Fachbereich SOZIALWESEN Studiengang HEILPÄDAGOGIK/BEHINDERTENPÄDAGOGIK Nutzungsverhalten auf Görlitzer Spielplätzen Abschlussbericht AutorInnen: Anna Becker, Bozena Becker, Dorit Betz, Silke Czarnetzki, Anne Joachim, Anett Sekulla, Alexandra Walther, Katja Zöllner, Prof. Dr. Friedrich Albrecht (Projektleiter) 16.01.2007 NUTZUNGSVERHALTEN AUF GÖRLITZER SPIELPLÄTZEN Abschlussbericht Dieser Bericht wurde erarbeitet im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes des Studiengangs Heilpädagogik/Behindertenpädagogik am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Zittau/Görlitz (FH) im Wintersemester 2005/2006 und Sommersemester 2006. Im Auftrag der Stadt Görlitz, Amt 25, Bereich Stadtgrün. Mitglieder der Projektgruppe (Matrikel SH 03): Anna Becker Bozena Becker Dorit Betz Silke Czarnetzki Anne Joachim Anett Sekulla Alexandra Walther Katja Zöllner Projektleiter: Prof. Dr. phil. Friedrich Albrecht Kontakt: PSF 300 648 02811 Görlitz eMail: [email protected] Tel.: 03581 / 4828-135 Fax: 03581 / 4828-191 © Hochschule Zittau/Görlitz (FH) -2- Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung ...................................................................................................................4 Abschnitt I Ergebnisse der ersten Phase (Projektzwischenbericht) 1. Einleitung ..............................................................................................................5 2. Fragestellung und methodisches Vorgehen ........................................................... 6 2.1 Ausgangsfragestellung und Methode ....................................................................6 2.2 Fragestellung und Methode der fokussierenden Phase..........................................7 3. Ergebnisse der ersten (deskriptiven) Phase im Wintersemester 05/06 ..................8 4. Ablaufplan für das Sommersemester 06 .............................................................. 12 Abschnitt II Der öffentliche Spielraum aus Sicht der Kinder 1. Einleitung ............................................................................................................13 2. Datenbasis ............................................................................................................13 3. Auswertung..........................................................................................................14 4. Darstellung der Ergebnisse ..................................................................................14 4.1 Die Kleinen in Görlitz ......................................................................................... 14 4.2 Die Großen in Görlitz .......................................................................................... 15 4.3 Die Kleinen in Zgorzelec ..................................................................................... 16 Abschnitt III Abschließende Stellungnahme ........................................................................................ 18 Anlagen............................................................................................................................ 21 -3- Vorbemerkung Dieser Abschlussbericht fasst die Ergebnisse einer qualitativen Studie zum Nutzungsverhalten auf Görlitzer Spielplätzen zusammen, die im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes im Wintersemester 05/06 und Sommersemester 06 realisiert wurde. Er besteht aus drei Teilen: Der Abschnitt I ist identisch mit dem Projekt-Zwischenbericht, der bereits im März 2006 zur Verfügung gestellt wurde. Ihm ist der Hintergrund und das konzeptionelle Anliegen des Projektes zu entnehmen, sowie die Ergebnisse der ersten Phase, die auf Teilnehmenden Beobachtungen auf Görlitzer und Zgorzelecer Spielplätzen beruhen. Der Abschnitt II fasst die Ergebnisse der zweiten Phase – des Sommersemesters 06 – zusammen. Durchgeführt wurden hier mehrere qualitative Interviews mit deutschen und polnischen Kindern sowie zwei Fokusgruppendiskussionen mit Kindern und jungen Jugendlichen aus dem Innenstadtbereich und Weinhübel. Mit diesen Verfahren sollte die spezifische Sichtweise der Kinder, ihr Erleben des Spielraums, ihre Erfahrungen mit dem Angebot der Spielplätze und den anderen Personen, mit denen sie sich den Lebensraum Spielplatz „teilen“, untersucht werden. Der Abschnitt III beinhaltet die abschließende Stellungnahme. Im Anhang enthält dieser Bericht weiterhin einen umfangreichen Dokumentationsteil, in dem einzelne Schritte des Projektverlaufs und die Einzelauswertungen der Interviews Fokusgruppendiskussionen dargestellt sind. Dem geschätzten Leser, der geschätzten Leserin wird somit auch die Möglichkeit gegeben, einzelne Aspekte, die nicht in die Auswertung Eingang fanden, für sich selbst zu vertiefen. -4- Abschnitt I Nutzungsverhalten auf öffentlichen Spielplätzen in Görlitz – Projektzwischenbericht – Inhalt: 1. 2. 2.1 2.2 3. 4. Einleitung Fragestellung und methodisches Vorgehen Ausgangsfragestellung und Methode Fragestellung und Methoden der fokussierenden Phase Ergebnisse der ersten (deskriptiven) Phase im Wintersemester 05/06 Ablaufplan für das Sommersemester 2006 Anlagen 1. Einleitung Ausgangspunkt des Projektes, das im Wintersemester 2005/2006 und dem Sommersemester 2006 realisiert wird, war eine Anfrage der Stadt Görlitz an die Hochschule zwecks Erarbeitung einer Studie zum Nutzerverhalten auf Görlitzer Spielplätzen. Möglichkeiten der Realisierung einer solchen Studie bot unter den gegebenen Voraussetzungen insbesondere das Projektstudium in der zweiten Studienphase des Studiengangs Heilpädagogik/Behindertenpädagogik, das im 5. und 6. Semester durchgeführt wird, das inhaltlich auf den Lebensweltbezug fokussiert und so konzipiert ist, dass einzelne Projektgruppen auch dezidiert forschungsorientiert arbeiten können. Der Vorteil bei solchen „Lehrforschungsprojekten“ liegt darin, dass einerseits die Praxis bei ihren Bedarfen nach wissenschaftlich abgesicherten Erkenntnissen unterstützt werden kann, die mangels finanzieller Ressourcen nicht über Auftragsforschung zu realisieren sind, andererseits darin, dass sich für die Ausbildung an der Hochschule praxisrelevante und einschlägige Forschungsfragen und -vorhaben ergeben, mit denen über den Charakter der Simulation und „Trockenübung“ hinaus gegangen werden kann, der zumeist den Lehralltag bestimmt. Der Nachteil – vielleicht besser: die Einschränkung – liegt darin, dass Lehrforschungsprojekte nicht von einer Gruppe erfahrener ForscherInnen realisiert werden, sondern von Studierenden, die sich in Entwicklung befinden und Methoden parallel zum Prozess erarbeiten und erproben müssen, wobei sie von einem Hochschullehrer angeleitet und begleitet werden. Unter diesen Gegebenheiten ist es insofern wichtig, dass sich die beteiligten Parteien zu Beginn über die gegenseitige Erwartungshaltungen und Machbarkeiten verständigen, die mit einem solchen Konstrukt verknüpft sind. In der Regel können in einem solchen Rahmen keine umfangreich angelegten quantitativ-empirischen Forschungen realisiert werden, sondern vielmehr mikrologische und qualitative Ausschnittsuntersuchungen. Nicht die quantitative Verteilung von Meinungen, Einstellungen, Bewertungen etc. steht hier im hier Vordergrund, sondern das Motiv, zu einem besseren Verständnis fremder Lebenswelten zu kommen. -5- Auch wenn Spielplätze ein Allgemeingut unserer Gesellschaft sind und bleiben: Für die meisten Erwachsenen – nämlich die, die nicht ErzieherInnen oder Eltern von Kindern im Vorschul- und Grundschulalter sind – haben sie den Charakter der fremden Lebenswelt. Gerade EntscheidungsträgerInnen haben sich zu fragen, welche Bedeutung Spielplätze für Kinder und deren Entwicklung heute haben, welche Möglichkeiten sie für Sozial-, Material- und Körpererfahrung bieten, ob und wie sie in einer sich ständig wandelnden Welt in Konkurrenz zu neuen Medien, Freizeit- oder Bildungsangeboten noch eine relevante Erfahrungswelt darstellen und ob „bewährte Konzepte“ noch aktuell sind. Das sind Fragen, die es sich zu verfolgen lohnt. Die gegenseitigen Erwartungshaltungen von Seiten der Hochschulprojektgruppe und den Verantwortlichen des Bereichs Stadtgrün der Stadt Görlitz waren diesbezüglich von Beginn an kongruent. Ausdruck fand dies in einer durch den Bereich Stadtgrün ausformulierten Aufgabenstellung (s. Anlage 1), die insbesondere auf die Perspektive der Kinder abhebt, welche Bedürfnisse und Ansprüche sie hinsichtlich der Spielplatzgestaltung haben, wo und wie gespielt wird, ob und ggf. Nutzungskonflikte bestehen und welche Handlungsempfehlungen daraus ableitbar sind. 2. Fragestellung und methodisches Vorgehen Die Studie soll konkrete Lösungsvorschläge für die Entwicklung kindgerechter Freiräume in Görlitz entwickeln. Sie setzt an bereits bestehenden Überlegungen und Positionspapieren aus dem Bereich Stadtgrün an, die in zwei Sitzungen gemeinsam mit den Mitarbeitern diskutiert wurden. Die erste Sitzung war zielführend im Sinne der Erstellung eines Beobachtungsrasters für den ersten Erhebungszeitraum, in dem im Sinne „deskriptiver Beobachtung“ zunächst einmal das Feld in seiner Komplexität zu erfassen versucht wird. Hier wird das Ziel verfolgt, die eigenen Vorannahmen einer Prüfung zu unterziehen, sozusagen, ob diese überhaupt nahe an der Realität sind oder nicht mehr als Projektionen. Weiterhin geht es darum, die eigenen „blinden Flecken“ – das was nicht in Betracht gezogen wird, aber sich dann als bedeutsam heraus stellt – zu minimieren. Letztlich geht es darum, die anfänglich formulierte Problemstellung zu konkretisieren und damit den nächsten, stärker fokussierenden Forschungsschritt einzuleiten. 2.1 Ausgangsfragestellung und Methode Das o.g. Beobachtungsraster beinhaltete folgende zentrale Fragen, die aus dem ersten Papier des Bereichs Stadtgrün generiert wurden: 1. Welche Bedürfnisse und Erwartungshaltungen haben Kinder an öffentliche Spielräume? 2. Gibt es tatsächlich zu wenig Spielplätze oder Spielmöglichkeiten? Welche Standorte müssen unbedingt erhalten werden? Welche müssen ausgebaut werden? Welche sind kaum nachgefragt? Wo ist ein Bedarf nicht gedeckt? 3. Ist die Ausstattung ausreichend? Welche müssen ausgebaut werden? Wo sind Qualitätsmängel und Defizite zu beobachten? 4. Wo wird gespielt? Was sind die Highlights, was kommt gut an, welche Geräte sind ein Flop? 5. Gibt es konkurrierende Nutzergruppen (z.B. Jugendliche auf dem Kleinkinderspielplatz) -6- 6. Empfinden Sie den Spielraum als gefährlich (Verkehrssituation, Gerätewahl)? 7. Gibt es Missbrauch bzw. Zweckentfremdung? Es hatte – wie gesagt – den Zweck, einen Leitfaden für die eher generalistisch angelegten (teilnehmenden) Beobachtungen (Bsp. eines Beobachtungsprotokolls, s. Anlage 2) auf Görlitzer und Zgorzelecer Spielplätzen abzubilden und insbesondere die erste Zwischenauswertung zu strukturieren. Die erste Phase wurde nicht auf bestimmte Spielplätze begrenzt, auch wenn der Projektgruppe von vorneherein klar war, dass in der zweiten Phase schon alleine aus Ressourcengründen eine Eingrenzung auf ausgewählte Bereiche zu erfolgen hat. Aus den Ergebnissen und Erfahrungen der ersten Phase, die im Anschluss dargelegt werden, lassen sich weitere Gegenstandseingrenzungen und methodische Schritte ableiten (Theoretisches Sampling). 2.2 Fragestellung und Methoden der fokussierenden Phase Aus Machbarkeitserwägungen und auf der Basis einer Präzisierung der Aufgabenstellung, die der Bereich Stadtgrün nach der zweiten Beratungssitzung erstellte (s. Anlage 3), erfolgte zunächst eine räumliche Eingrenzung auf Spielräume von Kindern, in denen ggw. städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind (EFREFördergebiete, Brückenpark, Innenstadt-Ost), wobei hierbei nicht ausschließlich der öffentliche Spielplatz als angelegtes Areal im Blick ist, sondern auch die Tatsache mitbedacht werden soll, dass Kinder auch auf Brachflächen, Grünanlagen, Plätzen etc. spielen. Im Zentrum soll stehen, wie das Erleben, die Erfahrung der Kinder selbst im Bezug auf den Spielraum ist und ob und wie diese Hilfe für Planungsentscheidungen geben können. Die Räume, auf die fokussiert wird, sind: • Spielraum Innenstadt-West (Lutherplatz, Leipziger Platz, Jochmannstraße, Sonnenhof) • Spielraum Innenstadt-Ost (Wilhelmsplatz, Molkereiquartier) Hier stehen konkrete Projekte zur Umsetzung in den nächsten Jahren an. • evtl. Spielraum Südstadt (Sechsstädteplatz, Sattigplatz, August-Bebel-Platz, Kreuzkirchenpark) Hier stellt sich die Frage des Bedarfs an Räumen für sog. bewegungsintensive Aktivitäten , z.B. Bolzplatz. Ein weiteres Augenmerk wird gerichtet auf: • Stadtpark, ggf. Park des Friedens • Parkeisenbahn, ggf. Volksparkgelände Hier handelt es sich um klassische Ausflugsziele für Familien, in denen auch die Begegnung von deutschen und polnischen Kindern Alltag ist. Es stellt sich die Frage, wie intensiv diese Orte für diese Begegnung wirken und welche Rückschlüsse gezogen werden können für spätere Realisierungen von Spielräumen, in denen polnische und deutsche Kinder zusammen kommen – bspw. in einem Brückepark. Methodische Schritte: In der fokussierenden Phase kommen drei Methoden zum Einsatz. • Über Leitfadeninterviews werden Individualmeinungen (von Kindern aus den benannten Sektoren) erhoben. Es werden Ergebnisse erwartet, die direkt auf die Lebenswelt vor Ort zurück zu führen sind: Wie denken, fühlen, handeln Kinder aus -7- diesem konkreten Stadtteil (z.B. rund um den Lutherplatz), mit jenem konkreten Hintergrund (z.B. Kinder aus Zgorzelec, die Görlitzer Spielplätze nutzen). • Über Fokusgruppendiskussionen werden Gruppenmeinungen erhoben. Über diese Methode können insbesondere Mainstream- bzw. peer-Auffassungen und Handlungsweisen eruiert werden, denn diese sind nicht unbedingt gleichbedeutend mit der Summe von Individualmeinungen. Von der Projektgruppe sind die diesbezüglichen Vorarbeiten geleistet, seien dies methodologische Erarbeitungen (s. Anlage 4 u. 5), Leitfäden (s. Anlage 6 u. 7) und Probeinterviews zum Erlernen von Interviewtechniken. Die Akquise der Probanden erfolgt hauptsächlich per Schneeballsystem. Zu Gute kommt hier das intensive Bewegen im Feld in der ersten Phase – die Studierenden haben Kontakte zu Kindern und Eltern herstellen können. Das aufwändige aber notwendige und im Grundsatz richtige Genehmigungsverfahren, falls man über städtische Einrichtungen Probanden gewinnen will, kann zumindest bei den Interviews vermieden werden. Die datenschutzrechtlichen und forschungsethischen Grundsätze werden selbstverständlich eingehalten. Auch die Zusammenstellung von Fokusgruppen wird vermutlich über den direkten Kontakt zu Kindern und Personensorgeberechtigte gelingen, ohne den Weg über öffentliche Einrichtungen gehen zu müssen. • Zum Abgleich der ersten Beobachtungs-Phase, die im Herbst und Spätherbst 2005 statt fand, finden „Schön-Wetter-Beobachtungen“ im späteren Frühjahr statt, allerdings auf die ausgewählten Sektoren beschränkte. In dem Projekt vermutlich nicht mehr realisierbar sind: • die Untersuchung von Innenstadtorten wie z.B. Marienplatz, Berliner Str. (wäre die Schaffung von kleinen „Spiel-Inseln“ sinnvoll?) • die erwünschte Kooperation mit HTW-Dresden i.S. der Erarbeitung eines gemeinsamen Entwurfes (muss wohl einem Folgeprojekt vorbehalten bleiben, Erfahrungsaustausch sollte aber vorgesehen werden) • die Erstellung von Empfehlungen für möglichst barrierefreie Spielplätze in Görlitz (Vorarbeiten s. Anlage 8) 3. Ergebnisse der ersten (deskriptiven) Phase Den Aussagen in diesem Kapitel liegen recht umfangreiche teilnehmende Beobachtungen auf über 20 Spielplätzen in Görlitz und Zgorzelec zu Grunde. Diese wurden im Herbst realisiert. Insbesondere während der Herbstferien war das Wetter noch gut, so dass noch Betrieb vorhanden war. Eine weitere Beobachtungsphase zur „klassischen Spielplatz-Jahreszeit“ – Frühjahr/Sommer – folgt im Sommersemester 2006. (zu den Ausführungen in diesem s. auch Anlage 9) 3.1 Bedürfnisse und Erwartungshaltungen Dass Kinder auf öffentlichen Spielplätzen Material-, Sozial- und Körpererfahrungen machen wollen und auch können, ist allgemein bekannt und wird auch hier durch die Beobachtungen bestätigt. Je nach Alter kommt dabei bestimmten Erfahrungen eine besondere Bedeutung zu. Für kleinere Kinder steht die Schaukel und das Klettern, die Erfahrung von Sand, Holz und den Dingen des Alltags im Vordergrund, mit dem sich unter dem Schutz der begleitenden Erziehungsperson auseinandergesetzt wird. Kinder ab dem Schulalter insbesondere nutzen das Ensemble auf Spielplätzen, um Phantasie- -8- und Symbolspiele zu machen. Kletteranlagen werden hier zu z.B. zu Schlössern, die die Welt Harry Potters nachbilden, aus anderen Geräten werden Schiffe usw.. Ältere Kinder nutzen Spielplätze, um sich zu treffen und zu reden, letzteres insbesondere die Mädchen, oder um die Kräfte zu messen. Größere Jungs entwickeln ihre eigenen Regelspiel, z.B. „Catchen“, die einen deftigen Charakter haben. Insbesondere in Königshufen konnte beobachtet werden, dass hier zum Teil mit „harten Bandagen“ gekämpft wird, die für den Außenbeobachter an die Grenzen des Aushaltbaren gehen, aber nicht darüber. Sehr wichtig ist älteren Kindern das sportliche Regelspiel, z.B. Basketball (eher von Jungs bevorzugt) oder Volleyball (eher von Mädchen). Für Eltern ist das Thema Sicherheit der Anlagen ein besonderes Thema (z. B. weiche Bodenmaterialien, Zäune). Die Beobachtungen ergaben, dass insbesondere die Spielplätze, die Variabilität hinsichtlich der o.g. Erfahrungsbereiche und Phantasieanregungen anbieten, besonders gefragt sind. Beobachtbar war, dass dort, wo das „Zentendof-Design“ vorhanden ist, eine große Annahme herrscht. Spielplätze, die eher eingeschränkter ausgelegt sind – bsw. der an der Uferstraße oder der an der Hugo-Keller-Straße – haben dagegen sehr wenige Nutzer. Bei ersterem steht allerdings die Vermutung der Projektgruppe im Raum, dass dieser stärker in den Sommermonaten genutzt wird, sozusagen als Neiße-SpaziergängerSpielplatz. Das Bedürfnis nach Abwechslung lässt sich aber nicht nur auf den einzelnen Standort auslegen, es gibt vielmehr das Phänomen des „Spielplatztourismus“. Eltern und Einrichtungen wie Horte laufen im Turnus bestimmte Spielplätze zielgerichtet an. Das Spielplatzgelände im Stadtpark und die Parkeisenbahn sind insbesondere solche Ausflugsziele mit sehr hohem Attraktionsgrad, auch von Familien auf polnischer Seite. Eine Sonderrolle scheint der neue Spielplatz am Wilhelmsplatz zu haben. Er wird sehr gut angenommen, darüber hinaus aber auch quasi als Belohnungsziel für die Kinder nach dem Familieneinkauf auf der Berliner Straße genutzt. Die angesprochene Variabilität als Qualitätsmerkmal eines Spielplatzes bezieht sich weiterhin auf direkte Übergänge zu Freiräumen (Wiesen, Bolz-, Basketballplätze etc.) und auf z.B. durch Bäum und Büsche sichtgeschützte Orte, wo die Kinder sich ihre „eigenen Welten“ temporär konstruieren können. Aus heilpädagogischer Sicht sei auf die Bedürfnislage hingewiesen, dass auch Kinder mit körperlichen oder geistigen Behinderungen Spielplätze nutzen wollen. und dass zukünftig die Idee der Barrierefreiheit mehr in Planungen mit einbezogen werden muss. Oftmals sind es Kleinigkeiten, die, wenn man sie einbezieht, ein Mehr an Möglichkeiten für diese Zielgruppe und für integrative Erfahrungen eröffnen (s. Anlage 8). 3.2 Gibt es tatsächlich zu wenig Spielplätze oder Spielmöglichkeiten? Welche Standorte müssen unbedingt erhalten werden? Welche sind kaum nachgefragt? Wo ist ein Bedarf nicht gedeckt? Aus der Beobachtungsphase resultierte der eindeutige Eindruck, dass grundsätzlich die Abdeckung ausreichend ist. Weder das Geschehen noch geführte adhoc-Gespräche deuten darauf hin, dass ein grundsätzlicher Mangel besteht. Die einzige Ausnahme ist hier Biesnitz. Hier kam es im Laufe der Feldbeobachtungen zu einigen Äußerungen von Eltern, die sich darüber beschwerten, dass sie keinen Spielplatz haben, der in erreichbarer Nähe liegt. Als erhaltenswert wird von der Projektgruppe grundsätzlich jeder eingeschätzt, im Beobachtungszeitraum wurde aber festgestellt, dass einige Spielplätze relativ -9- wenig genutzt werden (Uferstr., Hugo-Keller-Str., Kidrontal, Leschwitzer Str., Sechs-Städte-Platz, Stauffenbergstr./Reitstützpunkt, August-Bebel-Str., Seilzirkus Nordhöhe, kleinere Anlagen in den Innenhöfen von Königshufen). Betont sei noch einmal, dass hier ggf. eine saisonabhängige Nutzung vorliegt, man mit generalisierenden Aussagen insofern vorsichtig sein muss. Ein nicht gedeckter Bedarf wird insbesondere am geschlossenen Spielplatz Pontegarten gesehen. Hier waren immer wieder Kinder anzutreffen, es ist davon auszugehen, dass eine Wiederöffnung entsprechende Resonanz fände. 3.3 Ist die Ausstattung ausreichend? Welche müssen ausgebaut werden? Wo sind Qualitätsmängel und Defizite zu beobachten? Als nicht ausreichend wird insbesondere die Ausstattung am Lutherplatz beurteilt, wo eine sehr gute Nachfrage auf ein spärliches, liebloses Angebot trifft. Am Spielplatz Blockhausstraße ist auffallend, dass der Bolzplatz nicht ausreichend mit zur vielbefahrenen nahe vorbeiführenden Straße abgesichert ist. Im Stadtpark erfolgte ein sicherheitsbedingter Rückbau einiger Geräte. Angesichts der herausragenden Stellung dieses Ortes sollte er baldmöglichst wieder ausgebaut werden. - 10 - 3.4 Wo wird gespielt? Was sind die Highlights, was kommt gut an, welche Geräte sind ein Flop? Einen Überblick hierzu gibt die Auswahl in der Tabelle der Anlage 9. An grundsätzlichen Aussagen lässt sich festhalten: Die Geräte im Zentendorf-Design kommen sehr gut an und auch die Geräte in den neu eingerichteten Spielplätzen Kreuzkirchenpark und Wilhelmsplatz werden sehr gut angenommen. Zu „Flops“, die auf die Geräte selbst zurückzuführen sind, lassen sich keine Aussagen machen. Dort, wo eine geringe Nachfrage festgestellt wurde (Bsp. Seilzirkus Nordhöhe), steht die Vermutung im Raum, dass dies mehr mit dem Zugang zum Ort als mit der Ausgestaltung bzw. Attraktivität der Geräte zu tun hat. 3.5 Gibt es konkurrierende Nutzergruppen (z.B. Jugendliche auf dem Kleinkinderspielplatz) Auf kleineren Anlagen haben kleine Kinder teilweise Angst, wenn größere Kinder oder Jugendliche anwesend sind. Sie trauen sich dann nicht zu spielen. Eine mögliche Lösung besteht laut Ansicht der Projektgruppe darin, hier über natürliche Abgrenzungen (Büsche o.ä.) Sichtschutz herzustellen. Auffallend war, dass von großen Kindern und Jugendlichen die Spielplätze als „Raucherecken“ genutzt werden und dass am Lutherplatz die Kinder in sehr engem Kontakt mit Alkohol konsumierenden Kiosk-Nutzern sind. 3.6 Empfinden Sie den Spielraum als gefährlich (Verkehrssituation, Gerätewahl)? Auch hier sei verwiesen auf die Tabelle in Anlage 9. Zu betonen ist, dass es sich hierbei um subjektive Einschätzungen der Studierenden der Projektgruppe handelt und nicht um objektiv vorhandene Sicherheitsmängel, die letztlich nur von den entsprechenden Experten festgestellt werden kann. 3.7 Gibt es Missbrauch bzw. Zweckentfremdung? Zuallererst ist hier zu nennen: Die Rasenflächen und Sandkisten werden als Hundetoiletten missbraucht. Weiterhin: Sandkisten als Müllablagen (Flaschen, Scherben), Treffpunkt für Alkoholkonsumenten am Lutherplatz, hier auch: Ablagefläche für Baumaterialen, was aber eine vermutlich notwendige Übergangssituation ist. 3.8 Spezifische Aussagen hinsichtlich polnischer Kinder und ihrer Familien Aufgrund der Tatsache, dass auch zwei polnische Studentinnen der Projektgruppe angehören, ist es auch möglich, die polnische Sichtweise einzubeziehen. Die Ausstattung der Spielplätze auf Zgorzelecer Seite ist wesentlich unbefriedigender als auf Görlitzer Seite. Mit wenigen Ausnahmen (z.B. Spielplatz an der Karlowicza Straße) kommt in den Gesprächen mit Eltern Unzufriedenheit bezüglich der veralteten und attraktionslosen Ausstattung zum Ausdruck, sowie einer gewissen Vereinnahmung durch Jugendliche. Görlitzer Spielplätze werden insbesondere aus zwei Motiven heraus besucht: Einerseits als Ausflugsziele, hier insbesondere das Spielplatzgelände an der Parkeisenbahn und der Stadtpark (bei letztem spielt die Grenznähe auch eine gewichtige Rolle), andererseits spielt auch die Tatsache eine Rolle, dass deutsche und polnische Kinder so spielerisch zusammen kommen. Manche bewerten das Zusammenspielen und auch die Kommunikation unter den Eltern ausgesprochen positiv, aus anderen Aussagen ist abzu- - 11 - lesen, dass das Verhältnis noch nicht so selbstverständlich ist („neutral“, „wohlwollend“). Als Zwischenresümee lässt sich festhalten, dass die Feldbeobachtungsphase keine ausgesprochen neuen bzw. überraschenden Ergebnisse brachte – das war auch nicht die Intention. Vielmehr ging es darum, die inhaltliche Nähe herzustellen und sich das Feld zu erschließen, um darauf aufbauend die fokussierende Phase zu bewältigen. Ein wichtiges Ergebnis ist aber, dass die Einschätzungen der Mitarbeiter des Bereichs Stadtgrün sich weitestgehend mit denen der Projektgruppe decken. Dies sei deshalb hervorgehoben, weil hier über unterschiedliche Wege Urteile gewonnen wurden/werden (Feldbeobachtungen einerseits – Tagesgeschäft andererseits). 