sicherung der internationalen stellung der gemeinschaftsforschung

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doc. ref. INCO-2/99.30-mod.2
Arbeitsprogramm
SICHERUNG DER INTERNATIONALEN
STELLUNG DER GEMEINSCHAFTSFORSCHUNG
Geänderte Fassung vom 8.12.99-IB
1
doc. ref. INCO-2/99.30-mod.2
EINLEITUNG
Die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Forschung und technologischen
Entwicklung (FTE) wird im Fünften Rahmenprogramm durch zwei sich ergänzende Strategien
gefördert:

Ein Programm speziell für internationale Zusammenarbeit konzentriert sich auf FTEAktivitäten, die für bestimmte Drittländer oder Regionen von Interesse sind und in keinem
anderen Programm des Fünften Rahmenprogramms vorgesehen sind. Bei diesem
Programm wird auf eine sinnvoll ausgewogene Beteiligung der betroffenen Drittländer 1
einerseits und der europäischen Länder andererseits geachtet;

Der Aspekt der internationalen Zusammenarbeit wird in jedes andere spezifische
Programm einbezogen. Durch die Teilnahme von Drittländern und Einrichtungen an
Projekten des Fünften Rahmenprogramms wird sichergestellt, daß die europäische
Wissenschaft von deren Fachkenntnissen und Erfahrungen profitiert.
Dieses Arbeitsprogramm beschreibt die im Rahmen des speziellen Programms vorgesehenen
Tätigkeiten: FTE-Zusammenarbeit mit Drittländern, Ausbildung von Wissenschaftlern und
Koordinierung. Es konzentriert sich auf Tätigkeiten, die in den ersten Programmjahren
vorgesehen sind, und wird jährlich überprüft.
FTE-ZIELE, SCHWERPUNKTE UND AUFGABEN
A
ZUSAMMENARBEIT MIT DRITTLÄNDERN
Aufgrund der Besonderheit der Probleme in verschiedenen Regionen der Welt wurden
unterschiedliche Ziele und Konzepte gewählt:
- In der Laufzeit des Fünften Rahmenprogramms bereiten sich die Beitrittskandidaten der
EU auf ihre vollständige Integration in die europäische Wissenschafts- und
Technologiegemeinschaft vor und sind an das Fünfte Rahmenprogramm assoziiert. Die
Maßnahmen zur Zusammenarbeit in diesem Programm, die speziell auf die Beitrittsländer
ausgerichtet sind, sind auf bestimmte Arten von Begleitmaßnahmen beschränkt.
- Für die mittel- und osteuropäischen Länder (MOEL), die keine Beitrittskandidaten
sind, sowie für die Neuen Unabhängigen Staaten (NUS) und die Mongolei wird sich die
Zusammenarbeit weiterhin auf bestimmte Probleme in dieser im Umbruch begriffenen
Region konzentrieren.
- Die Zusammenarbeit mit den Mittelmeerpartnerländern wird auf die Verbesserung der
wissenschaftlichen und technologischen Grundlage der Partnerschaft Europa-Mittelmeer
abheben.
- Die Zusammenarbeit mit den
Entwicklungsländern,
einschließlich der
Mittelmeerpartnerländer und Schwellenländer, wird auf die jeweiligen regionalen oder
globalen Probleme ausgerichtet sein, mit denen diese Länder konfrontiert sind.
- Die Zusammenarbeit mit den Schwellenländern und den Industrieländern wird einen
angemessenen gegenseitigen Zugang zu Fachkenntnissen und Erfahrungen dieser Länder
und der EU zum Ziel haben und auch außenpolitisch für die Gemeinschaft von Belang sein.
1
Im Kontext des gesamten Arbeitsprogramms umfaßt "europäische Länder" die 15 Mitgliedstaaten der EU sowie die
assoziierten Länder, sofern nichts anderes festgelegt ist.
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A.1 Staaten in der Phase der Heranführung an die Europäische Union:
Unterstützung
von
Spitzenforschungszentren
(p.m.),
andere
Begleitmaßnahmen
(Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Malta 2, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien,
Tschechische Republik, Ungarn, Republik Zypern)
Ziele und Ansatz
Im Hinblick auf die Umstrukturierung des Wissenschafts- und Technologiebereichs dieser
Länder sollen etwa 20 Spitzenforschungszentren in diesen Ländern unterstützt werden, ihre
Kapazitäten verstärkt auf die wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnisse ihrer Region
auszurichten, in Übereinstimmung mit den Interessen der Europäischen Union. Dazu sollen
sie in erster Linie die Möglichkeit erhalten, ihre Verbindungen zu anderen europäischen
Zentren beispielsweise über Netze und durch Partnerschaften zu verbessern.
Arbeitsergebnisse

