Gastrointestinaltrakt

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Gastrointestinaltrakt
Motilitätsmuster
Vorkommen
Funktion
Peristaltik
Ösophagus
Magen
propulsiv:Transport
nicht prop:Durchmischung
Rhythmische
Segmentation
Dünndarm
Dickdarm
Durchmischung
Pendelbewegung
Dünndarm
Dickdarm
Längsverschiebung
über Chymussäule
Tonische Kontraktion
Sphinkteren
Verschluß
PATHOLOGIE DES ÖSOPHAGUS
Symptom der DYSPHAGIE. Subjektives Gefühl der erschwerten Passage, des Steckenbleibens fester oder flüssiger Nahrung.
Häufige Begleitsymptome: Odynophagie, Sodbrennen, Speichelfluß Brechreiz,
Regurgitation.
Von der ösoph. Dysphagie die oropharyngeale Dysphagie abgren-zen.
Ösophageale Dysphagie
oropharyngeale Dysphagie
I Organische Ursachen
maligne Tumoren
Karzinome,Sarkome,Lymphome
Malignome
pharyngeal, ösophageal
Melanome,Metastasen.
Benigne Tumoren
entzündliche Schwellung
Leiomyome,Neurofibrome,Lipome
Tonsillitis,Pharyngitis
Hämangiome
benigne Stenosen
peptisch,entzündlich,ulcerös
Zungengrundaffektionen
Allergie,Blutung
strahlen,postop.
Ösophagitis
Soor,bakteriell,viral,medik.
retrophar.Raumforderung
Abszeß,Blutung,Lymphknoten
Anomalien
Struma,Osteophyten,Zenker
1.
Divertikel,Membranen,Ringe
Fremdkörper
Ösophaguskompression
II. Funktionelle Ursachen
Primäre Motilitätsstörungen
Pharyngeale Paralyse Achalasie,diffuser Ö.spasmus hyperkontraktiler Ö.
Sekundäre Motilitätsstörung
Hypermotilität: LE,PAN,Hyperthyreose
Hypomotilität: Sklerodermie Bleiintox.
Hypothyreose.
ÖSOPHAGUS ANATOMIE,PHYSIOLOGIE
UND PATHOLOGIE
ZUSAMMENFASSUNG
ANATOMIE: Im hinteren Mediastinum gelegener ca. 25cm langer
Muskelschlauch, Verbindung zwischen Pharynx und
Magen.Äußere Längs-, mittlere Ring-, submucöse Längsmuskelschicht,nicht-verhornendes Plattenepithel,
Innervation durch N.Vagus (+) und Sympathicus (-).
Wichtigster Nervenplexus: Pl.myentericus (Auerbach)
zwischen Längs- und Ringmuskulatur.
Pars cervicalis: oberer Ö.sphinkter, Laimerdreieck
Pars thoracica. Ca.16 cm zwischen Aorta u. Trachea
Pars abdominalis: Zwerchfellschlinge, Venenpolster
untere Ö.sphinkter.
Engen des Ö.:
1. Oberer Ö.sphinkter
2. Aortenenge
3. unterer Ö.sphinkter.
Physiologie: normalerweise propulsive Peristaltik. Nahrungstransport auch gegen die Schwerkraft(sog. Primäre
Peristaltik). Bei Reflux oder Obsruktion kurzstrekkige Propulsion(sek.Peristaltik).
2.
Motilitätsmuster des GI-Traktes: propulsiv
Segmentation, Pendel
tonische Dauerkontr.
Pathologie:
Divertikel:Pulsions-und Traktionsdivertikel
= Ausstülpung aller Wandschichten(echtes D)
Ausstülpung der Sub-Mucosa durch Muskellücken (falsches D.)
Zenkerdivertikel Beispiel für falsches
D.
Traktionsdivertikel z.B. an trachealen
Ln
Ö.varizen: submucöse venöse Krampfadern als Umgehungskreislauf bei portalem Hochdruck.
Im unteren Ö. 50% Letalität bei Blutung.
Akuttherapie Sklerosierung od. Ballonsonde
medikamentös Somatostatin
Anschlußtherapie Sklerosierung od. Gummibandligatur.
Hiatushernie: Axiale,paraösophageale oder kombinierte
Hernie.Komplikationen wie Refluxösophagitis, Strikturen, Barrett-Ösoph.