4. Ablaufplan für das Sommersemester 2006 • • • April/Mai: Durchführung von Interviews und Fokusgruppendiskussionen, Zwischenauswertungen, Austausch von Ergebnissen mit Bereich Stadtgrün, ggf. Jugendausschuss Juni: Endauswertung, Erstellung des Abschlussberichtes Ende Juni: Öffentliche Präsentation ins Abstimmung mit Bereich Stadtgrün - 12 - Abschnitt II Der öffentliche Spielraum aus Sicht der Kinder 1. Einleitung Nachdem die erste Phase des Wintersemesters 2005/06 sich bei der Datenerhebung überwiegend auf Feldbeobachtungen stützte, sollten in der fokussierenden Phase des Sommersemesters 2006 die Kinder selbst „zu Wort kommen“. Die Studentinnen erarbeiteten sich hierzu Techniken der Interviewführung mit Kindern und der Fokusgruppendiskussion und erarbeiteten Leitfäden (s. Abschnitt I u. Anlagen 4-7). Wahrnehmungs- und Aneignungsprozesse des öffentlichen Spielraums durch die Kinder sollten hier im Zentrum stehen, erhofft wurden sich weiterhin Informationen und konkrete Hinweise aus Sicht der Nutzer für Planungsentscheidungen des Bereichs Stadtgrün wie: - Gibt es einen Bedarf an Räumen für sog. bewegungsintensive Aktivitäten wie Bolzplätze ö.ä.? - Welche Bedeutung hat der Stadtpark als Spielort für Einwohner anderer Stadtteile und für die deutsch-polnische Begegnung? - Welche Bedeutung haben andere öffentliche Flächen, die nicht als Spielplätze ausgewiesen sind (Brachflächen, Grünanlagen, Baulücken etc.)? - Gibt es ein Bedürfnis für „alternative Angebote“ – bspw. überdachte Flächen oder mobile, „wandernde“ Spielgeräte? - Wie geht man mit dem Problem divergierender Nutzergruppen um – mit einem integrativen oder segregativen Ansatz? - Welche Distanzen zu Spielräumen werden von Kindern maximal wahrgenommen? Die letzten drei Punkte wurden in einer Beratung des Zwischenberichts von Projektgruppe und Bereich Stadtgrün generiert und noch in die Leitfäden nachträglich aufgenommen. Die Interviews und die Fokusgruppendiskussionen – von der Vorbereitung, Durchführung, Transkription bis zur Auswertung – gestalteten sich als derart umfangreich, dass die für das Sommersemester geplante zweite Beobachtungsphase auf den Spielplätzen entfallen musste. Einzelne Stichproben unterstrichen die Vermutung, dass im Frühjahr und Sommer auch die Spielplätze frequentiert und angenommen werden, die im Herbst und Winter eher weniger nachgefragt waren. In Folgenden werden die Ergebnisse der Interviews und Fokusgruppendiskussionen dargestellt. 2. Datenbasis Insgesamt wurden von den Studentinnen 12 Einzelinterviews mit Kindern, zwei Einzelinterviews mit Müttern, zwei Fokusgruppendiskussionen sowie eine Befragung von insgesamt 18 Kindern aus drei Zgorzelecer Kindergartengruppen durchgeführt. Die - 13 - Einzelauswertungen und das Ergebnis der Befragung sind im Anhang (Anlagen 10-14) dokumentiert. Ein gesonderter, ergänzender Blick in die Einzelauswertungen sei den Lesern an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen. 3. Auswertung Die Auswertung erfolgte nach der Methode des „Zirkulären Dekonstruierens“ von Jäggi/Faas/Mruck1: In einer ersten Auswertungsphase werden die Interview-Transkripte in sechs Schritten aufbereitet (1. Motto vergeben, 2. Zusammenfassende Nacherzählung, 3. Stichwortliste, 4. Themenkatalog, 5. Paraphrasierung, 6. zentrale interviewspezifische Kategorien) und in einer zweiten Auswertungsphase dann systematisch miteinander verglichen. Die erste Auswertungsphase wurde durch die Studierenden geleistet, die zweite durch den Projektleiter, wobei für den systematischen Vergleich drei Gruppen sich bilden ließen: die „Kleinen in Görlitz“ – d.h. Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter, die „Großen in Görlitz“ – d.h. ältere Kinder und junge Jugendliche, sowie die „Kleinen in Zgorzelec“. Die Sichtweisen der Mütter und das Ergebnis der Befragung wurden nicht systematisch einbezogen, fanden aber ergänzende Beachtung. Ausgangspunkt für den systematischen Vergleich ist eine Synopsis der zentralen Kategorien aus den Einzelauswertungen. Diese ist im Anhang (Anlage 15) dokumentiert. 4. Darstellung der Ergebnisse 4.1 Die Kleinen in Görlitz Die vier Interviews mit Kindern im Alter von 4-7 Jahren zeigen recht eindeutig, wo die Präferenzen dieser Gruppe liegen. Altersgemäß verbinden die beiden Vorschulkinder das Bedürfnis nach Klettern, Schaukeln und Springen sowie nach Spielen im Sand, bei einem Kind auch mit Wasser – also die ganzen basalen Material- und Bewegungserfahrungen. Aufgrund des Alters gehen die ganz Kleinen nur in Begleitung Erwachsener auf den Spielplatz; mit der Mutti, wenn sie Zeit hat, ansonsten mit den Großeltern. Dort, wo ein Auto vorhanden ist, kann man mit „Spielplatztourismus“ rechnen, ansonsten ist man auf den Spielplatz im Umfeld verwiesen. Interessant ist, dass beide Kinder Erfahrungen mit Restriktionen durch die Erzieherinnen des Kindergartens bzw. den Kindergarten haben. Die einen verböten, dass die Rutsche auf dem Quartiers-Spielplatz benutzt wird, bei den anderen, den familiären Bezugspersonen, wird es ihr erlaubt. Das andere Kind berichtet davon, dass das Spielgelände im Kindergarten abgebaut wurde. Sehr schön nachvollziehbar wird in den Interviews der ganz Kleinen, wie sie Sicherheit für sich erfahren und damit umgehen. Die Spielgeräte und ihre einzelnen Details werden durch das Erspielen sozusagen gescannt und gespeichert – die Kinder können im Interview, also aus der Erinnerung heraus, verbalisieren „hier muss ich stopp machen“ oder „festhalten musst du“. Ein weiterer Sicherheitsaspekt betrifft die Tatsache, dass größere Kinder und Jugendliche noch keinen Respekt oder gar Angst einflößen, wohl dadurch bedingt, dass die ganz Kleinen noch ständig unter Betreuung und Schutz der Aufsichtsperson stehen. 1 Jaeggi, Eva, Faas, Angelika & Mruck, Katja (1998). Denkverbote gibt es nicht! Vorschlag zur interpretativen Auswertung kommunikativ gewonnener Daten. Forschungsbericht aus der Abteilung Psychologie im Institut für Sozialwissenschaften der Technischen Universität Berlin, Nr. 98-2. URL: http://www.tu-berlin.de/fb7/ifs/psychologie/reports/docs/ber199802.htm - 14 - Die „größeren Kleinen“ – ab dem Grundschulalter – erleben dies schon anders. Auch wenn Sie zumeist nie alleine auf den Spielplatz gehen – sie kommen einmal mit den Eltern, mit dem Bruder oder der kompletten Hortgruppe – bewegen sie sich weitreichender und freier und damit lange nicht so beschützt wie die ganz Kleinen und nehmen auch schon differenzierter wahr: z.B. dass das Bierflaschen sind, die die Jugendlichen trinken und durch die Gegend werfen, dass diejenigen, die die Kinder „ärgern“, „herumschubsen“, vermeintlich „kidnappen“ oder „was wegnehmen“, jene sind, die „schon aus dem Hort ´raus sind“ – also diejenigen, die keiner direkten Kontrolle mehr unterliegen, lediglich der sozialen Kontrolle der anwesenden Erwachsenen. Man versucht also den Großen nicht zu nahe zu kommen, findet sie ggf. „echt doof“, direkte Angst ist aber nicht vorhanden – das Motto lautet: friedlich-schiedliches Nebeneinander. Die Erwachsenen bekommen hier eine neue Rolle als „Wächter“ – sie sind für das Kind nicht mehr nötig, um die Spielgeräte zu bewältigen, aber als Regulativ, um das Nebeneinander auf dem Gelände abzusichern. Beim Malen des Traumspielplatzes erhalten sie ihren Platz in Form von Bänken zum ausruhen, selbst wenn insbesondere die Opas „immer so ´rum tottern“ (meckern), was man überhaupt nicht mag. Die größeren Kleinen sind Meister im Konstruieren von Spielwelten. Der Antrieb ist im Prinzip noch derselbe wie bei den ganz Kleinen – Bewegung –, die einzelnen Spielgeräte werden aber zu einem größeren Ganzen zusammen gefasst. Die einzelnen Elemente, Seile, Leitern, Tunnel etc. werden gedanklich zu einem System zusammen gebracht und die Kinder sind in der Lage, idealtypische Entwürfe zu machen („meine Spaßkugel“), in denen auch schon technische Aspekte wie Sicherheitsmaßnahmen eingebaut sind. Das sind schon Integrationsleistungen ersten Ranges. Integriert werden auch die anderen Spielbedürfnisse, die in diesem Alter zum tragen kommen: das Bedürfnis nach Symbol- und Rollenspiel. In der Konstruktion der Kinder ist ein Spielgerät auch ein „Katzenhaus“, und wenn dies abgebaut wird, dann wurde da nicht ein Spielgerät abgebaut, sondern ein „Gebäude“ in einer Landschaft, mit „Küche“, einem „Tisch, wo man dann mal ein bisschen ausruhen kann“, draußen mit Brücken und ganz verschiedenen Wegen. Und jetzt sind da nur noch „diese zwei leere, blöde Hügel“. Ein unbeabsichtigter Eingriff der Erwachsenenwelt mit ihrem objektiven Handlungsbedarf in die phantasiereiche Erlebniswelt der Siebenjährigen. 4.2 Die Großen in Görlitz In diesem Abschnitt finden sich Meinungen und Erfahrungen von 10-15-Jährigen aus zwei Fokusgruppendiskussionen, die mit Kindern vom Lutherplatz und aus Weinhübel geführt wurden, die eine beachtliche Rationalität und Reflexivität zu Tage fördern. Bei den Kindern vom Lutherplatz sticht zunächst einmal das Problem des Zustandes des Platzes und der Nutzerkonflikt mit den Kunden des Kiosks hervor. Die Äußerungen der Kinder, die sich über Hundekot und sonstige Verunreinigungen wie Glasscherben, in die Büsche urinierende Männer und Angst vor „Anmache“ massiv beschweren, sind mehr als ernst zu nehmen. Obwohl sie von zahlreichen Angeboten wissen, sind sie der Meinung, dass es in Görlitz generell zu wenig Freizeitmöglichkeiten für ihre Altersgruppe gibt. Sie schätzen die Situation auf Görlitzer Spielplätzen in Bezug auf vorhandene Spielgeräte und den allgemeinen Zustand der Spielplätze als nicht befriedigend ein. Besonders stören sie die mangelnden Angebote zum Ballspielen und Einrad fahren in der Innenstadt. Die Wege zu den Spielplätzen schätzen sie als nicht sicher ein, da es zu wenige Ampeln gäbe. In - 15 - Bezug auf das Ballspielen auf dem Lutherplatz sehen sie Gefahren, da dieser nicht eingezäunt sei. Die Kinder und Jugendlichen haben klare Vorstellungen, wie der Lutherplatz in Zukunft aussehen sollte. Für die Neugestaltung wünschen sie sich eine ordentliche Bepflanzung und neuen Rasen, eine eingezäunte Fläche zum Fuß- und Basketball spielen, Spielgeräte wie Schaukeln, Rutschen und Trampolin sowie einen Sandkasten für die Kleineren, ebenso Toiletten, Mülleimer und Hundetoiletten. Dabei verbinden sie eigene Wünsche mit den Bedürfnissen kleinerer Kinder und sprechen sich für eine gemeinsame Nutzung der Spielflächen aus. Wichtig sind dabei insbesondere die Aspekte Sauberkeit und Sicherheit. Sie wünschen sich auch noch andere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Ein sehr wichtiges Thema für sie ist das Freibad. Enttäuscht sind alle darüber, dass es in Görlitz kein Freibad gibt und dass sogar für das Sonnen im Volksbad bezahlt werden muss. Ihr Spielverhalten ist in gewisser Weise jahreszeitabhängig, im Winter sind sie nicht so oft draußen, aber im Sommer quasi bei jedem Wetter. In diesem Kontext sprechen sie sich klar für einen überdachten Spielplatz aus. Außerdem fordern sie eine Anerkennung ihrer Bedürfnisse und mehr Rücksichtnahme von Seiten der Anwohner, d.h. weniger Beschwerden über ihre Lautstärke, wenn sie auf Hinterhöfen u.a. nichtoffiziellen Spielräumen spielen. Bei den Kindern aus Weinhübel handelt es sich um „Skater“. Im Grunde haben sie kein Interesse mehr an den klassischen Spielplätzen und verbringen ihre Freizeit vor allem mit ihren Rädern auf Skateranlagen oder im Kinderclub, der sich in der Nähe der Skateranlage befindet. Besonders am Herzen liegt ihnen ihre Anlage in Weinhübel. Sie kennen zwar weitere Anlagen in Görlitz, nutzen diese auch, aber selten. Demzufolge beziehen sich ihre Verbesserungsvorschläge und Wünsche an die Stadt Görlitz hauptsächlich auf die besagte Skateranlage. Sie hätten diese gern größer, mit neuen Geräten und auf die Wiese könnten sie verzichten. Auch den Vorschlag einer kreativen begleiteten Freizeitgestaltung beziehen die Jugendlichen auf die Skateranlage. Sie würden sich gern eine eigene Pipe bauen. Für Baumhäuser und dergleichen fühlen sie sich zu alt („aus dem Alter sind wir ´raus“). Die Anlage wird von ihnen auch bei schlechterem Wetter genutzt, kurze Schauer werden unter einer Pipe überbrückt, ansonsten heißt die „Schlechtwettervariante“ Kinderklub. Auf den Vorschlag eines überdachten Spielraumes reagieren die Kinder mit Begeisterung. Den würden sie auf jeden Fall nutzen. Den Spielplatz für die kleineren Kinder bräuchten sie zwar nicht, aber einen Skaterpark mit Dach begrüßen sie sehr. Um ihre Freizeit abwechslungsreicher gestalten zu können, wünschen sie sich ein Freibzw. Schwimmbad, eventuell mit integriertem Spielplatz. Des Weiteren formulieren sie den Wunsch, mehr Flächen für Graffitis zur Verfügung zu haben, da die bisher dazu genutzte Turnhalle abgerissen werden soll. 4.3 Die Kleinen in Zgorzelec Bei den Interviews der Zgorzelecer Kinder (große Vorschulkinder: 5-6-Jährige) fällt auf, dass es dann zu deutsch-polnischen Interaktionen und zu Kommunikation auf Spielplätzen kommt, wenn verbalsprachliche Kompetenzen in der anderen Sprache vorhanden sind. Ein Hoffen auf die „kindliche Offenheit“ und das Erwarten der Wirkung von nonverbalen Kompetenzen, die man Kinder mehr als Erwachsenen zutraut, bestätigt sich nicht – übrigens auch nicht in den Interviews mit den deutschen Kindern. Idealtypisch gestaltet sich die Begegnung noch so, dass die verbalsprachliche Kompetenz in der anderen Sprache auf polnischer Seite ist, entweder das Kind selbst kann - 16 - (etwas) deutsch (Effekt z.B.: gegenseitiges Beibringen von Abzählreimen), oder seine Begleitperson, die dann den Kindern übersetzt, was der andere mitteilen will. Der wichtigste Ort der Begegnung ist der Stadtpark. Dieser Eindruck aus den teilnehmenden Beobachtungen bestätigt sich auch in den Interviews. Insgesamt ist das Spielverhalten der polnischen Kinder ortsgebundener, man spielt in der Nähe der Familie, der Großeltern. Besuche anderer Spielplätze gibt es natürlich, es ist aber nicht so selbstverständlich wie auf deutscher Seite. Selbiges trifft für weiter weg liegende Ausflugsziele zu. Während Kleinwelka, Kulturinsel Einsiedel u.a. vergleichbare Angebote der Region gängige und bekannte Orte sehr vieler deutscher Kinder sind, gibt es auf polnischer Seite nur eine Nennung eines ähnlichen Ausflugziels: der WitkaSee. Das Spielen ohne den Einbezug von Spielgeräten ist weiter verbreitet als bei den deutschen Kindern, sei dies in Gruppenspielen (Haschen), mit Alltagsdingen oder mit Tieren (Insekten fangen). Ganze drei der acht interviewten Kinder machen im Prinzip keine Spielplatzbesuche. Der Grund ist wohl, dass es entweder keine Spielplätze im Umfeld gibt, oder andere in einem schlechten Zustand sind. Viele polnische Kinder sind beeindruckt von den Spielplätzen auf Görlitzer Seite, so finden die Geräte des Stadtparks oder des Tierparks eine besondere Würdigung. Lediglich der Spielplatz am Miejski Dom Kultury kann hier an Attraktionsgrad mithalten. Das Spielbedürfnis ist altersgemäß und ohne große Unterschiede zu den deutschen Kindern gleichen Alters. Bewegungsintensive Angebote – Klettern, Rutschen, Schaukeln, Balancieren – auf ansprechenden Geräten machen einen guten Spielplatz aus. - 17 - Abschnitt III Abschließende Stellungnahme Der Spielplatz ist ein zentraler Ort, über den Kinder peu a peu vom geschützten familiären Rahmen aus sich die Welt – ihr erweitertes soziales Umfeld, ihre Stadt – aneignen können. Entsprechend den Entwicklungsphasen des Kindes lassen sich im Hinblick auf den öffentlichen Spielraum unterschiedliche Anforderungen herausarbeiten, die aber nicht auf ein trennendes Angebot, sondern eher auf ein Mehrgenerationenangebot hinaus laufen. Die „ganz Kleinen“ wollen basale Bewegungs- und Materialerfahrungen machen und benötigen hierfür den umfassenden Halt – den physischen und psychischen Halt – der Älteren. „Festhalten musst du, das Ausprobieren überlasse mir!“ kann man hier als Leitsatz formulieren. Das „Arbeitsbündnis“ besteht darin, dass die Älteren soviel als möglich an den basalen Erfahrungen ermöglichen. Vordergründig ist die Beherrschung der eigenen Bewegung und des Objektes Spielgerät – hier muss ich stoppen, hier brauche ich die helfende Hand, hier komme ich weiter –, der Spielort in seiner Komplexität kann noch nicht begriffen werden. Also, dass z.B. größere Kinder und Jugendliche am Ort andere Motivationslagen haben, mit denen man in Konflikt geraten kann. Oder dass Erwachsene unterschiedliche Regeln ausgeben, die man zwar erfasst, aber noch nicht in ihrer Logik begreifen kann. Die Fähigkeit zur Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit dem komplexeren System Spielplatz kommt erst in einer späteren Entwicklungsphase zum Tragen – beispielhaft sind hier die Reflexionen der Kinder vom Lutherplatz, die sich in der Fokusgruppendiskussion äußerten. Für die ganz Kleinen ist wichtig, dass Spielorte bereit stehen, die einerseits einen ihnen gemäßen Attraktionsgrad haben und andererseits auch attraktiv für Erwachsene sind. Das kann die Nähe zur Wohnung sein, eine auch die Erwachsenen ansprechende Ästhetik, objektive Zustände wie Sauberkeit und Sicherheit oder eine auf die Wahrnehmung der Erwachsenen ausgerichtete Abwechslung. Die Interviews mit den Müttern (Anlage 14) machen deutlich, wie abhängig Spielplatzbesuche von zumindest kleineren Kindern von der Einschätzung der Erwachsenen gegenüber dem Spielort sind. Die Betrachtung der „großen Kleinen“ macht deutlich, was aus Spielorten wird, wenn Kinder sie sich angeeignet haben: Kreativitäts-, symbol- und phantasiegeladene Orte, in der die eigene Welt der Kindheit regiert, d.h. noch Oberhand über dem Realitätsprinzip und den objektiven Gegebenheiten hat. Spielgeräte bekommen eine „fließende“ Funktion, sie sind für die einen – durchaus auch über einen längeren Zeitraum – ein Katzenhaus, für die anderen könnten sie eine Monsterhöhle, ein Raumschiff oder was auch immer sein. Das Spielverhalten ändert sich durch Erweiterung in Richtung Symbol- und Rollenspiel. Es geht nicht mehr nur (!) um Beherrschung der Spielgeräte, sondern nun auch um Integration derselben in die eigene Erlebnis- und Phantasiewelt. Auch das Arbeitsbündnis mit den Erwachsenen ändert sich, es ist nun eher auf psychischen Halt ausgerichtet – die Erwachsenen haben eine „Wächter- und Ausgleichsfunktion“. Wichtig für diese Gruppe sind einerseits mehr für Bewegungsspiele herausfordernde Spielgeräte. Klettern, schaukeln, springen und rutschen ist nicht überholt, die Kompetenz der Kinder ist aber weiter entwickelt und sucht neue Herausforderungen: höher, weiter, schwieriger, komplexer. Die vielfache Nennung des Trampolins als Wunsch- - 18 - spielgerät ist hierfür ein gutes Beispiel, ebenso die „Spaßkugel“ als Synonym für komplex ineinander greifende Einzelgeräte (Leiter, Seile, Seilbahn, Tunnel etc.). Andererseits benötigen diese Kinder Spielgeräte im Sinne der „fließenden Funktion“, mit denen sie immer wieder neue Welten kreieren können; Stichwort Variabilität: verschiedene Wege, Nischen, Häuschen, Verstecke in Verbindung mit herausfordernden Bewegungsangeboten. Die Großen beeindrucken durch ihre Rationalität. Sie blicken durch und sehen Zusammenhänge, ihre Lösungsvorschläge sind pragmatisch und beziehen Interessen anderer ein, in einem Wort: konstruktiv. Die Kinder dieser Altergruppe sind nicht mehr im spielerischen Sinne expansiv, sondern perfektionistisch ausgerichtet. Das Regelspiel und Spezialkönnen ist ihr Thema, sie wollen und können stundenlang Fußball oder Basketball spielen, Einrad fahren oder skaten. Hierzu brauchen sie spezielle Orte und Angebote, an denen es aber auch – zum Teil zumindest – objektiv mangelt. Etwa eingezäunte Flächen zum Ballspielen oder Funktionsflächen, damit sie den anderen Nutzern des öffentlichen Raumes nicht in die Quere kommen. Begeistert sind alle von Allwettervarianten wie z.B. überdachte Funktionsflächen. Hier gibt es bei dieser Gruppe ein eindeutiges Bedürfnis, d.h. entsprechende Angebote – überdachte Skater- oder Ballsportplätze – dürften aller Wahrscheinlichkeit nach auf eine diesbezügliche Nachfrage treffen, insofern sie wohnortnah zu den Nutzern installiert sind, d.h. z.B. Ballsport am Lutherplatz und die Skaterbahn in Weinhübel. Die Äußerungen der Kinder, dass die Stadt keine angemessenen Badeangebote zur Verfügung stellen kann, seien hier nur erwähnt, weil hier kurzfristige Realisierungen nicht machbar sind. Die Großen sind auch die einzige Gruppe, die Brachflächen in der Umgebung bzw. Hinterhöfe für ihr Spiel- und Freizeitverhalten nutzen, weil sie sich ohne Beaufsichtigung im öffentlichen Raum bewegen – allerdings hat es zumindest bei den Kindern, die in die Untersuchung einbezogen wurden, nicht die Bedeutung, die dies vielleicht noch für frühere Generationen hatte. Bezüglich der Ergebnisse über die Kleinen in Zgorzelec sei an dieser Stelle insbesondere der Fakt hervorgehoben, dass die Kommunikation und Interaktion zwischen deutschen und polnischen Kindern mehr als erwartet von fremdsprachlicher Kompetenz abhängig ist. Um sich miteinander zu beschäftigen, müssen sie sich sozusagen etwas „zu sagen haben“ und nicht nur „zu zeigen“. Der herausragende Ort auf Görlitzer Seite für die Begegnung von deutschen und polnischen Kindern ist der Stadtpark. Fast alle diesbezüglichen Äußerungen beziehen sich auf diesen Ort. Zusammenfassend kann man in der Tendenz folgendes festhalten: Es spricht alles für den „Mehrgenerationenspielplatz“, also für die integrative Variante. Wenn sich die Großen nicht an den Rand gedrängt oder mit ihren Bedürfnissen nicht herabgesetzt fühlen, sind sie bereit für die Kleinen mitzudenken und Rücksicht zu üben. Der Spielplatz ist aber auch als Ort für Erwachsene zu konzipieren, denn mit der Ausnahme der großen Kinder geht kaum eines ohne Begleitung Erwachsener auf den Spielplatz. - 19 - Idealtypisch umfasst der Mehrgenerationenspielplatz ein einladendes Ambiente für die Erwachsenen, eine Basisausstattung, die sich an die grundlegenden Bedürfnisse der Bewegungs- und Materialerfahrung der ganz Kleinen richtet, einige Spielgeräte mit fließender Funktion und herausfordernder Aufgabenstellung, die die größeren Kleinen ansprechen, sowie spezielle Funktionsflächen – für z.B. Ballspiele – für die Größeren. Ebenso sei darauf verwiesen, dass im Sinne der Barrierefreiheit auch die Ausgangslagen und Bedürfnisses behinderter Kinder zu berücksichtigen sind (s. Zwischenbericht) Ein Bedürfnis für spezielle Angebote gibt es bei den Großen. Die Stadt sollte über Alternativangebote wie überdachte Funktionsplätze nachdenken. Unbedingt sollte das Bedürfnis der Größeren nach Orten für Sportspiele und -aktivitäten im öffentlichen Raum stärker gewürdigt werden. Es geht hier also auch um Spezialangebote, die nicht unbedingt in den Mehrgenerationenspielplatz im obigen Sinne eingebunden sein müssen. Der Spielplatz im Stadtpark sollte strategisch als der Ort der grenzüberschreitenden Begegnung gesehen werden. Unbedingt