Beginn des Schulprogramms - Gymnasium Nepomucenum Rietberg.

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GYMNASIUM NEPOMU CENUM
Schulprogramm
Gymnasium Nepomucenum Rietberg
-
Förderung der Persönlichkeitsentwicklung
Freude am Lernen / Freude durch Lernen
Lernen durch Lehren
ergänzt 7/2013
2
Inhaltsverzeichnis
1. Präambel
2. Pädagogische Leitideen
Leitziel 1: Förderung der Entwicklung der Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler
Leitziel 2: Freude am Lernen
Freude durch Lernen
Leitziel 3: Lernen durch Lehren
3. Unterricht am GNR
3.1. Allgemeine Leitsätze zum Unterricht am GNR
3.2. Pädagogische Schulentwicklung als Kern einer ´Selbstständigen Schule´
3.2.1. Selbstständigkeit als pädagogisches Ziel
3.2.2. Pädagogische Schulentwicklung – das ´2-Säulen-Modell´
3.2.2.1. Säule 1:
Pädagogische Zusammenarbeit der Unterrichtenden – Teamorientierung
3.2.2.1.1. Organisation der Zusammenarbeit
3.2.2.1.2. Pädagogische Schülerberatung als Kern der Teamentwicklung
3.2.2.2. Säule 2:
3.2.2.2.1. Erwerb von Methodenkompetenz
3.2.3. Gebundener Ganztag am GNR – Pädagogische Schulentwicklung im Ganztag
3.2.3.1. Entscheidung für den „Gebundenen Ganztag“ am GNR
3.2.3.2. Zeit - Stundentafel – Rhythmisierung
3.2.3.3. Ganzheitliche Förderung
KlaGS, WoLF
AG-Bereich
Gestaltung des Mittags
3.2.3.4. Personal – Räume - Ausstattung
3.2.4. Arbeits- und Fortbildungsplanung zur weiteren Verbesserung der schulischen Arbeit
3.2.4.1 Schwerpunkte in den ersten 4 Jahren der Teilnahme am Modellprojekt
3.2.4.2 Arbeits- und Fortbildungsplanung 2006 – 2008/9
3.2.4.3 Arbeits- und Fortbildungsplanung 2008/9 – 2011/12
3.2.4.4 Arbeits- und Fortbildungsplanung 2013 - 2014
3.3. Arbeits- und Lernformen
3.3.1. Schulung der Methodenkompetenz - Lernen lernen
3.3.2. Methodenkompetenz im Umgang mit den Neuen Medien
3.3.3. Fächerverbindendes Lernen
3.3.4. Freiarbeit
3.3.5. Neigungsdifferenzierter Musikunterricht
3.3.6. Soziales Lernen
3.3.7. Religiöse Schulwoche / Projekt- und Aktionstage
3.4. Beiträge der Fächer und Fachbereiche zur Bildung der Persönlichkeit und zum Erwerb von
Schlüsselqualifikationen
3.4.1. Erwerb von Lernkompetenzen und Lernfreude
3.4.2. Entfaltung der Persönlichkeit der Lernenden
3.4.3. Erwerb von Sozialkompetenzen
3.4.4. Entwicklung von Wertebewusstsein und moralischer Kompetenz
3.4.5. Vorbereitung auf ein Leben in Europa
3.5. Fördern und Fordern: Die Langsameren heranführen, den Schnelleren und Lernhungrigen
zusätzliche Ziele eröffnen
3.5.1. Förderprogramme
3.5.1.1 Förderbänder
3.5.1.2 Temporäre Förderkurse
3.5.1.3 Fördern im Drehtürmodell
3.5.2 Förderung durch Teilnahme an Wettbewerben
3.5.3 Durch Lehren lernen
3.5.3.1 EULE
3.5.3.2 FUCHS
3.5.3.3 MAUS
3
3.5.3.4 Teutolab Mathematik
3.5.3.5 Lernpartnerschaften
3.5.4 Erwerb von Sprachen-Zertifikaten
3.5.5 Zertifikate
3.5.6 Lernzentrum / Ole
3.6
Qualitätssicherung und – entwicklung des Unterrichts
3.6.1 Instrumente der Qualitätssicherung und – entwicklung
3.6.1.1 Qualität der Schulkultur
3.6.1.2 Qualität des Unterrichts
3.6.1.3 Qualität der Verwaltung
3.6.2 Evaluation
3.7
Weitere schulische Aufgaben, die Unterricht direkt oder mittelbar betreffen
3.7.1 Beratung am GNR
3.7.1.1 Allgemeine Angaben – Beratung durch Beratungslehrerinnen und –lehrer
3.7.1.2 Berufswahlorientierung
3.7.1.2.1
Berufswahlorientierung Sek I
3.7.1.2.2
Studien- und Berufswahlvorbereitung in der Sek II
3.7.2 Gesundheitserziehung / Suchtprophylaxe – Projekte „Natürlich bin ich stark“ und
„Liebe, Freundschaft, Sexualität, Aids“
3.7.3 Geschlechterbewusste Erziehung
3.7.3.1 Bewusste Wahrnehmung
3.7.3.2 Vermeiden von Benachteiligungen
3.7.3.3 Produktive Nutzung der Geschlechterunterschiede
3.7.4 Umwelterziehung / „Pausenträume“
3.7.5 Durch Lehren lernen
3.7.6 Schule im Schulzentrum
3.7.7 Schule in der Stadt
4. Außerunterrichtliche Bildungsangebote
4.1 Arbeitsgemeinschaften
4.2 Silentium
4.3 Außerunterrichtliche Nutzung Neuer Medien
4.4 Feste
5. Fahrten / Schüleraustausch / Exkursionen
6. Aufbau des Bildungsgangs am GNR
6.1. Pädagogische Organisation der Erprobungsstufe
6.2. Pädagogische Organisation der Mittelstufe
6.3. Pädagogische Organisation der Oberstufe
7. Schülermitwirkung
8. Elternmitwirkung
9. Anhang
9.1. Schulordnung / Hausordnung / Lernzentrum – Benutzungsordnung
9.2. Konzept „Individuelle Förderung am GNR“
9.3. Vertretungskonzept
9.4. Leistungskonzept
9.5. Beratungskonzept
9.6. Fortbildungsplanung
9.7. Methodenkompetenz im Umgang mit den neuen Medien
9.8. Berufswahlvorbereitung (Matrix)
9.9.Arbeitsplan - Vorlage
4
In der Bildung vergewissern wir uns unserer selbst und finden
unsere Identität. Bildung ist, wie jede Kultur, die menschliche
Form der Weltaneignung und zugleich ihr Ergebnis. Zur Bildung
gehören die Vorstellungen und Einstellungen, die Fähigkeiten, die
Kenntnisse und Gewohnheiten, die es dem Menschen
ermöglichen, die Welt selbstbestimmt und verantwortlich zu
gestalten.
