BWL / Klaursurvorbereitung 1. Semester / WI – Bachelor / Gordana Fedorec 1. Produkt- und Programmpolitik A) Der Produktlebenszyklus deterministisches, zeitraumbezogenes Marktrelationsmodell Gesetz des Werdens und Vergehens Produkte werden geboren, wachsen, werden alt und sterben Gründe: - Ausschöpfung des Nachfragepotentials Änderung der Nachfrage Technischer Fortschritt jedes Produkt hat eine begrenzte Lebensdauer und durchläuft Phasen! Umsatz Gewinn Zeit I. Einführungsphase Neugierkäufe und Erfolge der Einführungsaktivitäten des Marketings Produktgestaltung ist abgeschlossen höchste Marktinvestitionen Werbung und Verkaufsförderung Verluste werden in Kauf genommen STRATEGIEN: hohe Preise (Prämienpreise) zur Abschöpfung ODER Niedrige Preise (Penetrationspreise) zur schnellen Erhöhung des MarktAnteils Eintritt in die Wachstumsphase mit erreichen der Gewinnschwelle II. Wachstumsphase Absatzpolitik Bekanntheitsgrad steigt (Flüsterpropaganda zufriedener Kunden; Tests; Berichte etc) Erste Nachahmer und Konkurrenten treten auf (Differenzierung in Form, Technik, Qualität und Preis) oftmals starke Expansion des Marktes III. IV. Zuwachsrate stabilisiert sich nach überproportionalem Umsatzzuwächsen Die Grenzumsatzkurve erreicht ihr Maximum (höchste Umsatzrendite und die relativ wenigsten Werbekosten) Reifephase absolute Marktanschauung gleichzeitig: Absinken der Umsatzzuwachsraten Rückgang der Umsatzrentabilität Aufs Produkt bezogen => steigende Erfahrung Hohes Anforderungsniveau des Kunden Ende der Reifephase: Absolutes Umsatzwachstum kommt zum erliegen Sättigungsphase Umsatzkurve erreicht Maximum Grenzumsätze werden negativ STRATEGIE: Verlängerung der Sättigungsphase durch preispolitische Maßnahmen (z.B. Nachlässe) Grenzen zu anderen Phasen nicht eindeutig festlegbar V. Degenerationsphase Bedürfnis nach Produkt ist befriedigt/eingestellt (z.B. durch billigere, bequemere, neuere Produkte) Einstellung des Produktes durch - technischen Fortschritt - wirtschaftliche Überholung - gesetztl. oder wirtschaftspol. Maßnahme B) Die Portfolioanalyse Elemente: Strategische Geschafts Felder => SGF Sie SGF sollen nicht isoliert betrachtet werden, sondern eine ganzheitliche Planung des Verbundes aller SGF werden angestrebt. Sie visualisiert die Ausgewogenheit der Geschäfte eines Unternehmens Ba) Portfolio – Matrix der Boston Consulting Group Mar ktw ach stu m hoc h Questions Marks Stars nie drig = selektiv vorgehen = fördern / Investieren Poor Dogs Cash cows = desinvestieren / liquidieren = Position halten / ABSCHÖPFEN (cash flow ! ) Niedrig Hoch relativer Marktanteil Bb) Portfolio – Matrix von Mc Kinsey hoc h MAR KTA TTR AKTI mitt VITÄ el T Selektives Vorgehen Selektives Wachstum Investition- und Wachstum * Spezialisierung * Nischen suchen * Aquisition erwägen * Potential f. Marktführung durch Segmentierung abschätzen * Schwächen identifizieren * Stärken aufbauen * wachen * Marktführerschaft anstreben * Investitionen Maximieren Selektives Vorgehen Selektives Wachstum * Rückgang erwägen * Wachstumsbereiche identifizieren * Spezialisierung * Selektiv investieren * Wachstumsbereiche identifizieren * stark investieren * Position