Nominierung von Innovativen Gesetzen und Regelwerken

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Nominierung von Innovativen Gesetzen und Regelwerken („Innovative Policies“)
Was sind “Innovative Policies” (Innovative Gesetze uznd Regelwerke)?
Wir sind auf der Suche nach Innovationen, die zu offensichtlichen und messbaren Verbesserungen im Bereich
der Barrierefreiheit geführt haben und so die Bewältigung des Alltags für Menschen mit allen Arten von
Behinderungen erleichtern. Die von Ihnen nominierten "Innovative Policies" können Gesetze oder
gesetzesähnliche Bestimmungen, Normen und Vorschriften, "Action Plans" oder ähnliches sein, die von den
Regierungen oder Parlamenten eines Staates, einer Region oder einer Stadt in Kraft gesetzt wurden, oder auch
von anderen Körperschaften öffentlichen Rechtes (Wenn Sie ein Projekt nominieren wollen, dass eher der
Zivilgesellschaft, NGOs oder Unternehmen zuzurechnen ist, ersuchen wir Sie das andere Formular "Innovative
Practices" zu verwenden, das diesem Email angeschlossen ist, oder auf der Webseite des Zero Projects
heruntergeladen werden kann).
Was ist mit Barrierefreiheit (“Accessibility”) gemeint?
Menschenrechte können nur von jenen in Anspruch genommen werden, die dazu auch Zugang haben. Die
Barrieren, die Menschen mit Behinderungen den Zugang zu ihren Rechten verwehren, sind vielfältig. Artikel 9
der UN Konvention für die Rechte von Menschen spricht eine breite Palette von möglichen Barrieren an,
darunter physische und technologische Barrieren, Information und Kommunikation, ökonomische und soziale
Barrierefreiheiten. Alle Einrichtungen, Produkte und Dienstleistungen des Öffentlichen wie dies Privaten Sektors
müssen für jeden Menschen zugänglich sein, ohne jegliche Diskriminierungen. Auch der Artikel 21 garantiert
explizit weitere diesbezügliche Rechte, wie jener zur freien Meinungsäußerung und zum freien Zugang zu
Informationen.
Das von Ihnen nominierte Innovative Politikbeispiel sollte:
Generell die Umsetzung des Artikels 9 der UN Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen
fördern, beispielsweise durch
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Antidiskriminierungsgesetze, vor allem solche, die eine inklusive Definition von Barrierefreiheit und dem
Recht auf geeignete Hilfe und Unterstützung beinhalten, und die die Nicht-Einhaltung als
Diskriminierung behandeln. Diese Gesetze sollten so umgesetzt sein und kontrolliert werden, dass sie es
Menschen mit Behinderungen und deren Organisationen nachweisbar ermöglichen, einfach,
kostengünstig und wirkungsvoll gegen Verstöße vorzugehen. Dieses Vorgehen sollte auch zu klaren
Sanktionen und zur Beendigung der Diskriminierung führen können, zur Herstellung von Barrierefreiheit
und zur Leistung von geeigneter Hilfe und Unterstützung.
Vorschriften für das Beschaffungswesen der öffentlichen Hand (auch für einzelne Subthemen der
Barrierefreiheit, siehe weiter unten)
Industrienormen und - standards
generell Normen, Mindeststandards, harmonisierte Vorgaben an Wirtschaftstreibende
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Nationale Aktionspläne und Umsetzungsstrategien
Maßnahmen der Sozial- und Wohlfahrtspolitik (Förderungen, Steuervorteile usw.)
Die vorgeschlagene "Innovative Policy" kann auch speziell einiges der folgenden Subthemen von Barrierefreiheit
behandeln;
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Die bauliche Umgebung, z.B. Zugang zu Gebäuden, Parks oder Grünanlagen, Straßen, Transportmitteln,
Einrichtungen im Freien oder drinnen, Schulen, Wohngebäude, medizinischen Einrichtungen,
Arbeitsplätze, die Umgebung der Fußgänger, Stadt- und Raumplanung etc.
Transportwesen, z.B. Bahn, Flugverkehr, Schifffahrt, Flughäfen, Bahnhöfe, Busstationen, Autos,
Fahrräder, Busse, Züge, Taxis, Lastwägen und Flugzeuge.
