Wie Liebe heilt

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Wie Liebe heilt
Wie Liebe heilt!
3. Bedingungen
4. Entwicklung
5. Fehlentwicklung
6. Psychotherapie
Liebe heilt?
Liebe macht einen fertig!
2. Was ist Liebe
Zwei Arten der Liebe
7. Vom Brauchen zur Agape
1. Was heißt Heilung
Prozess
und
8. Ziel
1. Zum Prozess der Heilung:
Heilwerden = Wachstum = Aktualisierung
Selbstaktualisierung
Was wird geheilt?
emotionale Verletzungen: nicht anerkannt werden als das, was man ist
emotionale Unreife: Persönlichkeitsaspekte konnten nicht ausgebildet werden
Ziel von Entwicklung/Heilung, Selbstverwirklichung, Heilsein
später
Zum Prozess: Am Gras zu ziehen lässt es nicht schneller wachsen!
- Und ErZiehung? Also: nicht (er)ziehen, sondern lieben!
2. Was ist Liebe?
Zwei Arten der Liebe
sensu Maslow
Gesunde Menschen, die in einer befriedigenden
Liebesbeziehung leben, können mehr Liebe geben als selbst
empfangen: Selbstlose Liebe ist größer als Defizit-Liebe
Defizit-Liebe: das Bedürfnis nach Liebe, die eigennützige,
brauchende, nehmende Liebe (D-Liebe).
Selbstlose Liebe: die Liebe zum Sein der anderen Menschen, das
14.05.2016heißt bedürfnislos und selbstlos den anderen zu lieben: reife,
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erwachsene, gebende Liebe (S-Liebe).
Selbstlose Liebe:
Sie wird vom Bewusstsein begrüßt und vollständig
genossen.
Sie besitzt keinen Sättigungswert und kann
unendlich genossen werden.
In der S-Liebe gibt es nur eine minimale
Feindseligkeit, die die Angst beinhalten kann, den
anderen zu verlieren.
Sie ist vergleichbar mit der reinen Liebe einer
Mutter zu ihrem Kind oder mit der göttlichen Liebe:
Agape.
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Defizit-Liebe
Sie ist eine weniger reiche, „niedrigere“ und weniger
wertvolle subjektive Erfahrung als die S-Liebe (wobei
alle S-Liebenden zuvor auch diese Erfahrungen
gemacht haben).
Sie kann befriedigt werden.
In der D-Liebe muss man immer einen gewissen Grad
an Feindseligkeit erwarten.
Das Bedürfnis nach Liebe ist ein Defizit-Bedürfnis,
das wie ein Loch oder eine Leere mit Liebe aufgefüllt
werden muss.
Das Liebesdefizit wird „Liebeshunger“ genannt und ist
eine ernstzunehmende Krankheit wie Salzhunger oder
Avitaminose.
Sie kann in bestimmten Fällen durch eine
Ergänzungstherapie ausgeglichen werden.
Das Bedürfnis verschwindet daraufhin vollständig.
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Zwei gesunde Formen der beiden Arten von Liebe:
Kindesliebe
Mutterliebe
Evolutionäre Betrachtung:
Vom Sinn der Bindungsgefühle
Kindchenschema
angeborenes Lächeln
ontologische Betrachtung
Entwicklung
Bedingungen des Wachstums
empathische Einfühlung
Der Sinn von Liebe ist, dass man sich
gegenseitig sichtbar macht. Doris Dörrie
unbedingte Wertschätzung
Dostojewskij: Einen Menschen lieben, heißt ihn so
zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.
Agape
Authentizität der Mutter, des Partners, des
Psychotherapeuten
Jene, die Glückliche machen
sind die wahren Sieger. Voltaire
Fehlentwicklung:
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Zur Entwicklung der Persönlichkeitsstörung
Der Mensch wird ohne dessen geboren, was wir Selbstbewusstsein
und Identität nennen, aber mit der Fähigkeit, Selbstbewusstsein und
Identität zu erlernen. Dazu bedarf es bestimmter Bedingungen.
Unter der Voraussetzung, dass fundamentale physikalische und
physiologische Defizitbedürfnisse hinreichend befriedigt sind,
können die Bedingungen der Entwicklung von Selbstbewusstsein
und Identität benannt werden.