Aus einer Rede von Bundespräsident Johannes Rau, 14.7. 2000
Zur sprachlichen Vereinfachung sind im Folgenden mit Schülern, Lehrern, Teilnehmern usw. immer auch die
Schülerinnen, Lehrerinnen, Teilnehmerinnen usw. gemeint.
5
1. Präambel
Die Schulgemeinde des GNR hat ein gemeinsames Ziel: die Bildung und
Erziehung junger Menschen. Dieses wird nur dann erreicht, wenn wir
Vereinbarungen treffen, die für alle Lernfreude schaffen, Lernarbeit fördern und
Lernleistungen ermöglichen.
Unsere Vereinbarungen - das Schulprogramm - sollen das tägliche Miteinander
und die Umgangsformen regeln, um die Entwicklung von Toleranz und
Rücksichtnahme, Selbstdisziplin und Verantwortungsbewusstsein zu fördern.
Alle, Lehrende, Lernende sowie Eltern, sind aufgefordert, dies zu leben und
möglichen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken.
- In der Verantwortung der Lehrerinnen und Lehrer liegt die gewissenhafte
Wahrnehmung ihres Erziehungs- und Bildungsauftrages, die Förderung der
sozialen Entwicklung der Heranwachsenden und die Offenheit für die
Interessen, Anliegen und Probleme der Lernenden.
- In der Verantwortung der Lernenden liegt es, eine positive Einstellung zum
Lernen zu bilden, Fachwissen zu erlangen, die gesetzten Schulziele erreichen
zu wollen und die Bereitschaft zu entwickeln, sich in die Schulgemeinschaft
einzubringen. Respekt und Rücksichtnahme, Disziplin und Toleranz sowie
verantwortungsbewusstes Handeln sind die Grundlage für Freude am Lernen
und Lehren.
- In der Verantwortung der Eltern liegt die grundlegende Erziehung ihrer
Kinder. Sie unterstützen die Schule bei der Erfüllung ihrer Aufgaben und die
Lernenden bei der Erreichung ihrer Schulziele.
Durch Beachtung dieser Grundsätze kann es gelingen, die Schule zu einem
Lebensraum zu gestalten, der allen Beteiligten gleiche Chancen für ein
selbstbestimmtes Zusammenleben und -arbeiten eröffnet und eine lebendige,
ermutigende Atmosphäre schafft.
6
2.1
Leitziel 1:
Förderung der Entwicklung der Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler
„In einer Gesellschaft, die sich ständig verändert, ist die Fähigkeit, mit Wandel umzugehen, Wandel zu nutzen und zu gestalten, eine der
wichtigsten. Das setzt bleibende Werte voraus, die es dem einzelnen erlauben, sich persönlich zu orientieren und längerfristige
Perspektiven zu entwickeln. Wir sollten wahrnehmen, in wie starkem Maße gerade die heranwachsende Generation bei allem Wandel
nach bleibenden, beständigen Werten, nach Solidarität, nach Ehrlichkeit, Fairness und Gemeinsinn sucht.“
J. Rau 2ooo
Hauptaspekt
Förderung der
Persönlichkeitsbildung im
Hinblick auf
Werteerziehung
und
Orientierungsangebote
Teilaspekte
Orientierungsangebote
Auseinandersetzung mit
unterschiedlichen
Wertvorstellungen und ihnen
zugrunde liegenden Weltbildern
(der Geschichte und der
Gegenwart) zur Findung des
eigenen Standortes
realisierte Konzepte
-
Religiöse Schulwoche (=> 3.3.7)
Praktische Philosophie als Ergänzungsangebot zum
Religionsunterricht
Ökumenische Gottesdienste
Projekt „Natürlich bin ich stark“ (Klasse 6)
Seminar „Liebe, Freundschaft, Sexualität, AIDS“ (8)
Fächerverbindender Unterricht zur Sexualerziehung Jgst. 6 und 9
Klassengemeinschaftsstunden (KlaGS) / Lions Quest
Fremdsprachen F oder L als 2. bzw. 3. Fremdsprache sowie
Spanisch
Praktische Philosophie
Philosophie als ständiges Angebot in der Sek II
Differenzierungsangebote
Fächerverbindender Unterricht zum Nationalsozialismus (9)
Austauschfahrten: GB, F, (Pl)
Englandfahrt der Jahrgangsstufe 8
Austauschfahrten der Bigband
„Schule mit Courage“
Perspektiven
-
(Fort-) Entwicklung des
Konzepts der
Klassengemeinschaftsstunden
7
Einhalten von Regeln für den
Umgang miteinander
Entwicklung von Toleranz,
Hilfsbereitschaft,
Rücksichtnahme und von
Konfliktfähigkeit
Förderung der
Klassengemeinschaft
Förderung der Entwicklung von
Solidarität und Teamfähigkeit
Förderung durch interkulturelles
Lernen
2.2
-
-
Schulordnung / Hausordnung
Klassendienste
Mensaregeln
Projekt „Soziales Engagement“
Integration verschiedenartiger Kinder (z.B. von Kindern mit einem
Handikap, von Kindern verschiedener Nationalitäten...)
Absprachen im Team
Lernende in der Rolle ehrenamtlich Lehrender
EULE, FUCHS, MAUS; Teutolab M, LERNPATEN
EDV-Schulung durch Lernende
jahrgangsübergreifende Förderbänder
Veranstaltungen zum Sozialtraining
AG „Anti-Mobbing“
Klassenteam; Kernteam, Klassentandem (=> 3.2.2.1 )
Erprobungsstufenkonzept (=> 6.1); KlaGS
Projektunterricht; Fächerverbindender Unterricht
Klassenfahrten
a. Fahrt in die nähere Umgebung in der Erprobungsstufe
b. Klasse 8: Seminar `Liebe, Freundschaft, Sexualität, Aids´
c. Studienfahrten der Sek II (=> 5)
Englandfahrt der Jahrgangsstufe 8
Klassen- und Stufenfeiern
Klassenpaten der SV
SV-Konzept (=> 7)
Projekt ´Natürlich bin ich stark`, Theaterwerkstatt Jg. 6
Konzept ´Lernen lernen´
Veranstaltungen zum Sozialtraining
AG „Anti-Mobbing“
Austauschmaßahmen ( F, GB, Pl)
Schulpartnerschaften als unterrichtliche Lernsituation (F, E)
themengebundene Studienfahrten
-
Klassenrat (eingeführt im
Rahmen von KlaGS im
gebundenen Ganztag)
-
Fortentwicklung des
FUCHS-Projektes im
Förderband 7/8/9 sowie der
Lernpartnerschaften
-
Weiterentwicklung
Methodenkonzept
-
Interkulturelles Lernen und
Nutzung neuer Medien
(Fremdsprachen)
8
Leitziel 2:
Leitziel 3:
Lernen durch Lehren
Freude am Lernen –
Freude durch Lernen
„Junge Menschen müssen auch in der Schule gefordert werden. Sie müssen etwas leisten – für sich und andere. Aber Leistungsbereitschaft
und Leistungsfähigkeit gedeihen am besten in Schulen, in denen das Lernen auch Freude macht. Die beste Schule ist doch die, die auch für
das weitere Leben Spaß am Lernen vermittelt.“
J. Rau 2000
Hauptaspekt Teilaspekte
realisierte Konzepte
Perspektiven
Gestaltung des
physischen
Umfeldes
zur Förderung der
Lernfreude
=> 6.1
-
Vom Klassenraum zum
Klassenzimmer
weitere Ausgestaltung der Unterrichtsräume und
der Verkehrsflächen (angesichts der
Baumaßnahmen im Schulzentrum)
Cafeteria/Pausenversorgung/Men => 8
sa
Ausstattung eines jeden
Klassenraums (Intranet,
Medien...)