Barrett-Ulcus.Hieraus in 10% Adenoca.
Pathologie des Ösophagus
Refluxkrankheit: Pysiologischer Reflux z.B.nach Wein
Pathol.Reflux bei gestörtem Verschluß des UÖS
Leitsymptom Sodbrennen. DD Stenokardie
DD diffuser Ösophagusspasmus oder hyperkontraktiler Ös. Diagnose der R. endoskopisch
wenn Ösophagitis oder mit Langzeit-pH-Metrie
Ther. Säureblocker, Prokinetika, chirurgisch.
Ösophagus-Ca :
Ätiologisch Alkohol, heiße Getränke, Rauchen.
Verätzungen, Barrett. Lokal.meist im Bereich
der 3 Engen. Distal meist Adeno-Ca. Proximal
meist Plattenepithel-Ca. Frühe Metastasierung
Symptom Dysphagie, Diagn. Endo und Rö.
Therapie operativ, Strahlung(Plattenepith.)
Palliativ mit Laser, APC, Stent.
Achalasie: Degeneration des Pl. Myentericus im unteren Ösoph.
Mangelnde Erschlaffung des UÖS.beim schlucken, er-
höhter Ruhedruck. Hypermotile-hypomotile-amotile
Phase.Komplikation: Aspiration, Karzinom. Diagnose
radiologisch, endosk. Ausschluß Ca. Therapie: Dilatation, Botulinustoxin, Myotomie. Selten Erfolge mit Nifedipin.
Mallory-Weiss-Syndrom:
Im Verlauf von heftigem Erbrechen Einriß am gastroösophagealen Übergang mit uu. letaler Blutung aus
arteriellen Gefäßen. Theapie mit endo. Unterspritzung.
4.
MAGEN
Anatomie:
Sackförmige Erweiterung des oberen Verdauungskanals mit ca.
1.5 Liter Fassungsvermögen. Überwiegend links der Wirbelsäule,
im linken Hypochondrium. Peritoneum fehlt im Bereich der Kardia und des
dorsokranialen Korpus. Duodenum beginnt ab Pyloro-duodenalem Übergang, CForm, teils retroperitoneal. Im C liegt das Pankreas.
Kardia: Übergang vom tubulären Ösophagus zum Magen
Fornix oder Fundus: oberhalb der Kardia, das Magendach
Korpus: vom Fundus bis zum Antrum, Grenze in Höhe Angulus
Antrum: bis zum Pylorus, ab dort Bulbus duodeni.
Im Epigastrium liegt der M. direkt der Bauchwand an.
Blutversorgung des M. aus dem Trunkus coeliacus( A.gastrica sin.,
A.gastrica dex. aus A.hepatica, Äste aus A.lienalis.
Die Venen laufen in die V.porta.
Zelltypen im Magen:
Kardia: mukoide Drüsen zur Schleimbildung
Fundus, Korpus: Parietalzellen zur Salzsäurebildung, Intrinsic
Faktor
Hauptzellen zur Pepsinogenbildung
Antrum, Pylorus: mukoide Drüsen, G-Zelen zur Gastrinbildung
Wandschichten des Magens: Bauchfell(Serosa), Längsmuskulatur,
Auerbachplexus, Ringmuskulatur, innerer Nervenplexus, Schleimhautmuskelschicht(längs), Mucosa.
5.
Physiologie des Magens
Motorik:
Passiert ein Bissen den unteren Ösophagus, erschlafft
die Kardia und kurze Zeit der ganze Magen. Dehnung
und Berührung der M.Wand erzeugen starke Motorik
(Durchmischung und Propulsion).Direkt reflektorisch
und durch Mitwirkung des GASTRINs. Peristaltik stoppt
am Pylorus. Entleerungszeit abhängig von der Füllung,
Hälfte in ca. 20 min.
Förderung der Motorik: mechanische Reize, efferente Vagusäste,
die nach Geruchs und Geschmackreizen aktiviert werden
Psychische Faktoren, niedriger Blutzucker.
Hemmung der Motorik: Reflexe, deren Afferenzen aus dem Dünndarm
kommen(Wanddehnung, nichtisotones, saures, oder amino
säurehaltige Säfte, sowie Fette. Schmerzen hemmen
über den Sympathikus.
Magensaft:
Pro Tag ca. 3 Liter. Wesentliche Bestandteile:Pepsine
Schleim, Salzsäure.