Entscheidendes Kriterium ist die Empathie der Mutter (Mutter als
Metapher für die Bindungsperson). Dabei können wir davon
ausgehen, dass dieses Empathiebedürfnis angeboren ist, ebenso wie
das Bedürfnis der Mutter, empathisch zu sein, um dem sonst
hilflosen Wesen zu helfen. Tragendes Element sind die
Bindungsgefühle: Liebe.
Die Realisierung dieser Empathie ist abhängig von der
Entwicklungsphase, in der sich die Person befindet. In der
vorsprachlichen Zeit befriedigt die einfühlsame Mutter das
Empathiebedürfnis des Babys durch die prompte und richtige
Befriedigung seiner Bedürfnisse. Dazu kommt die Verbalisierung
dessen, was gerade mental passier (Du hast Hunger - Angst Schmerzen - frierst - bist müde - ärgerlich - einsam etc. Ich füttere
dich, tröste dich, schütze dich, weil ich dich liebe. Du kriegst, was du
brauchst, wenn es auch Grenzen gibt.)
Die Verbalisierung der Interaktionen zwischen Mutter und Kind ist
notwendig, weil das aufzubauende Selbstkonzept (Grundlage von
Selbstbewusstsein und Identität) verbal verankert ist, und das Kind
lernen muss, seine Befindlichkeit auch verbal auszudrücken. Sätze
wie Ich habe Angst - bin traurig - ärgerlich konstituieren mit ihren
Verknüpfungen mit den Erfahrungen das Selbst.
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Rainer Maria Rilke:
Ach wehe, meine Mutter reißt mich ein.
Da hab ich Stein auf Stein zu mir gelegt,
und stand schon wie ein kleines Haus,
um das sich groß der Tag bewegt,
sogar allein,
nun kommt die Mutter, kommt und reißt mich ein.
Sie reißt mich ein, indem sie kommt und schaut.
Sie sieht es nicht, dass einer baut.
Sie geht mir mitten durch die Wand von Stein.
Ach wehe, meine Mutter reißt mich ein.
Die Vögel fliegen leichter um mich her.
Die fremden Hunde wissen
das ist der.
Nur einzig meine Mutter kennt es nicht,
mein langsam mehr gewordenes Gesicht.
(14.10.1915. Sämtl. Werke, Bd. 1, S.101-102)
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Psychotherapie
Wachstumsprozesse
Selbstexploration und Selbstöffnung für
Erfahrungen
Aufarbeitung der Biographie
Spüren der frustrierten Bedürfnisse
Spüren und Ausdruck von
Wut - Schmerz - Liebe = Brauchen
Entwicklung einer Defizit-Liebe für den Therapeuten
& Raum
Der Weg vom Brauchen zum selbstlosen Lieben Zeit
Sex & Gewalt
Eingehen einer authentischen Beziehung
Brauchen erfüllen, Klienten dort abholen, wo er
steckengeblieben ist: Regression erlauben
Was ich mir nehme, kann mir nicht mehr geschenkt werden!
Agape geben - Liebe erfahren
Virginia Satir:
Ich glaube daran, dass das größte Geschenk,
das ich von jemandem empfangen kann, ist,
gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden.
Das größte Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen
zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren.
Wenn dies geschieht, entsteht Beziehung.
Der Begriff der Berührung ist zweideutig, Satir berücksichtigt beide
Aspekte. Bei Indikation ist Körperkontakt nötig. 1. Indikation:
Klient verbal nicht erreichbar (2.: Angst, z.B. bei Traumatisierung).
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glücksgefühl
ankommen, da sein,
spüren zu dürfen, dass ich da sein darf,
einfach so, ohne etwas zu müssen,
nur um zu schnaufen,
mit ihrer hand auf meinem bauch,
den kopf auf ihren bauch (ab)legen zu dürfen,
einfach so
dasein
sein
sich festhalten zu dürfen,
halt spüren,
zu brauchen,
brauchen zu dürfen
die augen zuzumachen und gehalten zu werden,
den halt zu spüren,
sich gehalten fühlen
zu spüren, dass ich da sein darf,
zu spüren, dass ich lebe
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Vom Wunsch zu Klammern zum Lassen
entsprechend dem Kippen: Beziehungswunsch Beziehungsangst
Zunächst: aus Enttäuschung Absage an die Bezugspersonen:
„Ich komme alleine zurecht - ich brauche niemanden - ich
lasse mich nicht noch einmal so verletzen!“
Dieser „Schwur“ macht autark (nicht autonom), aber einsam.
Fundamentale Bedürfnisse werden enttäuscht.
