Versuchsziel Enzymatischer Abbau des Zellatmungsgiftes

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Enzymaktivität von Katalase
7.3.2.3
Versuchsziel
Enzymatischer Abbau des Zellatmungsgiftes Wasserstoffperoxid in der Leber.
Material
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Cobra4 Wireless Manager
Cobra4 Wireless-Link
Cobra4 Sensor-Unit Thermodynamics
Halter für Cobra4 mit Stativstange
Stativfuß variabel
Stativstange, l = 500 mm
Doppelmuffe
Universalklemme mit Gelenk
Magnetrührer mini
Magnetrührstäbchen, l = 50 mm
Erlenmeyerkolben 250 ml, SB 29
Messzylinder 100 ml, Glas
Mörser mit Pistill 150 ml
Sieb, d = 60 mm, engmaschig
Becherglas 250 ml, hohe Form
Gummistopfen 26/32, Bohrung 7 mm
Gummischlauch, di = 6 mm, 1 m
Glasröhrchen, l = 80 mm, 1 Stk, aus
Messpipette 1 ml
Messpipette 10 ml
Reagenzglas 100 mm, d = 12 mm, 1 Stk. aus
Glycerin, 99%, 100 ml
Tropfflasche, 50 ml, Kunststoff
Wasserstoffperoxid 30 %, 250 ml
Salzsäure-Maßlösung, 1 mol/l, 1 l
Natronlauge 1 mol/l, 1 l
Software measure für Cobra4
12600.00
12601.00
12638.00
12680.00
02001.00
02032.00
02043.00
37716.00
47334.93
46299.03
36424.00
36629.00
32604.00
40968.00
46027.00
39258.01
39282.00
36701.65
36595.00
36600.00
36307.10
30084.10
33920.00
31710.25
48454.70
48329.70
14550.61
Zusätzlich wird benötigt
PC mit USB-Schnittstelle, Windows XP oder höher
Eiswürfel
Wasserkocher
Destilliertes Wasser
Kleines Stück Hühner- oder Schweineleber
Abb. 1: Versuchsaufbau
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Enzymaktivität von Katalase
Sicherheitshinweis
Natronlaugen wirken je nach Konzentration stark ätzend oder reizend auf Haut, Augen und Schleimhäute. Nebel reizen die Atemorgane. Bei Verätzungen Gewebezerstörungen mit starken Schmerzen. Darf
nicht in die Hände von Kindern gelangen.
Salzsäure wirkt je nach Konzentration stark ätzend oder reizend. Dämpfe reizen die Atemorgane, wobei
die Schleimhäute der oberen Atemorgane besonders betroffen sind. Konzentrierte Säuren zerstören
Haut und Textilien.
Dämpfe (Nebel) nicht einatmen. Hautkontakt vermeiden. Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung,
Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen.
Erste Hilfe: Betroffene Haut, Augen bei gut geöffnetem Lidspalt mit viel Wasser gründlich spülen. Bei
Augenverletzungen unverzüglich Arzt konsultieren. Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen.
Nach dem Einatmen: Frischluft, Atemwege freihalten. Bei Atemnot: Transport zum Arzt in halbsitzender
Stellung.
Entsorgung: Lösungen mit Wasser verdünnen, neutralisieren (pH 6-8) und wegspülen.
Da bei dem Versuch ein erheblicher Druck aufgebaut wird, sollte eine Schutzbrille verwendet werden.
Aufbau
— Geräte gemäß Abb. 1 aufbauen.
— An der Stativstange an der Halterung den Cobra4 Wireless-Link mit der Cobra4 Sensor-Unit
Thermodynamics (Druckmodul) befestigen.
— Den Erlenmeyerkolben auf den Magnetrührer stellen und mit der Universalklemme und der Doppelmuffe unterhalb des Druckmoduls arretieren. Das Glasröhrchen mit ein wenig Glycerin in den
Gummistopfen eindrehen. Anschließend mit einem möglichst kurzen Schlauchstück das Druckmodul mit dem Glasröhrchen verbinden.
— Cobra4 – Wireless Manager in die USB-Schnittstelle des PCs stecken.
— Die Software „measure Cobra4“ starten, das Messgerät wird automatisch erkannt.
— Messdaten wie in Abb. 2 dargestellt einstellen oder einfach Versuch „Enzymaktivität von Katalase“ laden (Experiment > Experiment öffnen…). Es werden nun alle benötigten Voreinstellungen
zur direkten Messwertaufnahme geladen.