Pepsine entstehen aus Pepsinogen im sauren pH. Max.
pH-Wert= 1! Dies bewirkt Denaturierung und ist bakterizid.
Bildung der HCl in Belegzellen(Parietalzellen)
Carbonanhydrase bildet HCl und Bikarbonat, aktiv Sekr
Bildung der Pepsinogene in Hauptzellen
Bildung des Schleims und des intrinsic-Faktors in
sog. Nebenzellen
Drei Phasen der Magensaftbildung:
1. Psychisch nervale Einflüsse: Geschmack, Geruch, Sehnerv, Emotionen, Aggressionen. N.vagus setzt dabei GASTRIN frei.
2. Lokale Einflüsse: Speisen im Antrum(mechanisch, chemisch) setzten GASTRIN
frei, ins Blut, von dort Sekretions-steigerung. Histamin starker Säurebildungsreiz.
3. Intestinale Einflüsse: Durch ähnliche Faktoren werden im Duodenum Sekretin, P-Ch. Freigesetzt, diese hemmen via Blut die Magensaftbildung.
6.
Pathologie des Magens
Gastritis Unterscheidung in akute und chronische G.
akute G.: schmerzhafte, plötzliche Entzündung der Schleimhaut
Ungleichgewicht schützender zu schädigender Faktoren
ödematöse, erosive oder hämorrhagische Entzündung
Klinik mit Erbrechen, Schmerzen, u.U. Hämatin
Schleim
Bicarbonat
epitheliale
Zellbarriere
NSAR, Alkohol
Nikotin, H.p.
Durchblutung
der Mucosa
protektive Faktoren
Gallereflux
aggressive Faktoren
HCl
Pepsin
Gastritis
akute Gastritis
ödematös
erosiv
hämorragisch
chronische Gastritis
Typ A
TypB
Ursachen der akuten Gastritis:
medikamentös:
ASS, NSAR, Corticoide, Zytostatik
allgemeine U:
Verbrennung, Polytrauma, schwere Allgemeierkr.
Vaskuläre U:
Ischämie
Typ C
toxische U:
Urämie, portale Hypertension, Alkohol
infektiöse U:
Bakterien, Viren
iatrogene U:
Magensonden, Sklerotherapie, Radiatio
7.
Pathologie des Magens
Chronische Gastritis: langanhaltende Entzündung der Mucosa,
meist keine spezifischen Symptome, Dyspepsie durch
Motilitätsstörungen. Ausnahme H.p.-Gastritis.
Diagnose nur histologisch möglich. Lymphozytäre
Infiltration der Mucosa.
Ätiopathogenetische Klassifikation:
Autoimmungastritis: Typ A
bakterielle Gastritis: Typ B
Kombination: Typ A/B
chemisch-toxische G.: Typ C
Intestinale Metaplasie bei chr. Gastritis mit erhöhter Gefahr
der Karzinombildung.
Typ I: Dünndarmmucosa
Typ II: inkomplette intestinale Metaplasie
Typ III: kolische Metaplasie
TYP A Gastritis: 5%, Blutgruppe A, gastrale Antikörper, Parietalzell AK,
TYP B Gastritis: 80%, Helicobakter pylori, oro-orale oder fäkoorale Infektion, neutralisiert HCl mit Hilfe der
Urease (Bildung von Ammoniak aus Harnstoff).
Beziehung zu anderen Magenerkrankungen: Riesenfaltenmagen, chronische Erosionen, Ulcus ventriculi,
Ulcus duodeni, Magencarzinom.
TYP C Gasrtitis: pathologischer duodeno-gastraler Gallereflux
und oder NSAR.
Therapie:
Typ A ohne relevante Therapiemöglichkeit,
Typ B Eradikation des Keims mit Triple-Therapie
Typ C H2-Blocker, Weglassen der Schädigung, Propuls.
MAGENULCUS: Scharf begrenzter Schleimhautdefekt bis mind.
Submucosa (Erosion nur in Mucosa). Endpunkt verschiedener Noxen, 50 Neuerkrankungen/100 000 Pers.
Weltweit fast nur in Industrienationen, bei Arbeiter
weniger bei Akademikern.
Endogene Faktoren: Galle, Gastritis, H.p., Störung der Motilität und Mucosadurchblutung. Gastrinom. Hyperparathyreoidismus.
