Millionen-Publikum für Österreich bei der EXPO Mailand ̶ Neue Impulse für Export und Tourismus 2,4 Millionen stürmten Österreichs Pavillon — Neue Exportchancen von Holzwirtschaft bis Ingenieurs-Know-how — positive Effekte für Tourismus Mit einem mehrfach ausgezeichneten Pavillon präsentierte Österreich bei der Weltausstellung im Nachbarland Italien erfolgreich seine besonderen Qualitäten rund um nachhaltiges Wirtschaften, Öko-Innovationen und als Destination für Natur- und Erholungsurlaub. Ein Baum aus dem Österreich-Wald übersiedelte jetzt nach dem Ende der EXPO in die Botschaft der Republik Italien in Wien. „Unser Expo-Auftritt hat sich mehrfach ausgezahlt und war eine gute Plattform, um das Know-how der heimischen Wirtschaft zu präsentieren. Angesichts der rund 2,4 Millionen BesucherInnen im Pavillon können wir eine positive Bilanz ziehen", sagt Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner bei eine r gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, EXPO -Regierungskommissär Josef Pröll, dem italienischen Botschafter Giorgio Marrapodi und EXPO -Generalkommissär Bruno Antonio Pasquino in der italienischen Botschaft in Wien . Jeder zehnte Gast besuchte während der sechs Monate der EXPO den dichten Wald, der die gesamte Innenfläche des Österreich-Pavillons ausfüllte. „Unser Pavillon hat in jeder Hinsicht für frischen Wind gesorgt. Wir haben nicht nur informiert, sondern auch inspiriert. Die Präsentation der einmaligen Luft- und Lebensqualität hat ein stimmiges Umfeld geschaffen, um unsere wirtschaftlichen Stärken bei Öko-Innovationen und als Tourismusdestination vorzustellen“, sagt Mitterlehner. Mehrfach ausgezeichnetes Must-Visit: beeindruckend inszenierte Waldlandschaft Das ungewöhnliche Konzept eines Waldkosmos mit dem Motto „breathe.austria“ fand vom Start weg viel Anklang, bei bekannten Persönlichkeiten der Mode-Szene von Giorgio Armani bis Michael Kors ebenso wie auf höchster Ebene: Zum Finale prämierte das Bureau International des Expositions (BIE) das Ausstellungs-Design des Österreich-Pavillons mit dem ersten Preis in der Kategorie für Pavillons mit einer Fläche bis zu 2.000 Quadratmetern. Zuvor zeichneten bereits das italienische Umweltministerium sowie EXPO 2015 SpA den Österreich-Auftritt für seine nachhaltige Architektur aus und die Fachzeitschrift Exhibitor Magazine nominierte die heimische Präsentation bei den EXPO 2015 Awards gleich in zwei Kat egorien unter die besten Beiträge. Internationale Medien wie die New Yorker Design-Publikation Cool Hunting und die Süddeutsche Zeitung zählten die Österreich-Präsentation zu den Must-Visits der Weltausstellung. Die Social Media-Manager aller Länder-Pavillons wählten den heimischen Auftritt sogar zum schönsten der ganzen EXPO. „Inmitten digital animierter Länder-Pavillons entwickelte sich die analoge Präsentation von breathe.austria zum absoluten Publikumsliebling. Der Besucherandrang war insgesamt höher als bei Top-Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss Schönbrunn oder der Festung Hohensalzburg“, verdeutlicht Wirtschaftskammer -Präsident Christoph Leitl. Interessante Angaben zur Publikumsstruktur liefert eine Studie der FH Kufstein. Demnach stammten zwei Drittel der BesucherInnen aus Italien und ein Sechstel aus Österreich. Der Rest verteilte sich auf Deutschland, die Schweiz und andere Länder. „Mehr als die Hälfte der befragten BesucherInnen assoziierten mit Österreich spontan die intakte Natur sowi e schöne Landschaften. Jeweils rund zehn Prozent dachten an Kultur, an Städte und Regionen sowie an kulinarische Genüsse vom Schnitzel bis zur Sachertorte. 