander folgenden Wörter - Satzverständnis erfolgt in zwei Stufen > erste Stufe: Analyse der Oberflächenstruktur (Nomen,…) > zweite Stufe: Analyse der Tiefenstruktur (Bedeutung,…) Gedächtnis für Bedeutung - Experiment > es sollte getestet werden, ob Satzverständnis wirklich in zwei getrennten Stufen stattfindet > wenn ja, müssten Versuchspersonen das Ergebnis der einen Stufe ohne das Ergebnis der anderen Stufe wiedergeben können - Vorgehen > Vps wurde eine Geschichte zu hören gegeben > an bestimmten Stellen stoppte die Geschichte und den Vps wurde ein Satz dargeboten und sie mussten entscheiden, ob der Satz exakt der gleiche war, der gerade in der Geschichte gesagt wurde > es handelte sich entweder um den gleichen Satz, um einen Satz, der die gleiche Bedeutung hatte, aber eine andere grammatikalische Struktur oder um einen Satz, der eine andere Bedeutung hatte - Ergebnis > musste sich die Vps direkt nach dem gehörten Satz entscheiden, konnten sie jede Änderung des Satzes wahrnehmen > mussten sich die Vps zu einem späterem Zeitpunkt entscheiden, konnten sie Änderungen in der Grammatik nicht mehr feststellen, aber in der Bedeutung - Beleg dafür, dass wir die Wörter und die Bedeutung eines Satzes separat speichern > die Speicherung der Wörter geht schnell verloren, während die Bedeutung länger erhalten bleibt 2.5 Zusammenfassung - Menschen assoziieren nicht einfach Wörter miteinander, wen sie sie lernen, sondern suchen aktiv nach Verbindungen zwischen ihnen > das heißt, dass sich die Untersuchung der Gedächtnisbildung auf die kognitiven Prozesse konzentrieren muss 3. Ein Informationsprozess – Rahmen - Ziel der kognitiven Psychologie > den Prozess verstehen, der daran beteiligt ist, Erfahrungen in der wirklichen Welt in eine andauernde Repräsentation im Gehirn umzuwandeln - Entwicklung des Computers > hatte Einfluss auf die kognitive Psychologie 3.1 Die Computer – Analogie Computer - Menschen und Computer lösen Probleme nicht auf die gleiche Weise > aber es scheint immer wahrscheinlicher, dass die außergewöhnlichen Fähigkeiten des menschlichen Gehirns auf Prozessen basieren kann, wenn man sie isoliert betrachtet, die sehr einfach sind > Computer wurden als mögliches Modell für menschliche Gedanken angesehen Sequenzielle Prozesse - mentale Verarbeitung ist ein Verarbeitungsprozess, der mit dem eines Computers vergleichbar ist > als Basis dient eine Sequenz von Operationen, in dem der Output eines Schritts in einem nächsten aufgenommen wird Fachsprache - der Computer beeinflusste die Fachsprache, um Prozessstadien zu beschreiben > wenn ein Computer eine Information behalten soll, dann tut er dies in drei Schritten > encodieren: Transformation eines Inputs > lagern: stabiles Halten einer Information > wiederfinden: Übertragung der Information in Arbeitseinheiten 3.2 Zwei Anhaltspunkte für ein Gedächtnismodell schnelles Vergessen - Experiment > wenn Vps davon abgehalten wurden, das zu lernende Material zu wiederholen, vergaßen sie es sehr schnell Gedächtnisweite - Experiment > bei einer schnellen Darbietung von Zahlen, konnten die Vps 5-7 Zahlen behalten 4. Ein Vorprüfungsmodell 4.1 Das Atkinson – Shiffrin Modell - es bestehen unterschiedliche Gewichtungen zwischen alten Erinnerungen und neueren Erinnerung; hinsichtlich des Vergessen und der Kapazität > führte zu der Annahme, dass man zwei Gedächtnisspeicher besitzen muss - Kurzzeit – Gedächtnis (STS) > ein zeitliches Speicherungssystem > geringe Speicherkapazität > in ihm können Inhalte oberflächlich analysiert werden, aber schnell verblassen > Inhalte: STM - Langzeit – Gedächtnis (LTS) > wenn die Prozesse im Kurzzeit – Gedächtnis abgeschlossen sind, kann das encodierte Material hier hinein gelangen > Inhalte: LTM STS und LTS - STS > erlaubt vorprüfende Prozesse der Informationen - LTS > je länger die Information im STS verweilt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie in das LTS übertragen wird Kontrollprozesse - die Verarbeitung im STS > wird von Kontrollprozessen gesteuert > einige sind automatische andere kontrollierte Prozesse > die Kontrollprozesse sind für die Übertragung ins LTS verantwortlich - kontrollierte Prozesse > Encodierung > Organisation > Wiederholung - die Verarbeitungszeit im STS ist begrenzt > um dies zum umgehen, haben wir eine andere Kontrollstrategie: wiederholen 4.2 Folgen - ein wichtiger Test für eine Theorie > bekannte Phänomene erklären > neue Phänomene vorhersagen schnelles Vergessen - Experiment, bei dem die Vps am Wiederholen gehindert wurden > Informationen waren nur für kurze Zeit im STS, da die Vps das Material nicht wiederholen konnten Gedächtnisweite - Experiment, bei den Zahlenreihen erinnert werden sollten > das STS hat eine geringe Kapazität > und jeder Eintrag im STS muss separat vollzogen werden > wird die Zahlenreihe also zu lang, verblassen die Zahlen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Vortritt und Nachtritt - serielle Positionskurve > die Wahrscheinlichkeit ein Wort aus einer Liste wiederzugeben in Abhängigkeit von der Wortposition in der Liste > Wörter, die am Anfang oder am Ende der Liste stehen, werden öfter wiedergegeben, als Wörter, die in der Mitte stehen > Vortritt – und Nachtritt – Effekt - Erklärung des Nachtritt – Effekts > wenn die Wörter wiedergegeben werden sollen, befinden sich die letzten Wörter von der Liste noch im STS und sind deshalb noch präsenter und werden aufgrund dessen besser erinnert - Erklärung des Vortritt – Effekts > die Wörter am Anfang der Liste werden bei jeder neuen Präsentation wiederholt > da aber die Kapazität des STS begrenzt ist, werden die Wörter am Anfang der Liste öfter wiederholt und daher auch besser wiedergegeben - Experimente > bestätigen die Erklärungen - Experiment 1: lautes Wiederholen > die Vps sollten die Wörter laut wiedergeben, an die sie gerade denken, wenn sie die Liste präsentiert bekommen > wird die Zahl der Wiederholung jedes Wortes gemessen, so findet man eine Korrelation mit dem Primacy – Effekt - Experiment 2: Verzögerungseffekt > der Recenty – Effekt verschwindet, wenn bis zur Wiedergabe der Wörter ein Zeitintervall eingeschoben wird > durch das Zeitintervall befinden sich die letzten Wörter nicht mehr im STS 5. Anwendungen fürs Studieren - Frage > kann man die Prinzipen aufs reale Leben anwenden? 5.1 Übung Übungsmenge - Ebbinghaus > je mehr man übt, desto besser erinnert man sich Räumlichkeit von Übung - Ebbinghaus > Übung ist effektiver, wenn es zeitlich verteilt ist 5.2 Denk! - Art der Übung > oft wird beim Textlesen nur die Bedeutung der Wörter encodiert und dann gelagert > wenn aber keine Bedeutungen und Assoziationen der Wörter gebildet werden, ist das Gelesene sehr schwer zu erinnern Verständnis von Gedächtnishilfen - Experiment > je mehr Verständnishilfen die Gruppen zu einem Text bekamen, desto besser konnten sie sich an das Gelesene erinnern - beste Strategie, um einen gelesenen Text zu erinnern > Pausen nach kleineren gelesenen Abschnitten machen, um über die Bedeutung der Wörter nachzudenken 5.3 Besprechung - Material nach einer Pause wiederholen > wenn man Material nur kurze Zeit nach Beendigung des Lernen wiederholt, wiederholt man die Informationen, wenn sie sich noch im STS befinden > man erhält keine gute Auskunft darüber, wie viel man vom dem Material schon gespeichert hat > deshalb sollte man das Gelesene erst wiederholen, wenn eine gewissen Zeit vergangen ist und man die Informationen aus dem LTS wiederholt Kapitel 10: Sensorisches und Arbeitsgedächtnis - assoziative Ansatz > dominierte das frühe Denken über das Gedächtnis > Modifikation: Gedächtnis basiert nicht nur auf einer einfachen Verbindung von Assoziationen, es müssen andere Prozesse mitwirken - Atkinson – Shiffrin – Modell > liefert einen guten Rahmen > es folgen aber auch hier einige Modifikationen 1. Sensorisches Gedächtnis - AS – Modell nimmt implizit noch eine Stufe vor dem STS an > das sensorische Gedächtnis 1.1 Von Programmen zu Großeltern - erster Schritt um eine Erinnerung von einer Erfahrung zu formen > die Umwandlung von physikalischer Energie der Umgebung in elektrische Aktivität > visuelle Rezeptoren, die auf der Retina angeordnet sind, beinhalten eine Chemikalie, die lichtempfindlich ist, und die resultierende chemische Aktivität produziert ein elektrisches Signal > diese Rezeptoren sind mit Neuronen auf der nächsten Ebene des visuellen Systems verbunden, diese Rezeptoren sind wieder mit Neuronen auf der dritten Ebene verbunden,… > bis die elektrische Energie, die in den Rezeptoren der Augen hergestellt wurde, zu Neuronen im Cortex des Gehirns gelangt - aufgrund der Neurophysiologie der visuellen Verarbeitung hat sich das Bild einer seriellen Verarbeitung etabliert, die von Stufe zu Stufe immer komplexer wird > einige Neuronen im Gehirn des Affen reagieren nur, wenn horizontale Linien präsentiert werden, andere nur, wenn vertikale Linien präsentiert werden > diese Neuronen sind beide mit einem Neuronen auf der nächsten Stufe der visuellen Verarbeitung verschaltet, das nur feuert, wenn die beiden Neuronen feuern > das Gehirn verarbeitet erst die einzelnen Merkmale und kombiniert sie anschließend - Idee der zunehmenden Spezifität > mit jeder Ebene der Verschaltung verändert sich der adäquate Reiz für ein Neuron 1.2 Top – Down Prozesse - Bottom – up – Prozesse > Wahrnehmung beinhaltet Bottom – up – Prozesse > die wahrgenommene Information wandert von einem Neuron zum nächsten, bis sie irgendwann auf der höchsten Ebene angelangt ist - Top – down – Prozesse > Wahrnehmung beinhaltet auch Top – down – Prozesse > Informationen aus höheren Ebenen werden verwendet, um Prozesse in niedrigeren Ebenen zu leiten - Objektwahrnehmung > benötigt sowohl Bottom – up – als auch Top – down – Prozesse - Wahrnehmung > ist ein konstruktiver Prozess, der auf unseren Erwartungen genauso wie auf sensorischen Daten basiert - eine reine Bottom – up Verarbeitung wäre nicht ausreichend und würde viel Verarbeitungszeit in Kauf nehmen > er rekonstruiert die Realität aber nicht immer richtig - Beispiele der Bottom – up Verarbeitung > „ It was found that the *eel was on the orange“ > der fehlende Buchstabe hängt von der Kontextinformation ab 1.3 Speicherung der Belege - man benötigt eine gewisse Zeit, um sensorisches Material zu analysieren und zu entscheiden, um welche Art Reiz es sich handelt > um diese Zeit sicherzustellen, werden die sensorischen Reize in einem Speicher gehalten > sensorisches Gedächtnis - Experiment > Gruppe 1: Vps sahen drei Reihen von Buchstaben für sehr kurze Zeit und sollten danach so viele Buchstaben wie möglich wiedergeben > Gruppe 2: Vps sahen drei Reihen von Buchstaben für sehr kurze Zeit und sollten danach eine der Reihen wiedergeben - Ergebnis > Gruppe 2 konnte einen höheren Prozentsatz wiedergeben als Gruppe 1 - Erklärung > wenn sensorisches Material präsentiert wird, dann gelangt es in einen ersten Speicher > dieser Speicher kann eine große Anzahl von Reizen für sehr kurze Zeit festhalten > dieser erste Speicher ist das sensorische Gedächtnis > Gruppe 1 sollte so viele Buchstaben wie möglich wiedergeben; doch bevor die Vps die Wiedergabe abschließen konnten, waren die meisten Buchstaben schon wieder vergessen > Gruppe 2 sollte nur eine bestimmte Reihe von Buchstaben wiedergeben; dadurch wird die Aufmerksamkeit auf einen Teil der Buchstaben gelenkt und dadurch können mehr Buchstaben wiedergegeben werden, bevor sie vergessen werden - diese Ergebnisse unterstützen die Annahme eines sensorischen Gedächtnisses zusätzlich zum Kurzzeit – Gedächtnis > im sensorischen Gedächtnis werden alle gesehenen Buchstaben festgehalten > zur verbalen Wiedergaben müssen die Buchstaben ins Kurzzeit – Gedächtnis überführt werden, dafür ist nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, da die Buchstaben nur für kurze Zeit im sensorischen Gedächtnis gehalten werden können > die Vps sind in der Lage eine bestimmte Zeile wiederzugeben, die sie erst erfahren, nachdem sie alle Buchstaben gesehen haben; das heißt, das alle Buchstaben aufgenommen wurden, auf die nachträglich die Aufmerksamkeit selektiv gelenkt werden kann 2. Kurzzeit – Gedächtnis - wenn ein Objekt im sensorischen Gedächtnis erkannt wurde, wird der sensorische Code ins Kurzzeit – Gedächtnis übertragen 2.1 Zwei Stufen oder eine? der Sachverhalt - 1. Theorie > es wird nur ein Speicherort angenommen > die encodierten Repräsentationen aller Erfahrungen werden an einem einzigen Speicherort gelagert und wie lange sie dort bleiben, hängt davon ab, wie oft sie geübt werden 2. Theorie > es werden zwei Speicherorte angenommen > das STS und das LTS - welche Theorie ist richtig? > beide Theorien benutzen die Amnesie als Argumentation Belege von Amnesie - es gibt zwei Formen von Amnesie > retrograde Amnesie: Schwierigkeiten, an Ereignisse zu erinnern, die bevor dem Beginn der Krankheit lagen > anterograde Amnesie: Schwierigkeiten, Erinnerungen an neue Erfahrungen zu bilden - diese zwei Formen der Amnesie sind schwierig mit der 1. Theorie erklärbar > wieso führt eine Gehirnverletzung zum Verlust nur einer Erinnerungsleistung, wenn es doch nur einen Speicherort gibt > bei der 2. Theorie würde es Sinn machen, wieso es möglich ist, dass eine Gehirnverletzung nur eine Gedächtnisleistung betrifft und nicht die andere 2.2 STM als aktiviertes LTM - weitere Diskussionen > über die Beziehung zwischen STM und LTM - Atkinson – Shiffrin – Modell > das Kurzzeit – Gedächtnis wird als Gedächtnis betrachtet, das dem Langszeit – Gedächtnis vorausgeht - Shiffrin – Schneider – Modell > das Kurzzeit – Gedächtnis ist ein Subsystem des Langzeit - Gedächtnisses - Shiffrin – Schneider – Modell > jedes Wort hat einen Knotenpunkt; Neuronen im Gehirn, die aktiv sind, wenn ein bestimmtes Wort präsentiert wird > wenn man also ein Wort liest, aktiviert dies den Knotenpunkt im LTM, der das Wort repräsentiert > das STM wird als Ort angesehen, an dem sich die aktiven Knotenpunkte aus dem LTM befinden > diese Theorie sieht zwar zwei Speicherorte, aber das STM wird als Subsystem des LTM angesehen > das Formen einer Langzeit – Erinnerung geschieht in diesem Model durch das Bilden von Assoziationen mit anderen Knotenpunkten - heutiger Stand > nicht ganz klar, welches der beiden Interpretationen über die Beziehung zwischen dem LTM und dem STM richtig ist > die Subsystem – Vorstellung wird weiter verwendet 3. Arbeitsgedächtnis - AS – Model > verwendet manchmal das Wort Arbeitsgedächtnis für das STM > damit wird verdeutlicht, dass das STM nicht einfach nur ein Ort ist, an dem Informationen auf dem Weg zu permanenten Erinnerungen sind, sonder, dass der Ort bereits gespeicherte Informationen für weitere Prozesse verwendet kann 3.1 Die geistige Werkbank - Klatzky > Vergleich des Arbeitsgedächtnis mit einer Werkbank > dort wird Rohmaterial aufbewahrt, während es in verschiedene Objekte transformiert wird > das Rohmaterial kommt von einem anderen Lagerungsort und wird zur Werkbank gebracht, damit es leichter bearbeitet werden kann > das Arbeitsgedächtnis ist unsere mentale Werkbank, wo neue Informationen mit Material kombiniert werden kann, das sich schon im Langzeit – Gedächtnis befindet, um Neues zu bilden - Schlussfolgerung > wenn das Kurzzeit – Gedächtnis wie eine Werkbank arbeitet, empfinden wir es als schwierig, während das Kurzzeit – Gedächtnis mit neuem Material gefüllt wird, andere Aufgaben zu bewältigen, die sich auf gespeicherte Informationen beziehen - Experiment > Gruppe 1: sollte sich eine Wortliste merken > Gruppe 2: sollten sich eine Wortliste merken und dabei Zahlen wiedergeben - Ergebnis > Gruppe 2 war etwas schlechter als Gruppe 1 bei der Wiedergabe der Wortlisten, aber nicht viel 3.2 Drei Komponenten - es gibt eine Vielzahl von „Handlungsmöglichkeiten“ des Arbeitsgedächtnisses > aufgrund dessen wurde angenommen, dass das Arbeitsgedächtnis aus mehreren Subsystemen bestehen muss - Baddeley und Hitch > das Arbeitsgedächtnis besteht aus drei Subsystemen > die phonologische Schleife > der visuell – räumliche Skizzenblock > die zentrale Verwaltung die phonologische Lupe - dieses Subsystem enthält sprachbasierte Informationen > jedes Wort, das gehört wird, wird in dieser Schleife platziert > diese Informationen werden sehr schnell vergessen, wenn sie nicht wiederholt werden - Experiment > Vps hören eine Reihe von Wörtern und sollen sie danach wiedergeben > Gruppe 1: chinesische Vps und chinesische Wörter > Gruppe 2: walisische Vps und walisische Wörter - Ergebnisse > Gruppe 2 konnte weniger Wörter wiedergeben > bei walisischen Wörtern werden die Silben länger ausgesprochen als im Chinesischen - Fazit > die phonologische Schleife kann gesprochene Wörter nur für zwei Sekunden behalten > je schneller sie gesprochen werden, umso mehr Wörter können behalten werden - durch die phonologische Schleife kann erklärt werden, wieso das Erinnern von Zahlen wenig mit dem Erinnern von Wörtern interferiert > die Zahlen können in der phonologischen Schleife platziert werden, während der Rest des Kurzzeit – Gedächtnisses für das Erinnern der Wörter frei bleibt das visuell – räumliche Notizbuch - das visuell – räumliche Notizbuch > dieses Subsystem enthält visuelle Informationen > es wird beim Neulernen und beim Abruf aus dem LTM aktiviert > er ist unabhängig von der phonologischen Schleife - Experimente > mentale Rotationsaufgaben (entscheiden, ob das zweite Objekte eine rotierte Version des ersten Objektes ist) > mentale Vorstellungsuafgabe (Katze sollte sich groß oder klein vorgestellt werden, anschließend sollten Fragen über die Sichtbarkeit von Details beantwortet werden) - Ergebnisse der Experimente > die Speicherung einer Szene verläuft ähnlich wie die Speicherung eines Fotos > diese Ähnlichkeit zeigt sich auch bei der Wiedergabe Etwas unklar die zentrale Verwaltung - dieses Subsystem erfüllt viele Aufgaben > determiniert, wann STM – Inhalte aktiviert werden > Steuerung der geteilten Aufmerksamkeit > Steuerung der Reihenfolge des Gedächtnisabrufs > selektive Aufmerksamkeit - dieses Subsystem > wird am wenigsten verstanden - Experimente > Probleme in der zentralen Executive führen zu Problemen bei der gleichzeitigen Steuerung der phonologischen Schleife und des visuell – räumlichen Notizbuches und zu Problemen der automatischen Verarbeitung In der Vorlesung ist eine andere Einteilung der Subsysteme 4. Von STM zu LTM - weitere Diskussionen > wie das Material im STM in LTM umgewandelt wird 4.1 Prozesslevel - AS – Model > je länger das Material aktiviert ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine permanente Verbindung entsteh > demnach hängt die Wahrscheinlichkeit einer Speicherung nur vom Wiederholen ab Wiederholung wiedersehen - Untersuchung > das Anzahl der Wiederholen an sich hat einen kleinen Effekt darauf, ob Langzeit – Erinnerungen gebildet werden > anscheinend ist mehr dafür notwendig Tiefe - Untersuchung > je tiefer das erreichte Prozesslevel (Schrifttyp, Reim, Semantik), desto besser sind die daraus resultierenden Erinnerungen Entwicklung - Untersuchung > die Erinnerung eines Wortes hängt nicht nur davon ab, wie tief es verarbeitet wurde > die Erinnerung hängt außerdem