Exogene Faktoren: Rauchen, Alkohol, Psyche, NSAR
8.
Magenulcus:
Klinik: epigastrische Schmerzen, ohne Beschwerden, Hb-Abfall
Erbrechen bei Magenausgangsstenose, Inappetenz.Zuerst
Viszeralschmerz(schlecht lokalisierbar).
Anamnese: Medikamenteneinnahme, Nikotin, Vorgeschichte.
Diagnostik: Röntgendoppelkontrast, Endoskopie (Goldstandard)
hierbei auch Entnahme von PE(Probeexzision) möglich.
Sonographisch nicht feststellbar.
Differentialdiagnose: Pancreatitis, Herzinfarkt, Gallenkolik
Komplikationen:
Ulcusblutung: 22% aller oberer intestinaler Blutungen. Bluterbrechen oder Teerstuhl, spritzende Blutung oder Sickerblutung nach Forrest. Therapie endoskopisch oder chirurgisch,wenn zu stark bzw. nicht einsehbar.
Ulcus Dieulafoy in Mucosa.
Perforation: Wandnekrose mit Lumeneröffnung in die Bauchhöhle. Freie bzw.
gedeckte Perforation. Diagnose durch Rö-Abdomen(freie Luft). Perf. wird
durch Andauung ung und gestörte Durchblutung begünstigt. Typisch ist Peritonitis.Fistelbildung möglich. Therapie durch Chir-urgie in Kombination
mit Antibiotika. Ggf. konservative Therapie wie bei Ulcus(10% Letalität).Schmerzcharakter stechend, lokalisierbar.
Magenausgangsstenose: bei chron. Ulcusleiden, narbig oder entzündlich.
Erbrechen, Gewichtsverlust, Dehydra-tation. Diagnose radiologisch oder
besser endoskopisch. Karzinom? Therapie durch parenterale Ernährung,
Säure-blockade, Keimeradikation(bei entzündlicher Stenose), oder endoskopisch-interventionell bzw. chirurgisch Zuerst endo.Ballondilatation, dann
cirurgische Magen-teilresektion oder Pyloroplastik.
Therapie: Hemmung der Säuresekretion, Sulfatierte Disaccaride
(Ulcogant), Antacida, Wismut.
Endoskopische Therapie der Ulcusblutung:
Gewebekleber, Fibrinkleber, Vasokonstriktiva, Elektrokoagulation Laser, Clips.
9.
MAGENTUMOREN:
gutartig 10%, bößartig 90%.
Gutartige T: epithelial (hyperplasiogener Polyp, Adenom)
mesenchymal( Myom, Fibrom, Angiom, Neurinom)
Bößartige T: Karzinome, Metastasen, Sarkome, maligne Lymphome
A.
Gutartige „Magenpolypen“:
Adenome haben je nach Größe Entartungstendenz, sog. AdenomKarzinom-Sequenz wie im Colon.
Unterscheidung in neoplastische und nicht-neoplastische Polypen
Neoplastisch: Adenome, Karzinoide, Leiomyome, neurogene Tumoren
Nicht neoplastisch: Korpusdrüßenzysten, hyperplastischer Polyp,
heterotopes Pancreasgewebe, Lymphfollikel, fokal
foveoläre Hyperplasie, Riesenfaltenmagen.
B.
Bößartige Magentumoren:
Karzinome meist AdenoCa.(papillär, tubulär, Siegelringzell), in
über 20% auch undifferenziert.
Präkanzeröse Bedingungen: Barrett-Ösophagus, Riesenfaltenmagen,
Gastritis Typ A+B, BII-Resektion, Adenom,
Klinik: Völlegefühl, Anämie, Gewichtsverlust, Abneigung gegen
Fleisch.
Diagnostik: Röntgen oder besser Gastroskopie(PE). Cave Ulcusnarben! Endosonographie zur Tumorausdehnung oder CT.
PräOP Angiographie.
Therapie: Chirurgische Magenresektion(subtotal, total). Totale
Lymphknotenresektion. 5-Jahres-Überlebensrate nach kurativer Resektion nur 30%. Palliative OP, endosk. Laser
Adjuvante Chemotherapie oder präoperat. Chemo.
Stahlentherapie wenig erfolgreich.