98,5 Prozent wollten den Pavillon nach dem Besuch weiterempfehlen“, erläutert EXPO Regierungskommissär Josef Pröll. Podium für vielfältige Kompetenzen der heimischen Wirtschaft Österreich nutzte intensiv die Möglichkeiten, im Zuge der EXPO die wirtschaftlichen Bande zum Nachbarland Italien zu vertiefen: H eimische Unternehmen knüpften bei rund 170 Veranstaltungen am Pavillon neue Kontakte, 1.900 österreichische und internationale Gruppen sowie Delegationen wurden durch die Präsentation geführt. „Unser unkonventioneller Auftritt lieferte neue Facetten zum vorhandenen Österreich-Bild im Nachbarland Italien. Nach dem Anstoß durch die EXPO wollen wir nun Transfer -Effekte nützen“, betont Leitl. Die Wirtschaftskammer begleitete die Weltausstellung daher mit zahlreichen Veranstaltungen in Mailand und in ganz Norditalien, insbesondere in den Bereichen Lebensmittel und Umwelttechnologien. Italien ist nach Deutschland zweitwichtigster Wirtschaftspartner Österreich s. Eine Studie der KMU Forschung Austria sieht in Folge der EXPO -Präsenz bei Nahrungsmitteln durch den Country-of-Origin-Effekt ein beträchtliches Wachstumspotenzial und ebenso Ausstrahlungseffekte auf andere Produktgruppen. Die internationale Leistungsschau eröffnet damit auch für Umwelttechnologien, das Ingenieurs - und Planungs-Know-how Österreichs und die heimische Holzwirtschaft neue Marktchancen. Holz w ar im Sinne der Ressourcenschonung einer der wichtigsten Baustoffe der EXPO, rund ein Drittel stammte aus Österreich. Die Waren-Exporte nach Italien stiegen von Jänner bis Juli 2015 um 1,2 Prozent auf fünf Milliarden Euro, auch die Importe aus Italien legten um 0,5 Prozent auf 4,097 Milliarden Euro leicht zu. Die Handelsströme sind gerade mit Norditalien besonders intensiv. 85 Prozent der österreichischen Ausfuhren gehen in diese Region. Auch der Großteil der 300 Tochterunternehmen heimischer Unternehmen hat dort seinen Sitz. Eine enge wirtschaftliche Vernetzung besteht auch im Bereich der Dienstleistungen: Alleine im vergangenen Jahr wurden mit Italien Services im Wert von fünf Milliarden Euro ausgetauscht. Neue Exportchancen mit „go international“ — Ziel sind 60.000 Exporteure Maßgeschneiderte Unterstützung für heimische Export -Betriebe bietet die heuer neu aufgelegte Internationalisierungsoffensive „go internatio nal“, die vom Wirtschaftsministerium finanziert und von der Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer Österreich abgewickelt wird. Die Verlängerung bis 2019 sorgt für Kontinuität und Planungssicherheit. „Insgesamt stehen über vier Jahre 56 Million en Euro zur Verfügung. Unser Ziel ist es, 8.000 neue Exporteure zu gewinnen und damit den Meilenstein von 60.000 Exporteuren zu überspringen“, sagt Mitterlehner. Klein - und Seite 2 Mittelbetriebe können zum Beispiel neue Europaschecks abrufen, mit denen direkte Markteintrittskosten (z. B. Rechtsberatung, Werbemaßnahmen) kofinanziert werden. Zusätzlich gibt es solche Schecks auch für Fernmärkte und die Vermarktung von Innovationen. Sommersaison: Renaissance italienischer Gäste Die Weltausstellung eröffnet auch für den Tourismus neue Perspektiven: Sieben von zehn ItalienerInnen wünschen sich, im Einklang mit der Natur zu leben. Österreichs einmalige Landschaften, Seen mit Trinkwasserqualität und die Angebote zur Entschleunigung werden besonders geschätzt. „Der Expo-Auftritt hat es ermöglicht, Österreich verstärkt als Destination