stärkere Vernetzung von Zentren
Erweiterung des Betätigungsfeldes (erfaßte Regionen, Themenbereiche, Tätigkeiten) der
Zentren
Beitrag zum Aufbau von Kapazitäten, indem junge Wissenschaftler angeworben werden
Beitrag zur Deckung der wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnisse der Region
Ausbau der Verbindungen zur Wirtschaft und zum gesellschaftlichen Umfeld
Stärkere Einbeziehung der Zentren in andere Bereiche des Fünften Rahmenprogramms.
Spitzenforschungszentren:
p.m. Malta hat 1999 den Beitrittsprozeß eingeleitet. Maltesische Organisationen wurden
bereits davon unterrichtet, daß sie voraussichtlich für Maßnahmen zugelassen werden, und
legten Vorschläge für die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen 1999 für
Spitzenforschungszentren vor. Diese wurden bewertet, als ob Malta bereits zugelassen sei. Es
wird daher keine weitere Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für
Spitzenforschungszentren geben.
Weitere Begleitmaßnahmen
In Abschnitt A.2 sind weitere Begleitmaßnahmen aufgeführt, die für diese Länder in Frage
kommen. Einige Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen gelten unbefristet.
A.2 NUS und MOEL, die nicht in der Heranführungsphase sind:
Copernicus-2
(Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Bosnien-Herzegowina, Georgien, Kasachstan,
Kirgisistan, Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien, Republik Moldau, Mongolei,
Rußland, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan)
Ziele und Ansatz
Die Ziele bestehen in der Unterstützung dieser Länder beim Aufbau eines pluralistischen
Wissenschafts- und Technologiesystems und in der Erhaltung und Entwicklung ihres
Forschungspotentials, um ihnen so zu helfen, einige der brennendsten wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Probleme zu lösen. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf: (i) regionale
Probleme im Umwelt- und Gesundheitssektor, strukturelle Probleme des Übergangs und der
sozioökonomischen Entwicklung und eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen
durch eine Zusammenarbeit in Bereichen, die für beide Seiten von Interesse sind; (ii) die
Konsolidierung des wissenschaftlichen und technologischen Potentials in Bereichen, in denen
diese Länder anerkanntermaßen eine Spitzenposition einnehmen und Möglichkeiten für eine
2
Malta hat den Beitrittsprozeß eingeleitet.
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fruchtbare Zusammenarbeit bieten3. Sozioökonomische Forschungsaspekte sollten, wo immer
möglich, berücksichtigt werden. Diese können das Gemeinwohl einschließlich der
Beschäftigung und der Stabilisierung örtlicher Einrichtungen betreffen.
Arbeitsergebnisse
-
-
wirksame Instrumente zur Begrenzung der Umweltschädigung durch den Menschen
Technologien und Instrumente für eine zukunftsfähige Industrie
bessere Instrumente zur Eindämmung der sich häufenden Krankheiten und zur
Verbesserung der Gesundheitsversorgung, vor allem für besonders anfällige
Bevölkerungsgruppen
Ausbau der Verbindungen zwischen Wissenschaftlern dieser Länder und denen der EU
und zwischen den Wissenschaftlern dieser Länder untereinander.
Bereiche der vorhergehenden Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen
Soweit nichts anderes angegeben ist, wurden die Forschungsaktionen hauptsächlich auf
Kostenteilungsbasis durchgeführt. Auch konzertierte Aktionen/thematische Netze waren
möglich.
(a) Umwelt und Industrie: Probleme ausgewählter Regionen und Branchen
(b) Verbesserung der Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft im Umbruch 4
Begleitmaßnahmen

Bereiche, für die die laufende Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen gilt:
(Für sämtliche in den Absätzen A.1 und A.2 behandelten Länder)
Zur Förderung von Netzen im Hinblick auf eine künftige Beteiligung an gemeinsamen
Projekten und konzertierten Aktionen des Fünften Rahmenprogramms werden die Teilnahme
von Wissenschaftlern dieser Länder an in Westeuropa stattfindenden Konferenzen und die
Veranstaltung von Konferenzen in den Ländern selbst unterstützt. Kriterien für die Bewertung
werden die wissenschaftliche Relevanz der vorgeschlagenen Veranstaltung im Hinblick auf die
Themen des Fünften Rahmenprogramms5 sowie deren administrative und finanzielle
Tragfähigkeit sein. Ferner wird die Politik der Gemeinschaft in Sachen Chancengleichheit von
Mann und Frau Berücksichtigung finden.