Komplikationen: obere GIB, Stenosierung am Pylorus oder Kardia,
Ikterus durch Stenose des Gallengangs, Fistelbildung,
Perforation, Effekte der Fernmetastasen.
Magenlymphome:
80% aller gastrointestinalen Lymphome, meist B-Zelltyp-NHL.
Primäres Magenlymphom oder sekundärer Befall bei generalisierten Lymphomen.
Staging-Untersuchung wichtig. Meist Polychemo-therapie oder palliative Resektin.
10.
Magensarkome: Meist Leiomyosarkom, sehr ungünstige Prognose,
im oberen Magendrittel.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Morbus Crohn
Definition: Transmurale Entzündung der Darmwand unklarer Ätiologie. Erkrankungsgipfel 15-25 Lj.
Risikofaktoren: Vererbung, Ernährung, Rauchen, „Pille“, Herkunft, Psychosomatische Ursache.
Pathologische Anatomie: Befall vom Mund bis Anus möglich, am häufigsten im
terminalen Ileum und Colon. Diskontinuierlicher Befall, transmural, Pflastersteinrelief.
Symptomatik: abdominelle Schmerzen, z.B. im re.UB wie Appendizitis. Gewichtsverlust, Anämie, Fieber, Perianale Fisteln, Diarrhoe, selten Blutungen. Chologene Diarrhoe.
Extraintestial Arthrits, PSC, Iridozyklitis, Stomatitis.
Verlauf und Komplikationen: Chronisch rezidivierend mit akuten Schüben,häufig Ausbildung von Fisteln, Abszessen und Stenosen.
Mangelsymptome(B12, Fe). Rezidive nach 2J. in 50%.
Diagnostik: Labor: BSG, Leukos, Thombos, CRP, Hb, Fe, B12.
Ausschluß infektiöser Ursachen(auch Parasiten). Endoskopische Beurteilung
des Colons bis term. Ileum ! Sellink oder KE bei Stenosen.
Differentialdiagnose: infektiös durch Yersinien, Campylobakter jejuni, Shigellen, Salmonellen, Amöben, Lamblien.
Pseudomembranöse Colitis, Appendizitis, Ischämische Colitis, Divertikulitis, Karzinom, Ileocöcal-Tbc, Colitis ulc.
Therapie: medikamentös mit Cortison, 5-ASA, AZT, Antibiotika, parenterale
Ernährung.
11.
Chirurgisch bei Stenosen, Abszessen, Fisteln. OP-Rezidive nach 5 J. über
40%.
Colitis ulcerosa
Definition: CED, unspezifische Entzündung der Colonschleimhaut, kontinuierlich vom Rectum zum Coecum oralwärts. Nur auf Mucosa beschränkt.
Risikofaktoren: genetisch, 20-40.Lebensjahr, Nordeuropa und Australien, Lebensmittelallergie(unsicher), Umweltfaktoren(Rauchen protektiv), Psyche.
Klinik: Peranale Blutabgänge, Diarrhoe mit kleinvolumigen blutig-schaumigen
Stuhlabgängen, seltener abdom. Schmerz. Fieber, Anämie, BSG.
Extraintestinal Erythema nodosum, Konjunktivitis, Poly-Monarthritis, Sakroiliitis, Transaminasenanstieg, PSC.
Komplikationen: Perforation, tox.Megacolon, peranale Blutung, Colonkarzinom(5-10% nach 20J.). Pseudopolypen.
Diagnostik: Stuhl auf TPER, Sigmoidoskopie bei schwerer Entzündung, Coloskopie bei leichterer(Backwashileitis). KE, Labor.
Verlauf: Klinisch intermittierend, objektiv jedoch kontinuierlich fortschreitend aszendierend in 70%. Lebenserwartung bei Therapie nicht eingeschränkt.
Therapie: medikamentös mit Cortison(je nach Lakalisation als Supp. Klysma
oder p.o./i.v. Parallel Sulfasalazin(Azulfidine)oder 5-ASA(Salofalk). AZT
unsicher, Cyclosporin wirksamer als beim M.C.
Chirurgisch: Kolektomie bei tox.Megacolon und bei therapierefraktärer CU.
Anlage eines Ileo-analen Pouch. Heilung.
12.