für Natur- und Erholungsurlaub zu positionieren“, erläutert Mitterlehner unter Verweis auf die hohe Präsenz in den italienischen Medien und den jüngsten Anstieg italienischer TouristInnen. Mehr als eine Million Gäste aus Italien machten im Vorjahr hierzulande Urlaub, sie buchten insgesamt 2,8 Millionen Nächtigungen. Im EXPO-Jahr ist beim viertwichtigsten Herkunftsmarkt für Österreich ein deutliches Plus zu verzeichnen: In der Sommersaison zwischen Mai und September 2015 stieg die Zahl italienischer Gäste um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 581.700 Ankünfte. Insgesamt wurden 1.695.200 Nächtigungen gezählt, was einem Plus von sechs Prozent entspricht . Aktuell sind Tirol, Wien und Kärnten die beliebtesten Urlaubsziele der italienischen Gäste. Beim Tagesbudget liegen sie mit rund 158 Euro im Spitzenfeld, mehr als 40 Prozent nächtigen in 5- und 4-Sterne-Hotels. Die Mehrheit der UrlauberInnen kommt aus der Lombardei und anderen Regionen Norditaliens. 21 Millionen besuchten den internationalen Mega-Event Insgesamt zählte die diesjährige Weltausstellung in der Lifestyle-Metropole Mailand 21 Millionen BesucherInnen, zwei Drittel davon kamen aus Italien. Damit hat rein rechnerisch ein Viertel der italienischen Bevölkerung die Leistungsschau mit dem Titel „Feeding the Planet, Energy for Life“ besucht. Der Besucherandrang nahm gerade im Herbst nicht zuletzt aufgrund der angenehmen Temperaturen deutlich zu. In Summe präsentierten sich mehr als 145 Staaten und Organisationen . Im Genussland Italien kam auch die Kulinarik nicht zu kurz: Ein Gast gab im Durchschnitt 27 Euro für Essen aus . Die Gesamtkosten des Mega-Events beliefen sich auf mehr als 1,3 Milliarden Euro. Rund um die EXPO gab es 1.300 kulturelle Veranstaltungen ‒ hierbei war Österreich mit einer Konzert Serie, einem Artist-in-Residence-Programm und weiteren Akzenten an vorderster Front aktiv. Der besondere Frischekick: Atme Österreich Die Österreich-Präsentation wurde mit einem Budget von 12 Millionen Euro realisiert, das vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und von der Wirtschaftskammer Österreich getragen wurde. Die Zustimmung zur heimischen Beteiligung war in der Bevölkerung ausgesprochen hoch: 84 Prozent der ÖsterreicherInnen hielten bei einer GfK-Befragung den Beitrag zur Weltausstellung in Mailand für wichtig. „Unser Pavillon präsentierte sich bewusst als angenehmer Gegenpol zum InformationsStakkato vieler Präsentationen. Die Waldoase mit bis zu zwölf Meter hohen Bäumen und raffinierten Nebeleffekten sorgte für ein besonders erfrischendes Mikroklima ‒ die gefühlte Temperatur lag deutlich unter jener in der Umgebung“, erläutert Josef Pröll. Intelligente Technologien begleiteten das Naturerlebnis : Die Energieerzeugung erfolgte Seite 3 ausschließlich mit Photovoltaik, erstmals kam eine Farbstoffsolarzelle großflächig zum Einsatz, eine sogenannte Grätzelzelle. Insgesamt waren mehr als 30 Unternehmen an der Umsetzung beteiligt. Generalkommissär Pasquino: Vertiefung politischer und ökonomischer Beziehungen Sämtliche Komponenten des Österreich-Pavillons werden jetzt nach dem Ende der Weltausstellung einer Wiederverwertung zugeführt. Dazu wurden bereits im Zuge der Auftragsvergabe Regelungen mit den Lieferanten vereinbart. Die Bäume des Waldes werden an mehreren Plätzen eine neue Heimat finden, wie etwa in der Sisi-Heimat Possenhofen, beim Möbeldesigner Davide Riva für sein Wald -Museum und beim Golfplatz Eppan in Bozen. Im Beisein von Giorgio Marrapodi, Botschafter