halten Ernten Ernten Selektives Vorgehen * Rückzug planen * deinvestieren *Geschäftszweig „auszuzeln“ * Investitionen minimieren * Desinvestitionen vorbereiten * Gesamtposition halten * Cash flow anstreben *Investitionen nur zur Instandhaltung Ernten nie drig * Spezialisierung * Nischen Suchen Niedrig mittel hoch RELATIVER WETTBEWERBSPOSITION 2. Unternehmensziele und Unternehmensverfassung A) Shareholder Value – Ansatz Shareholder = Eigenkapitalgeber eines Unternehmens Unternehmensleitung soll im Sinne der Anteilseigner handeln Die Anspruchsgruppe der Eigenkapitalgeber und deren finanziellen Interessen stehen im Mittelpunkt des unternehmerischen Handelns ZIEL: Maximierung des Unternehmenswertes (Wert des Eigenkapitals) * Unternehmenswert – Fremdkapital = Eigenkapital (EK) (Wert des Reinvermögens) * Dieser Wert des EK soll maximiert werden * Langfristige Gewinnmaximierung, da eine positive Reinvermögensänderung als Gewinn bezeichnet wird In zwei Punkten allerdings geht der Shareholder Value Ansatz über die traditionelle Form (Konzept) der langfristigen Gewinnmaximierung hinaus: 1. Unternehmerisches Engagement nur sinnvoll, wenn der erwirtschaftete Gewinn > als erwartete Mindestverzinsung 2. Die Höhe der gewünschten Mindestverzinsung ist von der Höhe des Risikos abhängig Vorraussetzungen: B) Unternehmensziel ist ausschließlich Steigung des Marktwertes der Beteiligungen EK-Geber haben zur Erreichung des Ziels uneingeschränkte Kompetenz zur Unternehmensführung Wenn Manager (Vorstände, Geschäftsführer) eingesetzt werden, müssen diese bei Ihren Entscheidungen ausschließlich die Interessen der EK-Geber vertreten (Principe-Agent-Beziehung) Stakeholder – Ansatz = Kritik an zwei Punkten 1. Unternehmenspolitik darf nicht allein an den Interessen der Anteilseigner ausgerichtet sein 2. durch Dominanz des Gewinnziels werden soziale und ökologische Aspekte in unzulässiger Weise vernachlässigt Konzept: alle aufgeführten Gruppen (EK-Geber, Arbeitnehmer, Management, Kunden, Lieferanten etc.) leisten Beitrag zur betrieblichen Leistungserstellung Notwendigkeit: alle Gruppeninteressen bei Unternehmenszielen berücksichtigen allen Gruppen der Partizipation an der Unternehmensführung ermöglichen soziale Belange der Schwachen berücksichtigen Gefahr durch Gewinnstreben (Shareholder-Ansatz) C) Fremdkapitalgeber erhalten zu wenig Zinsen Arbeitnehmer zu niedrige Löhne / Sozialleistungen Kunden zu schlechte Lieferkonditionen Lieferanten eine zu unverlässige Zahlungen Öffentlichkeit zu wenig Umsicht beim Umgang mit knappen Umweltressourcen Leverage – Effekt Definition: Der Leverage Effekt besagt, das sich die Eigenkapitalrentabilität (EKR) durch zusätzlichen Fremdkapitaleinsatz steigern lässt, sofern das zusätzliche Fremdkapital (FK) mehr „bringt“ als es kostet! Rentabilität = Verhältnis von Gewinn zu Kapital Kapitalstruktur = Verhältnis von FK zu EK 3. Entscheidungstheorie Grundmodell der normativen Entscheidungstheorie A) Elemente und Phasen des Grundmodells Objektive Entscheidungsträger Entscheidungs● Ziele ● Präferenzen Situation -------------------------------------------------------------- Realität Modell Objektsystem = Enscheidungsfeld ----------------Bewertung Alternativen Wertsystem = Bewertungsmaßstäbe Zustände Konsequenzen Lösung Auswahl der besten Alternative B) Schritte der Entscheidungskriterien: Festlegung der Entscheidungskriterien Bestimmung der relevanten Umweltsituation Ermittlung der Handlungsalternativen Erstellen der Ergebnismatrix (Skript Kap.11) Auswahl der günstigsten Alternative C) Ergebnismatrix A1 A2 A3 Kapitalwert 40.000 (2) 50.000 (0) 30.000 (4) 0,6 Sicherheit 0,3 Niedrig (2,5) Sehr hoch (10) Hoch (7,5) Image 0,1 Sehr hoch (10) Hoch (7,5) Hoch (7,5) ∑ =1 Subjektive Einschätzung / Gewichtung (BSP Produktionsplanung siehe Skript Ponader (PDF) ) D) Schritte der Nutzwertanalyse 1. 2. 3. 4. 5. Gleichnahmigmachung der Ergebnisse Ermittlung der Zielgewichte Ermittlung der gewichteten Ergebnisse Ermittlung des Nutzens jeder Alternative Auswahl der optimalen Alternative Nuten: Image / Sicherheit = Gesamtkosten= Lösung: A1= A2= A3= sehr niedrig, niedrig, mittel, hoch, sehr hoch 0 2,5 5 7,5 10 0 10 10 8 20 6 2*0,6 + 2,5*0,3 + 10*0,1 0*0,6 + 10*0,3 + 7,5*0,1 4*0,6 + 7,5*0,3 + 7,5*0,1 30 4 40 2 50 0 = 2,95 = 3,75 = 5,4 E) Lexiographische Regel A\K A1 A2 Betrachtung des wichtigsten Kriteriums Auswahl der besten Alternative, wenn mehrere Alternativen gleichwertig Betrachtung des zweitwichtigsten Kriteriums, wenn mehrere Alternativen gleichwertig Usw. K1 (0,9) 10 9 A = Alternative / K = Kriterium K2 (0,1) 1 10 ∑ =1 4. Die Preis-Absatz-Funktion Definition: Die Preis-Absatz-Funktion der klassischen Preistheorie zeigt, welche Gesamtmengen auf einem vollkommenen Markt zu alternativen Einheitspreisen abgesetzt werden kann ¯P = Prohibitivpreis -> kein Absatz ¯m = Sättigungsmenge -> Gut ist wertlos Erläuterung: Bei P1 (P2) kann die Gesamtmenge m1 (m2) abgesetzt werden Das realisierbare Gesamtvolumen wird durch das Rechteck P1-A-m1-0 abgebildet Die Elastizität der Nachfrage bei P1(P2) ist durch das Streckenverhältnis AD/AC (BD/BC) bestimmt Je höher der Preis, desto kleiner die absetzbare Menge! Nur in Ausnahmefällen steigt die Absatzmenge mit steigendem Preis Ausnahmen: a) Veblen – Effekt: Der einzelne möchte durch aufwendigen Konsum auffallen, wobei die Aufwendigkeit der Güter am Preis gemessen wird (es wird mehr gekauft, nur weil der Preis höher ist) b) Snob – Effekt: Der Snob möchte sich von der Masse abheben und Güter besitzen, die andere nicht besitzen (es wird mehr gekauft, weil andere weniger kaufen!) c) Mitläufer – Effekt: Personen in gesellschaftlich herausgehobener Position werden zu Meinungsführern (es wird trotz steigendem Preis mehr gekauft, weil andere auch mehr kaufen) d) Preis als Qualitätsmaßstab: Von einem hohen (niedrigen) Preis wird auf eine hohe (geringe) Qualität geschlossen (es wird mehr gekauft, nur weil der Preis höher ist) In diesen 4 Nachfragegruppen liegt hohes Interesse für Anbieter! 