PANCREAS- ANATOMIE UND PATHOPHYSIOLOGIE
Anatomie: retroperitoneal im duodenalen-C gelegen, P.schwanz
ragt an den Milzhilus heran. Embryonalentwicklung aus einer
ventralen und einer dorsalen Anlage, die verschmelzen. P.gang
und D. choledochus münden gemeinsam in die Majorpapille.
D.
santurini mündet gesondert in die Minorpapille. Blutversorgung über den Tr. Coeliacus. Exokriner und endokriner Anteil.
Physiologie: P. produziert täglich 2 l Verdauungssaft, ins Duodenum abgegeben. Enthält Bicarbonat(alkalisch) und Fermente.
Wichtig zur spaltung von Eiweis, Fett, Kohlehydrate. Sekretion
durch N.vagus und durch 2 Hormone aus der Duodenalwand angeregt: Sekretin
und Pancreozymin-Cholezystokinin.
Sekretinabgabe durch Fette und niedrigen pH-Wert angeregt.
Über Blutweg förderung der HCO3- Sekretion.
P-CH wird durch Fette im Duodenum ausgeschüttet, dadurch vermehrter Enzymgehalt.
Proteasen des P: Trypsinogen und Chymotrypsinogen (Proenzyme)
Enterokinase
TRYPSINOGEN-------------------TRYPSIN
im Darmlumen
Enterokinase
CHYMOTRYPSINOGEN------------------CHYMOTRYPSIN
Dadurch keine Selbstandauung! Zuerst Proteinbruchstücke, dann Aminosäureabspaltung.
Kohlehydratspaltung: a-Amylase spaltet Stärke zu Disaccharide Maltase und
Saccharase zu Monosaccharide.
Fettverdauung : Lipase spaltet Trigyceride zu Monoglyceriden und freie
Fettsäuren.
Wichtigstes Hormon des endokrinen Pancreas ist das Insulin, wird in den Beta-Zellen gebildet und ins Blut abgegeben.
13.
PANCREATITIS
akute
milde
ödematöse
chronische
schwere
hämorrhagische
Def. Nekrotisierender Prozess mit entzündlicher Begleitreaktion. Autodigestion durch P.enzyme.
Ursache: chronischer Alkoholabusus, Gallensteine, Trauma, Schock, Hyperkalzämie, Hyperlipidämie, idiopathisch.
Morphologie: Fettgewebsnekrose, Kalkspritzer, Blutung, Ödem.
Bakterielle Überwucherung.
Klinik: gürtelförmige OB-Schmerzen. Übelkeit, Erbrechen. Lipase und Amylase
im Serum erhöht.
Komplikationen: Pseudocyste, Abszess, Milzvenenthrombose, portaler Hochdruck. Im gefolge von intrapankreatischen Parenchymnekrosen tritt die
Chron. Pancreatitis auf.
Chronische Pancreatitis: Primäre und sekundäre
a) Primäre: chronisch entzündlich fibrosirend nach wiederholten Nekrosen
mit Entwicklung von Gangveränderungen.
b) Sekundäre: obstruktive P. durch Verschluß (Tumor) des Hauptgangs im Kopfbereich.
Ursachen ad a): Alkoholabusus(70%), Hypercalcämie, Hyperlipidämie. Eiweismangel (in Etwicklungsländern).
Ausbildung von Eiweispräzipitaten im Gang, nachträgliche Verkalkung und Obstruktion.
Ad b): Tumor, chronisch eingeklemmter Gallenstein, Pancr. divisum.
Morphologie: Herdförmige Fibrose. Endstadium= geschrumpfte Drüße mit gangunregelmäßigen Haupt- und Nebengängen.
Klinik: Im Frühstadium rez. Schmerzattacken (Abgrenzung zur akuten P. kaum
möglich). Später Dauerschmerz. Rö-Abdomen (Verkalkungen), ERCP (Gangunregelmäßigkeiten).
Komplikationen: Schmerzen, Steatorrhoe = exokrine Pancreasinsuffizienz
(nach 90% Drüßenverlust), Diabetes mellitus = endokrine P.insuff. Pseudocysten, Infektanfälligkeit, Pancreascarzinom.
14.
PANCREASTUMOREN
exokrine
benigne
maligne
Cystadenom
seröses
Cystadenom
mucinöses
endokrine
Insulinom
Glucagonom
AdenoCa.ductales
(92 % aller)
AzinuszellCa.