zu unterstützen sind weitere und ergänzende Aktivitäten, die die Kinder und deren Angehörige aus beiden Städten anlocken. Dazu gehört auch ein attraktiver Ausbau des Spielplatzes. Die Strategie, die verschiedenen Spielplätze mit unterschiedlichen Highlights auszustatten, kommt den Nutzern entgegen. Logischerweise kann ein Spielplatz nur eine bestimmte Palette an Angebot abbilden und Spielplatztourismus hat Tradition in Görlitz. Sehr Ernst zu nehmen ist der Zustand am Lutherplatz (s.o). Die Bedeutung anderer Flächen (Brach-, Grünflächen, Baulücken) konnte leider nicht ausreichend untersucht werden, ebenso die Frage nach den Distanzen, die Kinder maximal bewältigen. Der Eindruck aus den wenigen Hinweisen im Rahmen der Studie ist: a) Die anderen Flächen haben weniger Bedeutung als man annimmt. b) die Größeren explorieren auf jeden Fall auch Spielräume in weiterer Entfernung, so kennen z.B. die Lutherplatz-Kinder das Angebot in Görlitz aus eigener Anschauung ziemlich gut, die Regelaktivitäten sind aber zumeist doch auf das eigene Quartier begrenzt. - 20 - Anlagen - 21 - Anlage 1 Forschungsprojekt: Nutzungsverhalten auf öffentlichen Spielplätzen in Görlitz Aufgabenstellung Situationsbeschreibung Gerade unter den Lebensbedingungen städtischer Strukturen ist es heute notwendig, sich verstärkt für die kindlichen Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten einzusetzen: Fehlende oder nicht nutzbare Freiräume im unmittelbaren Wohnumfeld, die derzeitige Verkehrssituation, der Fortschritt der Technik und Motorisierung sowie eine zunehmende Entfremdung von Naturphänomenen begrenzen bei mehr und mehr Kindern das Erleben ihrer körperlichen und psychisch-emotionalen Fähigkeiten. Als Folge dieser Entwicklung müssen deutliche Einbußen im Bereich der Kreativität und sozialen Kompetenz befürchtet werden. Kindgerechte Spiel- und Erfahrungsräume in der institutionellen Kinderbetreuung oder auf öffentlichen Spielplätzen können zwar familiär und gesellschaftlich bedingte Defizite nicht grundsätzlich beheben, aber sie bieten wenigstens eine Art Ausgleich zur Welt der Erwachsenen. Lebendig und sinnvoll gestaltete Außenräume ermöglichen besonders gut ein abwechslungsreiches Spielen mit unterschiedlichsten Materialien, das Erleben der "Magie" von Orten und Räumen, die Suche nach selbstgestellten Aufgaben und Herausforderungen. Die Stadt Görlitz bewirtschaftet derzeit 43 öffentliche Spielplätze, die im gesamten Stadtgebiet verteilt sind. Vornehmlich aus finanziellen Gründen entstanden in den vergangenen Jahren Defizite in der Ausstattung von Anlagen. Teilweise mussten Spielplätze bereits geschlossen werden. Trotz sinkender Einwohnerzahlen (Tendenz der Jahre 2000 bis 2005) ist ein Wachstum der Kinderzahlen in einigen Stadtteilen zu verzeichnen. Dem entgegen stehen die durch den städtischen Haushalt zur Verfügung gestellten Mittel der vergangenen 5 Jahre. Aufgrund dieser Situation werden in der Entwicklung und Aufwertung von Spielräumen für Kinder und Jugendliche zukünftig Prioritäten gesetzt werden müssen. Eine umfassende Sanierung der bisher vorhandenen Angebote muss zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen werden. Bei der Schaffung neuer oder der Aufwertung bisheriger Angebote ist auf die Qualität und Bedürfnisse der Nutzer verstärkt einzugehen. Etwaige Konflikte mit konkurrierenden Nutzergruppen sind zu untersuchen. Die zu erarbeitende Studie soll grundsätzliche Fragen zu einer bedarfsgerechten Spielplatzplanung in Görlitz klären. Methodik und Bearbeitungsgebiet Aus unserer Sicht ergeben sich drei Möglichkeiten, das Bearbeitungsgebiet einzugrenzen: - 22 - 1. Betrachtungsweise für das gesamte Stadtgebiet (43 Standorte) 2. Betrachtungsweise entsprechend der Prioritätensetzung lediglich für die wichtigsten Standorte (Altstadt, Innenstadt, Südstadt und Nikolaivorstadt) 3. Betrachtungsweise für die Europastadt Görlitz/Zgorzelec Die Herangehensweise und Methodik richtet sich nach der Gebietsgröße und den zur Verfügung stehenden Kapazitäten. Demnach könnten die Ergebnisse konkrete Planungshinweise für einzelne Standorte (z.B. der erste deutschpolnische Spielplatz in Zgorzelec) oder aber allgemein verbindliche Handlungsempfehlungen für ein Bearbeitungsgebiet (z.B. Wo muss besonders auf Mädchen Rücksicht genommen werden? Wo und wie ist qualitativ zu verbessern?) geben. Im Rahmen der Bestandsaufnahme ist eine Nutzerbefragung durchzuführen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Studiengängen Landespflege/ Landschaftsarchitektur (HTW-Dresden signalisierte bereits Bereitschaft) ist wünschenswert. Beispielhaft sollten konkrete Realisierungsvorschläge für eine oder mehrere Anlagen gemacht werden. Welche Ergebnisse stellen wir uns vor? Aussagen durch Bestandsaufnahme zu Fragen, wie ... Welche Bedürfnisse haben Kinder und Jugendliche? Welche Ansprüche stellen sie an Ihren Spielraum? Gibt es tatsächlich zu wenig Spielplätze oder Spielmöglichkeiten? Welche Standorte müssen unbedingt erhalten werden? Wo wird gespielt und wie wird gespielt? Ist die Ausstattung ausreichend? Wo sind Qualitätsmängel und Defizite zu beobachten? Ist die Ausstattung für die Zielgruppe befriedigend? Was sind die Highlights, was kommt gut an, welche Geräte sind ein Flop? Gibt es konkurrierende Nutzergruppen (z.B. Jugendliche auf dem Kleinkinderspielplatz) Empfinden die Kinder den Spielraum als gefährlich (Verkehrssituation, Gerätewahl, Nutzergruppen)? Aussagen durch Nutzeranalyse zu Fragen, wie ... Welche Bereiche sind besonders betroffen? Wo und welche Defizite sind festzustellen? Wo bestehen Nutzungskonflikte? Welche konkreten Veränderungen sind notwendig? Aussagen zur Machbarkeit und Prioritätensetzung: Welche Handlungsempfehlungen können gegeben werden? Wie lassen sich die unterschiedlichen Ideen und Wünsche von Kindern und Jugendlichen in Konzepten formulieren und miteinander vereinbaren? Wo und wie können in enger Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen neue Spielräume entstehen bzw. vorhandene Anlagen umgestaltet werden? - 23 - Welche Alternativen zum öffentlichen Spielraum bieten sich (Projekte der Kinder- und Jugendarbeit, wie Lehmbau, Seifenkistenbau, Hüttenbau usw.)? Die zu erarbeitende Studie soll konkrete Lösungsvorschläge für die Entwicklung kindgerechter Freiräume in Görlitz formulieren Welchen Bearbeitungszeitraum nimmt die Aufgabe in Anspruch? Wintersemester 2005/ 2006, ggf. erweitert auf das Sommersemester 2006 Anschlussprojekte, wie Beleg- und Diplomarbeiten sind denkbar. Ansprechpartner Amt 25/ Bereich Stadtgrün: Herr Dipl. Ing. R. Werling Herr Dipl. Ing. C. Freudrich Tel. 03581 / 672621 Tel. 03581 / 672612 [email protected] HTW-Dresden/ Fachbereich Landespflege - Freiraumplanung: Herr Prof. C. Scherzer Tel.: 0351 / 462 3572 [email protected] Wir sind der Meinung, dass es sich lohnt, gute Spielräume einer Generation anzubieten, der die Zukunft gehört. Daher freuen wir uns auf die Zusammenarbeit und eine rege Diskussion bei der Erarbeitung des Aufgabengebietes. Mit freundlichem Gruß Christian Freudrich Bereich Stadtgrün „Wir begehen viele Irrtümer und viele Fehler. Aber unser schlimmstes Vergehen ist die Vernachlässigung der Kinder, unserer Lebensquelle. Vieles von dem, was wir brauchen, kann warten. Das Kind kann aber nicht warten. (...) Ihm können wir nicht antworten: Morgen. Sein Name ist Heute!" Gabriela Mistral Literatur-Nobelpreisträgerin - 24 - Anlage 2 Bsp. eines Feldbeobachtungsprotokolls 3. Protokoll Standort: Spielplatz im Kreuzkirchpark Datum: 15.10.2005 Beginn: 15.09 Uhr Ende: 15.50 Uhr Objektbeschreibung: Spiralfederschaukeltiere, 1 Schrägdrehtellerkarussell, Sandkasten mit festinstallierten Spielmöglichkeiten, futuristischen Kletterturm mit Rutsche und verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten. Der Spielplatz liegt eingebettet im Kreuzkirchpark unterhalb einer leicht befahrenen Strasse mit Tempo-20-Schild Der Kletterturm besteht aus einer Metall-/Plastekonstruktion mit verschiedenen Farben (blau, grau, rot, grün) Die verschiedenen Auf- und Abstiegsmöglichkeiten sind eine Rutsche, eine Treppe, eine gewundene Metallleiter, eine Freeclimbingwand Der Spielplatz ist neu und zeigt noch keine Verschleißerscheinungen es gibt genug Sitzmöglichkeiten (3 Bänke mit Papierkörben) für die Begleitpersonen der Kinder. Der Platz ist sauber und freundlich und bietet mit seinen Sträucher, Bäumen und der angrenzenden Wiese auch ausreichend Möglichkeiten zum freien Spiel mit Naturmaterialien Beobachtung: Es befinden sich 7 Kinder auf dem Spielplatz (2x ca. 7 J.; 3x ca. 5 J.; 2x ca. ¾ J.). Alle Kinder werden von ihren Elternteilen begleitet. Es sind hier alles Väter. Die Freeclimbing strecke ist gerade bei den größeren Kindern sehr beliebt. Sie bedarf aber der Hilfe und der Beobachtung beim Besteigen durch die Kinder. Die jüngeren Kinder bevorzugen die Treppe um eine maximale Anzahl von Rutschpartien zu absolvieren. Alle Kinder sprechen regelmäßig ihre Väter an, um sich beim Rutschen ihrer Aufmerksamkeit sicher zu sein. Die Väter werden auch in die anderen Spielhandlungen miteinbezogen und machen aktiv mit. Die älteren Kinder versuchen auf den verschiedenen Wegen den Turm zu erklimmen. Die jüngsten Kinder buddeln selbstvergessen im Sand. Sie spielen Bäcker und beziehen die verschiedenen Möglichkeiten der Spielgerät mit ein. Das kleine Mädchen (4 J) zeigt den kleinen Jungen (3 J), was man alles mit dem Mühlrad und den verschiedenen Öffnungen im Brett anfangen kann. - 25 - Einer der älteren Jungen fühlt sich gelangweilt und beginnt ein Gespräch mit seinem Vater auf der Bank neben mir. Das Interesse der Buddelkastenkinder verschiebt sich auf das Drehplattenkarussell. Sie stehen davor und versetzen die Platte in eine Drehbewegung. Ein älteres Mädchen ca. 8/9 Jahre kommt hinzu und probiert ihr Geschick auf der Drehplatte aus. Es ist mit sein Großeltern da und lässt sich von diesen bewundern. Sie: „Seht her was ich kann!“ Großeltern: „Toll, wie du das machst!“ Diese Gruppe ist nur auf einem Spaziergang und geht nach ca. 10 Minuten wieder. Jugendliche können sich unterhalb des Spielplatzes auf den Bänken im Park treffen. So stören sie keinen. Die abschüssige Wiese und die steilen Wege bieten eine gute Gelegenheit mit den Fahrrädern herum zu crossen. Vom Spielplatz aus sind die Jugendlichen nicht zu sehen aber zu hören. Über den ganzen Beobachtungszeitraum herrschte dort ein reges Kommen und Gehen, dass ich beobachten konnte, da die Wege dorthin am Spielplatz vorbei führen. Einschub – kurzes Interview mit einem Vater: Frage: Wie finden Sie den Spielplatz? Antwort: Er ist O. K.. Aber er ist ja erst seit 14 Tagen eröffnet. Frage: Wie oft waren Sie bisher mit ihrem Jungen hier? Antwort: Bisher 3mal. Frage: Weshalb kommen Sie hierher? Antwort: Weil er gut für die Altersgruppe zwischen 3 und 7 Jahren geeignet ist. Mein Junge ist 6 Jahre und weil er günstig erreichbar ist und in der Nähe der Wohnung liegt. Frage: Welche Spielplätze besuchen Sie noch? Antwort: Wir gehen noch auf die Spielplätze Biesnitzer Strasse/Ecke Melanchtonstrasse, zum Sechstädteplatz und zur Sattigstrasse. Frage: Sind Sie zufrieden mit der Dichte der Spielplätze in der Umgebung? Antwort: Ja, ich bin zufrieden. Wir können alle Spielplätze hier zu Fuß erreichen, wenn es meinem Jungen zu langweilig wird. Ihm gefällt es, wenn er auf jeden Spielplatz andere Spielgeräte hat. Frage: Wie viel Zeit verbringen Sie gemeinsam mit ihrem Sohn am Wochenende auf Spielplätzen? Antwort: Kommt ganz darauf an: zwischen 1 bis 3 Stunden. - 26 - Frage an das Kind: Wie gefällt Dir der Spielplatz? Antwort: Gut, besonders die Rutsche macht Spaß. Der Junge wendet sich dem Vater zu und möchte, das er mit zum Kletterturm kommt. Sobald neue Kinder auf dem Platz erscheinen, sind sie von der Rutsche begeistert. Diese Rutsche ist im Gegensatz zu anderen Rutschen auf Spielplätzen in sich gekrümmt und die Kinder erreichen auf ihr ein ziemliche Geschwindigkeit. Bei jüngeren Kindern unter 3 Jahren ist eine elterliche Kontrolle angebracht. Die Spielintervalle der Kinder lösen sich ab. Es gibt ruhige Phasen von ca. 5 –10 Minuten pro Kind. Dann spielen sie in Sandkasten oder sitzen auf den Schaukeltieren. Sobald sich eines der Kinder auf den Kletterturm begibt folgen im andere Kinder und wollen auch Rutschen. Die Kletterwand ist gerade für die älteren Kinder eine Herausforderung. Zwei neue Kinder erscheinen (15.47 Uhr) erscheinen mit ihrer Mutter auf den Spielplatz ein Mädchen (ca. 4 J.) und ein Junge (ca. 10. J.). Sie gehen zielgerichtet zur Drehscheibe. Das Mädchen setzt sich auf die Scheibe, der Junge stellt sich darauf und die Mutter setzt die Drehscheibe in Bewegung. Das Mädchen ruft seiner Mutter zu, dass sie schneller drehen soll. Der Junge versucht dabei sein Gleichgewicht zu halten. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich 7 Kinder auf dem Kletterturm und es kommen jetzt immer mehr Elternpaare mit ihren Kindern. Der Aktivitätsspiegel steigt und die Beobachtungssituation wird unübersichtlich. - 27 - Anlage 3 Studie zum Nutzungsverhalten auf öffentlichen Spielplätzen in Görlitz Aufgabenstellung 2 Nutzungsanalyse für öffentliche Spielplätze Konkretisierte Aufgabenstellung - Bearbeitungsgebiet Unter Berücksichtigung momentaner städtebaulicher Entwicklungsmöglichkeiten in den Fördergebieten EFRE, Brückepark und Innenstadt Ost in den nächsten 2 bis 3 Jahren, benötigen wir konkrete Untersuchungen für folgende Spielorte. Dabei sollte nicht einzig und allein der vorhandene öffentliche Spielplatz untersucht werden sondern vielmehr Orte, an denen sich Kinder und Jugendliche generell in ihrer Freizeit aufhalten. Neben ausgewiesenen Spielplätzen sind dies beispielsweise Platzbereiche, Fußgängerzonen, Grünanlagen, Parks, Brachflächen, Baulücken oder Haltestellen. Vorschlag zum Bearbeitungsgebiet: • Spielraum Innenstadt West mit: Lutherplatz, Leipziger Platz, Jochmannstraße, Sonnenhof (Zugang Krölstraße 52) • Spielraum Innenstadt Ost mit: Wilhelmsplatz und Molkereiquartier • Spielraum Südstadt mit Sechsstädteplatz, Sattigplatz, August-Bebel-Platz und Kreuzkirchenpark Würden Kinder/ Jugendliche vom Sechsstädteplatz Schwimmhalle in Kauf nehmen, um Bolzen zu können? auch den Weg zur Weiteres Augenmerk ist auf folgende Plätze zu richten: • Stadtpark und Park des Friedens Welche Bedeutung hat dieser Spielort für Einwohner anderer Stadtteile, Besucher aus der Region oder Touristen? Wie intensiv wirkt dieser Ort als deutsch-polnische Begegnungsstätte? • Weinberggelände mit Parkeisenbahn und Volksbadgelände: Trotz schlechter Erreichbarkeit für Kinder ist er doch ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Eine gute Insellösung, die ausgebaut werden sollten? • weitere Orte in der Innenstadt, wie - Fußgängerzone Berliner Straße - Marienplatz, Demianiplatz, Kinder haben ein Bedürfnis, überall zu spielen. Was bringen weitere Angebote in Fußgängerzonen oder auf gestalteten Plätzen? Sind zusätzliche Angebote notwendig? Wie sind diese Angebote zu gestalten? aufgestellt: i.A. Christian Freudrich, Stadtgrün - 28 - Anlage 4 Das qualitative Kinder-Interview - „Mit den Augen der Kinder sehen.“ Perspektiven in der Forschung: o Sozialisationstheoretische und entwicklungspsychologische berücksichtigt Prozess der Entstehung und Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von Umwelt o Ethnographische Kinder = Akteure, die ihre Wirklichkeit in Interaktionen konstruieren in Kontext ihrer sozialhistorischen Umwelt betrachten, kulturelle Praktiken o Lebenslauftheoretische Rekonstruktion kindlicher Lebensläufe Wandel von Kindheit biographieanalytisch, exemplarisch untersuchen o Sozialstrukturelle Kinder = sozialstrukturelle Gruppe mit typischen Bedürfnissen und Benachteiligungen fordert spezielle „Sozialpolitik für das Kind“ - Paradigmenstreit: Soziologie der Kindheit oder Sozialisation des Kindes? Methoden bei Erforschung von Kindern und Kindheit o Beobachtungsverfahren (im Spiel, Klassenzimmer, teilnehmend) o Inhaltsanalytische Verfahren (Kinderaufsätze, -texte, -zeichnungen,...) o Tests (Entwicklungstests, Schulleistungstests, projektive oder qualitative) o Befragungen (offene, (teil)standardisierte Interviews, Gruppendiskussionen,...) - im deutschsprachigen Bereich Zurückhaltung bei Verwendung von Befragungen mit Kindern Kinder neigen dazu sozialen Status der Eltern zu überschätzen wollen mit sozialen Normen übereinstimmen und hierarchische Denkkategorien adaptieren begrenzte Möglichkeiten im sprachlichen Ausdruck Schwierigkeiten kindliche Aussagen richtig zu interpretieren problematisch: Untersuchungsmaterialien, -methoden, -anforderungen kindgerecht gestalten - vor allem Verwendung von qualitativen Methoden Offenheit für kindliche Sinn- und Regelsysteme herstellen diese in natürlichen Situationen mit interpretativen Mitteln erschließen Vorgehen auf Alter, Entwicklungsstand und Einzelfall abstimmen Forschungsbereiche - Schulforschung - 29 - o Besseres Verständnis von alltagskulturellem Handeln in der Schule o Perspektiven der Schüler bezüglich Lernen und Leben o Methode: Gespräche (qualitative Interviews) Kindorientierung o Beurteilung von Schulmodellen, pädagogischer Arbeit - Kindheitsforschung o Beschreibungen kindlicher Lebenswelten und –situationen o Lebensverhältnisse und –qualität von Kindern o Wandel von Kindheit im interkulturellen und intergenerativen Vergleich o Analyse soziokultureller Umwelten o Methode: Interviews - Sozialisationsforschung o Entwicklung als soziale Bildungsgeschichte o Geschlechtsspezifische Identitätsbildung, Moralentwicklung, Entwicklung sozialen Verstehens und Verhaltens o Instanzen der Sozialisation (Familie, KiGa, Schule, peer-group,...) o Individuelle Bewältigungsstrategien gesellschaftlicher Konflikte Alter und Verbalisierungsfähigkeit - für Kind ist es einfacher auszusprechen, was es sieht, hört, wahrnimmt, als seine innere Welt zu reflektieren und zu verbalisieren - Einwand gegen qualitative Interviews - Kinder sind ängstlicher als Erwachsene über sich oder andere Schuldhaftes, Kränkendes, Triebhaftes mitzuteilen - Nach 10-20 min vom Sprechen erschöpft handelnde Äußerungsmöglichkeiten anbieten (Spielen, Malen, Bewegung) - Bisher wurden Interviews mit Kindern ab 5 Jahren durchgeführt (bei jüngeren Sprachentwicklung noch nicht ausreichend) - Befragung von Kindern mit kognitiven Entwicklungsverzögerungen schwierig - Schon Schulkinder haben Fähigkeit narrativ über ihre Lebensumstände zu sprechen - von Gesprächssituation, Thema, Methode abhängig - philosophieren eine prinzipiell menschliche Fähigkeit beherrschen auch Kinder - Bereitschaft zu Interviews bei Kindern höher als bei Jugendlichen (Schutz der Intimsphäre) Jugendliche benötigen „Drittes“ als Zugang (z. B. Traumreise) - Erzählen fördern durch: o Selbstgemachte Bilder o Erzählkiste o Erzählsack o Zeittunnel o Traumreise o Erzählkarten o Handpuppe o Fotos o ... Formen qualitativer Interviews - Erhebungsverfahren, die auf Basis qualitativer Methodologie entwickelt wurden - 30 - o o o o o o o o o o o o o o o o Offene Gesprächstechnik keine geschlossenen Fragen eigene Vorstellungen und Bedürfnisse der Befragten Teilstandardisierte Interviews Leitfaden-Interview / semistrukturiertes Interview Dilemma-Interviews Erfassung unterschiedlicher Moral-Stufen, Fähigkeit zur sozialen Perspektivübernahme (~ Piaget, Kohlberg) Fokussierte Interviews (Tageslaufinterviews, Schulsituationen, Erleben institutioneller Betreuung,...) assoziative Stellungnahmen zu vorab definierten Gesprächsgegenständen Ethnographische Interviews Erfahrungen aus Lebenswelt der Kinder (nach teilnehmender Beobachtung) Kinder werden auf beobachtete Interaktionsszenen angesprochen narrative Interviews in Zusammenhang mit lebensgeschichtlichen Fragestellungen erzählgenerierende Frage Anregung zu biographischer Stegreiferzählung Nachfrageteil für Kinder sehr schwierig, hohe Anforderungen umstritten frühestens ab 10. LJ von sozialer Herkunft und Geschlecht abhängig bei dieser Form Erzählstimuli besonders wichtig Psychoanalytische Tiefeninterviews Wird in psychoanalytisch orientierten Pädagogik angewendet Anregung zur freien Phantasietätigkeit Alles, was Kind in Interviewsituation tut und spricht wir als Mitteilung angesehen Interesse an unbewussten Konflikten, Ängsten, Bedeutungsstrukturen Gegenübertragungsanalyse Szenische Darstellung der Kinder und ihre Äußerungen werden psychoanalytisch interpretiert und münden in Aufstellung psychodynaischer Hypothesen Zugang zur Kinderwelt und Ort des Interviews - Nicht selten über Schule ruhiges Zimmer für Interview - Vorteil: viele Kinder werden erreicht - Nachteil: Interviewsituation wird mit Institution Schule verbunden beeinflusst Haltung der Kinder, aufwendige Genehmigungsverfahren nötig - Schneeballverfahren - Aufrufe in Kindermedien und Freizeiteinrichtungen - Nachteil: schwer Kinder aus unteren Sozialschichten zu gewinnen - nicht ratsam einfach fremde Kinder anzusprechen (wünschen Eltern meist nicht) - Wohnung des Kindes Kinderzimmer - auch sinnvoll: Eltern und Kinder gleichzeitig in verschiedenen Räumen befragen keine direkte Einflussnahme der Eltern - Spiegelfragen Übereinstimmungen und Abweichungen der Wahrnehmung von Eltern und Kind feststellen - Interview mit mehreren Personen gleichzeitig (Eltern, Freunde, Geschwister,...) größere Informationsmenge, mehrperspektivischer Eindruck - 31 - - Grundsätzlich wichtig: Interview an einem dem Kind vertrauten Ort führen, sonst sind sie verunsichert Interviewdauer, Motivation, Kooperationsbereitschaft der Kinder - 20 min – 2 h - je länger, desto mehr Pausen, Entspannungsphasen - Experten stellten fest, dass Kinder auffallend konzentriert und motiviert waren - haben das Gefühl „an einer wichtigen Sache mitzumachen“ fühlen sich geehrt, ernst genommen - nahmen Interviews manchmal ernster als Erwachsene - wichtig, dass Thema Kinder selbst betrifft und interessiert konkreter Bezug zur Lebenswelt fühlen sich kompetent (Experten in eigener Sache) - Kind nicht als unfertigen Erwachsenen behandeln, wirkliches Interesse zeigen, Antworten ohne Wertung akzeptieren! Haltung der Interviewerin / des Interviewers zum Kind - Empathie, Wertschätzung der Wahrnehmung und Gefühle der Kinder - Interesse an Sicht der Kinder - einfühlsam, nondirektiv, kindzentriert, aufmerksam, freundlich, unterstützend, ermutigend, geduldig, zugewandt, rücksichtsvoll, vorsichtig, abwartend, annehmend und aufgeschlossen - vertrauensvolle Atmosphäre - vor Interview schon mit Kind bekannt sein / mehrere Interviews führen - technische Hilfsmittel sollten vom Kind spielerisch erkundet werden dürfen - Druck und Angst vor falschen Antworten nehmen (es gibt keine falschen Antworten!) - Kinder dürfen sich nicht wie in Schul- / Prüfungssituation fühlen - Kinder mögen es nicht, wenn sie Antworten wiederholen müssen - Schulung und Erfahrungsaustausch der Interviewer wichtig - Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, Selbstreflexion, Sensibilisierung für kindliche Kommunikation, Interaktion, Wahrnehmung Verständlichkeit der Instruktionen - wichtig, Anregungen, Fragen usw. mit Kindern testen - Kinder selbst fragen, wie sie Fragen stellen würden (Metakommunikation) - kindgerechte Sprache (kurze, präzise, jargonfreie Sätze) - Wie-Fragen werden gern beantwortet - Warum-Fragen führen hingegen zu stockenden Antworten, stören die Kinder - Direkte Fragen überhaupt vermeiden - Problematisch: Fragen nach Zeitpunkten, Zeiträumen, Entfernungen - Besonders wichtig: Wechsel der Frageform, gute Vorstellungshilfen, Ergänzungen durch Bilder, konkrete Situationen, reale Objekte, möglichst realitätsnahes Umfeld - Interview sollte wechselseitiger Prozess sein Kinder zu Fragen (Verständnis, Kommentare,...) ermutigen - 32 - Alters- und Statusunterschied in Interviewsituation - InterviewerInnen nehmen passive, lernende Rolle ein, Kinder sind Wissensvermittler - Status- und Altersunterschied nicht mehr so bedeutsam - Kindern nicht als überlegener, pädagogisch wirkender Erwachsener begegnen - Geschlecht wichtiger als Alter (z. B. Fußballfragen) Zum Antwortverhalten der Kinder - heikler Themenbereich: innerfamiliäre Konflikte - tendieren dazu konfliktarm, loyal, schützend zu antworten (Wunschantworten) - Scheu Negatives zu sagen - dennoch sehr feinfühlig und sensibel für Prozesse im sozialen Umfeld - Tabuthemen auch kulturabhängig - Antworten ebenso von Tagesform abhängig - Widersprüche sollten interpretiert werden und nicht als mangelnde Zuverlässigkeit der Aussagen abgetan werden Auswertung - Interviews transkribieren sprachliches Material inhaltsanalytisch interpretieren - Deutung des Materials, welches menschliches Verhalten / soziales Verhalten repräsentiert - Erwachsene = Fremde in der Welt der Kinder Reflektion der Interpretationen und Reaktionen der Interviewer besonders wichtig - gegenseitige Kontrolle - interpretativer Vorgang: o Nachvollzug der alltagsweltlichen Deutungen und Bedeutungszuweisungen o Typisierende Konstruktion eines Musters - verschiedene Verfahren: o qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring o Herausarbeitung von Prozessstrukturen des Lebenslaufes nach Schütze o Objektive Hermeneutik nach Oevermann o Psychoanalytische Textinterpretationen o Verfahren der Entscheidungsanalyse nach Zeiher & Zeiher Interviews sind ein geeignetes Instrument, um die alltägliche Lebenswelt von Kindern aus ihrer Sicht zu erfassen. Für die Kinder eröffnet die Interviewsituation die Möglichkeit, Dinge gegenüber Erwachsenen zu verbalisieren, die sonst ungesagt bleiben und agiert werden müssen. Quelle: Friebertshäuser, Barbara/ Prengel, Annedore (Hrsg.). (1997). Handbuch Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. Weinheim, München: Juventa Verlag - 33 - Anlage 5 Fokusgruppendiskussion Rahmenbedingungen, Spielregeln - Aufteilung in Altersgruppen, um homogene Diskussionsrunden zu erhalten - allen Gruppen mit gleicher Neugier begegnen, nicht von vornherein scheinbar weniger interessante Gruppen festlegen - Diskussion aufzeichnen! -> wenn nicht möglich, direkt im Anschluss „Gedächtnisprotokoll“ anfertigen, das wesentliche Inhalte der Diskussion zusammenfasst - auf Datenschutz achten personenbezogene Daten nur für interne Auswertungszwecke und in anonymisierter Form verwenden auf keinen Fall an Dritte weitergeben nach Beendigung der Auswertung die Aufzeichnungen vernichten - Atmosphäre von elementarer Bedeutung, gleich zu Beginn Spielregeln vorstellen: Fokusgruppe ist ein geschützter Raum. Alles was in diesem Raum gesagt wird, wird nur in anonymisierter Form ausgewertet. Alle haben die Möglichkeit sich zu beteiligen und vor allem auch, Kritik zu äußern. Niemand muss „ein Blatt vor den Mund nehmen“. Es gibt keine falschen oder richtigen Antworten. Es kommt nur darauf an, dass die Kinder authentisch berichten. - Kinder als „Experten“ und „Spezialisten“ betrachten - deutlich machen, dass man ihre Hilfe benötigt -> fördert Akzeptanz, fühlen sich ernst genommen - niemals Wertung bezüglich des Gesagten abgeben! - auf kritische Aussagen, die Kinder oder Jugendliche treffen, eingehen, keine „Ja, aber...