Schuljahrsendgottesdienst mit einer ganzen Schule Konzeptionelle Anmerkungen Je nach Größe der Schule wird ein regelmäßiger Gottesdienst zum Schuljahrsende ein mehr oder weniger aufwändiges Unternehmen sein. Aber es liegt nahe, am Ende einer gemeinsamen Arbeitszeit auch gemeinsam zu feiern. Sich an dem zu freuen, was war, Gott zu danken, sich auf das zu freuen, was kommt, (nämlich die Ferien), und Gott um seinen Segen zu bitten und sich als (große) Gemeinschaft in einem nicht-schulischen Raum zu erleben. So verschieden die Schulen und die Kontexte auch sein mögen, steht am Anfang der Planung eine grundsätzliche Entscheidung: Soll der Gottesdienst Kinder und Jugendliche begeistern und mitreißen? Oder soll es ein traditioneller Gottesdienst sein, zu dem Kinder und Jugendliche das ein oder andere Sätzlein beitragen? Die gängigen Entwürfe entsprechen dem zweiten Ansatz. Solche Gottesdienste zeichnen sich durch einen hohen Wortanteil aus, eine pädagogisch wertvolle Szene aus dem Schulalltag, oder die Einführung eines Symbols (Regenbogen, Wolken, Sonne, Blume…), das mit einem Bibeltext in Verbindung gebracht wird, oft in Form einer umfangreichen Predigt. Dazu kommen lange ausformulierte Gebete, die Schüler vortragen dürfen und manchmal gibt es noch was mit auf den Weg (Regenbogen, Wolken, Sonne, Blume…). Vielleicht bleibt der ein oder andere Satz hängen. Meine Beobachtung ist jedoch, dass solche Gottesdienste oft eher überlebt werden als gefeiert werden und die Schüler erhebliche Phantasie entwickeln das gut gemeinte Geschehen im Altarraum mit allerlei Unterhaltung und Ablenkung am Rande kurzweiliger zu gestalten. Die Lehrer sind als Disziplinierer im Dauerinsatz. Die Alternative wäre ein Gottesdienst, den man vielleicht am ehesten vom Kirchentag oder von großen Jugendgottesdiensten kennt: Ein Event, das die Schüler zumindest potentiell begeistern und mitreißen kann. Wie sähe ein solcher Gottesdienst aus? Es gibt viel Musik. Der Wortanteil liegt bei 30-35 Prozent. Der Wortanteil des Liturgen/Liturgin braucht 10 Prozent nicht zu übersteigen. Die Musik ist rhythmisch und verstärkt. Es gibt eine Band. Vielleicht einen Chor. Es gibt mindestens ein oder zwei Lieder, die die Schüler auch privat hören. (Welche das sind? Schüler fragen!) Der Gottesdienst bezieht moderne Medien mit ein: Beamer für die Liedtexte, Fotos aus dem Schulalltag, Interviews, selbstgedrehte Videoclips. (Und auf einmal machen auch Jungs bei der Vorbereitung mit, wo doch Gottesdienstvorbereitung ansonsten eine stark weiblich dominierte Angelegenheit ist.) Die Schüler tragen den Gottesdienst aktiv mit: als Musiker, Sänger, Rapper, Beter, Schauspieler, Sprecher, Ton- und Lichttechniker, Ordner. Alles was von Schülern kommt, wird respektvoll und mit interessierter Beteilung angenommen – zumal es ja immer eine Klasse als Fan-Club gibt. (Was bedeutet die Beteiligung möglichst flächendeckend über die Klassen zu verteilen) Alle Schüler werden in regelmäßigen Abständen beschäftigt: Sie singen mit, sie stehen auf und setzten sich wieder, sie sprechen einen Text nach oder mit, sie heben die Hände, sie klatschen, sie schnipsen, sie stampfen, sie recken die Köpfe, sie segnen, sie beten zusammen und allein und natürlich tauschen sie sich zwischendurch immer wieder über das Geschehen aus. Wenn die Musik ordentlich verstärkt ist, stört das auch niemanden. Es gibt „heilige Momente“, Gebete und Segen, in denen jenseits von guter Stimmung und Freude, für alle spürbar wird, dass der Bezugspunkt dieses Festes Gott und nicht die Schulband ist. In diesen Momenten wird es ganz still Die einzelnen Elemente des Gottesdienstes sind kurz. Die ständige Abwechslung ist ein Zugeständnis an die Seh- und Hörgewohnheiten der SchülerInnen und sorgen vor allem bei Gruppen mit einer großen Altersspreizung dafür, dass sich alle in kurzen Abständen immer wieder angesprochen fühlen können. Der Gottesdienst dauert, egal wie toll er ist, nicht länger als 50 Minuten. Er findet in einer geeigneten Kirche statt, nicht in der