Ductales AdenoCa:
Inzidenz steigt, 1-2% überleben 5 Jahre, 10% können operiert werden. Häufigkeitsgipfel 50.-70. Lj. Männer etwas häufiger.
Ätiologie: ? Rauchen, fett-und proteinreiche Nahrung,
Morphologie: bei Diagnose meist 2-5cm groß, in 70% im Pancreaskopf.
Schmerzloser Ikterus, Duodenalwandinfiltration, retroperitoneale LknMetastasen. Lebermetastasen früh.
Symptomatik: Ikterus(wenn P.kopfCa.) Schmerzen (Spinalnervinfiltration) obstruktive Pancreatitis, Gangabbruch in ERCP.
Komplikationen: über Ikterus Leberinsuffizienz, Thrombophlebitis.
Differentialdiagnose cystischer Pancreastumoren:
Pseudocyste---echte Cyste.
Seröses Cystadenom
gutartig, 20.-50.Lj
muzinöses Cystadenom
hohe Tendenz zur Entartung
PapillenCa:
AdenoCa., das bereits bei geringer Größe einen Ikterus durch Choledochusverschluß macht! Kurative OP.
Endokrine Pancreastumoren: (aus neuroendokrinen Zellen)
In 70% Insulinom, unkontrollierte Insulinsekretion mit rez. Hypoglycämien.
805 dieser Tumoren sind „gutartig“(keine Metastasierung). Maligne Glucagonome sind extrem selten.
Therapie: Operativ, Chemotherapie, Radiotherapie, palliative
Schmerztherapie oder endoskopisch-interventionell.
15.
DIFFERENTIALDIAGNOSE IKTERUS
Bilirubin (85% aus Erys)
Im Serum: am Albumin
Leber:
Glukuronyltransferase
Bili-Glukuronid (konjugiert)
aktiv in Gallekanälchen
Im Darm (ca. 250mg/d, 15% Rückresorption
im enterohepatischen Kreislauf)
IKTERUSFORMEN :
1) Prähepatischer Ikterus: durch Hämolyse, wenn Leberfunktion überfordert. Indirektes Bili.( Neugeborenenikterus).
2) Intrahepatischer
Ikterus:
a) Leberzellschaden (Gifte, Hepatitis).
Transport oder Konjugation gestört.
b) Mangel an Glukuronyltransferase (Neugeborener)
c) Enzymhemmung durch Kortison.
d) Hemmung der Bilisekretion (angeboren od. erworben).
3) Posthepatischer Ikterus: Verlegung der Gallenwege,
dir.Bilirubin hoch, AP und Gamma-GT hoch.
Zu 1):
gel)
Hämolyse oder ineffektive Erythropoese(Vit.B12 ManOder gestörte hepatische Bilirubinaufnahme
(M. Meulengracht).
Zu 2):
Störung der Bili- Konjugation: Neugeborene, CriglerNajjar-Syndrom, M.Meulengracht(angeboren).
Pharmaka: Chloramphenicol, Progesteron (erworben).
Nichtobstruktive intrahep. Cholestasen:
Virushepatitis(akut, chronisch). Autoimmunhepatitis, Alkoholhepatitis, medikamentöse-toxische Cholestase, Lebercirrhose, metabolische Hepatopathien(Hämochromatose, M.Wilson), Stauungsleber, Budd-Chiari-Syndrom.
Obstruktive intrahep. Cholestase
Primäre biliäre Zirrhose, primär sklerosierende Cholangitis, bakterielle
Cholangitis, Mucoviszidose, Lebercysten, Leberabszesse, Metastasenleber,
hereditäre Gallenwegsobstruktion, GallengangsCa. Leberkarzinome.
16.
Extrahepatische Cholestase:
Benigne: Choledocholithiasis, Mirizzi-Syndrom, postoperative Strikturen,
PSC, Pancreatitis(akut/chronisch), Pancreaspseudocysren, narbige Papillenstenose, juxtapapilläres Divertikel, Parasitenbefall, benigne Gallengangstumoren(Papillom, Zystadenom etc.),
Maligne: Pancreaskopf-Ca., Gallenblasen-Ca., Gallengangs-Ca., Papillen-Ca.,
Lkm.-Metastasen im Lig. hepatoduodenale.
