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EUROPÄISCHE KOMMISSION – PRESSEMITTEILUNG
Meerespolitik: neue Strategie für Wachstum und
Beschäftigung im atlantischen Raum
Brüssel, den 25. November 2011 – Die für Maritime Angelegenheiten und
Fischerei zuständige EU-Kommissarin Maria Damanaki wird am 29. November in
Lissabon die neue Meeresstrategie für Wachstum und Beschäftigung im
atlantischen Raum vorstellen. Diese wurde soeben von der Kommission
angenommen. In der Strategie werden die Herausforderungen und Chancen für die
Region bestimmt und eine Bestandsaufnahme bestehender Initiativen gemacht, die
zu Wachstum und der Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen können. Die
Strategie wird 2013 durch einen Aktionsplan umgesetzt. Die Kommission ruft die
Akteure zur Mithilfe beim Entwurf von Projekten auf, in denen EU-Mittel von Nutzen
sein könnten. Die Kommission wird die Ausarbeitung dieses Aktionsplans durch
eine Reihe von Workshops und Diskussionsgruppen erleichtern, die einem breiten
Spektrum von Teilnehmern – dem so genannten „Atlantik-Forum“ – offen stehen.
Die neue Strategie wird im Rahmen der integrierten Meerespolitik der
Europäischen Union entwickelt und folgt auf ähnliche Strategien für die Ostsee, die
Arktis und den Mittelmeerraum. EU-Kommissarin Damanaki wird die Strategie auf
der hochrangig besetzten Atlantik-Konferenz Lissabon und beim dazugehörigen
Tag der Akteure am 28. und 29. November in Lissabon (Portugal) vorstellen, wo
auch eine erste Diskussion stattfinden wird.
Die für Maritime Angelegenheiten und Fischerei zuständige EU-Kommissarin Maria
Damanaki erklärte hierzu: „Europa braucht dringend neue, vorausschauende
Maßnahmen für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum in einer
neuen emissionsarmen „blauen Wirtschaft“. Für neu entstehende maritime
Industrien bestehen viele Möglichkeiten, zu einem der Grundpfeiler der Strategie
Europa 2020 für Wachstum und Beschäftigung zu werden. Die gemeinsame
Plattform, die unsere integrierte Meerespolitik bietet, kann helfen, den atlantischen
Raum international für maritime Spitzenleistungen bekannt zu machen.“
Die Kommission fordert alle Akteure – nationale, regionale und lokale Behörden,
Industrie, Zivilgesellschaft und Thinktanks – auf, ihr Fachwissen und ihre Ideen
über das „Atlantik-Forum“ in den Aktionsplan einfließen zu lassen. Das Forum
umfasst eine Reihe von Workshops mit Schwerpunkt auf den Herausforderungen
und Chancen, die in der Strategie umrissen sind, und ein Online-Diskussionsforum.
Es wird 2012 ins Leben gerufen und 2013 aufgelöst, nachdem es seinen Beitrag
zum Aktionsplan geleistet hat. In der Strategie sind keine zusätzlichen Mittel für ihre
Umsetzung vorgesehen. Die Maßnahmen werden aus bestehenden und künftigen
EU-Mitteln finanziert.
IP/11/1456
Großes Potenzial für „blaues Wachstum“
Der Atlantik birgt großes Potenzial für Wind-, Wellen- und Gezeitenenergie.
Schätzungen zufolge könnten bis 2020 rund 20 % der Offshore-Windkapazität
Europas im Atlantik stehen. Der Meeresbergbau könnte einen Teil der Nachfrage
nach Rohstoffen in der EU stillen. Auch die Offshore-Aquakultur ist ein
vielversprechender Sektor. Des Weiteren wird ein Drittel des von der EUFischereiflotte gefangenen Fischs in Atlantikhäfen angelandet.
Allerdings stecken die meisten dieser Möglichkeiten noch in den Kinderschuhen
und müssen gefördert werden, damit sie zu sich selbst tragenden Industrien
heranwachsen. Genau hier können sich die Behörden und andere Akteure in der
Region einschalten, und die EU kann grenzüberschreitende Synergien sichern. Es
wird bereits viel getan, doch diese Aktivitäten müssen durch den wirksamen Einsatz
bestehender und künftiger EU-Mittel gestrafft und gestärkt werden.
Beispielsweise kann die Aquakultur durch die maritime Raumplanung gefördert
werden, da sie Investoren größere Rechtssicherheit gibt und Streitigkeiten über
Meeresraum verhindert. Wissen über die Weltmeere und das europäische maritime
Beobachtungs- und Datennetzwerk (EMODNet) können Meeresdaten liefern, die
für fundierte Entscheidungen unerlässlich sind. Mit Hilfe einer besseren Integration
der Meeresüberwachung kann schneller auf Bedrohungen und Notfälle – von
Naturkatastrophen bis Seeräuberei – reagiert und so der Atlantik sicherer gemacht
werden.
Allerdings können sich neue Industrien nicht ohne qualifizierte Arbeitskräfte
entwickeln. Cluster von Wissenschaft und maritimer Industrie sollten unterstützt
werden. Außerdem benötigen Beschäftigte Unterstützung und Umschulungen, um
aus rückläufigen Branchen wie der Fischerei in entstehende Branchen zu
wechseln. Mit Blick auf den Tourismus hat der atlantische Raum Urlaubern viel zu
bieten. Seine Kultur, Küche und natürliche Schönheit sind Pluspunkte, die es weiter
zu nutzen gilt.
Hintergrund
Die Küsten und Gewässer unter der Hoheit oder Gerichtsbarkeit von fünf EUMitgliedstaaten (Frankreich, Irland, Portugal, Spanien und Vereinigtes Königreich
sowie deren überseeische Gebiete, d. h. Azoren, Kanarische Inseln, FranzösischGuayana, Guadeloupe, Madeira, Martinique, St. Barthélemy und St. Martin) sowie
internationale Gewässer fallen in den Anwendungsbereich der Strategie. Sie
umfasst allerdings nicht die Nordsee oder das Nordpolarmeer. Für letzteres gibt es
eine eigene Strategie.
Die Entwicklung einer Atlantik-Strategie geht Hand in Hand mit der integrierten
Meerespolitik für die EU, deren Ziel es ist, alle EU-Politikbereiche mit maritimer
Dimension zu koordinieren, um ökologische Nachhaltigkeit und gute
Lebensbedingungen in Küstenregionen zu gewährleisten und dabei zugleich das
Wachstumspotenzial der maritimen Wirtschaft zu fördern. Strategien für die Ostsee,
das Nordpolarmeer und den Mittelmeerraum wurden bereits angenommen.
Weitere Informationen:
Website zur integrierten Meerespolitik im Atlantik
Atlantik-Konferenz Lissabon
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Kontaktpersonen :
Oliver Drewes +32 229-92421
Lone Mikkelsen +32 229-60567
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