Aula. Wenn dieser Gottesdienst gelingt, ist er ein Event, von dem noch lange die Rede sein wird. Ein solcher Gottesdienst verfolgt nicht das Ziel, Schülern Gesangbuchlieder oder die Agende 1 näher zu bringen, sondern er will ein Fest des Glaubens sein, der die Schüler mitreißt und neugierig auf mehr macht. Insofern ist er missionarisch und entschieden Zielgruppen orientiert. Kein Alltagsmodell, sondern Kirchentag im Kleinen. Beispiel für einen Gottesdienst mit 1600 Schülern von der 1. bis zur 12. Klassen aus allen allgemeinbildenden Schultypen. Ort war die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis. Bevor es losgeht Die Musik der Band begrüßt die Ankommenden mit Melodien der Lieder, die nachher gesungen werden, bis alle da sind. Kein Einsingen. Gleichzeitig gibt es auf der Leinwand eine Diashow mit Fotos aus dem vergangenen Schuljahr gezeigt: Events und Personen, Szenen aus dem Schulalltag Kinder mit Masken aus dem Maskenbaukurs wandern durch die Reihen, auch auf den Emporen und sorgen für Unterhaltung Der Anfang Wenn alle da sind beginnt die Orgel in die Unruhe hineinzuspielen, wird immer lauter und lauter – volles Rohr, abrupter Abbruch => erstauntes Schweigen (15 Sek.) Die Band setzt ein: 1.Lied: Mercy is falling Der Chor unterstützt alle Strophen Englische und deutsche Strophen gemischt, z.T. auf die Situation umgetextet. Am Ende magische Minimierung, letzte Zeile wird öfter wiederholt und wird immer leiser => es ist ruhig. Begrüßung und Votum (LiturgIn) Wow, das ist ein Anblick: Die ganze Schule auf einem Haufen!... Es gibt einen sehr guten Grund, hier zusammen einen Gottesdienst zu feiern: Wir haben das Schuljahr geschafft! Wir sind es wert, das ganz groß zu begehen. Denn wir haben uns manchmal ganz schön anstrengen müssen. Aber jetzt ist es vorbei! Morgen sind Ferien. Die können wir gut gebrauchen. Aber davor gucken wir zusammen auf das, was in diesem Schuljahr alles war. Auf das allermeiste können wir ziemlich stolz sein. Gott sei Dank! Wir singen und beten und nehmen ein paar Gedanken zu unserem Thema Angst und Mut mit in die Ferien. So dass es ein richtiger Gottesdienst wird. Den feiern wir Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Ein Psalm Vier SchülerInnen kommen auf das Podest in der Mittelvierung mit mobilen Mikrophonen und stellen sich mit dem Gesicht in die vier Himmelsrichtungen LiturgIn: Wir sprechen jetzt zusammen einen Vers aus einem uralten Gebet, dem 139. Psalm. Dazwischen hören wir Gedanken dazu. Der Vers heißt: Gott, du hast mich wunderbar gemacht, ich danke dir. Wir sprechen ihn immer zusammen. und fangen an: ALLE: Gott, du hast mich wunderbar gemacht, ich danke dir. SchülerIn Ich frage mich manchmal: Ist das wirklich wahr? Ich mach´ doch viele Fehler. Ich bin doch oft nicht so, wie ich sein möchte. Wenn ich so an das Schuljahr denke…. ALLE: Gott, du hast mich wunderbar gemacht, ich danke dir. SchülerIn Aber glauben möchte ich das schon: Dass es da jemand gibt, der mich wunderbar findet. Wenn Gott mich wunderbar findet, dann kann ich mich doch auch wunderbar finden, oder? ALLE: Gott, du hast mich wunderbar gemacht, ich danke dir. SchülerIn Wenn ich mich wunderbar finde, dann ist mein Herz leicht und ich habe keine Angst. Wenn ich mich wunderbar finde, dann habe ich große Lust, zu leben. Dann erinnere mich, wie viel in diesem Schuljahr gelungen ist. ALLE: Gott, du hast mich wunderbar gemacht, ich danke dir. SchülerIn. Ich höre auf dich, Gott, du kennst und liebst mich, so wie ich bin. Dir muss ich nichts vorspielen. Dir ist egal, was in meinem Zeugnis steht. Du findest mich wunderbar. Danke! ALLE: Gott, du hast mich wunderbar gemacht, ich danke dir. 2. Lied: He´s got the whole world, 1. He´s got the whole world in his hands, (4x) 2. sun and moon, 3. you and me, brother 4. you and me, sister 5. Gott hält die Schüler und die Lehrer in seiner Hand, (3x) Gott hält uns alle in der Hand.“ Rückblick SchülerIn: Wir werfen einen Blick auf das vergangene Schuljahr und fragen Was war dein Highlight?