Strategische Analyse Block 2 - Markt + Umweltanalyse Unternehmensanalyse Zusammenführung der Analysen Markt + Umweltanalyse: Chancen und Risiken bald erkennen und wenn möglich beeinflussen Beobachtung aller externen Einflüssen ist nicht möglich – wichtiges herausfiltern Analysefelder der Unternehmensumwelt: Generelle Analyse: Nicht alle Unternehmen sind der Umwelt in gleichem Maße ausgesetzt Umweltkomplexität: (einfach vs. Komplex) - je mehr Elemente (Lieferanten, Kunden , Konkurrenten ) in einer Umwelt, desto komplexer ist sie. Umweltdynamik: (statisch vs. Dynamisch) - je häufiger und unvorhersehbarer sich Umweltelemente ändern, desto dynamischer ist die Umwelt Einfach statisch: - Umwelt gut erfasst und keine großen Veränderungen zu erwarten (kleine regionale Unternehmen) komplex dynamisch: Umwelt ist schwer zu verstehen Wichtig: dezentrale Erfahrungen, know How von Spezialisten, emergente Planungsansätze Analyse der globalen Umwelt: Fokus: vom Unternehmen nicht beeinflussbare branchenunabhängige Faktoren Ziel: Chancen und Risiken die sich aus der globalen Umwelt ergeben erkennen Eine umfassende Systematisierung der globalen Umwelt bietet die PESTEL – Analyse Faktoren: Political Economic Social Technology Enviromental Legal 1 Vorgehensweise: 1. Identifikation jener Faktoren die den größten Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg einer Strategie haben 2. Priorisierung der Einflussfaktoren: 15 -30 Schlüsselfaktoren werden herausgesucht 3. Analyse der Schlüsselfaktoren (die Vergangenheit und aktuelle Entwicklung der Schlüsselbegriffe werden knapp und präzise beschrieben) -> hochkritische Faktoren ständig beobachten! 4. Basierend auf den Analyseergebnissen können Annahmen über mögliche Entwicklung gefasst werden 5. Auswirkungen und Interdependenz prüfen: - es werden die Auswirkungen der Schlüsselfaktoren auf die Unternehmenszukunft geprüft - Faktoren werden in einem Gesamtbild der Umweltentwicklung zusammengefügt und Interdependenzen identifiziert 6. Strategische Maßnahmen ableiten: aus den Analyseerkenntnissen werden Maßnahmen abgeleitet bzw für weitere Analyse verwendet Branchenanalyse: Branchen < - Einfluss -> Unternehmen Faktoren die nur eine Branche betreffen werden betrachtet Hohe Bedeutung kommt er Branchenanalyse zu -> Frage nach der Substituierbarkeit ( Kunden die eigenes Produkt nachfragen und Konkurrenten die eigenes Produkt anbieten müssen der eigenen Branche zugerechnet werden) X Branchenstrukturanalyse von Porter: = 5 Wettbewerbskräfte Gefahr des Markteintritts neuer Mitbewerber -> Preise können gedrückt werden -> Kosten der etablierten Unternehmen können erhöht werden Gefahren hängen von Eintrittsbarrieren, mögliche Vergeltungsmaßnahmen der bestehenden Wettbewerbern ab. -> sind gering wenn: Kapitalbedarf für Markteintritt hoch ist, Betriebsgrößenersparnisse existieren staatliche Beschränkungen vorhanden sind (Lizenzen) Verhandlungsmacht der Abnehmer: Abnehmer können: Preise drücken, bessere Leistungen verlangen, Konkurrenten gegeneinander ausspielen Verhandlungsmacht ist besonders groß wenn: - sie konzentriert sind oder ihr Anteil am Unternehmensumsatz besonders hoch ist (Großhandel) - Produktqualität für Abnehmer unerheblich ist - Abnehmer gut über aktuelle Marktpreise bzw Kosten der Lieferanten informiert sind 2 Verhandlungsmacht der Lieferanten: -> können Preise erhöhen -> können Qualität senken haben viel Macht wenn: - Branche der Lieferanten stärker konzentriert ist als Branche der Abnehmer - wenn Branche der Abnehmer für Lieferanten unwichtig ist -Lieferantenprodukt für Produktqualität bzw für reibungslosen Produktionsprozess besonders wichtig ist Arbeitskraft = besondere Gruppe von Lieferanten Bedrohung durch Substitute: Gewinnpotenzial der Branche wird begrenzt wenn attraktives Preis – Leistungsverhältnis von Substuten (Ersatzprodukte die gleiche oder ähnliche Funktionen erfüllen) vorhanden sind. Grad der Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern: zeigt sich