realisiert, 2 zusätzliche Arbeitsräume auf den oberen Stockwerken
Weitere systematische Schulungen im Umgang
mit Inter-/Intranet als EDV-Konzept
Erscheinung des gesamten
Schulgebäudes und -geländes
Gestaltung des Schulgeländes „Pausenträume“ ( =>
3.7.3); Neugestaltung des Innenhöfe 2010 (GartenAG), Mensadienst
Bemühen um gleichberechtigte Nutzung aller
Spiel- und Lernmöglichkeiten
Bewegungsförderung als Ausgleich in den
Pausen, Aktive Pause
Gestaltung des Schulhofs (Baumaßnahmen
ehemalige „Martinschule“)
-
Schule in der Stadt Rietberg
(„Öffnung der Schule“)
Nutzung der örtlichen Gegebenheiten im Unterricht
(Städt. Strukturen und Probleme als U.gegenstand
z.B. in SoWi/Pol.; Emssee in Bio; Südtorschule als
HOT; Sport); siehe Kap. 3.5.6
-
Ausbau der Kooperationen mit versch. lokalen
Gruppen und Vereinen im Geb. Ganztag
-
Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Rietberg
9
Schaffung eines
lernfreundlichen
Klimas
Leben im Schulzentrum
Zusammenarbeit mit den Grundschulen der Stadt
a. wechselseitige Information
b. Teutolab M
Kooperationen
a. Stadtbücherei
b. TUS Viktoria Rietberg
c. Caritas-Verband GT
d. auf vielfältige Weise zur Berufemesse
- gem. Schulfeste, SV-Café und weitere SVAktivitäten
- gemeinsame Mensa mit der Martinschule
- Berufemesse GNR + Realsch.
(im Aufbau)
-
Gemeinsame Interessenvertretung von
Realschule und Gymnasium (ab 2013/14 auch
Gesamtschule)
Soziale Beziehungen in der
Schülerschaft
klassenübergreifende Lerngruppen wie im
differenzierten Musikunterricht (=> 3.3.5) u.a.; AGs;
Feiern (Altweiber...), Förderbänder; Veranstaltungen
außerhalb der U.-Zeit; Klassenpaten, SV-Gremien,
Bigband und Combo; FUCHS, MAUS,
Schulsanitätsdienst, Sporthelfer, „Ausgezeichnet!“
Betreuung der Mittagspause im gebundenen Ganztag
durch Schüler der Sek. II, Sporthelfer
Fortentwicklung des Konzepts zur
jahrgangsstufen-übergreifenden Gestaltung der
Förderstunden
Soziale Beziehungen in der
Klasse - Förderung der
Klassengemeinschaft
Klassenteam und –tandem (=> 3.2.2.1)
Übergangskonzept GS => Gymn.; Projekt:
„Natürlich bin ich stark!“, Kennenlerntag;
Klassengemeinschaftsstunden mit integrierten
„Lions Quest“-Inhalten; Seminar „Liebe,
Freundschaft, Sexualität“
Beratungslehrersystem
-
Umsetzung und Weiterentwicklung des
Konzepts der Klassengemeinschaftsstunden
Gestaltung der Beziehung
Lehrende - Lernende
Klassenmoderationen ( Beratung)
Förderplanung
Nutzung Schülerfeedback
-
Lernberatung (siehe 3.2.4.3)
10
Gestaltung des
Unterrichts
Beziehung Eltern - Lernende
Informationsveranstaltungen zu päd. Themen
Pflegschaftssitzungen
-
Intensivierung der Zusammenarbeit ElternSchule
Eltern-Lehrer-Verhältnis
(Kommunikation Schule Elternhaus)
Mitwirkungsgremien, Sprechtage, gemeinsame
Sprechstunde des Tandems; Beratung in den
Tandemzeiten am Elternsprechtag; Logbuch
-
Fortentwicklung der Zusammenarbeit mit Hilfe
des Logbuchs
Förderung der Beziehungen
Jugend - Alter
Eule-Projekt; Förderung der Entwicklung des
Sozialverhaltens, der Lernfreude und der
Selbstständigkeit bei den Eule-Lehrenden
Förderkonzept (Anhang „Individuelle Förderung am GNR“ )
Leistungskonzept,
Teilnahme an Wettbewerben,
Parallelarbeiten, Jahrespläne,
Zertifikatemappe als Dokumentation individueller
Leistungen, Auszeichnungstag
Nutzung der Lebenserfahrung der Seniorinnen
und Senioren für den Unterricht
Schulinterne Fortbildungen; FA-Konzept,
Fächerverbindender Unterricht in der Sek. I und II
Kollegiale Zusammenarbeit (Hospitationen)
Halbjahresunterricht in der 9 (statt ein Schuljahr 2
Stunden ein Halbjahr zu 4 Stunden)
Vorbildwirkung der Persönlichkeit der
Lehrenden nutzen (Pünktlichkeit, Planung der
Stunden, Fairness, „Positiv denken“...);
Kompetenz der Lehrenden, päd. Freiheit zu
nutzen
Beschreiten neuer Lernwege durch die
Unterrichtenden im gebundenen Ganztag
Weitere did.-meth. Nutzung der Chancen der
Doppelstunden
Fordern und Fördern
Interessanter, guter Unterricht
-
-
Einheitliche Maßstäbe in der
Beurteilung
Leistungskonzept
Förderung der Hausaufgaben-
Teilelement des “Lernen lernen“ – Konzepts;
Bemühen der Lehrenden um möglichst
einheitliche Anforderungen (Klassenteam)
Begabtenförderung – Erstellen eines
Gesamtkonzepts
Umsetzung der neune Schulordnung
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Kompetenz (siehe auch:
Elternhaus - Schule) / Lernzeiten,
Einheitliche Erziehungsmaßstäbe
im Unterricht
Angebote des Beratungsteams
Inhalte der WoLF-Stunden
Absprachen über Dauer, HA-Heft / Logbuch,
Kontrolle... als regelmäßige Tandemaufgabe; Arbeit
in den Fächern (WoLF)
Absprachen im Kernteam, Konferenzen, kollegiale
Absprachen; verbindliche Vorgaben für die Arbeit in
Teamstrukturen ( Handreichung)
12
3.
