Abschlussbericht DOC

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Fachbereich
SOZIALWESEN
Studiengang
HEILPÄDAGOGIK/BEHINDERTENPÄDAGOGIK
Nutzungsverhalten
auf Görlitzer Spielplätzen
Abschlussbericht
AutorInnen:
Anna Becker, Bozena Becker,
Dorit Betz, Silke Czarnetzki,
Anne Joachim, Anett Sekulla,
Alexandra Walther, Katja Zöllner,
Prof. Dr. Friedrich Albrecht (Projektleiter)
16.01.2007
NUTZUNGSVERHALTEN AUF GÖRLITZER SPIELPLÄTZEN
Abschlussbericht
Dieser Bericht wurde erarbeitet im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes des
Studiengangs Heilpädagogik/Behindertenpädagogik am Fachbereich Sozialwesen der
Hochschule Zittau/Görlitz (FH) im Wintersemester 2005/2006 und Sommersemester
2006.
Im Auftrag der Stadt Görlitz, Amt 25, Bereich Stadtgrün.
Mitglieder der Projektgruppe (Matrikel SH 03):
Anna Becker
Bozena Becker
Dorit Betz
Silke Czarnetzki
Anne Joachim
Anett Sekulla
Alexandra Walther
Katja Zöllner
Projektleiter:
Prof. Dr. phil. Friedrich Albrecht
Kontakt:
PSF 300 648
02811 Görlitz
eMail: [email protected]
Tel.: 03581 / 4828-135
Fax: 03581 / 4828-191
© Hochschule Zittau/Görlitz (FH)
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Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung ...................................................................................................................4
Abschnitt I
Ergebnisse der ersten Phase (Projektzwischenbericht)
1. Einleitung ..............................................................................................................5
2. Fragestellung und methodisches Vorgehen ........................................................... 6
2.1 Ausgangsfragestellung und Methode ....................................................................6
2.2 Fragestellung und Methode der fokussierenden Phase..........................................7
3. Ergebnisse der ersten (deskriptiven) Phase im Wintersemester 05/06 ..................8
4. Ablaufplan für das Sommersemester 06 .............................................................. 12
Abschnitt II
Der öffentliche Spielraum aus Sicht der Kinder
1. Einleitung ............................................................................................................13
2. Datenbasis ............................................................................................................13
3. Auswertung..........................................................................................................14
4. Darstellung der Ergebnisse ..................................................................................14
4.1 Die Kleinen in Görlitz ......................................................................................... 14
4.2 Die Großen in Görlitz .......................................................................................... 15
4.3 Die Kleinen in Zgorzelec ..................................................................................... 16
Abschnitt III
Abschließende Stellungnahme ........................................................................................ 18
Anlagen............................................................................................................................ 21
-3-
Vorbemerkung
Dieser Abschlussbericht fasst die Ergebnisse einer qualitativen Studie zum Nutzungsverhalten auf Görlitzer Spielplätzen zusammen, die im Rahmen eines Lehrforschungsprojektes im Wintersemester 05/06 und Sommersemester 06 realisiert wurde. Er besteht
aus drei Teilen:
Der Abschnitt I ist identisch mit dem Projekt-Zwischenbericht, der bereits im März
2006 zur Verfügung gestellt wurde. Ihm ist der Hintergrund und das konzeptionelle
Anliegen des Projektes zu entnehmen, sowie die Ergebnisse der ersten Phase, die auf
Teilnehmenden Beobachtungen auf Görlitzer und Zgorzelecer Spielplätzen beruhen.
Der Abschnitt II fasst die Ergebnisse der zweiten Phase – des Sommersemesters 06 –
zusammen. Durchgeführt wurden hier mehrere qualitative Interviews mit deutschen und
polnischen Kindern sowie zwei Fokusgruppendiskussionen mit Kindern und jungen
Jugendlichen aus dem Innenstadtbereich und Weinhübel. Mit diesen Verfahren sollte
die spezifische Sichtweise der Kinder, ihr Erleben des Spielraums, ihre Erfahrungen mit
dem Angebot der Spielplätze und den anderen Personen, mit denen sie sich den Lebensraum Spielplatz „teilen“, untersucht werden.
Der Abschnitt III beinhaltet die abschließende Stellungnahme.
Im Anhang enthält dieser Bericht weiterhin einen umfangreichen Dokumentationsteil, in
dem einzelne Schritte des Projektverlaufs und die Einzelauswertungen der Interviews
Fokusgruppendiskussionen dargestellt sind. Dem geschätzten Leser, der geschätzten Leserin wird somit auch die Möglichkeit gegeben, einzelne Aspekte, die nicht in die Auswertung Eingang fanden, für sich selbst zu vertiefen.
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Abschnitt I
Nutzungsverhalten auf öffentlichen Spielplätzen in Görlitz
– Projektzwischenbericht –
Inhalt:
1.
2.
2.1
2.2
3.
4.
Einleitung
Fragestellung und methodisches Vorgehen
Ausgangsfragestellung und Methode
Fragestellung und Methoden der fokussierenden Phase
Ergebnisse der ersten (deskriptiven) Phase im Wintersemester 05/06
Ablaufplan für das Sommersemester 2006
Anlagen
1. Einleitung
Ausgangspunkt des Projektes, das im Wintersemester 2005/2006 und dem Sommersemester 2006 realisiert wird, war eine Anfrage der Stadt Görlitz an die Hochschule
zwecks Erarbeitung einer Studie zum Nutzerverhalten auf Görlitzer Spielplätzen. Möglichkeiten der Realisierung einer solchen Studie bot unter den gegebenen Voraussetzungen insbesondere das Projektstudium in der zweiten Studienphase des Studiengangs Heilpädagogik/Behindertenpädagogik, das im 5. und 6. Semester durchgeführt
wird, das inhaltlich auf den Lebensweltbezug fokussiert und so konzipiert ist, dass einzelne Projektgruppen auch dezidiert forschungsorientiert arbeiten können.
Der Vorteil bei solchen „Lehrforschungsprojekten“ liegt darin, dass einerseits die Praxis
bei ihren Bedarfen nach wissenschaftlich abgesicherten Erkenntnissen unterstützt werden kann, die mangels finanzieller Ressourcen nicht über Auftragsforschung zu realisieren sind, andererseits darin, dass sich für die Ausbildung an der Hochschule praxisrelevante und einschlägige Forschungsfragen und -vorhaben ergeben, mit denen über den
Charakter der Simulation und „Trockenübung“ hinaus gegangen werden kann, der zumeist den Lehralltag bestimmt.
Der Nachteil – vielleicht besser: die Einschränkung – liegt darin, dass Lehrforschungsprojekte nicht von einer Gruppe erfahrener ForscherInnen realisiert werden, sondern
von Studierenden, die sich in Entwicklung befinden und Methoden parallel zum Prozess
erarbeiten und erproben müssen, wobei sie von einem Hochschullehrer angeleitet und
begleitet werden.
Unter diesen Gegebenheiten ist es insofern wichtig, dass sich die beteiligten Parteien zu
Beginn über die gegenseitige Erwartungshaltungen und Machbarkeiten verständigen,
die mit einem solchen Konstrukt verknüpft sind. In der Regel können in einem solchen
Rahmen keine umfangreich angelegten quantitativ-empirischen Forschungen realisiert
werden, sondern vielmehr mikrologische und qualitative Ausschnittsuntersuchungen.
Nicht die quantitative Verteilung von Meinungen, Einstellungen, Bewertungen etc. steht
hier im hier Vordergrund, sondern das Motiv, zu einem besseren Verständnis fremder
Lebenswelten zu kommen.
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Auch wenn Spielplätze ein Allgemeingut unserer Gesellschaft sind und bleiben: Für die
meisten Erwachsenen – nämlich die, die nicht ErzieherInnen oder Eltern von Kindern
im Vorschul- und Grundschulalter sind – haben sie den Charakter der fremden Lebenswelt. Gerade EntscheidungsträgerInnen haben sich zu fragen, welche Bedeutung Spielplätze für Kinder und deren Entwicklung heute haben, welche Möglichkeiten sie für
Sozial-, Material- und Körpererfahrung bieten, ob und wie sie in einer sich ständig
wandelnden Welt in Konkurrenz zu neuen Medien, Freizeit- oder Bildungsangeboten
noch eine relevante Erfahrungswelt darstellen und ob „bewährte Konzepte“ noch aktuell
sind. Das sind Fragen, die es sich zu verfolgen lohnt.
Die gegenseitigen Erwartungshaltungen von Seiten der Hochschulprojektgruppe und
den Verantwortlichen des Bereichs Stadtgrün der Stadt Görlitz waren diesbezüglich von
Beginn an kongruent. Ausdruck fand dies in einer durch den Bereich Stadtgrün ausformulierten Aufgabenstellung (s. Anlage 1), die insbesondere auf die Perspektive der Kinder abhebt, welche Bedürfnisse und Ansprüche sie hinsichtlich der Spielplatzgestaltung
haben, wo und wie gespielt wird, ob und ggf. Nutzungskonflikte bestehen und welche
Handlungsempfehlungen daraus ableitbar sind.
2. Fragestellung und methodisches Vorgehen
Die Studie soll konkrete Lösungsvorschläge für die Entwicklung kindgerechter Freiräume in Görlitz entwickeln. Sie setzt an bereits bestehenden Überlegungen und Positionspapieren aus dem Bereich Stadtgrün an, die in zwei Sitzungen gemeinsam mit den Mitarbeitern diskutiert wurden.
Die erste Sitzung war zielführend im Sinne der Erstellung eines Beobachtungsrasters für
den ersten Erhebungszeitraum, in dem im Sinne „deskriptiver Beobachtung“ zunächst
einmal das Feld in seiner Komplexität zu erfassen versucht wird. Hier wird das Ziel verfolgt, die eigenen Vorannahmen einer Prüfung zu unterziehen, sozusagen, ob diese
überhaupt nahe an der Realität sind oder nicht mehr als Projektionen. Weiterhin geht es
darum, die eigenen „blinden Flecken“ – das was nicht in Betracht gezogen wird, aber
sich dann als bedeutsam heraus stellt – zu minimieren. Letztlich geht es darum, die anfänglich formulierte Problemstellung zu konkretisieren und damit den nächsten, stärker
fokussierenden Forschungsschritt einzuleiten.
2.1 Ausgangsfragestellung und Methode
Das o.g. Beobachtungsraster beinhaltete folgende zentrale Fragen, die aus dem ersten
Papier des Bereichs Stadtgrün generiert wurden:
1. Welche Bedürfnisse und Erwartungshaltungen haben Kinder an öffentliche
Spielräume?
2. Gibt es tatsächlich zu wenig Spielplätze oder Spielmöglichkeiten? Welche
Standorte müssen unbedingt erhalten werden? Welche müssen ausgebaut
werden? Welche sind kaum nachgefragt? Wo ist ein Bedarf nicht gedeckt?
3. Ist die Ausstattung ausreichend? Welche müssen ausgebaut werden? Wo sind
Qualitätsmängel und Defizite zu beobachten?
4. Wo wird gespielt? Was sind die Highlights, was kommt gut an, welche
Geräte sind ein Flop?
5. Gibt es konkurrierende Nutzergruppen (z.B. Jugendliche auf dem Kleinkinderspielplatz)
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6. Empfinden Sie den Spielraum als gefährlich (Verkehrssituation, Gerätewahl)?
7. Gibt es Missbrauch bzw. Zweckentfremdung?
Es hatte – wie gesagt – den Zweck, einen Leitfaden für die eher generalistisch angelegten (teilnehmenden) Beobachtungen (Bsp. eines Beobachtungsprotokolls, s. Anlage
2) auf Görlitzer und Zgorzelecer Spielplätzen abzubilden und insbesondere die erste
Zwischenauswertung zu strukturieren.
Die erste Phase wurde nicht auf bestimmte Spielplätze begrenzt, auch wenn der Projektgruppe von vorneherein klar war, dass in der zweiten Phase schon alleine aus Ressourcengründen eine Eingrenzung auf ausgewählte Bereiche zu erfolgen hat.
Aus den Ergebnissen und Erfahrungen der ersten Phase, die im Anschluss dargelegt
werden, lassen sich weitere Gegenstandseingrenzungen und methodische Schritte ableiten (Theoretisches Sampling).
2.2 Fragestellung und Methoden der fokussierenden Phase
Aus Machbarkeitserwägungen und auf der Basis einer Präzisierung der Aufgabenstellung, die der Bereich Stadtgrün nach der zweiten Beratungssitzung erstellte (s.
Anlage 3), erfolgte zunächst eine räumliche Eingrenzung auf Spielräume von Kindern,
in denen ggw. städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind (EFREFördergebiete, Brückenpark, Innenstadt-Ost), wobei hierbei nicht ausschließlich der
öffentliche Spielplatz als angelegtes Areal im Blick ist, sondern auch die Tatsache
mitbedacht werden soll, dass Kinder auch auf Brachflächen, Grünanlagen, Plätzen etc.
spielen.
Im Zentrum soll stehen, wie das Erleben, die Erfahrung der Kinder selbst im Bezug auf
den Spielraum ist und ob und wie diese Hilfe für Planungsentscheidungen geben können.
Die Räume, auf die fokussiert wird, sind:
• Spielraum Innenstadt-West (Lutherplatz, Leipziger Platz, Jochmannstraße, Sonnenhof)
• Spielraum Innenstadt-Ost (Wilhelmsplatz, Molkereiquartier)
Hier stehen konkrete Projekte zur Umsetzung in den nächsten Jahren an.
• evtl. Spielraum Südstadt (Sechsstädteplatz, Sattigplatz, August-Bebel-Platz, Kreuzkirchenpark)
Hier stellt sich die Frage des Bedarfs an Räumen für sog. bewegungsintensive Aktivitäten , z.B. Bolzplatz.
Ein weiteres Augenmerk wird gerichtet auf:
• Stadtpark, ggf. Park des Friedens
• Parkeisenbahn, ggf. Volksparkgelände
Hier handelt es sich um klassische Ausflugsziele für Familien, in denen auch die Begegnung von deutschen und polnischen Kindern Alltag ist. Es stellt sich die Frage, wie
intensiv diese Orte für diese Begegnung wirken und welche Rückschlüsse gezogen werden können für spätere Realisierungen von Spielräumen, in denen polnische und
deutsche Kinder zusammen kommen – bspw. in einem Brückepark.
Methodische Schritte: In der fokussierenden Phase kommen drei Methoden zum Einsatz.
• Über Leitfadeninterviews werden Individualmeinungen (von Kindern aus den benannten Sektoren) erhoben. Es werden Ergebnisse erwartet, die direkt auf die Lebenswelt vor Ort zurück zu führen sind: Wie denken, fühlen, handeln Kinder aus
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diesem konkreten Stadtteil (z.B. rund um den Lutherplatz), mit jenem konkreten
Hintergrund (z.B. Kinder aus Zgorzelec, die Görlitzer Spielplätze nutzen).
• Über Fokusgruppendiskussionen werden Gruppenmeinungen erhoben. Über diese
Methode können insbesondere Mainstream- bzw. peer-Auffassungen und Handlungsweisen eruiert werden, denn diese sind nicht unbedingt gleichbedeutend mit
der Summe von Individualmeinungen.
Von der Projektgruppe sind die diesbezüglichen Vorarbeiten geleistet, seien dies methodologische Erarbeitungen (s. Anlage 4 u. 5), Leitfäden (s. Anlage 6 u. 7) und Probeinterviews zum Erlernen von Interviewtechniken.
Die Akquise der Probanden erfolgt hauptsächlich per Schneeballsystem. Zu Gute
kommt hier das intensive Bewegen im Feld in der ersten Phase – die Studierenden
haben Kontakte zu Kindern und Eltern herstellen können. Das aufwändige aber notwendige und im Grundsatz richtige Genehmigungsverfahren, falls man über städtische
Einrichtungen Probanden gewinnen will, kann zumindest bei den Interviews vermieden
werden. Die datenschutzrechtlichen und forschungsethischen Grundsätze werden selbstverständlich eingehalten. Auch die Zusammenstellung von Fokusgruppen wird vermutlich über den direkten Kontakt zu Kindern und Personensorgeberechtigte gelingen,
ohne den Weg über öffentliche Einrichtungen gehen zu müssen.
• Zum Abgleich der ersten Beobachtungs-Phase, die im Herbst und Spätherbst 2005
statt fand, finden „Schön-Wetter-Beobachtungen“ im späteren Frühjahr statt, allerdings auf die ausgewählten Sektoren beschränkte.
In dem Projekt vermutlich nicht mehr realisierbar sind:
• die Untersuchung von Innenstadtorten wie z.B. Marienplatz, Berliner Str. (wäre die
Schaffung von kleinen „Spiel-Inseln“ sinnvoll?)
• die erwünschte Kooperation mit HTW-Dresden i.S. der Erarbeitung eines gemeinsamen Entwurfes (muss wohl einem Folgeprojekt vorbehalten bleiben, Erfahrungsaustausch sollte aber vorgesehen werden)
• die Erstellung von Empfehlungen für möglichst barrierefreie Spielplätze in Görlitz
(Vorarbeiten s. Anlage 8)
3. Ergebnisse der ersten (deskriptiven) Phase
Den Aussagen in diesem Kapitel liegen recht umfangreiche teilnehmende Beobachtungen auf über 20 Spielplätzen in Görlitz und Zgorzelec zu Grunde. Diese wurden im
Herbst realisiert. Insbesondere während der Herbstferien war das Wetter noch gut, so
dass noch Betrieb vorhanden war. Eine weitere Beobachtungsphase zur „klassischen
Spielplatz-Jahreszeit“ – Frühjahr/Sommer – folgt im Sommersemester 2006.
(zu den Ausführungen in diesem s. auch Anlage 9)
3.1 Bedürfnisse und Erwartungshaltungen
Dass Kinder auf öffentlichen Spielplätzen Material-, Sozial- und Körpererfahrungen
machen wollen und auch können, ist allgemein bekannt und wird auch hier durch die
Beobachtungen bestätigt. Je nach Alter kommt dabei bestimmten Erfahrungen eine
besondere Bedeutung zu. Für kleinere Kinder steht die Schaukel und das Klettern, die
Erfahrung von Sand, Holz und den Dingen des Alltags im Vordergrund, mit dem sich
unter dem Schutz der begleitenden Erziehungsperson auseinandergesetzt wird. Kinder
ab dem Schulalter insbesondere nutzen das Ensemble auf Spielplätzen, um Phantasie-
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und Symbolspiele zu machen. Kletteranlagen werden hier zu z.B. zu Schlössern, die die
Welt Harry Potters nachbilden, aus anderen Geräten werden Schiffe usw.. Ältere Kinder
nutzen Spielplätze, um sich zu treffen und zu reden, letzteres insbesondere die
Mädchen, oder um die Kräfte zu messen. Größere Jungs entwickeln ihre eigenen
Regelspiel, z.B. „Catchen“, die einen deftigen Charakter haben. Insbesondere in
Königshufen konnte beobachtet werden, dass hier zum Teil mit „harten Bandagen“
gekämpft wird, die für den Außenbeobachter an die Grenzen des Aushaltbaren gehen,
aber nicht darüber. Sehr wichtig ist älteren Kindern das sportliche Regelspiel, z.B.
Basketball (eher von Jungs bevorzugt) oder Volleyball (eher von Mädchen).
Für Eltern ist das Thema Sicherheit der Anlagen ein besonderes Thema (z. B. weiche
Bodenmaterialien, Zäune).
Die Beobachtungen ergaben, dass insbesondere die Spielplätze, die Variabilität hinsichtlich der o.g. Erfahrungsbereiche und Phantasieanregungen anbieten, besonders gefragt sind. Beobachtbar war, dass dort, wo das „Zentendof-Design“ vorhanden ist, eine
große Annahme herrscht. Spielplätze, die eher eingeschränkter ausgelegt sind – bsw. der
an der Uferstraße oder der an der Hugo-Keller-Straße – haben dagegen sehr wenige
Nutzer. Bei ersterem steht allerdings die Vermutung der Projektgruppe im Raum, dass
dieser stärker in den Sommermonaten genutzt wird, sozusagen als Neiße-SpaziergängerSpielplatz.
Das Bedürfnis nach Abwechslung lässt sich aber nicht nur auf den einzelnen Standort
auslegen, es gibt vielmehr das Phänomen des „Spielplatztourismus“. Eltern und Einrichtungen wie Horte laufen im Turnus bestimmte Spielplätze zielgerichtet an. Das
Spielplatzgelände im Stadtpark und die Parkeisenbahn sind insbesondere solche Ausflugsziele mit sehr hohem Attraktionsgrad, auch von Familien auf polnischer Seite.
Eine Sonderrolle scheint der neue Spielplatz am Wilhelmsplatz zu haben. Er wird sehr
gut angenommen, darüber hinaus aber auch quasi als Belohnungsziel für die Kinder
nach dem Familieneinkauf auf der Berliner Straße genutzt.
Die angesprochene Variabilität als Qualitätsmerkmal eines Spielplatzes bezieht sich
weiterhin auf direkte Übergänge zu Freiräumen (Wiesen, Bolz-, Basketballplätze etc.)
und auf z.B. durch Bäum und Büsche sichtgeschützte Orte, wo die Kinder sich ihre
„eigenen Welten“ temporär konstruieren können.
Aus heilpädagogischer Sicht sei auf die Bedürfnislage hingewiesen, dass auch Kinder
mit körperlichen oder geistigen Behinderungen Spielplätze nutzen wollen. und dass
zukünftig die Idee der Barrierefreiheit mehr in Planungen mit einbezogen werden muss.
Oftmals sind es Kleinigkeiten, die, wenn man sie einbezieht, ein Mehr an Möglichkeiten
für diese Zielgruppe und für integrative Erfahrungen eröffnen (s. Anlage 8).
3.2 Gibt es tatsächlich zu wenig Spielplätze oder Spielmöglichkeiten?
Welche Standorte müssen unbedingt erhalten werden? Welche sind
kaum nachgefragt? Wo ist ein Bedarf nicht gedeckt?
Aus der Beobachtungsphase resultierte der eindeutige Eindruck, dass grundsätzlich die Abdeckung ausreichend ist. Weder das Geschehen noch geführte adhoc-Gespräche deuten darauf hin, dass ein grundsätzlicher Mangel besteht. Die
einzige Ausnahme ist hier Biesnitz. Hier kam es im Laufe der Feldbeobachtungen zu einigen Äußerungen von Eltern, die sich darüber beschwerten, dass sie
keinen Spielplatz haben, der in erreichbarer Nähe liegt.
Als erhaltenswert wird von der Projektgruppe grundsätzlich jeder eingeschätzt,
im Beobachtungszeitraum wurde aber festgestellt, dass einige Spielplätze relativ
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wenig genutzt werden (Uferstr., Hugo-Keller-Str., Kidrontal, Leschwitzer Str.,
Sechs-Städte-Platz, Stauffenbergstr./Reitstützpunkt, August-Bebel-Str., Seilzirkus Nordhöhe, kleinere Anlagen in den Innenhöfen von Königshufen). Betont
sei noch einmal, dass hier ggf. eine saisonabhängige Nutzung vorliegt, man mit
generalisierenden Aussagen insofern vorsichtig sein muss.
Ein nicht gedeckter Bedarf wird insbesondere am geschlossenen Spielplatz Pontegarten gesehen. Hier waren immer wieder Kinder anzutreffen, es ist davon
auszugehen, dass eine Wiederöffnung entsprechende Resonanz fände.
3.3 Ist die Ausstattung ausreichend? Welche müssen ausgebaut werden? Wo
sind Qualitätsmängel und Defizite zu beobachten?
Als nicht ausreichend wird insbesondere die Ausstattung am Lutherplatz beurteilt, wo eine sehr gute Nachfrage auf ein spärliches, liebloses Angebot trifft.
Am Spielplatz Blockhausstraße ist auffallend, dass der Bolzplatz nicht ausreichend mit zur vielbefahrenen nahe vorbeiführenden Straße abgesichert ist. Im
Stadtpark erfolgte ein sicherheitsbedingter Rückbau einiger Geräte. Angesichts
der herausragenden Stellung dieses Ortes sollte er baldmöglichst wieder
ausgebaut werden.
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3.4 Wo wird gespielt? Was sind die Highlights, was kommt gut an, welche
Geräte sind ein Flop?
Einen Überblick hierzu gibt die Auswahl in der Tabelle der Anlage 9. An grundsätzlichen Aussagen lässt sich festhalten: Die Geräte im Zentendorf-Design
kommen sehr gut an und auch die Geräte in den neu eingerichteten Spielplätzen
Kreuzkirchenpark und Wilhelmsplatz werden sehr gut angenommen. Zu
„Flops“, die auf die Geräte selbst zurückzuführen sind, lassen sich keine Aussagen machen. Dort, wo eine geringe Nachfrage festgestellt wurde (Bsp. Seilzirkus Nordhöhe), steht die Vermutung im Raum, dass dies mehr mit dem Zugang
zum Ort als mit der Ausgestaltung bzw. Attraktivität der Geräte zu tun hat.
3.5 Gibt es konkurrierende Nutzergruppen (z.B. Jugendliche auf dem
Kleinkinderspielplatz)
Auf kleineren Anlagen haben kleine Kinder teilweise Angst, wenn größere Kinder oder Jugendliche anwesend sind. Sie trauen sich dann nicht zu spielen. Eine
mögliche Lösung besteht laut Ansicht der Projektgruppe darin, hier über natürliche Abgrenzungen (Büsche o.ä.) Sichtschutz herzustellen. Auffallend war, dass
von großen Kindern und Jugendlichen die Spielplätze als „Raucherecken“ genutzt werden und dass am Lutherplatz die Kinder in sehr engem Kontakt mit
Alkohol konsumierenden Kiosk-Nutzern sind.
3.6 Empfinden Sie den Spielraum als gefährlich (Verkehrssituation, Gerätewahl)?
Auch hier sei verwiesen auf die Tabelle in Anlage 9. Zu betonen ist, dass es sich hierbei
um subjektive Einschätzungen der Studierenden der Projektgruppe handelt und nicht
um objektiv vorhandene Sicherheitsmängel, die letztlich nur von den entsprechenden
Experten festgestellt werden kann.
3.7 Gibt es Missbrauch bzw. Zweckentfremdung?
Zuallererst ist hier zu nennen: Die Rasenflächen und Sandkisten werden als Hundetoiletten missbraucht. Weiterhin: Sandkisten als Müllablagen (Flaschen, Scherben),
Treffpunkt für Alkoholkonsumenten am Lutherplatz, hier auch: Ablagefläche für Baumaterialen, was aber eine vermutlich notwendige Übergangssituation ist.
3.8 Spezifische Aussagen hinsichtlich polnischer Kinder und ihrer Familien
Aufgrund der Tatsache, dass auch zwei polnische Studentinnen der Projektgruppe angehören, ist es auch möglich, die polnische Sichtweise einzubeziehen.
Die Ausstattung der Spielplätze auf Zgorzelecer Seite ist wesentlich unbefriedigender
als auf Görlitzer Seite. Mit wenigen Ausnahmen (z.B. Spielplatz an der Karlowicza
Straße) kommt in den Gesprächen mit Eltern Unzufriedenheit bezüglich der veralteten
und attraktionslosen Ausstattung zum Ausdruck, sowie einer gewissen Vereinnahmung
durch Jugendliche.
Görlitzer Spielplätze werden insbesondere aus zwei Motiven heraus besucht: Einerseits
als Ausflugsziele, hier insbesondere das Spielplatzgelände an der Parkeisenbahn und der
Stadtpark (bei letztem spielt die Grenznähe auch eine gewichtige Rolle), andererseits
spielt auch die Tatsache eine Rolle, dass deutsche und polnische Kinder so spielerisch
zusammen kommen. Manche bewerten das Zusammenspielen und auch die
Kommunikation unter den Eltern ausgesprochen positiv, aus anderen Aussagen ist abzu-
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lesen, dass das Verhältnis noch nicht so selbstverständlich ist („neutral“, „wohlwollend“).
Als Zwischenresümee lässt sich festhalten, dass die Feldbeobachtungsphase keine ausgesprochen neuen bzw. überraschenden Ergebnisse brachte – das war auch nicht die
Intention. Vielmehr ging es darum, die inhaltliche Nähe herzustellen und sich das Feld
zu erschließen, um darauf aufbauend die fokussierende Phase zu bewältigen.
Ein wichtiges Ergebnis ist aber, dass die Einschätzungen der Mitarbeiter des Bereichs
Stadtgrün sich weitestgehend mit denen der Projektgruppe decken. Dies sei deshalb hervorgehoben, weil hier über unterschiedliche Wege Urteile gewonnen wurden/werden
(Feldbeobachtungen einerseits – Tagesgeschäft andererseits).
4. Ablaufplan für das Sommersemester 2006
•
•
•
April/Mai: Durchführung von Interviews und Fokusgruppendiskussionen, Zwischenauswertungen, Austausch von Ergebnissen mit Bereich Stadtgrün, ggf.
Jugendausschuss
Juni: Endauswertung, Erstellung des Abschlussberichtes
Ende Juni: Öffentliche Präsentation ins Abstimmung mit Bereich Stadtgrün
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Abschnitt II
Der öffentliche Spielraum aus Sicht der Kinder
1. Einleitung
Nachdem die erste Phase des Wintersemesters 2005/06 sich bei der Datenerhebung
überwiegend auf Feldbeobachtungen stützte, sollten in der fokussierenden Phase des
Sommersemesters 2006 die Kinder selbst „zu Wort kommen“. Die Studentinnen erarbeiteten sich hierzu Techniken der Interviewführung mit Kindern und der Fokusgruppendiskussion und erarbeiteten Leitfäden (s. Abschnitt I u. Anlagen 4-7). Wahrnehmungs- und Aneignungsprozesse des öffentlichen Spielraums durch die Kinder
sollten hier im Zentrum stehen, erhofft wurden sich weiterhin Informationen und konkrete Hinweise aus Sicht der Nutzer für Planungsentscheidungen des Bereichs Stadtgrün wie:
- Gibt es einen Bedarf an Räumen für sog. bewegungsintensive Aktivitäten wie Bolzplätze ö.ä.?
- Welche Bedeutung hat der Stadtpark als Spielort für Einwohner anderer Stadtteile
und für die deutsch-polnische Begegnung?
- Welche Bedeutung haben andere öffentliche Flächen, die nicht als Spielplätze ausgewiesen sind (Brachflächen, Grünanlagen, Baulücken etc.)?
- Gibt es ein Bedürfnis für „alternative Angebote“ – bspw. überdachte Flächen oder
mobile, „wandernde“ Spielgeräte?
- Wie geht man mit dem Problem divergierender Nutzergruppen um – mit einem integrativen oder segregativen Ansatz?
- Welche Distanzen zu Spielräumen werden von Kindern maximal wahrgenommen?
Die letzten drei Punkte wurden in einer Beratung des Zwischenberichts von Projektgruppe und Bereich Stadtgrün generiert und noch in die Leitfäden nachträglich aufgenommen.
Die Interviews und die Fokusgruppendiskussionen – von der Vorbereitung, Durchführung, Transkription bis zur Auswertung – gestalteten sich als derart umfangreich,
dass die für das Sommersemester geplante zweite Beobachtungsphase auf den Spielplätzen entfallen musste. Einzelne Stichproben unterstrichen die Vermutung, dass im
Frühjahr und Sommer auch die Spielplätze frequentiert und angenommen werden, die
im Herbst und Winter eher weniger nachgefragt waren.
In Folgenden werden die Ergebnisse der Interviews und Fokusgruppendiskussionen dargestellt.
2. Datenbasis
Insgesamt wurden von den Studentinnen 12 Einzelinterviews mit Kindern, zwei Einzelinterviews mit Müttern, zwei Fokusgruppendiskussionen sowie eine Befragung von
insgesamt 18 Kindern aus drei Zgorzelecer Kindergartengruppen durchgeführt. Die
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Einzelauswertungen und das Ergebnis der Befragung sind im Anhang (Anlagen 10-14)
dokumentiert. Ein gesonderter, ergänzender Blick in die Einzelauswertungen sei den
Lesern an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen.
3. Auswertung
Die Auswertung erfolgte nach der Methode des „Zirkulären Dekonstruierens“ von Jäggi/Faas/Mruck1: In einer ersten Auswertungsphase werden die Interview-Transkripte in
sechs Schritten aufbereitet (1. Motto vergeben, 2. Zusammenfassende Nacherzählung, 3.
Stichwortliste, 4. Themenkatalog, 5. Paraphrasierung, 6. zentrale interviewspezifische
Kategorien) und in einer zweiten Auswertungsphase dann systematisch miteinander verglichen. Die erste Auswertungsphase wurde durch die Studierenden geleistet, die zweite
durch den Projektleiter, wobei für den systematischen Vergleich drei Gruppen sich bilden ließen: die „Kleinen in Görlitz“ – d.h. Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter, die „Großen in Görlitz“ – d.h. ältere Kinder und junge Jugendliche, sowie die
„Kleinen in Zgorzelec“.
Die Sichtweisen der Mütter und das Ergebnis der Befragung wurden nicht systematisch
einbezogen, fanden aber ergänzende Beachtung.
Ausgangspunkt für den systematischen Vergleich ist eine Synopsis der zentralen Kategorien aus den Einzelauswertungen. Diese ist im Anhang (Anlage 15) dokumentiert.
4. Darstellung der Ergebnisse
4.1 Die Kleinen in Görlitz
Die vier Interviews mit Kindern im Alter von 4-7 Jahren zeigen recht eindeutig, wo die
Präferenzen dieser Gruppe liegen. Altersgemäß verbinden die beiden Vorschulkinder
das Bedürfnis nach Klettern, Schaukeln und Springen sowie nach Spielen im Sand, bei
einem Kind auch mit Wasser – also die ganzen basalen Material- und Bewegungserfahrungen. Aufgrund des Alters gehen die ganz Kleinen nur in Begleitung Erwachsener auf den Spielplatz; mit der Mutti, wenn sie Zeit hat, ansonsten mit den Großeltern.
Dort, wo ein Auto vorhanden ist, kann man mit „Spielplatztourismus“ rechnen, ansonsten ist man auf den Spielplatz im Umfeld verwiesen. Interessant ist, dass beide Kinder
Erfahrungen mit Restriktionen durch die Erzieherinnen des Kindergartens bzw. den
Kindergarten haben. Die einen verböten, dass die Rutsche auf dem Quartiers-Spielplatz
benutzt wird, bei den anderen, den familiären Bezugspersonen, wird es ihr erlaubt. Das
andere Kind berichtet davon, dass das Spielgelände im Kindergarten abgebaut wurde.
Sehr schön nachvollziehbar wird in den Interviews der ganz Kleinen, wie sie Sicherheit
für sich erfahren und damit umgehen. Die Spielgeräte und ihre einzelnen Details werden
durch das Erspielen sozusagen gescannt und gespeichert – die Kinder können im
Interview, also aus der Erinnerung heraus, verbalisieren „hier muss ich stopp machen“
oder „festhalten musst du“. Ein weiterer Sicherheitsaspekt betrifft die Tatsache, dass
größere Kinder und Jugendliche noch keinen Respekt oder gar Angst einflößen, wohl
dadurch bedingt, dass die ganz Kleinen noch ständig unter Betreuung und Schutz der
Aufsichtsperson stehen.
1
Jaeggi, Eva, Faas, Angelika & Mruck, Katja (1998). Denkverbote gibt es nicht! Vorschlag zur interpretativen Auswertung kommunikativ gewonnener Daten. Forschungsbericht aus der Abteilung Psychologie im Institut für Sozialwissenschaften der Technischen Universität Berlin, Nr. 98-2.
URL: http://www.tu-berlin.de/fb7/ifs/psychologie/reports/docs/ber199802.htm
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Die „größeren Kleinen“ – ab dem Grundschulalter – erleben dies schon anders. Auch
wenn Sie zumeist nie alleine auf den Spielplatz gehen – sie kommen einmal mit den Eltern, mit dem Bruder oder der kompletten Hortgruppe – bewegen sie sich weitreichender und freier und damit lange nicht so beschützt wie die ganz Kleinen und nehmen
auch schon differenzierter wahr: z.B. dass das Bierflaschen sind, die die Jugendlichen
trinken und durch die Gegend werfen, dass diejenigen, die die Kinder „ärgern“, „herumschubsen“, vermeintlich „kidnappen“ oder „was wegnehmen“, jene sind, die „schon aus
dem Hort ´raus sind“ – also diejenigen, die keiner direkten Kontrolle mehr unterliegen,
lediglich der sozialen Kontrolle der anwesenden Erwachsenen. Man versucht also den
Großen nicht zu nahe zu kommen, findet sie ggf. „echt doof“, direkte Angst ist aber
nicht vorhanden – das Motto lautet: friedlich-schiedliches Nebeneinander. Die Erwachsenen bekommen hier eine neue Rolle als „Wächter“ – sie sind für das Kind nicht mehr
nötig, um die Spielgeräte zu bewältigen, aber als Regulativ, um das Nebeneinander auf
dem Gelände abzusichern. Beim Malen des Traumspielplatzes erhalten sie ihren Platz in
Form von Bänken zum ausruhen, selbst wenn insbesondere die Opas „immer so ´rum
tottern“ (meckern), was man überhaupt nicht mag.
Die größeren Kleinen sind Meister im Konstruieren von Spielwelten. Der Antrieb ist im
Prinzip noch derselbe wie bei den ganz Kleinen – Bewegung –, die einzelnen Spielgeräte werden aber zu einem größeren Ganzen zusammen gefasst. Die einzelnen Elemente, Seile, Leitern, Tunnel etc. werden gedanklich zu einem System zusammen gebracht und die Kinder sind in der Lage, idealtypische Entwürfe zu machen („meine
Spaßkugel“), in denen auch schon technische Aspekte wie Sicherheitsmaßnahmen
eingebaut sind. Das sind schon Integrationsleistungen ersten Ranges.
Integriert werden auch die anderen Spielbedürfnisse, die in diesem Alter zum tragen
kommen: das Bedürfnis nach Symbol- und Rollenspiel. In der Konstruktion der Kinder
ist ein Spielgerät auch ein „Katzenhaus“, und wenn dies abgebaut wird, dann wurde da
nicht ein Spielgerät abgebaut, sondern ein „Gebäude“ in einer Landschaft, mit „Küche“,
einem „Tisch, wo man dann mal ein bisschen ausruhen kann“, draußen mit Brücken und
ganz verschiedenen Wegen. Und jetzt sind da nur noch „diese zwei leere, blöde Hügel“.
Ein unbeabsichtigter Eingriff der Erwachsenenwelt mit ihrem objektiven Handlungsbedarf in die phantasiereiche Erlebniswelt der Siebenjährigen.
4.2 Die Großen in Görlitz
In diesem Abschnitt finden sich Meinungen und Erfahrungen von 10-15-Jährigen aus
zwei Fokusgruppendiskussionen, die mit Kindern vom Lutherplatz und aus Weinhübel
geführt wurden, die eine beachtliche Rationalität und Reflexivität zu Tage fördern.
Bei den Kindern vom Lutherplatz sticht zunächst einmal das Problem des Zustandes des
Platzes und der Nutzerkonflikt mit den Kunden des Kiosks hervor. Die Äußerungen der
Kinder, die sich über Hundekot und sonstige Verunreinigungen wie Glasscherben, in
die Büsche urinierende Männer und Angst vor „Anmache“ massiv beschweren, sind
mehr als ernst zu nehmen.
Obwohl sie von zahlreichen Angeboten wissen, sind sie der Meinung, dass es in Görlitz
generell zu wenig Freizeitmöglichkeiten für ihre Altersgruppe gibt. Sie schätzen die
Situation auf Görlitzer Spielplätzen in Bezug auf vorhandene Spielgeräte und den
allgemeinen Zustand der Spielplätze als nicht befriedigend ein. Besonders stören sie die
mangelnden Angebote zum Ballspielen und Einrad fahren in der Innenstadt. Die Wege
zu den Spielplätzen schätzen sie als nicht sicher ein, da es zu wenige Ampeln gäbe. In
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Bezug auf das Ballspielen auf dem Lutherplatz sehen sie Gefahren, da dieser nicht eingezäunt sei. Die Kinder und Jugendlichen haben klare Vorstellungen, wie der Lutherplatz in Zukunft aussehen sollte. Für die Neugestaltung wünschen sie sich eine ordentliche Bepflanzung und neuen Rasen, eine eingezäunte Fläche zum Fuß- und
Basketball spielen, Spielgeräte wie Schaukeln, Rutschen und Trampolin sowie einen
Sandkasten für die Kleineren, ebenso Toiletten, Mülleimer und Hundetoiletten. Dabei
verbinden sie eigene Wünsche mit den Bedürfnissen kleinerer Kinder und sprechen sich
für eine gemeinsame Nutzung der Spielflächen aus. Wichtig sind dabei insbesondere die
Aspekte Sauberkeit und Sicherheit. Sie wünschen sich auch noch andere Möglichkeiten
zur Freizeitgestaltung. Ein sehr wichtiges Thema für sie ist das Freibad. Enttäuscht sind
alle darüber, dass es in Görlitz kein Freibad gibt und dass sogar für das Sonnen im
Volksbad bezahlt werden muss. Ihr Spielverhalten ist in gewisser Weise jahreszeitabhängig, im Winter sind sie nicht so oft draußen, aber im Sommer quasi bei jedem
Wetter. In diesem Kontext sprechen sie sich klar für einen überdachten Spielplatz aus.
Außerdem fordern sie eine Anerkennung ihrer Bedürfnisse und mehr Rücksichtnahme
von Seiten der Anwohner, d.h. weniger Beschwerden über ihre Lautstärke, wenn sie auf
Hinterhöfen u.a. nichtoffiziellen Spielräumen spielen.
Bei den Kindern aus Weinhübel handelt es sich um „Skater“. Im Grunde haben sie kein
Interesse mehr an den klassischen Spielplätzen und verbringen ihre Freizeit vor allem
mit ihren Rädern auf Skateranlagen oder im Kinderclub, der sich in der Nähe der
Skateranlage befindet. Besonders am Herzen liegt ihnen ihre Anlage in Weinhübel. Sie
kennen zwar weitere Anlagen in Görlitz, nutzen diese auch, aber selten. Demzufolge
beziehen sich ihre Verbesserungsvorschläge und Wünsche an die Stadt Görlitz hauptsächlich auf die besagte Skateranlage. Sie hätten diese gern größer, mit neuen Geräten
und auf die Wiese könnten sie verzichten. Auch den Vorschlag einer kreativen
begleiteten Freizeitgestaltung beziehen die Jugendlichen auf die Skateranlage. Sie würden sich gern eine eigene Pipe bauen. Für Baumhäuser und dergleichen fühlen sie sich
zu alt („aus dem Alter sind wir ´raus“). Die Anlage wird von ihnen auch bei schlechterem Wetter genutzt, kurze Schauer werden unter einer Pipe überbrückt, ansonsten
heißt die „Schlechtwettervariante“ Kinderklub. Auf den Vorschlag eines überdachten
Spielraumes reagieren die Kinder mit Begeisterung. Den würden sie auf jeden Fall
nutzen. Den Spielplatz für die kleineren Kinder bräuchten sie zwar nicht, aber einen
Skaterpark mit Dach begrüßen sie sehr.
Um ihre Freizeit abwechslungsreicher gestalten zu können, wünschen sie sich ein Freibzw. Schwimmbad, eventuell mit integriertem Spielplatz. Des Weiteren formulieren sie
den Wunsch, mehr Flächen für Graffitis zur Verfügung zu haben, da die bisher dazu
genutzte Turnhalle abgerissen werden soll.
4.3 Die Kleinen in Zgorzelec
Bei den Interviews der Zgorzelecer Kinder (große Vorschulkinder: 5-6-Jährige) fällt
auf, dass es dann zu deutsch-polnischen Interaktionen und zu Kommunikation auf
Spielplätzen kommt, wenn verbalsprachliche Kompetenzen in der anderen Sprache
vorhanden sind. Ein Hoffen auf die „kindliche Offenheit“ und das Erwarten der Wirkung von nonverbalen Kompetenzen, die man Kinder mehr als Erwachsenen zutraut,
bestätigt sich nicht – übrigens auch nicht in den Interviews mit den deutschen Kindern.
Idealtypisch gestaltet sich die Begegnung noch so, dass die verbalsprachliche Kompetenz in der anderen Sprache auf polnischer Seite ist, entweder das Kind selbst kann
- 16 -
(etwas) deutsch (Effekt z.B.: gegenseitiges Beibringen von Abzählreimen), oder seine
Begleitperson, die dann den Kindern übersetzt, was der andere mitteilen will. Der
wichtigste Ort der Begegnung ist der Stadtpark. Dieser Eindruck aus den teilnehmenden
Beobachtungen bestätigt sich auch in den Interviews.
Insgesamt ist das Spielverhalten der polnischen Kinder ortsgebundener, man spielt in
der Nähe der Familie, der Großeltern. Besuche anderer Spielplätze gibt es natürlich, es
ist aber nicht so selbstverständlich wie auf deutscher Seite. Selbiges trifft für weiter weg
liegende Ausflugsziele zu. Während Kleinwelka, Kulturinsel Einsiedel u.a. vergleichbare Angebote der Region gängige und bekannte Orte sehr vieler deutscher Kinder sind,
gibt es auf polnischer Seite nur eine Nennung eines ähnlichen Ausflugziels: der WitkaSee.
Das Spielen ohne den Einbezug von Spielgeräten ist weiter verbreitet als bei den
deutschen Kindern, sei dies in Gruppenspielen (Haschen), mit Alltagsdingen oder mit
Tieren (Insekten fangen). Ganze drei der acht interviewten Kinder machen im Prinzip
keine Spielplatzbesuche. Der Grund ist wohl, dass es entweder keine Spielplätze im
Umfeld gibt, oder andere in einem schlechten Zustand sind.
Viele polnische Kinder sind beeindruckt von den Spielplätzen auf Görlitzer Seite, so
finden die Geräte des Stadtparks oder des Tierparks eine besondere Würdigung.
Lediglich der Spielplatz am Miejski Dom Kultury kann hier an Attraktionsgrad mithalten.
Das Spielbedürfnis ist altersgemäß und ohne große Unterschiede zu den deutschen
Kindern gleichen Alters. Bewegungsintensive Angebote – Klettern, Rutschen, Schaukeln, Balancieren – auf ansprechenden Geräten machen einen guten Spielplatz aus.
- 17 -
Abschnitt III
Abschließende Stellungnahme
Der Spielplatz ist ein zentraler Ort, über den Kinder peu a peu vom geschützten familiären Rahmen aus sich die Welt – ihr erweitertes soziales Umfeld, ihre Stadt – aneignen
können. Entsprechend den Entwicklungsphasen des Kindes lassen sich im Hinblick auf
den öffentlichen Spielraum unterschiedliche Anforderungen herausarbeiten, die aber
nicht auf ein trennendes Angebot, sondern eher auf ein Mehrgenerationenangebot
hinaus laufen.
Die „ganz Kleinen“ wollen basale Bewegungs- und Materialerfahrungen machen und
benötigen hierfür den umfassenden Halt – den physischen und psychischen Halt – der
Älteren. „Festhalten musst du, das Ausprobieren überlasse mir!“ kann man hier als
Leitsatz formulieren. Das „Arbeitsbündnis“ besteht darin, dass die Älteren soviel als
möglich an den basalen Erfahrungen ermöglichen. Vordergründig ist die Beherrschung
der eigenen Bewegung und des Objektes Spielgerät – hier muss ich stoppen, hier
brauche ich die helfende Hand, hier komme ich weiter –, der Spielort in seiner Komplexität kann noch nicht begriffen werden. Also, dass z.B. größere Kinder und Jugendliche am Ort andere Motivationslagen haben, mit denen man in Konflikt geraten kann.
Oder dass Erwachsene unterschiedliche Regeln ausgeben, die man zwar erfasst, aber
noch nicht in ihrer Logik begreifen kann. Die Fähigkeit zur Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit dem komplexeren System Spielplatz kommt erst in einer späteren Entwicklungsphase zum Tragen – beispielhaft sind hier die Reflexionen der Kinder vom
Lutherplatz, die sich in der Fokusgruppendiskussion äußerten. Für die ganz Kleinen ist
wichtig, dass Spielorte bereit stehen, die einerseits einen ihnen gemäßen Attraktionsgrad haben und andererseits auch attraktiv für Erwachsene sind. Das kann die Nähe zur
Wohnung sein, eine auch die Erwachsenen ansprechende Ästhetik, objektive Zustände
wie Sauberkeit und Sicherheit oder eine auf die Wahrnehmung der Erwachsenen
ausgerichtete Abwechslung. Die Interviews mit den Müttern (Anlage 14) machen
deutlich, wie abhängig Spielplatzbesuche von zumindest kleineren Kindern von der
Einschätzung der Erwachsenen gegenüber dem Spielort sind.
Die Betrachtung der „großen Kleinen“ macht deutlich, was aus Spielorten wird, wenn
Kinder sie sich angeeignet haben: Kreativitäts-, symbol- und phantasiegeladene Orte, in
der die eigene Welt der Kindheit regiert, d.h. noch Oberhand über dem Realitätsprinzip
und den objektiven Gegebenheiten hat. Spielgeräte bekommen eine „fließende“ Funktion, sie sind für die einen – durchaus auch über einen längeren Zeitraum – ein Katzenhaus, für die anderen könnten sie eine Monsterhöhle, ein Raumschiff oder was auch
immer sein. Das Spielverhalten ändert sich durch Erweiterung in Richtung Symbol- und
Rollenspiel. Es geht nicht mehr nur (!) um Beherrschung der Spielgeräte, sondern nun
auch um Integration derselben in die eigene Erlebnis- und Phantasiewelt. Auch das
Arbeitsbündnis mit den Erwachsenen ändert sich, es ist nun eher auf psychischen Halt
ausgerichtet – die Erwachsenen haben eine „Wächter- und Ausgleichsfunktion“.
Wichtig für diese Gruppe sind einerseits mehr für Bewegungsspiele herausfordernde
Spielgeräte. Klettern, schaukeln, springen und rutschen ist nicht überholt, die Kompetenz der Kinder ist aber weiter entwickelt und sucht neue Herausforderungen: höher,
weiter, schwieriger, komplexer. Die vielfache Nennung des Trampolins als Wunsch-
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spielgerät ist hierfür ein gutes Beispiel, ebenso die „Spaßkugel“ als Synonym für
komplex ineinander greifende Einzelgeräte (Leiter, Seile, Seilbahn, Tunnel etc.).
Andererseits benötigen diese Kinder Spielgeräte im Sinne der „fließenden Funktion“,
mit denen sie immer wieder neue Welten kreieren können; Stichwort Variabilität:
verschiedene Wege, Nischen, Häuschen, Verstecke in Verbindung mit herausfordernden
Bewegungsangeboten.
Die Großen beeindrucken durch ihre Rationalität. Sie blicken durch und sehen Zusammenhänge, ihre Lösungsvorschläge sind pragmatisch und beziehen Interessen anderer
ein, in einem Wort: konstruktiv.
Die Kinder dieser Altergruppe sind nicht mehr im spielerischen Sinne expansiv, sondern perfektionistisch ausgerichtet. Das Regelspiel und Spezialkönnen ist ihr Thema, sie
wollen und können stundenlang Fußball oder Basketball spielen, Einrad fahren oder
skaten. Hierzu brauchen sie spezielle Orte und Angebote, an denen es aber auch – zum
Teil zumindest – objektiv mangelt. Etwa eingezäunte Flächen zum Ballspielen oder
Funktionsflächen, damit sie den anderen Nutzern des öffentlichen Raumes nicht in die
Quere kommen. Begeistert sind alle von Allwettervarianten wie z.B. überdachte
Funktionsflächen. Hier gibt es bei dieser Gruppe ein eindeutiges Bedürfnis, d.h. entsprechende Angebote – überdachte Skater- oder Ballsportplätze – dürften aller Wahrscheinlichkeit nach auf eine diesbezügliche Nachfrage treffen, insofern sie wohnortnah zu den
Nutzern installiert sind, d.h. z.B. Ballsport am Lutherplatz und die Skaterbahn in
Weinhübel.
Die Äußerungen der Kinder, dass die Stadt keine angemessenen Badeangebote zur
Verfügung stellen kann, seien hier nur erwähnt, weil hier kurzfristige Realisierungen
nicht machbar sind.
Die Großen sind auch die einzige Gruppe, die Brachflächen in der Umgebung bzw.
Hinterhöfe für ihr Spiel- und Freizeitverhalten nutzen, weil sie sich ohne Beaufsichtigung im öffentlichen Raum bewegen – allerdings hat es zumindest bei den Kindern,
die in die Untersuchung einbezogen wurden, nicht die Bedeutung, die dies vielleicht
noch für frühere Generationen hatte.
Bezüglich der Ergebnisse über die Kleinen in Zgorzelec sei an dieser Stelle insbesondere der Fakt hervorgehoben, dass die Kommunikation und Interaktion zwischen
deutschen und polnischen Kindern mehr als erwartet von fremdsprachlicher Kompetenz
abhängig ist. Um sich miteinander zu beschäftigen, müssen sie sich sozusagen etwas
„zu sagen haben“ und nicht nur „zu zeigen“. Der herausragende Ort auf Görlitzer Seite
für die Begegnung von deutschen und polnischen Kindern ist der Stadtpark. Fast alle
diesbezüglichen Äußerungen beziehen sich auf diesen Ort.
Zusammenfassend kann man in der Tendenz folgendes festhalten:

