Protokoll vom 16.06.2008 Fach: Dozent: Zeit: Protokollant: Inhalt: Spezialisierung Bank Prof. Dr. Marius Dannenberg 9.00 - 14.30 Dominik Itter 1. Triebkräfte des Wettbewerbs 2. Produktlebenszyklus 3. Die doppelt geknickte Absatzfunktion 4. BCG-Matrix 5. Ansoff-Matrix 1. Triebkräfte des Wettbewerbs Verhandlungsmacht der Lieferanten Der Begriff Lieferanten steht hier für alle Bezugsquellen der zur Erbringung der Unternehmensleistungen erforderlichen Inputs. Von einer hohen Verhandlungsmacht der Lieferanten ist auszugehen, wenn Der Markt von wenigen großen Lieferanten dominiert wird, Keine Substitute für diesen Input existieren, Der Abnehmer für den Lieferanten kein wichtiger Kunde ist Eine Vorwärtsintegration des Lieferanten möglich ist. Die Bedrohung durch eine Vorwärtsintegration der Lieferanten besteht insbesondere, wenn Die beziehende Branche eine höhere Profitabilität aufweist, als die liefernde Branche, Die Vorwärtsintegration für die Lieferanten zu Skaleneffekten oder Synergieeffekten führen würde Die beziehende Branche die liefernde Branche in ihrer Entwicklung behindert (z.B. Weigerung der Abnahme neuer Produkte) Die beziehende Branche niedrige Eintrittsbarrieren aufweist. In solchen Situationen sieht sich die abnehmende Branche meist einem hohen Margendruck durch die Lieferanten gegenüber. Die Beziehung zu wichtigen Lieferanten und deren Verhandlungsmacht kann den strategischen Entscheidungsspielraum eines Unternehmens u.U. erheblich beeinflussen. Verhandlungsmacht der Kunden In ähnlicher Weise bestimmt die Verhandlungsmacht der Kunden, in welchem Maße diese die Unternehmen einer Branche durch Druck auf Margen und Abnahmemengen beeinflussen können. Kunden haben eine hohe Verhandlungsmacht, wenn Sie große Volumina beziehen, Die produzierende Brache hohe Fixkosten hat, Das Produkt undifferenziert ist und durch Substitute ersetzt werden kann, Der Wechsel zu einem alternativen Produkt relativ einfach und kostengünstig ist, Die Margen der Kunden relativ gering sind, Die Kunden das Erzeugnis auch selbst herstellen könnten, Das Produkt für die Kunden nicht von hoher Bedeutung ist, Der Kunde die Herstellungskosten des Produktes kennt Für die Kunden eine Rückwärtsintegration möglich und sinnvoll ist. Bedrohung durch neue Wettbewerber Der Wettbewerbsdruck auf die vorhandenen Unternehmen in einer Branche ist umso größer, je einfacher es für andere Unternehmen ist, in diesen Markt einzutreten. In einer solchen Situation können wichtige Elemente des Marktumfeldes (z.B. Marktanteile, Preisniveau, Kundenstamm) jederzeit durch neue Marktteilnehmer erändert werden. Es besteht stets ein latenter Reaktions- und Anpassungsdruck auf die vorhandenen Unternehmen. Die Bedrohung durch neue Wettbewerber wird insbesondere bestimmt durch branchentypische Markteintrittsbarrieren. Diese bestehen z.B. in Skaleneffekten (Größenerfordernissen für eine effektive Tätigkeit), Hohen Anfangsinvestitionen und Fixkosten, Bestehende Unternehmen haben Kostenvorteile durch Erfahrungskurveneffekte oder die Arbeit mit voll abgeschriebenen, aber noch funktionsfähigen Anlagen Markentreue der Kunden, Geschütztem Know-How, wie Patente, Lizenzen etc., Knappheit wichtiger Ressourcen, z.B. qualifizierte Arbeitskräfte, Kontrolle der Rohmaterialien durch bestehende Unternehmen, Kontrolle der Vertriebswege durch bestehende Unternehmen, Enge Kundenbindung an bestehende Unternehmen, z.B. durch Service- und Wartungsverträge Wechsel der Kunden zu einem neuen Lieferanten wäre mit hohen Umstellungsaufwendungen verbunden. Bedrohung