5. Management by Konzepte (aus Wöhe) A) Management by Exception (= Führung durch Abweichungskontrolle und Eingreifen in Ausnahmefällen Konzept: Mitarbeiter (MA) soll selbständig arbeiten Führungskraft (FÜK) greift ein, wenn a) Arbeitsergebnis der MA vom Normalwert negativ abweicht b) „kritische“ Situation (= Ausnahmefall) eintritt Zielsetzung: Entlastung der Führungsebene bei Routineentscheidungen Fragen: Wie lassen sich in der Stellenbeschreibung von MA „Normalfälle“ und „Ausnahmefälle“ abgrenzen? Wie lassen sich der Sollwert des Arbeitsergebnisses und tolerierbare Abweichungen festlegen? Gibt es ein Informationssystem zu Signalisierung von „Ausnahmefällen“ und „Negativabweichungen“? Beurteilung: Positiv * FÜK wird entlastet von Routine * „Kritische Situationen“ können identifiziert werden Negativ * Eigeninitiative der MA wird nicht gefördert * Vergangenheitsorientiert durch nachträglich SOLL – IST Vergleich generell plausible Handlungsweise, schwach kontiert, unzureichende Zielorientierung B ) Management by Objektives (=Führung durch Zielvereinbarung, Bildung einer Zielhierarchie) Konzept: Ziel: Fragen: FÜK und MA erarbeiten konkrete Zielvorgaben (=Teilziele) für den betreffenden MA aus MA hat volle Gestaltungsfreiheit zum erreichen des Teilziels MA handelt (teil)zielorientiert aus eigenem Antrieb oder durch Anreizsystem gestützt Arbeitsteilung Zielorientiertes Handeln MA- Motivation Wie lässt sich das Oberziel in mitarbeiterspezifische Teilziele zerlegen? Wie können MA / FÜK ihren Interessengegensatz über niedriges/hohes Zielniveau überwinden? Wie ist die Zielvereinbarung bei geändertem Entscheidungsumfeld zu modifizieren? Beurteilung: Positiv * Entscheidungsfreiheit der MA stärkt Motivation * MA- Ebene entscheidet Zielorientiert Negativ * Formulierung der Ziele ist schwierig * Erreichung des Oberziels durch Ableitungsegoismus gefährdet Organistationstheoretisch schlüssiges Konzept (Profit-Center-Prinzip) mit praktischen Umsetzungsschwierigkeiten c) Management by Delegation (= Führen durch Delegation von Aufgaben) Konzept: Ziel: Fragen: FÜK überträgt delegierbare Aufgaben auf MA FÜK beschränkt sich auf Erfolgskontrolle MA hat Kompetenz und Verantwortung im delegierten Aufgabenbereich Entlastung der FÜK von Routineaufgaben MA-Motivation MA ist nicht „Befehlsempfänger“ sonder „Entscheidungsträger“ Welche Aufgaben sind delegierbar, welche bleiben „Chefsache“? Wer definiert den von MA erwartbaren Arbeitserfolg? Wie kann das Informationssystem eine Erfolgskontrolle für alle MA-Bereiche gewährleisten? Beurteilung: Positiv * Entlastung der FÜK * Basisniveau der MA wird genutzt Negativ * Abgrenzung Routinefall / Ausnahmefall wird durch Konzept nicht gelöst * zielorientiertes Handeln der MA wird nicht erreicht Hierarchisches Konzept, FÜK schiebt lästige Routine auf MA; Motivationseffekt gering; Zielorientierung schwach D) Konzept: Management by System (= Führung durch Systemsteuerung) ganzheitliche Führung durch ein computergestütztes a) Planungsb) Kontroll – und c) Informationssystem nach den Regeln der Kybernetik Ziel: Erreichung des Gesamtoptimums im Sinne einer Totalplanung durch computergesteuerte Verknüpfung von Subsytemen Fragen: Wie deckt die FÜK ihren Informationsbedarf? Können Systeme bei der Bewertung von Risiken menschliche Erfahrung und Intuition ersetzen? Beurteilung: Positiv Negativ * Ausbau der (MIS) Management-InformationsSystem zur EntscheidungsUnterstützung * Umfassender Versuch zur Strukturierung von