Information und Kommunikation, inklusive Informations- und Kommunikationstechnologien und systeme etc. z.B Internet, Mobiltelefonie und Tabletgeräte, Übersetzungsdienste, Helpdesks, Easy
Language-Anwendungen, Computer und Notebooks, Software, Speicherung und Audio-visuelle Systeme,
Übertragung von Daten, Zugriff auf Informationen.
Produkte und Dienstleistungen die für eine möglichst breite Anwendbarkeit und Zugänglichkeit
gestaltet sind, z.B. Universal Design, Design for all, Gebrauchs- und Verkaufsartikel, persönliche
Dienstleistungen und Wirtschaftsdienstleistungen aller Art, aber auch Lern-und Schulungsmöglichkeiten.
Finanzdienstleistungen, z.B. barrierefreies Online Banking, oder barrierefreie Geldautomaten. Diesem
Thema wird ein eigener Bereich gewidmet.
Welche „Größe“ kann und darf ein Innovatives Praxisbeispiel haben?
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Es gibt keine Beschränkungen bezüglich Mindest- oder Maximalgröße.
Das von Ihnen nominierte Praxisbeispiel sollte lange genug umgesetzt werden, um Effizienz und Erfolg
durch messbare Resultate zu belegen. (“Ideen” alleine ohne Nachweis ihrer Umsetzbarkeit können nicht
berücksichtigt werden).
Die Praxisbeispiele können auf lokaler, regionaler, nationaler oder internationaler Ebene umgesetzt sein.
Wer kann ein „Innovative Practice“ nominieren?
Wir wenden uns an eine große Zahl von Experten, die bereits in der Vergangenheit zum Zero Project beigetragen
haben, oder die uns empfohlen wurden. Wir möchten Sie aber auch motivieren, diese Nominierungsunterlagen
an jeden weiterzuleiten, der Ihrem Ermessen nach geeignet ist, ein innovatives Praxisbeispiel zu nominieren.
Jeder kann eigene Projekte oder auch solche von Dritten nominieren, die mit der nominierenden Person in
keinem Zusammenhang stehen.
Wie werden die „Innovative Policies“ bewertet und ausgewählt?
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Jede nominierte "Innovative Policy" wird qualitativ analysiert, unter Anwendung der "Future Just
Lawmaking Methodology" des World Future Council. Ein Evalulierungsreport wird dem "Scientific
Advisory Board" übermittelt, der daraus die Auswahl zu den "Innovative Policies 2014" des Zero Project
trifft. Der Analyse- und Auswahlprozess orientiert sich an folgenden Kriterien:
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Unterstützung der Umsetzung der UN Konvention, im Speziellen des Artikel 9.
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Innovation: Die Innovative Policy sollte in ihrem Segment neue Maßstäbe setzen, sowohl im rechtlichen
Zugang als auch in der Umsetzung durch geeignete Strukturen und Instrumente.
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Rechtsanspruch/rechtliche Verbindlichkeit: Es werden jene Innovative Policies bevorzugt, die einen
Rechtsanspruch für Menschen mit Behinderungen begründen. (In den vergangenen Jahren wurden vom
Scientific Advisory Board allerdings auch Programme ohne Rechtsanspruch ausgewählt). Wirkungsvolle
Aktionspläne und gesamthafte Umsetzungsstrategien sind ebenfalls willkommen.
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Wirkung: Es werden Innovative Policies bevorzugt, die umgesetzt, evaluiert und nachweislich
Verbesserungen gebracht haben.
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"Nichts über uns ohne uns": Die Innovative Policy sollte unter Mitwirkung von Menschen mit
Behinderung und ihren Vertretungsorganisationen entstanden sein.
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Übertragbarkeit: Die Innovative Policy sollte in andere Staaten oder Kontexte übertragen werden
können.
Warum sollten Sie ein “Innovative Practice” nominieren?