Unterricht am GNR
3.1 Allgemeine Leitsätze zum Unterricht am GNR
Unterricht ist das zentrale Arbeitsfeld der Schule.
Unser Bestreben ist es, möglichst guten, richtliniengemäßen Unterricht zu erteilen, durch Fördern und
Fordern einen möglichst hohen Lernerfolg unserer Schülerinnen und Schüler zu erreichen und sie in
ihrer Entwicklung zu unterstützen.
3.2. Pädagogische Schulentwicklung als Kern einer `Selbstständigem Schule´
Bei der Teilnahme am Modellprojekt des Landes NRW ´Selbstständige Schule´ leitete uns das Ziel,
unsere Schule weiter zu entwickeln. Hierbei wurde schnell deutlich, dass es zur Erreichung unserer
Ziele einer neuen Form solidarischen Denkens und Handelns aller am Bildungsprozess Beteiligten und
für die Funktionsfähigkeit unserer Schule Verantwortlichen bedarf. Eine solche Solidarität drückt sich
aus in einer von allen Personen, Gremien und Institutionen empfundenen und gelebten Verantwortung,
die sich an den Leitzielen der Schule orientiert.
Eine in diesem Sinne verstandene Verantwortung verlangt ein hohes Maß an Identifikation mit
unserem Gymnasium und eine damit verbundene Bereitschaft aller Personen und Gruppen, ihren
sichtbaren und wirksamen Beitrag zu den Zielen der Arbeit an unserer Schule zu erbringen.
Nach Auslaufen des Modellprojekts des Landes besteht in allen schulischen Gremien Einigkeit darin,
die selbst gesetzten Entwicklungsschwerpunkte weiter zu verfolgen und auszubauen.
3.2.1.
Selbstständigkeit als pädagogisches Ziel
Das GNR nimmt den Begriff der Selbstständigkeit ernst und bestimmt ihn als zentrales Ziel der
Weiterentwicklung der schulischen Arbeit.
Angebunden an die Leitziele
 Förderung der Entwicklung der Persönlichkeit,
 Freude am Lernen Freude durch Lernen,
 Lernen durch Lehren
und
verstehen wir Selbstständigkeit sowohl als Bildungs- und Erziehungsziel als auch als Maßstab für die
Fortentwicklung unserer gesamten Schule.
Mit dem oft unreflektiert gebrauchten Begriff der Selbstständigkeit verbinden wir sowohl
-
die von allen Mitgliedern der Schulgemeinde getragene Gestaltung von Freiräumen im Interesse
der bestmöglichen Förderung
als auch
-
das Ziel der Entwicklung des SELBST unserer Schülerinnen und Schüler, wie es im
nachfolgenden Schema verdeutlicht wird.
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SELBST – Ständigkeit
Selbstkonzept
- Wissen des Lernenden über sich selbst; Selbst-Gewissheit
„Ich weiß, was ich kann.“
„Ich bin leistungsfähig.“
Selbstwertgefühl
- Positive Bewertung der eigenen Person
„Ich werde von meinen Mitschülern / meinen Lehrern geschätzt.“
„ Meine Beiträge sind wichtig.“
„Mit mir arbeiten andere gern zusammen, auch wenn ich nicht der Leistungsstärkste bin.“
Selbstwirksamkeit
- Überzeugung, das gesetzte Ziel durch das erforderliche Verhalten erfolgreich erreichen
zu können.
„Ich weiß, dass ich es schaffen kann, wenn ich mich anstrenge.“
„Wenn ich mein Ziel erreichen will, kann ich besonders gut folgenden Weg wählen…“
Selbst – Ständigkeit
Eigenständigkeit
„Ich erledige eine Aufgabe ohne fremde Hilfe.“
Selbstständigkeit
„Ich schaffe eine Leistung in Abstimmung mit anderen von der Planung bis zum Ziel.“
Selbstbestimmung
„Ich beteilige mich nach genauer Abwägung an der Auswahl, Bewertung und weiteren Planung von …“
3.2.2. Pädagogische Schulentwicklung am GNR – das „2-Säulen-Modell“
Die Möglichkeit, einen nachhaltigen Entwicklungsprozess des Lehrens und Lernens in Gang zu
setzen, der in einer neuartigen Form der Planung, Durchführung und Evaluation des Unterrichts
münden soll, erfordert ein neues Verständnis der Lehrerrolle: Die Lehrenden einer Lerngruppe
verstehen sich als eine Gruppe, die gemeinsam für die Erziehung und Bildung der Lernenden
verantwortlich ist. Um Klassenteams, die aus Einsicht in den Sinn und die Nützlichkeit dieses neuen
Verständnisses von Selbstständigkeit und Verantwortung handeln und nicht nur neue Methoden
anwenden, überhaupt zu konstituieren und als neuartige Form des Unterrichts systematisch an unserer
Schule zu etablieren, haben wir das GNR-Modell entwickelt.
Das Rietberger Modell bezeichnet demnach eine „Selbstständige Schule“, die ihre Leitziele in
wissenschaftlicher begleiteter Praxis selbst entwickelt, umsetzt und evaluiert.
Deshalb verstehen wir uns auch nach dem Auslaufen des Modellprojekts als „Selbstständige Schule“,
wobei in diesem Verständnis mehr enthalten ist als im Begriff der „Eigenverantwortlichen Schule“,
nämlich neben der für uns selbstverständlichen Eigenverantwortung auch die Bereitschaft zu einer
umfassenden selbstbestimmten Planung und Gestaltung von Schule.
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Um unsere skizzierten Ziele zu erreichen, haben wir 2 Qualifizierungssäulen festgelegt:
1. Ausbildung eines neuen, erweiterten Verständnisses
Verantwortlichkeit der Lehrenden i. S. eines „Berufsethos“
des
Handelns
2. Ausbildung von Methodenkompetenz.
GYMNASIUM NEPOMU CENUM
Leitziele:
Freude am und durch Lernen
Förderung der Persönlichkeitsentwicklung
Lernen durch Lehren
Säule I
Säule II
P
Ä
D.