Durch das verlässliche Beziehungsangebot des Therapeuten
kippt dieser Schwur, Bedürfnisse werden wieder spürbar, der
Klient projiziert seine Beziehungswünsche auf den
Therapeuten, er kann sich „verlieben“. Seine
Bindungsgefühle können so stark werden, dass es zum
Klammern kommt. Diese kindliche Liebe (Maslow:
bedürftige Liebe) muss reifen zu einer erwachsenen Liebe
(Maslow: selbstlose Liebe), deren Substanz Rogers mit
Agape beschreibt. Verbunden ist diese Liebe, wenn sie über
Agape hinausgeht, auf Grund der Unerfüllbarkeit, mit
unstillbarer Sehnsucht, die schmerzt. Baltes: Sehnsucht ist
die Verarbeitung vergangener unerfüllter Bedürfnisse. Die
damit verbundenen Schmerzen vermögen Klienten nur dann
zu verkraften, wenn sie sich verbunden fühlen. Die
Gradwanderung des Therapeuten ist, Verbundenheit zu
bieten, ohne Hoffnung auf endgültige Erfüllung zu machen,
nicht im reellen Leben, und nur begrenzt im Hier und Jetzt.
Die erwachsene Liebe wird charakterisiert durch Rilke,
Groult und Coelho. Diese Texte helfen, Sehnsucht zu
durchleben, zu leiden - und dennoch, oder deswegen, Glück
zu erfahren (s.u.).
Hilfe über Dichter und Denker
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Rilke:
Denn das ist Schuld,
wenn irgendeines Schuld ist:
Die Freiheit eines Lieben nicht mehren
um alle Freiheit, die man in sich
aufbringt.
Wir haben, wenn wir lieben
ja nur dies:
einander lassen;
Denn – dass wir uns halten,
das fällt uns leicht
und ist nicht erst zu lernen.
(Requiem für eine Freundin)
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Paulo Coelho. Elf Minuten. Zürich: Diogenes
„Die Liebe ist nicht im anderen, sie ist in uns selbst; wir
erwecken sie. Aber für dieses Erwecken benötigen wir
den anderen. Das Universum gibt nur einen Sinn, wenn
wir jemanden haben, mit dem wir unsere Gefühle teilen
können“
„Ob er je wieder … kommen wird, weiß ich nicht, aber
zum ersten Mal in meinem Leben ist mir das vollkommen
egal. Es reicht, dass ich ihn liebe, in Gedanken bei ihm
bin, in dieser schönen Stadt, die er mit seinen Schritten,
seinen Worten, seiner Zärtlichkeit lebendiger macht.“
„Die Freiheit ihrer Liebe bestand darin, nichts zu
erbitten und nichts zu erhoffen.“
Dabei hatten sie gelernt, sich frei und bedingungslos zu
lieben - eine andere Beziehung würde nicht gut gehen -,
und vielleicht liebten sie sich gerade deshalb, weil sie
einander nicht brauchten.
Ja, ich liebe dich so, wie ich noch keinen Mann geliebt
habe, und eben deshalb gehe ich, denn wenn ich bleibe,
würde der Traum Wirklichkeit werden, und ich würde
dich besitzen wollen - all das, was aus Liebe allmählich
Sklaverei macht. Es ist besser, es bleibt ein Traum.
Aber wenn ich nicht an die Liebe denke, bin ich nichts.
„Freiheit gibt es nur dort, wo Liebe ist: Wer sich
vollkommen hingibt, wer sich frei fühlt, der liebt am
meisten. Und wer am meisten liebt, fühlt sich frei.“
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Benoîte Groult (Salz auf unserer Haut):
„Es ist, als ob ich seit der Begegnung mit dir
etwas im Leben verloren hätte ... aber etwas,
was ich sonst nie gefunden hätte. Nur erahnt.
Komisch, nicht wahr?“
„Sagt mir, dass ich es hinnehmen muss, diese
Liebe zu verlieren, wenn ich sie bewahren
will.“
14.05.2016
13/25
Adolf Muschg
Abschiedsbrief an einen Lebensretter. In: Gehen kann ich allein (2003). Frankfurt/Main:
Suhrkamp
Seite 26
Solange ich die Liebe gesucht habe, bin ich an ihr
verzweifelt. Jetzt, da sie mich gefunden hat, bin ich zum
Leben erschreckt…
14.05.2016
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E.M. Cioran. Cahiers 1957-1972. Suhrkamp.
