Ein Ziel gilt als vollständig operationalisiert, wenn Zielgruppen

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Aufgabenpool Schröder – 2015/ 2016
1) a) Was ist Handel im funktionalen Sinne?
b) Was ist Handel im institutionellen Sinne)
c) Was spricht gegen eine im Sinne von b) – institutionenorientierte
Ausrichtung der Betriebswirtschaftslehre des Handels.
Antworten:
a.) Fokus insbesondere auf der Frage Was?
Handel im funktionalen Sinne kann folgender Maßen definiert werden: „Handel
ist jeder wirtschaftliche Güteraustausch von Person zu Person mit
Erwerbsabsicht durch die Übertragung von Verfügungsrechten.
Verfügungsrechte gegliedert in 4 Einzelrechten, davon müssen beim Handel
nicht zwangsläufig alle 4 Rechte übergeben werden.
 Recht, das Gut zu nutzen (ius usus)
 Recht, das Gut hinsichtlich Form und Substanz zu verändern (abusus)
 Recht, enstandene Gewinne anzueignen bzw. Pflicht Verluste zu tragen
(ius usus fructus)
 Recht, das Gut weiterzuverkaufen und Liquidationserlös
einzunehmen (ius abutendi)  wesentlich für den Handel
Tauschgüter:
 Sachgüter
 Mobilien (beweglich) z.B. Warenhandel
Immobilien (unbeweglich) z.B. Grundstücke, Häuser
 Rechte auf Güter (z.B. Wertpapiere)
 Geld, Kredit, Versicherungen
Zweck: Ausgleich von Knappheitsdifferenzen (Diskrepanzen)
b.) Fokus insbesondere auf der Frage Wer?
Handel im institutionellen Sinne kann folgender Maßen definiert werden:
„Handel ist eine berufsmäßige Erwerbstätigkeit von auf den Güteraustausch
spezialisierten Unternehmen.
 Handelsbetriebe: Kauf und Verkauf von Gütern im eigenen Namen auf
eigene Rechnung.  eigenes Risiko
 Distributionshelfer: Handelsvermittlung auf fremde Rechnung  ohne
eigenes Risiko (z.B. Marketing Agenturen)
c.) Alle Formen des Handels werden ausgeschlossen, die nicht von
Handelsbetrieben/ Distributionshelfern ausgeübt werden. Ein weiterer
Kritikpunkt ist, dass der Produktivitätsnachweis des Handels durch diese
Perspektive nicht zu erbringen sei.
2) Verdeutlichen Sie an vier Handelsfunktionen, wie die Diskrepanzen zwischen
Produktion und Konsumtion überwunden werden können.
Handel gleicht die Diskrepanzen zwischen Produktion und Konsumption in
Verschiedenen Dimensionen aus (Güterströme, Geldströme,
Informationsströme), woraus sich verschiedene Handelsfunktionen ergeben:
X Räumlich Funktion: Durch Handel gelangen die Produkte vom Standort
der Herstellung zu davon entfernten Konsumenten/ Abnehmern. Diese
Funktion könnte man auch als Transportfunktion des Handels bezeichnen.
X Zeitliche Funktion: Handel sorgt für einen zeitlichen Ausgleich zwischen
Angebots- oder Nachfrageüberhängen. Ist die Nachfrage z.B. über eine
bestimmte Zeitspanne höher als das Angebot, kann sie durch die
Lagerhaltung des Handels dennoch bedient werden. (Vorratsfunktion)
Quantitätsfunktion: Die quantitative Funktion manifestiert sich auf zwei Art
und Weisen:
a.) Verteilungsfunktion: Große Mengen werden in kleinere Mengen aufgeteilt.
Z.B. wird eine hohe Produktionsmenge, die in kleinere Einheiten aufgeteilt
wird, die den Bedürfnissen der Konsumenten angemessen wird.
b.) Sammelfunktion: Kleine Mengen werden zu größeren Mengen gebündelt
(Bsp. Schrotthandel)
Qualitätsfunktion: Kann sich auf verschiedene Weisen ausdrücken:
a.) Warenfunktion: Manipulation der Ware selbst: z.B.: Sortierung,
Verpackung, Montage (Möbel)
b.) Sortimentsgestaltung: Zusammensetzung des Sortiments stiftet den
Kunden einen bestimmten Nutzen (One-Stop Shopping und damit
Zeitersparnis)
c.) Ergänzungsfunktion: Meistens um Dienstleistungen, um Ware einen
anderen Nutzen zu geben. (Service, Garantie)
X Kreditfunktion: Überbrückung von Liquiditätsengpässen, auch hier in zwei
Richtungen:
a.) Bezahlung des Herstellers vor Verkauf an Endverbraucher, eventuell sogar
vor Produktion
b.) Finanzierung des Kaufs durch den Handel (Ratenfinanzierung)
X Kommunikationsfunktion
a.) Informationen vom Hersteller an den Verbraucher (z.B. Aufklärung der
Verbraucher über en Gebrauch von Waren)
b.) Informationen vom Verbraucher an den Hersteller (Informationen über die
Verbraucher an die Hersteller, z.B. standortbezogene Nachfrage, unbefriedigte
Kundenbedürfnisse)
3.)
a.) Nennen und erläutern Sie zwei Ursachen, warum beim Handel mit
Sachgütern Transaktionskosten entstehen.
b.) Nennen und erläutern Sie jeweils eine Möglichkeit, wie ein Handelsbetrieb
die Transaktionskosten der Hersteller bzw. der Endkunden senken kann.