Schwerpunkte für die zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen
Maßnahmen
zur
Verbreitung
von
Informationen
sowie
Sensibilisierungs- und
Ausbildungsmaßnahmen zum Fünften Rahmenprogramm, die auf Veranlassung von
Organisationen dieser Länder durchgeführt werden, werden in Bereichen wie der
Forschungspartnersuche (z. B. durch Vermittlungsveranstaltungen), dem Aufbau von
Arbeitsgemeinschaften, der Ausarbeitung von Vorschlägen (besonders für KMU),
Vertragsverhandlungen und Projektmanagement (einschließlich finanzieller Aspekte)
unterstützt. Neben der Unterstützung der Aktivitäten existierender Verteilernetze zielen diese
Maßnahmen auf die Integration aller öffentlichen und privaten Körperschaften in diese Netze
ab, die die Wissenschafts- und Technologiegemeinschaft vertreten und/oder erreichen
können. Bewertungskriterien werden die Relevanz der vorgeschlagenen Maßnahmen im
Hinblick auf die erklärten Ziele, die Qualifikationen der Initiatoren der Vorschläge und ihre
Fähigkeit, die Wissenschafts- und Technologiekreise im Zielgebiet (Land, Landesteil oder
3
Letzteres Ziel wird für die NUS vor allem über INTAS (Internationale Vereinigung für die Förderung der
Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus den Neuen Unabhängigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion) verfolgt,
eine internationale gemeinnützige Vereinigung, die hauptsächlich durch dieses Programm finanziert wird. Eine enge
Koordinierung von COPERNICUS-2 und INTAS wird gewährleistet.
4 Gemäß den Beteiligungs- und Verbreitungsregeln und den dazugehörigen Durchführungsbestimmungen der
Europäischen Kommission können Mitgliedstaaten und assoziierte Staaten auf Vorlage eines mit Gründen
versehenen Antrags gegebenenfalls Zugang zu nützlichem Wissen erhalten. das für politische Entscheidungen von
Bedeutung ist.
5 Es wird daran erinnert, daß das wichtigste Bewertungskriterium für die unter A2 fallenden Länder die besondere
Relevanz des Themas ist, nämlich Gesundheit, Umwelt und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen.
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Gruppe von Ländern) zu vertreten und/oder zu erreichen sowie die Notwendigkeit sein,
insgesamt eine optimale geographische Abdeckung zu erreichen.
Für die Länder, die auf Einzelprojektbasis am Fünften Rahmenprogramm teilnehmen, ist
beispielsweise die Unterstützung der Teilnahme am EU-Wettbewerb für junge Forscher
vorgesehen.
 Bestimmte Begleitmaßnahmen können neben Aufforderungen zur Einreichung von
Vorschlägen (siehe voraussichtlicher Zeitplan) auf unaufgeforderten Vorschlägen oder auf
einem Ausschreibungsverfahren beruhen.
A.3
Mittelmeerpartnerländer
(Ägypten, Algerien, Jordanien, Libanon, Malta 6, Marokko, Palästinensische Behörde, Syrien,
Tunesien, Türkei)
Ziele und Ansatz
Die Ziele entsprechen denen der Europa-Mittelmeer-Partnerschaft; sie bestehen in einer
langfristigen nachhaltigen Entwicklung in den Mittelmeeranrainerstaaten vor dem Hintergrund
grenzüberschreitender wirtschaftlicher, umwelt- und gesellschaftspolitischer Probleme. Der
Ansatz ist die gezielte Ausrichtung auf fünf strategische Bereiche: sozioökonomische
Modernisierung, schonende Nutzung knapper regionaler Wasservorräte, Erhalt und Nutzung
des Kulturerbes, Gesundheitsförderung im Interesse der Gesellschaft und regionale
Umweltverträglichkeit. Diese speziell für die Region relevanten Bereiche, die in den
thematischen Programmen des 5. Rahmenprogramms und im Teil "Entwicklungsorientierte
Forschung" des Programms nicht berücksichtigt wurden, wurden in einem breit angelegten
Dialog zwischen Europa und den Mittelmeerpartnerländern ausgewählt. Die Komplementarität
dieses Programms, der thematischen Programm und der Zusammenarbeit im Rahmen von
MEDA wird sichergestellt.
Arbeitsergebnisse
- Sektorübergreifende Strategieoptionen für die Strukturanpassung, ein effizientes Verkehrs-,
Wasser- und Umweltmanagement
- Management- und Entscheidungsunterstützungssysteme für natürliche Ressourcen und das
Gesundheitswesen
- Technologien für eine schonende Wasserverwendung,
-aufbereitung und wiederverwendung und für den Erhalt des Kulturerbes.
SCHWERPUNKTE FÜR DIE AUFFORDERUNG ZUR EINREICHUNG VON
VORSCHLÄGEN 2001:
(a) Sozioökonomische Modernisierung
Sicherheit, Effizienz und Interoperabilität der regionalen Verkehrssysteme
(Konzertierte Aktionen auf Kostenteilungsbasis und thematische Netze)
In diesem Zusammenhang sollen Szenarien mit sozioökonomischem und verkehrspolitischem
Bezug zur Verbesserung der Optionen für die wirtschaftliche Entwicklung, die verschiedenen
Bereiche der Verkehrspolitik und das Verkehrsnetz entwickelt werden. Besonders
berücksichtigt werden kann darüber hinaus die Rolle des Verkehrs bei der langfristigen
wirtschaftlichen Integration der Mittelmeerregion.
6
"Im Falle der Assoziierung an das Fünfte Rahmenprogramm hat dieser Status Vorrang."
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- Einzelziele:
-
Prüfung der Interoperabilität sowohl zwischen den Mittelmeeranrainerstaaten als auch
zwischen dieser Region und der Europäischen Gemeinschaft, um die auf rechtlicher Ebene
bestehenden Hindernisse zu identifizieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
-
Entscheidungsunterstützungssysteme für die Infrastruktur- und Verkehrsplanung und