Es spricht alles für den „Mehrgenerationenspielplatz“, also für die integrative
Variante. Wenn sich die Großen nicht an den Rand gedrängt oder mit ihren Bedürfnissen nicht herabgesetzt fühlen, sind sie bereit für die Kleinen mitzudenken und
Rücksicht zu üben. Der Spielplatz ist aber auch als Ort für Erwachsene zu konzipieren, denn mit der Ausnahme der großen Kinder geht kaum eines ohne Begleitung
Erwachsener auf den Spielplatz.
- 19 -

Idealtypisch umfasst der Mehrgenerationenspielplatz ein einladendes Ambiente für
die Erwachsenen, eine Basisausstattung, die sich an die grundlegenden Bedürfnisse
der Bewegungs- und Materialerfahrung der ganz Kleinen richtet, einige Spielgeräte
mit fließender Funktion und herausfordernder Aufgabenstellung, die die größeren
Kleinen ansprechen, sowie spezielle Funktionsflächen – für z.B. Ballspiele – für die
Größeren.

Ebenso sei darauf verwiesen, dass im Sinne der Barrierefreiheit auch die Ausgangslagen und Bedürfnisses behinderter Kinder zu berücksichtigen sind (s.
Zwischenbericht)

Ein Bedürfnis für spezielle Angebote gibt es bei den Großen. Die Stadt sollte über
Alternativangebote wie überdachte Funktionsplätze nachdenken. Unbedingt sollte
das Bedürfnis der Größeren nach Orten für Sportspiele und -aktivitäten im öffentlichen Raum stärker gewürdigt werden. Es geht hier also auch um Spezialangebote,
die nicht unbedingt in den Mehrgenerationenspielplatz im obigen Sinne eingebunden sein müssen.

Der Spielplatz im Stadtpark sollte strategisch als der Ort der grenzüberschreitenden
Begegnung gesehen werden. Unbedingt zu unterstützen sind weitere und ergänzende
Aktivitäten, die die Kinder und deren Angehörige aus beiden Städten anlocken.
Dazu gehört auch ein attraktiver Ausbau des Spielplatzes.

Die Strategie, die verschiedenen Spielplätze mit unterschiedlichen Highlights auszustatten, kommt den Nutzern entgegen. Logischerweise kann ein Spielplatz nur eine
bestimmte Palette an Angebot abbilden und Spielplatztourismus hat Tradition in
Görlitz.

Sehr Ernst zu nehmen ist der Zustand am Lutherplatz (s.o).