davon ab, wie der Prozess sich entwickelt hat; in welchem Ausmaß nicht nur die Bedeutung des Wortes verarbeitet worden ist, sondern auch die Verbindung zu anderen Wörtern > der Abruf spezifischen Informationen steigt an, wenn zusätzlich relevante Informationen verarbeitet wurden anstelle von irrelevanten - Konzept der Prozesslevel > ist umstritten > aber die Art wie man im STM Prozesse durchführen, hat Einfluss auf die spätere Erinnerung 4.2 Festigung - AS – Modell > je länger eine Information im Kurzzeit – Gedächtnis gehalten wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie permanent erhalten bleibt - Erklärung > durch die Festigungstheorie - Festigungstheorie > das Bilden einer Erinnerungsspur benötigt Zeit, und das Bilden geht oft noch weiter, nachdem die Erfahrung beendet ist > die Bildung von permanenten Erinnerungen ist von der Stärker der synaptischen Verbindungen zwischen Neuronen abhängig > wenn die Bildung unterbrochen wird, wird keine permanente Erinnerung gebildet - Untersuchungen > die Annahme, dass das Bilden von Erinnerungen innerhalb weniger Minuten abgeschlossen ist, wurde wiederlegt > die Annahme, dass Erinnerungen, die nicht gefestigt wurden, verloren gehen, wurde wiederlegt - Festigungstheorie > muss modifiziert werden - Modifikation > die Unterscheidung von zwei Arten von Festigung > die erste Art beinhaltet die Stärkung von synaptischen Verbindungen, die sehr schnell erfolgt und wenn die Stärkung unterbrochen wird, dann gehen die Erinnerungen verloren > die zweite Art der Festigung dauert länger an 5. Aufmerksamkeit - zwei Aspekte der Aufmerksamkeit > selektive Aufmerksamkeit (Auswahl) > Konzentration (Grad der Aufmerksamkeit) - die Probleme der beschränkten Kapazität bedingt die Notwendigkeit zur Filterung > Aufmerksamkeit bestimmt, welche Informationen in das Arbeitsgedächtnis aufgenommen werden 5.1 Selektive Aufmerksamkeit Filtertheorie - Erklärung wieso wir nicht alle Informationen gleichzeitig aufnehmen können > Filtertheorie der Aufmerksamkeit > alle sensorischen Informationen erreichen vorprüfende Prozesse, aber nur eine Information in einem Kanal kann eine intensivere Analyse erreichen - Frage > wo sind diese Filter lokalisiert? > bevor die Bedeutung der Informationen analysiert wurde ? > nachdem einige semantische Prozesse abgeschlossen wurden? Kapazitätstheorie - Erklärung, wieso wir nicht alle Informationen gleichzeitig aufnehmen können > wir haben eine begrenzte Kapazität an kognitiven Ressourcen und demnach auch eine begrenzte Kapazität an Aufmerksamkeit > ob wir zwei Aufgaben gleichzeitig bearbeiten können, hängt davon ab, wie viel Kapazität verfügbar ist und wie viel Aufmerksamkeit jede Aufgabe benötigt wird Aufmerksamkeit als ein Scheinwerfer - Vergleich von Aufmerksamkeit mit einem Scheinwerfer > wir können entscheiden wie hell wir ein Objekt mit dem Scheinwerfer bestrahlen > wir können entscheiden wie viel Aufmerksamkeit wir einem Objekt schenken - Untersuchungen > Aufmerksamkeit ist kein fester alles – oder – nichts Prozess - Veränderungsblindheit > anscheinend nehmen wir von der Welt nicht so viele Details auf, wie wir denken > es sind wahrscheinlich gerade einmal so viele Details, sodass wir akurat reagieren können 5.2 Automatische Prozesse kontrollierte gegen automatische Prozesse - kognitive Prozesse können hinsichtlich Aufmerksamkeit in zwei Kategorien eingeteilt werden > kontrollierten Prozessen: sie benötigen Aufmerksamkeit > automatische Prozesse: sie benötigen keine Aufmerksamkeit Automatisierung - Automatisierung > der Prozess, bei dem kontrollierte Prozesse zu automatischen Prozessen werden > durch Übung Kapitel 11: Langzeit – Gedächtnis 1. Gedächtnissystem - Annahme > nicht nur das Kurzzeit – Gedächtnis ist in Subsysteme untergliedert, sondern das Langzeit – Gedächtnis auch 1.1 Episodisches und semantisches Gedächtnis - Unterteilung des Langzeit - Gedächtnis > episodisches Gedächtnis: Erinnerung an bestimmte Momente oder Episoden unseres Lebens > semantisches Gedächtnis: Erinnerung an Fakten oder andere Formen von Wissen - Frage > in was für einer Beziehung stehen diese beiden Systeme zueinander? zwei Systeme - Annahme, dass das semantische und episodische Gedächtnis zwei verschiedene Systeme sind > das Lesen eines Wortes beinhaltet die Aktivität von drei Systemen > das perzeptuelle System ist dafür verantwortlich das Wort zu identifizieren, das episodische System ist dafür verantwortlich das Wort mit dem Kontext zu verbinden, in dem es auftritt und das semantische System ist dafür verantwortlich die Bedeutung des Wortes zu analysieren sind sie wirklich verschieden? - Annahme 1 > bei dem semantischen und episodischen Gedächtnis handelt es sich um zwei unterschiedliche Systeme - Annahme 2 - das semantische und episodische Gedächtnis gehören zu einem System > beide Gedächtnisse beinhalten zwar unterschiedliche Informationen, aber das bedeutet nicht, dass diese Erinnerungen in verschiedenen Systemen gespeichert und verarbeitet sind - Frage > sind semantische und episodische Erinnerungen das Produkt von einem oder von zwei Systemen? - mögliche Antwort > eine Gehirnverletzung kann das semantische und episodische Gedächtnis in unterschiedlicher Weise betreffen > dies unterstützt die Annahme, dass sie auch in zwei Systemen produziert werden 1.2 Unbewusstes Gedächtnis - Erinnerungen können nach ihrem Bewusstseinsgrad unterteilt werden > declaratives Gedächtnis: bewusste Erinnerung > deklaratives Gedächtnis > semantisches Gedächtnis > unbewusstes Gedächtnis: unbewusste Erinnerungen > prozedurales Gedächtnis > perzeptuelles Gedächtnis prozedurales Gedächtnis - prozedurales Lernen > Lernen das zu einer bestimmten Reaktion führt, nicht zu einer bewussten Erinnerung die man in Wort fassen kann - prozedurales Gedächtnis > beinhaltet Wissen, wie man etwas tut > gespeichert wird meistens in Gehirnarealen, die eng mit der Motorik verbunden sind > Abgrenzung zum episodischen Gedächtnis, das beinhaltet, das man etwas tut - Untersuchung > Patient war nicht in der Lage seine Erfahrungen wieder zu geben > er konnte viele Lerntests absolvieren perzeptuelles Gedächtnis - Wortstammergänzung > Vps wird ein Wordstamm gezeigt und sie sollen das erste Wort nennen, das ihnen dabei einfällt - Erklärung > das Lesen eines Wortes aktiviert oder primed zeitweise seine Repräsentation im Gedächtnis > wird das Wort oder ein Teil davon wiederholt dargeboten, während die Repräsentation noch aktiviert ist, dann wird der neue Input mit der bestehenden Repräsentation kombiniert > Bsp.: wenn das Wort Streifen vor der Präsentation des Wortstammes STR präsentiert wurde, ist es wahrscheinlich, dass die Vp bei dem Wortstamm STR zuerst an das Wort Streifen denken - Experiment > Gruppe 1: Amnesie – Patienten > Gruppe 2: Kontrollgruppe > jeder Gruppe wurden Wortlisten gezeigt und anschließend wurden drei Untergruppen drei verschiedene Gedächtnistests gezeigt > Untergruppe 1: Vps sollten die gesehenen Wörter wiedergeben > Untergruppe 2: Vps bekamen die ersten Buchstaben eines gesehenen Wortes präsentiert und sollten es vervollständigen mit dem Wort, das sie gesehen haben > Untergruppe 3: Wortstammergänzung; bekamen dieselben ersten Buchstaben präsentiert, aber sollten das Wort nennen, das ihnen dabei als erstes einfiel - Ergebnis > die Amnesie – Patienten haben in der Untergruppe 1 und 2 viel schlechter abgeschnitten, als die Kontrollgruppe > in Untergruppe 3 zeigten sich in beiden Gruppen der Priming – Effekt und die Amnesie – Patienten waren sogar besser als die Kontrollgruppe - Erklärung > Wiedergabe und Wortstammergänzung sind Beispiele für explizite und implizite Gedächtnistests > expliziter Test: Vp muss Informationen zu einem früheren Ereignis gezielt abrufen > impliziter Test: Gedächtnis wird indirekt gemessen > die Ergebnisse zeigen, dass diese beiden Leistungen nicht miteinander verbunden sind > verschiedene Elemente einer Erfahrung werden in verschiedenen Verzeichnissen gespeichert > wenn explizite Tests eine Art von Gedächtnisverzeichnissen abhört und der implizite Tests ein anderes, erklärt dies, wieso man in einem Test gut abschneiden kann und in einem anderen Test nicht > bei den Amnesie – Pateinten ist anscheinend nur das episodische Gedächtnis beschädigt, nicht aber das perzeptuelle Gedächtnis - Wiedergabe – Tests > basieren auf dem Wissen des episodischen Gedächtnisses - Wortstammergänzung – Tests > beruhen auf dem perzeptuellem Gedächtnis - perzeptuelles Gedächtnis > innerhalb von diesem System können ebenfalls Assoziationen gebildet werden > die Präsentation eines Wortes führt auch auf unbewusster Ebene zu einer Aktivierung der Repräsentation des Wortes die Rolle des Unbewussten - Eigenschaft des unbewussten Gedächtnisses > die Aktivierung erfolgt meist automatisch > Bsp.: wenn man nach Jahren wieder Fahrrad fährt, kann man sich explizit nicht mehr daran erinnern, aber es klappt trotzdem 1.3 Praktische Folgen - zwei Beispiele > dass Erinnerungen ohne unser Bewusstsein stattfinden können unbewusste Vorurteile - Experiment > Vps mussten eine langweilige Aufgabe erledigen, danach wurde ihnen mitgeteilt, dass sie die Aufgabe nochmal machen müssen, da der PC die Daten nicht gespeichert hat > Gruppe 1 bekam unbewusst ein Gesicht eines farbigen Menschen präsentiert > Gruppe 2 bekam unbewusst ein Gesicht eines kaukasischen Menschen präsentiert - Ergebnis > Gruppe 1 reagierte feindseliger darauf, dass sie die Aufgabe wiederholen mussten Ähnlichkeit erzeugt Attraktivität - „mere exposure“ – Effekt > die reine Darbietung eines Reizes kann eine Präferenz