Einführung von Methoden und Modellen zur Bewertung der Auswirkungen von
Verkehrssystemen auf die sozioökonomische Aktivität und auf die Umwelt, Verbesserung
der Sicherheit und der Effizienz der Verkehrssysteme, Ausrichtung auf die Kohäsion der
verschiedenen nationalen Verkehrssysteme und ihre Verwaltung auf regionaler Ebene.
-
Methoden und Kriterien zur Festlegung von Maßnahmen zum Ausbau von
Verkehrskorridoren und Netzen im Mittelmeerraum im Zusammenhang mit der Erweiterung
der Transeuropäischen Verkehrsnetze.
Die
thematischen
Netze
in
diesem
Zusammenhang
umfassen
Verkehrsforschungseinrichtungen, Betreiber und zuständige Behörden auf lokaler und
nationaler Ebene.
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(b) Erhalt und Nutzung des Kulturerbes
Förderung der Sprachenvielfalt
(Priorität für Konzertierte Aktionen auf Kostenteilungsbasis)
Die Sprachenvielfalt im Mittelmeerraum ist eine große Herausforderung für Informations- und
Kommunikationssysteme; daran wird sich auch in naher Zukunft nichts ändern. Voraussetzung
für die Wiederaufnahme des Dialogs Europa-Mittelmeer ist ein besseres gegenseitiges
Verständnis bei allen Altersgruppen von der Grundschule über die höhere Schulbildung bis hin
zu den Forschungseinrichtungen, und damit die Entwicklung kostenwirksamer und
benutzerfreundlicher Methoden und Instrumente für den Zugang zu Informationen, der
gemeinsamen Nutzung von Wissen und die interpersonelle Kommunikation.
Das übergeordnete Ziel dabei ist es, "Sprachenvielfalt" zu einem prioritären Thema der
multidisziplinären Forschung Europa-Mittelmeer zu machen. Diese in enger Zusammenarbeit
mit dem spezifischen Programm IST durchgeführten Forschungsmaßnahmen müssen auf
spezifische Aspekte des Mittelmeerraums ausgerichtet sein, die im Rahmen dieses
Programms nicht behandelt werden konnten. Sie sollten vor einem multilinguistischen,
kulturübergreifenden Hintergrund alte und neue Initiativen kombinieren und integrieren,
beispielsweise in den
Bereichen Basis- und Mehrwertdienste, Geschäftsabläufe und
elektronischer Geschäftsverkehr, Bildung und Ausbildung, Kulturerbe und elektronisches
Veröffentlichungswesen. Dadurch sollen gezielt neue Konzepte, Normen und Instrumente
gefördert und angewendet werden; wo dies sinnvoll ist, können ferner bestehende Methoden
und Techniken an die Sprachen der Länder Europas und des Mittelmeerraums angepaßt
werden.
- Einzelziele:
-
Klärung des Anforderungsprofils der Benutzer in bezug auf Systeme für den Umgang mit
multilingualen Informationen, sowie die Entwicklung sprachenübergreifender Systeme für
den Zugang zu, die Verbreitung und die Verwaltung von digitalen Informationen über
globale Netze.
-
Die Verbesserung der multimedialen linguistischen Interoperabilität zwischen
europäischen und semitischen Sprachen; sprachen- und kulturübergreifende
Autorensoftware und Lokalisierung multimedialer Inhalte.
-
Kommentierte Speicherbibliotheken geschriebener und gesprochener Sprachdaten,
einschließlich Aufnahme, Erhaltung und Archivierung von Materialien, die für das Studium
von Dialekten und von oralen Kulturen relevant sind.
(c) Gesundheitsförderung im Interesse der Gesellschaft
(Priorität für Aktionen auf Kostenteilungsbasis)
Die Forschung wird sich mit den neuen epidemiologischen und sozioökonomischen
Entwicklungen befassen, die sich im Mittelmeerraum abzeichnen, und auf Strategien zur
Senkung der Belastung der Gesellschaft durch Krankheit und auf die Förderung der
Wirtschaftstätigkeit ausgerichtet sein.
- Einzelziele:
-
Forschung im Bereich der epidemiologischen Übertragung und ihrer Auswirkungen auf die
Gesundheitsvorsorge und die Entwicklung des Sektors sowie auf den Gesundheitszustand
von Migranten und besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen.
-
Forschung im Bereich regional spezifischer präventiver, biologischer und klinischer Aspekte
wichtiger Stoffwechselstörungen und genetisch bedingter Störungen sowie im Bereich der
Traumaverarbeitung.
-
Forschung zur Unterstützung regionaler Maßnahmen zur Überwachung und Bekämpfung
von Infektionskrankheiten im Einklang mit Maßnahmen im Rahmen der Zusammenarbeit
Europa-Mittelmeer auf diesem Gebiet.
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(d) Regionale Umweltverträglichkeit
Integriertes Politik- und Ressourcenmanagement in Küstengebieten
(Priorität für Aktionen auf Kostenteilungsbasis)
Ziel ist hier die Entwicklung einer partizipatorischen Strategie für Planung und Management in
den Küstengebieten, um ihren langfristgen Beitrag zu sozioökonomischer Diversifizierung und
nachhaltiger regionaler Entwicklung zu maximieren.
In den Küstengebieten werden ständig neue Möglichkeiten zur Diversifizierung der Wirtschaft
auf lokaler und nationaler Ebene gefordert: Küstenfischerei, Auquakultur, Windenergie,
Tourismus, Freizeit usw.. Dabei ist dem wirtschaftlichen Ungleichgewicht zwischen
Küstengebiet und Binnenland Rechnung zu tragen.
- Einzelziele:
-
Entwicklung von Frühwarn- und Entscheidungsunterstützungssystemen im Hinblick auf die
Ausgewogenheit der Ressourcen der Küstengebiete und des Binnenlands. (Beispielsweise
Fernerkundungssysteme für die Bodennutzung und Auswirkungen auf das Klima,
luftgestützte Überwachungssysteme oder Bojen zur Beobachtung der Gewässer).
-