/ Was war für dich das Beste in diesem Schuljahr? Ich fang mal an: Ich heiße…und bin …. Für mich war das in diesem Schuljahr das Beste.… Es sprechen anschließend insgesamt neun Personen, Schüler aus allen Stufen und Schulformen, Lehrer, Elternrat und am Ende die Schulleiterin. Sie fangen alle mit dem gleichen Satz an. Keiner sagt mehr als vier Sätze. Gesamtdauer incl. Gebet: 5 Minuten Gebet SchülerIn: Wir beten [Pause] Gott, wir haben gerade gehört, was alles in diesem Schuljahr passiert ist. Jeder von uns könnte von solchen Highlights erzählen. Gott, wir danken dir für alle guten Erfahrungen. Manches ist aber auch schief gegangen und hat nicht geklappt. Gott, hilf uns, die schlechten Erfahrungen loszulassen. Wir wollen sie nicht mit in die Ferien schleppen. Gott, du hast uns wunderbar gemacht. Wir danken dir. Amen 3. Lied: Hallelu Hallelu LiturgIn: Halleluja heißt: Gott, wir loben dich Alle Jungs singen Halleluja und stehen dabei auf. Die Mädchen singen „Preiset den Herrn“. Wie das geht, machen jetzt mal unsere Halleluja-Profis aus der Grundschule vor. Wer will, kann gleich mitsingen Das zweite Mal machen dann alle mit. Mit aufstehen und hinsetzen Gottes Wort und unsere Antwort Schüler eines Kurses Darstellendes Spiel (9. Klasse), haben den Seewandel des Petrus in einem halben Jahr Kursarbeit selbst als Bibeltheater erarbeitet. (Ca. 3 Minuten) Es folgt eine Dialog-Kurzpredigt (Liturg und Lehrer) (3 Minuten) 4. Lied: Peter, don´t be afraid (Gospel) Segen für die gehenden Kollegen LiturgIn: Zum Ende eines Schuljahres gehören immer auch Abschiede. Ganze Jahrgänge verlassen die Schule, einzelne Schüler und Lehrer. Manchmal gehen auch Menschen, die sehr viele Jahre an der Wichern-Schule gearbeitet haben und jetzt in Pension gehen. In diesem Jahr sind das Frau Mustermann Jahre aus der Grundschule und Herr Müller aus dem Gymnasium. Zusammen haben sie fast 70 Jahre an unserer Schule unterrichtet. Kommt bitte hier in die Mitte Wir wollen den beiden Gottes gute Wünsche mit auf ihren Weg geben. Gottes gute Wünsche, das ist sein Segen. Damit die beiden auch wirklich spüren, dass sie gestärkt und im Guten unsere Schule verlassen können, bilden wir alle zusammen ein Segensdach. Dazu steht ihr steht ganz leise auf, Ihr hebt eure Hände, als ob ihr ein Dach bilden würdet. Stellt euch vor, hier, wo die beiden stehen ist ein Magnet. Ihr richtet euch wie kleine Metallfedern zu dieser Magnet-Mitte hin aus. Jetzt haben wir ein Segensdach für die beiden. Sprecht das nach, was ich sage Marion Mustermann (Handauflegung) MARION MUSTERMANN Gott segne dich und behüte dich GOTT SEGNE DICH UND BEHÜTE DICH Auf allen deinen Wegen. AUF ALLEN DEINEN WEGEN Amen Max Müller MAX MÜLLER Gott segne und behüte dich GOTT SEGNE DICH UND BEHÜTE DICH Auf allen deinen Wegen. AUF ALLEN DEINEN WEGEN Amen Ihr nehmt die Arme runter und setzt euch. 5. Lied: If God was one of us von Sheryl Crow Stilles Gebet LiturgIn Beten heißt, sich etwas intensiv zu wünschen. Jeder von uns hat Wünsche. Für die Ferien zum Beispiel. Oder fürs neue Schuljahr. Oder für jemand, dem es nicht gut geht. Wir wollen zusammen beten. Jeder für sich. Dabei ist es ganz still. Das geht, selbst mit ganz vielen Menschen in einem Raum Ich schlage die Klangschale an. Dann ist es still. Wunschzeit. STILLE Alle unsere Wünsche legen wir in das Gebet Jesu, Dazu stehen wir ganz leise auf. Vaterunser Segen LiturgIn Gott segne und behüte euch. Gott lasse leuchten sein Angesicht über euch Und sei euch gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf euch Und gebe euch Frieden Amen Was für ein Tag! Oh happy day! 6. Lied: Oh Happy Day dazu gehen Schüler mit Taucherflossen, Urlaubsoutfit durch die Reihen. Endlich Ferien! Dank Was für ein Tag! So ein Gottesdienst ist eine große Sache. Schnorchel, Sonnenbrille, Er gibt viele, sehr viele, die diesen Gottesdienst möglich gemacht haben. Es folgt die Aufzählung aller Aktiven Und jetzt bitte einen donnernden, tosenden Applaus!!! 7. Lied: We are marching in the Light of God Orgelmusik zum Auszug