für ihn auslösen - Erklärung > Grundlage dieses Effektes ist die Vermittlung von Vertrautheit, das auf einer minimalen Erfahrung beruhen kann 1.4 Prozedurale Sachverhalte - Identifikation von vier Subsystemen > episodisches Gedächtnis > semantisches Gedächtnis > perzeptuelles Gedächtnis > prozedurales Gedächtnis - Frage > stimmen sie? Prozess – Reinheit - es ist schwer festzustellen, wie viele Prozesse an Gedächtnisleistungen beteiligt sind > Gedächtnisleistungen beinhalten nicht nur reine Prozesse zusammenlaufende Durchführungen - Schwierigkeit das Gedächtnis zu verstehen > da das Gehirn aus sehr vielen neuronalen Verknüpfungen besteht, die man schwer beobachten kann - Versuch diese neuronalen Verknüpfungen zu untersuchen > PET > EEG … 2. Theorien des semantischen Gedächtnis - das semantische Gedächtnis besteht aus einer enormen Anzahl an Fakten > wie sind diese Fakten sortiert, sodass wie schnell auf Informationen zurückgreifen können, die wir benötigen? - Annahme > es gibt drei verschiedene Bereiche > semantische Netzwerke > Aussagen > Schemata 2.1 Semantisches Netzwerk ein hierarchisches Modell - Annahme > jedes Wort ist im semantischen Gedächtnis durch ein Set von Neuronen repräsentiert, das man Knoten nennt > die Neuronen sind untereinander miteinander verbunden - Besonderheiten > die Konzepte sind durch verschiedene, übergeordnete oder untergeordnete, Links miteinander Verbunden > die Netzwerke sind hierarchisch mit einander verbunden > es gibt zwei Arten von Verbidnungen > isa – Verbindung : verbindet ein Konzept mit dem Konzept, von dem es Mitglied ist > Wahrscheinlichkeitsverbindungen: verbindet Konzepte mit ihren Merkmalen - Untersuchungen > einige bestätigten das Model > einige bestätigten das Model nicht - Experiment > Vps sollen Sätze lesen und entscheiden, ob er richtig ist - Ergebnis > die Zeit, um eine Aussage zu bewerten, hängt von der Anzahl der Verbindungen ab, die übergangen werden müssen; je größer die Anzahl der Verbindungen ist, desto mehr Zeit brauchten die Vps um zu antworten- Bsp.: die Sätze „Ein Wellensittich ist ein Vogel.“ Und „Ein Wellensittich ist ein Tier.“ Unterscheiden sich in den Reaktionszeiten > das Lesen von „Wellensittich“ aktiviert das semantische Netzwerk dafür > der Knotenpunkt von „Wellensittich“ ist direkt mit dem Knotenpunkt für „Vogel“ verbunden, deshalb reagieren die Vps sehr schnell > der Knotenpunkt von „Wellensittich“ ist aber erst über den Knotenpunkt für „Vogel“ mit dem Knotenpunkt für „Tier“ verbunden, deshalb brauchen die Vps hier etwas länger, um zu reagieren - diese Ergebnisse unterstützen das Modell > die Konzepte sind hierarchisch geordnet > Wahrscheinlichkeiten sind auf dem höchsten Level gespeichert, in dem sie wahr sind - der „typische Effekte“ bestätigt das Modell nicht > die Sätze „ Ein Rotkehlchen ist ein Vogel.“ und „ Ein Strauß ist ein Vogel.“ müssen dem Modell nach dieselben Reaktionszeiten haben; haben sie aber nicht > das Rotkehlchen wird schneller als ein Vogel identifiziert, da es ein typischerer Vertreter davon ist, als der Strauß - Modifikationen des Modells > die isa – Verbindungen unterschieden sich nicht mehr in ihrer Länge, sondern in ihrer Festigkeit Aktivierungsausbreitung - weitere Annahme des Models > die Aktivierung eines Knotens führt zur Aktivierung andere Knoten - Implikationen aus dieser Annahme > wenn das Wort Rotkehlchen kurz vor dem Wort Vogel präsentiert wird, dann muss der Knotenpunkt für das Wort Vogel schon etwas aktiviert sein, was eine schnellere Verarbeitung ermöglicht > das Phänomen des semantischen Primings stützt die Annahme - semantisches Priming > die Präsentation eines Wortes aktiviert die Repräsentation eines Wortes mit einer ähnlichen Bedeutung - Grenzen des Modells > das Modell hat zu viele und zu allgemein gehaltende Annahmen, womit es viele Sachverhalte erklären kann 2.2 Vorschläge - im wirklichen Leben > begegnen einem nicht oft isolierte Wörter - Vorschlag – Theorie > möchte Verhalten in solchen Situationen erklären ein abstrakter Vorschlag - Vorschlag > definiert als die kleinste Einheit von Wissen, das als wahr oder falsch bezeichnet werden kann - der Knotenpunkt repräsentiert den Vorschlag als sein ganzes > von dem Knotenpunkt gehen weitere Komponenten ab (Subjekt, Beziehung, Objekt,…) esse keine Süßigkeiten - Frage > erinnern wir uns wirklich an Sätze in Form von Vorschlägen? - Experiment > bestätigt dies unter bestimmten Umständen 2.3 Schemata - das Wissen über die Welt > muss in solchen Strukturen gespeichert sein, dass es Schlussfolgerungen zu lässt die Wichtigkeit von Verständnis - Schema > ist eine Wissensstruktur, die sich durch Erfahrungen bildet und gebildet hat > ein Rahmen mit Einschubstellen für bestimmte Informationen > sie helfen neue Situationen zu verstehen - das Verhältnis zwischen Schemata und Gedächtnis > wenn man sich in einer neuen Situation befindet, sucht man nach einem existierenden Schema dafür; dies erleichtert es die Situation zu verstehen und zu speichern > existiert hingegen in einer neuen Situation kein passendes Schema, fällt es uns schwerer die Situation zu verstehen und zu speichern > Schemata verbessern generell unsere Fähigkeit zentrale Aspekte zu erinnern, aber erhöht, dass wir nichtzentrale Aspekte vergessen Skripte - Skript > eine Art von Schemata, die stereotype Handlungen beinhalten > Bsp.: in ein Restaurant gehen 3. Anwendungen: Gedächtnishilfen - praktische Anwendung > wie kann man sein Langzeit – Gedächtnis verbessern? 3.1 Die Methode von Loci - Technik > die Vorstellung eines bekannten Ortes und das platzieren von zu erinnernden Reizen an verschiedenen Stellen - Ergebnis > sehr effektiv 3.2 Warum ist es effektiv? - Herstellung einer Verbindung > zwischen Ort und Objekt Organisation - durch die Platzierung der Reize entsteht eine Organisation und somit eine Beziehung zwischen ihnen > zwei Objekte werden durch einen räumlichen Pfad verbunden der Verarbeitungseffektseffekt - durch die Platzierung muss man selber Verbindungen zwischen den Reizen schaffen > das verbessert die Erinnerung Vorstellung - durch die Vorstellung eines bekannten Raumes und die Platzierung entsteht ein mentales Bild > Menschen können Bilder besser erinnern als Wörter Kapitel 12: Wiederauffinden 1. Wieso vergessen wir? - der offensichtlichste Grund des Vergessens > die vergangene Zeit 1.1 Verfall - eine Möglichkeit, wieso wir vergessen > die Erinnerungen, die in unserem Gedächtnis gespeichert sind, verfallen, während die Zeit vergeht > je mehr Zeit vergeht, desto größer ist der Verfall - eine andere Möglichkeit, wieso wir vergessen > während die Zeit vergeht, bilden wir neue Erinnerungen, die die Fähigkeit stören, die alten Erinnerungen wiederzugeben Langzeit – Erinnerungen - Interferenzen – Analyse > vergessen ist das Ergebnis von Ereignissen, die sich während dem Merk Intervall ereignen > je mehr Ereignisse geschehen, desto größer sind die Interferenzen - Verfall – Analyse > vergessen ist durch die Zeit bedingt, die vergeht - Prüfung der Hypothese > die Versuchspersonen müssen sich eine Liste von bedeutungslosen Wörtern merken > nach eine Zeit von einer und acht Stunden mussten die Listen wiedergegeben werden > Bedingung: Gruppe 1 ging in der Zeit bis zur Wiedergabe normalen alltäglichen Aktivitäten nach, Gruppe 2 schlief während der Zeit - Erwartungen > wenn das Vergessen durch die Zeit bedingt ist, dann unterscheidet sich die Vergessensrate in beiden Gruppen nicht > wenn das Vergessen durch die störende Erinnerungen bedingt ist, dann ist die Vergessensrate in der Gruppe, die normalen alltäglichen Aktivitäten nachgeht höher - Ergebnisse > stützen die Interferenzen – Analyse - Frage > Interferenzen sind ein wichtiger Grund fürs Vergessen, aber sind sie auch die einzigen? > die Ergebnisse der Untersuchung können auch anders ausgelegt werden > Erklärung versteh ich nicht (S. 418) - andere Untersuchung > Rugby – Spieler sollten alle Team – Namen erinnern, gegen die sie im letzten Jahr gespielt hatten > die Spieler konnten das Team, gegen das sie als letztes gespielt hatten, sehr gut benennen, egal ob das Spiel drei Wochen oder einen Monat her war > viel wichtiger war die Anzahl der Spiele, die sie in dem Bewahrungsintervall gespielt hatten: je mehr Spiele ein Spieler während der Saison gespielt hat, desto schwerer konnte er sich an die Team – Namen aus dem Anfang der Saison erinnern > das Vergessen schein nicht durch die vergangene Zeit bedingt zu sein - ein wichtiger anderer Punkt hinsichtlich des Vergessens > Vergessen ist nicht einfach nur dadurch bedingt, dass einige Erinnerungen gebildet werden, sondern vielmehr dadurch, dass ähnliche Erinnerungen gebildet werden Kurzzeit – Erinnerungen - das Vergessen über relativ lange Perioden hinweg > scheint größtenteils durch Interferenzen bedingt zu sein - das Vergessen über kürzere Perioden hinweg > scheint mehr durch Verfall bedingt zu sein - Untersuchung > Bedingung 1: die Versuchspersonen mussten die genaue Reihenfolge von 16 Zahlen behalten > Ergebnis: die Wahrscheinlichkeit eine Ziffer wiederzugeben fiel, während die Anzahl der Ziffern stieg, die während eines Intervalls präsentiert wurden > die Ergebnisse können durch beide Analysen erklärt werden > Bedingung 2: die Ziffern wurden schneller dargeboten, wodurch die Intervalle kürzer wurden > Ergebnis: die gleichen Ergebnisse wie in Bedingung 1 > die Rate des Vergessens hängt nicht vom Zeitabschnitt ab, sondern von der Anzahl der Ziffern, die während der Zeit präsentiert werden - das Vergessen von Langzeit – oder Kurzzeit – Erinnerungen > hängt von