durch: -Preiswettbewerbe - Werbeschlachten - vermehrte Produkteinführung - verbesserte Serviceleistungen wird verstärkt wenn: - keine Differenzierungs / Umstellungskosten existieren - Branchenwachstum gering ist - durch hohe strategische Einsätze Erfolg um jeden Preis erreicht werden will Nach der Analyse: (S.62) - Stärken / Schwächen im Verhältnis zur Branche bestimmen -Branchenrentabilität prognostiziert - mittels effektiver Wettbewerbsstrategien verteidigungsfähige Position aufbauen X Analyse der Branchendynamik: - verkürzte Produktlebenszeiten - überwindbare Eintrittsbarrieren - verschwimmen von Branchengrenzen führen zur erhöhter Dynamik Erfordert zusätzliche Analysen: - komparative Branchenstrukturanalyse: Zu jedem der 5 Wettbewerbskräften wird eine zukünftige Entwicklung erarbeitet -> Basis für strategische Anätze -Analyse von dynamischen Prozessen nach Porter: Faktoren die dem Prozess der Branchenentwicklung zugrunde liegen sollten ermittelt werden -> Evolutionsprozesse sollten in Strategieformulierung berücksichtigt werden - Analyse von Branchenlebenszyklen: Einfluss der 5 Wettbewerbskräfte ist oft abhängig davon in welchen Lebenszyklus sich eine Branche gerade befindet -Prognoseverfahren +Szenarien: wenn aufgrund hoher Dynamik und Komplexität Unsicherheit herrscht werdenverschiedene Zukunftsbilder werden entwickelt Stakeholderanalyse: Nicht alle Stakeholder haben gleiche Prioritäten für Unternehmen -> alle Stakeholder werden ermittelt und Relevanz bestimmt -> von priorisierten Stakeholdern werden Erwartungen ermittelt und dem potenziellen Nutzen gegenübergestellt 3 Für die wichtigsten Stakeholder können zusätzliche Analysen erforderlich sein: - Konkurrenzanalyse - Kundenanalyse - Vertriebspartneranalyse: Mit welchen und wie vielen soll zusammengearbeitet werden? Soll gleich an Endkunden geliefert werden? 4 Unternehmensanalyse: Ressourcen -> Produktive Vermögensbestandteile eines Unternehmens Fähigkeiten: -> Ermöglichen eine zielorientierte Kombination von Ressourcen (effektiv & effizient) ->Verbinden das Wissen der Mitarbeiter mit Anlagen, Technologien und anderen Ressourcen Kernkompetenzen: -> Erfolgskritische Ressourcen und Fähigkeiten ->Häufig eine komplexe und einzigartige Kombination von Ressourcen und Fähigkeiten ->Hohe strategische Relevanz: nachhaltiger Wettbewerbsvorteil, hoher Kundennutzen ... Die Suche nach Kernkompetenzen erfolgt durch: Funktionsanalysen Wertkettenanalyse Unternehmenskulturanalyse Strukturanalyse Kernkometenzenanalyse - Funktionsanalysen: -> identifizieren Ressourcen und Fähigkeiten in einzelnen Funktionsbereichen - Auflistung alleine reicht nicht man muss sie mit Wettbewerbern oder Kundenanforderungen vergleichen um zu sehen ob sie einen Wettbewerbsvorteil ausmachen Wertkettenanalyse: unterstützen Leistungserstellung Physische Herstellung und Vermarktung - Unternehmensspezifische Wertkette wird ermittelt Erfolgsrelevante Kompetenzen in einzelnen Stufen werden ermittelt Vorteil: umfassender und konsistenter Analyseansatz Kulturanalyse: 5 Strukturanalyse: Strukturelle Ressourcen: -Wichtige Grundlagen für Wettbewerbsvorteile - Einfluss auf die Strategieimplementierung (Zusammenhang: Strategie - Struktur - Umwelt) Gestaltung und Analyse der Organisationsstruktur: - Ablauforganisation - Aufbauorganisation Kernkompetenzanalyse: -> einzelne Ressourcen und Fähigkeiten sind vl keine Kernkompetenzen aber vl in Kombination Valuable Ressources: können Chancen genutzt, Risiken überwältigt, Effektivität u Effizienz erhöht werden? Rare Ressources: gibt es nur wenige oder keinen der über diese auch verfügt? Imperfectly Imitable Ressources: Kann Produkt nur schwer oder gar nicht imitiert werden? Non Substutable Ressources Organisation: ist diese so dass Wettbewerbsvorteil von Ressourcen und Fähigkeiten ausgeschöpft wird? Wenn alle 5 zutreffen = Kernkompetenz Zusammenführung der Analyse: Systematisierung der aus Umwelt- und Unternehmensanalyse gewonnenen Ergebnisse SWOT – Analyse Portfolio – Analyse: -BCG Portfolio - Mc Kinsey Portfolio - Kernkompetenzen Portfolio SWOT Analyse: Verbindet die Chancen/ Risiken der Umwelt mit Stärken/Schwächen des Unternehmens. 