“-Spiele - wenn ich mit Kritik der Kinder oder der Jugendlichen umgehen kann, sind diese auch bereit einen konstruktiven Input zu geben Durchführung, Moderation - am besten ist Moderatorenteam, das aus zwei Personen besteht (möglichst männl. + weibl.) lebendigere Stimmung, Aufmerksamkeitsleistung verteilt sich auf zwei Personen, die abwechselnd moderieren und beobachten können - mit Vorstellungsrunde beginnen, auch Moderatoren! - Kinder nach Name, Alter, Klasse, Hobbys und Interessen fragen -> für mich Sitzordnung mit Informationen skizzieren - 34 - kann Kinder mit Namen ansprechen und auf Hobbys als Anknüpfungspunkte zurückgreifen schafft freundliche Atmosphäre - Getränke (und Gebäck) bereitstellen und anbieten -> Kinder sollen sich als gern gesehene Gäste fühlen - sich selbst bedienen, damit Kinder es nachmachen können - Leitfaden: Grobablauf durch Themenblöcke und Fragen vorgegeben, „springen“ aber völlig normal - Kommentaren der Kinder genügend Raum lassen, führt zu interessanteren Ergebnissen als das verkrampfte Einhalten einer Fragenfolge - Leitfaden soll nur nötige Sicherheit geben, alle wichtigen Themen anzusprechen - generell ist es wichtig, positiv zu verstärken -> die Antworten aufnehmen, den Kernaspekt wiederholen, diese Aussage positiv verstärken und so die Diskussion fortführen. Niemals Wertungen vornehmen! - Leitfragen immer an Gruppe stellen, damit jeder gleiche Chance hat sich zu äußern - Nachfragen können an einzelne Kinder gestellt werden, dabei ist es sinnvoll, an frühere Dialoge und Informationen anzuknüpfen - je jünger die Kinder sind, desto höher sollte der Anteil an Einzeldialogen sein - oft schweigen einzelne Kinder und wollen sich nicht an Diskussion beteiligen -> diese Kinder immer wider ansprechen und versuchen sie zu integrieren Auswertung - Protokolle geordnet nach Altersgruppen durchgehen - Kernaussagen am Rand notieren - Auswertungen sind immer individuell, da sie sich aus den lokalen Besonderheiten, meinen Vorarbeiten und Zielen ergeben auf jeden Fall vermeiden: - keinen Druck ausüben! Kinder müssen das Gefühl haben sich freiwillig einbringen zu können. - Abstraktionsvermögen der Kinder nicht überschätzen! konkrete Gesprächsanregungen geben, Beispiele nennen, immer konkret und nicht allgemein nachfragen. - selbst nicht zu viel reden! Wichtigstes Ziel ist es, einen Dialog entstehen zu lassen, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Die Analyse ist während der Diskussion nicht wichtig, bei der Moderation nicht ständig daran denken, ob das, was gesagt wird, auch „verwertbar“ ist. - 35 - Anlage 6 Leitfaden-Interview EINSTIEG • Gehst du gern auf Spielplätze? RÄUMLICHER ASPEKT • Auf welchen Spielplatz gehst du am liebsten? • Welcher gefällt dir nicht so sehr? • Wie kommst du zu diesem Spielplatz (zu Fuß, Fahrrad, Auto, Eltern, KiGa, Schule, Hort)? • Gehst du auch auf andere Plätze / Treffpunkte? Warum? • Gibt es deiner Meinung nach noch andere Orte, wo man gut spielen kann? ZEITLICHER ASPEKT • Wie oft spielst du auf Spielplätzen (täglich, einmal / mehrmals pro Woche, unregelmäßig,...) • Wann bist du meistens auf dem Spielplatz (Tageszeit)? • Wie lange bist du auf dem Spielplatz? • Was machst du bei schlechtem Wetter? SOZIALER ASPEKT • Mit wem gehst du auf Spielplätze (Eltern, Geschwister, Freunde,...)? • Gehst du auch mit deiner KiGa-Gruppe, Schulklasse, Hortgruppe auf Spielplätze? • Darfst du allein zum Spielplatz gehen? • Machst du mit deiner Familie Ausflüge zu weiter entfernten Spielplätzen? • Mit wem spielst du auf dem Spielplatz? • Fühlst du dich (manchmal) von anderen Kindern oder ihren Eltern gestört? • Hast du das Gefühl von den anderen Kindern akzeptiert / erwünscht zu sein? • Wie findest du es, dass auch Jugendliche auf dem Spielplatz sind? GERÄTE / SPIELSACHEN • Was spielst / machst du auf dem Spielplatz am liebsten? • Welche Geräte / Spielsachen findest du besonders toll? • Was magst du eher nicht oder benutzt du nicht? • Was würdest du dir noch wünschen? POLNISCH – DEUTSCHER ASPEKT FRAGEN AN DIE POLNISCHEN KINDER • Gehst du nach Görlitz auf die Spielplätze? • Wenn ja, dann auf welche? • Hast du deinen beliebten Spielplatz in Görlitz? • Wie oft gehst du nach Görlitz auf die Spielplätze? • Warum gehst du nach Görlitz spielen? • Was gefällt dir dort am besten? - 36 - • Fühlst du dich auf den Spielplätzen in Görlitz sicher/ von deutschen Kindern akzeptiert/ gut angenommen? FRAGEN AN DIE DEUTSCHEN KINDER • Triffst du manchmal polnische Kinder auf den Spielplätzen in Görlitz? (wie oft) • Wenn ja, wo am meisten? • Wie ist deine Beziehung zu den polnischen Kindern? Stören sie dich? FRAGEN AN DIE DEUTSCHEN UND POLNISCHEN KINDER • Wenn auf dem Spielplatz polnische/deutsche Kinder sind, nimmst du mit ihnen den Kontakt auf? • Spielst du mit den polnischen/deutschen Kindern zusammen? • Wie verständigst du dich mit den polnischen/deutschen Kindern? (durch die Sprache, durch Zeichen, das Spiel selbst) • Haben die polnischen Kinder andere Spiele als du? • Wenn ja, wie spielen sie? ALLGEMEINER ASPEKT • Wie alt bist du? • Wo wohnst du (Stadtteil, Straße)? • Wie weit ist dein Lieblingsspielplatz von deinem Zuhause entfernt? - 37 - Anlage 7 Leitfaden Fokusgruppendiskussion 1. Warm-up und Selbsteinordnung Eigene Vorstellung und Begrüßung Erklärung des übergeordneten Ziels der Fokusgruppendiskussion/Bilder Spielregeln erklären Kennenlernrunde 2. Einführende Fragen Geht ihr gern auf Spielplätze? Mit wem? Wann? Wo spielt ihr noch? (Geht ihr in Hallenbad, Eisstadion, Bolzplätze, Brunnen?) 3. Spielverhalten Was spielt ihr auf dem Spielplatz am liebsten? Womit spielt ihr? Bringt ihr zusätzlich Spielzeug von Zuhause mit? Reicht euch das vorhandene Angebot? (Fehlt euch etwas auf dem Spielplatz oder reicht das aus, was da ist?) Spielen eure Eltern mit? Kennt ihr die anderen Kinder auf dem Spielplatz? Spielt ihr mit ihnen oder lieber allein? Stören euch andere Kinder (Jugendliche...)? Habt ihr (schon ´mal) Angst vor jemandem (gehabt) (z.B. Jugendliche, Erwachsene)? Wo spielt ihr bei schlechtem Wetter? Möchtet ihr auch bei schlechtem Wetter auf Spielplätze? (je nach Antwort Überdachung vorschlagen) 4. Sicherheit Wie kommt ihr auf den Spielplatz (allein, Auto, Rad...) Gibt es Fußgängerampeln oder Zebrastreifen? Sind neben dem Spielplatz Straßen, auf denen viele Autos fahren? Fahren viele Straßenbahnen? Habt ihr schon mal etwas erlebt oder gesehen, wo es richtig gefährlich wurde (z.B. beim Überqueren der Straße zum Spielplatz oder auch auf dem Spielplatz)? 5. Traum Wenn ihr einen Spielplatz bauen könntet, wie sehe der aus? - 38 - Anlage 8 Erfahrungsbericht: Möglichkeiten der Spielplatznutzung in Görlitz für Kinder mit Behinderung Diesem Bericht liegen Erfahrungen in der Freizeitbetreuung von Kindern mit geistiger und/oder Mehrfach-Behinderung zu Grunde. Der Schwerpunkt wird vor allem auf die Betrachtung der Spielplätze in Bezug auf die Nutzung von Rollstuhlfahrern gelegt. Der Spielplatz hinter dem Heiligen Grab lag in der Nähe der Schule und war daher ein Anlaufpunkt den wir öfter nutzten. Der Spielplatz besitzt eine größere Wiese die vor allem zum Fußballspielen und rum rasen mit dem Rollstuhl sehr gut geeignet ist. Weiterhin ist ein Klettergerüst vorhanden an dem eine Gummimatte in Art einer Schaukel befestigt ist. Auf diese Matte konnten wir die Rollstuhlkinder gut drauf legen und sie eine wenig Schaukeln lassen. Das einzige Problem an der Anlage war das keine Absperrung vorhanden war und alle Kinder genau im Augen behalten werden mussten. Der Platz bietet auch die Möglichkeit im Winter Schlitten zu fahren und im Herbst Drachen steigen zu lassen. Zum Kidrontal war der Weg etwas weiter und durch den vorhandenen Berg auch beschwerlicher. Meist sind wir hingegangen um Enten zu füttern. Der Spielplatz bot die Möglichkeit zum Rutschen, wo jedoch aufgepasst werden musste, dass die Kinder nicht aus der Rutsche heraus geworfen wurden. Als die Drehscheibe noch vorhanden war, konnten wir die Rollstuhlkinder mit Decken darauf legen und sie langsam drehen lassen. Bei schnellerer Drehbewegung würden sie herunter rutschen. Im Kidrontal befindet sich auch ein in den Boden eingelassenes Trampolin was aus vier kleinen Vierecken besteht. Leider ist es nur sehr schwer zu finden und zu erreichen, da es auf einem Hügel gebaut wurde, der nur durch Treppen zu erreichen ist. Aber nach etwas Kraftaufwand lässt sich auch diese Hürde meistern. Die Rollstühle können auf die Trampoline gestellt werden, auch wenn diese dazu etwas zu klein sind. Besser wäre es, die Kinder aus dem Rollstuhl zu nehmen und sie beim Hüpfen festzuhalten. Größere Trampoline wären natürlich fantastisch, da wir viele Kinder haben die das Trampolin lieben, vor allem Autisten und Hyperaktive Kinder. Das Trampolin wird für die Rollstuhlfahrer meist zur Stimulation und Reizanregung verwendet. Dabei liegen die Kinder auf dem Trampolin und der Betreuer springt oder die Kinder werden festgehalten während der Betreuer springt. Auch das Kidrontal eignet sich sehr gut zum Rodeln. Für die Rollstuhlfahrer hatten wir einen größeren Behälter in den die Kinder mit Decken hineingelegt wurden. Dann wurden sie abgeschoben und fuhren den Berg - 39 - runter. Unsere Zivis waren sehr mutig und rasten mit den Rollstühlen den Abhang hinunter, die Kinder hatten dabei sichtlich Spaß. Im Sommer nutzten wir den Park zu einer Schnipseljagd und als Liegewiese. Der Stadtpark war natürlich auch ein beliebtes Ausflugsziel, dass aber leider weit entfernt von der Schule liegt. Der Weg dorthin ist mit den Rollstühlen sehr beschwerlich durch die vielen Bordsteinkanten und einigen Anstiegen. Im Stadtpark reizt uns immer die große Schaukel auf die gleich mehrere Kinder draufgelegt werden können. Für die anderen Kinder ist die Schaukel am geeignetsten, es sind nur leider immer zu wenig. An das Klettergerüst trauten sich die Kinder nur selten und gingen nur mit Hilfe und mehreren Aufforderungen drauf. Eine Rutsche wäre hier natürlich toll. Der an der Neiße vorhandene Spielplatz war einmal unser Ziel. Die Kinder fingen an auf den Hügel zu klettern, nur kamen sie nicht ohne Hilfe wieder runter, da es zu steil und rutschig war. Für Rollstühle war hier nichts geeignetes vorhanden. Auf dem Weg zur Neiße gingen wir meist an den Klaviertasten hinter dem Arbeitsamt vorbei. Die Kinder hatten immer viel Spaß auf den Tasten rum zu springen und laute Musik zu machen. Mit Rollstühlen funktionierte es aber nicht so gut, daher gibt es nur die Möglichkeit die Kinder aus dem Rollstuhl zu nehmen und gemeinsam mit ihnen zu springen. Die Tasten sind aber auch etwas versteckt. Auf dem ….platz gibt es einen wilden Esel der vier Sitzplätze hat, sowie Haltegriffe und Leisten zum abstellen der Füße. Der Esel wäre sehr geeignet um gemeinsam mit Rollstuhlfahrern drauf zu sitzen. Man könnte sie von hinten gut festhalten. Ein großer Ausflug zur Parkeisenbahn machte den Kindern auch sehr viel Spaß. Die Parkeisenbahn eignet sich auch für Rollstuhlfahrer. Im allgemeinem sind Geräte gut geeignet bei denen sich die Kinder gut festhalten können und der Betreuer Hilfestellung geben kann. Dies sollte auch bei Klettergerüsten beachtet werden. Hier wären Seile (zum Festhalten) und ausreichend Platz (für die Hilfestellung des Betreuers) ein Vorteil um gemeinsam mit dem Kind zu klettern. Schaukeln mit Rückenlehne und Gurten zum Festmachen wären toll, sowie ein Sandkasten in den Rollstuhlfahrer reingesetzt werden könnten. Auch Federschaukeln sind eine Möglichkeit, da die Kinder hier leicht festgehalten werden können. - 40 - Anlage 9 Ergebnisraster Phase Teilnehmende Beobachtung Spielplatz Blockhausstraße wo wird gespielt? (Highlights) Rutsche & Seilgerüst Kletterturm Parkeisenbahn Kreuzkirchenpark Lutherplatz alles neu > alles interessant Kreisel Jochmannstraße Kletterspinne großes Klettergerüst Naturmaterialien Sonnenhof Leipziger / Bautzener Jakobskirche Sechs-Städte-Platz August-Bebel-Str. an Mittelschule 6 wie wird gespielt? schnell rutschen Kletterhasche Feuerwehr drehen (lassen) Hasche, verstecken Fahrradfahren Skateboard / Bike / Skaterpark wird alles zweckmäßig und gut genutzt hoch und runter Kletterhasche Fahrradfahren Monsterrutsche großes Klettergerüst Sandkasten und Bänke Qualitätsmängel / Gefahren Straße dicht an Bolzplatz keine keine Holz morsch Sand dreckig Stromkasten (?) rundrum Straßen (Spielstraße machen!) Mittelbalken Kletterspinne Glocken ab Holz morsch kleine Reparaturen Seile erneuerungsbedürftig Zugang über Straße ohne Ampel Bagger reparaturbedürftig Steine > wozu?! Kanten > Verletzungsgefahr teilw. Klettergerüste Bälle rollen unter Zaun durch zweckmäßig, Ball-rollern grobe Kieselsteine als Untergrund Treffpunkt Klettergerüste Sandkasten Pferd (teilw. Mit Hilfe) Drehscheibe Bänke - 41 - Defizite zu versteckt! kein Sandkasten keine "Biker-Strecke" zu wenig Spielgeräte Flops Seilzirkus Nordhöhe keine Nutzer Kidrontal Skateboard / Bike / Skaterpark Spielplatz nicht genutzt Innenhof 2 Leschwitzer Str. Stadtpark alles Hugo-Keller-Straße keine Nutzer Uferstraße Steinschaukel Hangelwand Rauschwalde keine Nutzer POLEN auf Spielplatz, aber nicht mit Geräten grundsätzlich - 42 - Zugang über Straßenbahngleise & Straße Reparaturen nötig! versteckt gesperrt > warum!? Straßenbahn & Straße keine zweckmäßige Nutzung sehr steinig Seil an Steinschaukel abgenutze Kletterhänge > Rutschgefahr Hasche, Verstecken miteinander vieles zerstört keine modernen Spielgeräte Hundekot! meist nur Sandkästen und Federfiguren zuviele Sandkästen barrierefreie Geräte veraltete Spielgeräte (alte Klettergerüste, Wippe, usw.) Anlage 10 Interviewauswertungen: „Die Kleinen in Görlitz“ Spielplatzinterviewauswertung Interview E 1 1. Moto Vom Raubbau (Abbau) vermeintlich morscher Spielgeräte auf Spielplätzen aus Sicht eines Kindes Gefährliches Klettern auf Spielgeräten 2. Zusammenfassende Nacherzählung Heike (7 Jahre) mag bunte Spielgeräte auf Spielplätzen. Sie bemängelt jedoch, dass der Regen das Bunt auf den Spielgeräten auf den Spielplätzen, die sie nutzt, weggewaschen hat. Sie geht meistens mit ihrer Mutter, manchmal mit ihrem Bruder (der jetzt aber wenig Zeit hat, wegen seiner Schule) oder mit dem Hort auf Spielplätze. Sie mag Spielgeräte an denen es verschiedene Wege des Bekletterns gibt, Schaukeln, „Kletterwände“ (wie im Kreuzkirchenpark) und Rutschen mit verschiedenen Wegen. Stören tut sie, wenn Jugendliche ihre Bierflaschen auf den Spielplätzen liegen lassen und sie mag keine gefährlichen Spielgeräte. Hauptsächlich geht sie auf die Spielplätze: am „Stadtpark“ (mit dem Kindergarten), der „Parkeisenbahn“, in der „Blockhausstraße“ und dem „Kreuzkirchenpark“. Sie erzählt, dass auch manchmal Jugendliche auf dem Spielplatz sind, wenn sie da ist, die andere Kinder ärgern, sie schubsen oder ihnen etwas wegnehmen. Sie musste auch erleben, dass ihr „Katzenhaus“ abgebaut wurde (Stadtpark) und dafür was nicht so tolles hingebaut wurde (Haus zum Klettern) mit gefährlichen Griffen zum Klettern. Im Winter nutzt sie die Spielplätze trotzdem und baut Schneemänner und spielt mit dem Schnee. Sie denkt beim Malen ihres Traumspielplatzes auch an Bänke zum Ausruhen für Mamas und Opas. Jedoch lässt sie ebenfalls verlauten, dass die „Opas immer so rum tottern“ und die sie deshalb überhaupt nicht mag. 3. Stichwortliste Am liebsten geh ich auf den Spielplatz (Stadtpark) schöne Schaukel, […] alles ziemlich schön das Blöde finde ich, dass da immer paar Gebäude abgemacht werden, obwohl […] die noch ganz gut sind beim ganz schön schaukeln […] da quietscht das so und da hab ich Angst hoch zu schaukeln ich muss mit Mama gehen oder ich geh mit dem Hort die Jugendlichen oder Erwachsenen haben […] auf dem Spielplatz Bierflaschen liegen lassen - 43 - solche hohen Dinger […] so über Kreuz […] ziemlich hoch […] da konnte man ganz, ganz leicht runter stürzen gibt so ein Klettergerüst bei der „Parkeisenbahn“, das ist auch ziemlich gefährlich ich mag so eine graue Welt nicht, die nicht so schön bunt ist ein Spielplatz, da wo wir immer hingehen, mit dem Hort, da ist es nicht so schön, weil nämlich alles grau ist und da wo „bunt“ drauf war, ist alles wieder weggewaschen (Stadtpark) ein schöner Spielplatz, da ist ein Kletterbalken und alles schön, bloß der ist ziemlich grau ich hätte auch gern noch ne Schaukel gehabt am liebsten hätte ich so einen Spielplatz, wo noch so eine richtig schöne Kletterwand ist ich finde manche Jugendliche echt doof, die schon aus dem Hort raus sind die schmeißen nämlich manchmal einfach die Bierflaschen irgendwohin da tun die (Jugendlichen) einfach andere Kinder ärgern und denen was wegnehmen und die auch vom Klettergerüst runterschubsen das ist überhaupt nicht schön so entweder aus Holz oder aus Metall, das man da nicht runter fällt, dass da so ein Gerüst ist, wo man sich festhalten kann und das man da auch ein bisschen auf dem Seil hochklettern kann und das man da auch schön runter rutschen kann da hatten wir ein „Katzenhaus“. Doch das wurde abgebaut. […] das war so schön. Da war, solche Stiele, dann war so ne kleine Küche, […] da konnte man hochklettern […] das hab ich gemocht. Aber das wurde weggebaut und da wurde was nicht so tolles gebaut dafür. (Stadtpark) solche Griffe, da muss man immer so hin und her hangeln und das ist gefährlich da war so ne richtig schöne Rutsche, wo solche, wo man hochklettern kann, da gab’s ganz verschiedene Wege und da gab’s dann noch so ne Brücke, wo man da lang gehen kann und da waren solche Hügel, wo die drauf stand und da konnte man dann runter rutschen da sind bloß noch diese zwei leeren, blöden Hügel da ein Fahrradweg im Winter? Da spiel ich manchmal auf die Spielplätze mit dem Schnee, bau Schneemänner zwei Bänke, damit man sich ausruhen kann für die Opas, die ich überhaupt nicht mag weil, manche, die tottern dann rum so ein richtig schönes langes Balken so ein Haus, da gibt’s auch wieder drei, nee vier, fünf […] Wege, gibt’s da, wo man hochklettern kann, runter da kann man auch balancieren und da sind auch so Griffe, wo man wie ein Äffchen hangeln muss bloß, dass da kein Tisch ist, in dem kleinen Häuschen, wo man dann mal ein bisschen ausruhen kann und ne Rutsche! Der Spielplatz ist eigentlich gar nicht so für kleinere Kinder gedacht, außer der Rutsche 4. Themenkatalog 1. (noch) kein Alleingang zum Spielplatz - 44 - ich muss mit Mama gehen oder ich geh mit dem Hort 2. die Sicherheit von Spielgeräten beim ganz schön schaukeln […] da quietscht das so und da hab ich Angst hoch zu schaukeln solche hohen Dinger […] so über Kreuz […] ziemlich hoch […] da konnte man ganz, ganz leicht runter stürzen gibt so ein Klettergerüst bei der „Parkeisenbahn“, das ist auch ziemlich gefährlich solche Griffe, da muss man immer so hin und her hangeln und das ist gefährlich 3. Farbe auf Spielplätze ich mag so eine graue Welt nicht, die nicht so schön bunt ist ein Spielplatz, da wo wir immer hingehen, mit dem Hort, da ist es nicht so schön, weil nämlich alles grau ist und da wo „bunt“ drauf war, ist alles wieder weggewaschen (Stadtpark) ein schöner Spielplatz, da ist ein Kletterbalken und alles schön, bloß der ist ziemlich grau 4. mein Traumspielplatz Am liebsten geh ich auf den Spielplatz (Stadtpark) schöne Schaukel, […] alles ziemlich schön ich hätte auch gern noch ne Schaukel gehabt am liebsten hätte ich so einen Spielplatz, wo noch so eine richtig schöne Kletterwand ist so entweder aus Holz oder aus Metall, das man da nicht runter fällt, dass da so ein Gerüst ist, wo man sich festhalten kann und das man da auch ein bisschen auf dem Seil hochklettern kann und das man da auch schön runter rutschen kann ein Fahrradweg so ein richtig schönes langes Balken so ein Haus, da gibt’s auch wieder drei, nee vier, fünf […] Wege, gibt’s da, wo man hochklettern kann, runter da kann man auch balancieren und da sind auch so Griffe, wo man wie ein Äffchen hangeln muss zwei Bänke, damit man sich ausruhen kann und ne Rutsche! 