Die Bedeutung anderer Flächen (Brach-, Grünflächen, Baulücken) konnte leider
nicht ausreichend untersucht werden, ebenso die Frage nach den Distanzen, die
Kinder maximal bewältigen. Der Eindruck aus den wenigen Hinweisen im Rahmen
der Studie ist: a) Die anderen Flächen haben weniger Bedeutung als man annimmt.
b) die Größeren explorieren auf jeden Fall auch Spielräume in weiterer Entfernung,
so kennen z.B. die Lutherplatz-Kinder das Angebot in Görlitz aus eigener Anschauung ziemlich gut, die Regelaktivitäten sind aber zumeist doch auf das eigene
Quartier begrenzt.
- 20 -
Anlagen
- 21 -
Anlage 1
Forschungsprojekt: Nutzungsverhalten auf öffentlichen
Spielplätzen in Görlitz
Aufgabenstellung
Situationsbeschreibung
Gerade unter den Lebensbedingungen städtischer Strukturen ist es heute
notwendig, sich verstärkt für die kindlichen Entwicklungs- und
Entfaltungsmöglichkeiten einzusetzen: Fehlende oder nicht nutzbare Freiräume
im unmittelbaren Wohnumfeld, die derzeitige Verkehrssituation, der Fortschritt
der Technik und Motorisierung sowie eine zunehmende Entfremdung von
Naturphänomenen begrenzen bei mehr und mehr Kindern das Erleben ihrer
körperlichen und psychisch-emotionalen Fähigkeiten. Als Folge dieser
Entwicklung müssen deutliche Einbußen im Bereich der Kreativität und
sozialen Kompetenz befürchtet werden.
Kindgerechte Spiel- und Erfahrungsräume in der institutionellen
Kinderbetreuung oder auf öffentlichen Spielplätzen können zwar familiär und
gesellschaftlich bedingte Defizite nicht grundsätzlich beheben, aber sie bieten
wenigstens eine Art Ausgleich zur Welt der Erwachsenen. Lebendig und
sinnvoll gestaltete Außenräume ermöglichen besonders gut ein
abwechslungsreiches Spielen mit unterschiedlichsten Materialien, das Erleben
der "Magie" von Orten und Räumen, die Suche nach selbstgestellten Aufgaben
und Herausforderungen.
Die Stadt Görlitz bewirtschaftet derzeit 43 öffentliche Spielplätze, die im
gesamten Stadtgebiet verteilt sind. Vornehmlich aus finanziellen Gründen
entstanden in den vergangenen Jahren Defizite in der Ausstattung von Anlagen.
Teilweise mussten Spielplätze bereits geschlossen werden. Trotz sinkender
Einwohnerzahlen (Tendenz der Jahre 2000 bis 2005) ist ein Wachstum der
Kinderzahlen in einigen Stadtteilen zu verzeichnen. Dem entgegen stehen die
durch den städtischen Haushalt zur Verfügung gestellten Mittel der vergangenen
5 Jahre.
Aufgrund dieser Situation werden in der Entwicklung und Aufwertung von
Spielräumen für Kinder und Jugendliche zukünftig Prioritäten gesetzt werden
müssen. Eine umfassende Sanierung der bisher vorhandenen Angebote muss
zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen werden. Bei der Schaffung neuer oder
der Aufwertung bisheriger Angebote ist auf die Qualität und Bedürfnisse der
Nutzer verstärkt einzugehen. Etwaige Konflikte mit konkurrierenden
Nutzergruppen sind zu untersuchen.
Die zu erarbeitende Studie soll grundsätzliche Fragen zu einer
bedarfsgerechten Spielplatzplanung in Görlitz klären.
Methodik und Bearbeitungsgebiet
Aus unserer Sicht ergeben sich drei Möglichkeiten, das Bearbeitungsgebiet
einzugrenzen:
- 22 -
1. Betrachtungsweise für das gesamte Stadtgebiet (43 Standorte)
2. Betrachtungsweise entsprechend der Prioritätensetzung lediglich für die
wichtigsten Standorte (Altstadt, Innenstadt, Südstadt und Nikolaivorstadt)
3. Betrachtungsweise für die Europastadt Görlitz/Zgorzelec
Die Herangehensweise und Methodik richtet sich nach der Gebietsgröße und den
zur Verfügung stehenden Kapazitäten. Demnach könnten die Ergebnisse
konkrete Planungshinweise für einzelne Standorte (z.B. der erste deutschpolnische Spielplatz in Zgorzelec) oder aber allgemein verbindliche
Handlungsempfehlungen für ein Bearbeitungsgebiet (z.B. Wo muss besonders
auf Mädchen Rücksicht genommen werden? Wo und wie ist qualitativ zu
verbessern?) geben. Im Rahmen der Bestandsaufnahme ist eine Nutzerbefragung
durchzuführen.
Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Studiengängen Landespflege/
Landschaftsarchitektur (HTW-Dresden signalisierte bereits Bereitschaft) ist
wünschenswert. Beispielhaft sollten konkrete Realisierungsvorschläge für eine
oder mehrere Anlagen gemacht werden.
Welche Ergebnisse stellen wir uns vor?
Aussagen durch Bestandsaufnahme zu Fragen, wie ...
 Welche Bedürfnisse haben Kinder und Jugendliche? Welche Ansprüche
stellen sie an Ihren Spielraum?
 Gibt es tatsächlich zu wenig Spielplätze oder Spielmöglichkeiten? Welche
Standorte müssen unbedingt erhalten werden?
 Wo wird gespielt und wie wird gespielt?
 Ist die Ausstattung ausreichend? Wo sind Qualitätsmängel und Defizite zu
beobachten?
 Ist die Ausstattung für die Zielgruppe befriedigend? Was sind die Highlights,
was kommt gut an, welche Geräte sind ein Flop?
 Gibt es konkurrierende Nutzergruppen (z.B. Jugendliche auf dem
Kleinkinderspielplatz)
 Empfinden die Kinder den Spielraum als gefährlich (Verkehrssituation,
Gerätewahl, Nutzergruppen)?
Aussagen durch Nutzeranalyse zu Fragen, wie ...
 Welche Bereiche sind besonders betroffen? Wo und welche Defizite sind
festzustellen?
 Wo bestehen Nutzungskonflikte?
 Welche konkreten Veränderungen sind notwendig?
Aussagen zur Machbarkeit und Prioritätensetzung:
 Welche Handlungsempfehlungen können gegeben werden?
 Wie lassen sich die unterschiedlichen Ideen und Wünsche von Kindern und
Jugendlichen in Konzepten formulieren und miteinander vereinbaren?
 Wo und wie können in enger Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen
neue Spielräume entstehen bzw. vorhandene Anlagen umgestaltet werden?
- 23 -

Welche Alternativen zum öffentlichen Spielraum bieten sich (Projekte der
Kinder- und Jugendarbeit, wie Lehmbau, Seifenkistenbau, Hüttenbau usw.)?
Die zu erarbeitende Studie soll konkrete Lösungsvorschläge für die
Entwicklung kindgerechter Freiräume in Görlitz formulieren
Welchen Bearbeitungszeitraum nimmt die Aufgabe in Anspruch?
 Wintersemester 2005/ 2006, ggf. erweitert auf das Sommersemester 2006
 Anschlussprojekte, wie Beleg- und Diplomarbeiten sind denkbar.
Ansprechpartner
 Amt 25/ Bereich Stadtgrün:
Herr Dipl. Ing. R. Werling
Herr Dipl. Ing. C. Freudrich
Tel. 03581 / 672621
Tel. 03581 / 672612
[email protected]
 HTW-Dresden/ Fachbereich Landespflege - Freiraumplanung:
Herr Prof. C. Scherzer
Tel.: 0351 / 462 3572
[email protected]
Wir sind der Meinung, dass es sich lohnt, gute Spielräume einer Generation
anzubieten, der die Zukunft gehört. Daher freuen wir uns auf die Zusammenarbeit
und eine rege Diskussion bei der Erarbeitung des Aufgabengebietes.
Mit freundlichem Gruß
Christian Freudrich
Bereich Stadtgrün
„Wir begehen viele Irrtümer
und viele Fehler.
Aber unser schlimmstes Vergehen
ist die Vernachlässigung der Kinder,
unserer Lebensquelle.
Vieles von dem, was wir brauchen,
kann warten.
Das Kind kann aber nicht warten.
(...) Ihm können wir nicht antworten:
Morgen. Sein Name ist Heute!"
Gabriela Mistral
Literatur-Nobelpreisträgerin
- 24 -
Anlage 2
Bsp. eines Feldbeobachtungsprotokolls
3. Protokoll
Standort: Spielplatz im Kreuzkirchpark
Datum: 15.10.2005
Beginn: 15.09 Uhr
Ende: 15.50 Uhr
Objektbeschreibung:
 Spiralfederschaukeltiere, 1 Schrägdrehtellerkarussell, Sandkasten mit
festinstallierten Spielmöglichkeiten, futuristischen Kletterturm mit Rutsche und
verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten.
 Der Spielplatz liegt eingebettet im Kreuzkirchpark unterhalb einer leicht befahrenen
Strasse mit Tempo-20-Schild
 Der Kletterturm besteht aus einer Metall-/Plastekonstruktion mit verschiedenen
Farben (blau, grau, rot, grün)
 Die verschiedenen Auf- und Abstiegsmöglichkeiten sind eine Rutsche, eine Treppe,
eine gewundene Metallleiter, eine Freeclimbingwand
 Der Spielplatz ist neu und zeigt noch keine Verschleißerscheinungen es gibt genug
Sitzmöglichkeiten (3 Bänke mit Papierkörben) für die Begleitpersonen der Kinder.
Der Platz ist sauber und freundlich und bietet mit seinen Sträucher, Bäumen und der
angrenzenden Wiese auch ausreichend Möglichkeiten zum freien Spiel mit
Naturmaterialien
Beobachtung:
Es befinden sich 7 Kinder auf dem Spielplatz (2x ca. 7 J.; 3x ca. 5 J.; 2x ca. ¾ J.). Alle
Kinder werden von ihren Elternteilen begleitet. Es sind hier alles Väter.
Die Freeclimbing strecke ist gerade bei den größeren Kindern sehr beliebt. Sie bedarf
aber der Hilfe und der Beobachtung beim Besteigen durch die Kinder. Die jüngeren
Kinder bevorzugen die Treppe um eine maximale Anzahl von Rutschpartien zu
absolvieren. Alle Kinder sprechen regelmäßig ihre Väter an, um sich beim Rutschen
ihrer Aufmerksamkeit sicher zu sein. Die Väter werden auch in die anderen
Spielhandlungen miteinbezogen und machen aktiv mit.
Die älteren Kinder versuchen auf den verschiedenen Wegen den Turm zu erklimmen.
Die jüngsten Kinder buddeln selbstvergessen im Sand. Sie spielen Bäcker und beziehen
die verschiedenen Möglichkeiten der Spielgerät mit ein. Das kleine Mädchen (4 J) zeigt
den kleinen Jungen (3 J), was man alles mit dem Mühlrad und den verschiedenen
Öffnungen im Brett anfangen kann.
- 25 -
Einer der älteren Jungen fühlt sich gelangweilt und beginnt ein Gespräch mit seinem
Vater auf der Bank neben mir.
Das Interesse der Buddelkastenkinder verschiebt sich auf das Drehplattenkarussell. Sie
stehen davor und versetzen die Platte in eine Drehbewegung.
Ein älteres Mädchen ca. 8/9 Jahre kommt hinzu und probiert ihr Geschick auf der
Drehplatte aus. Es ist mit sein Großeltern da und lässt sich von diesen bewundern. Sie:
„Seht her was ich kann!“ Großeltern: „Toll, wie du das machst!“ Diese Gruppe ist nur
auf einem Spaziergang und geht nach ca. 10 Minuten wieder.
Jugendliche können sich unterhalb des Spielplatzes auf den Bänken im Park treffen. So
stören sie keinen. Die abschüssige Wiese und die steilen Wege bieten eine gute
Gelegenheit mit den Fahrrädern herum zu crossen. Vom Spielplatz aus sind die
Jugendlichen nicht zu sehen aber zu hören. Über den ganzen Beobachtungszeitraum
herrschte dort ein reges Kommen und Gehen, dass ich beobachten konnte, da die Wege
dorthin am Spielplatz vorbei führen.
Einschub – kurzes Interview mit einem Vater:
Frage: Wie finden Sie den Spielplatz?
Antwort: Er ist O. K.. Aber er ist ja erst seit 14 Tagen eröffnet.
Frage: Wie oft waren Sie bisher mit ihrem Jungen hier?
Antwort: Bisher 3mal.
Frage: Weshalb kommen Sie hierher?
Antwort: Weil er gut für die Altersgruppe zwischen 3 und 7 Jahren geeignet ist. Mein
Junge ist 6 Jahre und weil er günstig erreichbar ist und in der Nähe der Wohnung liegt.
Frage: Welche Spielplätze besuchen Sie noch?
Antwort: Wir gehen noch auf die Spielplätze Biesnitzer Strasse/Ecke
Melanchtonstrasse, zum Sechstädteplatz und zur Sattigstrasse.
Frage: Sind Sie zufrieden mit der Dichte der Spielplätze in der Umgebung?
Antwort: Ja, ich bin zufrieden. Wir können alle Spielplätze hier zu Fuß erreichen, wenn
es meinem Jungen zu langweilig wird. Ihm gefällt es, wenn er auf jeden Spielplatz
andere Spielgeräte hat.
Frage: Wie viel Zeit verbringen Sie gemeinsam mit ihrem Sohn am Wochenende auf
Spielplätzen?
Antwort: Kommt ganz darauf an: zwischen 1 bis 3 Stunden.
- 26 -
Frage an das Kind: Wie gefällt Dir der Spielplatz?
Antwort: Gut, besonders die Rutsche macht Spaß.
Der Junge wendet sich dem Vater zu und möchte, das er mit zum Kletterturm kommt.
Sobald neue Kinder auf dem Platz erscheinen, sind sie von der Rutsche begeistert. Diese
Rutsche ist im Gegensatz zu anderen Rutschen auf Spielplätzen in sich gekrümmt und
die Kinder erreichen auf ihr ein ziemliche Geschwindigkeit. Bei jüngeren Kindern unter
3 Jahren ist eine elterliche Kontrolle angebracht.
Die Spielintervalle der Kinder lösen sich ab. Es gibt ruhige Phasen von ca. 5 –10
Minuten pro Kind. Dann spielen sie in Sandkasten oder sitzen auf den Schaukeltieren.
Sobald sich eines der Kinder auf den Kletterturm begibt folgen im andere Kinder und
wollen auch Rutschen. Die Kletterwand ist gerade für die älteren Kinder eine
Herausforderung.
Zwei neue Kinder erscheinen (15.47 Uhr) erscheinen mit ihrer Mutter auf den Spielplatz
ein Mädchen (ca. 4 J.) und ein Junge (ca. 10. J.). Sie gehen zielgerichtet zur
Drehscheibe. Das Mädchen setzt sich auf die Scheibe, der Junge stellt sich darauf und
die Mutter setzt die Drehscheibe in Bewegung. Das Mädchen ruft seiner Mutter zu, dass
sie schneller drehen soll. Der Junge versucht dabei sein Gleichgewicht zu halten.
Zu diesem Zeitpunkt befinden sich 7 Kinder auf dem Kletterturm und es kommen jetzt
immer mehr Elternpaare mit ihren Kindern. Der Aktivitätsspiegel steigt und die
Beobachtungssituation wird unübersichtlich.
- 27 -
Anlage 3
Studie zum Nutzungsverhalten auf öffentlichen Spielplätzen in Görlitz
Aufgabenstellung 2
Nutzungsanalyse für öffentliche Spielplätze
Konkretisierte Aufgabenstellung - Bearbeitungsgebiet
Unter Berücksichtigung momentaner städtebaulicher Entwicklungsmöglichkeiten in den
Fördergebieten EFRE, Brückepark und Innenstadt Ost in den nächsten 2 bis 3 Jahren,
benötigen wir konkrete Untersuchungen für folgende Spielorte. Dabei sollte nicht einzig
und allein der vorhandene öffentliche Spielplatz untersucht werden sondern vielmehr
Orte, an denen sich Kinder und Jugendliche generell in ihrer Freizeit aufhalten. Neben
ausgewiesenen Spielplätzen sind dies beispielsweise Platzbereiche, Fußgängerzonen,
Grünanlagen, Parks, Brachflächen, Baulücken oder Haltestellen.
Vorschlag zum Bearbeitungsgebiet:
• Spielraum Innenstadt West mit:
Lutherplatz, Leipziger Platz, Jochmannstraße, Sonnenhof (Zugang Krölstraße 52)
• Spielraum Innenstadt Ost mit:
Wilhelmsplatz und Molkereiquartier
• Spielraum Südstadt mit
Sechsstädteplatz, Sattigplatz, August-Bebel-Platz und Kreuzkirchenpark
Würden Kinder/ Jugendliche vom Sechsstädteplatz
Schwimmhalle in Kauf nehmen, um Bolzen zu können?
auch den
Weg zur
Weiteres Augenmerk ist auf folgende Plätze zu richten:
• Stadtpark und Park des Friedens
Welche Bedeutung hat dieser Spielort für Einwohner anderer Stadtteile, Besucher
aus der Region oder Touristen? Wie intensiv wirkt dieser Ort als deutsch-polnische
Begegnungsstätte?
• Weinberggelände mit Parkeisenbahn und Volksbadgelände:
Trotz schlechter Erreichbarkeit für Kinder ist er doch ein beliebtes Ausflugsziel für
Familien. Eine gute Insellösung, die ausgebaut werden sollten?
• weitere Orte in der Innenstadt, wie
- Fußgängerzone Berliner Straße
- Marienplatz, Demianiplatz,
Kinder haben ein Bedürfnis, überall zu spielen. Was bringen weitere Angebote in
Fußgängerzonen oder auf gestalteten Plätzen? Sind zusätzliche Angebote
notwendig? Wie sind diese Angebote zu gestalten?
aufgestellt:
i.A.
Christian Freudrich, Stadtgrün
- 28 -
Anlage 4
Das qualitative Kinder-Interview
-
„Mit den Augen der Kinder sehen.“
Perspektiven in der Forschung:
o
Sozialisationstheoretische und entwicklungspsychologische
 berücksichtigt Prozess der Entstehung und Entwicklung der kindlichen
Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von Umwelt
o
Ethnographische
 Kinder = Akteure, die ihre Wirklichkeit in Interaktionen konstruieren
 in Kontext ihrer sozialhistorischen Umwelt betrachten, kulturelle Praktiken
o
Lebenslauftheoretische
 Rekonstruktion kindlicher Lebensläufe
 Wandel von Kindheit biographieanalytisch, exemplarisch untersuchen
o
Sozialstrukturelle
 Kinder = sozialstrukturelle Gruppe mit typischen Bedürfnissen und
Benachteiligungen
 fordert spezielle „Sozialpolitik für das Kind“
-
Paradigmenstreit: Soziologie der Kindheit oder Sozialisation des Kindes?
Methoden bei Erforschung von Kindern und Kindheit
o
Beobachtungsverfahren (im Spiel, Klassenzimmer, teilnehmend)
o
Inhaltsanalytische Verfahren (Kinderaufsätze, -texte, -zeichnungen,...)
o
Tests (Entwicklungstests, Schulleistungstests, projektive oder
qualitative)
o
Befragungen (offene, (teil)standardisierte Interviews,
Gruppendiskussionen,...)
-
im deutschsprachigen Bereich Zurückhaltung bei Verwendung von Befragungen
mit Kindern
 Kinder neigen dazu sozialen Status der Eltern zu überschätzen
 wollen mit sozialen Normen übereinstimmen und hierarchische Denkkategorien
adaptieren
 begrenzte Möglichkeiten im sprachlichen Ausdruck
 Schwierigkeiten kindliche Aussagen richtig zu interpretieren
 problematisch: Untersuchungsmaterialien, -methoden, -anforderungen kindgerecht
gestalten
- vor allem Verwendung von qualitativen Methoden
 Offenheit für kindliche Sinn- und Regelsysteme herstellen
 diese in natürlichen Situationen mit interpretativen Mitteln erschließen
 Vorgehen auf Alter, Entwicklungsstand und Einzelfall abstimmen
Forschungsbereiche
- Schulforschung
- 29 -
o
Besseres Verständnis von alltagskulturellem Handeln in der Schule
o
Perspektiven der Schüler bezüglich Lernen und Leben
o
Methode: Gespräche (qualitative Interviews)  Kindorientierung
o
 Beurteilung von Schulmodellen, pädagogischer Arbeit
- Kindheitsforschung
o
Beschreibungen kindlicher Lebenswelten und –situationen
o
Lebensverhältnisse und –qualität von Kindern
o
Wandel von Kindheit im interkulturellen und intergenerativen Vergleich
o
Analyse soziokultureller Umwelten
o
Methode: Interviews
- Sozialisationsforschung
o
Entwicklung als soziale Bildungsgeschichte
o
Geschlechtsspezifische Identitätsbildung, Moralentwicklung,
Entwicklung sozialen Verstehens und Verhaltens
o
Instanzen der Sozialisation (Familie, KiGa, Schule, peer-group,...)
o
Individuelle Bewältigungsstrategien gesellschaftlicher Konflikte
Alter und Verbalisierungsfähigkeit
- für Kind ist es einfacher auszusprechen, was es sieht, hört, wahrnimmt, als seine
innere Welt zu reflektieren und zu verbalisieren
-  Einwand gegen qualitative Interviews
- Kinder sind ängstlicher als Erwachsene über sich oder andere Schuldhaftes,
Kränkendes, Triebhaftes mitzuteilen
- Nach 10-20 min vom Sprechen erschöpft  handelnde Äußerungsmöglichkeiten
anbieten (Spielen, Malen, Bewegung)
- Bisher wurden Interviews mit Kindern ab 5 Jahren durchgeführt (bei jüngeren
Sprachentwicklung noch nicht ausreichend)
- Befragung von Kindern mit kognitiven Entwicklungsverzögerungen schwierig
- Schon Schulkinder haben Fähigkeit narrativ über ihre Lebensumstände zu
sprechen
-  von Gesprächssituation, Thema, Methode abhängig
- philosophieren eine prinzipiell menschliche Fähigkeit  beherrschen auch
Kinder
- Bereitschaft zu Interviews bei Kindern höher als bei Jugendlichen (Schutz der
Intimsphäre)  Jugendliche benötigen „Drittes“ als Zugang (z. B. Traumreise)
- Erzählen fördern durch:
o
Selbstgemachte Bilder
o
Erzählkiste
o
Erzählsack
o
Zeittunnel
o
Traumreise
o
Erzählkarten
o
Handpuppe
o
Fotos
o
...
Formen qualitativer Interviews
- Erhebungsverfahren, die auf Basis qualitativer Methodologie entwickelt wurden
- 30 -
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
o
Offene Gesprächstechnik  keine geschlossenen Fragen  eigene
Vorstellungen und Bedürfnisse der Befragten
Teilstandardisierte Interviews
Leitfaden-Interview / semistrukturiertes Interview
Dilemma-Interviews  Erfassung unterschiedlicher Moral-Stufen,
Fähigkeit zur sozialen Perspektivübernahme (~ Piaget, Kohlberg)
Fokussierte Interviews (Tageslaufinterviews, Schulsituationen, Erleben
institutioneller Betreuung,...)  assoziative Stellungnahmen zu vorab
definierten Gesprächsgegenständen
Ethnographische Interviews  Erfahrungen aus Lebenswelt der Kinder
(nach teilnehmender Beobachtung)  Kinder werden auf beobachtete
Interaktionsszenen angesprochen
narrative Interviews
in Zusammenhang mit lebensgeschichtlichen Fragestellungen
erzählgenerierende Frage  Anregung zu biographischer
Stegreiferzählung  Nachfrageteil
für Kinder sehr schwierig, hohe Anforderungen  umstritten
frühestens ab 10. LJ
von sozialer Herkunft und Geschlecht abhängig
bei dieser Form Erzählstimuli besonders wichtig
Psychoanalytische Tiefeninterviews
Wird in psychoanalytisch orientierten Pädagogik angewendet
Anregung zur freien Phantasietätigkeit
Alles, was Kind in Interviewsituation tut und spricht wir als Mitteilung
angesehen
Interesse an unbewussten Konflikten, Ängsten, Bedeutungsstrukturen
Gegenübertragungsanalyse
Szenische Darstellung der Kinder und ihre Äußerungen werden
psychoanalytisch interpretiert und münden in Aufstellung psychodynaischer
Hypothesen
Zugang zur Kinderwelt und Ort des Interviews
- Nicht selten über Schule  ruhiges Zimmer für Interview
-  Vorteil: viele Kinder werden erreicht
-  Nachteil: Interviewsituation wird mit Institution Schule verbunden 
beeinflusst Haltung der Kinder, aufwendige Genehmigungsverfahren nötig
- Schneeballverfahren
- Aufrufe in Kindermedien und Freizeiteinrichtungen
-  Nachteil: schwer Kinder aus unteren Sozialschichten zu gewinnen
- nicht ratsam einfach fremde Kinder anzusprechen (wünschen Eltern meist nicht)
- Wohnung des Kindes  Kinderzimmer
-  auch sinnvoll: Eltern und Kinder gleichzeitig in verschiedenen Räumen
befragen  keine direkte Einflussnahme der Eltern
-  Spiegelfragen  Übereinstimmungen und Abweichungen der Wahrnehmung
von Eltern und Kind feststellen
- Interview mit mehreren Personen gleichzeitig (Eltern, Freunde, Geschwister,...)
 größere Informationsmenge, mehrperspektivischer Eindruck
- 31 -
-
Grundsätzlich wichtig: Interview an einem dem Kind vertrauten Ort führen,
sonst sind sie verunsichert
Interviewdauer, Motivation, Kooperationsbereitschaft der Kinder
- 20 min – 2 h
-  je länger, desto mehr Pausen, Entspannungsphasen
- Experten stellten fest, dass Kinder auffallend konzentriert und motiviert waren
-  haben das Gefühl „an einer wichtigen Sache mitzumachen“  fühlen sich
geehrt, ernst genommen
- nahmen Interviews manchmal ernster als Erwachsene
- wichtig, dass Thema Kinder selbst betrifft und interessiert  konkreter Bezug
zur Lebenswelt  fühlen sich kompetent (Experten in eigener Sache)
-  Kind nicht als unfertigen Erwachsenen behandeln, wirkliches Interesse
zeigen, Antworten ohne Wertung akzeptieren!
Haltung der Interviewerin / des Interviewers zum Kind
- Empathie, Wertschätzung der Wahrnehmung und Gefühle der Kinder
- Interesse an Sicht der Kinder
-  einfühlsam, nondirektiv, kindzentriert, aufmerksam, freundlich,
unterstützend, ermutigend, geduldig, zugewandt, rücksichtsvoll, vorsichtig,
abwartend, annehmend und aufgeschlossen
- vertrauensvolle Atmosphäre
- vor Interview schon mit Kind bekannt sein / mehrere Interviews führen
- technische Hilfsmittel sollten vom Kind spielerisch erkundet werden dürfen
- Druck und Angst vor falschen Antworten nehmen (es gibt keine falschen
Antworten!)
- Kinder dürfen sich nicht wie in Schul- / Prüfungssituation fühlen
- Kinder mögen es nicht, wenn sie Antworten wiederholen müssen
- Schulung und Erfahrungsaustausch der Interviewer wichtig
-  Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, Selbstreflexion, Sensibilisierung für
kindliche Kommunikation, Interaktion, Wahrnehmung
Verständlichkeit der Instruktionen
- wichtig, Anregungen, Fragen usw. mit Kindern testen
-  Kinder selbst fragen, wie sie Fragen stellen würden (Metakommunikation)
- kindgerechte Sprache (kurze, präzise, jargonfreie Sätze)
- Wie-Fragen werden gern beantwortet
- Warum-Fragen führen hingegen zu stockenden Antworten, stören die Kinder
- Direkte Fragen überhaupt vermeiden
- Problematisch: Fragen nach Zeitpunkten, Zeiträumen, Entfernungen
- Besonders wichtig: Wechsel der Frageform, gute Vorstellungshilfen,
Ergänzungen durch Bilder, konkrete Situationen, reale Objekte, möglichst
realitätsnahes Umfeld
- Interview sollte wechselseitiger Prozess sein  Kinder zu Fragen (Verständnis,
Kommentare,...) ermutigen
- 32 -
Alters- und Statusunterschied in Interviewsituation
- InterviewerInnen nehmen passive, lernende Rolle ein, Kinder sind
Wissensvermittler
-  Status- und Altersunterschied nicht mehr so bedeutsam
-  Kindern nicht als überlegener, pädagogisch wirkender Erwachsener begegnen
- Geschlecht wichtiger als Alter (z. B. Fußballfragen)
Zum Antwortverhalten der Kinder
- heikler Themenbereich: innerfamiliäre Konflikte
-  tendieren dazu konfliktarm, loyal, schützend zu antworten
(Wunschantworten)
- Scheu Negatives zu sagen
-  dennoch sehr feinfühlig und sensibel für Prozesse im sozialen Umfeld
- Tabuthemen auch kulturabhängig
- Antworten ebenso von Tagesform abhängig
- Widersprüche sollten interpretiert werden und nicht als mangelnde
Zuverlässigkeit der Aussagen abgetan werden
Auswertung
- Interviews transkribieren  sprachliches Material inhaltsanalytisch
interpretieren
-  Deutung des Materials, welches menschliches Verhalten / soziales Verhalten
repräsentiert
- Erwachsene = Fremde in der Welt der Kinder  Reflektion der Interpretationen
und Reaktionen der Interviewer besonders wichtig
-  gegenseitige Kontrolle
- interpretativer Vorgang:
o
Nachvollzug der alltagsweltlichen Deutungen und
Bedeutungszuweisungen
o
Typisierende Konstruktion eines Musters
- verschiedene Verfahren:
o
qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring
o
Herausarbeitung von Prozessstrukturen des Lebenslaufes nach Schütze
o
Objektive Hermeneutik nach Oevermann
o
Psychoanalytische Textinterpretationen
o
Verfahren der Entscheidungsanalyse nach Zeiher & Zeiher
Interviews sind ein geeignetes Instrument, um die alltägliche Lebenswelt von Kindern
aus ihrer Sicht zu erfassen. Für die Kinder eröffnet die Interviewsituation die
Möglichkeit, Dinge gegenüber Erwachsenen zu verbalisieren, die sonst ungesagt
bleiben und agiert werden müssen.
Quelle: Friebertshäuser, Barbara/ Prengel, Annedore (Hrsg.). (1997). Handbuch
Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. Weinheim,
München: Juventa Verlag
- 33 -
Anlage 5
Fokusgruppendiskussion
Rahmenbedingungen, Spielregeln
- Aufteilung in Altersgruppen, um homogene Diskussionsrunden zu erhalten
- allen Gruppen mit gleicher Neugier begegnen, nicht von vornherein scheinbar weniger
interessante Gruppen festlegen
- Diskussion aufzeichnen! -> wenn nicht möglich, direkt im Anschluss
„Gedächtnisprotokoll“ anfertigen, das wesentliche Inhalte der Diskussion
zusammenfasst
- auf Datenschutz achten
 personenbezogene Daten nur für interne Auswertungszwecke und in
anonymisierter Form verwenden
 auf keinen Fall an Dritte weitergeben
 nach Beendigung der Auswertung die Aufzeichnungen vernichten
- Atmosphäre von elementarer Bedeutung, gleich zu Beginn Spielregeln vorstellen:
 Fokusgruppe ist ein geschützter Raum. Alles was in diesem Raum gesagt
wird, wird nur in anonymisierter Form ausgewertet.
 Alle haben die Möglichkeit sich zu beteiligen und vor allem auch, Kritik
zu äußern. Niemand muss „ein Blatt vor den Mund nehmen“.
 Es gibt keine falschen oder richtigen Antworten. Es kommt nur darauf
an, dass die Kinder authentisch berichten.
- Kinder als „Experten“ und „Spezialisten“ betrachten
- deutlich machen, dass man ihre Hilfe benötigt -> fördert Akzeptanz, fühlen sich ernst
genommen
- niemals Wertung bezüglich des Gesagten abgeben!
- auf kritische Aussagen, die Kinder oder Jugendliche treffen, eingehen, keine „Ja,
aber...“-Spiele
- wenn ich mit Kritik der Kinder oder der Jugendlichen umgehen kann, sind diese auch
bereit einen konstruktiven Input zu geben
Durchführung, Moderation
- am besten ist Moderatorenteam, das aus zwei Personen besteht (möglichst männl. +
weibl.)
 lebendigere Stimmung, Aufmerksamkeitsleistung verteilt sich auf zwei Personen, die
abwechselnd moderieren und beobachten können
- mit Vorstellungsrunde beginnen, auch Moderatoren!
- Kinder nach Name, Alter, Klasse, Hobbys und Interessen fragen -> für mich
Sitzordnung mit Informationen skizzieren
- 34 -
kann Kinder mit Namen ansprechen und auf Hobbys als Anknüpfungspunkte
zurückgreifen
 schafft freundliche Atmosphäre
- Getränke (und Gebäck) bereitstellen und anbieten -> Kinder sollen sich als gern
gesehene Gäste fühlen
- sich selbst bedienen, damit Kinder es nachmachen können
- Leitfaden: Grobablauf durch Themenblöcke und Fragen vorgegeben, „springen“ aber
völlig normal
- Kommentaren der Kinder genügend Raum lassen, führt zu interessanteren Ergebnissen
als das verkrampfte Einhalten einer Fragenfolge
- Leitfaden soll nur nötige Sicherheit geben, alle wichtigen Themen anzusprechen
- generell ist es wichtig, positiv zu verstärken -> die Antworten aufnehmen, den
Kernaspekt wiederholen, diese Aussage positiv verstärken und so die Diskussion
fortführen. Niemals Wertungen vornehmen!
- Leitfragen immer an Gruppe stellen, damit jeder gleiche Chance hat sich zu äußern
- Nachfragen können an einzelne Kinder gestellt werden, dabei ist es sinnvoll, an
frühere Dialoge und Informationen anzuknüpfen
- je jünger die Kinder sind, desto höher sollte der Anteil an Einzeldialogen sein
- oft schweigen einzelne Kinder und wollen sich nicht an Diskussion beteiligen -> diese
Kinder immer wider ansprechen und versuchen sie zu integrieren
Auswertung
- Protokolle geordnet nach Altersgruppen durchgehen
- Kernaussagen am Rand notieren
- Auswertungen sind immer individuell, da sie sich aus den lokalen Besonderheiten,
meinen Vorarbeiten und Zielen ergeben
auf jeden Fall vermeiden:
- keinen Druck ausüben! Kinder müssen das Gefühl haben sich freiwillig einbringen zu
können.
- Abstraktionsvermögen der Kinder nicht überschätzen! konkrete Gesprächsanregungen
geben, Beispiele nennen, immer konkret und nicht allgemein nachfragen.
- selbst nicht zu viel reden! Wichtigstes Ziel ist es, einen Dialog entstehen zu lassen, mit
den Kindern ins Gespräch zu kommen. Die Analyse ist während der Diskussion nicht
wichtig, bei der Moderation nicht ständig daran denken, ob das, was gesagt wird, auch
„verwertbar“ ist.
- 35 -
Anlage 6
Leitfaden-Interview
EINSTIEG
• Gehst du gern auf Spielplätze?
RÄUMLICHER ASPEKT
• Auf welchen Spielplatz gehst du am liebsten?
• Welcher gefällt dir nicht so sehr?
• Wie kommst du zu diesem Spielplatz (zu Fuß, Fahrrad, Auto, Eltern, KiGa, Schule,
Hort)?
• Gehst du auch auf andere Plätze / Treffpunkte? Warum?
• Gibt es deiner Meinung nach noch andere Orte, wo man gut spielen kann?
ZEITLICHER ASPEKT
• Wie oft spielst du auf Spielplätzen (täglich, einmal / mehrmals pro Woche,
unregelmäßig,...)
• Wann bist du meistens auf dem Spielplatz (Tageszeit)?
• Wie lange bist du auf dem Spielplatz?
• Was machst du bei schlechtem Wetter?
SOZIALER ASPEKT
• Mit wem gehst du auf Spielplätze (Eltern, Geschwister, Freunde,...)?
• Gehst du auch mit deiner KiGa-Gruppe, Schulklasse, Hortgruppe auf Spielplätze?
• Darfst du allein zum Spielplatz gehen?
• Machst du mit deiner Familie Ausflüge zu weiter entfernten Spielplätzen?
• Mit wem spielst du auf dem Spielplatz?
• Fühlst du dich (manchmal) von anderen Kindern oder ihren Eltern gestört?
• Hast du das Gefühl von den anderen Kindern akzeptiert / erwünscht zu sein?
• Wie findest du es, dass auch Jugendliche auf dem Spielplatz sind?
GERÄTE / SPIELSACHEN
• Was spielst / machst du auf dem Spielplatz am liebsten?
• Welche Geräte / Spielsachen findest du besonders toll?
• Was magst du eher nicht oder benutzt du nicht?
• Was würdest du dir noch wünschen?
POLNISCH – DEUTSCHER ASPEKT
FRAGEN AN DIE POLNISCHEN KINDER
• Gehst du nach Görlitz auf die Spielplätze?
• Wenn ja, dann auf welche?
• Hast du deinen beliebten Spielplatz in Görlitz?
• Wie oft gehst du nach Görlitz auf die Spielplätze?
• Warum gehst du nach Görlitz spielen?
• Was gefällt dir dort am besten?
- 36 -
•
Fühlst du dich auf den Spielplätzen in Görlitz sicher/ von deutschen Kindern
akzeptiert/ gut angenommen?
FRAGEN AN DIE DEUTSCHEN KINDER
• Triffst du manchmal polnische Kinder auf den Spielplätzen in Görlitz? (wie oft)
• Wenn ja, wo am meisten?
• Wie ist deine Beziehung zu den polnischen Kindern? Stören sie dich?
FRAGEN AN DIE DEUTSCHEN UND POLNISCHEN KINDER
• Wenn auf dem Spielplatz polnische/deutsche Kinder sind, nimmst du mit ihnen den
Kontakt auf?
• Spielst du mit den polnischen/deutschen Kindern zusammen?
• Wie verständigst du dich mit den polnischen/deutschen Kindern? (durch die
Sprache, durch Zeichen, das Spiel selbst)
• Haben die polnischen Kinder andere Spiele als du?
• Wenn ja, wie spielen sie?
ALLGEMEINER ASPEKT
• Wie alt bist du?
• Wo wohnst du (Stadtteil, Straße)?
• Wie weit ist dein Lieblingsspielplatz von deinem Zuhause entfernt?
- 37 -
Anlage 7
Leitfaden Fokusgruppendiskussion
1. Warm-up und Selbsteinordnung
 Eigene Vorstellung und Begrüßung
 Erklärung des übergeordneten Ziels der Fokusgruppendiskussion/Bilder
 Spielregeln erklären
 Kennenlernrunde
2. Einführende Fragen
 Geht ihr gern auf Spielplätze?
 Mit wem? Wann?
 Wo spielt ihr noch? (Geht ihr in Hallenbad, Eisstadion, Bolzplätze,
Brunnen?)
3. Spielverhalten
 Was spielt ihr auf dem Spielplatz am liebsten?
 Womit spielt ihr?
 Bringt ihr zusätzlich Spielzeug von Zuhause mit?
 Reicht euch das vorhandene Angebot? (Fehlt euch etwas auf dem
Spielplatz oder reicht das aus, was da ist?)
 Spielen eure Eltern mit?
 Kennt ihr die anderen Kinder auf dem Spielplatz?
 Spielt ihr mit ihnen oder lieber allein?
 Stören euch andere Kinder (Jugendliche...)?
 Habt ihr (schon ´mal) Angst vor jemandem (gehabt) (z.B. Jugendliche,
Erwachsene)?
 Wo spielt ihr bei schlechtem Wetter?
 Möchtet ihr auch bei schlechtem Wetter auf Spielplätze? (je nach
Antwort Überdachung vorschlagen)
4. Sicherheit
 Wie kommt ihr auf den Spielplatz (allein, Auto, Rad...)
 Gibt es Fußgängerampeln oder Zebrastreifen?
 Sind neben dem Spielplatz Straßen, auf denen viele Autos fahren?
 Fahren viele Straßenbahnen?
 Habt ihr schon mal etwas erlebt oder gesehen, wo es richtig gefährlich
wurde (z.B. beim Überqueren der Straße zum Spielplatz oder auch auf
dem Spielplatz)?
5. Traum
 Wenn ihr einen Spielplatz bauen könntet, wie sehe der aus?
- 38 -
Anlage 8
Erfahrungsbericht: Möglichkeiten der Spielplatznutzung in Görlitz für
Kinder mit Behinderung
Diesem Bericht liegen Erfahrungen in der Freizeitbetreuung von Kindern mit geistiger
und/oder Mehrfach-Behinderung zu Grunde.
Der Schwerpunkt wird vor allem auf die Betrachtung der Spielplätze in Bezug auf die
Nutzung von Rollstuhlfahrern gelegt.
Der Spielplatz hinter dem Heiligen Grab lag in der Nähe der Schule und war daher ein
Anlaufpunkt den wir öfter nutzten.
Der Spielplatz besitzt eine größere Wiese die vor allem zum Fußballspielen und rum
rasen mit dem Rollstuhl sehr gut geeignet ist. Weiterhin ist ein Klettergerüst vorhanden
an dem eine Gummimatte in Art einer Schaukel befestigt ist. Auf diese Matte konnten
wir die Rollstuhlkinder gut drauf legen und sie eine wenig Schaukeln lassen. Das
einzige Problem an der Anlage war das keine Absperrung vorhanden war und alle
Kinder genau im Augen behalten werden mussten. Der Platz bietet auch die
Möglichkeit im Winter Schlitten zu fahren und im Herbst Drachen steigen zu lassen.
Zum Kidrontal war der Weg etwas weiter und durch den vorhandenen Berg auch
beschwerlicher. Meist sind wir hingegangen um Enten zu füttern. Der Spielplatz bot die
Möglichkeit zum Rutschen, wo jedoch aufgepasst werden musste, dass die Kinder nicht
aus der Rutsche heraus geworfen wurden. Als die Drehscheibe noch vorhanden war,
konnten wir die Rollstuhlkinder mit Decken darauf legen und sie langsam drehen
lassen. Bei schnellerer Drehbewegung würden sie herunter rutschen. Im Kidrontal
befindet sich auch ein in den Boden eingelassenes Trampolin was aus vier kleinen
Vierecken besteht. Leider ist es nur sehr schwer zu finden und zu erreichen, da es auf
einem Hügel gebaut wurde, der nur durch Treppen zu erreichen ist. Aber nach etwas
Kraftaufwand lässt sich auch diese Hürde meistern. Die Rollstühle können auf die
Trampoline gestellt werden, auch wenn diese dazu etwas zu klein sind. Besser wäre es,
die Kinder aus dem Rollstuhl zu nehmen und sie beim Hüpfen festzuhalten. Größere
Trampoline wären natürlich fantastisch, da wir viele Kinder haben die das Trampolin
lieben, vor allem Autisten und Hyperaktive Kinder. Das Trampolin wird für die
Rollstuhlfahrer meist zur Stimulation und Reizanregung verwendet. Dabei liegen die
Kinder auf dem Trampolin und der Betreuer springt oder die Kinder werden
festgehalten während der Betreuer springt. Auch das Kidrontal eignet sich sehr gut zum
Rodeln. Für die Rollstuhlfahrer hatten wir einen größeren Behälter in den die Kinder
mit Decken hineingelegt wurden. Dann wurden sie abgeschoben und fuhren den Berg
- 39 -
runter. Unsere Zivis waren sehr mutig und rasten mit den Rollstühlen den Abhang
hinunter, die Kinder hatten dabei sichtlich Spaß. Im Sommer nutzten wir den Park zu
einer Schnipseljagd und als Liegewiese.
Der Stadtpark war natürlich auch ein beliebtes Ausflugsziel, dass aber leider weit
entfernt von der Schule liegt. Der Weg dorthin ist mit den Rollstühlen sehr
beschwerlich durch die vielen Bordsteinkanten und einigen Anstiegen. Im Stadtpark
reizt uns immer die große Schaukel auf die gleich mehrere Kinder draufgelegt werden
können. Für die anderen Kinder ist die Schaukel am geeignetsten, es sind nur leider
immer zu wenig. An das Klettergerüst trauten sich die Kinder nur selten und gingen nur
mit Hilfe und mehreren Aufforderungen drauf. Eine Rutsche wäre hier natürlich toll.
Der an der Neiße vorhandene Spielplatz war einmal unser Ziel. Die Kinder fingen an
auf den Hügel zu klettern, nur kamen sie nicht ohne Hilfe wieder runter, da es zu steil
und rutschig war. Für Rollstühle war hier nichts geeignetes vorhanden.
Auf dem Weg zur Neiße gingen wir meist an den Klaviertasten hinter dem Arbeitsamt
vorbei. Die Kinder hatten immer viel Spaß auf den Tasten rum zu springen und laute
Musik zu machen. Mit Rollstühlen funktionierte es aber nicht so gut, daher gibt es nur
die Möglichkeit die Kinder aus dem Rollstuhl zu nehmen und gemeinsam mit ihnen zu
springen. Die Tasten sind aber auch etwas versteckt.
Auf dem ….platz gibt es einen wilden Esel der vier Sitzplätze hat, sowie Haltegriffe und
Leisten zum abstellen der Füße. Der Esel wäre sehr geeignet um gemeinsam mit
Rollstuhlfahrern drauf zu sitzen. Man könnte sie von hinten gut festhalten.
Ein großer Ausflug zur Parkeisenbahn machte den Kindern auch sehr viel Spaß. Die
Parkeisenbahn eignet sich auch für Rollstuhlfahrer. Im allgemeinem sind Geräte gut
geeignet bei denen sich die Kinder gut festhalten können und der Betreuer Hilfestellung
geben kann. Dies sollte auch bei Klettergerüsten beachtet werden. Hier wären Seile
(zum Festhalten) und ausreichend Platz (für die Hilfestellung des Betreuers) ein Vorteil
um gemeinsam mit dem Kind zu klettern. Schaukeln mit Rückenlehne und Gurten zum
Festmachen wären toll, sowie ein Sandkasten in den Rollstuhlfahrer reingesetzt werden
könnten. Auch Federschaukeln sind eine Möglichkeit, da die Kinder hier leicht
festgehalten werden können.
- 40 -
Anlage 9
Ergebnisraster Phase Teilnehmende Beobachtung
Spielplatz
Blockhausstraße
wo wird gespielt? (Highlights)
Rutsche & Seilgerüst
Kletterturm
Parkeisenbahn
Kreuzkirchenpark
Lutherplatz
alles
neu > alles interessant
Kreisel
Jochmannstraße
Kletterspinne
großes Klettergerüst
Naturmaterialien
Sonnenhof
Leipziger /
Bautzener
Jakobskirche
Sechs-Städte-Platz
August-Bebel-Str.
an Mittelschule 6
wie wird gespielt?
schnell rutschen
Kletterhasche
Feuerwehr
drehen (lassen)
Hasche, verstecken
Fahrradfahren
Skateboard / Bike / Skaterpark
wird alles zweckmäßig
und gut genutzt
hoch und runter
Kletterhasche
Fahrradfahren
Monsterrutsche
großes Klettergerüst
Sandkasten und Bänke
Qualitätsmängel / Gefahren
Straße dicht an Bolzplatz
keine
keine
Holz morsch
Sand dreckig
Stromkasten (?)
rundrum Straßen (Spielstraße machen!)
Mittelbalken Kletterspinne
Glocken ab
Holz morsch
kleine Reparaturen
Seile erneuerungsbedürftig
Zugang über Straße ohne Ampel
Bagger reparaturbedürftig
Steine > wozu?!
Kanten > Verletzungsgefahr
teilw. Klettergerüste
Bälle rollen unter Zaun durch
zweckmäßig, Ball-rollern grobe Kieselsteine als Untergrund
Treffpunkt
Klettergerüste
Sandkasten
Pferd (teilw. Mit Hilfe)
Drehscheibe
Bänke
- 41 -
Defizite
zu versteckt!
kein Sandkasten
keine "Biker-Strecke"
zu wenig Spielgeräte
Flops
Seilzirkus Nordhöhe keine Nutzer
Kidrontal
Skateboard / Bike / Skaterpark
Spielplatz nicht genutzt
Innenhof 2
Leschwitzer Str.
Stadtpark
alles
Hugo-Keller-Straße keine Nutzer
Uferstraße
Steinschaukel
Hangelwand
Rauschwalde
keine Nutzer
POLEN
auf Spielplatz, aber nicht mit Geräten
grundsätzlich
- 42 -
Zugang über Straßenbahngleise & Straße
Reparaturen nötig!
versteckt
gesperrt > warum!?
Straßenbahn & Straße
keine
zweckmäßige Nutzung sehr steinig
Seil an Steinschaukel
abgenutze Kletterhänge > Rutschgefahr
Hasche, Verstecken
miteinander
vieles zerstört
keine modernen Spielgeräte
Hundekot!
meist nur Sandkästen
und Federfiguren
zuviele Sandkästen
barrierefreie Geräte
veraltete Spielgeräte
(alte Klettergerüste,
Wippe, usw.)
Anlage 10
Interviewauswertungen: „Die Kleinen in Görlitz“
Spielplatzinterviewauswertung
Interview E 1
1. Moto
Vom Raubbau (Abbau) vermeintlich morscher Spielgeräte auf Spielplätzen aus Sicht eines
Kindes
Gefährliches Klettern auf Spielgeräten
2. Zusammenfassende Nacherzählung
Heike (7 Jahre) mag bunte Spielgeräte auf Spielplätzen. Sie bemängelt jedoch, dass der Regen
das Bunt auf den Spielgeräten auf den Spielplätzen, die sie nutzt, weggewaschen hat. Sie geht
meistens mit ihrer Mutter, manchmal mit ihrem Bruder (der jetzt aber wenig Zeit hat, wegen
seiner Schule) oder mit dem Hort auf Spielplätze. Sie mag Spielgeräte an denen es
verschiedene Wege des Bekletterns gibt, Schaukeln, „Kletterwände“ (wie im
Kreuzkirchenpark) und Rutschen mit verschiedenen Wegen.
Stören tut sie, wenn Jugendliche ihre Bierflaschen auf den Spielplätzen liegen lassen und sie
mag keine gefährlichen Spielgeräte. Hauptsächlich geht sie auf die Spielplätze: am
„Stadtpark“ (mit dem Kindergarten), der „Parkeisenbahn“, in der „Blockhausstraße“ und dem
„Kreuzkirchenpark“. Sie erzählt, dass auch manchmal Jugendliche auf dem Spielplatz sind,
wenn sie da ist, die andere Kinder ärgern, sie schubsen oder ihnen etwas wegnehmen.
Sie musste auch erleben, dass ihr „Katzenhaus“ abgebaut wurde (Stadtpark) und dafür was
nicht so tolles hingebaut wurde (Haus zum Klettern) mit gefährlichen Griffen zum Klettern.
Im Winter nutzt sie die Spielplätze trotzdem und baut Schneemänner und spielt mit dem
Schnee.
Sie denkt beim Malen ihres Traumspielplatzes auch an Bänke zum Ausruhen für Mamas und
Opas. Jedoch lässt sie ebenfalls verlauten, dass die „Opas immer so rum tottern“ und die sie
deshalb überhaupt nicht mag.
3. Stichwortliste