Interferenzen ab 1.2 Interferenzen Rückwirkende Interferenzen - Prozedur, um Inferenzen zu untersuchen > beide Gruppen sollen sich die Liste 1 merken > die Experimental – Gruppe soll sich dann noch die Liste 2 merken > anschließend sollen beiden Gruppen Liste 1 wiedergeben > die Wiedergabe von Liste 1 in der Experimental – Gruppe ist schlechter > das Material aus Liste 2 interferierte mit der Wiedergabe von Liste 1 - rückwirkende Interferenz > die Interferenzen, die durch Liste 2 verursacht werden, wirken rückwirkend auf die Erinnerung von Liste 1 - weiteres Ergebnis > je ähnlicher die 2. Liste der 1. Liste war, desto mehr Schwierigkeiten bestehen die 1. Liste zu erinnern Vorwirkende Interferenzen - vorwirkende Interferenzen > Interferenzen, die durch vorher gelerntes Material entstehen - Phänomen des schnellen Vergessens (Telefonnummern) > kann durch vorwirkende Interferenzen erklärt werden - Untersuchung > die Versuchspersonen mussten sie mehrere Durchgänge etwas merken und gleich danach immer wiedergeben > Ergebnis: im ersten Durchgang wurde alles perfekt erinnert, nach einigen Durchgängen zeigten sich Zeichen des Vergessens - das schnelle Vergessen ist zumindest teilweise durch Material bedingt, das davor gelernt wurde > im ersten Durchgang hat kein vorheriges Lernen stattgefunden und es zeigte sich kein Vergessen > in den weiteren Durchgängen nahm das Vergessen zu, weil Interferenzen von vorherigen Durchgängen zunahmen - Befreiung der vorwirkenden Interferenzen > wenn wir Material lernen, das vorherigem Material ähnlich ist, interferiert das frühere Material bei der Wiedergabe > wenn das neue Material unähnlich ist, sind keine Interferenzen da - Zusammenfassung > Material kann nicht nur durch danach gelerntes Material vergessen werden, sondern auch durch davor gelerntes Material > wenn man zwei ähnliche Erinnerungen hat, dann macht jedes schwerer, die andere zu erinnern und es ist egal, ob die interferierende Erinnerung davor oder danach gebildet wurde 1.3 Löschung - Aufmerksamkeit auf das Phänomen der rückwirkenden Interferenzen > wieso bewirkt die Bildung von neuen Erinnerungen das Vergessen von alten Erinnerungen? Nicht verfügbar oder unerreichbar? - eine mögliche Erklärung > neue Erinnerungen führen zur Löschung von existierenden Erinnerungen - diese Erklärung wurde lange Zeit akzeptiert > bis Hinweise dafür auftauchten, dass viel Material, das vergessen schien, noch in unserem Gedächtnis war - Untersuchung > obwohl das Lernen von neuen Listen die Wiedergabe von vorherigen Listen erschwert, ist es nicht, weil das Material zerstört wurde > die Wörter dieser Listen waren noch im Gedächtnis repräsentiert und wenn die Versuchspersonen an die Kategorie der Wörter von der Liste erinnert wurden, waren sie in der Lage jedes Wort dieser Listen wiederzugeben - um dieses Phänomen zu erklären wird zwischen der Verfügbarkeit und der Erreichbarkeit unterschieden > nach der Löschung – Theorie ereignet sich Vergessen, weil die Erinnerungen nicht länger verfügbar sind > die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass vergessenes Material verfügbar ist, es scheint nur nicht so, weil wir Schwierigkeiten haben es zu erreichen Der Tip – of – the - tongue - Effekt - der Tip – of – the – tongue - Effekt > die Erfahrung zu versuchen ein Wort zu erinnern und man hat das Gefühl, dass es einem schon auf der Zungenspitze liegt, aber man ist nicht in der Lage es wiederzugeben - Frage > ist dieses Gefühl richtig? - Untersuchung > ja > Information ist nicht abrufbar, aber partiell verfügbare Details zeigen die Verfügbarkeit Wiedergeben versus wiedererkennen - Wiedergabe – Test > die Versuchspersonen müssen die Wörter wiedergeben, die sie gelernt haben - Wiedererkennen – Test > die Versuchspersonen müssen die Wörter wiedererkennen, die sie gelernt haben - Untersuchungen > Personen sind besser gelernte Wörter wiederzuerkennen, als sie wiederzugeben > es bedeuten nicht, wenn wir ein Wort nicht wiedergeben könne, dass wir es nicht registriert haben; das Wort wird dann nämlich wiedererkannt - andere Untersuchung > durch geeignete Hilfe konnte eine Versuchsperson jedes Ereignis wiedergeben, das sie in den letzten vier Jahren in einem Tagebuch aufgezeichnet hatte > der richtige Abruf hing von der Anzahl der Hinweisreize ab (30% / ein Hinweis,…) - alles Belege > dass wir in unserem Gedächtnis einen außergewöhnlich großen Teil von Material behalten, das wir in unserem Langzeitgedächtnis platzieren Speicherung - Fragen > welches Material gelangt ins Langzeitgedächtnis? > ist dieses Material dort für immer gelagert? - Untersuchung > Vps mussten sich Zahl – Wort – Paare merken > nach einem Monat konnten die Listen weder wiedergegeben noch wiedererkannt werden > es wurde die Technik des Neulernens verwendet, um Vergessen zu definieren > eine Gruppe lernte die Originalliste erneut, die andere eine abgewandelte > die Gruppe mit der Originalliste lernten das Material schneller und akurater > diese Ergebnis zeigen, dass sich trotz missglücktem Abruf und Wiedererkennen noch Spuren der Lernlisten im Gedächtnis befinden müssen, da die Originalliste schneller gelernt werden konnte 1.4 Zusammenfassung - Frage > wieso vergessen wir? - die erste Möglichkeit > die Erinnerungen verfallen über die Zeit - Untersuchungen > die Hauptgrund für das Vergessen sind Interferenzen von vorherigen oder nachfolgenden Ereignissen - Frage > wieso bedingen Interferenzen Vergessen? - die erste Möglichkeit > die Bildung von neuen Erinnerungen führt zur Löschung von alten Erinnerungen - Untersuchungen > das Gedächtnis beinhaltet mehr Erinnerungen, als wir wiedergeben können > Vergessen ist durch die Schwierigkeit der Wiedergabe bedingt 2. Wiederauffindungsprozess 2.1 Erinnerung als ein Warenhaus Lagerung - Erinnerungen ähneln einem Bücher – Warenhaus > wenn ein neues Buch geliefert wird, dann wird es neben das Buch gestellt, das davor geliefert wurde > das Warenhaus verfügt über ein bestimmtes Volumen: wenn nur ein kleines Volumen ausgefüllt ist, ist es nicht schwierig jedes einzelne Buch durchzugehen, um das richtige Buch zu finden; wenn allerdings mehr Volumen ausgeschöpft ist, dann funktioniert diese Strategie nicht mehr so einfach > um dann eine realistische Chance zu haben ein Buch zu finden, müssen die Bücher nach Kategorien geordnet sein > je besser die Bücher organisiert sind, desto leichter wird es ein bestimmtes Buch zu finden - dasselbe gilt für Erinnerungen > man lernt schneller und akkurater, wenn die Information schon eine Organisationsform ausweist > Menschen stützen sich auf Organisationen, um sich zu helfen Material zu erinnern Wiederfinden - das Warenhaus > die Kategorienamen müssen hilfreiche Informationen über die darin enthaltenden Bücher liefern - dasselbe gilt für Erinnerungen > der Zugriff auf die Information ist schneller, wenn man mehr Hinweisreize erhält - Beispiel für die Lagerungs – und Wiederfindungsprinzipien > Menschen werden in einem anderen Kontext schlechter wieder erkannt > Speicherung erfolgt nach Assoziationsprinzip > Umfeld fungiert als Hinweisreiz 2.2 Wiederfinden – Hinweise - Ablauf > die Reize, die während einer Erfahrung präsent sind, werden miteinander assoziiert und je mehr dieser Hinweise präsentiert werden, während wie versuchen die Erinnerung wiederzugeben, desto erfolgreicher werden wir sein Kontext – Hinweise - Kontext – Hinweise > Umgebungseffekt: Information wird besser in der Umgebung abgerufen, in der sich auch gelernt wurde > Reizeffekt: visuelle Reize, Geruch oder Geschmack können als Hinweise dienen - Untersuchung > Versuchsperson konnten eine gelernte Wortliste besser wiedergeben, wenn sie sich in dem gleichen Raum befanden, indem die die Wortliste auch gelernt hatten > die räumlichen Hinweise wurden während der Lernphase mit der Wortliste assoziiert, so dass die Anwesenheit dieser Hinweise während der Testphase halfen die Episoden im Gedächtnis zu aktivieren - in der letzten Untersuchung wurden Wortlisten verwendet, die in keiner Beziehung zueinander standen > wenn man zusammenhängenderes Material lernt, fokussiert man sich mehr auf die Beziehung zwischen den Wörtern > diese Beziehungen erlauben es uns starke Verbindungen zwischen den Wörtern zu benutzen und später verwendet wir diese Verbindungen, um uns zu helfen das Material zu erinnern - zusammenfassend > räumliche Hinweise können sehr hilfreich beim Wiedergeben von Erinnerungen sein, sie haben weniger Einfluss in Situationen, in denen stärkere Wiederfindungshinweise vorhanden sind Zustandsabhängige Erinnerungen - jeder Reiz, der während einer Erfahrung präsent ist, kann mit ihr assoziiert werden > internale Reize genauso wie externale Reize, die während einer Erfahrung präsent waren, können später helfen sie wiederzugeben - zustandsabhängige Erinnerungen > unsere Fähigkeit ein Ereignis wiederzugeben hängt von unserem Zustand während der Codierung und des Wiederauffindens ab - Untersuchung > Versuchspersonen, die während der Lernphase alkoholisiert waren, gaben das gelernte Material besser wieder, wenn sie auch bei der Testphase alkoholisiert waren > der gleiche Effekt zeigte sich auch im nüchternen Zustand - es gibt Hinweise dafür, dass ein emotionaler Zustand ebenfalls als Wiederauffindungshinweise dienen können > wenn man glücklich ist, erinnert man sich auch mehr an glückliche Momente - zusammenfassend > unsere Stimmung beeinflusst, was wir erinnern, aber der Wiederauffindungseffekt hängt von einer Reihe von Faktoren ab Encodierungsspezifität - Untersuchung > Vps wurden Wortpaare dargeboten (Geld – Bank) > anschließend