M
E
T
H
O
D
E
N
K
O
M
P
E
T
E
N
Z
T
E
A
M
E
N
T
W
I
C
K
L
U
N
G
SCHULENTWICKLUNG
und
der
15
3.2.1.1. Pädagogische Zusammenarbeit der Unterrichtenden
Durch die Qualifizierungssäule „Pädagogische Teamentwicklung“ wird die Professionalisierung der
Lernenden gefördert. Dies geschieht, wenn die Lehrenden ihre Erziehungsaufgabe gemeinsam als
Team wahrnehmen, geschult sind in der Wahrnehmung der Schülerpersönlichkeit mit all ihren
Entwicklungsmöglichkeiten und -chancen, aber vielleicht auch Rückständen bzw. Defiziten, und
indem sie gemeinsam ein erzieherisches Lehrer-Schüler-Verhältnis entwickeln. Auf Schülerseite wird
hierdurch Folgendes aufgebaut und unterstützt: die Entwicklung von Einstellungen und Haltungen
gegenüber den (Lern-)Aufgaben (Lernbereitschaft, Bereitschaft zu lebenslangem Lernen...), die
Förderung von Bildung im Sinne einer Verknüpfung von sachbezogenen, auf das Selbst bezogenen
und sozialen Haltungen sowie die Entwicklung einer Identität als steuerndem Kern der selbstständigen
Person. Handeln Lehrerteams aus gemeinsamen pädagogischen Interesse, ist dies auch ein
wesentlicher Entwicklungsanreiz für den Lernenden: „Lehrer als Modelle denkender, autonomer
Menschen.“ (v. Hentig)
Bei diesem Prozess unterstützten uns Herr Professor Dr. Peter Schneider (Universität Paderborn) und
Herr Dr. Martin Sabel (Sabel-Consulting GmbH Detmold). Hiermit haben wir eine fundierte
allgemeinpädagogische Qualifizierung mit einer wissenschaftlich gesicherten Praxis verknüpft.
Diese Planung unserer Schulentwicklung mit Hilfe externer Beratung wurde im Rahmen eines
Forschungsprojektes der Universität Bielefeld unter Leitung von Prof. Tillmann evaluiert.
3.2.2.1.1. Organisation der Teams
Da ein Gymnasium durch das Fachlehrer-Prinzip geprägt ist, ist es uns wichtig, dass die erzieherischen
und bildenden Maßnahmen mit allen Kollegen im Team abgestimmt und der Klasse gegenüber als
einheitliche Ziele umgesetzt werden.
Im Schuljahr 2003/2004 wurden in den Jahrgangsstufen 5 und 7 für jede Klasse ein Kernteam aus je 4
Lehrenden gebildet, das an den Teamfortbildungen im Bereich beider „Säulen“, also sowohl im
Bereich der Teamentwicklung wie des Methodentrainings, gemeinsam teilnahm und das Erlernte
unmittelbar in die pädagogische Praxis umsetzte. Aufgrund der positiven Erfahrungen und
Evaluationsergebnisse wurden zu Beginn des Schuljahres 2005/2006 Klassentandems und Kernteams
in der gesamten Sekundarstufe I gebildet.
Die Kernteams der Sekundarstufe I bestehen seither aus 3 Unterrichtenden, nämlich den beiden
Klassenlehrer/innen und einem weiteren Unterrichtenden der Klasse. Nahezu alle Lehrkräfte sind in
Teams eingebunden, die von der Schulleitung im Rahmen der Unterrichtsverteilung im Regelfall für
zwei Jahre gebildet werden.
2 Lehrkräfte bilden die doppelte Klassenleitung – das Klassentandem, sie haben gleichrangige
Bedeutung. Das Tandem hat unteilbare und teilbare Aufgaben: So werden die pädagogischen
Aufgaben in der Regel gemeinsam bearbeitet, die Verwaltungs- und Organisationsaufgaben sind meist
aufteilbar. Gemeinsam werden in jedem Fall die Durchführung der Teamkonferenzen, die Teilnahme
an Klassenkonferenzen und den -pflegschaftssitzungen wahrgenommen.
Das Kernteam tagt in regelmäßigen Anständen, neben unmittelbar aktuellen Handlungsanlässen,
organisatorischen Fragen etc. sichert es insbesonders die pädagogische Schülerberatung, die ein
zentrales Element unserer pädagogischen Schulentwicklung geworden ist. Die Pädagogische
Schülerberatung ist ein differenziertes, in Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn am GNR
entwickeltes Instrument des Kernteams, das nicht zu verwechseln ist mit dem offenen Austausch über
einzelne Schüler.
Zudem ist es Aufgabe des Kernteams, im Austausch mit allen in der Klasse Unterrichtenden – dem
Klassenteam – die Kernteam-Sitzungen vorzubereiten und die jeweiligen Ergebnisse in das
Klassenteam zurückzutragen und die Umsetzung zu sichern, um eine einheitliche pädagogische Praxis
zu gewährleisten.
Eine Fallstudie der Universität Bielefeld hat 2008 ergeben, dass die pädagogische Arbeit im Team auf
breite Zustimmung im Kollegium stößt. Im Schuljahr 2008/2009 wurde das Schülerfeedback zur
Tandemarbeit in den Vordergrund gestellt. Ein wesentlicher langfristiger Entwicklungsschwerpunkt ist
die Schärfung der Wahrnehmung der Teams für die starken Lernenden („Stärken stärken“).
16
3.2.2.1.2. Die Pädagogische Schülerberatung
als Kern der Teamarbeit
Die in die Leitziele
- Förderung der Persönlichkeitsentwicklung
- Freude am Lernen und Freude durch Lernen
- Lernen durch Lehren
gefasste Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern in ihrer konkreten Entwicklung zu einer mündigen
Persönlichkeit Orientierung zu geben, Werte zu vermitteln und sie zu sozialer Verantwortung zu
erziehen, Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit zu veranlagen und zu fördern und
Kompetenzen aufzubauen, ist so schwierig wie allgemein gültig. Konkret wird sie erst in entwickelten
pädagogischen Haltungen und praktizierten Verfahren.
Pädagogisch fördernd wirkende Haltungen (Einstellungen, Verhalten, Maßnahmen) können sich nach
unserer Überzeugung nur in einem ethisch begründeten Grundkonsens der Lehrenden entwickeln, in
dem der Respekt vor der Persönlichkeit und der Würde der Schülerinnen und Schüler nicht nur
Lippenbekenntnis ist. Dazu ist im schulischen Alltag neben einem täglich wirksamen pädagogischen
Austausch das bewusst geführte pädagogische Gespräch unter Kollegen notwendig. Der zentrale Ort
für dieses pädagogische Beratungsgespräch findet sich in der Pädagogischen Schülerberatung (PSB),
die durch gezielte Vorbereitung und klar strukturierte Durchführung stärkend auf den einzelnen Lehrer
wirkt und sein Bewusstsein über die Schülerpersönlichkeiten weitet.
Ziele der Pädagogischen Schülerberatung
„Wer viel mit Kindern lebt, wird finden, dass keine äußere Einwirkung auf sie ohne Gegenwirkung
bleibt.“ (Goethe, Maximen und Reflexionen). In diesem Bewusstsein sind sieben Ziele der
Pädagogischen Schülerberatung formuliert:
Es soll/en
- ein ganzheitliches Bild der Schülerin/des Schülers gewonnen werden,
- Selbstständigkeit und -steuerung im individuellen Entwicklungsprozess gefördert
werden,
- Lernschwächen und -stärken sowie Verhaltensauffälligkeiten erkannt, analysiert und
auf ihre individuellen Ursachen hin überprüft werden,
- gemeinsame Problemlösungen und Entscheidungen für Fördermaßnahmen erarbeitet
werden,
- eine bewusste Gestaltung der personalen Bezüge Lehrer/in - Schüler/in - Eltern
ermöglicht werden,
- eine (Selbst-)Korrektur der Einstellungen und des Lehrerverhaltens ermöglicht werden,
- eine permanente pädagogische Sensibilisierung und Wahrnehmungsschulung der
Lehrer/innen erfolgen.