Am liebsten geh ich auf den Spielplatz (Stadtpark)
schöne Schaukel, […] alles ziemlich schön
das Blöde finde ich, dass da immer paar Gebäude abgemacht werden, obwohl […] die
noch ganz gut sind
beim ganz schön schaukeln […] da quietscht das so und da hab ich Angst hoch zu
schaukeln
ich muss mit Mama gehen
oder ich geh mit dem Hort
die Jugendlichen oder Erwachsenen haben […] auf dem Spielplatz Bierflaschen liegen
lassen
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solche hohen Dinger […] so über Kreuz […] ziemlich hoch […] da konnte man ganz,
ganz leicht runter stürzen
gibt so ein Klettergerüst bei der „Parkeisenbahn“, das ist auch ziemlich gefährlich
ich mag so eine graue Welt nicht, die nicht so schön bunt ist
ein Spielplatz, da wo wir immer hingehen, mit dem Hort, da ist es nicht so schön, weil
nämlich alles grau ist und da wo „bunt“ drauf war, ist alles wieder weggewaschen
(Stadtpark)
ein schöner Spielplatz, da ist ein Kletterbalken und alles schön, bloß der ist ziemlich
grau
ich hätte auch gern noch ne Schaukel gehabt
am liebsten hätte ich so einen Spielplatz, wo noch so eine richtig schöne Kletterwand
ist
ich finde manche Jugendliche echt doof, die schon aus dem Hort raus sind
die schmeißen nämlich manchmal einfach die Bierflaschen irgendwohin
da tun die (Jugendlichen) einfach andere Kinder ärgern und denen was wegnehmen
und die auch vom Klettergerüst runterschubsen
das ist überhaupt nicht schön
so entweder aus Holz oder aus Metall, das man da nicht runter fällt, dass da so ein
Gerüst ist, wo man sich festhalten kann und das man da auch ein bisschen auf dem
Seil hochklettern kann und das man da auch schön runter rutschen kann
da hatten wir ein „Katzenhaus“. Doch das wurde abgebaut. […] das war so schön. Da
war, solche Stiele, dann war so ne kleine Küche, […] da konnte man hochklettern […]
das hab ich gemocht. Aber das wurde weggebaut und da wurde was nicht so tolles
gebaut dafür. (Stadtpark)
solche Griffe, da muss man immer so hin und her hangeln und das ist gefährlich
da war so ne richtig schöne Rutsche, wo solche, wo man hochklettern kann, da gab’s
ganz verschiedene Wege und da gab’s dann noch so ne Brücke, wo man da lang gehen
kann und da waren solche Hügel, wo die drauf stand und da konnte man dann runter
rutschen
da sind bloß noch diese zwei leeren, blöden Hügel da
ein Fahrradweg
im Winter? Da spiel ich manchmal auf die Spielplätze mit dem Schnee, bau
Schneemänner
zwei Bänke, damit man sich ausruhen kann
für die Opas, die ich überhaupt nicht mag
weil, manche, die tottern dann rum
so ein richtig schönes langes Balken
so ein Haus, da gibt’s auch wieder drei, nee vier, fünf […] Wege, gibt’s da, wo man
hochklettern kann, runter
da kann man auch balancieren und da sind auch so Griffe, wo man wie ein Äffchen
hangeln muss
bloß, dass da kein Tisch ist, in dem kleinen Häuschen, wo man dann mal ein bisschen
ausruhen kann
und ne Rutsche!
Der Spielplatz ist eigentlich gar nicht so für kleinere Kinder gedacht, außer der
Rutsche
4. Themenkatalog
1. (noch) kein Alleingang zum Spielplatz
- 44 -


ich muss mit Mama gehen
oder ich geh mit dem Hort
2. die Sicherheit von Spielgeräten
 beim ganz schön schaukeln […] da quietscht das so und da hab ich Angst hoch zu
schaukeln
 solche hohen Dinger […] so über Kreuz […] ziemlich hoch […] da konnte man
ganz, ganz leicht runter stürzen
 gibt so ein Klettergerüst bei der „Parkeisenbahn“, das ist auch ziemlich gefährlich
 solche Griffe, da muss man immer so hin und her hangeln und das ist gefährlich
3. Farbe auf Spielplätze
 ich mag so eine graue Welt nicht, die nicht so schön bunt ist
 ein Spielplatz, da wo wir immer hingehen, mit dem Hort, da ist es nicht so schön,
weil nämlich alles grau ist und da wo „bunt“ drauf war, ist alles wieder
weggewaschen (Stadtpark)
 ein schöner Spielplatz, da ist ein Kletterbalken und alles schön, bloß der ist
ziemlich grau
4. mein Traumspielplatz
 Am liebsten geh ich auf den Spielplatz (Stadtpark)
 schöne Schaukel, […] alles ziemlich schön
 ich hätte auch gern noch ne Schaukel gehabt
 am liebsten hätte ich so einen Spielplatz, wo noch so eine richtig schöne
Kletterwand ist
 so entweder aus Holz oder aus Metall, das man da nicht runter fällt, dass da so ein
Gerüst ist, wo man sich festhalten kann und das man da auch ein bisschen auf dem
Seil hochklettern kann und das man da auch schön runter rutschen kann
 ein Fahrradweg
 so ein richtig schönes langes Balken
 so ein Haus, da gibt’s auch wieder drei, nee vier, fünf […] Wege, gibt’s da, wo
man hochklettern kann, runter
 da kann man auch balancieren und da sind auch so Griffe, wo man wie ein
Äffchen hangeln muss
 zwei Bänke, damit man sich ausruhen kann
 und ne Rutsche!
5. das Problem Jugendliche
 die Jugendlichen oder Erwachsenen haben […] auf dem Spielplatz Bierflaschen
liegen lassen
 ich finde manche Jugendliche echt doof, die schon aus dem Hort raus sind
 die schmeißen nämlich manchmal einfach die Bierflaschen irgendwohin
 da tun die (Jugendlichen) einfach andere Kinder ärgern und denen was
wegnehmen und die auch vom Klettergerüst runterschubsen
 das ist überhaupt nicht schön
6. Abbau der Spielgeräte – „Raub“ der kindlich phantasierten Welt
- 45 -





