Johann Wolfgang Goethe - Universität Frankfurt am Main Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Institut für Statistik und Mathematik Prof. Dr. H. Rommelfanger MATHEMATIK II FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLER 5. Übungsblatt WS 2002/2003 A. Übungsaufgaben, die nach privater Vorbereitung in den Tutorien besprochen werden. 1. Entscheiden Sie durch Ankreuzen, ob folgende Aussagen wahr oder falsch sind. Gegeben sei ein lineares Gleichungssystem mit m Gleichungen und n Variablen der Form Ax = b, wobei A eine mn-Matrix, x ein n-Tupel und b ein m-Tupel ist. wahr a. Notwendige Voraussetzung für die Existenz einer Lösung ist, dass m = n gilt. b. Ist Rang (A) < Rang (A, b), dann hat das Gleichungssystem keine Lösung. c. Ein Gleichungssystem kann nur dann mehr als eine Lösung besitzen, wenn m < n gilt. d. Sind alle Zeilen und Spalten einer quadratischen Matrix linear unabhängig, so existiert die Inverse dieser Matrix. e. Ein linear unabhängiges Gleichungssystem besitzt stets eine Lösung. f. Ein Gleichungssystem der Form Ax = 0 mit m = n linear unabhängigen Gleichungen besitzt die triviale Lösung x = 0 als einzige Lösung. g. Ein homogenes, linear abhängiges Gleichungssystem besitzt neben der Triviallösung x = 0 genau eine weitere Lösung x 0. h. Ist det A 0, so besitzt jedes Gleichungssystem Ax = b eine Lösung. i. Der Rang einer Matrix ist nie kleiner als m. j. Die Spaltenvektoren einer regulären Matrix mit m = n bilden eine Basis des Rn. k. Vektoren sind nur dann linear abhängig, wenn sich jeder Vektor als Linearkombination der anderen Vektoren darstellen lässt. l. Die Maximalzahl linear unabhängiger Spalten einer Matrix ist stets gleich der Maximalzahl ihrer linear unabhängigen Zeilen. Falsch 2 2. Lösen Sie das lineare Gleichungssystem C x = b mit 5 1 2 2 C= 2 0 4 und b = 4 6 3 18 6 mittels der Inversen der Matrix C. 3. Gegeben sind die Matrizen 2 0 - 3 1 7 4 , B = , C = . A 2 3 1 - 2 - 2 - 1 Lösen Sie die nachstehenden Matrizengleichungen a. 2B + C + AD = E b. 2A - (A - B)D = E - CD zunächst allgemein nach D auf und bestimmen Sie dann mit den oben gegebenen Matrizenelementen die Matrix D. Dabei ist E die 22-Einheitenmatrix. Lösungshinweis: 4. 0 5 ; a. 0 2 14 5 . b. 19 1 10 In einer Volkswirtschaft gebe es 3 produzierende Sektoren A, B, C, die jeweils nur ein Produkt herstellen. Die Lieferungen der Sektoren untereinander und an den Endverbrauch sind in der folgenden Input-Output-Tabelle zusammengestellt: von Sektor A B C A Lieferung an den Sektor B Endnachfrage C 120 80 0 36 264 60 70 180 200 174 76 240 a. Berechnen Sie den Gesamtoutput jedes Sektors. b. Berechnen Sie die Matrix P der relativen Input-Output-Koeffizienten. c. Wie groß muss der Gesamtoutput x der Volkswirtschaft sein, damit eine Endnachfrage von y' = (300, 200, 100) befriedigt werden kann? (Lösung mittels der Inversen von (E - P) erwünscht !) Lösungshinweis: x'= (400, 600, 500), 30 6 14 150 25 50 , ( E - P )- 1 = 1 60 210 140 , x' = (550, 740, 290). 