5. das Problem Jugendliche die Jugendlichen oder Erwachsenen haben […] auf dem Spielplatz Bierflaschen liegen lassen ich finde manche Jugendliche echt doof, die schon aus dem Hort raus sind die schmeißen nämlich manchmal einfach die Bierflaschen irgendwohin da tun die (Jugendlichen) einfach andere Kinder ärgern und denen was wegnehmen und die auch vom Klettergerüst runterschubsen das ist überhaupt nicht schön 6. Abbau der Spielgeräte – „Raub“ der kindlich phantasierten Welt - 45 - das Blöde finde ich, dass da immer paar Gebäude abgemacht werden, obwohl […] die noch ganz gut sind da hatten wir ein „Katzenhaus“. Doch das wurde abgebaut. […] das war so schön. Da war, solche Stiele, dann war so ne kleine Küche, […] da konnte man hochklettern […] das hab ich gemocht. Aber das wurde weggebaut und da wurde was nicht so tolles gebaut dafür. (Stadtpark) da war so ne richtig schöne Rutsche, wo solche, wo man hochklettern kann, da gab’s ganz verschiedene Wege und da gab’s dann noch so ne Brücke, wo man da lang gehen kann und da waren solche Hügel, wo die drauf stand und da konnte man dann runter rutschen da sind bloß noch diese zwei leeren, blöden Hügel da bloß, dass da kein Tisch ist, in dem kleinen Häuschen, wo man dann mal ein bisschen ausruhen kann 7. jahreszeitliche Änderungen im Winter? Da spiel ich manchmal auf die Spielplätze mit dem Schnee, bau Schneemänner 8. Generationenkonflikt zwei Bänke, damit man sich ausruhen kann für die Opas, die ich überhaupt nicht mag weil, manche, die tottern dann rum 5. Paraphrasierung H. (sieben Jahre) geht meistens mit ihrer Mutter oder mit dem Hort auf den Spielplatz (1). Sie mag bunt bemalte Spielgeräte (3) und bemängelt den Zustand, der abgewaschenen nicht mehr bunten Spielgeräten auf den Spielplätzen, die sie besucht (3). Sie mag am liebsten Klettergerüste mit verschiedenen Wegen der Begehbarkeit (4). Ihr Traumspielplatz sollte Möglichkeiten zum klettern, schaukeln, rutschen und balancieren beherbergen (4). Die Sicherheit der Spielgeräte ist ihr ebenfalls wichtig, so sollten Schaukeln nicht quietschen und Klettergerüste nicht zu hoch und immer so gebaut sein, dass man Möglichkeiten zum festhalten hat (2). „Überhaupt nicht schön“ findet H., wenn Jugendliche ihre Bierflaschen auf dem Spielplatz liegen lassen und auch, dass sie andere Kinder ärgern, ihnen etwas wegnehmen oder sie auch vom Klettergerüst schubsen (5). Des Weiteren findet sie „blöd“, wenn ihre kindlich phantasierte Spielwelt einfach abgebaut wird, obwohl diese Geräte, ihrer Meinung nach, noch ganz gut sind (6) und dafür nicht so tolle Geräte aufgebaut werden (6) oder dafür gar nichts Neues entsteht (6). Im Winter nutzt sie ebenfalls die Spielplätze zum Spielen mit Schnee (7). Sie denkt bei ihrem Traumspielplatz zwar einerseits an die Sitzmöglichkeiten u. a. für „Opas“, sagt aber im gleichen Atemzug, dass sie diese überhaupt nicht mag, weil sie oft meckern würden (8). 6. Die zentralen Kategorien 1. farbliche Gestaltung der Spielplätze 2. „Raubbau“ der kindlich phantasierten Welt - 46 - 3. Spielgeräte mit verschiedensten Möglichkeiten des Begehens 4. die Sicherheit 5. Generationenkonflikte (Jugendliche, „Opas“) ************* Auswertung Interview E 2 1. Motto „Ich nenne es Spaßkugel“ 2. Zusammenfassende Nacherzählung Georg geht gern auf Spielplätze (Wilhelmsplatz, Stadtpark, an der Neiße). Auf dem Wilhelmsplatz gefällt ihm ein Gerät überhaupt nicht, da ihm dort einmal sehr schlecht wurde (eine Art kleines Karussell). Er besucht Spielplätze mehrmals die Woche zu Fuß, entweder mit seiner Mutter, dem Babysitter oder mit der Schulklasse. Allein darf er nicht gehen. Als alternative Spielorte oder Ausflugsziele nennt er Kleinwelka, den Tierpark, die Kulturinsel Einsiedel oder Kindergeburtstage in privaten Wohnungen / Häusern. Im Winter rodelt er sehr gerne. Wenn er mit seiner Klasse auf dem Spielplatz ist (die Schule geht immer auf den Stadtparkspielplatz), spielt er mit seinen Freunden, ansonsten meist alleine. Einmal wurde er von Jugendlichen aus dem Hort geärgert, aber sonst stört es ihn nicht, wenn Teenager auf dem Spielplatz sind. Er ist der Meinung, dass man eine Altersbeschränkung für Spielplätze einführen sollte (bis 14 Jahre). Auch sonst ist er sehr auf die Sicherheit bedacht (hohe Klettergeräte, Gefährlichkeit seiner selbst entworfenen Spaßkugel, bruchsichere Scheiben, Notfallhammer,...). Auf meine Frage nach Geräten malt er eifrig „seine Spaßkugel“, welche viele Klettermöglichkeiten, eine Seilbahn und Trampoline beinhaltet. Besonders stolz ist er, als ich ihm sage, dass ich sein Bild Angestellten der Stadt zeigen werde und es uns wichtig ist, die Meinung von Kindern zu erfahren. Zum Schluss schreibt er seinen Namen („Unterschrift“), Alter und Klasse auf das Bild. 3. Stichwortliste - Spielgeräte mich nicht zum Brechen bringen... (5) an der Neiße oben, Stadtparkspielplatz, der Neue neben der StraßbourgPassage (1) da muss man sich so drehen und danach musste ich einmal brechen (2), (5) manchmal mit der Schule (4) wenn jemand Geburtstag hat bei dem im Haus (1), (9) Go-Kart fahren (1) Im Tierpark (1) Dresden an der Elbe grillen (1) Schulfest grillen (1) Ein paar Mal in der Woche, wie’s grad kommt, 1, 2, 3 Stunden (9) Hügel zum Rodeln (1), (10) Nach vorn geflogen und mit dem Gesicht auf ein Eisbruchstück (3), (5) Manchmal mit der Schule, manchmal mit meiner Betreuung, manchmal mit meiner Mutti (4) - 47 - - Stadtpark, wir gehen bloß auf den! (Schulklasse) (1) Saurierpark, Tierpark (1) Abenteuerburg, Tunnel (2), (8) Mit meiner Klasse (4) Mit meiner Mutti und sonst mit niemandem (4) Teenager haben mich mit Steinen, Holzstücken und Sand beworfen, ich hab’s bloß einmal erlitten (3), (5), (7) Jugendliche, die können einen ja auch manchmal kidnappen (3), (7) Ich würd sagen bis 14 (7) Ich hab jetzt so nen kleenen Plan (8), (10) Ich nenn es Spaßkugel (2), (8), (10) Polnische Kinder? – ganz (5x) oft! (6) Also ich versteh sie nich gut (6) Aber verständigen, das is ne andere Geschichte (6) Ich hab mal so eine Holzhacke gefunden (2), (5) Der Fund is vielleicht für normale Menschen Müll, aber für mich ist es eine unschätzbare Wertsache (10) Diese ganzen Seile (2), (8) Trampolin (2) Rutschstangen (2) Sicherheitsgurt (3) Ne Art Seilbahn (2) Kleine Leitern (2), (8) Dann macht’s eben Spaß (5) Den tollen Spielplatz mit den Baumhäusern (Einsiedel) (1), (5), (8) Manche Geräte waren gefährlich (3), (5) Wenn ich da runterfalle (3), (10) Kugelbad (2) ICE-Glas, unzerbrechlich (3) Den dürfen nur die Erwachsenen bedienen (Notfallhammer) (3) Ob die dieses Spielgerät gefährlich finden (3) Wir spielen gern solche Sachen wo viel Klettern dabei ist (2), (5), (8), (10) Da will man ein neues Spielgerät (5), (8) Rutsche und Schaukel einfach zuviel (langweilig) (2) 4. Themenkatalog 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Spielorte Spielgeräte Sicherheit / Gefahren Mit wem? Erfahrungen / Gefühle Polnische Kinder Jugendliche Klettern Wann? Persönlich Wichtiges - 48 - 5. Paraphrasierung Georgs Spielplatznutzung in Görlitz beschränkt sich auf den Stadtpark, den Wilhelmsplatz und den Spielplatz an der Neiße (?). Seine Mutter betreibt mit ihm also keinen Spielplatztourismus. Er sucht alle Spielplätze zu Fuß auf. Lediglich am Wochenende oder in den Ferien machen sie gemeinsam Ausflüge zu anderen Spielorten, beispielsweise zum Saurierpark in Kleinwelka, auf die Kulturinsel Einsiedel oder in den Tierpark Görlitz. (1) Auf die Frage nach besonderen Spielgeräten fällt ihm zuerst ein besonderes im negativen Sinne ein. Es ist eine Art Karussell auf dem Wilhelmsplatz, auf dem ihm sehr schlecht wurde. Dies scheint ein sehr „einschneidendes“ Erlebnis für ihn gewesen zu sein, denn er kommt im Laufe des Interviews mehrmals darauf zurück. Im Allgemeinen gefallen ihm Geräte, bei denen das Spiel nicht vorgegeben wird, sondern kreativ entwickelt werden kann, sehr gut. Hierzu nennt er Abenteuerburg, Baumhäuser, Tunnel, Seile, Leitern, Rutschstangen und vor allem seine selbst entworfene „Spaßkugel“. Diese besteht aus vielen Seilen, Leitern und Klettermöglichkeiten und einer Seilbahn. Außerdem begeistern in Geräte zum Toben (Trampolin, Kugelbad,...). Traditionelle Spielgeräte, wie Schaukel und Rutsche, findet er auch gut, gleichzeitig äußert er aber, dass diese sehr schnell langweilig werden. (2) Besonders auffällig war bei diesem Interview Georgs Sicherheitsbedürfnis und sein Blick für Gefahren. So malte er an seine Seilbahn einen roten Sicherheitsgurt und auch die Scheiben im Kugelbad sollten nach seinen Vorstellungen aus Sicherheitsglas sein. Außerdem gibt es dort einen Feuerlöscher und einen Nothammer, wie er ihn wahrscheinlich aus Bussen kennt. Er machte sich Gedanken, ob die Mitarbeiter der Stadt seinen Entwurf als zu gefährlich einschätzen könnten und hat Angst von Jugendlichen gekidnappt zu werden. Auch bei besonders hohen Spielgeräten sah er eine gewisse Gefahr herunter zu fallen. (3) Georg scheint keine Freunde in seinem direkten Wohnumfeld zu haben, da er Spielplätze nur mit seiner Mutter oder dem Babysitter besucht. Lediglich die Schulklasse ermöglicht es ihm auch mit anderen Kindern dort zu spielen. Sonst spielt er meist allein. (4) Polnische Kinder trifft er zwar sehr oft auf deutschen Spielplätzen, aber er hat noch nie Kontakt zu ihnen aufgenommen, da er die polnische Sprache nicht versteht. Auch andere Kommunikationsformen probiert er nicht aus. Daraus könnte man schließen, dass er gar kein Bedürfnis hat mit den polnischen Kindern zu spielen, so wie er auch keine fremden deutschen Kinder anspricht oder mit ihnen spielt. (6) Jugendliche auf dem Spielplatz stören Georg im Allgemeinen nicht. Es gab nur einen Vorfall, bei dem sie ihn ärgerten. Grundsätzlich findet er aber eine Altersbeschränkung für Spielplätze sinnvoll. Man hat auch bei dieser Nutzergruppe das Gefühl, dass Georg ihnen aus dem Weg geht und somit gar nicht erst Konflikte entstehen. (7) Klettern ist ein sehr großes Bedürfnis von Georg. Er bevorzugt eindeutig Spielgeräte, auf denen man kreativ klettern kann. Dabei ist die Bauweise eher zweitrangig, da ihm sowohl die futuristische Art auf dem Wilhelmsplatz, als auch der Kulturinsel-Stil sehr gut gefällt. Wichtig ist ihm die Individualität und der Aufforderungscharakter / die Herausforderung der Spielgeräte. (8) Zeitlich gesehen konnte keine Regelmäßigkeit bei den Spielplatzbesuchen festgestellt werden. Auch die Dauer des Aufenthalt ist bei Georg sehr unterschiedlich. Nur mit der Schule besucht er regelmäßig montags und donnerstags den Stadtparkspielplatz. Im Winter geht er vor allem Rodeln, was ihm viel Spaß macht. (9) Persönlich wichtig ist ihm, wie schon erwähnt, das Klettern, die Sicherheit der Spielplätze und auch die Kreativität. Dies konnte er eindrucksvoll mit seinem Plan der „Spaßkugel“ beweisen. (10) - 49 - 6. zentrale Kategorien 1. 2. 3. Klettern Sicherheitsbedürfnis Individualität im Spielen ************* Interviewauswertung E 3 Datum des Interviews: 08.05.06/ 15.00 Uhr Nacherzählung: Lilly erzählt, das ihr Vater im Gefängnis ist und sie nur mit der Mutter oder dem Opa zusammen auf den Spielplatz geht. Die Mutter geht nicht täglich mit ihr auf den Pielplatz, sondern nur wenn sie Zeit hat. Manchmal kommt auch ihre Cousine mit. Sie fährt schon Fahrrad und liebt die Rutsche auf dem Spielplatz. Mit dem Kindergartenkindern dort darf sie diese nicht benutzen, weil die Erzieherinnen es verbieten. Im Winter geht sie rodeln. Bei schlechtem Wetter spielt sie mit ihren Puppen/Barbies zu Hause. Sie war schon mit einem Freund bei einem Spielplatz in der Halle und liebte es dort auf dem Trampolin zu springen. Allein darf sie mit ihren 4 Jahren noch nicht auf den Spielplatz und auch weiter entlegene Spielplätze werden nicht besucht. Sie liebt es zu klettern, zu rutschen und im Sandkasten zu spielen. Sie fühlt sich durch andere Kinder auch Größere nicht beunruhigt. Sie hat im Garten der Großeltern einen Sandkasten und eine Rutsche. Spielt dort aber nicht mit dem eigenen Sandspielzeug, weil sie sich nicht traut die Oma zu fragen. Einen Matschspielplatz kann sie sich nicht vorstellen, da sie Schleim nicht mag aus einer Urlaubserfahrung heraus. In Polen ist sie noch nicht gewesen. Außerdem lernt sie einmal in der Woche Klavier spielen. Auf ihrem Bild vom idealen Spielplatz sind ein Klettergerüst mit Rutsche, ein Sandkasten, eine Schaukel und ein Trampolin zu sehen. Stichwortliste: - Spielplatzbesuch mit der Mutter ohne Auto Fahrrad fahren Schlittenfahren im Winter Spielen innerhalb des Kindergartengeländes Verbot der Erzieherinnen die Rutsche zu benutzen Spielplatzbesuche mit Opa und Cousine Bestimmte Spielplatzbesuchzeiten mit der Mutter Schlechtwetterspiele in der Wohnung mit Puppen Erfahrungen mit überdachten Spielplatz Liebt Trampolinspringen Geht immer in Begleitung auf den Spielplatz Geht/fährt nie auf entferntere Spielplätze Andere Kinder auch Größere stören nicht Liebt klettern und rutschen Mag keinen Matsch Lernt Klavier spielen - 50 - - Spielt im Garten der Großeltern im Sand oder rutscht War nie in Polen Rutsche ist wichtig Sandkasten ist wichtig Trampolin ist wichtig Themenkatalog: 1. Spielaktivitäten - Fahrrad fahren Schlittenfahren im Winter Schlechtwetterspiele in der Wohnung mit Puppen Liebt klettern und rutschen Liebt Trampolin springen Liebt klettern und Rutschen 2. Spielplatzlage - Spielplatzbesuche mit der Mutter ohne Auto Spielplatzbesuche mit Opa und Cousine Geht/fährt nie auf entferntere Spielplätze 3. Spielgeräte - Rutsche ist wichtig Sandkaten ist wichtig Trampolin ist wichtig 4. Begleitpersonen - Spielplatzbesuche mit der Mutter ohne Auto Spielplatzbesuche mit Opa und Cousine Verbot der Erzieherinnen die Rutsche zu benutzen Geht immer in Begleitung auf den Spielplatz 6. Andere Spielorte - Spielen innerhalb des Kindergartengeländes Spielt im Garten der Großeltern im Sand oder rutscht Erfahrungen mit überdachtem Spielplatz 7. Sonstiges - liebt keine Matsch andere Kinder auch Größere stören nicht Lernt Klavierspielen War nie in Polen - 51 - Paraphrasierung Das Kind spielt gern im Sand, auf der Rutsche und dem Klettergerüst sowie auf einem Trampolin (1). Der Spielplatz muss sich in Wohnortnähe befinden (2) da es aufgrund des Alters nur mit Begleitpersonen diesen besucht (4). Die bevorzugten Spielgeräte (3) ergeben sich aus den bevorzugten Spielaktivitäten (1). Die Auswahl alternativer Spielorte ist begrenzt (6). Andere Spielmaterialien lehnt es ab (7). Es fühlt sich von unterschiedlichen Alters nicht belästigt (6). Kategorien (Erg. Al): - Sandkasten Bewegungserfahrung Wohnortnähe Keine Nutzerkonflikte ************* Interviewauswertung Interview E4 Datum: 23.03.06 Alias: Sarah Motto: Wasserspiele und Rutschen bringen am meisten Spaß Zusammmenfassende Nacherzählung Sarah ist vier Jahre alt. Sie hat während des Interviews ein Bild ihres Lieblingsspielplatzes gezeichnet. Sarah rutsch sehr gern auf glatten Rutschen. Außerdem macht es ihr Spaß zu klettern. Zu Hause hat sie einen Kletterbaum im Garten stehen. Sie geht auf verschiedene Spielplätze, die auch weiter weg sein können, dort wird sie mit dem Auto hingefahren. Auf dem Spielplatz spielt sie mit ihrer Schwester und ihrem Bruder. Im Kindergarten wurde der Spielplatz abgebaut. Drinnen spielen sie Ringel Ringel Reihe. Sie vermutlich im Garten zu Hause einen Wasserhahn an dem sie sich die Hände wäscht. Wahrscheinlich ist sie auf Spielplätzen mit Hundekot in Berührung gekommen. Stichwortliste 1. 2. 3. 4. 5. 6. Deine Beine Auf den Spielplatz Ganz weit weg Auto Bauch Kopf mit zwei Augen - 52 - 7. Nase 8. Rutsche und Schaukel und Klettergerüst 9. Bist du 10. Festhalten musst du 11. Ganz verschiedene 12. Rutsche 13. Ganz glatte Rutsche 14. Muss ich Stopp machen 15. Hoch musst du 16. Bei uns 17. Abgebaut 18. Gebaut werden 19. Klettergerüste 20. Schwester und Bruder 21. Hochklettern und dort sitzen 22. Kletterbaum ... Stuhl und ... Schaukel 23. Wasserhahn 24. Waschen 25. Alles 26. Mit euch allein darf ich nur 27. Schmutziges dran. Kacka 28. Drin spiel ich was. ... Ringel Ringel Reihe 29. Ich war noch 30. Wo ein Tisch ist und Blätter und dann noch Stifte sind das gefällt mir nicht Themenkatalog 1. Spielgeräte Rutsche Klettergerüst Schaukel 2. Spaß Rutschen Waschen Klettern alles 3. Verschmutzung Kacka 4. Spielplatztourismus Auto 5. Sicherheit Muss ich Stopp machen Festhalten musst du - 53 - 6. Gemeinsam spielen Schwester und Bruder Paraphrasierung Sarah ist vier Jahre alt und spielt gern auf dem Spielplatz (2). Sie mag viele verschieden Spielgerät, wie die Rutsche, das Klettergerüst und die Schaukel (2). Auf die verschiedenen Spielplätze wird sie mit dem Auto (4) hingebracht. Auf dem Spielplatz spielt sie meist mit ihrer Schwester und ihrem Bruder (6). Sie weiß, dass sie am Ende einer Rutsche anhalten muss und das sie sich an der Schaukelt festzuhalten hat (5). Wasserspiele könnten sie sicherlich begeistern (2). Beim spielen sind ihr der Hundekot aufgefallen (3). Zentrale Kategorien 1. viele verschieden Spielgeräte 2. Mobilität 3. Wasserspiele 4. Verschmutzung - 54 - Anlage 11 Fokusgruppen-Auswertungen: „Die Großen in Görlitz“ Auswertung Fokusgruppendiskussion 1 1. Motto: „Hier gibt’s nüscht!“ 2. Zusammenfassende Nacherzählung: Die fünf von uns befragten Jugendlichen sind zwischen 10 und 15 Jahre alt. Sie nutzen für ihre Freizeitaktivitäten hauptsächlich den Lutherplatz oder nehmen die Angebote des Camaleon wahr. Außerdem gehen sie regelmäßig in die Disko oder besuchen ab und an das Schwimmbad. Sie sind alle sportlich sehr aktiv (Fußball spielen und Einrad fahren), finden aber in Görlitz nicht die geeigneten Sportflächen. Sie haben keinen Lieblingsspielplatz, kennen aber fast alle. Der Lutherplatz ist für sie ein wichtiger Treffpunkt. Hier fahren sie Einrad oder spielen Fußball. Allerdings fühlen sie sich dabei von den herumsitzenden Alkoholikern belästigt. Sie beklagen, dass diese trotz vorhandener Toiletten in die Büsche urinieren oder Kinder ansprechen und rumpöbeln. Besonders jüngere Kinder hätten Angst vor diesen Männern. Mehrfach wäre auch schon die Polizei gerufen worden, aber an der Situation habe sich bisher nichts geändert. Ein Mädchen weist auch ausdrücklich auf die Gefahr hin, dass die Männer die Kinder evtl. mitnehmen könnten. In diesem Zusammenhang beklagen sich die Jugendlichen auch über die hygienischen Zustände des Kiosks am Lutherplatz und über die hohen Preise. Als ein grundlegendes Problem führen die Jugendlichen den herum liegenden Hundekot und die vielen Glasscherben auf den von ihnen besuchten Spielplätzen an. Besonders der Spielplatz im Kidrontal wird in ihren Augen von der Stadt vernachlässigt und verwildert. Ein Mädchen äußert sich sehr positiv über den neuen Spielplatz am Wilhelmsplatz, welcher ihr sehr gefalle. Enttäuscht sind alle Jugendlichen darüber, dass es in Görlitz kein Freibad gibt und dass sogar für das Sonnen im Volksbad bezahlt werden muss. Auch über fehlende Bolzplätze in der Innenstadt beklagen sie sich. Sie wünschen sich einen Bolzplatz in ihrer Nähe, damit sie nicht erst so weit laufen müssen und schlagen einen Hinterhof beim Lutherplatz vor, in dem sonst nur Glasscherben liegen. Ein Junge empfindet die vielen Bauzäune als störend und äußert sich enttäuscht darüber, dass die von den Kindern gemachten Vorschläge zur Umgestaltung des Lutherplatzes bisher nicht verwirklicht wurden. Für die Neugestaltung wünschen sie sich eine ordentliche Bepflanzung und neuen Rasen, eine eingezäunte Fläche zum Fuß- und Basketball spielen, Spielgeräte und Sandkasten für die Kleineren und v.a. Mülleimer. Die Jugendlichen sind von dem Vorschlag eines überdachten Spielplatzes begeistert und wünschen sich v.a. eine Fläche wo sie ungestört Einrad fahren können, da sie häufig Ärger mit der Polizei hatten, wenn sie auf den Bürgersteigen fahren. Sie begleiten ihre Geschwister nicht auf Spielplätze, da sie entweder keine haben oder diese schon zu alt sind. Ein Mädchen berichtet, dass ihre Schwester mit ihrem Sohn ab und an auf Spielplätze gehe, aber es würden überall Glasscherben und Hundekot liegen. Ein anderes Mädchen schildert eine Situation vom Spielplatz am Sonnenhof. Als sie mit ihren Freundinnen dort spielten, regten sich die Anwohner über die Lautstärke auf, was sie aber gar nicht verstehen kann, da es doch ein Spielplatz wäre. - 55 - Ab einem bestimmten Alter sind alle Jugendlichen alleine auf die Spielplätze gegangen. Vorher wurden sie von ihren Müttern bis an die Straße begleitet und konnten das letzte Stück alleine gehen. In diesem Zusammenhang beklagen sie, dass es nicht genügend Ampeln gebe und die vorhandenen sehr lange Wartezeiten hätten. Ein Mädchen schildert, dass sie erst kürzlich fast überfahren wurden wäre. Auch auf den Vorschlag von kreativen Spielmöglichkeiten bzw. begleiteten Freizeitangeboten reagieren alle sehr positiv und können sich vorstellen, dass diese Angebote von den Kindern aus Görlitz genutzt werden. Sie schildern, dass es eine Gruppe gebe, die jeden Donnerstag mit den Kindern Spiele machen würde. Ein Mädchen ist von dieser Schilderung sehr überrascht. Zum Abschluss formulieren alle einen Wunsch, was auf Görlitzer Spielplätzen verbessert werden sollte. Für die Kleineren sollen Schaukeln, Rutschen, Trampoline und Sandkästen vorhanden sein. Insgesamt soll die Stadt mehr darauf achten, dass die Spielplätze sauber und die Geräte in Ordnung sind. Auch eine Schwimmhalle wünschen sie sich. Für das Hundeproblem schlagen sie verschiedene Lösungsstrategien vor: der Hundekot könnte von den Besitzern des Spielplatzes weggemacht werden, auf speziell dafür vorgesehenen Flächen sollten Hundetoiletten entstehen oder die Automaten mit den Beuteln sollten wieder aufgestellt werden. Einen Beutel erhält aber nur, wer die Hundemarke einwirft. Zwei Jugendliche betonen noch einmal den Wunsch nach einem Fußballplatz, der möglichst eingezäunt sein sollte. Ein Mädchen wünscht sich mehr Toiletten, damit die Alkoholiker nicht mehr in die Büsche gehen und mehr Mülleimer. Ein Junge weist darauf hin, dass der Berg auf dem Lutherplatz neu aufgeschüttet werden müsste und schildert eine Situation von seinem Onkel, welcher einen kleinen Privatspielplatz gebaut hat, der von den Kindern der Nachbarschaft sehr begehrt ist. Ein Mädchen wünscht sich, dass die Innenhöfe der Häuserblocks mit kleinen Spielmöglichkeiten ausgestattet werden sollten. 3. Stichwortliste Eigentlich kein Lieblingsspielplatz Lutherplatz Einrad fahren (auf der Straße und auf dem Bürgersteig) Springmatte Freitags manchmal Schwimmhalle Donnerstags und freitags Kult Scheiße Die ganzen Besoffenen In Sträucher pissen Holzer Wilhelmsplatz Stadtpark Kreuzkirchpark Drehscheibe Scheiße auf der Rutsche Kidrontal Verwildern lassen Schnell weg machen, aber nicht Neues Sonnenhof Kein Freibad mehr Im Volksbad muss für’s Sonnen bezahlt werden Platzverbot auf Parkplatz vorm Spar - 56 - „Hier gibt’s nüscht!“ Wunsch nach Bolzplatz in der Nähe Glasscherben Kein Bolzplatz in der Innenstadt Vorschläge zur Lutherplatzgestaltung nicht umgesetzt, soll aber im Sommer werden Eingezäunter Fußballplatz (auch für Basketball) Für die Kleinen Spielplatz mit Rutsche, Schaukel, Sandkasten Sandkasten ist nicht gut wegen den Hunden und Katzen Bepflanzung und Wiese Mülleimer Die stinken Voll blöd anmachen Die Kleinen haben Angst Ecke, in der die Trinker stehen können; halten sich aber nicht dran Mehr Toiletten Im Kiosk ist jetzt alles teuer Die holt das mit den Händen raus Im Winter nicht so oft draußen Im Sommer egal, ob’s regnet Überdachter Spielplatz Turnhalle Einrad fahren ohne dass andere meckern Keine Geschwister aber Cousinen und Neffen, die auf Spielplätze gehen Begleiten sie nicht auf SP Im Sonnenhof können keine Hunde rein aber Katzen Beschwerden der Anwohner Begleitung durch Eltern bis an Straße, letztes Stück allein Allein auf Lutherplatz Alleine, mit Freundin, mit Mutti oder gar nicht Nicht genug Ampeln Lange Wartezeiten Fast überfahren Privater SP Kreative Spielvorschläge würden sicher genutzt Gruppe, die mit Kindern Spiele macht Sauberer Mehr Spielgeräte Trampoline, Schaukeln Rutsche Sandkästen Stadt soll auf Sauberkeit achten Geräte sollen ganz bleiben (auch Kinder müssen drauf achten) Sportplatz Freibad Keine Hunde mehr auf SP Eigentümer vom SP machen Hundekot weg Automaten für Beutel Beutel gegen Einwurf der Hundemarke Fußballplatz Lutherplatz z.Z. gefährlich wegen der Baustelle - 57 - Zaun drum Mehr Toiletten Fläche als Hundetoilette Toiletten Mülltonnen kinderfreundlicher Klettergerüste Eingezäunt Berg aufschütten Glasscherben in Rohren Pinkeln in Rohre Rutsche und Sandkasten in Innenhöfen der Häuser Überdachter SP 4. Themenkatalog vorhandene Angebote Lutherplatz Einrad fahren (auf der Straße und auf dem Bürgersteig) Springmatte Freitags manchmal Schwimmhalle Donnerstags und freitags Kult Holzer Wilhelmsplatz Stadtpark Kreuzkirchpark Drehscheibe Kidrontal Sonnenhof Gruppe, die mit Kindern Spiele macht Beschwerdeanlässe „Hier gibt’s nüscht!