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Enzymaktivität von Katalase
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Abb. 2: Messparameter
Durchführung
— Ein kleines Stück Leber (evtl. vorher in kleine Stücke schneiden) in den Mörser geben und etwas
destilliertes Wasser hinzugeben. Mit Pistill zerkleinern und den Saft über ein Sieb in das Becherglas abgießen.
Versuch 1:
— Zuerst eine knapp 0,5%ige Wasserstoffperoxidlösung herstellen: Hierzu eine 3%ige Wasserstoffperoxidlösung herstellen (10 ml 30%ige H2O2-Lösung und 90 ml destilliertes Wasser). Anschließend 15 ml der 3%ige Lösung in 100 ml Messzylinder geben und mit destilliertem Wasser auf
100 ml auffüllen.
— Lösung in den Erlenmeyerkolben geben, Rührstäbchen hinzufügen und auf den Magnetrührer
stellen.
— 1 ml Lebersaft hinzugeben und den Erlenmeyerkolben sofort mit dem Gummistopfen verschließen.
— Kleine Rührstufe einstellen und Messung starten (Laufzeit 150 s).
Versuch 2a+b:
— Durchführung wie in Versuch 1, jedoch noch 10 ml Natronlauge 1 mol/l oder 10 ml Salzsäure 1
mol/l hinzugeben.
Versuch 3a+b:
— Durchführung wie in Versuch 1, Lebersaft jedoch vorher in ein Reagenzglas geben und 5 Minuten lang in Becherglas mit eiskaltem (Eiswürfel) bzw. kochendem Wasser stellen.
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Enzymaktivität von Katalase
Beobachtungen und Ergebnisse
Abb. 3: Messergebnis normal
— Versuch 1: Beim ersten Versuch ist ein steiler Anstieg der Druckkurve zu erkennen (Abb. 3). (Im
Verlauf der Messung fällt die Kurve senkrecht ab, da der Gummistopfen aus dem Erlenmeyerkolben gedrückt wurde.)
Abb. 4: Messergebnis Lauge
— Versuch 2a: Bei Zugabe von Natronlauge ist im Vergleich zu den Normalbedingungen ein geringerer Anstieg der Druckkurve zu erkennen (Abb. 4).
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Enzymaktivität von Katalase
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Abb. 5: Messergebnis Säure
— Versuch 2b: Bei Zugabe von Salzsäure ist kein Anstieg der Druckkurve zu erkennen (Abb. 5).
Abb. 6: Messergebnis Kälte
— Versuch 3a: Nach einem ca. 5-minütigen Eisbad steigt der Druck fast ebenso schnell an wie unter Normalbedingungen (Abb. 6). (Im Verlauf der Messung kommt es zu einem plötzlichen
Druckabfall, da der Gummistopfen aus dem Erlenmeyerkolben heraus gedrückt wurde.)
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Enzymaktivität von Katalase
Abb. 7: Messergebnis Hitze
— Versuch 3b: Nach einer ca. 5-minütigen Hitzebehandlung bleibt der Druck im Erlenmeyerkolben
konstant (Abb. 7).
Hinweise
— Katalase ist ein Enzym, das beim Menschen vor allem in der Leber und in den Erythrozyten vorkommt. Es baut Wasserstoffperoxid (H2O2), ein giftiges Nebenprodukt der Zellatmung, zu Wasser
und Sauerstoff ab. Mischt man z.B. Blut mit H2O2, so sieht man Sauerstoffbläschen ausperlen.
— Enzyme sind abhängig vom pH-Wert. Versuch 2 zeigt, dass Katalase den alkalischen Bereich
vorzieht. Auf saures Milieu reagiert das Enzym empfindlicher und ist nicht mehr aktiv.
— Enzyme bestehen aus Eiweißen. Eiweiße denaturieren bei hohen Temperaturen (Katalase ab ca.
40°C). Deshalb kommt es in Versuch 3b nach 5-minütiger Hitzeeinwirkung zu keinem Druckanstieg mehr. Die Eiweiße des Enzyms wurden durch die Hitze zerstört. Ein Kälteschock hingegen
inaktiviert die Katalase nur vorübergehend. Nach dem Ansteigen der Temperatur arbeiten die
Enzyme wieder normal.
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