Eine umfassende, ganzheitliche Sicht auf die Kinder und Jugendlichen kann der einzelne Lehrer in der
Reflexion seiner Unterrichtstätigkeit allein nicht gewinnen. Die Wirksamkeit der Pädagogischen
Schülerberatung entfaltet sich erst dann voll, wenn sie in einem kooperativen Arbeitsstil der
Lehrenden gründet und kontinuierlich im Team durchgeführt wird.
-
-
Aufgaben der Teamkonferenz
Didaktische Koordination
Pädagogische Kooperation
Zeitliche Abstimmung der Jahrespläne
- Pädagogische Schülerberatung
Planung, Durchführung und Auswertung
- Entwicklung einer Leistungskultur nach
ganzheitlich-integrativer
dem Grundsatz `Förderung statt Auslese´
Unterrichtsvorhaben
- Entwicklung
eines
ganzheitlichen
Qualitätssicherung fachlicher Standards
Leistungsbegriffs
Grundlagen der Pädagogischen Schülerberatung
Um die Pädagogische Schülerberatung in einer umfassenden Weise durchführen zu können, werden
verschiedene Wahrnehmungsfelder betrachtet und zueinander in Beziehung gesetzt. Das erfordert bei
den Lehrpersonen Empathie, Unvoreingenommenheit, einen offenen Blick, Kritikfähigkeit, stabile
Werte, Toleranz, Kritikfähigkeit, Konzentration, Erfahrung und Erfahrungswissen.
17
Äußeres Erscheinungsbild
des Kindes/Jugendlichen:
 Aussehen - Physiognomie
 Gang und Bewegung
 Haltung, körperlicher Zustand
 Mimik, Gestik
Sozialverhalten
 Blick, Mimik, Gestik
 Interesse, Engagement
 Kontakt, Offenheit im Auftreten
 Konfliktfähigkeit
 Stellung in der Klasse
Wahrnehmungsfelder
Sprache
 Wortschatz
 Sprachgewandtheit
 Sicherheit
 Wortwahl
Grundgestimmtheit
 Haltung, Blick, Mimik, Gestik
 Konzentrationsfähigkeit
 Interesse - Teilnahmslosigkeit
 Ruhe - Spannung
 Offenheit – Verschlossenheit
 Träumerisch - voll wach
Besondere Talente
Zu diesen Wahrnehmungsfeldern und –aspekten wird ein in der Schule entwickelter
Beobachtungsbogen zum eingesetzt.
Verfahren der Pädagogischen Schülerberatung
Die Handhabung der Pädagogischen Schülerberatung geschieht mittels der Technik des
zurückgehaltenen Urteils und dem Gewinnen einer gemeinsamen Einschätzung („Verbildlichung“).
Die Teamkonferenz als Organisationsrahmen der kontinuierlichen Pädagogischen Schülerberatung
setzt eine klare, verbindliche Struktur und entsprechende Konferenztechnik voraus, mit Hilfe derer
sich sinnvolle, effektive und Zeit sparende Routinen der Schülerberatung entwickeln können.
Konferenzleiter/in
–
leitet das Gespräch, gibt ggf. Vorinformationen
Protokollführer/in
–
hält Entscheidungen fest, „Gedächtnis des Teams“.
Gemeinsames Bewusstsein: Phase der Information und Beschreibung
Charakterisierung:
Versuch, ein einheitliches Bild zu erstellen: Informationen und Beobachtungen ordnen,
aufeinander beziehen; nachfragen, präzisieren
Erstellen eines differenzierten Persönlichkeitsbildes nach fachlichen, sozialen und
individuellen Aspekten
Diagnose:
Hauptgesichtspunkte und -probleme formulieren,
Konsequenzen und Möglichkeiten erörtern : Maßnahmen und Problemlösungen entwickeln
und durchdenken, Verantwortlichkeiten festlegen, Förderplan erstellen, Wirkungen
abschätzen,
Entscheidung: Durchführung der Lösung beschließen (ggf. Beteiligung der/des Schülers/in);
Rückmeldung festlegen (nächster Konferenztermin)
Unter den gegenwärtigen Zeitbedingungen ist es nur möglich, über einige wenige Schülerinnen und
Schüler in dieser Weise zu beraten. Allerdings ist hier ein „Transfereffekt“ erkennbar: Die Schulung
der Beobachtung wirkt nach dem Prinzip des Exemplarischen zurück und erhöht so die kritische
Empathie- und Beobachtungskompetenz der Lehrerinnen und Lehrer, die dann allen Schülerinnen und
Schülern zugute kommt.
Die Pädagogische Schülerberatung wirkt auf zwei Seiten: Während einerseits Erziehung und
Förderung der Schülerpersönlichkeit im Mittelpunkt stehen und Verhaltensänderungen erkennbar
werden, erfährt andererseits der Lehrende eine Weitung seiner Wahrnehmungs- und
Beobachtungsfähigkeit, seiner Sensibilität und Empathiefähigkeit und eine Verbesserung seiner
Aufmerksamkeit für die gesamte Schülergruppe. Es entsteht zudem mehr Offenheit, Sicherheit und
Begründungstransparenz in Elterngesprächen. Nicht zuletzt wird das gegenseitige Vertrauen in der
Beziehung von Schülern, Eltern und Lehrern gestärkt.
18
3.2.2.2. Methodentraining
Im Rahmen des Modellprojekts Selbstständige Schule haben wir das Angebot der Regionalen
Steuergruppe angenommen und das Modell der Methodenschulung eingeführt. Trainingsbausteine zur
Entwicklung der Methodenkompetenz, der Teamfähigkeit, der Förderung der Kommunikation und des
´Eigenverantwortliches Arbeitens´ wurden mit Trainerinnen aus dem Kreis Herford durchgeführt. Was
die Lehrenden in den Fortbildungsbausteinen erfahren haben, setzten sie nicht nur in ihren
Lerngruppen um, sondern nahmen dies auch als Grundlage für die Weiterentwicklung des Unterrichts
der gesamten Schule. Hierbei knüpften wir an mehrjährige Erfahrungen mit unserem schulinternen
Methodencurriculum an. In Abstimmung mit den Trainerinnen, der schulischen Methoden-AG und
koordiniert durch die schulische Steuergruppe haben wir ein Methodencurriculum (weiter-)entwickelt,
das auf die Bedürfnisse des GNR abgestimmt ist.