4.)
a.) Was sind Informationspathologien im Sinne von Sorg?
b.) Welche drei Informationspathologien unterscheidet er?
c.) Geben Sie jeweils ein Beispiel für den Informationsprozess im Rahmen des
Managementprozesses (Drei Beispiele)
Nach Sorg ist eine Informationspathologie ein systematische Verzerrung, des
Informationsprozesses, also ein dauerhaftes Phänomen.
 Doktrin bedingte Informationspathologie: Annahmen über die Wirklichkeit
verschließen den Zugang zu notwendigen Informationen, sie wirken wie ein
Informationsfilter, das sie nur bestimmte mit der Doktrin übereinstimmende
Informationsquellen zulassen
Beispiel: ?
 Psychologische Informationspathologie: Dissonante Informationen wird
ausgewichen, harmonische werden gesucht
Beispiel: ?
 Strukturell bedingte Informationspathologie: Bestimmte Formen der
Hierarchie, der Spezialisierung und der Entscheidungszentralisation tragen
dazu bei, dass Informationen blockiert oder verzerrt werden.
Beispiel: Volkwagen
5.)
a.) Wie lassen sich der (absolute) Marktanteil und der relative Marktanteil
definieren?
b.) Welche Daten benötigt man, um diese Größen zu berechnen?
c.) Verdeutlichung der Antwort an einem Rechenbeispiel
absoluter Marktanteil: Anteil des Umsatzes der eigenen Unternehmung am
Umsatz des Marktes
 benötigte Größen: Eigener Umsatz, Abgrenzung eines Marktes, Summe
der Umsätze (streng genommen jeden) Unternehmens im abgegrenzten Markt
relativer Marktanteil: Absoluter Marktanteil der eigenen Unternehmung in
Relation zum absoluten Marktanteil des stärksten Konkurrenten
 dieselben Größen, wie beim absoluten Marktanteil – da man diesen für sein
Unternehmen und den des stärksten Konkurrenten berechnet.
c.)
6.)
a.) Unter welchen Voraussetzungen gilt ein Ziel als vollständig operationalisiert.
b.) Welche Folgen ergeben sich für den Managementprozess, wenn Ziele nicht
vollständig operationalisiert sind. Gehen Sie bei ihrer Antwort auf die Phasen des
Managementprozesses ein.
Ein Ziel gilt als vollständig operationalisiert, wenn Zielgruppen, Zielinhalt,
Zielausmaß sowie der Bedarf an Ressourcen und der zeitliche Rahmen, so festgelegt
werden, dass sich daraus konkrete Handlungsanweisungen ableiten lassen und der
Erreichungsgrad der Ziele messbar ist (Indikatoren).
Wenn Ziele in der Phase der Planung nicht vollständig operationalisiert werden,
kommt es zu Komplikationen im weiteren Managementprozess. Sind beispielsweise
die Zielinhalte bzw. das Ausmaß der Ziele unzureichend beschrieben, bleibt unklar,
was genau der angestrebte Zustand der Unternehmung ist – sprich in welche
Richtung sich das Unternehmen entwickeln soll. Es ist wenig sinnvoll Maßnahmen zu
planen und durchzuführen, wenn unklar ist, was überhaupt erreicht werden soll.
Auch vorgesehene Ressourcen und zeitlicher Rahmen sollte konkretisiert werden, da
sie neben der Maßnahmenplanung besonders für die Kontrolle der ergriffenen
Maßnahmen von Bedeutung sind.
7.) Ein Handelsbetrieb wird als ein theoretisches Konstrukt angesehen:
a.) Was versteht man unter einem theoretischen Konstrukt?
b.) Verdeutlichen Sie an dem Beispiel von Handelsbetrieben, wie man ein
theoretisches Konstrukt einer empirischen Untersuchung zugänglich machen kann.
Ein theoretisches Konstrukt ist eine gedankliche Vorstellung von der Realität. Da es
eine gedankliche Vorstellung ist, lässt es sich in der Realität nicht unmittelbar
beobachten. Um ein theoretisches Konstrukt sichtbar zu machen sind drei Schritte
erforderlich, die ich am Beispiel von Handelsbetrieben verdeutliche:
1. Schritt: Konzeptualisierung – Theoretisches Konstrukt sprachlich erfassen.
 Es muss mit auf Basis von Merkmalen definiert werden, was unter einem
Handelsbetrieb zu verstehen ist.
2. Schritt: Operationalisierung
3. Schritt: Empirische Messung
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