“ Scheiße Die ganzen Besoffenen In Sträucher pissen Scheiße auf der Rutsche Verwildern lassen Schnell weg machen, aber nicht Neues Im Volksbad muss für’s Sonnen bezahlt werden Glasscherben Kein Bolzplatz in der Innenstadt Vorschläge zur Lutherplatzgestaltung nicht umgesetzt, soll aber im Sommer werden Die stinken Voll blöd anmachen Im Kiosk ist jetzt alles teuer Die holt das mit den Händen raus Beschwerden der Anwohner Nicht genug Ampeln Lange Wartezeiten - 58 - Fast überfahren Glasscherben in Rohren Pinkeln in Rohre Der Weg zum SP Die ganzen Besoffenen Die Kleinen haben Angst Begleitung der Eltern bis an Straße, letztes Stück allein Allein auf Lutherplatz Alleine, mit Freundin, mit Mutti oder gar nicht Nicht genug Ampeln Lange Wartezeiten Fast überfahren Lauernde Gefahren Verwildern lassen Die Besoffenen Männer könnten Kinder mitnehmen Nicht genug Ampeln Lange Wartezeiten Fast überfahren Glasscherben Hundekot Keine Zäune um Lutherplatz (Fußball spielen) Baustelle am Lutherplatz Das Hundeproblem Scheiße auf der Rutsche Im Sonnenhof können keine Hunde rein aber Katzen Keine Hunde mehr auf SP Eigentümer vom SP machen Hundekot weg Automaten für Beutel Beutel gegen Einwurf der Hundemarke Fläche als Hundetoilette Lösungen für das Hundeproblem Keine Hunde mehr auf SP Eigentümer vom SP machen Hundekot weg Automaten für Beutel Beutel gegen Einwurf der Hundemarke Fläche als Hundetoilette Konkurrierende Nutzergruppen Die Besoffenen In Sträucher pissen Die stinken Voll blöd anmachen Die Kleinen haben Angst Ecke, in der die Trinker stehen können; halten sich aber nicht dran Die Hunde und Katzen - 59 - Wünsche für einen neuen SP Wunsch nach Bolzplatz in der Nähe Eingezäunter Fußballplatz (auch für Basketball) Für die Kleinen Spielplatz mit Rutsche, Schaukel, Sandkasten Sandkasten ist nicht gut wegen den Hunden und Katzen Bepflanzung und Wiese Mülleimer Überdachter Spielplatz Turnhalle Einrad fahren ohne dass andere meckern Sauberer Mehr Spielgeräte Trampoline, Schaukeln Sandkästen Stadt soll auf Sauberkeit achten Geräte sollen ganz bleiben (auch Kinder müssen drauf achten) Sportplatz Freibad Keine Hunde mehr auf SP Mülltonnen Klettergerüste Eingezäunt Berg aufschütten Rutsche und Sandkasten in Innenhöfen der Häuser Überdachter SP Gewünschte Spielgeräte Für die Kleinen Spielplatz mit Rutsche, Schaukel, Sandkasten Sandkasten ist nicht gut wegen den Hunden und Katzen Mehr Spielgeräte Trampoline, Schaukeln Sandkästen Rutsche Klettergerüste Berg aufschütten Rutsche und Sandkasten in Innenhöfen der Häuser Gestaltung des Lutherplatzes Wunsch nach Bolzplatz in der Nähe Eingezäunter Fußballplatz (auch für Basketball) Bepflanzung und Wiese Mülleimer Trampoline, Schaukeln Sandkästen Rutsche Berg aufschütten Klettergerüste Kinderfreundlicher Mehr Toiletten - 60 - Spielmöglichkeiten bei schlechtem Wetter Überdachter Spielplatz Turnhalle Im Winter nicht so oft draußen Im Sommer egal ob’s regnet Sonstige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung Sportplatz Freibad Überdachter SP Zustand der SP Scheiße Scheiße auf der Rutsche Glasscherben Glasscherben in Rohren Verwildern lassen Schnell weg machen, aber nicht Neues Forderungen an die Stadt Mülleimer Sauberer Mehr Spielgeräte Stadt soll auf Sauberkeit achten Geräte sollen ganz bleiben (auch Kinder müssen drauf achten) Gemeinsame Spielplatznutzung mit den Geschwistern Keine Geschwister aber Cousinen und Neffen, die auf Spielplätze gehen Begleiten sie nicht auf SP Jahreszeitabhängiges Spielverhalten Im Winter nicht so oft draußen Im Sommer egal, ob’s regnet Überdachter Spielplatz Turnhalle 5. Paraphrasierung Obwohl sie von zahlreichen Angeboten wissen, sind sie der Meinung, dass es in Görlitz generell zu wenig Freizeitmöglichkeiten gibt. Sie schätzen die Situation auf Görlitzer Spielplätzen in Bezug auf vorhandene Spielgeräte und den allgemeinen Zustand der Spielplätze als nicht befriedigend ein. Besonders stören sie die mangelnden Angebote zum Ballspielen und Einrad fahren in der Innenstadt. Sie haben klare Vorstellungen über konkurrierende Nutzergruppen und schätzen mögliche Gefahren realistisch ein. Die Wege zu den Spielplätzen schätzen sie als nicht sicher ein, da es zu wenige Ampeln gibt. In Bezug auf das Ballspielen auf dem Lutherplatz sehen sie klare Gefahren, da dieser nicht eingezäunt ist. Die Jugendlichen haben klare Vorstellungen, wie der Lutherplatz in Zukunft aussehen sollten. Sie verbinden eigene Wünsche mit den Bedürfnissen kleinerer Kinder und sprechen sich für eine gemeinsame Nutzung der Spielflächen aus. Sie stellen klare Forderungen an die Stadt bezüglich der Zustände der Spielplätze und wünschen sich, dass diese sauberer und sicherer - 61 - werden. Besonders gestört fühlen sie sich vom herumliegenden Hundekot und schlagen mehrere Lösungsvorschläge vor. Sie sprechen sich positiv für kreative Spielangebote aus und sind sich sicher, dass diese Angebote genutzt würden. Sie wünschen sich auch andere Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung wie z.B. ein Freibad. Ihr Spielverhalten ist in gewisser Weise jahreszeitabhängig, im Winter sind sie nicht so oft draußen, aber im Sommer ist es egal ob es regnet. In diesem Kontext sprechen sie sich klar für einen überdachten Spielplatz aus. Außerdem fordern sie eine Anerkennung ihrer Bedürfnisse von Seiten der Anwohner. 6. zentrale Kategorien konkurrierende Nutzergruppen Sicherheitsfragen Kenntnis über vorhandene Angebote Gestaltungswünsche Lösungsvorschläge für die gesehenen Probleme Jahreszeitabhängiges Spielverhalten Jahreszeitabhängige Angebote Begleitung von Geschwistern Zustand der Spielplätze *************** Auswertung Fokusgruppendiskussion 2 1. Motto: „Hier könnte man mehr hin pappen“ 2. Zusammenfassende Nacherzählung: Die sechs von uns befragten Jugendlichen sind zwischen 12 und 14 Jahre alt. Für ihre Freizeitgestaltung nutzen sie hauptsächlich die Skateranlage in Weinübel, auf der sie mit ihren Rädern fahren. Sie kommen alle aus dieser Gegend, nur einer kommt aus der Innenstadt. Den Weg nach Weinhübel empfindet er als sicher und hat damit keine Probleme. Manchmal fahren sie auch beim Hirschwinkel, in Königshufen oder bei Kaufland. Wenn sie nicht auf Skateranlagen unterwegs sind, sind sie meist im Kinderclub zu finden, der sich nicht weit von der Anlage in Weinhübel befindet. Ab und zu gehen sie auch ins Schwimmbad, allerdings finden sie das Wasser nicht sehr angenehm. Ein Jugendlicher bringt noch das Volksbad ein, worauf ihn ein anderer zu verstehen gibt, dass das ja nur Neißewasser ist. Außerdem berichten die Jugendlichen noch von einer Skaterhalle, die aber nicht von ihnen genutzt werden kann. „Da dürfen eben nur die rein, die richtig jetzt üben und so“. Die klassischen Spielplätze werden von den von uns befragten Jugendlichen nicht mehr genutzt. Sie haben auch keine kleineren Geschwister, die sie dorthin begleiten. Auf die Frage, ob ihnen das vorhandene Angebot an Spielmöglichkeiten in Görlitz ausreicht, bemerkt ein Jugendlicher, dass zu wenige Räume für Kinder da sind. Das ist eine der wenigen Situationen, in denen sie an die kleineren denken. Gleich danach haben sie aber wieder nur noch ihren Skaterpark im Blick. Diesen möchten sie gern vergrößern und dafür die angrenzende Grünfläche nutzen. Die Rampen und Pipes hätten sie auch gern noch größer. Ein Jugendlicher wünscht sich einen Zigarettenautomaten. Bei schlechtem Wetter gehen die Jugendlichen meist in den Kinderclub. Wenn es allerdings nur leicht nieselt, sind sie trotzdem draußen. Um einen Schauer zu überbrücken, stellen sie sich kurz unter die Pipe. Das mache ihnen nichts aus. Ein Jugendlicher lobt in diesem - 62 - Zusammenhang die gute Ausstattung des Kinderclubs, besonders betont er den vorhandenen Billardtisch. Auf den Vorschlag eines überdachten Spielraumes reagieren die Jugendlichen mit Begeisterung. Den würden sie auf jeden Fall nutzen. Den Spielplatz für die kleineren Kinder bräuchten sie zwar nicht, aber einen Skaterpark mit Dach begrüßen sie sehr. Daneben wünschen sie sich ein Freibad und eine Schwimmhalle, da in Görlitz ja fast keine Bäder vorhanden sind. Ein Jugendlicher bringt in dem Zusammenhang wieder den Zigarettenautomaten ins Spiel. Auch auf den Vorschlag von kreativen Spielmöglichkeiten bzw. begleiteten Freizeitangeboten reagieren sie positiv. Aus dem Alter zum Baumhäuser bauen seien sie zwar raus, aber sie würden sich gern eine eigene Pipe bauen. Am Ende formulieren die Jugendlichen noch, was sie sich konkret für Görlitz wünschen. Genannt werden dabei eine größere Pipe, ein Bad mit Rutsche und integriertem Spielplatz, ein Zigarettenautomat und dass sie neue Geräte auf ihrer Skateranlage bekommen, da die verfügbaren Geräte langweilig sind. Zwei Jugendliche benennen auf diese Frage das Problem der Graffitikünstler. Sie wünschen sich mehr Platz für legale Graffitis, weil die bisher dazu genutzte Turnhalle abgerissen werden soll. Sie möchte Flächen, wo sie sich ausprobieren können und die Stadt diese Form der Kunst unterstützt. Am Ende fügt der Jugendliche, der bisher von Zigarettenautomaten gesprochen hat, noch einen Bierautomaten an. 3. Stichwortliste mit dem Fahrrad gehen nicht auf Spielplätze nur Pipe und so Kinderclub Kaufland im Nord und beim Hirschwinkel noch eine Skaterbahn Halle nur für Große die richtig jetzt üben Hallenbad ab und zu mal scheiß Wasser drin Volksbad Neißewasser wenig Fläche für Kinder „Hier könnte man mehr hin pappen“ die Wiese ganz weg BMX-Rampen noch größer Wiese ist überflüssig keine kleinen Geschwister, die sie auf Spielplätze begleiten großer Bruder fährt hier auf Pipe mit schlechtes Wetter Kinderclub wenn’s nieselt gehen wir trotzdem raus stellen uns unter - 63 - Kinderclub gut eingerichtet Billard und all so was von Davidoff noch ein Automat würde passen die Pipe noch vergrößern „Die Wiese alles weg und dann alles vergrößern“ hier ist zu wenig Platz überdacht geil Skaterpark Spielplatz brauchen wir nie Schwimmbad hier in Nähe Fichteschwimmhalle scheiße fast gar keine Bäder Zigarettenautomat Freibad mit Halle größere Pipe paar tausend Meter lang Platz für Graffitis legal mehr Davidoff Turnhalle, die abgerissen werden soll Bad mit Spielplatz Fichteschwimmhalle scheiße Rutsche und so Graffitikünstler sollen gefördert werden mehr legale Flächen ausprobieren kreative Spielideen Graffiti machen Baumhaus bauen aus dem Alter sind wir raus eigene Pipe bauen das wäre cool neue Geräte langweilig Bierautomat 4. Themenkatalog Freizeitgestaltung gehen nicht auf Spielplätze nur Pipe und so Kinderclub Hallenbad ab und zu mal Spielplatz brauchen wir nie - 64 - genutzte Skateranlagen Kaufland im Nord und beim Hirschwinkel noch eine Skaterbahn Halle Beschwerdeanlässe Halle nur für Große die richtig jetzt üben Hallenbad scheiß Wasser drin wenig Fläche für Kinder „Hier könnte man mehr hin pappen“ Wiese ist überflüssig hier ist zu wenig Platz Volksbad Neißewasser Fichteschwimmhalle scheiße fast gar keine Bäder Turnhalle, die abgerissen werden soll langweilig Gemeinsame Spielplatznutzung mit den Geschwistern keine kleinen Geschwister, die sie auf Spielplätze begleiten großer Bruder fährt hier auf Pipe mit Freizeit bei schlechtem Wetter Kinderclub wenn’s nieselt gehen wir trotzdem raus stellen uns unter Überdachte Spielmöglichkeiten überdacht geil Skaterpark Spielplatz brauchen wir nie Graffiti Platz für Graffitis legal Turnhalle, die abgerissen werden soll Graffitikünstler sollen gefördert werden mehr legale Flächen ausprobieren Kreative Spielideen Graffiti machen - 65 - Baumhaus bauen aus dem Alter sind wir raus eigene Pipe bauen das wäre cool Wünsche an die Stadt „Hier könnte man mehr hin pappen“ von Davidoff noch ein Automat Schwimmbad hier in Nähe Zigarettenautomat Freibad mit Halle Platz für Graffitis mehr Davidoff Bad mit Spielplatz Rutsche und so Graffitikünstler sollen gefördert werden Bierautomat Wünsche für Skateranlage in Weinhübel „Hier könnte man mehr hin pappen“ die Wiese ganz weg BMX-Rampen noch größer Wiese ist überflüssig die Pipe noch vergrößern „Die Wiese alles weg und dann alles vergrößern“ hier ist zu wenig Platz größere Pipe paar tausend Meter lang eigene Pipe bauen neue Geräte Zigarettenautomat Bierautomat 5. Paraphrasierung Die von uns befragten Jugendlichen haben im Grunde kein Interesse mehr an Spielplätzen. Sie verbringen ihre Freizeit vor allem mit ihren Rädern auf Skateranlagen oder im Kinderclub. Besonders am Herzen liegt ihnen ihre Anlage in Weinhübel. Sie kennen zwar weitere Anlagen in Görlitz, nutzen diese aber kaum. Demzufolge beziehen sich ihre Verbesserungsvorschläge und Wünsche an die Stadt Görlitz hauptsächlich auf die besagte Skateranlage. Sie hätten diese gern größer, mit neuen Geräten und auf die Wiese könnten sie verzichten. Auch den Vorschlag einer kreativen begleiteten Freizeitgestaltung beziehen die Jugendlichen auf die Skateranlage. Sie würden sich gern eine eigene Pipe bauen. Für Baumhäuser und dergleichen fühlen sie sich zu alt. Die Anlage wird von ihnen auch bei schlechtem Wetter genutzt, wobei sie sich eine überdachte Variante auch gut vorstellen können. Für einen überdachten Spielplatz sehen sie keinen Bedarf, da sie nicht an die jüngeren Kinder denken. Um ihre Freizeit differenzierter gestalten zu können, wünschen sie sich ein Frei- bzw. Schwimmbad, eventuell mit integriertem Spielplatz. Des Weiteren - 66 - formulieren sie den Wunsch, mehr Flächen für Graffitis zur Verfügung zu haben, die bisher dazu genutzte Turnhalle abgerissen werden soll. 6. Zentrale Kategorien Skateranlagen in Görlitz Unzufriedenheit mit Bademöglichkeiten Vergrößerung der Skateranlage in Weinhübel, Gestaltungwünsche „Schlecht-Wetter-Varianten“ Graffitiflächen - 67 - Anlage 12 Interviewauswertungen: „Die Kleinen in Zgorzelec“ Spielplatzinterviewauswertung Interview 1A 1. Motto Spielplatz im Stadtpark. 2. Zusammenfassende Nacherzählung Y. (6,5 Jahre) geht am meisten auf den Spielplatz, wenn er nach dem Kindergarten durch seine Oma betreut wird. Er spielt auf dem Spielplatz in der Nähe, wo die Oma wohnt. Er darf noch nicht alleine draußen sein und wird entweder durch die Oma, die Eltern oder Cousinen begleitet. Er schaukelt am liebsten oder spielt Fußball oder läuft. Alleine mag er nicht spielen. Schaukeln findet er langweilig. In Deutschland auf dem Spielplatz war er schon öfters (Im Stadtpark). Am meisten haben ihm dort die Schaukeln und die Gummibrücken gefallen. Er spielte dort nur mit den Polen, mit denen er dort hin kam. Mit den deutschen Kindern hat er nicht gespielt und geredet, sie haben ihn aber nicht gestört. Er fand sie ,,normal“. * MDK – Miejski Dom Kultury 3. Stichwortliste Neben meiner Oma und im Park neben MDK Zu Fuß Mit dem Ball Spielen, laufen Am Nachmittag, wenn ich von dem Kindergarten zu meiner Oma zum Mittagessen komme. Danach gehen wir mit den Freunden irgendwo. Ich sitze zu Hause, sehe fern und lese eine Zeitung. Mit den Eltern, mit der Oma, mit den Kusinen Mit anderen Kindern Ich mag nicht rutschen…es ist langweilig. In Deutschland war ich vielmals. Im Park. Weil dort fein ist. Die Schaukeln sind so fein. Auf solchen Gummis geht man fein. Ich war dort mit den Freunden. Nein, mit ihnen habe ich nicht geredet. Normal 4. Themenkatalog 1. kein Alleingang zum Spielplatz Mit den Eltern, mit der Oma, mit den Cousinen - 68 - 2. besuchte Spielplätze neben meiner Oma In Deutschland…no, dort im Park 3. bevorzugte Spiele und Spielgeräte mit dem Ball schaukeln Gummibrücke 4. Spielplatz im Stadtpark War ich vielmals dort mit den Freunden. mit ihnen habe ich nicht geredet. 5. Paraphrasierung Y. (6,5 Jahre) wird am meisten nachmittags hauptsächlich durch Oma betreut (1). Er spielt auf dem Spielplatz in der Nähe des Hauses der Oma (2). Er darf noch nicht alleine draußen sein. Er bevorzugt Gruppenspiele, Schaukeln, mit dem Ball spielen (3). Schaukeln langweilt ihn aber nach kurzer Zeit. In den Stadtpark geht er oft mit seinen Cousinen (2). Ihm gefallen dort die Schaukeln und die Gummibrücken. Er spielte dort nur mit den polnischen Kindern, weil er kein Deutsch spricht. Er sah keine Unterschiede zwischen deutschen und polnischen Kindern. 6. Die zentralen Kategorien 1. Gruppenspiele 2. Spielen in Wohngegend der Oma 3. Spielgeräte im Stadtpark ******************* Spielplatzinterviewauswertung Interview 2A 1. Moto Insekten 2. Zusammenfassende Nacherzählung C. ist 6 Jahre alt. Er wohnt in der Nähe des Parks am MDK. C. besucht keine anderen Spielplätze in Zgorzelec außer diesen, neben seinem Blockhaus, und den am MDK. Ihm gefallen die beiden am Meisten. Er mag dort am liebsten die Karhuzelle, Schaukeln, Sandkasten, Sprosswände und noch ein Klettergerät von vielen Räder aufgebaut. Er mag sehr Insekten fangen, die er im leeren Schwimmbecken im Park findet. Er ist fast täglich draußen, vor allem am Nachmittag, am Wochenende auch vormittags. Er darf nicht alleine rausgehen - 69 - und wird durch seine Mutter oder seinen Vater begleitet. Auf dem Spielplatz spielt er mit den vielen Kindern aus der Wohngegend. Wenn es keine Spielgeräte auf dem Spielplatz gäbe, dann würde er Verstecken und Fangen spielen. Er wünscht sich noch Trampolins und mehr Schaukeln. In Deutschland war er schon vielmals auf dem Spielplatz. Ihn haben dorthin seine Mutter, Tante oder Onkel begleitet. Er spielte mit den deutschen Kindern und sprach mit ihnen deutsch dabei. Sie störten ihn nicht und sie spielten genauso wie er. * MDK – Miejski Dom Kultury 3. Stichwortliste Dort ist eine Karhuzelle, Schaukeln, Sandkasten, Sprosswände und noch solches ,,O“, und drin solche Räder, wo man durchgeht und drin solches Zelt Nur dort Dort, in den Park auf den Spielplatz Insekte fangen Weil es dort so viele Insekte gibt. Und noch ein Schwimmbecken. Nur, dass es kein Wasser in ihm gibt. Täglich Am Nachmittag Mit der Mama, mit dem Vater mit den Freunden, mit Kamil, Kacper, Szymon, Krzys, Oliwier und Dominik … mit der Schwester Verstecken spielen, Fangen spielen Alles. Viele Insekten. Schaukeln, Trampolins Viel mal. Mit der Mutti, mit der Tante, mit dem Onkel. Ich habe mit ihnen gespielt. Ich kann deutsch sprechen. Nein, sie störten mich nicht Gleich Solche etwas, es ist so rund und es gibt hier solche Treppe, dort geht man hinauf … 4. Themenkatalog 5. kein Alleingang zum Spielplatz mit der Mama, mit dem Vater mit der Tante, mit dem Onkel 6. die Vielfalt von Spielgeräten eine Karhuzelle, Schaukeln, Sandkasten, Sprosswände solches ,,O“, und drin solche Räder, wo man durchgeht und drin solches Zelt noch ein Schwimmbecken. Nur, dass es kein Wasser in ihm gibt. Schaukeln, Trampolinen es ist so rund und es gibt hier solche Treppe 7. Spiele ohne Spielgeräte Insekte fangen Verstecken spielen, Fangen spielen - 70 - 8. Traumspielplatz Alles. Viele Insekten. Schaukeln, Trampolinen Schaukeln, Trampolinnen 9. das Spielplatzbesuche in Görlitz zu Fuß Vielmals. Mit der Mutti, mit der Tante, mit dem Onkel Ich habe mit ihnen gespielt. Ich kann deutsch sprechen. Nein, sie störten mir nicht Solche etwas, es ist so rund und es gibt hier solche Treppe, dort geht man hinauf … 5. Paraphrasierung C. ist 6 Jahre alt. Er wohnt in der Nähe vom Park am MDK. C. besucht in Zgorzelec nur die Spielplätze in der Nähe von seinem Wohnort. Ihm gefallen dort am meisten die Karhuzelle, Schaukeln, Sandkasten, Sprosswände und ein Klettergerät von vielen Rädern (2). C. zeigt besonderes Interesse an Insekten (3). Er spielt fast täglich draußen. In der Woche vor allem am Nachmittag, am Wochenende auch vormittags. Er geht nicht alleine raus und wird durch seine Eltern begleitet (1). Er spielt mit den Kindern aus der Wohngegend. Er hätte gern noch Trampolins und mehr Schaukeln (4). In Deutschland war er schon viele Male zu Fuß mit den Familiemitgliedern auf dem Spielplatz. Er spielte mit den deutschen Kindern. Er kann deutsch sprechen (5). 6. Die zentralen Kategorien 4. Im Park spielen 5. Insekten Fangen 6. Mit den deutschen Kindern spielen *************** Spielplatzinterviewauswertung Interview 3A 1. Motto Am liebsten spiele ich Haschen, Fangen und gehockten Fangen 2. Zusammenfassende Nacherzählung K. ist 6 Jahre alt und wohnt in Zgorzelec auf der Daszynskiego Strasse. Sie mag auf den Spielplätzen spielen. Neben ihrem Haus befindet sich ein Spielplatz. Sie besucht verschiedene Spielplätze. Am meisten erinnert sie sich an dem Spielplatz am MDK*. Sie fährt dorthin mit dem Fahrrad. Alleine darf sie nicht rausgehen, weil die anderen Mädchen sie ,,zertrümmern“ können. Sie geht auf den Spielplatz nach dem Kindergarten. Auf dem Spielplatz ohne Spielgeräte würde sie mit dem Fahrrad oder mit dem Roller fahren, - 71 - Fangen und Verstecken spielen. K. wird durch ihre Mutter, ihren Vater, die Tante oder den Onkel begleitet. Manchmal geht sie auch mit der Kindergartengruppe auf einen Spielplatz, bei dem Kindergarten oder wo anders. Wenn es schlechtes Wetter gibt, lernt sie zu Hause. Auf dem Spielplatz spielt sie alleine oder mit ihrer Freundin. Am liebsten spielt sie Haschen, Fangen und gehockten Fangen. Sie wünscht sich eine Schaukel, eine Rutsche. Alles rosa oder rot und aus Holz. In Deutschland auf dem Spielplatz war sie mehrmals. Sie spielte mit anderen Kindern. Sie kann nicht deutsch sprechen, ihre Mutter hat ihr übersetzt, was die Kinder zu ihr sagen. Am meisten hat ihr dort eine Schaukel gefallen. MDK – Miejski Dom Kultury 3. Stichwortliste Ich mag Nicht weit Ich war auf verschiedenen Spielplätzen Neben dem MDK Mit dem Fahrrad Nein, weil die Mädchen mich zertrümmern können Man kann mit dem Fahrrad fahren, mit dem Roller. Man kann Fangen spielen, Verstecken spielen Nach dem Kindergarten Ich sitze zu Hause und lerne Mit dem Vater, mit der Mama, mit dem Onkel, mit der Tante No, manchmal gehen wir mit dem Kindergarten Hier nah und weiter Alleine oder mit der Freundin Am liebsten spiele ich Haschen, Fangen und gehockten Fangen No, ich hätte gern eine Schaukel, eine Rutsche. Die Farbe Rosa oder Rot … aus Holz. Ich war mehrmals in Görlitz Eine Schaukel No, ich spielte … nur kann ich noch nicht deutsch sprechen, dann haben sie nicht verstanden, was ich auf Polnisch sage. Mama hat mir gesagt 4. Themenkatalog 10. kein Alleingang zum Spielplatz ich muss mit der Mama, mit dem Onkel, mit der Tante manchmal gehen wir mit dem Kindergarten 11. Der Weg zum Spielplatz Zu Fuß Mit dem Fahrrad 12. Traumspielplatz Am liebsten geh ich auf den Spielplatz neben MDK kann mit dem Fahrrad fahren, mit dem Rollen. Man kann Fangen spielen, Verstecken spielen - 72 - eine Schaukel, eine Rutsche. Die Farbe Rosa oder Rot … aus Holz 13. Auf dem Spielplatz in Deutschland Eine Schaukel nur kann ich noch nicht deutsch sprechen, dann haben sie nicht verstanden, was ich auf polnisch sage Mama hat mir gesagt 14. besuchte Spielplätze Neben dem MDK Auf dem Hof In Görlitz 15. beliebte Spiele und Spielgeräte Am liebsten spiele ich Haschen, Fangen und gehockten Fangen mit dem Fahrrad fahren, mit dem Rollen. eine Schaukel, eine Rutsche Eine Schaukel 5. Paraphrasierung K. ist 6 Jahre alt und spielt gerne auf den Spielplätzen. Sie besucht zu Fuß oder mit dem Fahrrad (2) verschiedene Spielplätze, vor allem den, neben ihrem Haus und am MDK (5). Sie wird durch ihre Familiemitglieder begleitet oder sie geht mit der Kindergartengruppe (1). Alleine geht sie nicht raus, weil die anderen Mädchen ihr wehtun können. Sie geht auf den Spielplatz am Nachmittag. Auf dem Spielplatz ohne Spielgeräte würde sie dem Fahrrad oder mit dem Roller fahren, Fangen und Verstecken spielen (6). Zu Hause lernt sie. Auf dem Spielplatz spielt sie alleine oder mit ihrer Freundin. Sie fährt mit dem Fahrrad, spielt Haschen, Fangen und gehockten Fangen. Sie wünscht sich eine Schaukel und eine Rutsche. Alles rosa oder rot und aus Holz (3). In Deutschland auf dem Spielplatz war sie mehrmals. Sie kann nicht deutsch sprechen, aber sie spielte mit anderen Kindern. Ihre Mutter hat ihr übersetzt, was die deutschen Kinder sagen (4). 