Ein „Lernen lernen“ - Konzept, in dem es um das bloße unterrichtliche Abarbeiten von Bausteinen
geht, beabsichtigen wir nicht, sondern die Entwicklung einer neuen Lern- und Leistungskultur mit
dem Ziel, dass die Lernenden ihr eigenes Lernen reflektierter, effektiver, nachhaltiger und
selbstbestimmter gestalten können. Dies erreichen wir nicht, wenn methodisches und fachliches
Lernen nebeneinander und manchmal auch unverbunden durch den Lehrenden initiiert werden. Wir
erreichen unsere Ziele, wenn der Regelunterricht selbst sich zu verändern beginnt, wenn also
Situationen geschaffen werden, die sowohl selbstständiges und eigenverantwortliches wie auch
fachlich anspruchsvolles Lernen miteinander verknüpfen. Dass dies nicht von den methodischen
Vorlieben einzelner Lehrkräfte abhängt, sondern als systematisch geplanter Veränderungsprozess der
ganzen Schule verstanden wird, sichern wir dadurch, dass an zentralen Methodentagen alle Lernenden
in ihren Klassen durch das Tandem den im Methodenkompetenzcurriculum vorgesehenen Baustein
erarbeiten, der anschließend im Fachunterricht fruchtbar wird (siehe Kap. 3.3.1.).
Besondere Kompetenzen, die ein Lernender im Rahmen der Methodenschulung erworben und die er
im Regelunterricht gezeigt hat, werden durch ein Zertifikat honoriert und Bestandteil der persönlichen
Zertifikatemappe.
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3.2.3.
Gebundener Ganztag am GNR – Pädagogische Schulentwicklung im Ganztag
3.2.3.1 Entscheidung für den
„Gebundenen Ganztag“
„Der Rat beschließt, das Städtische Gymnasium
Nepomucenum Rietberg, beginnend mit dem 5.
Jahrgang, ab dem Schuljahr 2010/2011 als
Ganztagsschule zu führen und hierzu die
notwendigen sächlichen Voraussetzungen zu
schaffen.“
(Einstimmiger Beschluss des Rates der Stadt Rietberg vom 29.4.2010,
keine Enthaltung)
In der festen Überzeugung, dass der heute geltende
Bildungs- und Erziehungsauftrag eines Gymnasiums
am besten im Ganztagsbetrieb zu realisieren ist, dass
die individuelle Entwicklung der Kinder in
besonderer Weise ganzheitlich gefördert wird und
dass ferner die alltägliche Belastung durch „G8“ im
Ganztagsbetrieb deutlich reduziert werden kann, hat
sich die Schulkonferenz des GNR am 24.2.10 nach
einem einjährigen Entscheidungsprozess und nach
der Entwicklung des schulischen Rahmenkonzepts
für die Einführung des Gebundenen Ganztags zum
Schuljahr 2011/12 entschieden.
3.2.3.2. …
20
3.2.4. Arbeitsplan zur weiteren Verbesserung der schulischen Arbeit
Vor dem Hintergrund der erweiterten Gestaltungsfreiheit der Schulen kommt der selbstbestimmten
Planung der schulischen Veränderungsprozesse eine wachsende Bedeutung zu. Sie ist ein zentrales
Element der Entwicklung der gesamten Schule. Die Eigenverantwortlichkeit versetzt die Schule in die
Lage, flexibler auf anstehende Veränderungen zu reagieren und den Arbeitsprozess passend auf die
konkrete Situation zu beziehen. Der Arbeitsplan sichert, dass die Ziele und Vorstellungen, die im
Schulprogramm festgeschrieben sind, verbindlich und in einem systematischen Prozess realisiert
werden. In einem so verstandenen Arbeitsprozess hat die Fortbildungsplanung eine zentrale, wenn
auch dienende Funktion.
3.2.4.1. Schwerpunkte der Arbeits- und Fortbildungsplanung in den
ersten 4 Jahren der Teilnahme am Modellprojekt
Im Rahmen der „Selbstständigen Schule“ wurden die Entwicklungsschwerpunkte durch
Fortbildungsmaßnahmen gestützt:
1. Teamentwicklung (siehe Kap. 3.2.2.1. )
Durch mehrere Fortbildungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Uni Paderborn wurden die
skizzierten Teamprozesse initiiert, die Teamarbeit eingeführt und etabliert. Begleitet wurde der
Umsetzungsprozess durch Coaching-Maßnahmen.
2. Methodenschulung (siehe Kap 3.2.2.2. )
In vier 2-tägigen Fortbildungen wurden die Teams geschult. In schulinternen Maßnahmen wurde das
Gelernte mit unserem schulinternen Methodencurriculum vernetzt. Durch weitere Arbeitsprozesse in
den Kernteams und den Fachgruppen wurde ein breiter Transfer in den unterrichtlichen Alltag
erreicht.
3.2.4.2. Arbeits- und Fortbildungsplanung 2006/7 – 2008/9
Die Verstetigung des Erreichten und die Sicherung der Umsetzung in den pädagogischen Alltag waren
in diesem Zeitraum Schwerpunkte. Die Planung wurde offen gestaltet, um auf die von außen
vorgegebenen Veränderungsanforderungen flexibel reagieren zu können. Im Anschluss an die erste
Phase im Modellprojekt ergab eine Befragung der Lehrenden besonderen Entwicklungsbedarf in
folgenden Bereichen:
1. Verbesserung der diagnostischen Kompetenzen der Unterrichtenden zur Unterstützung der
erzieherischen Arbeit, dem durch folgende Maßnahmen entsprochen wurde:
- durch eine Schulinterne Fortbildung im Januar 2007 zur Förderung der diagnostischen
Kompetenz, bei von Lehrenden benachbarter Förderschulen unterstützt wurde,
- durch fortwährende Kontrolle der pädagogischen Arbeit der Kernteams
(Stufenkoordination, SL, StG) sowie gelegentliche Coachings,
- durch zwei ganztägige Fortbildung zur Binnendifferenzierung (in Fachgruppen);
2. Fortlaufende Überarbeitung, Ergänzung und Evaluation des Methodencurriculums, dem durch
folgende Maßnahme entsprochen wurde:
- Anpassung des Methodencurriculums an G8 (verabschiedet);
3. Unterstützung der Entwicklungsarbeit der Erprobungsstufe
- Umfangreiche, wiederkehrende Evaluationen zur Arbeit in den Profilen (Schüler- und
Elternbefragungen); daraus abgleitet:
- Entwicklungsarbeit in den betroffenen Fachschaften;
4. Vorträge zu aktuellen allgemeinpädagogischen Fragen (z.B. durch Prof. Ziehe zum „Neuen
Sozialisationstypus“).
Weitere unterstützende Maßnahmen:
5. Mitglieder der Schulleitung wurden im Rahmen des Modellprojekts zu „Qualitätsberatern“
ausgebildet, um die Qualitätsentwicklung und –sicherung besser leisten zu können.
