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Medieninformation -
Wien, 11.06.2015
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Studie berechnet erstmals wirtschaftliche Bedeutung der
Gemeinnützigkeit
Mit einer Wertschöpfung von zehn Milliarden Euro lässt der Sektor Branchen
wie Energie oder Bauwirtschaft hinter sich; im Vergleich zu Deutschland
besteht dennoch Aufholbedarf
Bislang waren gemeinnützige Aktivitäten in verschiedensten Bereichen der
Gesellschaft zwar geschätzt, ihre volkswirtschaftliche Bedeutung aber wurde deutlich
unterschätzt. Das beweist eine von Univ. Prof. Dr. Gottfried Haber (Donau-Universität
Krems) im Auftrag der Vinzenz Gruppe erstmals durchgeführte Analyse über die
„Ökonomische Bedeutung der Gemeinnützigkeit in Österreich“. Haber präsentierte
die Studie am Donnerstag, den 11. Juni, in Linz gemeinsam mit dem
oberösterreichischen Landeshauptmann und Gesundheitsreferenten Dr. Josef
Pühringer und Dr. Michael Heinisch, dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung der
gemeinnützigen Vinzenz Gruppe.
Sukkus der volkswirtschaftlichen Analyse Habers: Zieht man alle Bereiche der
Gemeinnützigkeit – vom Bereich Freiwilligkeit/Gemeinnützigkeit/Non-ProfitOrganisationen über Spenden und CSR bis hin zur informellen Freiwilligkeit – heran,
ergibt das für Österreich eine jährliche Wertschöpfung von rund zehn Milliarden Euro.
Das entspricht einem Anteil von rund drei Prozent am BIP. Darüber hinaus können
rund 70.000 Arbeitsplätze dem Bereich Gemeinnützigkeit zugerechnet werden.
Professor Haber zu diesen Eckdaten: „Die enorme Bedeutung der Gemeinnützigkeit
als Wirtschaftsfaktor zeigt sich auch im Vergleich zu anderen Bereichen. Der
gemeinnützige Sektor erzielt fast doppelt so viel Wertschöpfung wie der Bereich
Energieversorgung und zwei Drittel des Volumens der Bauwirtschaft."
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Für Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer untermauern diese Zahlen auch die
politische Bedeutung der Gemeinnützigkeit. "Es gibt viele Bereiche, die ohne das
Engagement des Einzelnen und zahlreicher Institutionen nicht in dieser
ausgezeichneten Qualität bestehen würden. Oder umgekehrt formuliert:
gemeinnützige Institutionen leisten einen unverzichtbaren wirtschaftlichen und
gesellschaftspolitischen Beitrag. Sie sind daher unverzichtbarer Partner für die
Politik", so Landeshauptmann Dr. Pühringer.
Habers Analyse bricht die wirtschaftliche Bedeutung des Sektors auch auf einzelne
Politikfelder herunter. „Am bedeutendsten ist Gemeinnützigkeit in den
Querschnittssektoren Gesundheit, Sozialwirtschaft, gemeinnütziger Wohnbau, Sport,
Kultur und Bildung", sagt Haber. Im Bereich der formellen Freiwilligkeit (inklusive
NPOs) wird eine direkte Wertschöpfung von etwa 3,2 Milliarden Euro erzielt, inklusive
Folgeeffekte sind es sogar 6,4 Milliarden Euro (ausgedrückt in Arbeitsplätzen: 22.000
bzw. 45.000). Davon entfallen auf Kultur etwa 650 Millionen Euro, auf Bildung etwa
165 Millionen Euro, auf Sport rund 650 Millionen Euro, sowie auf Soziales und
Gesundheit (exklusive Krankenhäuser) rund 245 Millionen Euro.