6. Die zentralen Kategorien - Spielen auf den verschiedenen Spielplätzen - Viele Spiele ohne Spielgeräte - Spielen mit den deutschen Kindern *************** Spielplatzinterviewauswertung Interview 4A 1. Motto Krokodile oder Spiele ohne Spielgeräte - 73 - 2. Zusammenfassende Nacherzählung A. (5 Jahre) wohnt in Zgorzelec auf der Bohaterow II Armii Wojska Polskiego Strasse. Er mag auf den Spielplätzen spielen. Weil ein Spielplatz neben seinem Haus liegt, geht er dort zu Fuß hin. Er geht mit seiner Oma auf die Spielplätze, aber darf alleine auch draußen neben seinem Haus spielen. A. ist selten draußen, nur eine Weile. Am meisten mag er auf der Straße mit dem Stein zeichnen. Bei schlechtem Wetter kommt sein Freund zu ihm nach Hause und sie spielen „Krieg“ gemeinsam mit dem Hund. Sie bauen dem Hund Hindernisse auf dem Boden, aber der Hund kommt durch alle. Er mag keine Schaukeln, weil sie oft kaputt gehen. Auf seinem Spielplatz gibt es Schaukeln, aber sie sind fast immer kaputt. Er wünscht sich Holz auf dem Spielplatz, aus dem man ein Haus bauen könnte. In Deutschland war er zweimal. Einmal war er auf einem Spielplatz, auf dem es Schaukeln aus Stein, eine Brücke mit den Ketten, und Sprosswände gab. A. ist dort mit der Kindergartengruppe hin gegangen. Mit den Eltern war er im ZOO, wo er auf den „Krokodilen“ geschaukelt hat. Das hat ihm am Meisten gefallen. 3. Stichwortliste Ich mag auf die Spielplätze gehen Neben dem Haus Zu Fuß mit der Oma selten eine Weile Ich mag mit dem Stein auf der Strasse zeichnen Wir spielen den Hund ich mag keine Schaukel, weil sie oft kaputt gehen ich spiele mit dem Mateusz, meinem Hund, „Krieg“ mag ich spielen. Wir bauen ihm Hindernisse ... er kommt durch alles ich hätte gern Holz, damit man daraus etwas machen kann, ein Haus „Krokodile“ Zwei Mal Die Schaukeln, eine Brücke mit den Ketten,... solche Sprosswände waren dort Ein Mal machte die Frau dort einen Ausflug Ich war im ZOO ... Krokodile haben mir gefallen ... im ZOO ... solche zum Schaukeln 4. Themenkatalog 16. Schaukeln Sie sind immer kaputt solche Schaukel aus dem Stein „Krokodile“ 17. In Zgorzelec Auf der Strasse zeichnen Wir spielen den Hund Neben dem Haus Zu Fuß mit der Oma selten - 74 - eine Weile 18. In Görlitz Zwei Mal Die Schaukeln, eine Brücke mit den Ketten,... solche Sprosswände waren dort Einmal machte die Frau dort einen Ausflug im ZOO Krokodile haben mir gefallen ... solche zum Schaukeln 19. Ein Traumspielplatz Krokodile Holz, dass man daraus etwas machen kann, ein Haus ich mag mit dem Stein auf der Strasse zeichnen 5. Paraphrasierung (5 Jahre) wohnt in Zgorzelec. Er geht gerne auf den Spielplatz. Am meisten spielt er neben seinem Haus und darf auch alleine rausgehen. Weil ein Spielplatz neben seinem Haus liegt, geht er dort zu Fuß hin. Er geht mit seiner Oma auf den Spielplatz oder alleine. A. verbringt am meisten die Freizeit zu Hause. Wenn er draußen spielt, ist er dort nur kurz. Zwar haben ihm die Schaukeln im Tiergarten in Görlitz am meisten gefallen, er mag aber im Großen und Ganzen nicht schaukeln (1). Er hat die Erfahrung gemacht, dass sie oft außer Betrieb sind und nicht benutzt werden können. Wahrscheinlich deswegen entweder zeichnet er auf der Straße mit dem Stein oder spielt mit dem Hund (2). Das Angebot an Spielgeräten ist auf dem Spielplatz neben seinem Haus mangelhaft. Wenn schlechtes Wetter ist, spielt er mit seinem Freund „Krieg“ zusammen mit dem Hund, für den sie Hindernisse bauen. Er hätte gern Holz auf dem Spielplatz, aus dem man ein Haus bauen könnte. (4) Er zeigt Interessen an Spielgeräten und Beschäftigungsangeboten, die ihm die Möglichkeit geben, selbst etwas basteln und bauen zu können. Zweckfreie Geräte und andere Materialien scheinen seinen Interessen zu entsprechen. Einmal war er in Görlitz auf dem Spielplatz auf der Uferstrasse mit der Kindergartengruppe. An diesen Spielplatz kann er sich gut erinnern. Mit den Eltern war er im Tiergarten in Görlitz, wo er auf den „Krokodilen“ geschaukelt hat, die einen großen Eindruck auf ihn gemacht haben und er möchte, dass es auf seinem Spielplatz auch solche zum Schaukeln gibt. (3) 6. Die zentralen Kategorien - Die Spielgeräte auf dem Spielplatz sind zerstört. Vor allem Spiele ohne Spielgeräte Gut beeindruckt durch die deutschen Spielplätze ******************* Spielplatzinterviewauswertung Interview 5A 1. Motto Ein Spielplatz bei der Frau Doktor - 75 - 2. Zusammenfassende Nacherzählung S. ist 5,5 Jahre alt. Sie wohnt in Zgorzelec auf der Cienista Strasse. In der Nähe von ihrem Haus gibt es kein Spielplatz. Sie geht aber zur Frau Doktor auf den Spielplatz spielen. Ihr gefallen dort am meisten die Rutschen und eine Schaukel. Sie geht dort entweder zu Fuß mit der Mama hin oder sie fahren mit dem Auto. Zu Hause spielt sie am liebsten mit den Puppen oder mit den Ponys. Sie spielt alleine, weil sie es besser findet. Draußen sagt sie nicht, was sie am liebsten spielt. Sie sagt, sie läuft manchmal. Ihr gefällt eine Brücke auf dem Spielplatz bei der Frau Doktor nicht. Sie hat Angst darauf zu steigen. Sie wünscht sich, dass statt dieser Brücke zwei gerade Wege gebaut werden, die zu zwei Rutschen führen. In Görlitz war sie noch nie. 3. Stichwortliste Nein, aber ich gehe zur Frau Doktor und neben der Frau Doktor ist so ein feiner Spielplatz Ich kenne nicht, aber neben einen Kindergarten, aber dort im Kindergarten bin ich nicht. Feine Schaukel, Rutschen Zu Fuß. Manchmal mit dem Auto Zu Hause sitze ich ... mit den Puppen, mit den Ponys Mit der Mama Alleine ... alleine ist besser Nichts. Am liebsten spiele ich. Manchmal laufe ich Es gibt solche, solche Treppen ... nicht so normal ... ein bisschen niedrig ... solche runde und man kommt schwer drauf Dass es noch zwei Rutschen gibt und dass es statt einer Brücke ein gerader Weg gibt und von dem geraden solche zwei Rutschen 4. Themenkatalog 20. Kein Spielplatz in der Wohngegend Nein, aber ich gehe zur Frau Doktor Ich kenne nicht 21. beliebte Spiele und Spielgeräte Feine Schaukel, Rutschen Manchmal laufe ich noch zwei Rutschen mit den Puppen, mit den Ponys 5. Paraphrasierung S. ist 5,5 Jahre alt. Sie wohnt in einem Einfamilienhaus. Sie kennt keinen Spielplatz in Zgorzelec. In der Nähe von ihrem Haus gibt es keinen Spielplatz. Sie spielt bei einer Frau Doktor in ihrem Garten (1). Ihr gefallen dort am meisten die Rutschen und eine Schaukel. Sie geht dort entweder zu Fuß hin, mit der Mama oder sie fahren mit dem Auto. Zu Hause spielt sie am liebsten mit den Puppen oder mit den Ponys. Sie mag alleine spielen. S. macht wenige Erfahrungen im Spiel mit anderen Kindern und deswegen nennt sie keine Gruppenspiele. - 76 - Weil sie keine Spielplätze besucht (1), kennt sie wenig Spielgeräte. Sie hat Angst vor einer Brücke im Garten bei Frau Doktor. Sie wünscht sich, dass sie flach umgebaut wird und dass dazu zwei Rutschen gestellt werden (2). In Görlitz war sie nicht. 6. Die zentralen Kategorien - kein Spielplatz in der Nähe wenig Vorstellungen, was man spielen kann nur im Garten wird gespielt ******************** Spielplatzinterviewauswertung Interview 1B 1. Motto Familie hat fürs Kind die größte Bedeutung 2. Zusammenfassende Nacherzählung X erzählt, dass sie am liebsten den Spielplatz am Miejski Dom Kultury (MDK) besucht, der in der Nähe von ihrem Haus liegt. Meistens geht sie dort mit ihrer Mutter oder mit der Oma. Am Wochenende macht sie Spaziergänge und Spielplatzbesuche mit der ganzen Familie. Häufig begleiten ihr ihre älteren Freundinnen. Auf den Spielplatz am MDK oder auf den Kindergartenspielplatz geht sie auch oft mit ihrer Kindergartengruppe. Gelegentlich besucht X mit ihrer Familie verschiedene Veranstaltungen und Galerien. Am liebsten verbringt X ihre Zeit und unternimmt sie was mit ihrer Familie – zu Hause oder draußen. Sie machen Ausflüge oder gehen nach Görlitz. Unter der Woche geht X nachmittags auf die Spielplätze oder zusammen mit ihren Eltern macht sie Einkäufe. Vormittags besucht sie die Spielplätze nur am Wochenende. Mit ihrer Kindergartengruppe macht sie auch Spaziergänge auf den Spielplatz und auf den Sportplatz bei MDK. Dort spielen die Kinder und klettern auf der Inline-Skate´s – Rampe. Die geliebte Spiele von X sind: Fangenspiel und Versteckenspiel, sie mag auf den Sprosswänden klettern und schaukeln. Während des Spieles fühlt sie sich und die anderen Kinder von niemandem gestört. Nur beschwert sich X auf einige zerstörte Spielgeräte auf den Spielplatz und darauf, dass einige diesen Geräten zu klein sind. Ihr Wünsch ist, dass es auf dem Spielplatz auch die Spielzeuge in Kartons gibt und für Kinder ein Häuschen mit einer Rutsche und mit einem Schaukel drin aufgebaut ist. In Görlitz war X auf dem Stadtparkspielplatz, der ihr am besten gefällt. Dort findet sie besonders schön einen silbernen Stein unter der Rutsche. X lernt Deutsch und kann sich schon mit den deutschen Kindern verständigen. Von ihnen hat sie gelernt einen Abzählreim „entliczek – pentliczek“ gelernt und selbst lehrt X die deutschen Kinder solche Spiele wie „Blatterchen zum Blatterchen“, „Das Pferdchen kam nach Krakau“ und „Wir bauen einen Haus“. - 77 - 3. Stichwortliste Manchmal gehen wir mit dem Kindergarten und manchmal mit meiner Mama oder Oma und manchmal mit der ganzen Familie …mit den Freundinnen, da ich so große Freundinnen habe, dass sie mich auf einen Spaziergang mitnehmen Am liebsten mag ich den Stadtspielplatz bei MDK ich gehe noch in den Park Manchmal gehen wir spazieren oder hier in die Oberschule Wir gehen auf die Veranstaltungen Wir gehen noch zu solchen Bildern, die wir betrachten Ich mag am liebsten zu Hause sein, oder zusammen mit meiner Familie fahren und mit ihr nah sein. mit dem Fahrrad fahren no, wir spielen, unterhalten uns, spielen no, manchmal auf den Spielplatz, manchmal gehen wir nach Deutschland und manchmal hat mich mein Vati so weit mitgebracht Stadtparkspielplatz gefällt mir dort bestens besonders schön ein silber Stein unter der Rutsche meistens Nachmittags und früh – dann nur am Samstag und am Sonntag unter der Woche, dann gehen wir einkaufen auf den Inline-Skate´s – Rampe eigentlich stört mir niemand Wir spielen zusammen im Frieden Ich mag Fangenspiel und Versteckenspiel, auf den Sprosswänden klettern und schaukeln. das Schaukel, die Kletterwand, die Rutsche ich mag nicht umfallen und ich mag nicht auf die Kaputten gehen Auch mag ich nicht auf eine niedrige Rutsche draufklettern, da sie durchlöchert ist Und mag ich nicht auf solche kleine Kletterwände klettern, da sie auch durchlöchert sind, es fehlt, und zu niedrig sind Auf dem Spielplatz möchte ich Spielzeuge, solche in Kartons So ein Hauschen, dass die Kinder dort rutschen und rauskommen können Ein Schaukeln in diesem Hauschen und so eine Rutsche Wir sprechen ein bisschen Polnisch und ein bisschen Deutsch Manchmal zählen wir ab wer, z. B. sie denken ein Spiel aus und dann ich sie haben mich „Entliczek – pentliczek“ gelernt. Das ist aber ein langes und ein bisschen schweres Spiel Ich lerne sie spielen in: „Blatterchen zum Blatterchen“, „Das Pferdchen kam nach Krakau“ und „Wir bauen einen Haus“. 4. Themenkatalog 22. Gang zum Spielplatz wir gehen mit dem Kindergarten mit meiner Mama oder Oma mit der ganzen Familie mit den Freundinnen - 78 - 23. besuchte Orte auf einen Spaziergang in den Park in die Oberschule auf die Veranstaltungen zu solchen Bildern am liebsten zu Hause sein auf den Spielplatz nach Deutschland einkaufen 24. Beliebte Spiele und Spielgeräten Fahrrad fahren Fangenspiel und Versteckenspiel auf den Sprosswänden klettern und schaukeln das Schaukel, die Kletterwand, die Rutsche 25. mein Traumspielplatz o Am liebsten mag ich den Stadtspielplatz bei MDK Auf dem Spielplatz möchte ich Spielzeuge, solche in Kartons o ein Hauschen die Kinder können dort rutschen und rauskommen Ein Schaukeln in diesem Hauschen und so eine Rutsche besonders schön ein silber Stein unter der Rutsche 26. Abbau der Spielgeräte ich mag nicht auf die Kaputten gehen Auch mag ich nicht auf eine niedrige Rutsche draufklettern, da sie durchlöchert ist solche kleine Kletterwände durchlöchert zu niedrig 27. Der deutscher Aspekt manchmal gehen wir nach Deutschland Stadtparkspielplatz gefällt mir dort bestens besonders schön ein silber Stein unter der Rutsche Wir sprechen ein bisschen Polnisch und ein bisschen Deutsch Manchmal zählen wir ab wer, z. B. sie denken ein Spiel aus und dann ich sie haben mich „Entliczek – pentliczek“ gelernt. Das ist aber ein langes und ein bisschen schweres Spiel Ich lerne sie spielen in: „Blatterchen zum Blatterchen“, „Das Pferdchen kam nach Krakau“ und „Wir bauen einen Haus“. 5. Paraphrasierung X ist 6 Jahre alt. Sie wohnt ganz in der Nähe seines beliebten Spielplatzes bei MDK, der auch von den meisten Familien mit Kindern besucht wird. Dorthin geht sie meistens mit ihren Eltern oder Oma, aber auch unter Begleitung der Kindergartengruppe oder ihrer älteren Freundinnen. X mag besonders familiäre Nähe und gemeinsame Freizeitaktivitäten. So - 79 - verbringt sie die meiste Zeit zu Hause mit ihrer Familie oder auf verschiedenen familiären Unternehmungen (sie besuchen die Galerien und verschiedene Veranstaltungen, gehen zusammen spazieren oder einkaufen, gehen auf die Spielplätze – auch nach Görlitz, machen Ausflüge, fahren mit dem Rad). Viel Spaß macht X das Spiel auf einem Spielplatz, aber nur unter der Voraussetzung, dass die Spielgeräte nicht kaputt und zu ihrem Alter gut angepasst sind. Sehr viel beschwert sich X auf den sehr schlechten Stand der Spielplatzgeräte, von denen meiste alt oder kaputt und nicht abgebaut sind. Deshalb wünscht sie sich was Neues und Kreatives auf dem Spielplatz (mit den „Spielzeugen in Kartons“ meint sie neue nicht kaputte Spielzeuge, auch solche, die auf den Spielplätzen noch nicht gibt). X hatte auch Kontakte zu Görlitzer Kindern. Dadurch, dass X den Deutschunterricht im Kindergarten besucht, kann sie schon sicherer ihre ersten Schritte im Umgang mit den deutschen Kindern machen. Sie ist froh, wenn sie zusammen mit den deutschen Kindern ihre Spiele tauschen und neue Spiele lernen kann. 6. Die zentralen Kategorien - familiäre Nähe und gemeinsame Unternehmungen unterschiedliche Freizeitaktivitäten Traumspielplatz kaputte und alte Spielplatzgeräte auf den Spielplätzen Kontakte zu den deutschen Kindern auf Görlitzer Stadtparkspielplatz ******************* Spielplatzinterviewauswertung Interview 2B 1. Motto Auch Kinder auf dem Lande brauchen Spielplätze und Möglichkeiten für das gemeinsame Zeitverbringen 2. Zusammenfassende Nacherzählung Julia (6 Jahre) wohnt auf einem Dorf Ręczyn. Weil ein bisschen weit von Zgorzelec liegt und es dort keinen Spielplatz gibt, kennt das Mädchen nur 2 Spielplätze. Ein befindet sich bei ihrem Kindergarten. Julia besucht ihn sehr gerne, aber es ist möglich nur wenn ihre Kindergartengruppe rausgeht. Ihr gefällt dort sehr. Vor allem große Schaukeln und einen Federpferd findet sie besonders toll. Sie benutzt auch sehr gerne das Karussell und läuft gern. Andere Spielgeräte, auf denen sie spielt sind Reifen, auf denen man auch schaukeln kann. Selten geht Julie auf die Kletterwände auf, weil sie Angst vor dem Umfallen hat. Manchmal (in Ręczyn) macht Julia lange Spaziergänge mit ihrer Kusinen oder fährt mit ihrer Familie auf einen anderen Spielplatz an dem Witka – See. Auf dem Spielplatz ist das Mädchen von sehr großen Schaukeln begeistert, auf denen man sehr hoch schaukeln kann, von den langen Rutschen in See, von den kleinen Häuschen und einer langen Mole. Auf den Spielplatz mag Julia gerne gehen, jedoch sie besucht ihn nur selten. - 80 - Nach der Rückkehr aus dem Kindergarten nach Hause spielt meistens Julia alleine zu Hause oder spaziert mit ihren Kusinen. In ihrem Garten kann sie nicht spielen, da es dort noch keine Umzäunung aufgebaut ist. Wenn Julia an ihren Traumspielplatz denkt, dann stellt sie sich ein Schwimmbaden mit vielen Rutschen drum herum vor. Es sollten dort auch Blumen geben, verschiedene Schaukeln – auch aus Holz. Mädchen wünscht sich auch die kleinen Autos auf den Federn, ein großes Drehrad für Kinder, so ein wie für Hamster zu rennen dort drinne. 3. Stichwortliste Kindergartenspielplatz Dorthin fahre ich mit dem Auto, weil ich aus Ręczyn bin Ich fahre mit dem Bus, wenn mein Vati arbeitet Es gibt bei uns keinen Spielplatz Mir gefällt der Kindergartenspielplatz Karussell Federpferd Wenn es Sonnenchen gibt, dann gehe ich raus wenn alle Kinder gehen Ich spiele zu Hause, weil wir noch keine Umzäunung bei dem Haus haben Wir sitzen im Kindergarten drinne und ich auch zu Hause Alleine kann ich nicht rausgehen Manchmal kommt zu uns eine ältere Frau mit einem Kind, sie stört mir aber nicht Schaukel auf dem Reifen mag ich schaukeln verschiede Schaukel – aus dem Holz auch ich mag nicht Hoch gehen, auf der Kletterwand, weil ich dann unterfallen kann es ist noch kein Wasser im Schwimmbad und ich möchte, dass es schon dort ist Spielplatz auf dem Witka – See Manchmal gehe ich dorthin Ich fahre dorthin auch mit dem Auto, weil es ein bisschen weit ist Mit Vati oder mit den beiden Eltern Ich bin noch zu klein Ich gehe mit meinen 2 Kusinen spazieren Super ist dort! lange Rutschen lange Mole große Schaukel, so dass man sehr hoch schaukeln kann für mich, dann wäre es dort ein Schwimmbaden und viele Rutschen rum herum und es gäbe ein bisschen Blumen ein Federauto, gleich wie der Federpferd so ein Drehrad. Das dreht sich so und man läuft dort drinne – wie Hamster, aber groß 4. Themenkatalog 28. Wohnen auf dem Lande Dorthin fahre ich mit dem Auto, weil ich aus Ręczyn bin. Ich fahre mit dem Bus, wenn mein Vati arbeitet - 81 - Es gibt bei uns keinen Spielplatz Ich spiele zu Hause, weil wir noch keine Umzäunung bei dem Haus haben Alleine kann ich nicht rausgehen Ich gehe mit meinen 2 Kusinen spazieren 29. Zgorzelecer Spielplatz = Kindergartenspielplatz Mir gefällt der Kindergartenspielplatz Dorthin fahre ich mit dem Auto Karussell Federpferd Wenn es Sonnenchen gibt, dann gehe ich raus wenn alle Kinder gehen Manchmal kommt zu uns eine ältere Frau mit einem Kind, sie stört mir aber nicht Schaukel auf dem Reifen mag ich schaukeln verschiede Schaukel – aus dem Holz auch ich mag nicht Hoch gehen, auf der Kletterwand, weil ich dann unterfallen kann es ist noch kein Wasser im Schwimmbad und ich möchte, dass es schon dort ist 30. Super-Spielplatz an dem Witka-See o Ich kenne noch einen! Spielplatz auf dem Witka – See o Manchmal gehe ich dorthin mit Vati oder mit den beiden Eltern o Ich fahre dorthin auch mit dem Auto, weil es ein bisschen weit ist o Super ist dort! o Es sind dort solche lange Rutschen und lange Mole große Schaukel, so dass man sehr hoch schaukeln kann 31. Ein Traumspielplatz mit Phantasie Am liebsten mag ich schaukeln Karussell Federpferd auf dem Reifen mag ich schaukeln verschiede Schaukel – aus dem Holz auch lange Rutschen große Schaukel, so dass man sehr hoch schaukeln kann für mich, dann wäre es dort ein Schwimmbaden und viele Rutschen rum herum und es gäbe ein bisschen Blumen ein Federauto, gleich wie der Federpferd so ein Drehrad. Das dreht sich so und man läuft dort drinne – wie Hamster, aber groß 5. Paraphrasierung Außer dem Kindergartenspielplatz und einem Spielplatz an dem Witka-See hat Julia wenige Gelegenheiten, um draußen zu spielen. Sie wohnt in einem Dorf Ręczyn (ca. 15 km von Zgorzelec entfernt), wo es auch keinen Spielplatz gibt. Wegen der Entfernung von der Stadt und Berufstätigkeit seiner Eltern, entweder fährt des Mädchen mit dem Auto oder mit dem Bus nach Zgorzelec auf den Kindergartenspielplatz, oder sie bleibt zu Hause und spielt dort. - 82 - Da rum Julia´s Haus noch keine Umzäunung gibt und das Mädchen 6 Jahre ist, darf sie nicht alleine aus dem Haus rausgehen. Manchmal begleitet Julia ihren 2 älteren Kusinen in langen Spaziergängen. Dann gehen die Mädeln an Witka-See, wo sich auf ein großer Spielplatz auf dem Seeufer befindet. Auch mit ihren Eltern fährt Julia mit dem Auto auf Witka. Der Spielplatz dort macht wegen großen Spielplatzgeräten einen großen Eindruck auf das Mädchen. Es ist dort besonders von hohen Schaukeln und langen Rutschen in See begeistert. Auch im Kindergarten mag Julia spielen. Draußen benutzt sie am liebsten alle mögliche Schaukel, weil Spiel darauf ihr den größten Spaß macht. Sie mag außerdem laufen und wahrscheinlich Baden, weil auch auf dem Kindergartenspielplatz wartet sie, bis endlich das Wasser im Schwimmbad ist. Julia überlegt die Ausstattung und das Aussehen ihres Traumspielplatzes phantasievoll. Sie wünscht sich dann verschiedene Schaukeln aus Naturmaterialien (Holz) und in unterschiedlicher Form. Einige Spielgeräte denkt sie selbst aus, für die anderen nimmt sie Motivation aus der ich bekannten Spielzeugen und Geräten. Sie möchte auch, dass ihr Traumspielplatz schön ästhetisch aussieht (Blumen). 6. Die zentralen Kategorien - Es gibt zu wenig Spielmöglichkeiten auf dem Lande Spielplatz ist nur im Kindergarten Superspielplatz an Witka-See Traumspielplatz mit Schaukeln und Schwimmbad *************** Spielplatzinterviewauswertung Interview 3B 1. Motto Ein Hundchen ist der beste Freund für ein Kind in einer krisenhaften Familiensituation. Trotzdem fühlt sich das Kind alleine… 2. Zusammenfassende Nacherzählung Łukasz (6 Jahre) wohnt auf Piłsudskiego Straße. Auf dem Hof bei seinem Haus gibt es keinen Spielplatz und der nächste befindet sich bei MDK. Manchmal nimmt ihn sein Vater dorthin. Auf den Spielplatz fährt Łukasz mit seinem Roller oder geht zum Fuß, weil es nicht so weit von ihm von zu Hause ist. Meistens benutzt dort der Junge die Doppelschaukel. Er spielt auch gern oder fährt mit seinem Kinderroller auf dem großen Sportplatz. Am liebsten aber läuft er und spielt mit seinem Hund Lobo. Der Junge mag sehr mit seinem älteren Bruder spielen. Er ist aber mit Łukasz´s Mutter irgendwohin ausgefahren, weit von Zgorzelec. Jetzt wohnt Łukasz nur mit seinem Vater. Der Junge spielt am meisten alleine zu Hause, baut was aus den Lego-Bauklötzen, spielt mit den Autos oder mit seinem Hund. Mit den Freunden trifft sich Łukasz nur in seinem Kindergarten. Wenn Łukasz von seinem Traumspielplatz erzählt, wiederholt er, dass er am all liebsten auf dem Schaukel schaukelt. Er möchte aber, dass auf dem Spielplatz auch eine Eisenbahn wie im Rummelplatz, die Rutschen und ein Popcorn-Verkäufer wäre. - 83 - 3. Stichwortliste Auf die Schaukeln mag ich gehen Park neben MDK ein großer Sportplatz viele Sportplätze sind dort in der Nähe wohne ich von dort Es gibt keinen Spielplatz bei meinem Haus Ich gehe spazieren, neben Dom Kultury Immer ins Park Nur die ganze Zeit im Park Ich gehe zum Fuß fahre mit dem Roller mit dem Vati ich spiele dann mit den Spielzeugen ich baue was aus Lego mit den Autos spiele ich alleine Zu den Freunden gehe ich noch nicht Ich habe einen Bruder. Der ist aber älter als ich. Sie sind irgendwohin ausgefahren Mein Bruder ist weit Von meiner Mama habe ich den T-Shirt bekommen Nur mein Vater ist mit mir. Ich wohne mit ihm alleine Manchmal spielen wir zusammen Ich mag meinen Bruder, … mit ihm zusammen spielen Am liebsten spiele ich mit meinem geliebten Hundchen Ich werfe ihm einen Stockchen Groß ist mein Hund Er heißt Lobo Auf dem Hof spiele ich mit ihm nicht – nur zu Hause oder auf dem Spaziergang Wenn ich auf dem Hof bin, dann laufe ich mit Lobo Ich gehe Nachmittags raus, oder wenn es frei ist Ich mag die Doppelschaukel – diese Verbindet Ich spiele alleine Nur Lobo stört mir, wenn ich spiele, dann bellt er und bellt die ganze Zeit Niemand stört mir Solche Eisenbahn möchte ich. Solche in die man einsteigt Solche Eisenbahn, die in einem Rummelplatz ist Schaukel Rutsche Noch, noch einen Mann möchte ich dort, der Popcorn verkäuft 4. Themenkatalog 32. Der am häufigsten besuchte MDK - Spielplatz Park neben MDK viele Sportplätze sind dort in der Nähe wohne ich von dort - 84 - Ich gehe spazieren, neben Dom Kultury Immer ins Park Nur die ganze Zeit im Park Ich gehe zum Fuß fahre mit dem Roller mit dem Vati 33. Wenn nur meine Familie wieder zusammen wäre… Ich habe einen Bruder. Der ist aber älter als ich. Sie sind irgendwohin ausgefahren Mein Bruder ist weit Von meiner Mama habe ich den T-Shirt bekommen Nur mein Vater ist mit mir. Ich wohne mit ihm alleine Ich mag meinen Bruder, … mit ihm zusammen spielen 34. Alleine ist es nicht so toll zu spielen Ich spiele alleine Zu den Freunden gehe ich noch nicht Auf dem Hof spiele ich mit ihm nicht – nur zu Hause oder auf dem Spaziergang ich spiele dann mit den Spielzeugen ich baue was aus Lego mit den Autos spiele ich Niemand stört mir 4. Der Hund Lobo als der einzige Spielkamerad Am liebsten spiele ich mit meinem geliebten Hundchen Ich werfe ihm einen Stockchen Groß ist mein Hund Er heißt Lobo Auf dem Hof spiele ich mit ihm nicht – nur zu Hause oder auf dem Spaziergang Wenn ich auf dem Hof bin, dann laufe ich mit Lobo Nur Lobo stört mir, wenn ich spiele, dann bellt er und bellt die ganze Zeit 5. Ein Traumspielplatz Solche Eisenbahn möchte ich. Solche in die man einsteigt Solche Eisenbahn, die in einem Rummelplatz ist Schaukel Ich mag die Doppelschaukel – diese Verbindet Rutsche Noch, noch einen Mann möchte ich dort, der Popcorn verkäuft 5. Paraphrasierung Łukasz ist 6 Jahre alt. Seitdem seine Eltern geschieden sind und seine Mutter mit Łukasz´s älterem Bruder aus Zgorzelec ausgefahren ist, wohnt der Junge nur mit seinem Vater. Er fühlt sich alleine und hat eine große Sehnsucht vor allem nach seinem Bruder. Zu ihm war er sehr verbunden und das gemeinsame Spiel hat ihm viel Freude gebracht. Jetzt spielt der Junge meistens alleine zu Hause und mit den anderen Kindern, nur im Kindergarten. Die leiste Zeit verbringt Łukasz mit seinem Vater und auf der Spiel mit Lobo – - 85 - seinem Hundchen. Sie gehen in den Park bei MDK spazieren. Łukasz wohnt auf Piłsudskiego Str., wo nur alte und meistens vernachlässigte Häuser sind. In der Gegend ist es auch ziemlich gefährlich und in den meisten Hoffen dort gibt es keine Spielplätze. Bei Łukasz´s Haus gibt es auch keinen, so dass der Junge entweder zu Hause spielt, oder mit seinem Vater und dem Hund in den Park, auf die Sportplätze oder Spielplätze bei MDK gehen. Das Schaukeln und Spielen mit Lobo sind die geliebten Beschäftigungen des Jungen. Auf dem Spielplatz fühlt sich Łukasz von niemandem gestört, selbst nimmt er aber auch keine Kontakte zu den anderen Kindern. Auf seinem Traumspielplatz wünscht sich Łukasz eine große Eisenbahn – so wie im Rummelplatz, verschiedene Schaukeln und Rutsche und einen Popcorn – Verkäufer. 