Erkrankung der Gallenwege und Gallenblase
Gallensteine:
meist Cholesterinsteine, bei Hämolyse auch Bilirubin (Pigment)-Steine oder Mischtypen. Ungleichgewicht zwischen Gallensäuren und Cholesterin.
mechanische Reizung der Gallenblasenwand, dadurch aseptische
Entzündung = chron. Cholezystitis..
Bei bakterieller Übersiedlung - akute Cholezystitis. Meist
Hydrops der GB durch Steinverschluß.
Akute Cholangitis: bei Abflußbehinderung der Gallenwege, z.B.
durch Steine, bakterielle Übersiedlung :
Trias Ikterus, Fieber, Koliken.
Tumore:
Gallenblasen-ca. selten, durch chron. Cholezystitis, Schrumpfgallenblase. Frühes Einwachsen in die Leberpforte, Choledochusverschluß.Frühe Metastasierung. Schlechte Therapiemöglichkeit.
Gallengangs-ca. früher Verschluß des Gallengangs, Ikterus,
Courvoisiersches Zeichen. Je nach Sitz schlecht chirurgisch
anzugehen. Sonderform Klatzkin-Tumor: Wachstum in der Hepaticusgabel.
17.
Erkrankungen der Leber
Hepatitis :
a) infektiös: Viren, Einzeller
b) toxisch: Alkohol, Medikamente
c) genetisch: Hämochromatose,
alpha-1-Antitrypsinmangel, M.Wilson
Stauungsleber: akute Rechtsherzinsuffizienz
Pericarditis constriktiva
Budd-Chiari-syndrom
Lebertumore:
benigne: Hämangiome, Zysten, FNH
maligne: Metastase, prim. Leberzell-ca
Leberabszeß: meist über die Pfortader bei Bauchinfektionen,
z.B. Appendizitis. Mischinfektion gram. negative Erreger, Anaerobier.
Leberechinokokkus: Hundebandwurm (E. granulosus) und Fuchsbandwurm (E. alveolaris). Mensch als Zwischenwirt. Alveoläre
Echinococcose tumorartig wachsend.
Perihepatitis akuta gonorrhoica
18.
Dünndarmerkrankungen
Ileus
Mechanischer Ileus:
Verschluß des Darmlumens ( viele Ursachen: Fremdkörper, Briden, Hernie, Gallensteine, M. Crohn, selten Tumore) mit Hyperperistaltik, Dilatation prox. der Stenose. Starker Flüssigkeitsverlust ins Lumen. Im Colon evtl. Durchwanderungsperitonitis.
Klinik: Kolik, Stuhlverhalt, Erbrechen, Miserere. Typische
hochgestellte Darmgeräusche. Bei zunehmender Dauer Übergang in
---
Paralytischer Ileus:
Lähmung der Darmmotorik, häufig postoperativ oder bei Peritonitis. Auch reflektorisch bei Pancreatitis, Ureterstein etc.
Mesenterialinfarkt.
Klinik: aufgetriebener Leib, Erbrechen, Singultus, Flüssigkeitsverlust. Totenstille.
Diagnostik:
Rö.-Abdomen, Rö.-Thorax. Sono-Abdomen. Kontrastmitteluntersuchung.
Therapie: Chirurgisch bei Verschluß-Ileus. Ursachenbehandlung
bei paralytischem Ileus.
Malassimilationssyndrome
Sprue
Def.: Unverträglichkeit gegen Getreidekleber Gluten. Atrophie
der Zotten, dadurch Resorptionsstörungen. Meist im Kindesalter, aber auch oligosymptomatisch bei Erwachsenen. Glutenfreie
Diät.
19.
Lactasemangel
Bei 20% aller Mitteleuropäer, Lactose erreicht unverdaut das
Colon und wird dort vergärt. Meteorismus, Diarrhoe.
Ischämische Darmerkrankung
Mesenterialinfarkt:
Darmnekrose durch Verschluß der Mesenterialarterien oder
– venen. 90% AMS, meist durch Embolie oder Thrombose. Selten
Venenthrombose durch Ovulationshemmer oder Polyzythaemie.
Klinik: akut oder Angina abdominalis.
Diagnosesicherung durch Angiographie.
Divertikulose
falsche Divertikel, Ausbuchtung nur der Mucosa durch Muskellücken. 70 % aller älteren Menschen haben D. im Colon.
Komplikationen: Entzündung, Perforation, Stenose, Blutung,
Fisteln, Ileus.
20.
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