Jedes Unvermögen läuft auf ein einziges hinaus:
das, zu lieben, aus der eigenen Traurigkeit
auszubrechen.
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Philip Roth
Täuschung. Reinbek: rororo, 2000, 2003
109f
Unerträgliche Liebe zu dem
vollkommenen Mann, der alles auf so
schöne Weise tut. Mit der Zeit nutzt
sich dann der phantastische Liebhaber
zum Alltagsliebhaber, zum praktischen
Liebhaber ab... Die Tyrannei des
Tatsächlichen beginnt.
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Ziel von Entwicklung, Selbstverwirklichung, Heilung:
Beschreibung
Rogers: Vollentwickelte Persönlichkeit
v.s.pl.
Empirie
Maslow: Merkmale der Selbstverwirklichung
v.s.pl.
Baltes: Weisheit
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Die Eigenschaften des vollentwickelten Individuums
sensu Rogers
1. Es ist offen gegenüber seinen eigenen Erfahrungen.
a) Die daraus zu ziehende Schlussfolgerung: Es zeigt keine
Abwehr.
2. Somit ist alle Erfahrung dem Gewahrsein verfügbar.
3. Alle Symbolisierungen sind so exakt, wie das
Erfahrungsmaterial es erlaubt.
4. Die Selbststruktur ist kongruent mit seiner Erfahrung.
5. Die Selbststruktur ist eine fließende Gestalt, die sich im
Prozess der Assimilation neuer Erfahrung
verändert.
6. Das Individuum erfährt sich selbst als den Ort seiner
Bewertung.
a) Der Bewertungsprozess ist fortwährend ein
organismischer.
7. Dieses Individuum besitzt keine Beurteilungsbedingungen.
a) Die Schlussfolgerung daraus: Es erlebt bedingungslose
Selbstbeachtung.
8. Jeder neuen Situation tritt das Individuum mit Verhalten
gegenüber, das eine einmalige kreative Anpassung
an das Neue des Augenblickes darstellt.
9. Es wird in seinem organismischen Bewertungsprozess eine
vertrauenswürdige Orientierung finden, weil
a) alle erreichbaren Erfahrungswerte dem Gewahrsein
verfügbar sind und verwendet werden,
b) kein Erfahrungsaspekt entstellt oder dem Gewahrsein
gänzlich verleugnet wird,
c) die der Erfahrung zugänglichen Resultate des Verhaltens
dem Gewahrsein zugänglich sind und
d) die bestmögliche Befriedigung nur wegen
Informationsdefiziten nicht erreicht wird, und dies
durch eine effektive Realitätsprüfung korrigiert
wird.
10. Wegen der fruchtbaren Eigenschaft der wechselseitigen
positiven Beachtung lebt es mit anderen in denkbar
guter Harmonie.
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Abraham H. Maslow
Kriterien der Selbstverwirklichung und für eine „gesunde
Gesellschaft“
Bessere Wahrnehmung der Realität: realitätsangemessene
Wahrnehmung, die nicht von den eigenen Wünschen sondern den
wirklichen Gegebenheiten der Umwelt bestimmt wird.
Akzeptieren (sich selbst, andere, die Natur): akzeptieren sich mit all
ihren Schwächen und Stärken.
Spontaneität, Einfachheit, Natürlichkeit: Einfachheit, Natürlichkeit
sowie Mangel an Künstlichkeit und Effekthascherei, S-Menschen
„leben“ und sind mit Wachstumsmotivation ausgestattet, die anderen
„bereiten sich auf Leben vor“ und sind mit Mangelmotivation
ausgestattet.
Problemeinstellung: S-Menschen sind nicht ichorientiert sondern
widmen sich einer Aufgabe, Problem, Mission, ohne an die
Konsequenzen für sich zu denken.
Objektivität und das Bedürfnis nach Privatheit: sind objektive und
lassen sich nicht so leicht beeinflussen, sind reservierter und weniger
auf andere Menschen angewiesen, können auch mal allein sein.
Autonomie: Unabhängigkeit von Kultur und Umwelt: eigenes Leben
selber in die Hand nehmen, aktiv und selbstverantwortlich,
arrangieren die eigenen Bedürfnisse nach den Gegebenheiten der
Umwelt.
Unverbrauchte Wertschätzung: grundlegende Lebensgüter werden
immer wieder erneut mit Erfurcht, Freude, Staunen und Ekstase
hochgeschätzt.