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Alle von den Experten des Zero Project ausgewählten „Innovative Practices“ werden in den Zero Project
Report 2014 aufgenommen und auf der Zero Project Website präsentiert. Die Repräsentanten der am
meisten herausragenden Innovationen werden eingeladen, ihre Modelle auch auf der Zero Project
Conference persönlich zu präsentieren, die im Februar 2014 in Wien stattfinden wird und von
Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern aus mehr als 30 Staaten besucht werden, unter
Anwesenheit von Vertretern internationaler Organisationen wie den Vereinten Nationen und ihren
Organisationen, der Europäischen Union, Politiker und Parlamentarier, Wissenschaftler, Unternehmen,
führende NGOs und Stiftungen.
Darüber hinaus erarbeitet das Zero Project laufend weiter daran, den als „Innovative Practice“
ausgewählten Projekten zusätzliche Sichtbarkeit und Bekanntheit zu geben, im Rahmen etwa von
internationalen Konferenzteilnahmen, Medienberichte, Online-Berichterstattung, Social Media usw.
Was sollte man außerdem wissen?
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Alle Nominierungen, die bis 29. Juli beim Zero Project Team eingelangt sind, werden berücksichtigt.
Alle Nominierungen, die zur Präsentation ausgewählt werden oder in einer letzten Phase der
Entscheidung sind, werden vom Zero Project Team direkt kontaktiert.
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Die Berichte und Beschreibungen der Innovative Practices werden in Abstimmung mit deren
Repräsentanten erarbeiten; das Zero Project Team behält sich jedoch die Schlussredaktion (auch von
Übersetzungen) im Rahmen des Zero Project Reports vor.
Nominierungen können in sieben verschiedenen Sprachen erfolgen; alle Versionen stehen hier zum
Download bereit: www.zeroproject.org/nominations .
Formular zur Nominierung von Innovativen Praxisbeispielen (Innovative Practice)
zum Thema Barrierefreiheit (Accessibility)
Ausgefüllte Nominierungsbögen bitte senden an Sandra Geretschlaeger, [email protected],
Einsendeschluss: 29. Juli 2013
Die Nominierung stammt von:
Ihr Name:
Ihre Organisation:
Telefon-Nr.:
Email:
Postanschrift:
Ihr Verhältnis zum nominierten Innovative Practice (max. 50 Wörter):
Kurzer Titel der Nominierung:
Offizielle Bezeichnung der Innovative Policy:
Verantwortliches Ministerium (Abteilung, Öffentliche Stelle, usw.):
Name und Kontaktinformation einer verantwortlichen Person im Ministerium (Abteilung, Öffentliche Stelle
usw.):
Name und Kontaktinformation eines Experten aus der Zivilgesellschaft:
Name und Kontaktinformation eines wissenschaftlichen Experten:
Aktuelle Fassung der Innovative Policy stammt aus:
(Jahr).
Land (Stadt, Region), in der sie umgesetzt wird:
Wurde die Innovative Policy Ihres Wissens nach auch in anderen Staaten (Kontexten, Regionen) übernommen?
Wenn ja, in welchen? Oder hat sie ihres Wissens nach den Ursprung in einem anderen Land?
Notwendige Informationen über die Nominierung (Grundsätzlich sind hier nur Stichwörter und
Mindestangaben notwendig. Wenn verfügbar, ersuchen wir Sie aber auch um weiterführende Informationen).
1. Übersicht: Kurze Zusammenfassung (max. 100 Wörter):
2. Zweck und Umfang: Beschreiben Sie, was bezweckt wird, sowie Umfang und Rahmen.
3. Umsetzung der UN Konvention: Bitte beschreiben Sie, inwiefern die Innovative Policy bei der Umsetzung
der UN Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen hilfreich ist, im speziellen des
Artikel 9 (Barrierefreiheit/Accessibility). Bitte erwähnen Sie auch, welche Arten von Barrierefreiheit
umfasst sind.
4. Fakten-Orientierung. Beschreiben Sie, inwieweit Umsetzung und Wirkung der Innovative Policy sich an
Fakten orientiert, etwa durch Erwähnung von Literatur, wissenschaftlichen Studien oder anderer
analytischer Aufarbeitung.
5. Zusammenarbeit. Beschreiben Sie, in welcher Weise die Zivilgesellschaft, im speziellen die Menschen
mit Behinderungen und ihre Vertretungsorganisationen, eingebunden werden.