der Republik Italien in Österreich, und dem EXPO-Generalkommissär Bruno Antonio Pasquino wird heute außerdem eine Schwarzföhre aus dem Österreich -Wald im Garten der Botschaft eingepflanzt. Bruno Antonio Pasquino unterstreicht: „Mehr als 21 Millionen Menschen, darunter auch 62 Staats- und Regierungschefs, haben sich im Zuge der EXPO Mailand 2015 mit globalen Themen rund um die Ernährung auseinandergesetzt. Jedes teilnehmende Land beschäftigte sich mit Fragen und Konzepten zu den wesentlichen Herausforderungen zur Zukunft der Ernährung und jedes Land präsentierte dazu Antworten, die sich auf die eigene Kultur und Tradition stützten. Österreichs Beitrag war beispielgebend, indem die zentrale Quelle der Ernährung in den Mittelpunkt gerückt wurde: die Luft. Dieser Ansatz wurde unter anderem vom BIE mit der Gold -Medaille in der Kategorie Content and Display ausgezeichnet — für das Wagnis eines sinnlichen Erlebnisses, in das die Besucher aktiv einbezogen wurden. Die österreichische Beteiligung bei der EXPO Mailand 2015 wa r damit sicherlich eine besondere Gelegenheit, die politischen und ökonomischen Beziehungen unserer Länder weiter zu vertiefen.“ Botschafter Marrapodi: Tiefverwurzelte Freundschaft wächst weiter Giorgio Marrapodi betont aus Anlass der Baumpflanzung: „Die Teilnahme Österreichs an der EXPO Mailand wurde von Italien sehr begrüßt. Die Entscheidung, erhebliche Mittel in einen nationalen Pavillon zu investieren, war auch ein Zeichen des österreichischen Vertrauens gegenüber dem Veranstalterland. Die Italiener haben dies anerkannt und den österreichischen Pavillon in großer Zahl besucht. Er wurde zu ein em der beliebtesten beim italienischen Publikum, für das Umweltthemen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Der Festakt am 5. November, bei dem im Garten der italienischen Botschaft der Baum eingepflanzt wird, den Herr Bundespräsident Fischer anlässlich des Ös terreich-Tages bei der Expo gepflanzt hatte, hat großen symbolischen Wert, ist er doch Ausdruck einer engen, tiefverwurzelten Freundschaft, die immer noch bestrebt ist, weiter zu wachsen, wie dies gut und richtig ist zwischen zwei Nachbarländern, die diese lben hohen Werte in Bezug auf Menschenrechte und all jene Ideale teilen, auf denen Europa basiert. Ich möchte im Namen meines Landes meine Dankbarkeit und Anerkennung für diese Initiative zum Ausdruck bringen.“ Seite 4 EXPO 2015 ÖSTERREICH Rund 145 Länder präsentierten bei der Weltausstellung vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2015 ihre Visionen für die Zukunft unseres Planeten. Die österreichische Beteiligung w urde mit einem Gesamtbudget von zwölf Millionen Euro realisiert, die vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und von der Wirtschaftskammer Österreich getragen wurden. Der Pavillon mit dem Motto breathe.austria rückt e mit einem Wald die Bedeutung von Luft und Atem für die Entwicklung allen Lebens in den Mittelpunkt. Rückfragehinweis: Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Mag. Volker Hollenstein Pressesprecher T +43 1 711 00-5193 Mobil +43 664 501 31 58 E [email protected] www.bmwfw.gv.at Wirtschaftskammer Österreich Mag. Bernhard Salzer stv. Abteilungsleiter Stabsabteilung Presse T +43 5 90900-4464 Mobil +43 664 817 91 55 E [email protected] www.wko.at EXPO-Büro der WKÖ Dr. Rudolf Ruzicka Projektleiter T +43 5 90900-3102 E [email protected] www.expoaustria.at Agentur-Kontakt Gabriele Strodl-Sollak, MA PR-Cluster T +43 664 434 28 64 E [email protected] Seite 5