PlanungsKontroll- und Informationsprozessen * Delegations- und Motivationsproblem bleibt ungelöst * Allenfalls Routineprozesse sind automatisch steuerbar Menschliches Urteilsvermögen ist zur Abschätzung unternehmerischen Risikos unverzichtbar 6. Vorlesung Akhotmee 09.12.06 (mir fällt dazu wirklich nichts mehr ein ) A) Gewinnbegriffe: Umsatz – Kosten Leistung – Kosten -> Kosten- und Leistungsrechnung Erlöse – Kosten Aufwand – Ertrag B) Unternehmensziele: C) Cash Flow: Shareholder versus Stakeholder (siehe Punkt 2 B und C) Unternehmens- Gewinnmaximierung Gewinn +/- Abschreibungen/Zuschreibungen +/- Bildung/Auflösung von Rückstellungen ____________________________________ Cash Flow aus lfd. Geschäftstätigkeit Zieht man diesem Cash Flow die anstehende Gewinnsteuerzahlung und Gewinnausschüttungen ab, erhält man den Cash Flow nach Steuern und Ausschüttungen, der eine brauchbare Näherungsgröße zur Bestimmung des Innenfinanzierungsvolumens darstellt. D) Unternehmensführung: Planung – Organisation – Controlling Da) Planung und Entscheidung Definition: Planung ist die gedankliche Vorbereitung zielgerichteter Entscheidungen Planung ist das Bindeglied zwischen Zielsetzung und kalkuliertem Handeln. Wichtige Merkmale der Planung: Planungsgegenstand Planungssubjekt Planungsdaten Planungszeitraum Planungsgegenstand kann bspw. die Frage sein, wie viele Ausbildungsplätze ein Unternehmen sinnvollerweise anbieten soll. Mit zunehmender Betriebsgröße wird diese Entscheidung an Planungssubjekte delegiert, die einer nachgeordneten Hierarchieebende zugehören. Zu den Planungsdaten gehört der künftige Bedarf an Nachwuchskräften, die gegenwärtige (Künftige) Kapazität der Lehrwerkstatt, die erwartete Abbrecherquote usw. Der Planungszeitraum kann sich auf das laufende Ausbildungsjahr beschränken, auf mittlere Frist (2-5 Jahre) oder langfristig angelegt sein. Bei kurzfristiger Planung ist die Kapazität der Lehrwerkstatt Datum, bei langfristiger Planung kann sie vom Datum zum Planungsgegenstand werden. 1. Grundsatzplanung Hauptgegenstände: - Branchenzugehörigkeit - Führungskonzeption - Informations- und Ausschüttungspolitik - Finanzierungsgrundsätze Die Grundsatzplanung ist der obersten Führungsebene vorbehalten. 2. Taktische und operative Planung Im Zuge der Taktischen Planung (2.-5. Jahr des Planungszeitraums) werden die groben Rahmenbedingungen der strategischen Planung (siehe Punkt 3) konkretisiert. Gegenstand der taktischen Planung ist die mittelfristige Forschungs- und Entwicklungsplanung (FuE) Absatzplanung Produktions- und Beschaffungsplanung Personalplanung Investitions- und Finanzierungsplanung Die FuE- Planung steht in engem Zusammenhang mit der Entwicklung neuer Produkte. Im Zuge mittelfristiger Absatzplanung versucht man, die absatzpolitischen Instrumente zu optimieren. Aus dem Absatzprogramm wird das Produktionsprogramm abgeleitet, wodurch die Produktionstiefe festzulegen ist. Hierbei geht es um die Frage, welche Produktionsbestandteile in Eigenfertigung oder Fremdbezug zu erstellen sind i. a. strategische Rahmenvorgaben zu beachten. Auch bei der mittelfristigen Personalplanung sind üblicherweise strategische Vorgaben (Rationalisierungsgrad, Produktion im Inland/Ausland) zu beachten. Im Zuge taktischer Planung werden die Personal- und Betriebsmittelkapazitäten festgelegt. Dabei werden die Investitionsrechnung und die mittelfristige Finanzplanung zu zentralen Instrumenten. In organisatorischer Hinsicht ist die taktische Planung auf der mittleren Führungsebene (Bereichsleiter) angesiedelt. Die Kapazitätsverändernden Entscheidungen der taktischen Planung sind in der operativen Planung (-1 Jahr) Datum. Gegenstand operativer Planung ist eine Feinplanung auf der Basis gegebener Kapazitäten. Gegenstand kann sein: Produktionsplanung Saisonartikel (Zeitraum 12 Monate) Kurzfristige Finanzplanung (Zeitraum 30 Tage) Lieferplan Lebensmittelfilialist (Zeitraum 1 Tag) Maschinenbelegungsplan für Großgeräte (Zeitraum 1 Std) Sie ist nötig, weil die Prognosen der taktischen Planung i. a. nicht Wirklichkeit werden. So entstehen Überkapazitäten bzw. Kapazitätsengpässe. Sie hat die Aufgabe, die negativen Auswirkungen taktischer Fehlplanung zu minimieren. Sie ist auf der mittleren bis unteren Führungsebene angesiedelt3. Strategische Planung Operative und taktische Planung decken i. a. die kommenden fünf Jahre als Planungszeitraum ab. Erst jenseits dieser Zeitmarke, also etwa bei t5 , beginnt der Zeitraum der strategischen Planung, die sich i. a. über einen Zeitraum von 5 – 10 Jahren also bis t10 oder t15 erstreckt. Durch den langen Planungszeitraum ist mit einem extrem hohen Prognoserisiko verbunden. Quantitative Planung ist nur begrenzt möglich. Meist begnügt man sich mit qualitativen Aussagen wie: Im Marktsegment A verfolgen wir eine Wachstumsstrategie; aus dem Marktsegment B wollen wir uns schrittweise zurückziehen Hauptgegenstand: - Sicherung bestehender Erfolgspotentiale - Erschließung neuer Erfolgspotentiale - Verringerung von Risikopotentialen Zur Abschätzung künftiger Chancen und Risiken ist eine Analyse des eigenen Unternehmens notwendig. Dies erfolgt i.d.R. mit einer strategischen Analyse Db) Organisation Unter Organisation versteht man das Bemühen der Unternehmensleitung, den komplexen Prozeß betrieblicher Leistungserstellung und Leistungsverwertung so zu strukturieren, dass die Effizienzverluste auf der Ausführungsebene minimiert werden. DC) Controlling Planung, Kontrolle, Organisation, Personalführung und Information(sversorgung) bilden die Kernelemente (Teilsysteme) des betrieblichen Führungssystems. Diese einzelnen Bereiche stehen allerdings nicht unverbunden nebeneinander, sondern sind aufeinander abzustimmen. Diese Abstimmung fällt in den Aufgabenbereich des Controllings Unter Controlling ist die Summe aller Maßnahmen zu verstehen, die dazu dienen, die Führungsbereiche Planung, Kontrolle, Organisation, Personalführung und Information so zu koordinieren, dass die Unternehmensziele optimal erreicht werden. Funktionen des Controlling 1. Anpassungs- Und Innovationsfunktion (Koordination der Unternehmensführung mit der Umwelt) 2. Zielausrichtungsfunktion (Ausrichtung der Controllingaktivitäten auf die Unternehmensziele) 3. Service- oder Unterstützungsfunktion (Koordination von Instrumentauswahl und Informationsversorgung) Bei der wertorientierten