sollten die Vps das zweite Wort in präsentierten Wortpaaren wiedererkannt werden > Gruppe 1: erhielt die Originalpaare, Gruppe 2: das erste Wort in den Wortpaaren war verändert > das Wiedererkennen war in der 2. Gruppe schlechter - erster wichtiger Punkt aus diesen Beobachtungen > wie wir ein Wort enkodieren hängt von seinem verbalen Kontext ab > im Langzeit – Gedächtnis wird dann auch die Bedeutung und weniger das literarische Wort abgespeichert - zweiter wichtiger Punkt aus diesen Beobachtungen > die Erinnerung eines Wortes hängt von seinem Kontext ab > die Wahrscheinlichkeit eine Erinnerung wiederzugeben, hängt vom Umfang ab, in dem der Kontext beim Test mit dem beim Enkodieren übereinstimmt - Enkodierungsbesonderheit > wie ein Word enkodiert wird hängt von seinem besonderen Kontext ab, in dem sich das Word befindet > die Fähigkeit das Wort wiederzugeben, hängt davon ab, wie vollständig wir in der Lage sind, den Kontext wieder herzustellen - zusammenfassend > wir sind besser darin ein Word wiederzugeben, wenn der Kontext beim Wiedergeben der gleiche ist, wie der Kontext während der Enkodierung > man darf allerding nicht einfach die Bedingungen während der Enkodierung oder die Bedingungen während der Wiedergabe beachten; sondern die Beziehung, besonders das Ausmaß, in dem sich die Bedingungen ähneln 3. Ein Modell des Wiederauffindens: SAM - Faktoren, die bedingen, ob wir etwas erinnern > 1. Faktor: die Bedingungen während der Enkodierung; ob das Material organisiert und geübt ist > 2. Faktor: was passiert während dem Bewahrungsintervall; werden andere Erinnerungen gebildet, die mit dem Wiederauffinden interfrieren > 3. Faktor:die Bedingungen während des Wiederauffindens; sind diese Bedingungen denen bei der Enkodierung ähnlich - Frage > können wir aus all diesen Faktoren ein Modell bilden? - SAM > search of associative memory > Suche nach assoziativen Erinnerungen 3.1 SAMs Annahmen Enkodierung - die Modell – Annahmen über die Enkodierung > sind die gleichen wie beim klassischen Atkinson – Shiffrin – Modell > wenn ein Gegenstand präsentiert wird, wird die Repräsentation im Langzeit – Gedächtnis aktiviert, wodurch es im Kurzzeit – Gedächtnis gelangt > wenn zwei Gegenstände gleichzeitig im Kurzzeit – Gedächtnis aktiv sind, wird die Assoziation zwischen ihnen verstärkt > beim Lernen wird das Item entweder mit anderen Items oder seinem Lernkontext assoziiert; die resultierende Struktur nennt man ein „Image“ Wiederauffindungshinweise - die Modell – Annahmen über die freie Wiedergabe und das Wiedererkennen > soll das Lernitem abgerufen werden, so kann die Aktivierung erleichtert werden, wenn der Abruf – Kontext dem Lern – Kontext ähnelt; je größer die Ähnlichkeit, desto wahrscheinlicher der Abruf > soll das Testitem wieder erkannt werden, so dient das Testitem als Hinweisreiz; die Wahrscheinlichkeit soll zunehmen, da nun zwei Hinweisreize verfügbar sind Hinweis – Überlastung - Hinweis – Überladung > die Effektivität eines Wiederauffindungshinweises hängt von der Anzahl der Erinnerungen ab, mit denen er assoziiert ist > mit je mehr Gegenständen ein Hinweis assoziiert ist, desto weniger effektiv wird dieser Hinweis eine dieser Erinnerungen zu aktivieren > wenn ein Wiederauffindungshinweis nur mit einem Ereignis assoziiert ist, dann wird die Aussetzung dieses Hinweises sehr wahrscheinlich zur Erinnerung dieses Ereignissen führen > wenn hingegen der Wiederauffindungshinweis mit fünf Ereignissen assoziiert ist, wird dieser Hinweis weniger effektiv sein die Erinnerung zu aktivieren > es scheint so, als ob eine Erinnerungsrepräsentation einen festen Betrag an Energie besitzt, so dass je mehr Pfade von ihm weg führen, desto weniger Aktivierung wird durch einen von ihm übermittelt 3.2 SAMs Vorhersagen - es wurden nur einige der Annahmen diskutiert > sie können aber viele Fakten über das Gedächtnis erklären > es werden drei Beispiele dargestellt Organisation - die wichtigste Bedingung dafür, wie gut wir verbales Material erinnern ist, wie gut es organisiert ist - Untersuchung > ein Gruppe sah eine Liste von Mineralien, die in Unterkategorien unterteilt waren; die andere Gruppe sah diese Liste in zufällig angeordneter Reihenfolge > die Gruppe mit der organisierten Liste konnte sich an viermal mehr Wörter erinnern, als die andere Gruppe - dieses Ergebnis kann man unter Verwendung der Hinweis – Überladung erklären > wir nehmen beispielhaft dafür an, dass ein Wiederauffindungshinweis höchsten vier Erinnerungen aktivieren kann > die Kontrollgruppe assoziierte alle Wörter mit dem experimentellen Kontext; wenn sie die Wörter wiedergeben sollten, diente der Kontext als Wiederauffindungshinweis und aktiviert vier der Mineralien > die Experimentalgruppe hat vier Kategorienamen mit dem Kontext assoziiert und jede dieser Namen konnte mit vier Namen dieser Kategorie assoziiert werden; beim Wiedergeben haben sie sich dann an den experimentellen Kontext erinnert, dieser hat sie an die Unterkategorien erinnert und dies hat sie an Namen dieser Unterkategorien erinnert - ein Grund, wieso Organisation Erinnerungen erleichtern > Organisation macht es möglich mehr Hinweise zu verwenden > wenn nur ein Hinweis verfügbar ist, führt dieser nur zu einer kleinen Anzahl von Erinnerungen > bei mehr Hinweisreizen summiert sich dies auf Interferenzen - ein weiterer wichtiger Einfluss auf das Wiederauffinden sind Interferenzen von anderen Erinnerungen > der Grund, wieso Erinnerungen miteinander interferieren, laut dem SAM – Modell, sind ebenfalls Hinweis – Überladungen > wenn ein Hinweis mit nur einem Ereignis assoziiert ist, führt die Präsentation dieses Hinweises sicher zur Aktivierung dieser Erinnerung > wenn derselbe Hinweis mit vielen Erinnerungen assoziiert ist, dann wird der Hinweis wenig effektiv darin sein nur eine Erinnerung zu aktivieren > je mehr Ereignisse in einem Kontext stattfinden, desto schwieriger wird es sein, eines dieser Ereignisse zu erinnern Quantitative Vorhersagen - das originale Sam – Modell ist in einer mathematischen Form dargestellt > die Verwendung von Gleichungen erlaubt es auch quantitative Vorhersagen zu treffen - Untersuchung > zwei Gruppen lernen Wortlisten, mit Wörter von verschiedenen Kategorien > bei der Wiedergabe der Wörter wurde der einen Gruppe die Kategorien genannt, der anderen Gruppe nicht > die Gruppe, die die Kategorien genannt bekam, erinnerte mehr Wörter - Erklärungen nach dem SAM – Modell > die Kontrollgruppe hatte nur einen Hinweis zur Verfügung im Gegensatz zu der Experimentalgruppe, die durch die Darbietung der Kategorien mehr Hinweise zur Verfügung hatte > das SAM – Modell in seiner mathematischen Form kann ebenfalls vorhersagen, wie viele Wörter wiedergegeben werden 4. Erinnerungen als Rekonstruktionen - die Annahme, dass wir unsere Erfahrungen genauso wiedergeben, wie sie passiert sind, ist falsch > wir können nur einigen Reizen, die auf uns eintreffen, unsere Aufmerksamkeit schenken und anschließend verwenden wir unsere vergangenen Erfahrungen um dies zu interpretieren - Erinnerungen sind keine exakten Aufzeichnungen unserer Erfahrungen > es können Verzerrungen auftreten, wenn wir versuchen unsere Erinnerungen wiederaufzufinden > oft können wir nicht genug Details wiederfinden, um eine Erfahrung wiederzugeben; unter diesen Umständen verwenden wir rekonstruieren unbewusst, wie ist sein musste > dieser Prozess ist oft effektiv, aber kann auch zu Fehlern führen > da der Prozess das Unbewusste miteinschließt, können wir überzeugt sein, dass unsere Erinnerungen richtig sind, obwohl sie es nicht sind 4.1 Die Vergangenheit rekonstruieren Der Krieg der Geister - erste Hinweise, dass Erinnerungen einen aktiven Prozess der Rekonstruktion beinhalten > Studenten sollten eine gelesenen Text nach mehreren vergangen Zeitintervallen wiedergeben > die Wiedergabe wurde umso schlechter, je mehr Zeit verging > das Muster, wie sich die Geschichte veränderte, zeigte eine Regelmäßigkeit > Details der Geschichte wurden so angepasst, dass sie dem kulturellen Hintergrund des Erinnernden entsprachen > vergangene Ereignisse und Einstellungen werden so erinnert, dass sie mit der aktuellen Situation kongruent sind - die Studenten verwendeten ihr vorhandenes Wissen, um die Geschichte zu interpretieren; wenn Details verloren gingen, verwendet die Studenten ihre persönlichen und kulturellen Überzeugungen, um die Geschichte zu rekonstruieren > dieser kompensatorische Rekonstruktionsprozess ist zumeist akkurat, aber er läuft unbewusst ab und Diskrepanzen werden deshalb nicht abgebildet Rückblick – Neigung - wir rekonstruieren die Vergangenheit im Licht unseres aktuellen Wissens > das Phänomen der Rückblick – Neigung bestätigt dies - Rückblick – Neigung > Menschen erinnern ihre vergangenen Überzeugungen ähnlicher den jetztigen als sie wirklich waren > um uns an eine verblasste Erfahrung zu erinnern, rekonstruieren wir die Vergangenheit und verwenden dafür unsere aktuellen Überzeugungen - es können Probleme auftreten > da dieser Prozess unbewusst abläuft und wir uns nicht darüber im Klaren sind, wie viel wir rekonstruieren 4.2 Quellen – Verwirrung - Quellen – Verwirrung ist eine wichtige Bedingung der Verzerrung > während der Enkodierung bilden wir Assoziationen zwischen aktuellen Ereignissen und den Hinweisen, die sie begleiten > wenn diese Assoziationen mit der Zeit schwächer werden, dann passiert es, dass wir ein Ereignis in einem Kontext erinnern, in dem es nicht stattfand > diese Quellen – Verwirrung kann ernste Folgen haben Eine denkwürdige Vergewaltigung - eine Frau identifizierte