Forschung im Bereich der Küstentypologie, -überwachung und -dynamik der
Mittelmeerländer mit besonderem Interesse für Mündungsgebiete und den Schutz der
marinen Ökosysteme.
-
Wissenschaftliche Forschung im Bereich der Hydromorphologie: Sammlung von Modellen
und Daten, Bestimmung von Indikatoren und Technologien für Küstendynamik,
insbesondere im Hinblick auf Überflutung, Erosion oder Sandstabilisation.
-
Langfristige Forschung zur Messung der nachhaltigen Entwicklung in den Küstengebieten,
der Auswirkungen menschlicher Aktivität, insbesondere auf Wasserqualität und verfügbarkeit, sowie Ermittlung potentieller Nutzer und Begünstigter
Spezifische Kriterien: Siehe Tabelle 1.
Begleitmaßnahmen
Ähnliche Begleitmaßnahmen wie in Abschnitt A.4 beschrieben sind auch für die
Mittelmeerpartnerländer vorgesehen.
Die Begleitmaßnahmen konzentrieren sich vorwiegend auf die prioritären Bereiche der
Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen und werden die FTE-Zusammenarbeit
ankurbeln.
A.4
FORSCHUNG IM DIENSTE DER ENTWICKLUNG (AKP (Afrika, Karibik,
Pazifischer Raum), ALA (Asien, Lateinamerika) und Partnerländer im Mittelmeerraum
(letztere sind lediglich für c.ii zugelassen))
Einführung
Entwicklungsprozesse wirken sich in verschiedenen Teilen der Welt in unterschiedlicher Weise
auf das Wirtschaftswachstum und auf gesellschaftlichen Fortschritt aus. Durch die Zunahme
der Investitionen und des Handels wurden zwar Möglichkeiten der nachhaltigen Entwicklung
geschaffen, doch müssen sich die Entwicklungsländer mit spezifischen Anpassungsproblemen
auseinandersetzen, die sich aus den besonderen Bedingungen in diesen Ländern und aus
einer Reihe weitreichender, miteinander zusammenhängender und immer schneller
verlaufender Veränderungen ergeben.
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Ziele und Ansatz
Die Programmziele sind Forschungsmaßnahmen im Hinblick auf die Bewältigung der
Herausforderungen, denen sich die Entwicklungsländer stellen müssen, der Einsatz der
Stärken, des Fachwissens und der Ressourcen der europäischen Wissenschaft in einer
gemeinsamen Anstrengung mit Forschungsteams der Entwicklungsländer, sowie die Nutzung
der FTE-Zusammenarbeit zur Unterstützung der Entwicklungszusammenarbeit der
Gemeinschaft im Einklang mit ihrer derzeitigen Strategie.
Voraussetzung für die erfolgreiche Forschung in diesen Bereichen ist, daß die
Forschungsmaßnahme genau auf die Art des Problems abgestimmt ist, das es zu lösen gilt.
Daher räumt das Programm inter- und multidisziplinären Ansätzen in den
Forschungsvorschlägen Vorrang ein. Zu diesem Zweck sieht das Programm ein integriertes
System mit drei Forschungsebenen vor: (a) Forschung im strategischen Bereich zur
Festlegung der Bedingungen für die nachhaltige Entwicklung, unter anderem Genderfragen,
unter Einbeziehung des Staates, der Marktkräfte und der Zivilgesellschaft; (b)
Systemforschung zu komplexen Themen, bei denen zahlreiche sich gegenseitig
beeinflussende Elemente eine Rolle spielen, beispielsweise Sanierung und Management
erneuerbarer natürlicher Ressourcen oder Gesundheitsfürsorge; und (c) Forschung im Bereich
spezifischer wissenschaftlicher und technologischer Probleme um Instrumente zur
Unterstützung von nachhaltiger Entwicklung bereitzustellen, die in bestimmten Fällen beim
Systemmanagement oder bei der Stategieerarbeitung eingesetzt werden können.
Dieses Drei-Ebenen-Modell sorgt für Einheitlichkeit innerhalb des Programms, da es
unabhängig vom thematischen Bereich auf alle Forschungsmaßnahmen, auch auf
sektorübergreifende Themen, angewendet werden kann. Bei der Konzeption des Programms
wird die Forschung im Bereich individueller wissenschaftlicher und technologischer Probleme
in den einzelnen Sektoren angemessen berücksichtigt. Es wird jedoch darauf hingewiesen,
daß die politik- und systembedingten Hintergründe dieser Probleme umfassender untersucht
werden müssen. Der Ansatz umfaßt daher außerdem eine zunehmende thematische
Fokussierung, mit Forschung im strategischen Bereich in den entsprechenden Sektoren in
einer möglichst breiten Themenpalette, Systemforschung mit spezieller Ausrichtung auf
Naturkapital und menschliche Umwelt, einschließlich Gesundheit, sowie Forschung im Hinblick
auf Instrumente für bestimmte Schlüsselthemen.
Damit die Qualität gewährleistet ist, wird das Programm den gleichen praktischen Ansatz
verfolgen, wie er für die thematischen Programme des 5. Rahmenprogramms festgelegt
wurde; auf regionaler Ebene werden Partnerschaften mit den Entwicklungsländern aufgebaut.
So wird das Programm den Wirkungsbereich der FTE der Gemeinschaft auf andere
geographische Regionen ausweiten. Darüber hinaus wird das Programm laufende
Forschungsarbeiten ausbauen und ihren Wert steigern, die Isolation von Wissenschaftlern aus
Entwicklungsländern verringern, ihnen die Möglichkeit geben, von ihren eigenen Einrichtungen
aus international tätig zu werden, sowie Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen. Das Programm
ergänzt die Politik der Gemeinschaft auf dem Gebiet der Entwicklungszusammenarbeit und
sieht daher keine technische Hilfe oder andere Verfahren vor, die für die Entwicklungshilfe
kennzeichnend sind.
Die Schwerpunkte werden auf regionaler Ebene im Anschluß an einen Dialog mit den
Entwicklungsländern laufend neu ausgerichtet.
Arbeitsergebnisse