das Blöde finde ich, dass da immer paar Gebäude abgemacht werden, obwohl […]
die noch ganz gut sind
da hatten wir ein „Katzenhaus“. Doch das wurde abgebaut. […] das war so schön.
Da war, solche Stiele, dann war so ne kleine Küche, […] da konnte man
hochklettern […] das hab ich gemocht. Aber das wurde weggebaut und da wurde
was nicht so tolles gebaut dafür. (Stadtpark)
da war so ne richtig schöne Rutsche, wo solche, wo man hochklettern kann, da
gab’s ganz verschiedene Wege und da gab’s dann noch so ne Brücke, wo man da
lang gehen kann und da waren solche Hügel, wo die drauf stand und da konnte
man dann runter rutschen
da sind bloß noch diese zwei leeren, blöden Hügel da
bloß, dass da kein Tisch ist, in dem kleinen Häuschen, wo man dann mal ein
bisschen ausruhen kann
7. jahreszeitliche Änderungen
 im Winter? Da spiel ich manchmal auf die Spielplätze mit dem Schnee, bau
Schneemänner
8. Generationenkonflikt
 zwei Bänke, damit man sich ausruhen kann
 für die Opas, die ich überhaupt nicht mag
 weil, manche, die tottern dann rum
5. Paraphrasierung
H. (sieben Jahre) geht meistens mit ihrer Mutter oder mit dem Hort auf den Spielplatz (1). Sie
mag bunt bemalte Spielgeräte (3) und bemängelt den Zustand, der abgewaschenen nicht mehr
bunten Spielgeräten auf den Spielplätzen, die sie besucht (3). Sie mag am liebsten
Klettergerüste mit verschiedenen Wegen der Begehbarkeit (4). Ihr Traumspielplatz sollte
Möglichkeiten zum klettern, schaukeln, rutschen und balancieren beherbergen (4). Die
Sicherheit der Spielgeräte ist ihr ebenfalls wichtig, so sollten Schaukeln nicht quietschen und
Klettergerüste nicht zu hoch und immer so gebaut sein, dass man Möglichkeiten zum
festhalten hat (2). „Überhaupt nicht schön“ findet H., wenn Jugendliche ihre Bierflaschen auf
dem Spielplatz liegen lassen und auch, dass sie andere Kinder ärgern, ihnen etwas
wegnehmen oder sie auch vom Klettergerüst schubsen (5). Des Weiteren findet sie „blöd“,
wenn ihre kindlich phantasierte Spielwelt einfach abgebaut wird, obwohl diese Geräte, ihrer
Meinung nach, noch ganz gut sind (6) und dafür nicht so tolle Geräte aufgebaut werden (6)
oder dafür gar nichts Neues entsteht (6). Im Winter nutzt sie ebenfalls die Spielplätze zum
Spielen mit Schnee (7).
Sie denkt bei ihrem Traumspielplatz zwar einerseits an die Sitzmöglichkeiten u. a. für „Opas“,
sagt aber im gleichen Atemzug, dass sie diese überhaupt nicht mag, weil sie oft meckern
würden (8).
6. Die zentralen Kategorien
1. farbliche Gestaltung der Spielplätze
2. „Raubbau“ der kindlich phantasierten Welt
- 46 -
3. Spielgeräte mit verschiedensten Möglichkeiten des Begehens
4. die Sicherheit
5. Generationenkonflikte (Jugendliche, „Opas“)
*************
Auswertung Interview E 2
1. Motto
„Ich nenne es Spaßkugel“
2. Zusammenfassende Nacherzählung
Georg geht gern auf Spielplätze (Wilhelmsplatz, Stadtpark, an der Neiße). Auf dem
Wilhelmsplatz gefällt ihm ein Gerät überhaupt nicht, da ihm dort einmal sehr schlecht wurde
(eine Art kleines Karussell). Er besucht Spielplätze mehrmals die Woche zu Fuß, entweder
mit seiner Mutter, dem Babysitter oder mit der Schulklasse. Allein darf er nicht gehen. Als
alternative Spielorte oder Ausflugsziele nennt er Kleinwelka, den Tierpark, die Kulturinsel
Einsiedel oder Kindergeburtstage in privaten Wohnungen / Häusern. Im Winter rodelt er sehr
gerne. Wenn er mit seiner Klasse auf dem Spielplatz ist (die Schule geht immer auf den
Stadtparkspielplatz), spielt er mit seinen Freunden, ansonsten meist alleine.
Einmal wurde er von Jugendlichen aus dem Hort geärgert, aber sonst stört es ihn nicht, wenn
Teenager auf dem Spielplatz sind. Er ist der Meinung, dass man eine Altersbeschränkung für
Spielplätze einführen sollte (bis 14 Jahre). Auch sonst ist er sehr auf die Sicherheit bedacht
(hohe Klettergeräte, Gefährlichkeit seiner selbst entworfenen Spaßkugel, bruchsichere
Scheiben, Notfallhammer,...).
Auf meine Frage nach Geräten malt er eifrig „seine Spaßkugel“, welche viele
Klettermöglichkeiten, eine Seilbahn und Trampoline beinhaltet.
Besonders stolz ist er, als ich ihm sage, dass ich sein Bild Angestellten der Stadt zeigen werde
und es uns wichtig ist, die Meinung von Kindern zu erfahren.
Zum Schluss schreibt er seinen Namen („Unterschrift“), Alter und Klasse auf das Bild.
3. Stichwortliste
-
Spielgeräte mich nicht zum Brechen bringen... (5)
an der Neiße oben, Stadtparkspielplatz, der Neue neben der StraßbourgPassage (1)
da muss man sich so drehen und danach musste ich einmal brechen (2), (5)
manchmal mit der Schule (4)
wenn jemand Geburtstag hat bei dem im Haus (1), (9)
Go-Kart fahren (1)
Im Tierpark (1)
Dresden an der Elbe grillen (1)
Schulfest grillen (1)
Ein paar Mal in der Woche, wie’s grad kommt, 1, 2, 3 Stunden (9)
Hügel zum Rodeln (1), (10)
Nach vorn geflogen und mit dem Gesicht auf ein Eisbruchstück (3), (5)
Manchmal mit der Schule, manchmal mit meiner Betreuung, manchmal mit
meiner Mutti (4)
- 47 -
-
Stadtpark, wir gehen bloß auf den! (Schulklasse) (1)
Saurierpark, Tierpark (1)
Abenteuerburg, Tunnel (2), (8)
Mit meiner Klasse (4)
Mit meiner Mutti und sonst mit niemandem (4)
Teenager haben mich mit Steinen, Holzstücken und Sand beworfen, ich hab’s
bloß einmal erlitten (3), (5), (7)
Jugendliche, die können einen ja auch manchmal kidnappen (3), (7)
Ich würd sagen bis 14 (7)
Ich hab jetzt so nen kleenen Plan (8), (10)
Ich nenn es Spaßkugel (2), (8), (10)
Polnische Kinder? – ganz (5x) oft! (6)
Also ich versteh sie nich gut (6)
Aber verständigen, das is ne andere Geschichte (6)
Ich hab mal so eine Holzhacke gefunden (2), (5)
Der Fund is vielleicht für normale Menschen Müll, aber für mich ist es eine
unschätzbare Wertsache (10)
Diese ganzen Seile (2), (8)
Trampolin (2)
Rutschstangen (2)
Sicherheitsgurt (3)
Ne Art Seilbahn (2)
Kleine Leitern (2), (8)
Dann macht’s eben Spaß (5)
Den tollen Spielplatz mit den Baumhäusern (Einsiedel) (1), (5), (8)
Manche Geräte waren gefährlich (3), (5)
Wenn ich da runterfalle (3), (10)
Kugelbad (2)
ICE-Glas, unzerbrechlich (3)
Den dürfen nur die Erwachsenen bedienen (Notfallhammer) (3)
Ob die dieses Spielgerät gefährlich finden (3)
Wir spielen gern solche Sachen wo viel Klettern dabei ist (2), (5), (8), (10)
Da will man ein neues Spielgerät (5), (8)
Rutsche und Schaukel einfach zuviel (langweilig) (2)
4. Themenkatalog
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Spielorte
Spielgeräte
Sicherheit / Gefahren
Mit wem?
Erfahrungen / Gefühle
Polnische Kinder
Jugendliche
Klettern
Wann?
Persönlich Wichtiges
- 48 -
5. Paraphrasierung
Georgs Spielplatznutzung in Görlitz beschränkt sich auf den Stadtpark, den Wilhelmsplatz
und den Spielplatz an der Neiße (?). Seine Mutter betreibt mit ihm also keinen
Spielplatztourismus. Er sucht alle Spielplätze zu Fuß auf. Lediglich am Wochenende oder in
den Ferien machen sie gemeinsam Ausflüge zu anderen Spielorten, beispielsweise zum
Saurierpark in Kleinwelka, auf die Kulturinsel Einsiedel oder in den Tierpark Görlitz. (1)
Auf die Frage nach besonderen Spielgeräten fällt ihm zuerst ein besonderes im negativen
Sinne ein. Es ist eine Art Karussell auf dem Wilhelmsplatz, auf dem ihm sehr schlecht wurde.
Dies scheint ein sehr „einschneidendes“ Erlebnis für ihn gewesen zu sein, denn er kommt im
Laufe des Interviews mehrmals darauf zurück. Im Allgemeinen gefallen ihm Geräte, bei
denen das Spiel nicht vorgegeben wird, sondern kreativ entwickelt werden kann, sehr gut.
Hierzu nennt er Abenteuerburg, Baumhäuser, Tunnel, Seile, Leitern, Rutschstangen und vor
allem seine selbst entworfene „Spaßkugel“. Diese besteht aus vielen Seilen, Leitern und
Klettermöglichkeiten und einer Seilbahn. Außerdem begeistern in Geräte zum Toben
(Trampolin, Kugelbad,...). Traditionelle Spielgeräte, wie Schaukel und Rutsche, findet er auch
gut, gleichzeitig äußert er aber, dass diese sehr schnell langweilig werden. (2)
Besonders auffällig war bei diesem Interview Georgs Sicherheitsbedürfnis und sein Blick für
Gefahren. So malte er an seine Seilbahn einen roten Sicherheitsgurt und auch die Scheiben im
Kugelbad sollten nach seinen Vorstellungen aus Sicherheitsglas sein. Außerdem gibt es dort
einen Feuerlöscher und einen Nothammer, wie er ihn wahrscheinlich aus Bussen kennt. Er
machte sich Gedanken, ob die Mitarbeiter der Stadt seinen Entwurf als zu gefährlich
einschätzen könnten und hat Angst von Jugendlichen gekidnappt zu werden. Auch bei
besonders hohen Spielgeräten sah er eine gewisse Gefahr herunter zu fallen. (3)
Georg scheint keine Freunde in seinem direkten Wohnumfeld zu haben, da er Spielplätze nur
mit seiner Mutter oder dem Babysitter besucht. Lediglich die Schulklasse ermöglicht es ihm
auch mit anderen Kindern dort zu spielen. Sonst spielt er meist allein. (4)
Polnische Kinder trifft er zwar sehr oft auf deutschen Spielplätzen, aber er hat noch nie
Kontakt zu ihnen aufgenommen, da er die polnische Sprache nicht versteht. Auch andere
Kommunikationsformen probiert er nicht aus. Daraus könnte man schließen, dass er gar kein
Bedürfnis hat mit den polnischen Kindern zu spielen, so wie er auch keine fremden deutschen
Kinder anspricht oder mit ihnen spielt. (6)
Jugendliche auf dem Spielplatz stören Georg im Allgemeinen nicht. Es gab nur einen Vorfall,
bei dem sie ihn ärgerten. Grundsätzlich findet er aber eine Altersbeschränkung für Spielplätze
sinnvoll. Man hat auch bei dieser Nutzergruppe das Gefühl, dass Georg ihnen aus dem Weg
geht und somit gar nicht erst Konflikte entstehen. (7)
Klettern ist ein sehr großes Bedürfnis von Georg. Er bevorzugt eindeutig Spielgeräte, auf
denen man kreativ klettern kann. Dabei ist die Bauweise eher zweitrangig, da ihm sowohl die
futuristische Art auf dem Wilhelmsplatz, als auch der Kulturinsel-Stil sehr gut gefällt.
Wichtig ist ihm die Individualität und der Aufforderungscharakter / die Herausforderung der
Spielgeräte. (8)
Zeitlich gesehen konnte keine Regelmäßigkeit bei den Spielplatzbesuchen festgestellt werden.
Auch die Dauer des Aufenthalt ist bei Georg sehr unterschiedlich. Nur mit der Schule besucht
er regelmäßig montags und donnerstags den Stadtparkspielplatz. Im Winter geht er vor allem
Rodeln, was ihm viel Spaß macht. (9)
Persönlich wichtig ist ihm, wie schon erwähnt, das Klettern, die Sicherheit der Spielplätze
und auch die Kreativität. Dies konnte er eindrucksvoll mit seinem Plan der „Spaßkugel“
beweisen. (10)
- 49 -
6. zentrale Kategorien
1.
2.
3.
Klettern
Sicherheitsbedürfnis
Individualität im Spielen
*************
Interviewauswertung E 3
Datum des Interviews: 08.05.06/ 15.00 Uhr
Nacherzählung:
Lilly erzählt, das ihr Vater im Gefängnis ist und sie nur mit der Mutter oder dem Opa
zusammen auf den Spielplatz geht. Die Mutter geht nicht täglich mit ihr auf den Pielplatz,
sondern nur wenn sie Zeit hat. Manchmal kommt auch ihre Cousine mit. Sie fährt schon
Fahrrad und liebt die Rutsche auf dem Spielplatz. Mit dem Kindergartenkindern dort darf sie
diese nicht benutzen, weil die Erzieherinnen es verbieten. Im Winter geht sie rodeln. Bei
schlechtem Wetter spielt sie mit ihren Puppen/Barbies zu Hause. Sie war schon mit einem
Freund bei einem Spielplatz in der Halle und liebte es dort auf dem Trampolin zu springen.
Allein darf sie mit ihren 4 Jahren noch nicht auf den Spielplatz und auch weiter entlegene
Spielplätze werden nicht besucht. Sie liebt es zu klettern, zu rutschen und im Sandkasten zu
spielen. Sie fühlt sich durch andere Kinder auch Größere nicht beunruhigt. Sie hat im Garten
der Großeltern einen Sandkasten und eine Rutsche. Spielt dort aber nicht mit dem eigenen
Sandspielzeug, weil sie sich nicht traut die Oma zu fragen. Einen Matschspielplatz kann sie
sich nicht vorstellen, da sie Schleim nicht mag aus einer Urlaubserfahrung heraus. In Polen ist
sie noch nicht gewesen. Außerdem lernt sie einmal in der Woche Klavier spielen. Auf ihrem
Bild vom idealen Spielplatz sind ein Klettergerüst mit Rutsche, ein Sandkasten, eine Schaukel
und ein Trampolin zu sehen.
Stichwortliste:
-
Spielplatzbesuch mit der Mutter ohne Auto
Fahrrad fahren
Schlittenfahren im Winter
Spielen innerhalb des Kindergartengeländes
Verbot der Erzieherinnen die Rutsche zu benutzen
Spielplatzbesuche mit Opa und Cousine
Bestimmte Spielplatzbesuchzeiten mit der Mutter
Schlechtwetterspiele in der Wohnung mit Puppen
Erfahrungen mit überdachten Spielplatz
Liebt Trampolinspringen
Geht immer in Begleitung auf den Spielplatz
Geht/fährt nie auf entferntere Spielplätze
Andere Kinder auch Größere stören nicht
Liebt klettern und rutschen
Mag keinen Matsch
Lernt Klavier spielen
- 50 -
-
Spielt im Garten der Großeltern im Sand oder rutscht
War nie in Polen
Rutsche ist wichtig
Sandkasten ist wichtig
Trampolin ist wichtig
Themenkatalog:
1. Spielaktivitäten
-
Fahrrad fahren
Schlittenfahren im Winter
Schlechtwetterspiele in der Wohnung mit Puppen
Liebt klettern und rutschen
Liebt Trampolin springen
Liebt klettern und Rutschen
2. Spielplatzlage
-
Spielplatzbesuche mit der Mutter ohne Auto
Spielplatzbesuche mit Opa und Cousine
Geht/fährt nie auf entferntere Spielplätze
3. Spielgeräte
-
Rutsche ist wichtig
Sandkaten ist wichtig
Trampolin ist wichtig
4. Begleitpersonen
-
Spielplatzbesuche mit der Mutter ohne Auto
Spielplatzbesuche mit Opa und Cousine
Verbot der Erzieherinnen die Rutsche zu benutzen
Geht immer in Begleitung auf den Spielplatz
6. Andere Spielorte
-
Spielen innerhalb des Kindergartengeländes
Spielt im Garten der Großeltern im Sand oder rutscht
Erfahrungen mit überdachtem Spielplatz
7. Sonstiges
-
liebt keine Matsch
andere Kinder auch Größere stören nicht
Lernt Klavierspielen
War nie in Polen
- 51 -
Paraphrasierung
Das Kind spielt gern im Sand, auf der Rutsche und dem Klettergerüst sowie auf einem
Trampolin (1). Der Spielplatz muss sich in Wohnortnähe befinden (2) da es aufgrund des
Alters nur mit Begleitpersonen diesen besucht (4). Die bevorzugten Spielgeräte (3) ergeben
sich aus den bevorzugten Spielaktivitäten (1). Die Auswahl alternativer Spielorte ist begrenzt
(6). Andere Spielmaterialien lehnt es ab (7). Es fühlt sich von unterschiedlichen Alters nicht
belästigt (6).
Kategorien (Erg. Al):
-
Sandkasten
Bewegungserfahrung
Wohnortnähe
Keine Nutzerkonflikte
*************
Interviewauswertung
Interview E4
Datum: 23.03.06
Alias: Sarah
Motto: Wasserspiele und Rutschen bringen am meisten Spaß
Zusammmenfassende Nacherzählung
Sarah ist vier Jahre alt. Sie hat während des Interviews ein Bild ihres
Lieblingsspielplatzes gezeichnet. Sarah rutsch sehr gern auf glatten
Rutschen.
Außerdem macht es ihr Spaß zu klettern. Zu Hause hat sie einen Kletterbaum im Garten
stehen. Sie geht auf verschiedene Spielplätze, die auch weiter weg sein können, dort wird
sie mit dem Auto hingefahren. Auf dem Spielplatz spielt sie mit ihrer Schwester
und
ihrem Bruder. Im Kindergarten wurde der Spielplatz abgebaut. Drinnen spielen sie Ringel
Ringel Reihe. Sie vermutlich im Garten zu Hause einen Wasserhahn an dem sie sich die
Hände wäscht.
Wahrscheinlich ist sie auf Spielplätzen mit Hundekot in Berührung
gekommen.
Stichwortliste
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Deine Beine
Auf den Spielplatz
Ganz weit weg
Auto
Bauch
Kopf mit zwei Augen
- 52 -
7. Nase
8. Rutsche und Schaukel und Klettergerüst
9. Bist du
10. Festhalten musst du
11. Ganz verschiedene
12. Rutsche
13. Ganz glatte Rutsche
14. Muss ich Stopp machen
15. Hoch musst du
16. Bei uns
17. Abgebaut
18. Gebaut werden
19. Klettergerüste
20. Schwester und Bruder
21. Hochklettern und dort sitzen
22. Kletterbaum ... Stuhl und ... Schaukel
23. Wasserhahn
24. Waschen
25. Alles
26. Mit euch allein darf ich nur
27. Schmutziges dran. Kacka
28. Drin spiel ich was. ... Ringel Ringel Reihe
29. Ich war noch
30. Wo ein Tisch ist und Blätter und dann noch Stifte sind das gefällt mir nicht
Themenkatalog
1. Spielgeräte
 Rutsche
 Klettergerüst
 Schaukel
2. Spaß
 Rutschen
 Waschen
 Klettern
 alles
3. Verschmutzung
 Kacka
4. Spielplatztourismus
 Auto
5. Sicherheit
 Muss ich Stopp machen
 Festhalten musst du
- 53 -
6. Gemeinsam spielen
 Schwester und Bruder
Paraphrasierung
Sarah ist vier Jahre alt und spielt gern auf dem Spielplatz (2). Sie mag viele verschieden
Spielgerät, wie die Rutsche, das Klettergerüst und die Schaukel (2). Auf die verschiedenen
Spielplätze wird sie mit dem Auto (4) hingebracht. Auf dem Spielplatz spielt sie meist mit
ihrer Schwester und ihrem Bruder (6). Sie weiß, dass sie am Ende einer Rutsche anhalten
muss und das sie sich an der Schaukelt festzuhalten hat (5). Wasserspiele könnten sie
sicherlich begeistern (2). Beim spielen sind ihr der Hundekot aufgefallen (3).
Zentrale Kategorien
1. viele verschieden Spielgeräte
2. Mobilität
3. Wasserspiele
4. Verschmutzung
- 54 -
Anlage 11
Fokusgruppen-Auswertungen: „Die Großen in Görlitz“
Auswertung Fokusgruppendiskussion 1
1. Motto: „Hier gibt’s nüscht!“
2. Zusammenfassende Nacherzählung:
Die fünf von uns befragten Jugendlichen sind zwischen 10 und 15 Jahre alt. Sie nutzen für
ihre Freizeitaktivitäten hauptsächlich den Lutherplatz oder nehmen die Angebote des
Camaleon wahr. Außerdem gehen sie regelmäßig in die Disko oder besuchen ab und an das
Schwimmbad. Sie sind alle sportlich sehr aktiv (Fußball spielen und Einrad fahren), finden
aber in Görlitz nicht die geeigneten Sportflächen.
Sie haben keinen Lieblingsspielplatz, kennen aber fast alle. Der Lutherplatz ist für sie ein
wichtiger Treffpunkt. Hier fahren sie Einrad oder spielen Fußball. Allerdings fühlen sie sich
dabei von den herumsitzenden Alkoholikern belästigt. Sie beklagen, dass diese trotz
vorhandener Toiletten in die Büsche urinieren oder Kinder ansprechen und rumpöbeln.
Besonders jüngere Kinder hätten Angst vor diesen Männern. Mehrfach wäre auch schon die
Polizei gerufen worden, aber an der Situation habe sich bisher nichts geändert. Ein Mädchen
weist auch ausdrücklich auf die Gefahr hin, dass die Männer die Kinder evtl. mitnehmen
könnten.
In diesem Zusammenhang beklagen sich die Jugendlichen auch über die hygienischen
Zustände des Kiosks am Lutherplatz und über die hohen Preise.
Als ein grundlegendes Problem führen die Jugendlichen den herum liegenden Hundekot und
die vielen Glasscherben auf den von ihnen besuchten Spielplätzen an. Besonders der
Spielplatz im Kidrontal wird in ihren Augen von der Stadt vernachlässigt und verwildert.
Ein Mädchen äußert sich sehr positiv über den neuen Spielplatz am Wilhelmsplatz, welcher
ihr sehr gefalle.
Enttäuscht sind alle Jugendlichen darüber, dass es in Görlitz kein Freibad gibt und dass sogar
für das Sonnen im Volksbad bezahlt werden muss.
Auch über fehlende Bolzplätze in der Innenstadt beklagen sie sich. Sie wünschen sich einen
Bolzplatz in ihrer Nähe, damit sie nicht erst so weit laufen müssen und schlagen einen
Hinterhof beim Lutherplatz vor, in dem sonst nur Glasscherben liegen.
Ein Junge empfindet die vielen Bauzäune als störend und äußert sich enttäuscht darüber, dass
die von den Kindern gemachten Vorschläge zur Umgestaltung des Lutherplatzes bisher nicht
verwirklicht wurden. Für die Neugestaltung wünschen sie sich eine ordentliche Bepflanzung
und neuen Rasen, eine eingezäunte Fläche zum Fuß- und Basketball spielen, Spielgeräte und
Sandkasten für die Kleineren und v.a. Mülleimer.
Die Jugendlichen sind von dem Vorschlag eines überdachten Spielplatzes begeistert und
wünschen sich v.a. eine Fläche wo sie ungestört Einrad fahren können, da sie häufig Ärger
mit der Polizei hatten, wenn sie auf den Bürgersteigen fahren.
Sie begleiten ihre Geschwister nicht auf Spielplätze, da sie entweder keine haben oder diese
schon zu alt sind. Ein Mädchen berichtet, dass ihre Schwester mit ihrem Sohn ab und an auf
Spielplätze gehe, aber es würden überall Glasscherben und Hundekot liegen.
Ein anderes Mädchen schildert eine Situation vom Spielplatz am Sonnenhof. Als sie mit ihren
Freundinnen dort spielten, regten sich die Anwohner über die Lautstärke auf, was sie aber gar
nicht verstehen kann, da es doch ein Spielplatz wäre.
- 55 -
Ab einem bestimmten Alter sind alle Jugendlichen alleine auf die Spielplätze gegangen.
Vorher wurden sie von ihren Müttern bis an die Straße begleitet und konnten das letzte Stück
alleine gehen. In diesem Zusammenhang beklagen sie, dass es nicht genügend Ampeln gebe
und die vorhandenen sehr lange Wartezeiten hätten. Ein Mädchen schildert, dass sie erst
kürzlich fast überfahren wurden wäre.
Auch auf den Vorschlag von kreativen Spielmöglichkeiten bzw. begleiteten Freizeitangeboten
reagieren alle sehr positiv und können sich vorstellen, dass diese Angebote von den Kindern
aus Görlitz genutzt werden. Sie schildern, dass es eine Gruppe gebe, die jeden Donnerstag mit
den Kindern Spiele machen würde. Ein Mädchen ist von dieser Schilderung sehr überrascht.
Zum Abschluss formulieren alle einen Wunsch, was auf Görlitzer Spielplätzen verbessert
werden sollte. Für die Kleineren sollen Schaukeln, Rutschen, Trampoline und Sandkästen
vorhanden sein. Insgesamt soll die Stadt mehr darauf achten, dass die Spielplätze sauber und
die Geräte in Ordnung sind. Auch eine Schwimmhalle wünschen sie sich.
Für das Hundeproblem schlagen sie verschiedene Lösungsstrategien vor: der Hundekot
könnte von den Besitzern des Spielplatzes weggemacht werden, auf speziell dafür vorgesehenen Flächen sollten Hundetoiletten entstehen oder die Automaten mit den Beuteln sollten
wieder aufgestellt werden. Einen Beutel erhält aber nur, wer die Hundemarke einwirft.
Zwei Jugendliche betonen noch einmal den Wunsch nach einem Fußballplatz, der möglichst
eingezäunt sein sollte.
Ein Mädchen wünscht sich mehr Toiletten, damit die Alkoholiker nicht mehr in die Büsche
gehen und mehr Mülleimer.
Ein Junge weist darauf hin, dass der Berg auf dem Lutherplatz neu aufgeschüttet werden
müsste und schildert eine Situation von seinem Onkel, welcher einen kleinen Privatspielplatz
gebaut hat, der von den Kindern der Nachbarschaft sehr begehrt ist.
Ein Mädchen wünscht sich, dass die Innenhöfe der Häuserblocks mit kleinen
Spielmöglichkeiten ausgestattet werden sollten.
3. Stichwortliste
 Eigentlich kein Lieblingsspielplatz
 Lutherplatz
 Einrad fahren (auf der Straße und auf dem Bürgersteig)
 Springmatte
 Freitags manchmal Schwimmhalle
 Donnerstags und freitags Kult
 Scheiße
 Die ganzen Besoffenen
 In Sträucher pissen
 Holzer
 Wilhelmsplatz
 Stadtpark
 Kreuzkirchpark
 Drehscheibe
 Scheiße auf der Rutsche
 Kidrontal
 Verwildern lassen
 Schnell weg machen, aber nicht Neues
 Sonnenhof
 Kein Freibad mehr
 Im Volksbad muss für’s Sonnen bezahlt werden
 Platzverbot auf Parkplatz vorm Spar
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
„Hier gibt’s nüscht!“
Wunsch nach Bolzplatz in der Nähe
Glasscherben
Kein Bolzplatz in der Innenstadt
Vorschläge zur Lutherplatzgestaltung nicht umgesetzt, soll aber im Sommer werden
Eingezäunter Fußballplatz (auch für Basketball)
Für die Kleinen Spielplatz mit Rutsche, Schaukel, Sandkasten
Sandkasten ist nicht gut wegen den Hunden und Katzen
Bepflanzung und Wiese
Mülleimer
Die stinken
Voll blöd anmachen
Die Kleinen haben Angst
Ecke, in der die Trinker stehen können; halten sich aber nicht dran
Mehr Toiletten
Im Kiosk ist jetzt alles teuer
Die holt das mit den Händen raus
Im Winter nicht so oft draußen
Im Sommer egal, ob’s regnet
Überdachter Spielplatz
Turnhalle
Einrad fahren ohne dass andere meckern
Keine Geschwister aber Cousinen und Neffen, die auf Spielplätze gehen
Begleiten sie nicht auf SP
Im Sonnenhof können keine Hunde rein aber Katzen
Beschwerden der Anwohner
Begleitung durch Eltern bis an Straße, letztes Stück allein
Allein auf Lutherplatz
Alleine, mit Freundin, mit Mutti oder gar nicht
Nicht genug Ampeln
Lange Wartezeiten
Fast überfahren
Privater SP
Kreative Spielvorschläge würden sicher genutzt
Gruppe, die mit Kindern Spiele macht
Sauberer
Mehr Spielgeräte
Trampoline, Schaukeln
Rutsche
Sandkästen
Stadt soll auf Sauberkeit achten
Geräte sollen ganz bleiben (auch Kinder müssen drauf achten)
Sportplatz
Freibad
Keine Hunde mehr auf SP
Eigentümer vom SP machen Hundekot weg
Automaten für Beutel
Beutel gegen Einwurf der Hundemarke
Fußballplatz
Lutherplatz z.Z. gefährlich wegen der Baustelle
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