Mystische oder Grenzerfahrungen: erleben von Grenzerfahrungen,
nicht nur in der Sexualität, Sinnliches Erleben von Musik, Gemälde
betrachten oder Buch lesen.
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Gemeinschaftsgefühl: identifizieren mit anderen Menschen,
Mitgefühl, setzt sich für Verbesserung menschliche
Lebensumstände ein.
Interpersonelle Beziehungen: sind zu mehr Vereinigung, größerer
Lieben perfektere Identifikation und Beseitigung der Ich-Grenzen
fähig.
Demokratische Charakterstruktur: können mit allen Menschen
freundlich sein, egal welche Hautfarbe, Religion, Klasse, Erziehung,
politischer Glaube oder Rasse.
Unterscheidung zwischen Mittel und Zweck, Gut und Böse: stark
ethisch veranlagt, haben definitive moralische Normen, tun immer
das Richtige.
Sinn für philosophischen Humor: lachen nicht über feindselige
Witze, Humor beruht auf Situation, spontan und kann häufig nicht
mehr wiederholt werden.
Kreativität: jeder hat eine Art besonderer Kreativität, Originalität
und Erfindungsgabe.
Widerstand gegen gesellschaftliche Anpassung: nicht gut angepasst,
bewegen sich innerhalb der Regeln der jeweiligen Kultur.
Unvollkommenheit der selbstverwirklichenden Menschen: viele
kleine menschliche Fehler!
Werte und Selbstverwirklichung: hängt fest mit Akzeptierung
zusammen, denn viele Probleme werden gegenstandslos, wenn man
sie akzeptiert.
Dichotomie in der Selbstverwirklichung: Mensch ist immer gut und
böse, aktiv und passiv, ernst und humorvoll, triebhaft und emotional
d.h. Polaritäten sind verschmolzen und stehen nicht im Gegensatz!
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Maslow: Liebe bei selbstverwirklichenden Menschen:
a. Selbstverwirklichung
- der Begriff unterstreicht die Voll-Menschlichkeit, die
Entwicklung der biologisch fundierten Natur des Menschen
- er ist deshalb für die ganze Gattung normativ, unabhängig von
Zeit, Ort und Kultur
b. Liebe zwischen den Geschlechtern
- Liebe zwischen den Geschlechtern besteht primär aus: einem
Gefühl der Zärtlichkeit und Zuneigung mit großem Vergnügen
und Glücksgefühlen, Gefühlen der Befriedigung, Begeisterung
und Ekstase
- bei den gesunden Menschen, die nach Selbstverwirklichung
streben, entsteht eine Neigung, sich näher kommen zu wollen
und in intimen Kontakt mit der geliebten Person zu treten
- die Frau oder der Mann wird als begehrenswert
wahrgenommen, entweder als schön oder als attraktiv
- daraus entsteht die Tendenz, die Aufmerksamkeit auf die
Person zu richten, andere Menschen zu vergessen und die
Wahrnehmung so einzuengen, dass viele Dinge nicht mehr
bemerkt werden
- Maslow beobachtete oft bei Liebespaaren die Entwicklung
einer Geheimsprache, die andere nicht verstehen können
- Sehr charakteristisch ist auch das Gefühl der Großzügigkeit,
des Wunsches und der Absicht zu geben und Vergnügen zu
bereiten
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c. Fallenlassen der Verteidigungshaltungen
- so genannte Selbstverwirklicher berichten, dass man in
Anwesenheit der geliebten Person ganz man selbst sein und
sich zeigen kann, wie man wirklich ist
- aufgrund dieser Ehrlichkeit ist es dem Partner erlaubt seine
Schwächen
und
physischen
und
psychologischen
Unzulänglichkeiten zu sehen
- in einer gesunden Liebesbeziehung ist die Tendenz, sich von
seiner besten Seite zu zeigen und Geheimnisse, Distanz und
Schein aufrecht zu halten, relativ gering
- Merkmale einer gesunden Liebesbeziehung: Abwesenheit von
Verteidigungsmechanismen, daraus folgt die Zunahme an
Spontaneität und Ehrlichkeit, was das gute Kennen des
Partners und gegenseitige Liebe entstehen lässt
d. Lieben und Geliebtwerden
- die psychologische Gesundheit ergibt sich mehr aus dem
Geliebtwerden als aus der Liebesentbehrung
- wobei sowohl der asketische Weg eine Möglichkeit ist, als
auch die Frustration einige gute Auswirkungen hat
