April 2014 Österreich bei der EXPO Milano 2015: Ein Pavillon zum Lebensmittel Nr. 1 — Luft Kein Pavillon im üblichen Sinn, sondern ein dichter Naturwald — das ist Österreichs Beitrag zur EXPO Milano 2015. Mit dem Atem als erzählerische Klammer macht breathe. austria (respira.austria) Luft als essenzielles Nahrungsmittel erlebbar. Reinheit der Luft sowie naturnahe Wälder sind auch zwei besondere Qualitäten Österreichs und unterstreichen damit die Stichhaltigkeit des Konzeptes. Der Pavillon will vor allem ein Ort zum Verweilen und zum Vernetzen sein — abseits von Schaubildern und MultimediaProjektionen lädt eine traumhafte WaldKulisse zum Vertiefen der traditionell guten Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn Italien und Österreich ein. Österreich ist bei der EXPO Milano 2015 mit einem mutigen Konzept präsent: breathe. austria verbindet Gebäude und Umwelt zu einem integralen Beitrag und setzt ein sinnlich erlebbares Zeichen für eine nachhaltige Beziehung zwischen urbanem Leben und Natur. Die Gestaltung des Österreich-Pavillons ist das Ergebnis eines EU-weiten Gestaltungswettbewerbs: 450 Interessenten forderten die Ausschreibungs -Unterlagen an, 56 Kreativ-Teams reichten Entwürfe ein. Eine siebenköpfige Fachjury ermittelte in einem zweistufigen Verfahren das bestgeeignete Gesamtkonzept für Außen - und Innengestaltung. Sieger des Wettbewerbs ist das Projekt breathe.austria (respira.austria) von Prof. Klaus K. Loenhart. Dem interdisziplinären Projektteam gehören unter anderem Vertreter der Technischen Universität Graz und der Universität für Bodenkultur Wien an. Im Fokus ihrer Forschung steht der ökologische, energetische und gesellschaftliche Wand el der Umwelt. Ihr energieautarkes Konzept breathe.austria rückt das Lebensmittel Nummer 1 ins Zentrum: die Luft. Die komplette Ausstellungsfläche von 560 Quadratmetern wird dicht mit heimischen Bäumen bepflanzt. „Wir nützen das Identifikationspotenzial der hohen Luft- und Lebensqualität in Österreich und thematisieren die natürliche wie technische Kompetenz unseres Landes. Nach dem Motto ‚Energy for Life‘ realisieren wir einen Pavillon zum Durchatmen — mit dem gefühlten Klima eines dichten Waldes“, unterstreicht Klaus. K. Loenhart, der Verfasser des Siegerprojekts. Umfangreiches Rahmenprogramm und Österreich-Tag 26.6.2015 Rund um den Pavillon ist ein umfangreiches Rahmenprogramm geplant. Österreich wird sich mit zahlreichen Veranstaltungen als Land der Kultur und der Lebenskunst präsentieren, nicht nur am EXPO-Gelände, sondern auch in der Stadt Mailand selbst. Klassische und moderne Musik wird es ebenso geben wie Tanz, Film, Visual- und Street- Art. Ein besonderes Highlight wird der Österreich-Tag am 26. Juni 2015 sein: Die Wiener Philharmoniker unter Mariss Jansons werden an diesem Tag die Symphonie Nr. 3 von Gustav Mahler in der Mailänder Scala aufführen. Die österreichischen AußenwirtschaftsCenter in Mailand, Rom und Padua organisieren zudem Veranstaltungen zur Förderung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. „Wir nutzen die EXPO gezielt als Plattform, um die direkte Vernetzung zwischen österreichischen und italienischen Unternehmen zu fördern und neue Kontakte herzustellen “, betont der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Mailand, Michael Berger. Ausgeglichene Handelsbilanz zwischen Italien und Österreich Die EXPO Milano 2015 ist für das Nachbarland Österreich gerade in wirtschaftlicher Hinsicht von besonderer Bedeutung: „Italien ist unser beliebtestes Reiseziel — und ebenso besuchen jedes Jahr eine Million Italiener unsere Städte und Berge . Italien ist außerdem gleich nach Deutschland unser wichtigster Handelspartner und die Weltausstellung für uns nur wenige Autostunden entfernt“, betont Josef Pröll , Regierungskommissär und ehemaliger Vizekanzler Österreichs . Ein Blick auf die österreichische Außenhandelsstatis tik zeigt: 6,5 Prozent aller Importe und gleichfalls aller Exporte entfallen auf Italien , die Bilanz ist damit ausgeglichen. Österreich importierte im Jahr 2013 Waren im Wert von 8,2 Milliarden Euro und exportierte Waren im Wert von 8,4 Milliarden Euro nach Italien. Gerade mit Norditalien sind die Handelsströme besonders intensiv: Über 85 Prozent der österreichischen Exporte nach Italien gehen in diese Region. Auch der Großteil der 300 Tochterunternehmen österreichischer Firmen ist hier ansässig. Regierungskommissär Josef Pröll betont außerdem: „Holz ist eines der wichtigsten österreichischen Exportgüter nach Italien — auch dies unterstreicht die Relevanz unseres inhaltlichen Fokus bei de r EXPO Milano. Die Weltausstellung 2015 wird zentrale Herausforderungen für die Zukunft unseres Planeten adressieren. Wir wollen in diesen Diskurs Erfolgsbeispiele aus Österreich einbringen — vom Leben im Einklang mit der Natur über Umwelttechnologien bis zur biologischen Landwirtschaft.“ Österreich und Italien: beliebte Urlaubs-Destinationen Die Weltausstellung in Mailand erfreut sich auch in der österreichischen Bevölkerung eines besonders hohen Zuspruchs: 84 Prozent der Österreicher halten eine Beteiligung des Landes an der Weltausstellung in Mailand für sehr oder eher wichtig. 63 Prozent der Befragten erwarten durch eine Teilnahme neue Wirtschaftskontakte. Das ergibt eine Studie des Marktforschungs-Institutes GfK Austria im Auftrag des EXPO-Büros in Wien. 51 Prozent der Befragten sehen außerdem positive Effekte für den Tourismus. Der Fremdenverkehr ist in beiden Richtungen sehr gut entwickelt: Italien war im Jahr 2012 das Ziel von 1,9 Millionen Urlaubsreisen von Österreichern mit zumindest einer Übernachtung, 2000 waren es noch 1,6 Millionen gewesen. Gäste aus Italien unternahmen im Jahr 2012 rund 1,1 Millionen Urlaubsreisen nach Österreich. 62% davon kamen im Sommer nach Österreich, die beliebtesten Destinationen waren Tirol und Wien. Der Österreich-Beitrag bei der EXPO 2015 wird mit einem Gesam tbudget von zwölf Millionen Euro realisiert, die vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie der Wirtschaftskammer Österreich getragen werden. Kontakt EXPO-Büro der WKÖ Dr. Rudolf Ruzicka E [email protected] www.expoaustria.at Seite 2