Zaun drum
Mehr Toiletten
Fläche als Hundetoilette
Toiletten
Mülltonnen
kinderfreundlicher
Klettergerüste
Eingezäunt
Berg aufschütten
Glasscherben in Rohren
Pinkeln in Rohre
Rutsche und Sandkasten in Innenhöfen der Häuser
Überdachter SP
4. Themenkatalog
vorhandene Angebote
 Lutherplatz
 Einrad fahren (auf der Straße und auf dem Bürgersteig)
 Springmatte
 Freitags manchmal Schwimmhalle
 Donnerstags und freitags Kult
 Holzer
 Wilhelmsplatz
 Stadtpark
 Kreuzkirchpark
 Drehscheibe
 Kidrontal
 Sonnenhof
 Gruppe, die mit Kindern Spiele macht
Beschwerdeanlässe
 „Hier gibt’s nüscht!“
 Scheiße
 Die ganzen Besoffenen
 In Sträucher pissen
 Scheiße auf der Rutsche
 Verwildern lassen
 Schnell weg machen, aber nicht Neues
 Im Volksbad muss für’s Sonnen bezahlt werden
 Glasscherben
 Kein Bolzplatz in der Innenstadt
 Vorschläge zur Lutherplatzgestaltung nicht umgesetzt, soll aber im Sommer werden
 Die stinken
 Voll blöd anmachen
 Im Kiosk ist jetzt alles teuer
 Die holt das mit den Händen raus
 Beschwerden der Anwohner
 Nicht genug Ampeln
 Lange Wartezeiten
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 Fast überfahren
 Glasscherben in Rohren
 Pinkeln in Rohre
Der Weg zum SP
 Die ganzen Besoffenen
 Die Kleinen haben Angst
 Begleitung der Eltern bis an Straße, letztes Stück allein
 Allein auf Lutherplatz
 Alleine, mit Freundin, mit Mutti oder gar nicht
 Nicht genug Ampeln
 Lange Wartezeiten
 Fast überfahren
Lauernde Gefahren
 Verwildern lassen
 Die Besoffenen
 Männer könnten Kinder mitnehmen
 Nicht genug Ampeln
 Lange Wartezeiten
 Fast überfahren
 Glasscherben
 Hundekot
 Keine Zäune um Lutherplatz (Fußball spielen)
 Baustelle am Lutherplatz
Das Hundeproblem
 Scheiße auf der Rutsche
 Im Sonnenhof können keine Hunde rein aber Katzen
 Keine Hunde mehr auf SP
 Eigentümer vom SP machen Hundekot weg
 Automaten für Beutel
 Beutel gegen Einwurf der Hundemarke
 Fläche als Hundetoilette
Lösungen für das Hundeproblem
 Keine Hunde mehr auf SP
 Eigentümer vom SP machen Hundekot weg
 Automaten für Beutel
 Beutel gegen Einwurf der Hundemarke
 Fläche als Hundetoilette
Konkurrierende Nutzergruppen
 Die Besoffenen
 In Sträucher pissen
 Die stinken
 Voll blöd anmachen
 Die Kleinen haben Angst
 Ecke, in der die Trinker stehen können; halten sich aber nicht dran
 Die Hunde und Katzen
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Wünsche für einen neuen SP
 Wunsch nach Bolzplatz in der Nähe
 Eingezäunter Fußballplatz (auch für Basketball)
 Für die Kleinen Spielplatz mit Rutsche, Schaukel, Sandkasten
 Sandkasten ist nicht gut wegen den Hunden und Katzen
 Bepflanzung und Wiese
 Mülleimer
 Überdachter Spielplatz
 Turnhalle
 Einrad fahren ohne dass andere meckern
 Sauberer
 Mehr Spielgeräte
 Trampoline, Schaukeln
 Sandkästen
 Stadt soll auf Sauberkeit achten
 Geräte sollen ganz bleiben (auch Kinder müssen drauf achten)
 Sportplatz
 Freibad
 Keine Hunde mehr auf SP
 Mülltonnen
 Klettergerüste
 Eingezäunt
 Berg aufschütten
 Rutsche und Sandkasten in Innenhöfen der Häuser
 Überdachter SP
Gewünschte Spielgeräte
 Für die Kleinen Spielplatz mit Rutsche, Schaukel, Sandkasten
 Sandkasten ist nicht gut wegen den Hunden und Katzen
 Mehr Spielgeräte
 Trampoline, Schaukeln
 Sandkästen
 Rutsche
 Klettergerüste
 Berg aufschütten
 Rutsche und Sandkasten in Innenhöfen der Häuser
Gestaltung des Lutherplatzes
 Wunsch nach Bolzplatz in der Nähe
 Eingezäunter Fußballplatz (auch für Basketball)
 Bepflanzung und Wiese
 Mülleimer
 Trampoline, Schaukeln
 Sandkästen
 Rutsche
 Berg aufschütten
 Klettergerüste
 Kinderfreundlicher
 Mehr Toiletten
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Spielmöglichkeiten bei schlechtem Wetter
 Überdachter Spielplatz
 Turnhalle
 Im Winter nicht so oft draußen
 Im Sommer egal ob’s regnet
Sonstige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung
 Sportplatz
 Freibad
 Überdachter SP
Zustand der SP
 Scheiße
 Scheiße auf der Rutsche
 Glasscherben
 Glasscherben in Rohren
 Verwildern lassen
 Schnell weg machen, aber nicht Neues
Forderungen an die Stadt
 Mülleimer
 Sauberer
 Mehr Spielgeräte
 Stadt soll auf Sauberkeit achten
 Geräte sollen ganz bleiben (auch Kinder müssen drauf achten)
Gemeinsame Spielplatznutzung mit den Geschwistern
 Keine Geschwister aber Cousinen und Neffen, die auf Spielplätze gehen
 Begleiten sie nicht auf SP
Jahreszeitabhängiges Spielverhalten
 Im Winter nicht so oft draußen
 Im Sommer egal, ob’s regnet
 Überdachter Spielplatz
 Turnhalle
5. Paraphrasierung
Obwohl sie von zahlreichen Angeboten wissen, sind sie der Meinung, dass es in Görlitz
generell zu wenig Freizeitmöglichkeiten gibt. Sie schätzen die Situation auf Görlitzer
Spielplätzen in Bezug auf vorhandene Spielgeräte und den allgemeinen Zustand der
Spielplätze als nicht befriedigend ein. Besonders stören sie die mangelnden Angebote zum
Ballspielen und Einrad fahren in der Innenstadt. Sie haben klare Vorstellungen über
konkurrierende Nutzergruppen und schätzen mögliche Gefahren realistisch ein. Die Wege zu
den Spielplätzen schätzen sie als nicht sicher ein, da es zu wenige Ampeln gibt. In Bezug auf
das Ballspielen auf dem Lutherplatz sehen sie klare Gefahren, da dieser nicht eingezäunt ist.
Die Jugendlichen haben klare Vorstellungen, wie der Lutherplatz in Zukunft aussehen sollten.
Sie verbinden eigene Wünsche mit den Bedürfnissen kleinerer Kinder und sprechen sich für
eine gemeinsame Nutzung der Spielflächen aus. Sie stellen klare Forderungen an die Stadt
bezüglich der Zustände der Spielplätze und wünschen sich, dass diese sauberer und sicherer
- 61 -
werden. Besonders gestört fühlen sie sich vom herumliegenden Hundekot und schlagen
mehrere Lösungsvorschläge vor. Sie sprechen sich positiv für kreative Spielangebote aus und
sind sich sicher, dass diese Angebote genutzt würden. Sie wünschen sich auch andere
Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung wie z.B. ein Freibad. Ihr Spielverhalten ist in gewisser
Weise jahreszeitabhängig, im Winter sind sie nicht so oft draußen, aber im Sommer ist es egal
ob es regnet. In diesem Kontext sprechen sie sich klar für einen überdachten Spielplatz aus.
Außerdem fordern sie eine Anerkennung ihrer Bedürfnisse von Seiten der Anwohner.
6. zentrale Kategorien
 konkurrierende Nutzergruppen
 Sicherheitsfragen
 Kenntnis über vorhandene Angebote
 Gestaltungswünsche
 Lösungsvorschläge für die gesehenen Probleme
 Jahreszeitabhängiges Spielverhalten
 Jahreszeitabhängige Angebote
 Begleitung von Geschwistern
 Zustand der Spielplätze
***************
Auswertung Fokusgruppendiskussion 2
1. Motto: „Hier könnte man mehr hin pappen“
2. Zusammenfassende Nacherzählung:
Die sechs von uns befragten Jugendlichen sind zwischen 12 und 14 Jahre alt. Für ihre
Freizeitgestaltung nutzen sie hauptsächlich die Skateranlage in Weinübel, auf der sie mit
ihren Rädern fahren. Sie kommen alle aus dieser Gegend, nur einer kommt aus der Innenstadt.
Den Weg nach Weinhübel empfindet er als sicher und hat damit keine Probleme. Manchmal
fahren sie auch beim Hirschwinkel, in Königshufen oder bei Kaufland. Wenn sie nicht auf
Skateranlagen unterwegs sind, sind sie meist im Kinderclub zu finden, der sich nicht weit von
der Anlage in Weinhübel befindet. Ab und zu gehen sie auch ins Schwimmbad, allerdings
finden sie das Wasser nicht sehr angenehm. Ein Jugendlicher bringt noch das Volksbad ein,
worauf ihn ein anderer zu verstehen gibt, dass das ja nur Neißewasser ist. Außerdem berichten
die Jugendlichen noch von einer Skaterhalle, die aber nicht von ihnen genutzt werden kann.
„Da dürfen eben nur die rein, die richtig jetzt üben und so“.
Die klassischen Spielplätze werden von den von uns befragten Jugendlichen nicht mehr
genutzt. Sie haben auch keine kleineren Geschwister, die sie dorthin begleiten.
Auf die Frage, ob ihnen das vorhandene Angebot an Spielmöglichkeiten in Görlitz ausreicht,
bemerkt ein Jugendlicher, dass zu wenige Räume für Kinder da sind. Das ist eine der wenigen
Situationen, in denen sie an die kleineren denken. Gleich danach haben sie aber wieder nur
noch ihren Skaterpark im Blick. Diesen möchten sie gern vergrößern und dafür die
angrenzende Grünfläche nutzen. Die Rampen und Pipes hätten sie auch gern noch größer. Ein
Jugendlicher wünscht sich einen Zigarettenautomaten.
Bei schlechtem Wetter gehen die Jugendlichen meist in den Kinderclub. Wenn es allerdings
nur leicht nieselt, sind sie trotzdem draußen. Um einen Schauer zu überbrücken, stellen sie
sich kurz unter die Pipe. Das mache ihnen nichts aus. Ein Jugendlicher lobt in diesem
- 62 -
Zusammenhang die gute Ausstattung des Kinderclubs, besonders betont er den vorhandenen
Billardtisch.
Auf den Vorschlag eines überdachten Spielraumes reagieren die Jugendlichen mit
Begeisterung. Den würden sie auf jeden Fall nutzen. Den Spielplatz für die kleineren Kinder
bräuchten sie zwar nicht, aber einen Skaterpark mit Dach begrüßen sie sehr. Daneben
wünschen sie sich ein Freibad und eine Schwimmhalle, da in Görlitz ja fast keine Bäder
vorhanden sind. Ein Jugendlicher bringt in dem Zusammenhang wieder den
Zigarettenautomaten ins Spiel.
Auch auf den Vorschlag von kreativen Spielmöglichkeiten bzw. begleiteten Freizeitangeboten
reagieren sie positiv. Aus dem Alter zum Baumhäuser bauen seien sie zwar raus, aber sie
würden sich gern eine eigene Pipe bauen.
Am Ende formulieren die Jugendlichen noch, was sie sich konkret für Görlitz wünschen.
Genannt werden dabei eine größere Pipe, ein Bad mit Rutsche und integriertem Spielplatz, ein
Zigarettenautomat und dass sie neue Geräte auf ihrer Skateranlage bekommen, da die
verfügbaren Geräte langweilig sind. Zwei Jugendliche benennen auf diese Frage das Problem
der Graffitikünstler. Sie wünschen sich mehr Platz für legale Graffitis, weil die bisher dazu
genutzte Turnhalle abgerissen werden soll. Sie möchte Flächen, wo sie sich ausprobieren
können und die Stadt diese Form der Kunst unterstützt. Am Ende fügt der Jugendliche, der
bisher von Zigarettenautomaten gesprochen hat, noch einen Bierautomaten an.
3. Stichwortliste
 mit dem Fahrrad
 gehen nicht auf Spielplätze
 nur Pipe und so
 Kinderclub
 Kaufland
 im Nord und beim Hirschwinkel
 noch eine Skaterbahn
 Halle
 nur für Große
 die richtig jetzt üben
 Hallenbad
 ab und zu mal
 scheiß Wasser drin
 Volksbad
 Neißewasser
 wenig Fläche für Kinder
 „Hier könnte man mehr hin pappen“
 die Wiese ganz weg
 BMX-Rampen noch größer
 Wiese ist überflüssig
 keine kleinen Geschwister, die sie auf Spielplätze begleiten
 großer Bruder
 fährt hier auf Pipe mit
 schlechtes Wetter
 Kinderclub
 wenn’s nieselt gehen wir trotzdem raus
 stellen uns unter
- 63 -









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


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









Kinderclub gut eingerichtet
Billard und all so was
von Davidoff noch ein Automat
würde passen
die Pipe noch vergrößern
„Die Wiese alles weg und dann alles vergrößern“
hier ist zu wenig Platz
überdacht
geil
Skaterpark
Spielplatz brauchen wir nie
Schwimmbad hier in Nähe
Fichteschwimmhalle scheiße
fast gar keine Bäder
Zigarettenautomat
Freibad mit Halle
größere Pipe
paar tausend Meter lang
Platz für Graffitis
legal
mehr Davidoff
Turnhalle, die abgerissen werden soll
Bad mit Spielplatz
Fichteschwimmhalle scheiße
Rutsche und so
Graffitikünstler sollen gefördert werden
mehr legale Flächen
ausprobieren
kreative Spielideen
Graffiti machen
Baumhaus bauen
aus dem Alter sind wir raus
eigene Pipe bauen
das wäre cool
neue Geräte
langweilig
Bierautomat
4. Themenkatalog
Freizeitgestaltung
 gehen nicht auf Spielplätze
 nur Pipe und so
 Kinderclub
 Hallenbad
 ab und zu mal
 Spielplatz brauchen wir nie
- 64 -
genutzte Skateranlagen
 Kaufland
 im Nord und beim Hirschwinkel
 noch eine Skaterbahn
 Halle
Beschwerdeanlässe
 Halle
 nur für Große
 die richtig jetzt üben
 Hallenbad scheiß Wasser drin
 wenig Fläche für Kinder
 „Hier könnte man mehr hin pappen“
 Wiese ist überflüssig
 hier ist zu wenig Platz
 Volksbad
 Neißewasser
 Fichteschwimmhalle scheiße
 fast gar keine Bäder
 Turnhalle, die abgerissen werden soll
 langweilig
Gemeinsame Spielplatznutzung mit den Geschwistern
 keine kleinen Geschwister, die sie auf Spielplätze begleiten
 großer Bruder
 fährt hier auf Pipe mit
Freizeit bei schlechtem Wetter
 Kinderclub
 wenn’s nieselt gehen wir trotzdem raus
 stellen uns unter
Überdachte Spielmöglichkeiten
 überdacht
 geil
 Skaterpark
 Spielplatz brauchen wir nie
Graffiti
 Platz für Graffitis
 legal
 Turnhalle, die abgerissen werden soll
 Graffitikünstler sollen gefördert werden
 mehr legale Flächen
 ausprobieren
Kreative Spielideen
 Graffiti machen
- 65 -




Baumhaus bauen
aus dem Alter sind wir raus
eigene Pipe bauen
das wäre cool
Wünsche an die Stadt
 „Hier könnte man mehr hin pappen“
 von Davidoff noch ein Automat
 Schwimmbad hier in Nähe
 Zigarettenautomat
 Freibad mit Halle
 Platz für Graffitis
 mehr Davidoff
 Bad mit Spielplatz
 Rutsche und so
 Graffitikünstler sollen gefördert werden
 Bierautomat
Wünsche für Skateranlage in Weinhübel
 „Hier könnte man mehr hin pappen“
 die Wiese ganz weg
 BMX-Rampen noch größer
 Wiese ist überflüssig
 die Pipe noch vergrößern
 „Die Wiese alles weg und dann alles vergrößern“
 hier ist zu wenig Platz
 größere Pipe
 paar tausend Meter lang
 eigene Pipe bauen
 neue Geräte
 Zigarettenautomat
 Bierautomat
5. Paraphrasierung
Die von uns befragten Jugendlichen haben im Grunde kein Interesse mehr an Spielplätzen.
Sie verbringen ihre Freizeit vor allem mit ihren Rädern auf Skateranlagen oder im
Kinderclub. Besonders am Herzen liegt ihnen ihre Anlage in Weinhübel. Sie kennen zwar
weitere Anlagen in Görlitz, nutzen diese aber kaum. Demzufolge beziehen sich ihre
Verbesserungsvorschläge und Wünsche an die Stadt Görlitz hauptsächlich auf die besagte
Skateranlage. Sie hätten diese gern größer, mit neuen Geräten und auf die Wiese könnten sie
verzichten. Auch den Vorschlag einer kreativen begleiteten Freizeitgestaltung beziehen die
Jugendlichen auf die Skateranlage. Sie würden sich gern eine eigene Pipe bauen. Für
Baumhäuser und dergleichen fühlen sie sich zu alt. Die Anlage wird von ihnen auch bei
schlechtem Wetter genutzt, wobei sie sich eine überdachte Variante auch gut vorstellen
können. Für einen überdachten Spielplatz sehen sie keinen Bedarf, da sie nicht an die
jüngeren Kinder denken. Um ihre Freizeit differenzierter gestalten zu können, wünschen sie
sich ein Frei- bzw. Schwimmbad, eventuell mit integriertem Spielplatz. Des Weiteren
- 66 -
formulieren sie den Wunsch, mehr Flächen für Graffitis zur Verfügung zu haben, die bisher
dazu genutzte Turnhalle abgerissen werden soll.
6. Zentrale Kategorien





Skateranlagen in Görlitz
Unzufriedenheit mit Bademöglichkeiten
Vergrößerung der Skateranlage in Weinhübel, Gestaltungwünsche
„Schlecht-Wetter-Varianten“
Graffitiflächen
- 67 -
Anlage 12
Interviewauswertungen: „Die Kleinen in Zgorzelec“
Spielplatzinterviewauswertung
Interview 1A
1. Motto
Spielplatz im Stadtpark.
2. Zusammenfassende Nacherzählung
Y. (6,5 Jahre) geht am meisten auf den Spielplatz, wenn er nach dem Kindergarten durch
seine Oma betreut wird. Er spielt auf dem Spielplatz in der Nähe, wo die Oma wohnt. Er darf
noch nicht alleine draußen sein und wird entweder durch die Oma, die Eltern oder Cousinen
begleitet. Er schaukelt am liebsten oder spielt Fußball oder läuft. Alleine mag er nicht spielen.
Schaukeln findet er langweilig. In Deutschland auf dem Spielplatz war er schon öfters (Im
Stadtpark). Am meisten haben ihm dort die Schaukeln und die Gummibrücken gefallen. Er
spielte dort nur mit den Polen, mit denen er dort hin kam. Mit den deutschen Kindern hat er
nicht gespielt und geredet, sie haben ihn aber nicht gestört. Er fand sie ,,normal“.
* MDK – Miejski Dom Kultury
3. Stichwortliste

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Neben meiner Oma und im Park neben MDK
Zu Fuß
Mit dem Ball Spielen, laufen
Am Nachmittag, wenn ich von dem Kindergarten zu meiner Oma zum Mittagessen
komme. Danach gehen wir mit den Freunden irgendwo.
Ich sitze zu Hause, sehe fern und lese eine Zeitung.
Mit den Eltern, mit der Oma, mit den Kusinen
Mit anderen Kindern
Ich mag nicht rutschen…es ist langweilig.
In Deutschland war ich vielmals. Im Park.
Weil dort fein ist. Die Schaukeln sind so fein.
Auf solchen Gummis geht man fein.
Ich war dort mit den Freunden.
Nein, mit ihnen habe ich nicht geredet.
Normal
4. Themenkatalog
1. kein Alleingang zum Spielplatz
 Mit den Eltern, mit der Oma, mit den Cousinen
- 68 -
2. besuchte Spielplätze
 neben meiner Oma
 In Deutschland…no, dort im Park
3. bevorzugte Spiele und Spielgeräte
 mit dem Ball
 schaukeln
 Gummibrücke
4. Spielplatz im Stadtpark
 War ich vielmals
 dort mit den Freunden.
 mit ihnen habe ich nicht geredet.
5. Paraphrasierung
Y. (6,5 Jahre) wird am meisten nachmittags hauptsächlich durch Oma betreut (1). Er spielt
auf dem Spielplatz in der Nähe des Hauses der Oma (2). Er darf noch nicht alleine draußen
sein. Er bevorzugt Gruppenspiele, Schaukeln, mit dem Ball spielen (3). Schaukeln langweilt
ihn aber nach kurzer Zeit. In den Stadtpark geht er oft mit seinen Cousinen (2). Ihm gefallen
dort die Schaukeln und die Gummibrücken. Er spielte dort nur mit den polnischen Kindern,
weil er kein Deutsch spricht. Er sah keine Unterschiede zwischen deutschen und polnischen
Kindern.
6. Die zentralen Kategorien
1. Gruppenspiele
2. Spielen in Wohngegend der Oma
3. Spielgeräte im Stadtpark
*******************
Spielplatzinterviewauswertung
Interview 2A
1. Moto
Insekten
2. Zusammenfassende Nacherzählung
C. ist 6 Jahre alt. Er wohnt in der Nähe des Parks am MDK. C. besucht keine anderen
Spielplätze in Zgorzelec außer diesen, neben seinem Blockhaus, und den am MDK. Ihm
gefallen die beiden am Meisten. Er mag dort am liebsten die Karhuzelle, Schaukeln,
Sandkasten, Sprosswände und noch ein Klettergerät von vielen Räder aufgebaut. Er mag sehr
Insekten fangen, die er im leeren Schwimmbecken im Park findet. Er ist fast täglich draußen,
vor allem am Nachmittag, am Wochenende auch vormittags. Er darf nicht alleine rausgehen
- 69 -
und wird durch seine Mutter oder seinen Vater begleitet. Auf dem Spielplatz spielt er mit den
vielen Kindern aus der Wohngegend. Wenn es keine Spielgeräte auf dem Spielplatz gäbe,
dann würde er Verstecken und Fangen spielen. Er wünscht sich noch Trampolins und mehr
Schaukeln. In Deutschland war er schon vielmals auf dem Spielplatz. Ihn haben dorthin seine
Mutter, Tante oder Onkel begleitet. Er spielte mit den deutschen Kindern und sprach mit
ihnen deutsch dabei. Sie störten ihn nicht und sie spielten genauso wie er.
* MDK – Miejski Dom Kultury
3. Stichwortliste
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

Dort ist eine Karhuzelle, Schaukeln, Sandkasten, Sprosswände und noch solches ,,O“,
und drin solche Räder, wo man durchgeht und drin solches Zelt
Nur dort
Dort, in den Park auf den Spielplatz
Insekte fangen
Weil es dort so viele Insekte gibt. Und noch ein Schwimmbecken. Nur, dass es kein
Wasser in ihm gibt.
Täglich
Am Nachmittag
Mit der Mama, mit dem Vater
mit den Freunden, mit Kamil, Kacper, Szymon, Krzys, Oliwier und Dominik … mit
der Schwester
Verstecken spielen, Fangen spielen
Alles. Viele Insekten. Schaukeln, Trampolins
Viel mal. Mit der Mutti, mit der Tante, mit dem Onkel.
Ich habe mit ihnen gespielt. Ich kann deutsch sprechen.
Nein, sie störten mich nicht
Gleich
Solche etwas, es ist so rund und es gibt hier solche Treppe, dort geht man hinauf …
4. Themenkatalog
5. kein Alleingang zum Spielplatz
 mit der Mama, mit dem Vater
 mit der Tante, mit dem Onkel
6.





die Vielfalt von Spielgeräten
eine Karhuzelle, Schaukeln, Sandkasten, Sprosswände
solches ,,O“, und drin solche Räder, wo man durchgeht und drin solches Zelt
noch ein Schwimmbecken. Nur, dass es kein Wasser in ihm gibt.
Schaukeln, Trampolinen
es ist so rund und es gibt hier solche Treppe
7. Spiele ohne Spielgeräte
 Insekte fangen
 Verstecken spielen, Fangen spielen
- 70 -
8. Traumspielplatz
 Alles. Viele Insekten. Schaukeln, Trampolinen
 Schaukeln, Trampolinnen
9. das Spielplatzbesuche in Görlitz
 zu Fuß
 Vielmals.
 Mit der Mutti, mit der Tante, mit dem Onkel
 Ich habe mit ihnen gespielt. Ich kann deutsch sprechen.
 Nein, sie störten mir nicht
 Solche etwas, es ist so rund und es gibt hier solche Treppe, dort geht man hinauf
…
5. Paraphrasierung
C. ist 6 Jahre alt. Er wohnt in der Nähe vom Park am MDK. C. besucht in Zgorzelec nur die
Spielplätze in der Nähe von seinem Wohnort. Ihm gefallen dort am meisten die Karhuzelle,
Schaukeln, Sandkasten, Sprosswände und ein Klettergerät von vielen Rädern (2). C. zeigt
besonderes Interesse an Insekten (3). Er spielt fast täglich draußen. In der Woche vor allem
am Nachmittag, am Wochenende auch vormittags. Er geht nicht alleine raus und wird durch
seine Eltern begleitet (1). Er spielt mit den Kindern aus der Wohngegend. Er hätte gern noch
Trampolins und mehr Schaukeln (4). In Deutschland war er schon viele Male zu Fuß mit den
Familiemitgliedern auf dem Spielplatz. Er spielte mit den deutschen Kindern. Er kann deutsch
sprechen (5).
6. Die zentralen Kategorien
4. Im Park spielen
5. Insekten Fangen
6. Mit den deutschen Kindern spielen
***************
Spielplatzinterviewauswertung
Interview 3A
1. Motto
Am liebsten spiele ich Haschen, Fangen und gehockten Fangen
2. Zusammenfassende Nacherzählung
K. ist 6 Jahre alt und wohnt in Zgorzelec auf der Daszynskiego Strasse. Sie mag auf den
Spielplätzen spielen. Neben ihrem Haus befindet sich ein Spielplatz. Sie besucht
verschiedene Spielplätze. Am meisten erinnert sie sich an dem Spielplatz am MDK*. Sie
fährt dorthin mit dem Fahrrad. Alleine darf sie nicht rausgehen, weil die anderen Mädchen
sie ,,zertrümmern“ können. Sie geht auf den Spielplatz nach dem Kindergarten. Auf dem
Spielplatz ohne Spielgeräte würde sie mit dem Fahrrad oder mit dem Roller fahren,
- 71 -
Fangen und Verstecken spielen. K. wird durch ihre Mutter, ihren Vater, die Tante oder
den Onkel begleitet. Manchmal geht sie auch mit der Kindergartengruppe auf einen
Spielplatz, bei dem Kindergarten oder wo anders. Wenn es schlechtes Wetter gibt, lernt
sie zu Hause. Auf dem Spielplatz spielt sie alleine oder mit ihrer Freundin. Am liebsten
spielt sie Haschen, Fangen und gehockten Fangen. Sie wünscht sich eine Schaukel, eine
Rutsche. Alles rosa oder rot und aus Holz. In Deutschland auf dem Spielplatz war sie
mehrmals. Sie spielte mit anderen Kindern. Sie kann nicht deutsch sprechen, ihre Mutter
hat ihr übersetzt, was die Kinder zu ihr sagen. Am meisten hat ihr dort eine Schaukel
gefallen.

MDK – Miejski Dom Kultury
3. Stichwortliste
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


Ich mag
Nicht weit
Ich war auf verschiedenen Spielplätzen
Neben dem MDK
Mit dem Fahrrad
Nein, weil die Mädchen mich zertrümmern können
Man kann mit dem Fahrrad fahren, mit dem Roller. Man kann Fangen spielen,
Verstecken spielen
Nach dem Kindergarten
Ich sitze zu Hause und lerne
Mit dem Vater, mit der Mama, mit dem Onkel, mit der Tante
No, manchmal gehen wir mit dem Kindergarten
Hier nah und weiter
Alleine oder mit der Freundin
Am liebsten spiele ich Haschen, Fangen und gehockten Fangen
No, ich hätte gern eine Schaukel, eine Rutsche. Die Farbe Rosa oder Rot … aus Holz.
Ich war mehrmals in Görlitz
Eine Schaukel
No, ich spielte … nur kann ich noch nicht deutsch sprechen, dann haben sie nicht
verstanden, was ich auf Polnisch sage.
Mama hat mir gesagt
4. Themenkatalog
10. kein Alleingang zum Spielplatz
 ich muss mit der Mama, mit dem Onkel, mit der Tante
 manchmal gehen wir mit dem Kindergarten
11. Der Weg zum Spielplatz
 Zu Fuß
 Mit dem Fahrrad
12. Traumspielplatz
 Am liebsten geh ich auf den Spielplatz neben MDK
 kann mit dem Fahrrad fahren, mit dem Rollen. Man kann Fangen spielen,
Verstecken spielen
- 72 -