Ermittlung von FTE-Optionen zur Deckung der Grundbedürfnisse und zur Nutzung
erneuerbarer natürlicher Ressourcen;
Verbesserte Systeme zur Nutzung erneuerbarer natürlicher Ressourcen in ländlichen
Gebieten und Städten und bessere Gesundheitsversorgungssysteme;
Kostengünstige Instrumente für die Verbesserung des Gesundheitswesens, der
landwirtschaftlichen und agroindustriellen Produktion und der Wasserbewirtschaftung;
Verbesserter politischer Dialog zwischen Europa und den Entwicklungsländern und
internationaler Dialog;
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

Vertiefung der Beziehungen zwischen Europa und den Entwicklungsländern,
insbesondere durch Forschungspartnerschaften zwischen Wissenschaftlern und
höherer Stellenwert von kommerziellen und sonstigen Möglichkeiten;
Ausbau der Forschungsgrundlage in Europa und in den Entwicklungsländern,
einschließlich Ausbildung und Stärkung von Institutionen.
Bereiche, die bei der vorhergehenden Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen
abgedeckt wurden
(a) Politikforschung zu den Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklung
(a.i) Optimale Nutzung der Forschung
(a.ii) Befriedigung der Grundbedürfnisse
(c) Instrumente für eine nachhaltige Entwicklung
(c.i) Instrumente zur Verbesserung der Gesundheit
(c.ii)Technologien für eine zukunftsfähige Hauptpflanzen und Tierproduktion
Schwerpunkte für die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen 2000
(a) Politikforschung zu den Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklung (Alle
Regionen mit Ausnahme der Mittelmeerpartnerländer. Priorität für konzertierte Aktionen und
thematische Netze)
Die Forschung in diesem Bereich zielt darauf ab, die sozioökonomischen und strategischen
Bedingungen sowie die entsprechenden Durchführungsmaßnahmen zu bestimmen, die eine
nachhaltige Entwicklung fördern. Sie wird sich mit Fragen der öffentlichen Politik befassen und
den Staat, die Marktkräfte und die Zivilgesellschaft einbeziehen. Einige Themen werden auf
breiter Ebene behandelt, andere werden für eine bestimmte geographische Region, ein
bestimmtes Ökosystem oder eine spezielle Technologie spezifisch sein. Dabei werden
unmittelbar Politikoptionen entwickelt, die von den Entscheidungsträgern herangezogen
werden können, um Politiken zu lenken und zu beeinflussen. Dazu werden frühere Politiken,
die gegenwärtige Lage und insbesondere Szenarien für die Zukunft untersucht.
Im Rahmen entsprechender Forschungsvorschläge sollten Optionen erarbeitet werden, die
zwar keine Vorgaben darstellen, den Entscheidungsträgern aber klare Angaben zu den zu
erwartenden Folgen unterschiedlicher Vorgehensweisen in bezug auf gesellschaftliche Ziele
wie Wirtschaftswachstum, Chancengleichheit, ökologische Nachhaltigkeit usw. liefern. Es ist
sehr
wünschenswert,
daß
dabei
Partnerschaften
zwischen
Forschern
und
Entscheidungsträgern einbezogen werden, um den größten Nutzen aus den jeweiligen
Fachkenntnissen und Standpunkten zu ziehen und die Akzeptanz für die
Forschungsergebnisse zu erhöhen. Schwerpunkte für die Aufforderung zur Einreichung von
Vorschlägen 2000 sind:
(a. i) Optimale Nutzung der Forschung: FTE in der globalen Wissensgesellschaft
Ziel ist die Gewährleistung einer effizienten Nutzung der in die FTE in Entwicklungsländern
investierten Mittel. Zu berücksichtigen sind dabei der von Nutzern nachgefragte
Forschungsbedarf sowie Angebotsfaktoren wie die oft aufgeplitterte und unkoordinierte
Förderung der Forschung oder die relativ isolierte Situation der Forscher. In diesem
Zusammenhang soll Forschung gezielt beitragen zu:

Effzienten und kostenwirksamen FTE-Politiken in den Entwicklungsländern, unter
Berücksichtigung von Aspekten wie öffentliche und private Investitionen, regionale und
internationale Zusammenarbeit, Aufbau von Institutionen, Verbindungen zum Bildungsund Ausbildungssektor, Zusammenarbeit zwischen Industrie und Hochschulen, Einsatz
von Massenmedien und Telekommunikation, Schutz des geistigen Eigentums sowie
Methoden der Bewertung von Auswirkungen und der Festlegung von Schwerpunkten;

Strategien für den Einsatz innovativer Technologien der Informationsgesellschaft in Lehrund Lernprozessen, u.a. lebenslanges Lernen, Fernunterricht unter den spezifischen
Bedingungen der Entwicklungsländer, neues, vorhandenes oder traditionelles Wissen
sowie Informationssysteme, die die nachhaltige Entwicklung unterstützen.
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(a. ii) Nutzung natürlicher Ressourcen und wirtschaftliche Erzeugung: Anpassung an die
Globalisierung und Gewährleistung von Einklang mit der Umwelt
Die wirtschaftliche Entwicklung führt zu zunehmendem Druck auf die natürlichen Ressourcen
und die Umwelt. Die Volkswirtschaften der Entwicklungsländer müssen schrittweise in den
Weltmarkt integriert werden. Die große Herausforderung dabei ist, Strategien zu entwickeln,
die diese Prozesse zum Nutzen der Entwicklungsländer so einsetzen, daß die
Lebensbedingungen der Menschen verbessert oder zumindest aufrechterhalten werden
können. Darüber hinaus sind die natürlichen Ressourcen und die langfristige
Produktivkapazität zu erhalten beziehungsweise erforderlichenfalls zu sanieren. Besondere
Aufmerksamkeit ist dabei den Schlüsselbereichen Wasser, Energie, Kommunikation und
Verkehr zu schenken. Forschung in diesem Teil des Programms sollte einen Beitrag zu
mindestens einem der folgenden Schwerpunktbereiche leisten:

Entwicklung von Strategien zur Förderung alternativer Einkommen aus natürlichen
Ressourcen, Waren und Dienstleistungen von hoher Qualität, mit Wertschöpfung, aus
natürlichen oder modifizierten Ökosystemen, bei gleichzeitiger Sorge für den Erhalt der
Artenvielfalt, durch die die negativen Auswirkungen rein marktwirtschaftlicher Systeme auf
die Umwelt gemildert werden können;