Unternehmensführung liegt das Hauptaugenmerk auf die Zielerreichung von Planung und Kontrolle. Bei der Planung wird die Handlungsalternative mit dem höchsten Zielerreichungsgrad realisiert. Bei der Kontrolle wird geprüft, ob die Unternehmensleitung die selbstgesteckten Planziele erreicht hat. Die unternehmerische Tätigkeit ist immer mit einem hohen Risiko verbunden, egal ob beim Aktionär oder Einzelunternehmer. Der Risikoträger ist das Eigenkapital (EK). Die EK-Geber erwarten sich (möglichst hohen) EK-Zuwachs (Reinvermögenzuwachs). Damit ist man beim unternehmerischen Oberziel langfristige Gewinnmaximierung angelangt, denn Gewinn ist definiert als Gewinne = Ertrag – Aufwand (E-A) oder Gewinn = Reinvermögen einer Periode (siehe hierzu auch Shareholder Value Ansatz) Wertorientierte Unternehmensführung verfolgt das Ziel, betriebliche Entscheidungen so zu treffen, dass das gebundene EK im Betrieb eine höhere Verzinsung erwirtschaftet als in einer vergleichbaren Alternativanlage. E) Unternehmensbewertung 1. Substanzwertverfahren Arbeitet mit der Fiktion, man könne ein dem zu bewertenden Unternehmen identisches Unternehmen nachbauen Substanzwert = Reproduktionswert Alles muss neu beschaffen werden Bewertung des Vermögens u. d. Produktionsgegenstände zum Tageswert TeilreproduktionsNEUwert - kalkulatorischen Abschreibungen ________________________________ = TeilreprodukionsALTwert = Substanzwert + originärer Firmenwert ________________________________ = Ertragswert 2. Ertragswertverfahren zukünftige Gewinne werden in einem Kalkulationszinsfuß diskontiert Ausgangspunkt zur Schätzung der Zukunftsgewinne sind die Gewinne der Vergangenheit => normaler Erfolg bei normaler Unternehmensleistung EW = G / i Gewinn = Rente (d. h. gleich bleibend) Kalkulationszinsfuß (KZF) = landesüblicher Zins + Risikozuschlag von 2-3 % Bei unendlicher Lebensdauer ist der Ertragswert der Barwert einer ewigen Rente Erklärung G = erwarteter Gewinn / i = Mindestverzinsung / EW = Ertragswert oder Barwert Schwächen des Ertragswertverfahren: unreflektierter Rückgriff auf „normale“ Vergangenheitsgewinne und Verzicht auf Berücksichtigung individueller Finanzierungskosten Es ist zur Ermittlung der Preisobergrenze für den Käufer ungeeignet! 3. Kombinationsverfahren = Stuttgarter Verfahren = Mittelwertverfahren UW = Ertragswert + Substanzwert / 2 Verfahren der Übergewinnkapitalisierung Verfahren der Goodwillrentendauer F) Marketing Marketing ist die bewusste marktorientierte Führung des Unternehmens. Seine Aufgabe besteht darin, alle Funktionsbereiche und betrieblichen Aktivitäten des Unternehmens an den Anforderungen des Marktes auszurichten. Ziel ist es, den Kunden zum Kauf seiner Produkte bzw. zur Inanspruchnahme seiner Dienstleistung zu bewegen. Dabei nutzt das Marketing eine Vielzahl an Instrumenten => den Marketing-Mix Marketing-Mix Produktpolitik (betrifft die Gestaltung des Produktes z.B. Qualität, Sortiment, Markennamen etc.) Kontrahierungspolitik (Preisgestaltung, Vertragsvereinbarungen, Finanzierung) Distributionspolitik (Absatzwege) Kommunikationspolitik (Gestaltung der Unternehmenskommunikation z.B. Werbung, Verkaufsförderung, PR etc.)