eine Schaukel, eine Rutsche. Die Farbe Rosa oder Rot … aus Holz
13. Auf dem Spielplatz in Deutschland
 Eine Schaukel
 nur kann ich noch nicht deutsch sprechen, dann haben sie nicht verstanden,
was ich auf polnisch sage
 Mama hat mir gesagt
14. besuchte Spielplätze
 Neben dem MDK
 Auf dem Hof
 In Görlitz
15. beliebte Spiele und Spielgeräte
 Am liebsten spiele ich Haschen, Fangen und gehockten Fangen
 mit dem Fahrrad fahren, mit dem Rollen.
 eine Schaukel, eine Rutsche
 Eine Schaukel
5. Paraphrasierung
K. ist 6 Jahre alt und spielt gerne auf den Spielplätzen. Sie besucht zu Fuß oder mit dem
Fahrrad (2) verschiedene Spielplätze, vor allem den, neben ihrem Haus und am MDK (5).
Sie wird durch ihre Familiemitglieder begleitet oder sie geht mit der Kindergartengruppe
(1). Alleine geht sie nicht raus, weil die anderen Mädchen ihr wehtun können. Sie geht auf
den Spielplatz am Nachmittag. Auf dem Spielplatz ohne Spielgeräte würde sie dem
Fahrrad oder mit dem Roller fahren, Fangen und Verstecken spielen (6). Zu Hause lernt
sie. Auf dem Spielplatz spielt sie alleine oder mit ihrer Freundin. Sie fährt mit dem
Fahrrad, spielt Haschen, Fangen und gehockten Fangen. Sie wünscht sich eine Schaukel
und eine Rutsche. Alles rosa oder rot und aus Holz (3). In Deutschland auf dem Spielplatz
war sie mehrmals. Sie kann nicht deutsch sprechen, aber sie spielte mit anderen Kindern.
Ihre Mutter hat ihr übersetzt, was die deutschen Kinder sagen (4).
6. Die zentralen Kategorien
- Spielen auf den verschiedenen Spielplätzen
- Viele Spiele ohne Spielgeräte
- Spielen mit den deutschen Kindern
***************
Spielplatzinterviewauswertung
Interview 4A
1. Motto
Krokodile oder Spiele ohne Spielgeräte
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2. Zusammenfassende Nacherzählung
A. (5 Jahre) wohnt in Zgorzelec auf der Bohaterow II Armii Wojska Polskiego Strasse. Er
mag auf den Spielplätzen spielen. Weil ein Spielplatz neben seinem Haus liegt, geht er dort zu
Fuß hin. Er geht mit seiner Oma auf die Spielplätze, aber darf alleine auch draußen neben
seinem Haus spielen. A. ist selten draußen, nur eine Weile. Am meisten mag er auf der Straße
mit dem Stein zeichnen. Bei schlechtem Wetter kommt sein Freund zu ihm nach Hause und
sie spielen „Krieg“ gemeinsam mit dem Hund. Sie bauen dem Hund Hindernisse auf dem
Boden, aber der Hund kommt durch alle. Er mag keine Schaukeln, weil sie oft kaputt gehen.
Auf seinem Spielplatz gibt es Schaukeln, aber sie sind fast immer kaputt. Er wünscht sich
Holz auf dem Spielplatz, aus dem man ein Haus bauen könnte. In Deutschland war er
zweimal. Einmal war er auf einem Spielplatz, auf dem es Schaukeln aus Stein, eine Brücke
mit den Ketten, und Sprosswände gab. A. ist dort mit der Kindergartengruppe hin gegangen.
Mit den Eltern war er im ZOO, wo er auf den „Krokodilen“ geschaukelt hat. Das hat ihm am
Meisten gefallen.
3. Stichwortliste
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
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
Ich mag auf die Spielplätze gehen
Neben dem Haus
Zu Fuß
mit der Oma
selten
eine Weile
Ich mag mit dem Stein auf der Strasse zeichnen
Wir spielen den Hund
ich mag keine Schaukel, weil sie oft kaputt gehen
ich spiele mit dem Mateusz, meinem Hund, „Krieg“ mag ich spielen. Wir bauen ihm
Hindernisse ... er kommt durch alles
ich hätte gern Holz, damit man daraus etwas machen kann, ein Haus
„Krokodile“
Zwei Mal
Die Schaukeln, eine Brücke mit den Ketten,... solche Sprosswände waren dort
Ein Mal machte die Frau dort einen Ausflug
Ich war im ZOO ... Krokodile haben mir gefallen ... im ZOO ... solche zum Schaukeln
4. Themenkatalog
16. Schaukeln
 Sie sind immer kaputt
 solche Schaukel aus dem Stein
 „Krokodile“
17. In Zgorzelec
 Auf der Strasse zeichnen
 Wir spielen den Hund
 Neben dem Haus
 Zu Fuß
 mit der Oma
 selten
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
eine Weile
18. In Görlitz
 Zwei Mal
 Die Schaukeln, eine Brücke mit den Ketten,... solche Sprosswände waren dort
 Einmal machte die Frau dort einen Ausflug
 im ZOO
 Krokodile haben mir gefallen ... solche zum Schaukeln
19. Ein Traumspielplatz
 Krokodile
 Holz, dass man daraus etwas machen kann, ein Haus
 ich mag mit dem Stein auf der Strasse zeichnen
5. Paraphrasierung
(5 Jahre) wohnt in Zgorzelec. Er geht gerne auf den Spielplatz. Am meisten spielt er neben
seinem Haus und darf auch alleine rausgehen. Weil ein Spielplatz neben seinem Haus liegt,
geht er dort zu Fuß hin. Er geht mit seiner Oma auf den Spielplatz oder alleine. A. verbringt
am meisten die Freizeit zu Hause. Wenn er draußen spielt, ist er dort nur kurz. Zwar haben
ihm die Schaukeln im Tiergarten in Görlitz am meisten gefallen, er mag aber im Großen und
Ganzen nicht schaukeln (1). Er hat die Erfahrung gemacht, dass sie oft außer Betrieb sind und
nicht benutzt werden können. Wahrscheinlich deswegen entweder zeichnet er auf der Straße
mit dem Stein oder spielt mit dem Hund (2). Das Angebot an Spielgeräten ist auf dem
Spielplatz neben seinem Haus mangelhaft. Wenn schlechtes Wetter ist, spielt er mit seinem
Freund „Krieg“ zusammen mit dem Hund, für den sie Hindernisse bauen. Er hätte gern Holz
auf dem Spielplatz, aus dem man ein Haus bauen könnte. (4) Er zeigt Interessen an
Spielgeräten und Beschäftigungsangeboten, die ihm die Möglichkeit geben, selbst etwas
basteln und bauen zu können. Zweckfreie Geräte und andere Materialien scheinen seinen
Interessen zu entsprechen. Einmal war er in Görlitz auf dem Spielplatz auf der Uferstrasse mit
der Kindergartengruppe. An diesen Spielplatz kann er sich gut erinnern. Mit den Eltern war er
im Tiergarten in Görlitz, wo er auf den „Krokodilen“ geschaukelt hat, die einen großen
Eindruck auf ihn gemacht haben und er möchte, dass es auf seinem Spielplatz auch solche
zum Schaukeln gibt. (3)
6. Die zentralen Kategorien
-
Die Spielgeräte auf dem Spielplatz sind zerstört.
Vor allem Spiele ohne Spielgeräte
Gut beeindruckt durch die deutschen Spielplätze
*******************
Spielplatzinterviewauswertung
Interview 5A
1. Motto
Ein Spielplatz bei der Frau Doktor
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2. Zusammenfassende Nacherzählung
S. ist 5,5 Jahre alt. Sie wohnt in Zgorzelec auf der Cienista Strasse. In der Nähe von ihrem
Haus gibt es kein Spielplatz. Sie geht aber zur Frau Doktor auf den Spielplatz spielen. Ihr
gefallen dort am meisten die Rutschen und eine Schaukel. Sie geht dort entweder zu Fuß mit
der Mama hin oder sie fahren mit dem Auto. Zu Hause spielt sie am liebsten mit den Puppen
oder mit den Ponys. Sie spielt alleine, weil sie es besser findet. Draußen sagt sie nicht, was sie
am liebsten spielt. Sie sagt, sie läuft manchmal. Ihr gefällt eine Brücke auf dem Spielplatz bei
der Frau Doktor nicht. Sie hat Angst darauf zu steigen. Sie wünscht sich, dass statt dieser
Brücke zwei gerade Wege gebaut werden, die zu zwei Rutschen führen. In Görlitz war sie
noch nie.
3. Stichwortliste










Nein, aber ich gehe zur Frau Doktor und neben der Frau Doktor ist so ein feiner
Spielplatz
Ich kenne nicht, aber neben einen Kindergarten, aber dort im Kindergarten bin ich
nicht.
Feine Schaukel, Rutschen
Zu Fuß. Manchmal mit dem Auto
Zu Hause sitze ich ... mit den Puppen, mit den Ponys
Mit der Mama
Alleine ... alleine ist besser
Nichts. Am liebsten spiele ich. Manchmal laufe ich
Es gibt solche, solche Treppen ... nicht so normal ... ein bisschen niedrig ... solche
runde und man kommt schwer drauf
Dass es noch zwei Rutschen gibt und dass es statt einer Brücke ein gerader Weg gibt
und von dem geraden solche zwei Rutschen
4. Themenkatalog
20. Kein Spielplatz in der Wohngegend
 Nein, aber ich gehe zur Frau Doktor
 Ich kenne nicht
21. beliebte Spiele und Spielgeräte
 Feine Schaukel, Rutschen
 Manchmal laufe ich
 noch zwei Rutschen
 mit den Puppen, mit den Ponys
5. Paraphrasierung
S. ist 5,5 Jahre alt. Sie wohnt in einem Einfamilienhaus. Sie kennt keinen Spielplatz in
Zgorzelec. In der Nähe von ihrem Haus gibt es keinen Spielplatz. Sie spielt bei einer Frau
Doktor in ihrem Garten (1). Ihr gefallen dort am meisten die Rutschen und eine Schaukel. Sie
geht dort entweder zu Fuß hin, mit der Mama oder sie fahren mit dem Auto. Zu Hause spielt
sie am liebsten mit den Puppen oder mit den Ponys. Sie mag alleine spielen. S. macht wenige
Erfahrungen im Spiel mit anderen Kindern und deswegen nennt sie keine Gruppenspiele.
- 76 -
Weil sie keine Spielplätze besucht (1), kennt sie wenig Spielgeräte. Sie hat Angst vor einer
Brücke im Garten bei Frau Doktor. Sie wünscht sich, dass sie flach umgebaut wird und dass
dazu zwei Rutschen gestellt werden (2). In Görlitz war sie nicht.
6. Die zentralen Kategorien
-
kein Spielplatz in der Nähe
wenig Vorstellungen, was man spielen kann
nur im Garten wird gespielt
********************
Spielplatzinterviewauswertung
Interview 1B
1. Motto
Familie hat fürs Kind die größte Bedeutung
2. Zusammenfassende Nacherzählung
X erzählt, dass sie am liebsten den Spielplatz am Miejski Dom Kultury (MDK) besucht, der
in der Nähe von ihrem Haus liegt. Meistens geht sie dort mit ihrer Mutter oder mit der Oma.
Am Wochenende macht sie Spaziergänge und Spielplatzbesuche mit der ganzen Familie.
Häufig begleiten ihr ihre älteren Freundinnen. Auf den Spielplatz am MDK oder auf den
Kindergartenspielplatz geht sie auch oft mit ihrer Kindergartengruppe. Gelegentlich besucht
X mit ihrer Familie verschiedene Veranstaltungen und Galerien.
Am liebsten verbringt X ihre Zeit und unternimmt sie was mit ihrer Familie – zu Hause oder
draußen. Sie machen Ausflüge oder gehen nach Görlitz. Unter der Woche geht X nachmittags
auf die Spielplätze oder zusammen mit ihren Eltern macht sie Einkäufe. Vormittags besucht
sie die Spielplätze nur am Wochenende. Mit ihrer Kindergartengruppe macht sie auch
Spaziergänge auf den Spielplatz und auf den Sportplatz bei MDK. Dort spielen die Kinder
und klettern auf der Inline-Skate´s – Rampe. Die geliebte Spiele von X sind: Fangenspiel und
Versteckenspiel, sie mag auf den Sprosswänden klettern und schaukeln.
Während des Spieles fühlt sie sich und die anderen Kinder von niemandem gestört. Nur
beschwert sich X auf einige zerstörte Spielgeräte auf den Spielplatz und darauf, dass einige
diesen Geräten zu klein sind.
Ihr Wünsch ist, dass es auf dem Spielplatz auch die Spielzeuge in Kartons gibt und für Kinder
ein Häuschen mit einer Rutsche und mit einem Schaukel drin aufgebaut ist.
In Görlitz war X auf dem Stadtparkspielplatz, der ihr am besten gefällt. Dort findet sie
besonders schön einen silbernen Stein unter der Rutsche. X lernt Deutsch und kann sich schon
mit den deutschen Kindern verständigen. Von ihnen hat sie gelernt einen Abzählreim
„entliczek – pentliczek“ gelernt und selbst lehrt X die deutschen Kinder solche Spiele wie
„Blatterchen zum Blatterchen“, „Das Pferdchen kam nach Krakau“ und „Wir bauen einen
Haus“.
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3. Stichwortliste
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Manchmal gehen wir mit dem Kindergarten und manchmal mit meiner Mama oder
Oma und manchmal mit der ganzen Familie
…mit den Freundinnen, da ich so große Freundinnen habe, dass sie mich auf einen
Spaziergang mitnehmen
Am liebsten mag ich den Stadtspielplatz bei MDK
ich gehe noch in den Park
Manchmal gehen wir spazieren oder hier in die Oberschule
Wir gehen auf die Veranstaltungen
Wir gehen noch zu solchen Bildern, die wir betrachten
Ich mag am liebsten zu Hause sein, oder zusammen mit meiner Familie fahren und mit
ihr nah sein.
mit dem Fahrrad fahren
no, wir spielen, unterhalten uns, spielen
no, manchmal auf den Spielplatz, manchmal gehen wir nach Deutschland und
manchmal hat mich mein Vati so weit mitgebracht
Stadtparkspielplatz gefällt mir dort bestens
besonders schön ein silber Stein unter der Rutsche
meistens Nachmittags und früh – dann nur am Samstag und am Sonntag
unter der Woche, dann gehen wir einkaufen
auf den Inline-Skate´s – Rampe
eigentlich stört mir niemand
Wir spielen zusammen im Frieden
Ich mag Fangenspiel und Versteckenspiel, auf den Sprosswänden klettern und
schaukeln.
das Schaukel, die Kletterwand, die Rutsche
ich mag nicht umfallen und ich mag nicht auf die Kaputten gehen
Auch mag ich nicht auf eine niedrige Rutsche draufklettern, da sie durchlöchert ist
Und mag ich nicht auf solche kleine Kletterwände klettern, da sie auch durchlöchert
sind, es fehlt, und zu niedrig sind
Auf dem Spielplatz möchte ich Spielzeuge, solche in Kartons
So ein Hauschen, dass die Kinder dort rutschen und rauskommen können
Ein Schaukeln in diesem Hauschen und so eine Rutsche
Wir sprechen ein bisschen Polnisch und ein bisschen Deutsch
Manchmal zählen wir ab wer, z. B. sie denken ein Spiel aus und dann ich
sie haben mich „Entliczek – pentliczek“ gelernt. Das ist aber ein langes und ein
bisschen schweres Spiel
Ich lerne sie spielen in: „Blatterchen zum Blatterchen“, „Das Pferdchen kam nach
Krakau“ und „Wir bauen einen Haus“.
4. Themenkatalog
22. Gang zum Spielplatz
 wir gehen mit dem Kindergarten
 mit meiner Mama oder Oma
 mit der ganzen Familie
 mit den Freundinnen
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23. besuchte Orte
 auf einen Spaziergang
 in den Park
 in die Oberschule
 auf die Veranstaltungen
 zu solchen Bildern
 am liebsten zu Hause sein
 auf den Spielplatz
 nach Deutschland
 einkaufen
24. Beliebte Spiele und Spielgeräten
 Fahrrad fahren
 Fangenspiel und Versteckenspiel
 auf den Sprosswänden klettern und schaukeln
 das Schaukel, die Kletterwand, die Rutsche
25. mein Traumspielplatz
o
Am liebsten mag ich den Stadtspielplatz bei MDK
 Auf dem Spielplatz möchte ich Spielzeuge, solche in Kartons
o
ein Hauschen
 die Kinder können dort rutschen und rauskommen
 Ein Schaukeln in diesem Hauschen und so eine Rutsche
 besonders schön ein silber Stein unter der Rutsche
26. Abbau der Spielgeräte
 ich mag nicht auf die Kaputten gehen
 Auch mag ich nicht auf eine niedrige Rutsche draufklettern, da sie durchlöchert ist
 solche kleine Kletterwände
 durchlöchert
 zu niedrig
27. Der deutscher Aspekt
 manchmal gehen wir nach Deutschland
 Stadtparkspielplatz gefällt mir dort bestens
 besonders schön ein silber Stein unter der Rutsche
 Wir sprechen ein bisschen Polnisch und ein bisschen Deutsch
 Manchmal zählen wir ab wer, z. B. sie denken ein Spiel aus und dann ich
 sie haben mich „Entliczek – pentliczek“ gelernt. Das ist aber ein langes und ein
bisschen schweres Spiel
 Ich lerne sie spielen in: „Blatterchen zum Blatterchen“, „Das Pferdchen kam nach
Krakau“ und „Wir bauen einen Haus“.
5. Paraphrasierung
X ist 6 Jahre alt. Sie wohnt ganz in der Nähe seines beliebten Spielplatzes bei MDK, der auch
von den meisten Familien mit Kindern besucht wird. Dorthin geht sie meistens mit ihren
Eltern oder Oma, aber auch unter Begleitung der Kindergartengruppe oder ihrer älteren
Freundinnen. X mag besonders familiäre Nähe und gemeinsame Freizeitaktivitäten. So
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verbringt sie die meiste Zeit zu Hause mit ihrer Familie oder auf verschiedenen familiären
Unternehmungen (sie besuchen die Galerien und verschiedene Veranstaltungen, gehen
zusammen spazieren oder einkaufen, gehen auf die Spielplätze – auch nach Görlitz, machen
Ausflüge, fahren mit dem Rad). Viel Spaß macht X das Spiel auf einem Spielplatz, aber nur
unter der Voraussetzung, dass die Spielgeräte nicht kaputt und zu ihrem Alter gut angepasst
sind. Sehr viel beschwert sich X auf den sehr schlechten Stand der Spielplatzgeräte, von
denen meiste alt oder kaputt und nicht abgebaut sind. Deshalb wünscht sie sich was Neues
und Kreatives auf dem Spielplatz (mit den „Spielzeugen in Kartons“ meint sie neue nicht
kaputte Spielzeuge, auch solche, die auf den Spielplätzen noch nicht gibt). X hatte auch
Kontakte zu Görlitzer Kindern. Dadurch, dass X den Deutschunterricht im Kindergarten
besucht, kann sie schon sicherer ihre ersten Schritte im Umgang mit den deutschen Kindern
machen. Sie ist froh, wenn sie zusammen mit den deutschen Kindern ihre Spiele tauschen und
neue Spiele lernen kann.
6. Die zentralen Kategorien
-
familiäre Nähe und gemeinsame Unternehmungen
unterschiedliche Freizeitaktivitäten
Traumspielplatz
kaputte und alte Spielplatzgeräte auf den Spielplätzen
Kontakte zu den deutschen Kindern auf Görlitzer Stadtparkspielplatz
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Spielplatzinterviewauswertung
Interview 2B
1. Motto
Auch Kinder auf dem Lande brauchen Spielplätze und Möglichkeiten für das gemeinsame
Zeitverbringen
2. Zusammenfassende Nacherzählung
Julia (6 Jahre) wohnt auf einem Dorf Ręczyn. Weil ein bisschen weit von Zgorzelec liegt und
es dort keinen Spielplatz gibt, kennt das Mädchen nur 2 Spielplätze. Ein befindet sich bei
ihrem Kindergarten. Julia besucht ihn sehr gerne, aber es ist möglich nur wenn ihre
Kindergartengruppe rausgeht. Ihr gefällt dort sehr. Vor allem große Schaukeln und einen
Federpferd findet sie besonders toll. Sie benutzt auch sehr gerne das Karussell und läuft gern.
Andere Spielgeräte, auf denen sie spielt sind Reifen, auf denen man auch schaukeln kann.
Selten geht Julie auf die Kletterwände auf, weil sie Angst vor dem Umfallen hat.
Manchmal (in Ręczyn) macht Julia lange Spaziergänge mit ihrer Kusinen oder fährt mit ihrer
Familie auf einen anderen Spielplatz an dem Witka – See. Auf dem Spielplatz ist das
Mädchen von sehr großen Schaukeln begeistert, auf denen man sehr hoch schaukeln kann,
von den langen Rutschen in See, von den kleinen Häuschen und einer langen Mole. Auf den
Spielplatz mag Julia gerne gehen, jedoch sie besucht ihn nur selten.
- 80 -
Nach der Rückkehr aus dem Kindergarten nach Hause spielt meistens Julia alleine zu Hause
oder spaziert mit ihren Kusinen. In ihrem Garten kann sie nicht spielen, da es dort noch keine
Umzäunung aufgebaut ist.
Wenn Julia an ihren Traumspielplatz denkt, dann stellt sie sich ein Schwimmbaden mit vielen
Rutschen drum herum vor. Es sollten dort auch Blumen geben, verschiedene Schaukeln –
auch aus Holz. Mädchen wünscht sich auch die kleinen Autos auf den Federn, ein großes
Drehrad für Kinder, so ein wie für Hamster zu rennen dort drinne.
3. Stichwortliste
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Kindergartenspielplatz
Dorthin fahre ich mit dem Auto, weil ich aus Ręczyn bin
Ich fahre mit dem Bus, wenn mein Vati arbeitet
Es gibt bei uns keinen Spielplatz
Mir gefällt der Kindergartenspielplatz
Karussell
Federpferd
Wenn es Sonnenchen gibt, dann gehe ich raus
wenn alle Kinder gehen
Ich spiele zu Hause, weil wir noch keine Umzäunung bei dem Haus haben
Wir sitzen im Kindergarten drinne und ich auch zu Hause
Alleine kann ich nicht rausgehen
Manchmal kommt zu uns eine ältere Frau mit einem Kind, sie stört mir aber nicht
Schaukel
auf dem Reifen mag ich schaukeln
verschiede Schaukel – aus dem Holz auch
ich mag nicht Hoch gehen, auf der Kletterwand, weil ich dann unterfallen kann
es ist noch kein Wasser im Schwimmbad und ich möchte, dass es schon dort ist
Spielplatz auf dem Witka – See
Manchmal gehe ich dorthin
Ich fahre dorthin auch mit dem Auto, weil es ein bisschen weit ist
Mit Vati oder mit den beiden Eltern
Ich bin noch zu klein
Ich gehe mit meinen 2 Kusinen spazieren
Super ist dort!
lange Rutschen
lange Mole
große Schaukel, so dass man sehr hoch schaukeln kann
für mich, dann wäre es dort ein Schwimmbaden und viele Rutschen rum herum und es
gäbe ein bisschen Blumen
ein Federauto, gleich wie der Federpferd
so ein Drehrad. Das dreht sich so und man läuft dort drinne – wie Hamster, aber groß
4. Themenkatalog
28. Wohnen auf dem Lande
 Dorthin fahre ich mit dem Auto, weil ich aus Ręczyn bin.
 Ich fahre mit dem Bus, wenn mein Vati arbeitet
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Es gibt bei uns keinen Spielplatz
Ich spiele zu Hause, weil wir noch keine Umzäunung bei dem Haus haben
Alleine kann ich nicht rausgehen
Ich gehe mit meinen 2 Kusinen spazieren
29. Zgorzelecer Spielplatz = Kindergartenspielplatz
 Mir gefällt der Kindergartenspielplatz
 Dorthin fahre ich mit dem Auto
 Karussell
 Federpferd
 Wenn es Sonnenchen gibt, dann gehe ich raus
 wenn alle Kinder gehen
 Manchmal kommt zu uns eine ältere Frau mit einem Kind, sie stört mir aber nicht
 Schaukel
 auf dem Reifen mag ich schaukeln
 verschiede Schaukel – aus dem Holz auch
 ich mag nicht Hoch gehen, auf der Kletterwand, weil ich dann unterfallen kann
 es ist noch kein Wasser im Schwimmbad und ich möchte, dass es schon dort ist
30. Super-Spielplatz an dem Witka-See
o Ich kenne noch einen! Spielplatz auf dem Witka – See
o Manchmal gehe ich dorthin mit Vati oder mit den beiden Eltern
o Ich fahre dorthin auch mit dem Auto, weil es ein bisschen weit ist
o Super ist dort!
o Es sind dort solche lange Rutschen und lange Mole
 große Schaukel, so dass man sehr hoch schaukeln kann
31. Ein Traumspielplatz mit Phantasie
 Am liebsten mag ich schaukeln
 Karussell
 Federpferd
 auf dem Reifen mag ich schaukeln
 verschiede Schaukel – aus dem Holz auch
 lange Rutschen
 große Schaukel, so dass man sehr hoch schaukeln kann
 für mich, dann wäre es dort ein Schwimmbaden und viele Rutschen rum herum
und es gäbe ein bisschen Blumen
 ein Federauto, gleich wie der Federpferd
 so ein Drehrad. Das dreht sich so und man läuft dort drinne – wie Hamster, aber
groß
5. Paraphrasierung
Außer dem Kindergartenspielplatz und einem Spielplatz an dem Witka-See hat Julia wenige
Gelegenheiten, um draußen zu spielen. Sie wohnt in einem Dorf Ręczyn (ca. 15 km von
Zgorzelec entfernt), wo es auch keinen Spielplatz gibt. Wegen der Entfernung von der Stadt
und Berufstätigkeit seiner Eltern, entweder fährt des Mädchen mit dem Auto oder mit dem
Bus nach Zgorzelec auf den Kindergartenspielplatz, oder sie bleibt zu Hause und spielt dort.
- 82 -
Da rum Julia´s Haus noch keine Umzäunung gibt und das Mädchen 6 Jahre ist, darf sie nicht
alleine aus dem Haus rausgehen. Manchmal begleitet Julia ihren 2 älteren Kusinen in langen
Spaziergängen. Dann gehen die Mädeln an Witka-See, wo sich auf ein großer Spielplatz auf
dem Seeufer befindet. Auch mit ihren Eltern fährt Julia mit dem Auto auf Witka. Der
Spielplatz dort macht wegen großen Spielplatzgeräten einen großen Eindruck auf das
Mädchen. Es ist dort besonders von hohen Schaukeln und langen Rutschen in See begeistert.
Auch im Kindergarten mag Julia spielen. Draußen benutzt sie am liebsten alle mögliche
Schaukel, weil Spiel darauf ihr den größten Spaß macht. Sie mag außerdem laufen und
wahrscheinlich Baden, weil auch auf dem Kindergartenspielplatz wartet sie, bis endlich das
Wasser im Schwimmbad ist.
Julia überlegt die Ausstattung und das Aussehen ihres Traumspielplatzes phantasievoll. Sie
wünscht sich dann verschiedene Schaukeln aus Naturmaterialien (Holz) und in
unterschiedlicher Form. Einige Spielgeräte denkt sie selbst aus, für die anderen nimmt sie
Motivation aus der ich bekannten Spielzeugen und Geräten. Sie möchte auch, dass ihr
Traumspielplatz schön ästhetisch aussieht (Blumen).
6. Die zentralen Kategorien
-
Es gibt zu wenig Spielmöglichkeiten auf dem Lande
Spielplatz ist nur im Kindergarten
Superspielplatz an Witka-See
Traumspielplatz mit Schaukeln und Schwimmbad
***************
Spielplatzinterviewauswertung
Interview 3B
1. Motto
Ein Hundchen ist der beste Freund für ein Kind in einer krisenhaften Familiensituation.
Trotzdem fühlt sich das Kind alleine…
2. Zusammenfassende Nacherzählung
Łukasz (6 Jahre) wohnt auf Piłsudskiego Straße. Auf dem Hof bei seinem Haus gibt es keinen
Spielplatz und der nächste befindet sich bei MDK. Manchmal nimmt ihn sein Vater dorthin.
Auf den Spielplatz fährt Łukasz mit seinem Roller oder geht zum Fuß, weil es nicht so weit
von ihm von zu Hause ist. Meistens benutzt dort der Junge die Doppelschaukel. Er spielt auch
gern oder fährt mit seinem Kinderroller auf dem großen Sportplatz. Am liebsten aber läuft er
und spielt mit seinem Hund Lobo.
Der Junge mag sehr mit seinem älteren Bruder spielen. Er ist aber mit Łukasz´s Mutter
irgendwohin ausgefahren, weit von Zgorzelec. Jetzt wohnt Łukasz nur mit seinem Vater.
Der Junge spielt am meisten alleine zu Hause, baut was aus den Lego-Bauklötzen, spielt mit
den Autos oder mit seinem Hund. Mit den Freunden trifft sich Łukasz nur in seinem
Kindergarten.
Wenn Łukasz von seinem Traumspielplatz erzählt, wiederholt er, dass er am all liebsten auf
dem Schaukel schaukelt. Er möchte aber, dass auf dem Spielplatz auch eine Eisenbahn wie im
Rummelplatz, die Rutschen und ein Popcorn-Verkäufer wäre.
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3. Stichwortliste
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Auf die Schaukeln mag ich gehen
Park neben MDK
ein großer Sportplatz
viele Sportplätze sind dort
in der Nähe wohne ich von dort
Es gibt keinen Spielplatz bei meinem Haus
Ich gehe spazieren, neben Dom Kultury
Immer ins Park
Nur die ganze Zeit im Park
Ich gehe zum Fuß
fahre mit dem Roller
mit dem Vati
ich spiele dann mit den Spielzeugen
ich baue was aus Lego
mit den Autos spiele ich
alleine
Zu den Freunden gehe ich noch nicht
Ich habe einen Bruder. Der ist aber älter als ich.
Sie sind irgendwohin ausgefahren
Mein Bruder ist weit
Von meiner Mama habe ich den T-Shirt bekommen
Nur mein Vater ist mit mir. Ich wohne mit ihm alleine
Manchmal spielen wir zusammen
Ich mag meinen Bruder, … mit ihm zusammen spielen
Am liebsten spiele ich mit meinem geliebten Hundchen
Ich werfe ihm einen Stockchen
Groß ist mein Hund
Er heißt Lobo
Auf dem Hof spiele ich mit ihm nicht – nur zu Hause oder auf dem Spaziergang
Wenn ich auf dem Hof bin, dann laufe ich mit Lobo
Ich gehe Nachmittags raus, oder wenn es frei ist
Ich mag die Doppelschaukel – diese Verbindet
Ich spiele alleine
Nur Lobo stört mir, wenn ich spiele, dann bellt er und bellt die ganze Zeit
Niemand stört mir
Solche Eisenbahn möchte ich. Solche in die man einsteigt
Solche Eisenbahn, die in einem Rummelplatz ist
Schaukel
Rutsche
Noch, noch einen Mann möchte ich dort, der Popcorn verkäuft
4. Themenkatalog
32. Der am häufigsten besuchte MDK - Spielplatz
 Park neben MDK
 viele Sportplätze sind dort
 in der Nähe wohne ich von dort
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Ich gehe spazieren, neben Dom Kultury
Immer ins Park
Nur die ganze Zeit im Park
Ich gehe zum Fuß
fahre mit dem Roller
mit dem Vati
33. Wenn nur meine Familie wieder zusammen wäre…
 Ich habe einen Bruder. Der ist aber älter als ich.
 Sie sind irgendwohin ausgefahren
 Mein Bruder ist weit
 Von meiner Mama habe ich den T-Shirt bekommen
 Nur mein Vater ist mit mir. Ich wohne mit ihm alleine
 Ich mag meinen Bruder, … mit ihm zusammen spielen
34. Alleine ist es nicht so toll zu spielen
 Ich spiele alleine
 Zu den Freunden gehe ich noch nicht
 Auf dem Hof spiele ich mit ihm nicht – nur zu Hause oder auf dem Spaziergang
 ich spiele dann mit den Spielzeugen
 ich baue was aus Lego
 mit den Autos spiele ich
 Niemand stört mir
4. Der Hund Lobo als der einzige Spielkamerad
 Am liebsten spiele ich mit meinem geliebten Hundchen
 Ich werfe ihm einen Stockchen
 Groß ist mein Hund
 Er heißt Lobo
 Auf dem Hof spiele ich mit ihm nicht – nur zu Hause oder auf dem Spaziergang
 Wenn ich auf dem Hof bin, dann laufe ich mit Lobo
 Nur Lobo stört mir, wenn ich spiele, dann bellt er und bellt die ganze Zeit
5. Ein Traumspielplatz
 Solche Eisenbahn möchte ich. Solche in die man einsteigt
 Solche Eisenbahn, die in einem Rummelplatz ist
 Schaukel
 Ich mag die Doppelschaukel – diese Verbindet
 Rutsche
 Noch, noch einen Mann möchte ich dort, der Popcorn verkäuft
5. Paraphrasierung
Łukasz ist 6 Jahre alt. Seitdem seine Eltern geschieden sind und seine Mutter mit Łukasz´s
älterem Bruder aus Zgorzelec ausgefahren ist, wohnt der Junge nur mit seinem Vater. Er fühlt
sich alleine und hat eine große Sehnsucht vor allem nach seinem Bruder. Zu ihm war er sehr
verbunden und das gemeinsame Spiel hat ihm viel Freude gebracht.
Jetzt spielt der Junge meistens alleine zu Hause und mit den anderen Kindern, nur im
Kindergarten. Die leiste Zeit verbringt Łukasz mit seinem Vater und auf der Spiel mit Lobo –
- 85 -
seinem Hundchen. Sie gehen in den Park bei MDK spazieren. Łukasz wohnt auf Piłsudskiego
Str., wo nur alte und meistens vernachlässigte Häuser sind. In der Gegend ist es auch ziemlich
gefährlich und in den meisten Hoffen dort gibt es keine Spielplätze. Bei Łukasz´s Haus gibt es
auch keinen, so dass der Junge entweder zu Hause spielt, oder mit seinem Vater und dem
Hund in den Park, auf die Sportplätze oder Spielplätze bei MDK gehen. Das Schaukeln und
Spielen mit Lobo sind die geliebten Beschäftigungen des Jungen. Auf dem Spielplatz fühlt
sich Łukasz von niemandem gestört, selbst nimmt er aber auch keine Kontakte zu den
anderen Kindern.
Auf seinem Traumspielplatz wünscht sich Łukasz eine große Eisenbahn – so wie im
Rummelplatz, verschiedene Schaukeln und Rutsche und einen Popcorn – Verkäufer.
6. Die zentralen Kategorien
-
Bei den älteren Häusern gibt es keine Möglichkeit zum draußen Spielen
Familienkrise und Sehnsucht nach dem Bruder
Alleingelassensein
Der Hund als der beste Freund
Spielplatz der Träume
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Anlage 13
Zusammenfassung von Befragungen polnischer Kinder (Keine
Auswertungen nach dem „Zirkulären Dekonstruieren“)
Die Befragungen wurden in zwei polnischen Kindergärten in drei Gruppen zwischen 5 und 6jährigen Kindern (ältestes Kind 7, jüngstes 5,5 Jahre alt, Durchschnittsalter 6,5 Jahre)
durchgeführt (insgesamt 18 Personen).
 13 Kindern haben die Frage, ob sie die Spielplätze gern besuchen positiv beantwortet.
3 Kinder sind nicht auf einen Spielplatz gegangen, 2 nicht zu gerne.
 Keines der Kinder nannte einen Spielplatz, der ihnen nicht gefällt.
 Ganz selten wurden die Kinder auf die Spielplätze mit dem Auto gefahren. Meistens
erreichten sie die Spielplätze zu Fuß oder, schon seltener, mit dem Fahrrad.
 6 Kinder hatten keinen Spielplatz in der Wohngegend, 8 Kinder hatten einen
Spielplatz auf dem Hof und andere auch in der Nähe von den Häusern.
 Zu den Spielen zu denen man nicht unbedingt einen Spielplatz braucht, gehörten:
Verstecken, Fangen, mit dem Ball spielen, mit dem Fahrrad fahren, Zauberinnen,
einen Hund, ein Pony, ein Haus spielen.
 Als beliebteste Spielgeräte wurden genannt: Schaukeln, Rutschen, Sprosswände,
Pferde-Schaukel, Raketen oder andere Gegenstände zum Klettern
 Sie wünschten sich am meisten: Schaukeln (z.B. aus Reifen), Rutschen, Karuzellen,
Hütten, Trampoline, Basketballplätze, Holzpferde, Holz von dem man etwas selbst
bauen könnte
 Die meisten Kinder konnten nicht genau sagen, wie oft sie auf die Spielplätze gehen:
oft - 5,nicht zu oft - 2 ,wenn ich vom Kindergarten komme - 2, keine Angabe - 2,nie 2,täglich - 3,wenn es warm ist – 2
 Die Frage, wie lange sie auf einem Spielplatz spielen war für sie schwierig. 2 Stunden
– 4, 4 Stunden – 4, 3 Stunden – 4, 5 Stunden – 1, bis zum Abend – 1, keine Angabe –
4
 Auf die Frage, was sie zu Hause machen, beantworteten sie vor allem: malen, mit den
Puppen spielen, Haus/Laden spielen, lernen, mit dem Hund spielen, fernsehen, mit den
Geschwistern spielen, eine Zeitung lesen. Manche Kinder konnten die Frage nicht
beantworten.
 Alle Kinder sind mit der Kindergartengruppe auf die Spielplätzen gegangen, vor
allem, auf die neben dem Kindergarten.
 Keine Kinder haben sich beschwert, dass Jugendliche oder andere Personen sie auf
den Spielplätzen stören. Wenn schon jemand eine Anmerkung machte, dann waren
das nur einzelne Kleinigkeiten wie z.B. ,,Sie Stören mich, weil sie auf dem Dach
laufen“.
 10 Kinder waren noch nie in Görlitz, die übrigen sind schon zumindest ein Mal in
Görlitz gewesen, davon die meisten auf einem Spielplatz.
 Den meisten Kindern gefällt alles auf den Spielplätzen. Zu den Gegenständen, die
manche nicht möchten gehörten Schaukeln, Reifen zum laufen, Rutschen,
Sprosswände. Die Spielsachen gefielen nicht, weil sie entweder als langweilig oder
kaputt bezeichnet wurden.
 3 Kinder durften alleine draußen spielen, die anderen mit Begleitung anderer
Personen, zu denen gehörten am meisten Omas, Eltern, ältere Geschwister oder andere
Familiemitglieder.
- 87 -






