Festival der Philosophie - Global Partnership Hannover

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Festival der Philosophie, Hannover 2010
Beitrag der Philosophischen Fakultät der Leibniz Universität
Hannover
„Weltausstellung / Welteinstellung.
Was machen historische Großereignisse mit den Menschen im
urbanen Raum - oder kann die EXPO 2000 nachwirken?“
Leitung: Prof. Dr. Carl-Hans Hauptmeyer, Historisches Seminar der
Leibniz Universität Hannover
Termin: Freitag, 9. April 2010, 20 bis 22 Uhr, Ort: Foyer des Historischen
Museums.
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Exposé
Die EXPO 2000 ist seit einem Jahrzehnt vergangen. Wie alles in der Geschichte ist die
Handlung nicht mehr real und gegenwärtig, sondern sie ist heute virtuell. Die EXPO
ist in den Köpfen. Was im Kopf ist, will gegeneinander abgewogen sein, ist eine
Angelegenheit des Nachsinnens. Das virtuelle Ereignis im Kopf bedarf einer
Bewertung und einer Überleitung in Gegenwart und Zukunft.
In Vorträgen von 20 Minuten Dauer mit anschließender Podiumsdiskussion soll
folgenden Fragen nachgegangen werden: Wie wirken historische Großereignisse
nach; welche Erfahrungen und Erkenntnisse gibt es aus vorurbanen Gesellschaften
bis heute?1 Wie gingen Kommunen in jüngster Zeit mit den urbanen Eventhäufungen
um; ist Urbanität per se Event? Die EXPO war ein von den Hannoveranern spät
geliebtes Ereignis; welche Bilder blieben haften, wie prägen sie Erinnerung?2 Von der
EXPO gingen mit Global Dialogue und Global Partnership weltweite Anregungen zu
Mensch, Natur und Technik aus; welche Diskussionen wurden weitergeführt?3 Wie
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Siedlungsforschung 21, 2003, Themenheft „Singuläre und periodische Großveranstaltungen in ihrer
Auswirkung auf die historische Kulturlandschaft“. Hier u.a. Beiträge von Klaus Fesche, Räumliche
Effekte von Weltausstellungen, S. 145-157; Axel Priebs, Die EXPO 2000 und der
Kulturlandschaftswandel in der Region Hannover, S. 195-215; Carl-Hans Hauptmeyer, Singuläre und
periodische Großveranstaltungen in ihrer Auswirkung auf die historische Kulturlandschaft, S. 319-328.
- Carl-Hans Hauptmeyer (Hg.), Mensch, Natur, Technik. Umweltgeschichte in Niedersachsen. Bielefeld
2000 =Materialien zur Regionalgeschichte 2.
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Carl-Hans Hauptmeyer, Jürgen Rund (Hg.) EXPO 2000. Die Firma - Eine Unternehmensgeschichte.
Hameln 2002 mit Beiträgen u.a. von Martin Stöber.
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Global Partnership Hannover (Hg.), Globalisierung der Kultur(en) im Zeitalter der Medien. Hannover
2003; Ricardo Diez-Hochleitner, Andreas Harbig (Hg), Auswege in die Zukunft – Impulse vom Global
Dialogue der EXPO 2000. Hamburg 2002.
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wirken Weltausstellung und Welteinstellung aufeinander; hat Hannover ein neues
Selbstverständnis bekommen? 4
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Kurzvorstellung der vorgesehenen Beiträge (20 Minuten)
Prof. Dr. Carl-Hans Hauptmeyer: Was machen historische Großereignisse mit den
Menschen? Ein geschichtlicher Längsschnitt
Weltausstellung, mittelalterliche Hofhaltung des Kaisers in einer Pfalz oder
Reichsparteitag der NSDAP: was haben Großveranstaltungen dieser Art gemeinsam,
was trennt sie? Warum werden Sie durchgeführt? Was sollen Sie auslösen? Wie
prägen sie das räumliche Ambiente? Wie wirken Sie auf die Menschen, die beteiligt
sind?
Martin Stöber: Die fotografierte EXPO – können Bilder lügen?
Die Weltausstellung selbst war ebenso facettenreich wie ihr Bild in der Öffentlichkeit,
in der veröffentlichten Meinung und im fotografierten Bild selbst. Im Foto spiegelt
sich subjektive Wahrnehmung, in seinem Einsatz auch das Ziel, Meinung zu bilden.
Welches Bild der EXPO wurde so vermittelt, welches Bild blieb haften?