6. Evaluierung: Beschreiben Sie, auf welche Art die Innovative Policy evaluiert wird, und ob der
Evaluierungsprozess auch zu Änderungen und Verbesserungen geführt hat.
7. Vorteile, Grenzen und Kosten: Beschreiben Sie, welchen konkreten Nutzen die Menschen durch die
Umsetzung dieser Innovative Policy bislang hatten, erwähnen Sie aber auch, an welche Grenzen sie
stößt und welche Kosten mit der Umsetzung verbunden sind.
8. Wirkung: Beschreiben Sie die langfristige Wirkung, die die Innovative Policy hat oder haben kann. Was
wird konkret für Menschen mit Behinderungen, ihre Familien und ihr Umfeld erreicht.
9. Übertragbarkeit/Kopierbarkeit. Beschreiben Sie, ob aus Ihrer Sicht diese Innovative Policy in anderen
Regionen/Kontexten ebenfalls umgesetzt werden kann und erwähnen Sie auch, was die
Voraussetzungen dafür wären.
10. Lerneffekte/Lessons Learnt: Fassen Sie zusammen, was die Ihnen bekannten Lerneffekte seit der ersten
Umsetzung waren.
Zusätzliche Informationen
11. Testimonials. Falls Kommentare, Zitate, Letters of Support, beispielhafte oder anekdotische Belege für
die Wirkung der Innovative Policy vorhanden sind, fassen Sie dies bitte hier zusammen. Sie können
solche Belege aber auch als Anhang zur Nominierung mitschicken.
12. Berichte. Falls es Berichte in Medien, Büchern usw. gibt, ersuchen wir Sie hier um Quellenverweise und
Links.
13. Weitere vorhandene Informationen.
Wer steht hinter dem Zero Project?
Zero Project – Für eine Welt ohne Barrieren
Das Zero Project, von der Essl Foundation im Jahr 2011 gestartet, unterstützt die Rechte von Menschen mit
Behinderungen weltweit. Es zielt darauf ab, die Umsetzung der UN Konvention für die Rechte von Menschen mit
Behinderungen in den einzelnen Staaten zu unterstützen, durch die wissenschaftliche Recherche von
Innovativen Praxisbeispielen und Innovativen Gesetzen und Regelwerken, sowie durch die Konstruktion und die
Erhebung von Sozialindikatoren, die die Umsetzung messen. Das Projekt wird in Partnerschaft mit dem World
Future Council organisiert (seit 2011), wie auch mit dem European Foundation Centre (seit 2013).
www.zeroproject.org
Essl Foundation
Die Essl Foundation engagiert sich für die Anliegen von Menschen mit Behinderung sowie für Soziale
Innovationen und Social Entrepreneurship. Sie wurde im Jahr 2007 vom österreichischen Unternehmerehepaar
Martin und Gerda Essl (bauMax AG) gegründet. www.esslfoundation.org
World Future Council (WFC)
Das World Future Council holt die Interessen der heutigen wie auch der zukünftigen Generationen in das
Zentrum der politischen Entscheidungen. Das World Future Council stellt sich den Herausforderungen unser
aller gemeinsamer Zukunft und stellt Entscheidungsträgern die besten Vorbilder für effektive politische
Lösungen zur Verfügung und helfen diesen auch bei der Umsetzung. Das WFC besteht aus 50 Persönlichkeiten
aus aller Welt, die alle bewiesen haben, dass sie erfolgreich politischen und gesellschaftlichen Wandel umsetzen.
www.worldfuturecouncil.org
European Foundation Centre
Das European Foundation Center (EFC), gegründet 1989, ist eine international Mitgliederorganisation, die
gemeinnützige Stiftungen und Unternehmen repräsentiert, die philanthropisch in Europa und auch außerhalb
aktiv sind. Über ihr European Consortium of Foundations on Human Rights and Disabilities, leistet das EFC auch
einen sichtbaren Beitrag zur Förderung der Ratifizierung und Umsetzung der UN Konvention für die Rechte von
Menschen mit Behinderung. www.efc.be
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