1. Wichtigste Stärken/Schwächen, Chancen/Risiken herausfinden (Unternehmens-/Umweltanalyse) 2. Mithilfe von Experten werden diese auf Basis einer Skala bewertet 3. SWOT Kombinationen identifizieren 4. Normstrategie ableiten SO Strategien: Chancen die zu Stärken des Unternehmens passen identifizieren WO Strategien: interne Schwächen beseitigen um Chancen 6 wahrnehmen zu können. ST Strategien: Stärken nutzen um Risiken aus der Umwelt zu begegnen WT Strategien: interne schwächen reduzieren und Auswirkungen von Umweltrisiken minimieren +: einfache übersichtliche, komprimierte Darstellung -: Gefahr dass Ergebnisse zu oberflächlich sind und daher wenig nützlich Portfolio Analyse: Instrument zu Steuerung von Geschäftsbereichen Ziel: Ausgewogene Kombination von Geschäftsbereichen generieren Steuerung: Allokation von Ressourcen Zusammenfassende Darstellung: Matrix Gemeinsamkeit aller Portfolien: -Kombination interner und externer Dimensionen - Matrix BCG – Portfolio: Boston Consulting Group – Portfolio Schlüsselfaktoren: Marktwachstum (Umweltdimensionen) relevanter Marktanteil - Stückkosten sinken wenn Absatzmenge steigt - ein Geschäftsbereich folgt dem typischen Lebenszyklus Relevanter Marktanteil= eigener Marktanteil / Marktanteil des größten Wettbewerbers Marktwachstum = prozentuelle Wachstumsrate des relevanten Marktes Stars: hohes Marktwachstum hoher relativer Marktanteil Geschäftsbereich hat eine führende Marktposition erreicht. Stars finanzieren sich ihr Wachstum selbst, sie müssen keinen Mittelüberschuss leisten. Ziel ist die Position zu halten bzw. auszubauen. Question Marks: hohes Marktwachstum /niedriger relativer Marktanteil Geschäftsbereiche befinden sich häufig in der Einführungs- oder frühen Wachstumsphase. Fragezeichenposition ergibt sich weil unbekannt ist ob sich die Geschäftsbereiche im Markt durchsetzen können. benötigen viele Finanzmittel, werfen jedoch nur wenige ab; Ziel ist die Marktstellung rasch zu verbessern. Cash Cows: geringes Marktwachstum / hoher relativer Marktanteil Geschäftsbereiche sind meist in der Sättigungsphase. Da der Markt kaum noch wächst, sind Innovationen für Kapazitätserweiterungen nicht nötig. Aufgrund ihrer guten Marktposition generieren sie oft hohe Gewinne. Der positive CF wird für andere Geschäftsbereiche verwendet; Ziel ist es, die Position zu halten. Poor Dogs: geringes Marktwachstum / geringer relativer Marktanteil Problembereiche, die sich in der späten Reife bzw. in der Sättigungs- oder Degenerationsphase befinden. Selektive Rückzugsstrategie ist empfehlenswert. 7 Buckets: schrumpfende Märkte hoher relativer Marktanteil Anwendung der Verteidigungsstrategie empfehlenswert. Ziel ist es, möglichst wenige Ressourcen einzusetzen und Gewinne abzuschöpfen. Under-Dogs: schrumpfende Märkte geringer relativer Marktanteil Rückzugsstrategie aber auch eine Durchhaltestrategie kann sinnvoll sein. Durchhaltestrategie: Wenn Wettbewerber diesen unattraktiven Markt verlassen und Marktanteilssteigerungen denkbar wären. --> ist jedoch sehr risikoreich und ressourcenbindend --> deshalb ist eine genaue Analyse und Beobachtung unumgänglich. Mc Kinsey Portfolio: - Teildimensionen werden betrachtet - 2 Dimensionen: Marktaktivität ((TD: Marktvolumen, Marktrisiko) relative Wettbewerbsstärke (TD: Preisvorteile, Vertriebsstärke) Normenstrategien: - Investitions-/ Wachstumsstrategien hohe Marktaktivität, hohe relative Wettbewerbsstärke Investitionen zum Halten der Wettbewerbsposition - Selektive Strategien: spezifisches Vorgehen je nach Situation investieren/deinvestieren - Abschöpfen oder Desinvestieren: kein Zukunftspotenzial Ziel: möglichst hohe Gewinnabschöpfung Investitionsaufwand gering halten Kernkompetenzportfolio: -> Ergänzung Wie können Kernkompetenzen gezielt erhalten, transferiert oder neu aufgebaut werden? 8