einen TV – Psychologen als ihren Vergewaltiger > dies stellte sich als falsch heraus > die Frau sah während ihres Überfalls den Psychologen im TV; sie sah also sein Gesicht, war bloß verwirrt über die Quelle dieser Erinnerung Stop! - Untersuchung > wie zuverlässig sind Augenzeugenberichte? > ändern sich die Erinnerungen der Augenzeugen durch die Art, wie die Polizei Fragen stellt? - der falsch – informierte Effekt > eine harmlos erscheinende Frage ändert signifikant die Erinnerungen von Augenzeugen - der Grund für diesen Effekt > die Augenzeugen sind sich über die Quelle der Erinnerung nicht mehr sicher Verloren in der Promenade - Untersuchung > Kindheitserinnerung > Studenten bekamen Beschreibungen von Kindheitserlebnissen, die angeblich von ihren Eltern stammten > beim ersten Interview konnten sich nur sehr wenige an das Ereignis erinnern, die Zahl stieg beim zweiten Interview - je weniger Informationen man wiederauffindet, desto größer ist der Bedarf nach Rekonstruktionen und je größer ist das Potential für Fehler > man akzeptiert mehr implantierte Erinnerungen, wenn man ermutigt wird, sich an sie zu erinnern 4.3 Realitätsüberwachung - Fragen > wie können wir jemals wissen, ob wir ein wahres Ereignis erinnern oder nicht? > wie können wir uns sicher sein, dass wir eine Handlung ausgeführt haben oder ob wir nur über sie nachgedacht haben? Wirklich oder eingebildet? - Realitätsüberwachung > der Prozess, bei dem wir entscheiden, ob eine Erinnerung ein wirkliches Ereignis oder ein eingebildetes darstellt > es muss ein Urteil über die Quelle gefällt werden; ob die Quelle external ist ( ein wirkliches Ereignis) oder internal ( ein eingebildetes Ereignis) - Untersuchung > die Versuchspersonen sahen ein Bild von einem Clown und einer Banane mehrmals, manchmal sollten sie sich das Bild aber auch nur vorstellen > danach wurden sie gefragt, wie oft sie die Bilder wirklich gesehen haben > je öfter die Versuchspersonen sich ein Bild vorstellen sollten, desto höher war ihre Angabe später wie oft sie es wirklich gesehen hatten > sie verwechselten vorgestellte und wirkliche Bilder und die Anzahl an ausgedachten Bildern beeinflusste die geglaubte Anzahl an wirklichen Bildern - wir verwenden eine Reihe von Kriterien beim Entscheiden, ob eine Erinnerung wirklich oder ausgedacht ist > die Einschätzung des perzeptuellen Reichtums und der Lebhaftigkeit der Erinnerung > die Erinnerungen an wirkliche Ereignisse beinhaltet typischerweise mehr Details > dies bedeutet, dass die Realitätsüberwachung in solchen Situationen schwieriger ist, in denen ein ausgedachtes Ereignis mehr Details enthält, als es normal ist Plauderei - manche Personen haben Schwierigkeiten zu entscheiden, ob eine Erinnerung plausibel ist > dies kann zu Plauderei führen, was meistens durch Hirnschädigungen passiert und dazu führt, dass man Erinnerungen hat, die bizarr sind 4.4 Wiederbesuch des Warenhauses -wir glauben, dass unsere Erinnerungen wahre Abbilder unserer Erfahrungen sind > das ist falsch - man kann sich die Bildung einer Erinnerung kann mit der Lagerung eines Buchbandes in dem Warenhaus verglichen werden Fehlt (S. 449) 5. Anwendung: Erinnerungen und das Gesetz - wie genau sind unsere Erinnerungen? > auf der einen Seite kann unser Gedächtnis überraschend gut sein > auf der anderen Seite ist es nicht gerade perfekt > wir können einen überraschenden Umfang an Informationen behalten, aber die Genauigkeit hängt von Faktoren wie der Länge, der wir einen Situation ausgesetzt sind, von den Aspekten, die wir beachten und unseren Erfahrungen davor und danach ab - praktische Anwendung > können wir Augenzeugen vertrauen, die ein Verbrechen beobachtet haben? 5.1 Aussagen von Augenzeugen Blitzbirnen Erinnerungen - Blitzbirnen Erinnerungen > starke Emotionen, die durch eine schockierende Nachricht ausgelöst wurden, können diese Erfahrungen als Erinnerung einbrennen und als permanente Aufzeichnung bestehen > Bsp.: Kennedys Tod - Frage > wie zuverlässig sind dieser Aussagen? - Untersuchungen > nicht sehr zuverlässig - Augenzeugen von Verbrechen können dieselben Fehler machen, wie wir sie schon dargestellt haben > es ist daher wichtig, die Möglichkeit von Fehlern bei Augenzeugenberichten ernst zu nehmen Fehler während der Enkodierung - wir haben nur eine begrenzte Kapazität, um Informationen zu verarbeiten > Emotionen können die Aufmerksamkeit lenken Fehler während des Wiederauffindens - mögliche Fehlerquellen > fehl – leitende Informationen (bei der Befragung) > Quellen – Verwirrung (bei Gegenüberstellungen) 5.2 Zeugen verbessern - Techniken > die Augenzeugen helfen Ereignisse klarer zu erinnern Hypnose? - keine gute Methode Das kognitive Interview - Aspekte > Wiederauffindungshinweise > offene Fragen Gruppierung verbessern - erfolgreich 5.3 Wiedergefundene Erinnerungen Wiedergefundene Erinnerungen können wirklich sein - Untersuchungen belegen dies Wiedergefundene Erinnerungen können falsch sein - Untersuchungen belegen dies Bewertung - keine klare Entscheidung Kapitel 13: Konzepte, Lernen und Gedächtnis - Part I > es wurde festgestellt, dass einfach erscheinende Lernsituationen kognitive Prozesse beinhalten - klassische Konditionierung > die Paarung eines konditionierten Reizes (CS) mit einem unkonditionierten Reiz (US) resultiert typischerweise darin, dass der CS dieselbe Reaktion wie der US hervorruft > Pavlovs Erklärung war die, dass eine Assoziation geformt wird, wenn zwei Zentren im Gehirn zur selben Zeit aktiviert sind - jetzt wissen wir, dass viele andere Prozesse involviert sind > Pavlovs Erklärung beginnt damit, dass das CS – Zentrum aktiviert wird, aber es müssen viele andere Prozesse durchlaufen werden, bevor dieses Stadium erreicht wird > in jedem Moment ist ein Tier von einer Vielzahl von Reizen bombardiert und es kann nicht alle von ihnen verarbeiten, deshalb werden ein bestimmte Anzahl von sensorischen Reizen ausgewählt und näher verarbeitet - diese Enkodierungsstufe beinhaltet ebenfalls die Überprüfung der Beziehung zwischen den Reizen > die gestaltende Konditionierung; Versuchspersonen lernen zu reagieren, wenn zwei Reize einzeln präsentiert werden, aber nicht, wenn sie gemeinsam präsentiert werden - der Fakt, dass das CS – Zentrum zur selben Zeit wie das US – Zentrum aktiviert ist, garantiert alleine kein Lernen > Konditionierung erfolgt, wenn der US unerwartet ist > was gelernt wird, hängt nicht nur davon ab, ob das Subjekt des CS beachtet, wenn er präsentiert wird, sondern auch davon, ob es den CS wiederaufruft, wenn der Us folgt - Part II > der Gedächtnisprozess - der Code, der eine Erfahrung überträgt hängt nicht nur davon ab, welche anderen Reize präsentiert wurden, sondern auch davon, welche Reize erwartet werden > die Erwartungen einer Person können beeinflussen was sie wahrnimmt > dieser Prozess findet im Kurzzeit – Gedächtnis / Arbeitsgedächtnis statt, das getrennte Subsysteme für das Halten von sensorischen Inputs beinhaltet, während die analysiert werden - wenn Erfahrungen einmal enkodiert sind, gelangt der Code ins Langzeit – Gedächtnis, wo er für unbestimmte Zeit gehalten wird > es ist nicht klar, ob Material, das einmal gespeichert wurde, jemals wieder verloren gehen kann - der Hauptgrund für das Vergessen scheinen Probleme im Wiederauffinden zu sein > unsere Fähigkeit Material wiederaufzufinden hängt teilweise davon ab, ob die Reize, die während des Wiederauffindens präsent sind den Hinweisen während der Enkodierungsphase ähneln - außerdem spielt die Organisation des Materials eine Rolle > wenn das Material in einer sehr organisierten Form enkodiert wird, dann führt das Wiederauffinden eines Aspekts zum Wiederauffinden von verbunden Aspekten - in vielen Situationen sind wir nur in der Lage Bruchstücke der originalen Erfahrung wiederzugeben > dann müssen wir die Erfahrung rekonstruieren > dieser Prozess kann zu Fehlern führen - wir verlassen uns auf unser Wissen über die Welt beim Enkodieren und Wiederauffinden unserer Erfahrungen > eine Vielzahl von Formaten werden verwendet, um semantische Informationen zu speichern 1. Konzeptuelles Lernen - Konzept > ein Set von Objekten oder Ereignissen, die gemeinsame Merkmale aufweisen > eine Person versteht demnach das Konzept, wenn sie in der Lage ist, seine Mitglieder zu identifizieren - durch das Kombinieren von Konzepten sind wir in der Lage zu Denken und zu Handeln > ohne die Fähigkeit Ereignisse in Kategorien zu gruppieren, ist jeder Reiz einzigartig und jeder neue Reiz würde untergehen in dem See von einzigartigen Reizen 1.1 Hypothesen – Theorie - Untersuchung > Versuchspersonen sollten verschiedene Bilder nach konzeptuellen Regeln ordnen - aus dem Verhalten der Versuchspersonen beim Lösen dieser Aufgabe wurden drei Punkte deutlich, die nötig sind, um eine Theorie zu entwickeln > Versuchspersonen starten ein Problem mit einem Set von Hypothesen über die Lösung > in jedem Durchgang wählen die Versuchspersonen eine Hypothese aus und testen sie > wenn die Hypothese richtig ist, behalten die Versuchspersonen sie und testen sie im nächsten Durchgang/ wenn die Hypothese falsch ist, wird sie aufgegeben und es wird eine andere Hypothese aus dem Set ausgewählt Alles – oder – nichts Lernen - assoziative Lernmodelle > sagen eine ansteigende Verbesserung voraus - Hypothesen – testende Modelle > sagen ein alles – oder – nichts lernen voraus - Untersuchung > die Leistung verbessert sich nicht über die Durchgänge hinweg Grenzen der Theorie - Grenzen > der Ursprung der Hypothesen ist unklar > es ist unwahrscheinlich, dass wir alle Problem so lösen 1.2 Unscharfe Konzepte - viele der Konzepte in unserem alltäglichen Leben sind nicht so leicht zu definieren > es scheint keine klaren Regeln zu geben, die ein Mitglied für eine Kategorie definieren Muster – Theorie - Muster – Theorie > die Mitgliedschaft zu einer Kategorie ist nicht durch eine klare Regel bestimmt, sondern durch den Grad an Merkmalen, die er besitzt, die existierende Mitglieder besitzen - wie entscheiden wir, ob ein Kandidat zum Konzept gehört > wir entwickeln einen Prototyp, ein Bild davon, wie ein Mitglied typischerweise aussehen sollte > der Prozess des Formens eines Prototypen nennt man Abstraktion - der typische Effekt > Personen klassifizieren Reize, indem sie sie mit dem Prototypen vergleichen Exemplar – Theorie - die Existenz des typischen Effekts kann auch ohne die Verwendung von Prototypen erklärt werden > Exemplar – Theorie > die Klassifikation von neuen Reizen basiert auf dem Vergleich von Reizen von vorher gelernten Exemplaren 1.3 Bewertung - drei Theorien des konzeptuellen Lernens > Personen lernen die Regeln, die eine Kategorie definieren > Personen bilden Prototypen, indem sie den Durchschnitt aller Exemplare bilden > Personen assoziieren Exemplare mit dem Label der Kategorie - Frage > welche Theorie ist richtig? - Antwort > alle drei Theorien sind richtig > Menschen haben die Fähigkeit Probleme auf unterschiedliche Weise zu lösen 2. Ein neuronales Netzwerk – Modell 2.1 Gehirne und Computers - das Gehirn > ist ein neuronales Netzwerk > kann parallele Prozesse verarbeiten 2.2 Neuronale Netzwerke - das neuronale - Netzwerk – Modell basiert auf drei Annahmen > neuronales Netzwerk > ein Netzwerk besteht aus einem Set von untereinander verbundenen Neuronen > Übermittlung > wenn ein Neuron aktiviert wird, dann übermittelt es diese Aktivität an andere Neuronen, mit denen es verbunden ist > das Ausmaß dieser Übermittlung hängt von der Stärke der Verbindungen ab > Lernen > wenn zwei Neuronen innerhalb des Netzwerkes zu selben Zeit aktiviert sind, stärkt sich die Verbindung zwischen ihnen und in Zukunft wird die Aktivierung des einen Neurons mehr wahrscheinlicher zur Aktivierung des anderen Neurons führen Die Delta – Regel - die Delta – Regel > Regel, wie Verbindungen zwischen Neuronen gestärkt werden - Grundlagen > Fokussierung auf ein CS – Neuron und ein US – Neuron > die Neuronen erhalten von mehreren Neuronen Inputs, auch von sensorischen Neuronen > also erhält ein Neuron sowohl internale Inputs von innerhalb des Netzwerkes als auch externale Inputs von außerhalb des Netzwerkes - wenn das CS – Neuron und das US – Neuron gleichzeitig aktiviert sind, dann wird die Verbindung zwischen ihnen gestärkt > um wie viel wird die Verbindung gestärkt > laut der Delta – Regel hängt dies von der Beziehung zwischen internalen und externalen Inputs ab - Delta – Regel > die internale Verbindung zwischen zwei Neuronen ist proportional zu der Differenz zwischen den internalen und externalen Inputs, c ist eine Konstante > delta I = c(externaler Input – internalen Input) - Beispiel > klassische Konditionierung, wo die Präsentation zu einer starken Aktivierung des US – Neurons führt > vor der Konditionierung ist die Verbindungzwischen dem CS – und dem US – Neuron schwach, sodass die Präsentation vom Ton keine Aktivierung im US – Neuron bewirkt > Annahme: der externale Input hat den Wert von 10 Einheiten, der internale Input hat den Wert von 0 Einheiten, die Konstante c hat den Wert von 0,5 Einheiten > wenn Ton und Futter nun gemeinsam präsentiert werden, dann ist die Veränderung in der Stärke der Verbindung zwischen CS – US wie folgt: > delta I = 0,5(10 – 0) = 5 > wenn nun der Ton und das Futter zum 2. Mal zusammen präsentiert werden, verändert sich die Verbindung wieder: > delta I = 0,5(10 – 5) = 2,5 - über mehrere Paarungen hinweg, stärkt sich die Verbindung weiter, aber mit weniger Einheiten > wenn der internale Input den externalen Input erreicht, dann hat eine erneute Paarung keinen Effekt mehr Das Rescorla – Wagner Modell - die Delta – Regel auf dem neuronalen Level nimmt genau das gleiche an, wie das Rescorla – Wagner – Modell auf dem Assoziationslevel > die Delta – Regel reguliert eine neuronale Verbindung, so dass ein Wert erreicht wird, der vom Input außerhalb des Netzwerkes bestimmt wird > das Rescorla – Wagner – Modell reguliert die Stärke der CS – US – Assoziation, so dass sie den Wert erreicht, der vom Us bestimmt ist 2.3 Erklärung des konzeptuellen Lernens - Frage > wie kann und das neuronale Netzwerk – Modell helfen konzeptuelles Lernen zu verstehen? Computersimulationen - Annahmen > wird können ein Netzwerk von Einheiten bilden, in dem die Verbindungen zwischen den Einheiten gestärkt werden, wann immer die Einheiten zur selben Zeit aktiv sind > diese Einheiten sind mit dem visuellen System verbunden, das in der Lage ist etwas wahrzunehmen - Beispiel: neuronales Netzwerk „Hund“ > dadurch, dass das visuelles System eine Reihe von Hunden sieht, wird das Netzwerk von „Hund“ gestärkt > wenn ein Hund vorbeiläuft, aktiviert die Anwesenheit von vier Beinen und dem Schwanz Rezeptor 1 und 2 im visuellen System und diese wiederum aktivieren Neuronen 1 und 2 im Netzwerk > dadurch, dass die Neuronen gleichzeitig aktiviert sind, wird die Verbindung zwischen ihnen gestärkt Das Konzept des Hundes - wichtige Regel > die Merkmale, die für einen Hund typisch sind, werden alle untereinander stark verbunden, mit dem Ergebnis, dass die Aktivierung eines Teils dieser Merkmale hoch wahrscheinlich die Wiedererkennung aktiviert Katzen, Hunde und Bagels - wenn man ein Exemplar einer Kategorie sieht, dann bilden sich starke Assoziationen zwischen den Merkmalen, die häufig gemeinsam auftreten > das hat den Vorteil, dass die Aktivierung von nur einigen Merkmalen zur Aktivierung aller Merkmale führt 3. Erklärung von allem: Lernen, Gedächtnis, Sprache,… - neuronale Netzwerke sind in der Lage Konzepte zu bilden > das Modell ist in der Lage einige Phänomene zu erklären 3.1 Konditionierung - Modell des neuronalen Netzwerkes > durch die Delta – Regel kann die klassische Konditionierung erklärt werden > es existieren Ansätze für Verstärkung und Bestrafung 3.2 Gedächtnis - Modell des neuronalen Netzwerkes > kann es auch erklären, wie gespeicherte Informationen abgerufen werden? Erinnerungen an Rover - das Erinnern eines Hundes namens Rover > wenn ein Bild von Rover gezeigt wird, dann antwortet das Netzwerk, indem es die Merkmale aktiviert, die den Namen aktiviert Vögel haben Federn - Phänomen des semantischen Netzwerkes > Modell des neuronalen Netzwerkes mit versteckten Einheiten und rückwirkende Verbreitung kann dies erklären - versteckte Einheit > interveniert zwischen Input – und Output – Einheiten > wenn ein Input zu hoch oder zu niedrig relativ zu einem festen Wert ist, dann kann die Verbindung zwischen den versteckten Einheiten dadurch reguliert werden - rückwirkende Verbreitung > wenn zu viel Erregung die Zieleinheit im Netzwerk erreicht, dann werden dadurch auch Verbindungen von niedrigeren Stufen beeinflusst 3.3 Sprache - Beispiel > das neuronale Netzwerk – Modell können mit ihrem Netzwerk vorhersagen, welche unregelmäßigen Verben häufig verwechselt werden 3.4 Eine begrenzte Bewertung - die Darstellung entspricht einer sehr viel einfacheren Form, als sie eigentlich ist > die Größe des Gehirns ist weitaus größer > neben parallelen Prozessen spielen sich auch sequentielle Prozesse ab 4. Lernen und Gedächtnis - zwei Sichtweisen über Lernen > 1. Sichtweise: Pavolv sagt, dass Lernen nur eine neue neuronale Verbindung ist > 2. Sichtweise: Tolman sagt, dass beim Lernen komplexere Vorgänge involviert sind - Geschichte: - Untersuchung zeigte, dass Tiere lernen können ohne zu reagieren und dass Tiere die Konsequenz ihrer Handlung antizipieren können > Hull zeigte darauf hin, dass dieses Verhalten auch durch die S – R – Theorie erklärt werden kann > indem Assoziationen sowohl zwischen versteckten als auch öffentlichen Ereignissen einbezogen werden - Rescorla zeigte, dass Nähe für Konditionierung nicht ausreichend ist, sondern ebenfalls Kontingenz notwendig ist > Rescorla zeigte, wie dieses Verhalten durch Assoziationen erklärt werden kann > die Assoziationsstärke zwischen allen Reizen, die während der Konditionierung präsentiert sind, wird berücksichtigt - Belege für komplexe kognitive Lernprozesse > Affen können zählen > Vögel bilden kognitive Karten über den Ort von Futter - Einigung > Lernprozesse beinhalten beide Prozess > relativ einfache Assoziationsprozesse > und komplexe kognitive Erwartungen - Gedächtnis > Belege für assoziative Prozesse > Enkodierung beinhaltet die Bildung von Assoziationen zwischen Erfahrungen und dem Kontext > Belege für komplexere kognitive Prozesse > die Verwendung von Schemata, um unsere Erfahrungen zu interpretieren - konzeptuelles Lernen > in manchen Situationen basiert es auf relativ einfachen Prozessen > Beispiele mit ihren Kategorienamen assoziieren > in manchen Situationen basiert es auf komplexeren Prozesse > die Bildung und das Testen von Hypothesen - Zusammenfassung > Stufe der Outcomes: Lernen kann verschiedene Formen annehmen > manchen produziert es nur einfache Gewohnheit, manchmal komplexe Strukturen, wie kognitive Karten > es ist nicht klar, ob diese Formen getrennten sind oder nur Formen einer Grundform - Bildung dieser Outcomes > beinhaltet sowohl komplexe kognitive Prozesse, als auch einfach erscheinende Assoziationsprozesse - neuronale Ebene > neuronale Netzwerke, Einbezug von kognitiven Prozessen, gibt eine bessere Grundlage als die einfache Assoziationstheorien