durch Ersatzprodukte oder –leistungen / Substitute Die Bedrohung durch Substitute besteht insbesondere darin, das kostengünstigere oder leistungsfähigere Ersatzprodukte einen wesentlichen Teil des Absatzvolumens auf sich ziehen können und damit das Absatzpotenzial bestehender Unternehmen erheblich einschränken. In dieser Kategorie sind weiterhin Komplementärprodukte zu betrachten, die mit dem Absatz der eigenen Erzeugnisse gekoppelt sind und diesen beeinflussen können. Ähnlich wie bei der Bedrohung durch neue Wettbewerber hängt auch die Bedrohung durch Substitute ab von Faktoren wie: Markentreue der Kunden, Intensität der Kundenbindung, Für den Kunden entstehende Umstellungsaufwendungen. Konkurrenz zwischen bestehenden Wettbewerbern Diese Triebkraft beschreibt die Intensität des Wettbewerbes zwischen vorhandenen Marktteilnehmern. Ein hoher Wettbewerbsdruck führt zu einem hohen Druck auf Gewinnmargen und die Profitabilität jedes einzelnen Unternehmens. Der Wettbewerb zwischen den in einer Branche vorhandenen Unternehmen ist besonders hoch wenn Es viele Unternehmen von etwa gleicher Größe gibt, Die Unternehmen sehr ähnliche Strategien aufweisen, Die Branche ein geringes Wachstum aufweist (Umsatzsteigerungen sind nur auf Kosten von Wettbewerbern möglich), Die Erzeugnisse der einzelnen Unternehmen kaum differenziert sind und der Wettbewerb somit hauptsächlich über den Preis ausgetragen wird, Die Barrieren für den Ausstieg aus der Branche bzw. Wechsel in ein anderes Geschäftsfeld sehr hoch sind (z.B. hochspezialisierten Anlagen oder Personal). 2. Produktlebenszyklus 2. Lebenszyklus Teilweise wird die Reife- und Sättigungsphase zusammengefasst. Einführung Nach Entwicklung und Erprobung wird das Produkt zunächst in relativ kleinen Stückzahlen eingeführt. Der Bekanntheitsgrad ist noch gering und die Vertriebsstrukturen werden aufgebaut. Käufer sind oft vor allem solche, die sich ihre Vorreiterrolle gerne etwas mehr kosten lassen. Es fallen hohe Kosten für Werbung und Vertrieb an, so daß sich trotz hoher Produktpreise Verluste ergeben. Wachstumsphase Die Marketingmaßnahmen beginnen Erfolg zu zeigen, das Produkt erreicht einen hinreichenden Bekanntheitsgrad, der Umsatz steigt zum Teil sprunghaft an, womit sich erste Gewinne realisieren lassen. Gleichzeitig treten die ersten Mitbewerber am Markt auf. Reifephase Hinter dem Umsatzanstieg versteckt sich nun ein leichter Gewinnrückgang, denn jetzt setzt der Kampf um Marktanteile ein. Preissenkungen helfen, Kunden zu erreichen, denen Schnäppchen wichtiger sind, als zu den ersten Nutzern innovativer Produkte zu gehören. Sättigungsphase Der Kampf um Marktanteile verstärkt sich, die Wettbewerber ziehen sämtliche Register ihres Marketingrepertoires. Das Umsatzvolumen erreicht sein Maximum und die Grenzgewinne werden negativ. Der Verlust an Gewinnen schreitet von nun an fort. Rückgangsphase (Degeneration) Umsatz und Deckungsbeitrag gehen bedrohlich zurück und schließlich stirbt das Produkt aus. Ursachen sind der technische Fortschritt, die wirtschaftliche Überholung, gesetzliche Maßnahmen oder eine Trendwende der Mode. 3. Die doppelt geknickte Absatzfunktion Preis ist im Bereich von P max und P min unelastisch, das heißt die Preiselastizität ist kleiner als 1. Das hat die Bedeutung, dass der Anbieter innerhalb dieser Grenzen den Preis erhöhen kann ohne dass die Kunden abspringen. 