1 P = 100 20 44 36 100 0 10 40 10 35 190 5. Berechnen Sie den Wert der Determinanten 2 0 1 2 1 3 3 2 1 a. |A| = 0 5 1 b. |B| = 0 4 1 4 3 3 2 6 0 1 3 2 3 indem Sie die Determinante zunächst in eine “Dreiecksdeterminante” umformen und dann deren Wert berechnen. Lösungshinweise: a. |A| = -32; b. |B| = -66. 3 6. Überprüfen Sie mittels der Determinantentheorie, für welche Werte von a die Zeilenvektoren der Matrix a 1 1 A = 0 2 a a 7 a linear abhängig sind! B. Weitere Aufgaben für die Bearbeitung 1 Gegeben ist die Matrix A = 3 2 7. Tutoren- oder Plenumsübungen und zur privaten 3 2 10 4 . 5 28 Berechnen Sie die Inverse A-1 und bestimmen Sie damit die Lösung des linearen Gleichungssystems Ax = b mit b' = ( 1, -2, 2). 150 47 4 236 -1 Lösungshinweis: A = 38 12 1 , x = 60 . 17,5 5,5 0,5 27,5 8. Gegeben sind die Matrizen 1 2 1 2 , B= , A= 4 2 4 1 3 1 , C= 2 5 1 0 . E= 0 1 Lösen Sie die Matrizengleichung 3D + A(2D + C) = B(D + 5E) zunächst allgemein nach D auf und errechnen Sie dann numerisch die Elemente der Matrix D durch Einsetzen der vorstehend angegebenen Matrizen. 7 15 4 . Lösungshinweis: D 15 7 9. Ein Unternehmen setzt sich aus 3 Betriebsstätten zusammen, wobei jede Betriebsstätte nur ein Gut herstellt. Die wöchentliche Brutto-Produktion und die wöchentlichen Lieferungen der Betriebsstätten untereinander sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt; dabei sind die Güterströme in Geldeinheiten bewertet. BetriebsStätte 1 2 3 Lieferungen an die Betriebsstätte 1 2 3 80 0 0 8 16 6 8 0 72 zum Verkauf BruttoProduktion 100 20 80 a. Wie viel Einheiten der wöchentlichen Brutto-Produktion der einzelnen Betriebsstätten stehen zum Verkauf y zur Verfügung? b. Wie lautet die Produktionsmatrix A (Matrix der relativen Input-Output-Koeffizienten)? c. Für die nächste Woche wird die (Brutto-) Produktion x' = (100, 10, 100) geplant. Wie viel kann davon verkauft werden? 4 d. Berechnen Sie mit Hilfe der inversen Matrix (E - A)-1 die notwendige Brutto-Produktion pro Industriezweig i. damit eine Kaufnachfrage von y' = (10, 10, 10) befriedigt werden kann. ii. damit doppelt soviel wie bisher (Aufgabenteil a.) abgesetzt werden kann. iii. wenn lediglich von dem in der Betriebsstätte 2 erzeugten Gut 10 Einheiten abgesetzt werden sollen. 5 17,5 5 275 175 Lösungshinweise: d. (E - A)-1 = 0 5 0 , i. 50 , iii. 50 . 0 15 10 250 150 10. a. Berechnen Sie die Determinanten 2 1 0 3 1 |A| = 3 1 1 , |B| = , 2 4 2 0 6 3 2 0 |C| = 0 1 7 . 0 0 10 b. Berechnen Sie dann ohne Benutzung der Regel von SARRUS die Determinanten 3 1 0 3 6 1 2 12 1 0 |D| = 2 0 2 , |E| = 1 2 7 , |F| = 3 12 1 1 . 1 1 4 2 4 20 20 0 6 Lösungshinweise: |A| = -8, |B| = 14, |C| = 30, |D| = 0, |E| = 0, |F| = -8. 11. Bestimmen Sie den Wert der Determinanten 0 0 1 1 1 0 0 0 0 0 1 0 1 0 1 1 2 1 a. |A| = b. |B| = 1 0 1 3 1 0 1 1 2 1 1 1 0 0 1 0 1 1 Lösungshinweise: a. |A| = 1; 5 2 0 3 0 8 4 8 4 0 0 1 0 1 0 4 0 3 2 4 1 2 3 2 4 b. |B| = 4184. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2003 wünschen Ihnen Prof. Rommelfanger und sein Team.