- selbstverwirklichende Menschen haben die Kraft zu lieben und
die Fähigkeit geliebt zu werden. Sie wissen, wie man liebt, tun
es frei, leicht, natürlich und ohne in Konflikte, Hemmungen
oder Bedrohungen zu geraten
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- Sie neigen dazu scharf zu unterscheiden, wen sie wirklich
lieben, gerne haben, oder zu wem sie nur freundschaftlich,
wohlwollend oder brüderlich gegenüberstehen
e. Sexualität
- die Sexualität und die Liebe bei gesunden Menschen können
sich verbinden und völlig miteinander verschmelzen, obwohl
es sich dabei um zwei unterschiedliche Begriffe handelt
- allerdings können sie im Leben gesunder Menschen nicht
wirklich getrennt werden. Denn die Selbstverwirklicher
wenden sich davon ab, den Sex nur seiner selbst wegen zu
suchen oder sexuelles Verlangen ohne Liebe zu empfinden
- sie neigen dazu, sich wesentlich weniger sexuelle Abenteuer
außerhalb der Ehe zu suchen und sind im Vergleich zum
Durchschnitt auch viel freier zuzugeben, dass sie von anderen
als ihren Ehepartner sexuell angezogen werden
- gesunde Menschen machen keine wirklich scharfen
Unterscheidungen zwischen Rollen und Persönlichkeiten der
beiden Geschlechter. Sie nehmen also nicht an, dass Frauen
passiv und Männer aktiv sind, ob in der Liebe oder anderswo.
- gesunde Männer sind eher imstande, von der Intelligenz,
Stärke, Kompetenz und so weiter ihrer Frauen angezogen zu
werden, anstatt bedroht, wie es bei unsicheren Männern der
Fall ist
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f. Pflege, Verantwortlichkeit, Zusammenlegung der Bedürfnisse
- eine Person empfindet die Bedürfnisse der anderen, als wären
es ihre eigenen, und empfindet somit auch bis zu einem
gewissen Ausmaß, als würden die eigenen Bedürfnisse der
anderen Person gehören
- die Bedürfnisidentifikation liegt für gewöhnlich in den
Begriffen des Auf-sich-Nehmens von Verantwortlichkeit,
Aufmerksamkeit und Sorge für die andere Person
- eine Krankheit ist in einer guten Ehe auch die Krankheit des
Ehepaares und nicht nur ein Fehltritt eines Ehepartners. Beide
Ehepartner nehmen automatisch die gleiche Verantwortung auf
sich und es scheint, als wären sie beide gleichzeitig erkrankt
g. Spaß und Fröhlichkeit
- es ist für selbstverwirklichende Menschen charakteristisch, an
der Liebe Spaß haben zu können
- Maslow meint, dass die Liebe gesunder Menschen mit dem
Spielen von Kinder und jungen Tieren vergleichbar ist
- sie ist humorvoll, fröhlich und verspielt, wobei es sich
grundlegend um Genuss und Freude handelt
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h. Akzeptierung der Individualität des anderen
- selbstverwirklichende Menschen besitzen in einem unüblichen
Ausmaß die Fähigkeit, sich von den Triumphen des anderen
nicht bedroht zu fühlen, sondern von ihnen erfreut zu sein
- sie respektieren ihren Partner in einer sehr tiefgehenden und
grundlegenden Art
- Liebe und Achtung sind deutlich trennbar, obwohl sie häufig
gemeinsam auftreten. Man kann einer Person Achtung
entgegenbringen, auch ohne sie zu lieben
- gesunde Personen achten den Partner als unabhängige Einheit
und als besonderes und autonomes Individuum
i. Distanz und Individualität
- in einer gesunden Liebesbeziehung findet eine Verschmelzung
der Fähigkeit zu lieben und gleichzeitig der Achtung für andere
und für sich selbst statt
- die sich selbstverwirklichenden Partner können sich sehr nahe
stehen und sind trotzdem imstande, sich zu trennen, wenn es
notwendig ist, ohne daran zu zerbrechen
- man hat auch das definitive Gefühl, dass sie aneinander großes
Vergnügen haben und bei einer längeren Trennung oder auch
beim Tod stark bleiben würden
- sie sind immer Herr ihrer selbst und leben nach ihren eigenen
Normen, auch wenn sie einander intensiv genießen
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