6. Drei Lehrende wurden zu Evaluationsberatern ausgebildet.
7. Mehrtägige
Fortbildungsmaßnahmen
zu
Fragen
der
Organisationsentwicklung
(Unternehmensberatung Dyrda) mit dem Ziel, Arbeitsabläufe effizienter und schlanker
zugestalten und die Informationsflüsse zu optimieren.
3.2.4.3. Arbeits- und Fortbildungsplanung 2009/10 – 2010/11 – 2011/12
Folgende Schwerpunkte wurden in den schulischen Gremien abgestimmt:
Individualisierende Lernformen:
21
-
-
Nach Vorplanung in der Steuergruppe und der Zustimmung der Lehrerkonferenz fand
eine halbtägige Auftaktveranstaltung am 9. Dezember 2008 statt. Wegen zu großer
Doppelungen mit den vergangenen Fortbildungen wurde dieser Fortbildungsstrang nicht
weiter verfolgt.
Ganztägige FB zur Binnendifferenzierung Rosendienstag 2009
Pädagogische Gestaltung des Ganztags
1. Rhythmisierung
Der Unterricht in Doppelstunden ist nach der Erprobung im Schuljahr 2009/2010
fester Bestandteil der Schulwirklichkeit. Die Einführung des A- und BWochenmodells im Schuljahr 2011/12 unterstützt dies.
2. Pädagogische Förderung im Ganztag – Erweiterung der Förderbänder
Die Fach-Förderbänder der Jahrgangsstufen sind im Schuljahr 2008/09 erweitert
worden, sie werden für mehrere Jahrgangsstufen parallel geblockt. Hierdurch ergeben
sich erweiterte Möglichkeiten:
i. Stärkenförderung in nicht-fachgebundenen Gruppen (z.B. Forscher-Gruppen)
ii. Einbindung bisheriger AGs, die insbesondere auch dem Leistungsfortschritt
der TeilnehmerInnen verpflichtet sind
iii. Gruppen zum Erwerb von Zertifikaten (DELF, Cambridge)
iv. Jahrgangsstufen-übergreifende Einbindung des FUCHS-Projektes, bei dem die
Tutoren wie auch die Lernenden gefördert werden
v. Einbeziehen von individualisierten Lernformen
vi. Expertenprojekt
Neben der Stärkung des sozialen Miteinanders in der Schule erhoffen wir uns
hierdurch auch eine Entlastung der Lernenden angesichts G8.
Unterstützung des Konzepts der KlaGS-Stunden durch dreitägige Fortbildungen aller
Tandems der aktuellen 5 und 6 im Juli und November 2011 „Lions Quest“.
Teilnahme an der „Komm-mit-Initiative“ des Landes
Das Förderkonzept wird in Kooperation mit anderen teilnehmenden Schulen
überarbeitet und fortentwickelt. Eine AG von 10 Lehrenden arbeitete an der Planung,
Umsetzung und Auswertung der Maßnahmen. Einen Arbeitsschwerpunkt der Gruppe
bildete die Entwicklung und Begleitung des Förderbandes und des Förderkonzeptes
(siehe Kap. 3.5).
Teilnahme am Projekt PARS (Panel Study at the Research School „Education
and Capabilities“ in North Rhine-Westphalia) der
Technischen
Universität Dortmund und der Universität Bielefeld, eine
Längsschnittuntersuchung mit dem Ziel, die Auswirkungen
differenter Lern- und Bildungschancen beim Übergang von der
Schule in die Arbeitswelt unter dem Aspekt der
Verwirklichungsgerechtigkeit zu untersuchen. Die ersten
Rückmeldungen sind im Herbst 2010 zugegangen und bestätigen uns im Wesentlichen
in unserer Arbeit.
Weitere Aufgaben im Bereich der Arbeitsplanung sind durch das Land aufgegeben:
- Weiterentwicklung schulinterner Curricula, nachdem die Kernlehrpläne für alle
Unterrichtsfächer erlassen wurden,
- Pädagogische Gestaltung des Übergangs von der Sek I in die Sek II angesichts G8,
besonders für die Doppeljahrgangsstufe.
3.2.4.3. Arbeits- und Fortbildungsplanung 2012/13 – 2013/14
Die Lehrerkonferenz hat die Lernberatung als Schwerpunkt der Fortbildungen für diese zwei
Schuljahre bestimmt. Unter Leitung des Schulpsychologen Herrn Betscher wird dies auf zwei Wegen
realisiert:
- Eine Gruppe von 20 Lehrenden nimmt an einer intensiven Schulung zur Einführung in
die ziel- und ressourcenorientierte Beratung teil, die an 10 Nachmittagen stattfindet. Die
Teilnehmer verpflichten sich, ihre Erfahrungen an alle Kolleginnen und Kollegen
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weiterzugeben und während der zwei ganztägigen Fortbildungen als Multiplikatoren
mitzuwirken.
- An zwei ganztägigen schulinternen Fortbildungen wird das gesamte Kollegium zu dieser
Thematik geschult.
Nach Abschluss dieses Fortbildungsblocks wird die Institutionalisierung der Lernberatung am GNR
diskutiert und beschlossen, so dass am Ende des Schuljahres 2013/1014 die Lernberatung ein festes
Element der schulischen Praxis werden wird, das unsere Beratungstätigkeit erweitert.
Das Konzept der Begabtenförderung am GNR wird von einer AG überarbeitet und ergänzt. Ab Ende
des Schuljahres 2013/1014 wird dieses erweiterte Konzept dann ebenfalls realisiert werden.
Evaluation 2009 – 2013
Neben den Maßnahmen der Qualitätssicherung durch die Auswertung der Ergebnisse der Zentralen
Prüfungen und des Zentralabiturs stehen größere Evaluationsprojekte:
1. Externe/interne Evaluation durch Fallstudiengruppen der Uni Bielefeld in
Zusammenarbeit mit der Steuergruppe
a. zur Wahrnehmung und die Akzeptanz der Teamarbeit in der Schülerschaft
(2009/10)
b. zur Evaluation der Arbeit als FUCHS (2010/11)
c. zur Evaluationen des Gebundenen Ganztags
i. AG-Bereich (2010/11)
ii. Konzept WoLF-Stunden (2011/12)
d. zum Schulklima 2013 (Anti-Mobbing-AG)
2. Externe Evaluation des Jahres-Arbeitsmodells durch den Lehrstuhl Prof. Peek (Universität
Köln)
3. Interne Evaluationen zu verschiedenen Maßnahmen zur Pädagogischen Gestaltung des
Ganztags
4. Weiterhin interne Evaluationen der Maßnahmen zur Gestaltung der Förderbänder.
Selbstverständlich werden die Evaluationen, die in verschiedenen Bereichen die schulische
Entwicklung bisher schon begleitet haben, weiter fortgeführt (Arbeit der Klassenteams, kollegiale
Zusammenarbeit und kollegiale Fortbildung, Schulklima, Mobbing-AG…).
…
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