4. Das Marktwachstums-/ Marktanteilsportfolio/ BCG-Matrix Dieses Portfolio basiert auf dem Erfahrungskurven und dem Lebenszyklus-Konzept und geht von der Überlegung aus, dass das Wachstum eines Marktes einen Indikator für seine Stellung im Lebenszyklus, und daraus abgeleitet, für seine Investitionsbedarf darstellt. Hohe Marktwachstumsraten werden dementsprechend frühen Lebenszyklusphasen und hohem Investitionsbedarf zugeordnet. Der Marktanteil als zweite Determinante gilt als Indikator für die kumulierte Fertigungsmenge und damit verbundene Kostenvorteile im Wettbewerb. Ein hoher relativer Marktanteil ist hier als Indiz für besondere Stärken des Unternehmens in Form von komparativen Kostenvorteilen zu werten. Stellt man nun die beiden Faktoren (Marktanteil und Marktwachstum) in einer Matrix gegenüber und unterscheidet jede Achse grob in zwei Bereiche, so ergibt sich eine Matrix (siehe auch Schierenbeck, S.135, Abb. 75) mit 4 Feldern. Feld 1: Dogs / „ armer Hund“ durch niedrigen Marktwachstum und –anteil gekennzeichnet für das Unternehmen eher uninteressant, da zum einen Marktpotenzial fehlt und zum anderen es nicht gelungen ist strategische Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten meist nur durch hohen Einsatz von Ressourcen in günstigere strategische Positionen zu bringen ( Deinvestitionsstrategie sinnvoller) Feld 2: Question Marks verzeichnen einen niedrigen Marktanteil, dafür aber in einem Markt mit hohen Wachstumsraten bewirken hohen Finanzmittelbedarf aufgrund des starken Wachstums eindeutige strategische Empfehlungen für dieses Feld nicht möglich vielmehr sollten Unternehmen von Fall zu Fall prüfen, ob es möglich ist die Questions Marks durch gezielten Ausbau des Marktanteils in eine Position der Stars zu manövrieren, bevor das Marktwachstum zurückgeht (Investitionsstrategie). Erscheint dies nicht erreichbar so empfiehlt es ich das SGF aufzugeben, um den Finanzmittelbedarf zu verringern (Deinvestitionsstrategie) Feld 3: Stars SGF’s mit überdurchschnittlichem Marktwachstum und großen Marktanteil Beanspruchen meiste sehr große finanzielle Ressourcen und erwirtschaften in der Zeit des starken Wachstums kaum Finanzmittelüberschüsse (Reinvestitions der erwirtschafteten Überschüsse) Feld 4: Cash-Cows / „ zu melkende Kühe“ SGF’s auf kaum noch wachsenden oder gar stagnierenden Märkten und hohem Marktanteil niedrigerer Investitionsbedarf als bei den Stars, aber aufgrund der starken Wettbewerbsposition hohe Erfolgsbeiträge dieses Feld ist daher Hauptquelle für Gewinn und Liquidität eines Unternehmens Entsprechend sollte ein Unternehmen: einen genügend großen Anteil im Cash-Cow-Quadranten haben, da die hier erwirtschafteten Finanzierungsüberschüsse zur Finanzierung der Stars benötigt werden, eine ausreichende Menge an SFG in Star Positionen als Grundlage für das Zukunftsgeschäft sowie, möglichst wenige SGF in der Dogs-Position haben, da diese in der Regel nur einen Hemmschuh für die strategische Gesamtposition des Unternehmens bedeuten. Die Produktlebenszyklus-Kurve zu einer Portfolio-Analyse sieht wie folgt aus: Umsatz Cash Cows Stars Zeit Stars: dort, wo Kurve am steilsten Cash-Cows: dort, wo Kurve ihr Maximum aufweist 5. Ansoff-Matrix Ziel: Grundlegende Strukturierung der künftigen Betätigungsfelder Vorgehen: Durch Achsenkombination ergeben sich vier Absatzkonstellationen Marktdurchdringung durch ein Verbleiben in bestehenden Märkten mit bestehenden Produkten unter gezielten Einsatz des absatzpolitischen Instrumentariums Produkterweiterung indem auf bestehenden Märkten neue Produkte angeboten werden Markterweiterung über die Versorgung neuer Märkte mit bewährten Produkten Diversifikation, es werden neue Produkte auf neuen Märkten abgesetzt