6. Die zentralen Kategorien - Bei den älteren Häusern gibt es keine Möglichkeit zum draußen Spielen Familienkrise und Sehnsucht nach dem Bruder Alleingelassensein Der Hund als der beste Freund Spielplatz der Träume - 86 - Anlage 13 Zusammenfassung von Befragungen polnischer Kinder (Keine Auswertungen nach dem „Zirkulären Dekonstruieren“) Die Befragungen wurden in zwei polnischen Kindergärten in drei Gruppen zwischen 5 und 6jährigen Kindern (ältestes Kind 7, jüngstes 5,5 Jahre alt, Durchschnittsalter 6,5 Jahre) durchgeführt (insgesamt 18 Personen). 13 Kindern haben die Frage, ob sie die Spielplätze gern besuchen positiv beantwortet. 3 Kinder sind nicht auf einen Spielplatz gegangen, 2 nicht zu gerne. Keines der Kinder nannte einen Spielplatz, der ihnen nicht gefällt. Ganz selten wurden die Kinder auf die Spielplätze mit dem Auto gefahren. Meistens erreichten sie die Spielplätze zu Fuß oder, schon seltener, mit dem Fahrrad. 6 Kinder hatten keinen Spielplatz in der Wohngegend, 8 Kinder hatten einen Spielplatz auf dem Hof und andere auch in der Nähe von den Häusern. Zu den Spielen zu denen man nicht unbedingt einen Spielplatz braucht, gehörten: Verstecken, Fangen, mit dem Ball spielen, mit dem Fahrrad fahren, Zauberinnen, einen Hund, ein Pony, ein Haus spielen. Als beliebteste Spielgeräte wurden genannt: Schaukeln, Rutschen, Sprosswände, Pferde-Schaukel, Raketen oder andere Gegenstände zum Klettern Sie wünschten sich am meisten: Schaukeln (z.B. aus Reifen), Rutschen, Karuzellen, Hütten, Trampoline, Basketballplätze, Holzpferde, Holz von dem man etwas selbst bauen könnte Die meisten Kinder konnten nicht genau sagen, wie oft sie auf die Spielplätze gehen: oft - 5,nicht zu oft - 2 ,wenn ich vom Kindergarten komme - 2, keine Angabe - 2,nie 2,täglich - 3,wenn es warm ist – 2 Die Frage, wie lange sie auf einem Spielplatz spielen war für sie schwierig. 2 Stunden – 4, 4 Stunden – 4, 3 Stunden – 4, 5 Stunden – 1, bis zum Abend – 1, keine Angabe – 4 Auf die Frage, was sie zu Hause machen, beantworteten sie vor allem: malen, mit den Puppen spielen, Haus/Laden spielen, lernen, mit dem Hund spielen, fernsehen, mit den Geschwistern spielen, eine Zeitung lesen. Manche Kinder konnten die Frage nicht beantworten. Alle Kinder sind mit der Kindergartengruppe auf die Spielplätzen gegangen, vor allem, auf die neben dem Kindergarten. Keine Kinder haben sich beschwert, dass Jugendliche oder andere Personen sie auf den Spielplätzen stören. Wenn schon jemand eine Anmerkung machte, dann waren das nur einzelne Kleinigkeiten wie z.B. ,,Sie Stören mich, weil sie auf dem Dach laufen“. 10 Kinder waren noch nie in Görlitz, die übrigen sind schon zumindest ein Mal in Görlitz gewesen, davon die meisten auf einem Spielplatz. Den meisten Kindern gefällt alles auf den Spielplätzen. Zu den Gegenständen, die manche nicht möchten gehörten Schaukeln, Reifen zum laufen, Rutschen, Sprosswände. Die Spielsachen gefielen nicht, weil sie entweder als langweilig oder kaputt bezeichnet wurden. 3 Kinder durften alleine draußen spielen, die anderen mit Begleitung anderer Personen, zu denen gehörten am meisten Omas, Eltern, ältere Geschwister oder andere Familiemitglieder. - 87 - 2 Kinder haben alleine gespielt, die anderen mit anderen Kindern aus der Wohngegend, mit den Geschwistern überwiegend mit Gleichaltrigen. Die Kinder konnten nicht angeben, auf welchen Spielplätzen sie in Görlitz spielen. Von den Erzählungen vermute ich jedoch, dass es vor allem der Spielplatz im Stadtpark ging. Als beliebte Spielzeuge in Görlitz waren am meisten Schaukeln, Holzbauen und Sandkästen angegeben. Die einzelnen Fragen nach Spielen in Görlitz waren durch die Kinder schwer zu beantworten. Die meisten Kinder spielten in Görlitz mit den polnischen Kindern, mit denen sie dort hingegangen sind. Nur Einzelne haben gesagt, dass sie mit den deutschen Kindern spielten. Kein Kind haben die deutschen Kinder gestört. Selten spielten sie mit ihnen, aber sie fanden ihr Verhalten und ihre Spiele nicht anders. Die befragten Kinder wohnen auf folgenden Strassen in Zgorzelec: Daszynskiego (6), Modrzewiowa (2), Cienista (2), Konarskiego (2), Wroblewskiego (1), Kosciuszki (1), Bohaterow II AWP (1), Langiewicza (1). Zwei in den nahe liegenden Ortschaften: Lagow und Piensk - 88 - Anlage 14 Interviewauswertungen: Mütter in Görlitz Spielplatzinterviewauswertung Interview M 1 1. Motto Zeitfaktor Spielplatz/ Eine ängstliche Mutter oder die Gefahren der Spielplätze 2. Zusammenfassende Nacherzählung Frau Marie, Mutter eines Jungen (fünf Jahre) und eines Mädchens (sechseinhalb Jahre) ist es besonders wichtig, dass es einen guten Spielplatz in ihrer Nähe gibt. Dies ist für sie als arbeitende Mutter ein Zeitfaktor. Sie geht deshalb mit ihren Kindern auf den in der Frauenburgstraße und auf den Reichertplatz. Sie sagt, dass ihre Kinder sehr gerne gehen und sie „gehe halt mit“. Zum Einen resultiere ich aus ihren Worten einen geringen Anreiz für Eltern auf einen Spielplatz zu gehen, des weiteren benennt sie größere Jugendliche als „Störfaktor“ auf den Spielplätzen, auf die sie mit ihren Kindern geht, da diese mit Bier- und Colaflaschen rumsitzen, teilweise Spielgeräte blockieren und „mehr Ärger machen, als schön ist.“ Konkreter stören tut sie, dass sich die kleinen Kinder Verhaltensweisen der großen Kinder abgucken würden und das sich Kinder nicht auf die Spielgeräte trauen, wenn Jugendliche darauf sitzen und das Jugendliche die Rutschen verunreinigen (z.B. mit Cola), so dass Kinder dann auch nicht mehr rutschen können. Sie erreicht die Spielplätze mit ihren Kindern zu Fuß und in der Regel am Wochenende, unter der Woche seltener, dann nach der Arbeit, gegen 16.00 Uhr. Ihre Kinder lässt sie noch nicht allein auf den Spielplatz. Ein Spielangebot in einer Halle würde sie auch nutzen, auch mit geringfügigen Eintritt, allerdings eher am Wochenende, wiederum ein Zeitfaktor. Spielgeräte aus Holz würde sie für ihre Kinder bevorzugen, allerdings sollten diese gut gewartet sein. Generell bemängelt sie die Sauberkeit der Spielplätze. Hier zählt sie Hundekot in Sandkästen, Scherben und Müll, der auf Spielplätzen herum liegt, auf. Die Straßenverhältnisse um die Spielplätze herum, sind ihr zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so vordergründig wichtig, da sie ihre Kinder noch nicht allein gehen lässt. 3. Stichwortliste Kinder gehen sehr gerne, ich weniger gern Die großen Jugendlichen mit ihren Colaflaschen, Bierflaschen Rumsitzen und mehr Ärger machen, als schön ist Laufen, laufen „Reichertplatz“ […] mehr für größere Kinder konzipiert > man muss da ständig auf das Kind achten, man muss aufpassen, dass es da nicht runterstürzt, wenn man da ein bisschen vorsichtig ist als Mutter - 89 - Die Kinder gehen halt gerne, also gehen wir mit In der Woche seltener, am Wochenende regelmäßig Je nachdem, wie es halt die Zeit erübrigt […] bei schlechtem Wetter? […] auch gehen […] gucken sie (die Kinder) sich viel ab von denjenigen Jugendlichen (die auf dem Spielplatz herumhängen) […] können […] die Einrichtung auf dem Spielplatz, wie Klettergerüst […] nicht nutzen, weil eben die Jugendlichen da rumhängen Frauenburgstraße […] gerade im Sommer […] Colaflaschen runtergekippt […] der ganze Dreck auf der Rutsche Trauen sich logischerweise auch nicht, da raufzuklettern, wenn die Jugendlichen da rumklettern (die Jugendlichen) oben stehen und die Kinder […] nicht hochlassen die (Jugendlichen) behindern mehr oder weniger, reden nur dummes Zeug, schnauzen sich an, kampeln sich, die „Kleenen“ gucken sich das ab und finden das vielleicht manchmal sogar noch toll angemessene und praktische Spielgeräte: Sandkasten, Bagger im Sandkasten (wie Frauenburgstraße), Rutsche, Klettergerüst, wie wir es früher hatten ich bin da immer ein bissl ängstlich Holz immer mal wieder gewartet „Holzspielplatz“ auf jeden Fall schöner vielleicht mehr Schaukeln, weil die meisten Kinder prügeln sich um die Schaukeln ich weiß jetzt nicht überall, wo es welche gibt wenn ich in der Nähe einen Kinderspielplatz habe, dann gehe ich lieber da hin Zeitfaktor Kommt auf die Interessen des Kindes an Mal was anderes für die Kinder, als immer nur auf einen festen Platz zu gehen und da zu rutschen und zu schaukeln Liegen halt viel Scherben, Dreck, Müll rum, wo man schon aufpassen muss Hunde machen halt in den Sandkasten Sie (die Kinder) in dem Alter noch nicht allein lassen 4. Themenkatalog 1. Spielplatz nur für Kinder – kein Anreiz für Eltern Die Kinder gehen sehr gerne, ich weniger gern Die Kinder gehen halt gerne, also gehen wir mit 2. Erreichbarkeit des Spielplatzes Laufen, laufen In der Woche seltener, am Wochenende regelmäßig […] bei schlechtem Wetter? […] auch gehen 3. Störfaktor Jugendliche Die großen Jugendlichen mit ihren Colaflaschen, Bierflaschen Rumsitzen und mehr Ärger machen, als schön ist […] gucken sie (die Kinder) sich viel ab von denjenigen Jugendlichen (die auf dem Spielplatz herumhängen) - 90 - […] können […] die Einrichtung auf dem Spielplatz, wie Klettergerüst […] nicht nutzen, weil eben die Jugendlichen da rumhängen Frauenburgstraße […] gerade im Sommer […] Colaflaschen runtergekippt […] der ganze Dreck auf der Rutsche Trauen sich logischerweise auch nicht, da raufzuklettern, wenn die Jugendlichen da rumklettern (die Jugendlichen) oben stehen und die Kinder […] nicht hochlassen die (Jugendlichen) behindern mehr oder weniger, reden nur dummes Zeug, schnauzen sich an, kampeln sich, die „Kleenen“ gucken sich das ab und finden das vielleicht manchmal sogar noch toll 4. Zeitfaktor Je nachdem, wie es halt die Zeit erübrigt wenn ich in der Nähe einen Kinderspielplatz habe, dann gehe ich lieber da hin Zeitfaktor ich weiß jetzt nicht überall, wo es welche gibt 5. der Wunschspielplatz „Holzspielplatz“ auf jeden Fall schöner Holz immer mal wieder gewartet vielleicht mehr Schaukeln, weil die meisten Kinder prügeln sich um die Schaukeln Kommt auf die Interessen des Kindes an Mal was anderes für die Kinder, als immer nur auf einen festen Platz zu gehen und da zu rutschen und zu schaukeln angemessene und praktische Spielgeräte: Sandkasten, Bagger im Sandkasten (wie Frauenburgstraße), Rutsche, Klettergerüst, wie wir es früher hatten 6. In punkto Sauberkeit Hunde machen halt in den Sandkasten 7. in punkto Sicherheit Sie (die Kinder) in dem Alter noch nicht allein lassen Liegen halt viel Scherben, Dreck, Müll rum, wo man schon aufpassen muss ich bin da immer ein bissl ängstlich „Reichertplatz“ […] mehr für größere Kinder konzipiert > man muss da ständig auf das Kind achten, man muss aufpassen, dass es da nicht runterstürzt, wenn man da ein bisschen vorsichtig ist als Mutter 5. Paraphrasierung Frau Marie hat zwei Kinder, einen Jungen (fünf Jahre) und ein Mädchen (sechseinhalb Jahre). Ihre Kinder gehen aus ihrer Sicht sehr gern auf den Spielplatz, sie jedoch weniger gern (1). Dies resultiert für sie zum Einen aus den Gegebenheiten, dass Jugendliche auf den Spielplätzen rumsitzen und stören (3), zum anderen gibt es aber auch keinen weiteren Anreiz für Eltern auf einen Spielplatz zu gehen, als ihre Kinder dort zu beaufsichtigen und spielen zu sehen (1). Da sie berufstätige Mutter ist, spielt der Zeitfaktor (4) bei ihr eine große Rolle und daher bevorzugt sie einen zentralen Spielplatz in ihrer Nähe (2). Wünschen würde sie sich für ihre Kinder einen Holzspielplatz mit mehr Schaukeln und ansonsten mit den Spielgeräten, wie Sandkasten, Bagger im Sandkasten (wie Frauenburgstraße), Rutsche, Klettergerüst (5). - 91 - Insbesondere der Sandkasten sollte vom Hundekot befreit sein (6). Die Spielgeräte sollten regelmäßig gewartet werden, altersangemessen (7) und generell sauber sein. 6. Die zentralen Kategorien 1. 2. 3. 4. Sicherheit Sauberkeit Wohnortnähe Altersangemessener, mehrfunktionaler Spielplatz ************* Auswertung Interviewnummer: M 2 Datum: 08.05.06 Alias: Frau Lily Motto: Keine typischen Spielplatzgänger aufgrund Langeweile Zusammenfassende Nacherzählung: Frau Lily geht mit ihrer fast fünf Jährigen Tochter nur sehr wenig auf den Spielplatz, da die Spielplatzangebote für die Tochter sehr oft zu schnell langweilig werden. Am liebsten fährt sie mit dem Auto nach Spreutz auf den KNAX Spielplatz, dort bleiben sie dann zwei bis drei Stunden. Jedoch gehen sie nur selten, ein mal im Monat ca.. Den Spielplatz in ihrer Wohnnähe, den Lutherspielplatz, nutzen sie gar nicht. Es fehlt ihr hier an Spielmöglichkeiten, außerdem ist der Kiosk an der Ecke ein Störfaktor. In Görlitz geht sie, wenn dann, auf den Spielplatz im Kreuzkirchenpark. Wichtig für die Spielplatzausstattung wären ihr mehr Bänke für die Mütter, sowie Wiese als Untergrund, da es sonst im Sommer zu staubig ist. Der Spielplatz muss nicht modern sein, sondern Sicherheit bieten und den Kindern Spaß machen. Auf den Spielplätzen stört sie vor allem, dass die Jugendlichen die Spielgeräte besetzen, Zigaretten rauchen und Bier trinken. Daher fände sie getrennte Spielplätze günstiger. Gerade auch wegen der Klettergerüste die für die Kleineren zu gefährlich sind, sie diese aber trotzdem probieren wollen. Ihr Kind würde sie erst ab acht Jahren allein auf den Spielplatz lassen, ansonsten immer mit Begleitung. Dazu muss aber gewährleistet sein, dass der Spielplatz nicht im Verkehrsdreieck liegt und das Kind nicht auf die Straße rennen kann. Einen polnischen Spielplatz würde sie nur nutzen, wenn der qualitativ besonders hochwertig wäre, ansonsten würde sie nicht extra hinfahren. Mobile Spielmöglichkeiten hält sie für nicht unbedingt notwendig. Besondere Freizeitangebote der Stadt müssten mehr publik gemacht werden. Allgemein findet sie, dass wenig Spielmöglichkeiten für kleine Kinder vorhanden sind. Stichwortliste: 1 2 3 4 Wenig Spielplatzangebot … ni zusagt Möglichkeiten für die Kinder ni das se spieln wolln winzig - 92 - 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 Nach ner viertelstunde wird’s langweilig Dort gehen wir erst recht nich hin. (Lutherplatz) Gehen wir auf den Kreuzkirchenpark KNAX Spielplatz in Spreutz Schön … da sin ma eins zwo Stunden Aber sonst wird’s schnell langweilig Käseberg rodeln Alse noch kleiner war viel rum gefahren welcher isn günstig Reichertstraße Ecke Bießnitzer … der is mehr für Größere Mitten im Verkehrsdreieck Frauenburgstraße … da is ja gar nix Kippen, Scherben, die Größeren sitzen auf den Schaukeln Auto Weiter weg Einkaufen kommen halten … schnell an Einmal im Monat dann ist das schon viel Nix weiter ist Verdreckt sind Nachmittags Woche gar nicht … keine Zeit Kreuzkirchenspielplatz … warn wir auch fast so ne Stunde Nicht lange weil sich dann eben schnell langweilt Jetzt möchte ich ni mehr Ganzen Tag unterwegs … kuckt se halt Fernsehn Spieln Basten … zu Hause Egal ob gutes oder schlechtes Wetter ist die Spielplätze bei uns nutzen wir relativ wenig Nicht … so der Typ auf andere Kinder zu zugehen Mühe andere Kinder mit zunehmen Sechzehn Jährigen mit Bierflaschen, Zigaretten Jungen Muttis mit Babywagen … Muttis sind eben och erst siebzehn … muss ich nicht wirklich ham Sattigplatz Nähe keiner ist … kannste alleine gehen Lutherplatz durch den Kiosk Mit größeren Kinder Sonnenhof ise mit ihrer größeren Cousine … allein hingegangen Ab acht … die Straßen das kriegste soweit hin Sicher sein das se ni auf die Straße rennt Ihrem Alter mehr Kinder da wärn Anfreundet Bei ner Rutsche eben nicht nur Treppe hoch und runter Verschiedene Möglichkeiten Kreuzkirche relativ nett Zwo drei ähnliche wärn … auf diesem Spielplatz Weiß nicht wie die Qualität ist Kann ich ja unsere nutzen Grad in Polen bin … Kind … möchte … spielen würd ich se genauso aussteigen lassen Nutzen unsere ja schon kaum - 93 - Extra nach Polen … nicht fahren es sei den er ist qualitativ viel besser Exterm Balanciergeräte … Parkeisenbahn … kleine … ungünstig Dann noch auf Kind achten Getrennte Spielplätze Ein richtig für Größere … ein für die klein Krümmel Eben gut gefällt na dann fahrn wir auch Mehr Bänke für Muttis Modernste und tollste … nem Kind ist das egal Muss ni modern sein Egal ob se auf Holz oder Metall rum klettern Hauptsache es ist sicher Keine scharfen Kanten Es sind ja relativ na die Spielmöglichkeiten Ni notwendig (mobile Spielmöglichkeiten) Mehr Publik gemacht werden Wochen Kurier, Niederschlesicher … Frei Vernünftigen Spielplatz gesucht … kein gefunden Mit drei kann se dort spieln Nicht so die typischen Spielplatzgänger Jetzt anders beschäftigen Kleinere Kinder Kreuzkirchenpark Stadtpark war für die kleine noch gar nischt August fünf Untergrund … Sommer staubig … eklig… Grundlage doch Wiese … unter Rutsche … Sand 76 Als Randfigur auch noch so aussieht 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 Themenkatalog: 1. Spielplatzangebot Ni zusagt Möglichkeiten für die Kinder ni das se spieln wolln Winzig 2. Lutherplatz Gehen wir erst recht nicht hin Kiosk 3. Geeignete Spielplätze Kreuzkirchenpark (kleinere Kinder ) KNAX Spielplatz in Spreutz Käseberg rodeln 4.Aufenthaltsdauer Wenig Nach ner viertel Stunde wird’s langweilig Da sin ma eins zwo Stunden Schnell langweilig Einmal im Monat dann ist das schon viel Nachmittags Woche gar nicht … keine Zeit Kreuzkirchenplatz … warn wir auch fast so ne Stunde - 94 - Nicht lange weil sich dann eben schnell langweilt Jetzt möchte ich ni mehr 5. Spielplatztourismus Viel rum gefahren welcher isn günstig Auto Weiter weg Einkaufen kommen, halten schnell an 6. ungeeignete Spielplätze Reichertstraße Ecke Bießnitzer … der is mehr für Größere Mitten im Verkehrsdreieck Frauenburgstraße … da is ja gar nix Kippen, Scherben die Größeren sitzen auf Schaukeln Nix weiter Sattigplatz Lutherplath Kiosk Stadtpark war für Kleine noch gar nischt 7. Verschmutzung Kippen , Scherben Verdreckt sind 8. Schlechtes Wetter Ganzen Tag unterwegs … kuckt se halt Fernsehn Spieln Basteln … zu Hause Egal ob gutes oder schlechtes Wetter ist die Spielplätze bei uns nutzen wir relativ wenig 9. Zurückhaltend Nicht … so der Typ auf andere Kinder zu zugehen Mühe geben andere Kinder mit zunehmen 10. Jugendliche Sechzehn Jährigen mit Bierflaschen, Zigaretten Jungen Muttis mit Babywagen … Muttis sind eben och erst siebzehn … muss ich nicht wirklich ham 11. Allein auf den Spielplatz Nähe keiner ist … kannste allein gehen Mit größeren Kindern Sonnenhof mit Cousine allein gegangen Ab acht … die Straße das kriegste soweit hin Sicher sein nie auf Straße rennt Ihrem Alter mehr Kinder da wärn anfreundet 12. Sicherheit Ni auf die Straße rennt Verkehrsdreieck 13. Spielgeräte Rutsche nicht nur Treppen hoch und runter Verschiedene Möglichkeiten Kreuzkirche nett Extremen Balanciergeräte für Kleine ungünstig Modernste und tollste Kind egal - 95 - Egal ob Holz oder Metall Hauptsache sicher Keine scharfen Kanten 14. Polen Weiß nicht wie Qualität ist Kann ich auch unsere nutzen Grad in Polen bin … Kind aussteigen lassen extra nach Polen würde ich nicht fahren 15. Vorschläge getrennte Spielplätze für Große und Kleine Mehr Bänke für Muttis Untergrund Wiese - Sommer Sand staubig 16. alternative Spielangebote Mobile Spielmöglichkeiten nicht notwendig Spielmöglichkeiten nah genug Mehr Publik gemacht werden Wochen Kurier, Niederschlesischer Kurier Paraphrasierung Frau Liliy hat eine fast fünf jährige Tochter. Sie geht mit ihr nur sehr selten auf den Spielplatz (4), da ihr das Spielangebot zu gering (1) ist und sich die Tochter zu schnell langweilt (4). Der Lutherplatz, welcher der Spielplatz in ihrer Nähe ist, mag sie gar nicht (2, 6), vollem der Kiosk ist sehr störend. Für sie muss ein Spielplatz sicher sein, was bedeutet, dass er nicht im Verkehrsdreieck liegt. (12) Außerdem muss ein Spielplatz vielfältig sein (13) und die gefährlicheren Spielgeräte für die Kleinen abtrennen (15). Ein Spielplatz sollte auch die Bedürfnisse der begleitenden Personen berücksichtigen, wie zum Beispiel mehr Bänke zum setzen und Wiese als Untergrund, damit die Begleitpersonen nicht genauso schmutzig aussieht wie die Kinder (15). Für einen geeigneten Spielplatz würde sie auch einen längeren Weg in kauf nehmen (3,5). Alternative Spielangebote interessieren sie (16), diese wären vielleicht auch eine Möglichkeit, dass ihre Tochter Kontakt zu anderen Kindern findet (9). zentrale Kategorien 1. vielfältige Spielangebote 2. Sicherheit 3. Bedürfnisse der Begleitpersonen 4. Sauberkeit 5. Mobilität - 96 - Anlage 15 Synopsis der zentralen Kategorien Die Kleinen in Görlitz (Einzelinterviews) Interview 1 Interview 2 Interview 3 Interview 4 A Farbe B Raubbau X X D Sicherheit X X E Generationenkonflikte X F Klettern / Bewegung G Individualität X X X L Mobilität (Auto) M Wasser N Verschmutzung X X X G Jahreszeitabhängige Angebote (SchlechtWetterVarianten) X X X H Kreativität u. Phantasie Interview 1 Interview 2 Interview 3 Interview 4 C Multifunktion X I Sandkasten J Wohnortnähe X X K Keine Nutzergruppenkonflikte X X (?) X Die Großen in Görlitz (Fokusgruppendiskussionen) FGD 1 FGD 2 FGD 1 FGD 2 A Nutzergruppenkonflikte B Sicherheit C Kenntnis über Angebot D Gestaltungswünsche E Lösungsvorschläge F Jahreszeitabhängiges Spielverhalten X X X X X X X X X H Begleitung von Geschwistern I Kritik am Zustand J Skateranlagen K Unzufriedenheit m. Bademöglichkeiten L Graffitiflächen M X X X X X - 97 - N Die Kleinen in Zgorzelec (Einzelinterviews) A Gruppenspiele Interview 1a Interview 2a Interview 3a Interview 4a Interview 5a Interv. 1b Interv. 2b Interv. 3b X B Spielen in der Nähe von Oma/ Familie X X X X X D Insekten fangen E Mit deutschen Kindern spielen X X X F G Spielen auf Spielgeräte verschieauf dem denen Spiel- Spielplatz plätzen sind zerstört X X X X H I V.a. Spielen Beeindruckt ohne Spielvon den geräte deutschen Spielplätzen Interview 1a Interview 2a Interview 3a Interview 4a Interview 5a Interv. 1b Interv. 2b Interv. 3b C Spielgeräte im Stadtpark X J Keine Spielplatzbesuche X X X K Keine öff. Spielplätze im Umfeld L Begeistert vom Spielplatz am Witka-See M Psych. Verarbeitung v. Problemen N Traumspielplatz: Bewegung u. Rummel X X X X X X X X X - 98 -