2 Kinder haben alleine gespielt, die anderen mit anderen Kindern aus der
Wohngegend, mit den Geschwistern überwiegend mit Gleichaltrigen.
Die Kinder konnten nicht angeben, auf welchen Spielplätzen sie in Görlitz spielen.
Von den Erzählungen vermute ich jedoch, dass es vor allem der Spielplatz im
Stadtpark ging.
Als beliebte Spielzeuge in Görlitz waren am meisten Schaukeln, Holzbauen und
Sandkästen angegeben.
Die einzelnen Fragen nach Spielen in Görlitz waren durch die Kinder schwer zu
beantworten. Die meisten Kinder spielten in Görlitz mit den polnischen Kindern, mit
denen sie dort hingegangen sind. Nur Einzelne haben gesagt, dass sie mit den
deutschen Kindern spielten.
Kein Kind haben die deutschen Kinder gestört. Selten spielten sie mit ihnen, aber sie
fanden ihr Verhalten und ihre Spiele nicht anders.
Die befragten Kinder wohnen auf folgenden Strassen in Zgorzelec: Daszynskiego (6),
Modrzewiowa (2), Cienista (2), Konarskiego (2), Wroblewskiego (1), Kosciuszki (1),
Bohaterow II AWP (1), Langiewicza (1). Zwei in den nahe liegenden Ortschaften:
Lagow und Piensk
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Anlage 14
Interviewauswertungen: Mütter in Görlitz
Spielplatzinterviewauswertung
Interview M 1
1. Motto
Zeitfaktor Spielplatz/
Eine ängstliche Mutter oder die Gefahren der Spielplätze
2. Zusammenfassende Nacherzählung
Frau Marie, Mutter eines Jungen (fünf Jahre) und eines Mädchens (sechseinhalb Jahre) ist es
besonders wichtig, dass es einen guten Spielplatz in ihrer Nähe gibt. Dies ist für sie als
arbeitende Mutter ein Zeitfaktor. Sie geht deshalb mit ihren Kindern auf den in der
Frauenburgstraße und auf den Reichertplatz.
Sie sagt, dass ihre Kinder sehr gerne gehen und sie „gehe halt mit“. Zum Einen resultiere ich
aus ihren Worten einen geringen Anreiz für Eltern auf einen Spielplatz zu gehen, des weiteren
benennt sie größere Jugendliche als „Störfaktor“ auf den Spielplätzen, auf die sie mit ihren
Kindern geht, da diese mit Bier- und Colaflaschen rumsitzen, teilweise Spielgeräte blockieren
und „mehr Ärger machen, als schön ist.“ Konkreter stören tut sie, dass sich die kleinen Kinder
Verhaltensweisen der großen Kinder abgucken würden und das sich Kinder nicht auf die
Spielgeräte trauen, wenn Jugendliche darauf sitzen und das Jugendliche die Rutschen
verunreinigen (z.B. mit Cola), so dass Kinder dann auch nicht mehr rutschen können.
Sie erreicht die Spielplätze mit ihren Kindern zu Fuß und in der Regel am Wochenende, unter
der Woche seltener, dann nach der Arbeit, gegen 16.00 Uhr. Ihre Kinder lässt sie noch nicht
allein auf den Spielplatz. Ein Spielangebot in einer Halle würde sie auch nutzen, auch mit
geringfügigen Eintritt, allerdings eher am Wochenende, wiederum ein Zeitfaktor.
Spielgeräte aus Holz würde sie für ihre Kinder bevorzugen, allerdings sollten diese gut
gewartet sein.
Generell bemängelt sie die Sauberkeit der Spielplätze. Hier zählt sie Hundekot in Sandkästen,
Scherben und Müll, der auf Spielplätzen herum liegt, auf.
Die Straßenverhältnisse um die Spielplätze herum, sind ihr zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht
so vordergründig wichtig, da sie ihre Kinder noch nicht allein gehen lässt.
3. Stichwortliste
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Kinder gehen sehr gerne, ich weniger gern
Die großen Jugendlichen mit ihren Colaflaschen, Bierflaschen
Rumsitzen und mehr Ärger machen, als schön ist
Laufen, laufen
„Reichertplatz“ […] mehr für größere Kinder konzipiert > man muss da ständig auf
das Kind achten, man muss aufpassen, dass es da nicht runterstürzt, wenn man da ein
bisschen vorsichtig ist als Mutter
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Die Kinder gehen halt gerne, also gehen wir mit
In der Woche seltener, am Wochenende regelmäßig
Je nachdem, wie es halt die Zeit erübrigt
[…] bei schlechtem Wetter? […] auch gehen
[…] gucken sie (die Kinder) sich viel ab von denjenigen Jugendlichen (die auf dem
Spielplatz herumhängen)
[…] können […] die Einrichtung auf dem Spielplatz, wie Klettergerüst […] nicht
nutzen, weil eben die Jugendlichen da rumhängen
Frauenburgstraße […] gerade im Sommer […] Colaflaschen runtergekippt […] der
ganze Dreck auf der Rutsche
Trauen sich logischerweise auch nicht, da raufzuklettern, wenn die Jugendlichen da
rumklettern
(die Jugendlichen) oben stehen und die Kinder […] nicht hochlassen
die (Jugendlichen) behindern mehr oder weniger, reden nur dummes Zeug, schnauzen
sich an, kampeln sich, die „Kleenen“ gucken sich das ab und finden das vielleicht
manchmal sogar noch toll
angemessene und praktische Spielgeräte: Sandkasten, Bagger im Sandkasten (wie
Frauenburgstraße), Rutsche, Klettergerüst, wie wir es früher hatten
ich bin da immer ein bissl ängstlich
Holz immer mal wieder gewartet
„Holzspielplatz“ auf jeden Fall schöner
vielleicht mehr Schaukeln, weil die meisten Kinder prügeln sich um die Schaukeln
ich weiß jetzt nicht überall, wo es welche gibt
wenn ich in der Nähe einen Kinderspielplatz habe, dann gehe ich lieber da hin
Zeitfaktor
Kommt auf die Interessen des Kindes an
Mal was anderes für die Kinder, als immer nur auf einen festen Platz zu gehen und da
zu rutschen und zu schaukeln
Liegen halt viel Scherben, Dreck, Müll rum, wo man schon aufpassen muss
Hunde machen halt in den Sandkasten
Sie (die Kinder) in dem Alter noch nicht allein lassen
4. Themenkatalog
1. Spielplatz nur für Kinder – kein Anreiz für Eltern
 Die Kinder gehen sehr gerne, ich weniger gern
 Die Kinder gehen halt gerne, also gehen wir mit
2. Erreichbarkeit des Spielplatzes
 Laufen, laufen
 In der Woche seltener, am Wochenende regelmäßig
 […] bei schlechtem Wetter? […] auch gehen
3. Störfaktor Jugendliche
 Die großen Jugendlichen mit ihren Colaflaschen, Bierflaschen
 Rumsitzen und mehr Ärger machen, als schön ist
 […] gucken sie (die Kinder) sich viel ab von denjenigen Jugendlichen (die auf dem
Spielplatz herumhängen)
- 90 -





[…] können […] die Einrichtung auf dem Spielplatz, wie Klettergerüst […] nicht
nutzen, weil eben die Jugendlichen da rumhängen
Frauenburgstraße […] gerade im Sommer […] Colaflaschen runtergekippt […] der
ganze Dreck auf der Rutsche
Trauen sich logischerweise auch nicht, da raufzuklettern, wenn die Jugendlichen da
rumklettern
(die Jugendlichen) oben stehen und die Kinder […] nicht hochlassen
die (Jugendlichen) behindern mehr oder weniger, reden nur dummes Zeug, schnauzen
sich an, kampeln sich, die „Kleenen“ gucken sich das ab und finden das vielleicht
manchmal sogar noch toll
4. Zeitfaktor
 Je nachdem, wie es halt die Zeit erübrigt
 wenn ich in der Nähe einen Kinderspielplatz habe, dann gehe ich lieber da hin
 Zeitfaktor
 ich weiß jetzt nicht überall, wo es welche gibt
5. der Wunschspielplatz
 „Holzspielplatz“ auf jeden Fall schöner
 Holz immer mal wieder gewartet
 vielleicht mehr Schaukeln, weil die meisten Kinder prügeln sich um die Schaukeln
 Kommt auf die Interessen des Kindes an
 Mal was anderes für die Kinder, als immer nur auf einen festen Platz zu gehen und da
zu rutschen und zu schaukeln
 angemessene und praktische Spielgeräte: Sandkasten, Bagger im Sandkasten (wie
Frauenburgstraße), Rutsche, Klettergerüst, wie wir es früher hatten
6. In punkto Sauberkeit
 Hunde machen halt in den Sandkasten
7. in punkto Sicherheit
 Sie (die Kinder) in dem Alter noch nicht allein lassen
 Liegen halt viel Scherben, Dreck, Müll rum, wo man schon aufpassen muss
 ich bin da immer ein bissl ängstlich
 „Reichertplatz“ […] mehr für größere Kinder konzipiert > man muss da ständig auf
das Kind achten, man muss aufpassen, dass es da nicht runterstürzt, wenn man da ein
bisschen vorsichtig ist als Mutter
5. Paraphrasierung
Frau Marie hat zwei Kinder, einen Jungen (fünf Jahre) und ein Mädchen (sechseinhalb Jahre).
Ihre Kinder gehen aus ihrer Sicht sehr gern auf den Spielplatz, sie jedoch weniger gern (1).
Dies resultiert für sie zum Einen aus den Gegebenheiten, dass Jugendliche auf den
Spielplätzen rumsitzen und stören (3), zum anderen gibt es aber auch keinen weiteren Anreiz
für Eltern auf einen Spielplatz zu gehen, als ihre Kinder dort zu beaufsichtigen und spielen zu
sehen (1). Da sie berufstätige Mutter ist, spielt der Zeitfaktor (4) bei ihr eine große Rolle und
daher bevorzugt sie einen zentralen Spielplatz in ihrer Nähe (2). Wünschen würde sie sich für
ihre Kinder einen Holzspielplatz mit mehr Schaukeln und ansonsten mit den Spielgeräten, wie
Sandkasten, Bagger im Sandkasten (wie Frauenburgstraße), Rutsche, Klettergerüst (5).
- 91 -
Insbesondere der Sandkasten sollte vom Hundekot befreit sein (6). Die Spielgeräte sollten
regelmäßig gewartet werden, altersangemessen (7) und generell sauber sein.
6. Die zentralen Kategorien
1.
2.
3.
4.
Sicherheit
Sauberkeit
Wohnortnähe
Altersangemessener, mehrfunktionaler Spielplatz
*************
Auswertung
Interviewnummer: M 2
Datum: 08.05.06
Alias: Frau Lily
Motto: Keine typischen Spielplatzgänger aufgrund Langeweile
Zusammenfassende Nacherzählung:
Frau Lily geht mit ihrer fast fünf Jährigen Tochter nur sehr wenig auf den Spielplatz, da die
Spielplatzangebote für die Tochter sehr oft zu schnell langweilig werden. Am liebsten fährt
sie mit dem Auto nach Spreutz auf den KNAX Spielplatz, dort bleiben sie dann zwei bis drei
Stunden. Jedoch gehen sie nur selten, ein mal im Monat ca.. Den Spielplatz in ihrer
Wohnnähe, den Lutherspielplatz, nutzen sie gar nicht. Es fehlt ihr hier an Spielmöglichkeiten,
außerdem ist der Kiosk an der Ecke ein Störfaktor. In Görlitz geht sie, wenn dann, auf den
Spielplatz im Kreuzkirchenpark. Wichtig für die Spielplatzausstattung wären ihr mehr Bänke
für die Mütter, sowie Wiese als Untergrund, da es sonst im Sommer zu staubig ist.
Der Spielplatz muss nicht modern sein, sondern Sicherheit bieten und den Kindern Spaß
machen. Auf den Spielplätzen stört sie vor allem, dass die Jugendlichen die Spielgeräte
besetzen, Zigaretten rauchen und Bier trinken. Daher fände sie getrennte Spielplätze
günstiger. Gerade auch wegen der Klettergerüste die für die Kleineren zu gefährlich sind, sie
diese aber trotzdem probieren wollen. Ihr Kind würde sie erst ab acht Jahren allein auf den
Spielplatz lassen, ansonsten immer mit Begleitung. Dazu muss aber gewährleistet sein, dass
der Spielplatz nicht im Verkehrsdreieck liegt und das Kind nicht auf die Straße rennen kann.
Einen polnischen Spielplatz würde sie nur nutzen, wenn der qualitativ besonders hochwertig
wäre, ansonsten würde sie nicht extra hinfahren. Mobile Spielmöglichkeiten hält sie für nicht
unbedingt notwendig. Besondere Freizeitangebote der Stadt müssten mehr publik gemacht
werden. Allgemein findet sie, dass wenig Spielmöglichkeiten für kleine Kinder vorhanden
sind.
Stichwortliste:
1
2
3
4
Wenig
Spielplatzangebot … ni zusagt
Möglichkeiten für die Kinder ni das se spieln wolln
winzig
- 92 -
5
6
7
8
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18
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29
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33
34
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36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
Nach ner viertelstunde wird’s langweilig
Dort gehen wir erst recht nich hin. (Lutherplatz)
Gehen wir auf den Kreuzkirchenpark
KNAX Spielplatz in Spreutz
Schön … da sin ma eins zwo Stunden
Aber sonst wird’s schnell langweilig
Käseberg rodeln
Alse noch kleiner war viel rum gefahren welcher isn günstig
Reichertstraße Ecke Bießnitzer … der is mehr für Größere
Mitten im Verkehrsdreieck
Frauenburgstraße … da is ja gar nix
Kippen, Scherben, die Größeren sitzen auf den Schaukeln
Auto
Weiter weg
Einkaufen kommen halten … schnell an
Einmal im Monat dann ist das schon viel
Nix weiter ist
Verdreckt sind
Nachmittags
Woche gar nicht … keine Zeit
Kreuzkirchenspielplatz … warn wir auch fast so ne Stunde
Nicht lange weil sich dann eben schnell langweilt
Jetzt möchte ich ni mehr
Ganzen Tag unterwegs … kuckt se halt Fernsehn
Spieln Basten … zu Hause
Egal ob gutes oder schlechtes Wetter ist die Spielplätze bei uns nutzen wir relativ
wenig
Nicht … so der Typ auf andere Kinder zu zugehen
Mühe andere Kinder mit zunehmen
Sechzehn Jährigen mit Bierflaschen, Zigaretten
Jungen Muttis mit Babywagen … Muttis sind eben och erst siebzehn … muss ich
nicht wirklich ham
Sattigplatz
Nähe keiner ist … kannste alleine gehen
Lutherplatz durch den Kiosk
Mit größeren Kinder
Sonnenhof ise mit ihrer größeren Cousine … allein hingegangen
Ab acht … die Straßen das kriegste soweit hin
Sicher sein das se ni auf die Straße rennt
Ihrem Alter mehr Kinder da wärn
Anfreundet
Bei ner Rutsche eben nicht nur Treppe hoch und runter
Verschiedene Möglichkeiten
Kreuzkirche relativ nett
Zwo drei ähnliche wärn … auf diesem Spielplatz
Weiß nicht wie die Qualität ist
Kann ich ja unsere nutzen
Grad in Polen bin … Kind … möchte … spielen würd ich se genauso aussteigen
lassen
Nutzen unsere ja schon kaum
- 93 -
Extra nach Polen … nicht fahren es sei den er ist qualitativ viel besser
Exterm Balanciergeräte … Parkeisenbahn … kleine … ungünstig
Dann noch auf Kind achten
Getrennte Spielplätze
Ein richtig für Größere … ein für die klein Krümmel
Eben gut gefällt na dann fahrn wir auch
Mehr Bänke für Muttis
Modernste und tollste … nem Kind ist das egal
Muss ni modern sein
Egal ob se auf Holz oder Metall rum klettern
Hauptsache es ist sicher
Keine scharfen Kanten
Es sind ja relativ na die Spielmöglichkeiten
Ni notwendig (mobile Spielmöglichkeiten)
Mehr Publik gemacht werden
Wochen Kurier, Niederschlesicher … Frei
Vernünftigen Spielplatz gesucht … kein gefunden
Mit drei kann se dort spieln
Nicht so die typischen Spielplatzgänger
Jetzt anders beschäftigen
Kleinere Kinder Kreuzkirchenpark
Stadtpark war für die kleine noch gar nischt
August fünf
Untergrund … Sommer staubig … eklig… Grundlage doch Wiese … unter Rutsche
… Sand
76 Als Randfigur auch noch so aussieht
52
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74
75
Themenkatalog:
1. Spielplatzangebot
 Ni zusagt
 Möglichkeiten für die Kinder ni das se spieln wolln
 Winzig
2. Lutherplatz
 Gehen wir erst recht nicht hin
 Kiosk
3. Geeignete Spielplätze
 Kreuzkirchenpark (kleinere Kinder )
 KNAX Spielplatz in Spreutz
 Käseberg rodeln
4.Aufenthaltsdauer
 Wenig
 Nach ner viertel Stunde wird’s langweilig
 Da sin ma eins zwo Stunden
 Schnell langweilig
 Einmal im Monat dann ist das schon viel
 Nachmittags
 Woche gar nicht … keine Zeit
 Kreuzkirchenplatz … warn wir auch fast so ne Stunde
- 94 -
 Nicht lange weil sich dann eben schnell langweilt
 Jetzt möchte ich ni mehr
5. Spielplatztourismus
 Viel rum gefahren welcher isn günstig
 Auto
 Weiter weg
 Einkaufen kommen, halten schnell an
6. ungeeignete Spielplätze
 Reichertstraße Ecke Bießnitzer … der is mehr für Größere
 Mitten im Verkehrsdreieck
 Frauenburgstraße … da is ja gar nix
 Kippen, Scherben die Größeren sitzen auf Schaukeln
 Nix weiter
 Sattigplatz
 Lutherplath Kiosk
 Stadtpark war für Kleine noch gar nischt
7. Verschmutzung
 Kippen , Scherben
 Verdreckt sind
8. Schlechtes Wetter
 Ganzen Tag unterwegs … kuckt se halt Fernsehn
 Spieln Basteln … zu Hause
 Egal ob gutes oder schlechtes Wetter ist die Spielplätze bei uns nutzen wir relativ
wenig
9. Zurückhaltend
 Nicht … so der Typ auf andere Kinder zu zugehen
 Mühe geben andere Kinder mit zunehmen
10. Jugendliche
 Sechzehn Jährigen mit Bierflaschen, Zigaretten
 Jungen Muttis mit Babywagen … Muttis sind eben och erst siebzehn … muss ich
nicht wirklich ham
11. Allein auf den Spielplatz
 Nähe keiner ist … kannste allein gehen
 Mit größeren Kindern
 Sonnenhof mit Cousine allein gegangen
 Ab acht … die Straße das kriegste soweit hin
 Sicher sein nie auf Straße rennt
 Ihrem Alter mehr Kinder da wärn
 anfreundet
12. Sicherheit
 Ni auf die Straße rennt
 Verkehrsdreieck
13. Spielgeräte
 Rutsche nicht nur Treppen hoch und runter
 Verschiedene Möglichkeiten
 Kreuzkirche nett
 Extremen Balanciergeräte für Kleine ungünstig
 Modernste und tollste Kind egal
- 95 -
 Egal ob Holz oder Metall
 Hauptsache sicher
 Keine scharfen Kanten
14. Polen
 Weiß nicht wie Qualität ist
 Kann ich auch unsere nutzen
 Grad in Polen bin … Kind aussteigen lassen
 extra nach Polen würde ich nicht fahren
15. Vorschläge
 getrennte Spielplätze für Große und Kleine
 Mehr Bänke für Muttis
 Untergrund Wiese - Sommer Sand staubig
16. alternative Spielangebote
 Mobile Spielmöglichkeiten nicht notwendig
 Spielmöglichkeiten nah genug
 Mehr Publik gemacht werden
 Wochen Kurier, Niederschlesischer Kurier
Paraphrasierung
Frau Liliy hat eine fast fünf jährige Tochter. Sie geht mit ihr nur sehr selten auf den Spielplatz
(4), da ihr das Spielangebot zu gering (1) ist und sich die Tochter zu schnell langweilt (4). Der
Lutherplatz, welcher der Spielplatz in ihrer Nähe ist, mag sie gar nicht (2, 6), vollem der
Kiosk ist sehr störend. Für sie muss ein Spielplatz sicher sein, was bedeutet, dass er nicht im
Verkehrsdreieck liegt. (12) Außerdem muss ein Spielplatz vielfältig sein (13) und die
gefährlicheren Spielgeräte für die Kleinen abtrennen (15).
Ein Spielplatz sollte auch die Bedürfnisse der begleitenden Personen berücksichtigen, wie
zum Beispiel mehr Bänke zum setzen und Wiese als
Untergrund, damit die Begleitpersonen nicht genauso schmutzig aussieht wie die Kinder (15).
Für einen geeigneten Spielplatz würde sie auch einen längeren Weg in kauf nehmen (3,5).
Alternative Spielangebote interessieren sie (16), diese wären vielleicht auch eine Möglichkeit,
dass ihre Tochter Kontakt zu anderen Kindern findet (9).
zentrale Kategorien
1. vielfältige Spielangebote
2. Sicherheit
3. Bedürfnisse der Begleitpersonen
4. Sauberkeit
5. Mobilität
- 96 -
Anlage 15
Synopsis der zentralen Kategorien
Die Kleinen in Görlitz (Einzelinterviews)
Interview 1
Interview 2
Interview 3
Interview 4
A
Farbe
B
Raubbau
X
X
D
Sicherheit
X
X
E
Generationenkonflikte
X
F
Klettern /
Bewegung
G
Individualität
X
X
X
L
Mobilität
(Auto)
M
Wasser
N
Verschmutzung
X
X
X
G
Jahreszeitabhängige
Angebote
(SchlechtWetterVarianten)
X
X
X
H
Kreativität
u. Phantasie
Interview 1
Interview 2
Interview 3
Interview 4
C
Multifunktion
X
I
Sandkasten
J
Wohnortnähe
X
X
K
Keine
Nutzergruppenkonflikte
X
X (?)
X
Die Großen in Görlitz (Fokusgruppendiskussionen)
FGD 1
FGD 2
FGD 1
FGD 2
A
Nutzergruppenkonflikte
B
Sicherheit
C
Kenntnis
über
Angebot
D
Gestaltungswünsche
E
Lösungsvorschläge
F
Jahreszeitabhängiges
Spielverhalten
X
X
X
X
X
X
X
X
X
H
Begleitung
von Geschwistern
I
Kritik am
Zustand
J
Skateranlagen
K
Unzufriedenheit m.
Bademöglichkeiten
L
Graffitiflächen
M
X
X
X
X
X
- 97 -
N
Die Kleinen in Zgorzelec (Einzelinterviews)
A
Gruppenspiele
Interview 1a
Interview 2a
Interview 3a
Interview 4a
Interview 5a
Interv. 1b
Interv. 2b
Interv. 3b
X
B
Spielen in
der Nähe
von Oma/
Familie
X
X
X
X
X
D
Insekten
fangen
E
Mit
deutschen
Kindern
spielen
X
X
X
F
G
Spielen auf Spielgeräte
verschieauf dem
denen Spiel- Spielplatz
plätzen
sind zerstört
X
X
X
X
H
I
V.a. Spielen Beeindruckt
ohne Spielvon den
geräte
deutschen
Spielplätzen
Interview 1a
Interview 2a
Interview 3a
Interview 4a
Interview 5a
Interv. 1b
Interv. 2b
Interv. 3b
C
Spielgeräte
im Stadtpark
X
J
Keine
Spielplatzbesuche
X
X
X
K
Keine öff.
Spielplätze
im Umfeld
L
Begeistert
vom Spielplatz am
Witka-See
M
Psych.
Verarbeitung v.
Problemen
N
Traumspielplatz:
Bewegung
u. Rummel
X
X
X
X
X
X
X
X
X
- 98 -
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