Prof. Dr. Peter Nickl: Weltausstellung - Welteinstellung. Wie Hannover von der
Expo- zur Leibnizstadt wurde und durch die Öffnung nach außen zu sich selbst fand
Die These lautet: Die Expo hat das Selbstbewusstsein der Stadt aufgewertet. Die
Öffnung für das Fremde führt dazu, dass seit der Expo auch das Eigene stärker
wahrgenommen wird. Hannover arbeitet an seiner Geschichte und etabliert sich
immer mehr als Stadt des Geistes, eben als Leibniz-Stadt. Die Weltausstellung hat
die Einstellung der Stadt und ihrer Bewohner zur Welt und zu sich selbst nachhaltig
verändert.
Dr. Berend Hartnagel: GlobalDialogue/Global Partnership: Zwei Wege zu neuen
internationalen Diskussionen?
GlobalDialogue möchte als Tagungsformat internationaler Kooperation einen
Kontrapunkt zur üblichen Summe von Monologen des Konferenz-JetSets setzen und
Bürgerbeteiligung motivieren. Global Partnership Hannover e.V. war der Versuch ein
einmaliges, weltweites Partnernetzwerk aus dem Kontext der UN-Agenda 21 für
Hannover zu erhalten und zu pflegen
Dr. Peter M. Steiner: Weltausstellung – Weltweite Projekte. Verschwendung und
Nachhaltigkeit bei der EXPO2000 vor dem Hintergrund antiker Ethik
Die Weltausstellung EXPO2000 war dem Thema der Nachhaltigkeit gewidmet.
Leichtfertig wurde das Thema ökonomischen Zwängen geopfert und zur
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Peter Nickl, Georgios Terizakis (Hg.): Die Seele: Metapher oder Wirklichkeit? Philosophische
Ergründungen. Texte zum ersten Festival der Philosophie in Hannover 2008, Bielefeld (transcript),
erscheint Januar 2010.
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Rechtfertigung als Potlatsch ausgegeben. Vor dem Hintergrund europäischer
Tradition hätte die Megalopsychia nach Aristoteles eine bessere und besser
vertretbare Begründung für die vermeintliche Verschwendung von Mitteln sowohl für
die Weltweiten Projekte als auch die Weltausstellung im Ganzen bieten können.
Podiumsdiskussion der Vortragenden, geleitet von Prof. Dr. Klaus Hulek,
Vizepräsident für Forschung der Leibniz Universität Hannover
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Personalia
Dr. Berend Hartnagel, Sozialwissenschaftler, 15 Jahre mit der deutschen
Entwicklungszusammenarbeit in Afrika u. Lateinamerika; Berater, internationaler
Koordinator und Projektleiter der Planungsgruppe Expo (Staatskanzlei) u. Expo 2000
GmbH, Autor u. Projektkoordinator Ökumenisches Zentrum Hafencity Hamburg.
Prof. Dr. Carl-Hans Hauptmeyer, seit 1981 Universitätsprofessor für Geschichte
des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit unter Einschluss der Regional- und
Lokalgeschichte an der Leibniz Universität Hannover, Geschäftsführender Direktor
des Historischen Seminars, 1999-2001 Leiter des Forschungsteams EXPO 2000, die
Firma.
Prof. Dr. Klaus Hulek, seit 1990 Professor für Mathematik (Institut für Algebraische
Geometrie) und seit 2005 Vizepräsident für Forschung an der Leibniz Universität
Hannover, u.a. Mitglied der Kommission für europäische Forschungspolitik der
Hochschulrektorenkonferenz
Apl. Prof. Dr. Peter Nickl, Vertretungsprof. am Philosophischen Seminar der
Leibniz Universität Hannover, Mitinitiator des ersten Festivals der Philosophie in
Hannover 2008, Arbeitsschwerpunkte: Praktische Philosophie, Philosophische
Anthropologie, Philosophie des Mittelalters.
Dr. Peter M. Steiner, Philosoph, Projektmanager für Wissenschaftsausstellungen
bei der Max-Planck-Gesellschaft, Generalverwaltung, München. Von 1996 bis 2000
bei der Expo 2000 GmbH als Manager für Ausstellungen, zuletzt verantwortlich für
das Haus der Weltweiten Projekte.
Martin Stöber, Historiker, ab 1988 Mitarbeiter in diversen Projekten zur
niedersächsischen Regionalgeschichte, u. a. 2000/2001 Mitglied im Team zur
Erforschung der Unternehmensgeschichte der EXPO 2000 GmbH, seit 2002
Geschäftsführer des Niedersächsischen Instituts für Historische Regionalforschung
e. V.
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