IP/10/1098 Brüssel, 8. September 2010 45 Mio. EUR für EU-Forschungsprojekte zu innovativen und nachhaltigen maritimen Tätigkeiten Die Europäische Kommission wird den Interessengruppen und potenziellen Teilnehmern morgen ihre geplanten Investitionen in Höhe von 45 Mio. EUR für Forschungsprojekte im Bereich der maritimen Tätigkeiten erläutern. Im Rahmen der Aufforderung zur Einreichung von Forschungsvorschlägen zum Thema „Der Ozean von morgen“ für 2011 können Projekte zur Finanzierung vorgeschlagen werden, die innovative, vorausschauende und nachhaltige Ansätze enthalten, um das immense Potenzial unserer Meere und Ozeane zu nutzen. Die Gelder werden für große multidisziplinäre Projekte zur Verfügung gestellt, an denen Partner aus verschiedenen EU- und Drittländern beteiligt sind. Der morgige Informationstag findet im Konferenzzentrum „Albert Borschette“(ABCC), Rue Froissart 36, Brüssel statt, und wird um 10.00 Uhr von der EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, Frau Máire Geoghegan-Quinn, und der EU-Kommissarin für Maritime Angelegenheiten und Fischerei, Frau Maria Damanaki, eröffnet. Um ca. 10.40 Uhr schließt sich eine Pressekonferenz im ABCC, Raum 4C, an. Die Kommissionsmitglieder Geoghegan-Quinn und Damanaki sagten dazu: „Die Ozeane bedecken über 70 % der Erdoberfläche. Sie spielen eine Schlüsselrolle für unser Ökosystem. Gleichzeitig sind sie aber auch enorm wichtig für die aktuelle und künftige Entwicklung unserer Wirtschaft, und wir brauchen „Smart Seas“, um die vor uns liegenden Herausforderungen bewältigen und für dauerhafte Arbeitsplätze und ein nachhaltiges Wachstum für das 21. Jahrhundert sorgen zu können. Die Auswahl der besten Vorschläge aus dieser Aufforderung wird Europa in Bereichen wie Offshore-Energie und „blaue“ Biotechnologien voranbringen.“ Die Ozeane bieten bedeutende Möglichkeiten für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Sie geraten jedoch immer stärker unter Druck durch vom Menschen verursachte Belastungen. Insbesondere die wachsende Nachfrage im Seeverkehr, die Offshore-Energiegewinnung, die Entwicklung der Küstengebiete und die Ausbeutung der Ressourcen stellen eine Bedrohung sowohl für die marinen Ökosysteme als auch für die Entwicklung nachhaltiger maritimer Tätigkeiten dar. Diese themenübergreifende Initiative, die zweite ihrer Art im Rahmen des 7. Rahmenprogramms (RP7), hat eine stark innovative und vorausschauende Komponente. Beispielsweise wird zur Vorlage von Vorschlägen für den Entwurf eines kleinen Forschungsschiffes aufgefordert, das für den Einsatz in flachem Wasser geeignet ist; weitere Bereiche sind Untersuchungen zu MehrzweckOffshore-Plattformen und neue Ansätze der Bioinformatik für die Nutzung der marinen Artenvielfalt. Die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen ist teilweise speziell auf das Mittelmeer und das Schwarze Meer ausgerichtet und wird zu einer engeren Zusammenarbeit mit den Nachbarländern beitragen. Sie sollte eine wissenschaftliche Grundlage für ein nachhaltiges Management und eine effizientere Entscheidungsfindung in Bezug auf diese regionalen Meere liefern, die vor sehr großen Herausforderungen hinsichtlich der Nachhaltigkeit stehen. Förderung der Integration komplementärer Forschungsgebiete Die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen zum Thema „Der Ozean von morgen“ für 2011 wurde am 20. Juli 2010 veröffentlicht. Sie macht deutlich, wie das Finanzierungsprogramm der EU für die Forschung interdisziplinäre Lösungen für globale Themen unterstützt. Die Mittel für die Finanzierung der ausgewählten Projekte wurden nach mehren Unterthemen aufgegliedert: 4 Themen, 45 Mio. EUR Die Aufforderung ist in vier Themen untergliedert, von denen zwei generisch ausgelegt und zwei speziell auf das Mittelmeer und das Schwarze Meer ausgerichtet sind. Die Projekte jedes Themenbereichs können folgende Unterthemen betreffen: Nahrungsmittel, Landwirtschaft, Fischerei sowie Biotechnologie, Energie, Umwelt und Verkehr. - Beim ersten Thema (14 Mio. EUR) geht es um innovative Bauweisen für Mehrzweck-Offshore-Plattformen, einschließlich ihrer wirtschaftlichen und ökologischen Tragbarkeit; - im Mittelpunkt des zweiten Themas (9 Mio. EUR) stehen Bioinformatik-Ansätze zur Gewinnung neuer Erkenntnisse über das Funktionieren der maritimen Ökosysteme und ihr biotechnologisches Potenzial; - im Rahmen des dritten Themas (13 Mio. EUR) wird das Zusammenwirken natürlicher und vom Menschen verursachter Belastungen für die marine Umwelt des Mittelmeers und des Schwarzen Meers und die Reaktion der Ökosysteme untersucht; - das vierte Thema (9 Mio. EUR) betrifft das integrierte Management von Netzen mariner Schutzgebiete und das Windenergiepotenzial. Die Frist für die Einreichung der Vorschläge endet am 18. Januar 2011; die ausgewählten Projekte werden im Herbst 2011 bekannt gegeben. Hintergrund Die wachsende Bedeutung mariner und maritimer Tätigkeiten wie Seeverkehr, Offshore-Energie, Tourismus, Entwicklung der Küstengebiete, Fischerei und Aquakultur bietet gigantische Möglichkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung, stellt aber auch eine große Gefahr für die marine Umwelt dar. Die Europäische Union hat 2008 eine neue integrierte Meerespolitik festgelegt, in der die „Europäische Strategie für die Meeresforschung und die maritime Forschung“ einen wesentlichen Platz einnimmt. Darin wird unterstrichen, wie wichtig es ist, die verschiedenen vorhandenen Disziplinen der marinen und maritimen Forschung mit dem Ziel zu verknüpfen, wissenschaftliche Spitzenleistungen zu fördern und maritime Tätigkeiten mit nachhaltiger Umweltpolitik in Einklang zu bringen. Neben anderen Aktionen werden themenübergreifende Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des RP7 zu wichtigen Forschungsthemen vorgeschlagen. 2 Weitere Informationen finden Sie hier: Aufforderung „Ozean von morgen“ für 2011: http://cordis.europa.eu/fp7/dc/index.cfm?fuseaction=UserSite.CooperationDetailsCallPage&call_id=343 Informationstag zur Aufforderung „Ozean von morgen“: http://ec.europa.eu/research/agriculture/ocean/ocean2010/index_en.html Siehe auch IP /08/1283 und MEMO/08/553 über die Europäische Strategie für die Meeresforschung und die maritime Forschung 3