Für die Querschnittssektoren private gemeinnützige Krankenhäuser und Wohnbau
können solche Effekte ebenfalls berechnet werden. Die gesamte Wertschöpfung im
gemeinnützigen Wohnbau beläuft sich auf mehr als 3,3 Milliarden Euro (die direkte
Wertschöpfung beträgt für diesen Sektor knapp 1,6 Milliarden Euro). Die privaten
gemeinnützigen Krankenhäuser erbringen direkt eine Wertschöpfung von mehr als
1,1 Milliarden Euro, mit Folgeeffekten sind es sogar knapp 2,4 Milliarden Euro. Direkt
finden in diesen Krankenhäusern 31.000 Menschen ihren Arbeitsplatz, indirekt
hängen sogar 45.000 Menschen von diesem Bereich ab. Michael Heinisch von einem
der größten Anbieter gemeinnütziger Krankenhäuser in Österreich dazu: „Das sind
rein ökonomisch betrachtet beeindruckende Zahlen. Viel wichtiger aber ist, dass
diese Menschen auch eine sinnstiftende Tätigkeit ausüben. Das ist für viele nicht bloß
ein Job, sondern ein Beitrag für die Gesellschaft.“
Heinisch verweist allerdings auch auf internationale Vergleichswerte: „Messen wir uns
mit Deutschland oder der Schweiz, bemerken wir schnell, dass wir hierzulande
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Aufholbedarf haben. Wir müssen das Potenzial, das im Sektor steckt, noch besser
nutzen.“ Tatsächlich besteht laut Analyse von Professor Haber zwischen Deutschland
und Österreich ein Gefälle, was den Ausbau der Gemeinnützigkeit angeht: Laut einer
Modellrechnung Habers könnte eine Anhebung der gemeinnützigen Aktivitäten auf
deutsches Niveau weitere drei Milliarden Euro Wertschöpfung jährlich (oder 24.000
Arbeitsplätze) schaffen.
Für Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer sind Investitionen in diesen Sektoren
jedenfalls wünschenswert. "Als Gesundheitsreferentenkonferenz weiß ich, dass
gerade im Bereich Gesundheit, Soziales und Pflege große Herausforderungen auf
uns warten. Lösen können wir diese nur gemeinsam – dazu braucht es den Beitrag
der Gemeinnützigkeit", so Landeshauptmann Dr. Pühringer.
Heinisch verweist auf einige Ansatzpunkte, wie der Stellenwert des Zukunftssektors
Gemeinnützigkeit weiter verbessert werden könne. Ein sinnvoller Ansatz, so
Heinisch, sei es, das von der Regierung vorgelegte Paket zur Attraktivierung
gemeinnütziger Stiftungen rasch umzusetzen. Dabei allein dürfe es aber nicht
bleiben. „Wir müssen insgesamt die Leistungen und den Nutzen der
Gemeinnützigkeit öffentlich stärker herausstreichen“, sagt Heinisch. Ein Ansatz dazu
wäre eine Reform der gängigen Kennziffern für die volkswirtschaftliche
Gesamtrechnung. Heinisch: „Der gemeinnützige Sektor muss da besser und
sichtbarer integriert werden.“
Diesem Vorschlag kann auch Wirtschaftsprofessor Haber nähertreten. „Das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst gemeinnützige Aktivitäten entweder gar nicht oder
berücksichtigt sie mit einem zu geringen Wert. Es wäre dringend nötig, ähnlich der
Schattenwirtschaft auch die Gemeinnützigkeit in das BIP hineinzurechnen", so Haber.
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Ansprechpartner für Rückfragen:
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Annemarie Kramser
Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und
Management GmbH, Wien
Leitung Kommunikation
Gumpendorfer Straße 108, 1060 Wien
Mobil : +43 664 412 50 39
E-Mail: [email protected]
www.vinzenzgruppe.at
Vinzenz Gruppe: Medizin mit Qualität und Seele
Wir verbinden christliche Werte mit hoher medizinischer und pflegerischer Kompetenz sowie
modernem, effizientem Management. Gemeinnützigkeit ist unser Prinzip. Medizin mit Qualität
und Seele ist unser Ziel.
Unsere Ordenskrankenhäuser, Pflegehäuser, Rehabilitationseinrichtungen und
Präventionsangebote stehen allen Menschen offen – ohne Ansehen ihrer Konfession und ihrer
sozialen Stellung.
Im Verbund der Vinzenz Gruppe werden die Krankenhäuser der Barmherzigen Schwestern
Wien, Linz und Ried, das Orthopädische Spital Speising, das St. Josef-Krankenhaus, das
Krankenhaus Göttlicher Heiland und das Herz-Jesu Krankenhaus (alle Wien) sowie die
Pflegehäuser der Barmherzigen Schwestern Pflege GmbH in Wien und in Maria Anzbach
geführt. Sie sind in rechtlich und wirtschaftlich selbständigen Betriebsgesellschaften organisiert.
Die Beteiligungen an diesen Betriebsgesellschaften werden direkt oder indirekt von der
Vinzenz Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH verwaltet.
Weiters zählt die HerzReha Bad Ischl, an der eine gemeinsame Beteiligung mit der
Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft besteht, zur Vinzenz Gruppe. Sie ist durch
einen Betriebsführungsvertrag mit der Gruppe verbunden.
www.vinzenzgruppe.at
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