Preispolitik Bestandteile: - - Preistbestimmung Preisbildung o Nachfrage-, Kosten & Konkurrenzanalyse o Methoden der Preisfestlegung Preisdiskriminierung Konditionen Preisbestimmung Schlüsselfaktoren der Preisbestimmung. Interne Faktoren - Strategische Entscheidungen - Unternehmens- und Marketingziele - Preispolitische Aktionsziele - Kostensituation Externe Faktoren - Marktnachfrage - Wertprinzip - Marktform - Konkurrenzorientierung - Gesetzliche und ethische Grenzen Preis/Qualitätspositionierung Hoch Mittel Niedrig Qualität Premiumstrategie Vorteilsstrategie Mittelfeldstrategie Übervorteilungsstrategie Hoch Mittel Billigwarenstrategie Niedrig / Preis Preisstrategie bei Produkteinführung 1. Abschöpfungsstrategie (skimming pricing) Einführungspreis relativ hoch Preissenkung im Zeitablauf (zunehmende Marktschließung, Konkurrenzdruck) Ziele: - rasche Deckung der Produktentwicklungskosten höhere Gewinnspannen am Beginn des Lebenszyklus 2. Penetrationspreise (penetration pricing) - Einführungspreis relativ niedrig - Preiserhöhung im Zeitablauf Ziele: - Rascher Marktanteilsgewinn Abschrecken potentieller Konkurrenten Preisbildung Bestimmung preispolitischer Ziele Nachfrage ermitteln Kosten abschätzen Konkurrenzpreise und –angebote analysieren Verfahren zur Preisbildung wählen Preisentscheidung treffen Preispolitische Ziele Überleben – Umsatzmaximierung – Gewinnmaximierung – Marktabschöpfung – Maximierung des Marktanteils – Qualitätsführerschaft –andere Preisbildungsziele Einkommenselastizität Änderung der nachgefragten Menge von einem Gut ausgelöst durch eine Änderung des Einkommens. Superiore Güter Durch die Erhöhung des Einkommens steigt die Nachfrage bei diesem Produkt (Einkommenselastizität > 0) Inferiore Güter Durch die Erhöhung des Einkommens sinkt die Nachfrage bei diesem Produkt (Einkommenselastizität < 0) Ermittlung der Nachfrage Die Nachfragekurve zeigt die wahrscheinliche Gesamtreaktion des Marktes auf unterschiedlich hohe Preise (Beachtung der Preissensibilität der Kunden) Berechnung {(Q1 – Q2)/Q1}/{(P1-P2)/P1} Ist E < 1 Preiselastizität ist kleiner 1 – dies bedeutet die Nachfrage ist unelastisch. Der Preis steigt um 1% die Nachfrage aber um weniger. Ist E > 1. Die Preiselastizität ist größer als 1 – die bedeutet die Nachfrage ist elastisch. Der Preis steigt um 1% die Nachfrage um mehr. Ist E = 1. Die Preiselastizität = 1. Dies bedeutet die Nachfrage ist isoelastisch. Umsatz bleibt immer gleich. Preiselastizität der Nachfrage umso unelastischer, je weniger Substitute vorhanden sind je fairer der Preis empfunden wird je langsamer sich die Verhaltensweisen der Konsumenten ändern je unverzichtbarer das Produkt ist je niedriger der Preis des Produktes im Verhältnis zum Einkommen Kreuzpreiselastizität Prozentuelle Änderung der nachgefragten Menge nach einem Gut x ausgelöst durch eine Änderung beim Gut y. {(Qx1 – Qx2)/Qx1} / {(Py1-Py2)/Py1} Komplementäre Güter zu Bier (Kreuzpreiselastizität <0): Radler, Turbo Diesel, Almradler, Radler Gaudi, U-Boot Substitutive Güter zu Bier (Kreuzpreiselastizität >0): alkoholfreies Bier, Wein, Limonade Methoden der Preisfestlegung Nachfrage Wertprinzip Kostenbasierende Preisbildung: (perceived value pricing) Produkt-Kosten-Preis-Wert-Kunden Wertbasierende Preisbildung: Kunden-Wert-Preis-Kosten-Produkt Preisgestaltung nach Verlauf der Nachfragekurve Kosten Kostenzuschlag (cost based pricing) Cost plus pricing Zu den Kosten wird ein branchenüblicher oder ein angestrebter Gewinnaufschlag in Prozent der Kosten hinzuaddiert Preis = ATC + m * ATC Preis = AVC + m * AVC ATC= durchschnittliche Gesamtkosten AVC = durchschnittliche variable Kosten M= Gewinnaufschlag ATC= AVC + (Fixkosten/Absatzmenge) Preisaufschlag Mark up pricing Zu den Kosten wird ein branchenüblicher oder ein angestrebter Gewinnaufschlag in Prozent des Verkaufspreises hinzuaddiert Preis = ATC + n * ATC Preis = AVX + n * AVC ATC= durchschnittliche Gesamtkosten AVC = durchschnittliche variable Kosten M= Gewinnaufschlag ATC= AVC + (Fixkosten/Absatzmenge) ROI Preise Target return pricing Ermittlung des Preises, der die Kapitalrendite der Zielplanung sichert. Preis = ATC + (Kapitalrendite x investiertes Kapital)/Absatzmenge ATC = durchschnittliche Gesamtkosten ROI = Kapitalrendite ROI= Gewinn/investiertes Kapital Gewinn= P*Q – AVC*Q – Fixkosten Erfahrungskurve Sonstige Preisvorteilsverfahren Sich bei den Kunden durch einen Preisvorteil gegenüber den üblichen Konkurrenzangeboten abheben Konkurrenzorientiert Orientierung an Konkurrenzpreisen. Setzung gleicher / höherer /niedrigerer Preise als die Konkurrenz Marktorientierte Preisgestaltung Going rate pricing Ausschreibungen Sealed bid Pricing Orientierung an den erwarteten Preisen der Konkurrenz mit Berücksichtigung der eigenen Kosten. Break Even Analyse: Ermittlung der Absatzmenge, bei der die Gesamtkosten gedeckt sind Break Even Menge= Fixkosten/Preis – variable Kosten Preisdiskriminierung Von Preisdiskriminierung spricht man, wenn ein Unternehmen das gleiche Produkt, oder die gleiche Dienstleistung zu zwei oder mehren Preisen anbietet, ohne daß dabei ein wesentlicher oder direkter Kostenbezug besteht. - Kundensegment: Unterschiedliche Preise je nach Kundensegment. Z.B. Studenten bei Museumsbesuch - Produkt- bzw. Anwendungsform: unterschiedliche Preis für Produktvarianten. Bsp.: Evian – als Mineralgetränk (€ 2) – als Gesichtsspray (€ 6) - Räumliche – räumliche Preisunterschiede z.B. im Theater - Zeitliche – Preise varieren mit der Tageszeit. Bsp. telefonieren - Image – gleiches Parfum kann bsp. In unterschiedlicher Verpackung zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden. Konditionen - Rabatte o Mengenrabatt – Preisnachlass ab einer bestimmten Einkaufsmenge o Zeitrabatt o Funktionsrabatt - Skonti – Preisnachlass bei rascher Zahlung - Rücknahmevergütungen (trade in allowance) Preisnachlass für die Rückgabe eines alten Produktes beim Kauf eines neuen - Aktionszuschüsse (promotional allowance): Preisnachlass für Händler, die an Werbe- und Verkaufsförderungsprogrammen teilnehmen. Sonstiges Preissensitivität Die Preissensitivität gibt ähnlich der Preiselastizität an, in welchen Mass Käufer auf Preisänderungen reagieren. Sie ist individuell verschieden und von verschiedenen Faktoren abhängig (Wahrnehmung von Produktvorteilen, Kenntnis von Substitutprodukten, Preis in Relation zum Einkommen,...). Promotionpreise: Liegen kurzfristig unter dem Listenpreis um Kunden zu erwerben. - Lockangebot: Besonders günstiges Sonderangebot, mit dem die Kunden ins Geschäft gelockt werden sollen - Okkasionspreise: Besondere Angebote zu bestimmten Anlässen - Preisnachlass - Zinsgünstiger Kredit Preisbestimmung im Produktmix Ist ein Produkt Teil des Produktmixes eines Unternehmens, so muss dies bei der Preisfestsetzung berücksichtigt werden. Die Kosten der Produkte und die Nachfrage sind oft interdependent. Ziel dabei ist die Maximierung des Gewinns aus dem gesamten Produktmix. Product-Line Pricing: Preisunterschiede zwischen Produkten einer Produktlinie, je nach Kosten, Produktwahrnehmung der Konsumenten und Preisen der Mitbewerber Optional-Feature Pricing: Preisbestimmung für optionale Zusatzausrüstung für ein Basisprodukt (z.B. Auto) Captive-Product Pricing: Preisbestimmung für Produkte, die zusammen mit einem anderen Produkt verwendet werden müssen (z.B. Rasierer und Rasierklingen) Two-Part Pricing: Preis besteht aus einem fixen und einem variablen Teil By-Product Pricing: Nebenprodukte aus einem Produktionsprozess werden verkauft und können so mithelfen, die Preise für die Hauptprodukte wettbewerbsfähig zu halten Product-Bundling Pricing: eine bestimmte Kombination an Produkten wird zu einem günstigeren Preis verkauft, als die Summe der Einzelpreise