Verbesserte Konzeption von Strategien zur Förderung wirtschaftlich effizienter und
umweltfreundlicher Wasser-, Energie-, Kommunikations- und Verkehrssysteme, die an
den Bedarf der Endnutzer angepaßt sind;

Entwicklung von Strategien zur Ausnutzung des ökologischen und/oder wirtschaftlichen
komparativen Vorteils in der Agrar- und Fischereierzeugung, unter Beibehaltung des
natürlichen und sozialen Kapitals und unter Berücksichtigung von Fragen der biologischen
Sicherheit;

Besseres Verständnis des Zusammenwirkens von internationalen Geldströmen,
Investitionen und Handel bei langfristig umweltverträglichen Aktivitäten. Dazu gehören die
regionalen und globalen Auswirkungen nationaler Wirtschafts- und Umweltpolitiken, unter
besonderer
Berücksichtigung
der
Interaktionen
zwischen
Industrieund
Entwicklungsländern.
Vorgesehen für die nächste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen: FTE in
der globalen Wissensgesellschaft, Förderung zukunftsfähiger Siedlungsmuster
durch Planung, Organisation, Beschäftigung und förderliche Wechselbeziehungen
zwischen Stadt und Land
(b) Systemforschung im Bereich Naturkapital, menschliche Umwelt und Gesundheit
(Alle Regionen mit Ausnahme der Mittelmeerpartnerländer. Priorität für Aktionen auf
Kostenteilungsbasis und konzertierte Aktionen)
Im Anschluß an die umfassendere Analyse der Politikoptionen geht es bei dieser Aktivität um
den praktischen Einsatz der Systeme, wobei der Bezug zwischen menschlicher Aktivität und
Umwelt im Vordergrund steht.
(b. i) Strategien für die ländliche Produktivität: nachhaltiges Ökosystemmanagement;
Steigende Bevölkerungszahlen, wirtschaftliches Wachstum und die Anforderungen
kommerzieller Produktionssysteme und des Exports üben zunehmenden Druck auf die
natürlichen und die bewirtschafteten Ökosysteme aus. Dabei stellt sich die Frage nach der
Produktivitätsgrenze eines Ökosystems und nach den erforderlichen Managementstrategien
für die Aufrechterhaltung der Produktion ohne Schädigung der Ressourcenbasis wie Boden,
Wasser und Artenvielfalt. Die Palette der betroffenen Ökosysteme reicht von unberührten bis
zu unterschiedlich intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten und umfaßt sowohl die
terrestrische als auch die aquatische Umwelt. Schwerpunkte für die Aufforderung zur
Einreichung von Vorschlägen 2000 sind:
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
Untersuchung der Prozesse im Zusammenhang mit Produkten und Dienstleistungen
natürlicher Ökosysteme, wie Walderzeugnisse, Fisch und Krustentiere, Arzneipflanzen
oder Erholungswert, beziehungsweise mit der Wierderherstellung der verlorengegangenen
Produktivität, u.a. durch Schutzgebiete;

Analyse der sozioökonomischen Faktoren, wie Eigentum und Verteilung von Land und
Wasser, Arbeitskräfteangebot, Genderproblematik, Bevölkerungsentwicklungen oder lokal
vorhandene Kenntnisse und Praktiken, die die
Produktivität der wichtigsten
bewirtschafteten Ökosysteme bestimmen;


Systemanalyse in bezug auf Art und Intensität der Nutzung von Agro-Ökosystemen und
der Fischerei zur Festlegung der Grenzen für die nachhaltige Produktion und zur
Verbesserung der Erträge;Forschung im Bereich neuer beziehungsweise verbesserter
Systeme für die landwirtschaftliche Produktion oder ökologische Funktion bei
Extrembedingungen,
mit
dem
Schwerpunkt
auf Wasserkonzentrationsanbau,
bodenerhaltender Bewirtschaftung und Agroforstwirtschaft;
Erstellung und Validierung von Kriterien, Festlegung von Indikatoren für Nachhaltigkeit und
Sanierung,
Konzipierung
angemessener
Instrumente,
u.a.
entsprechender
Informationssysteme, für den praktischen Einsatz im Ökosystemmanagement.
(b.ii) Management der Lebens- und Umweltbedingungen und der Schnittstelle Stadt-Land:
Gesundheitsversorgungssysteme, Wasserwirtschaft und Flächennutzung.
Die Abwanderung der Landbevölkerung in die Städte, die sich daraus ergebenden
Verbindungen zwischen diesen beiden Bereichen und die Auswucherung der Städte in
ländliche Gebiete tragen dazu bei, daß die Schnittstelle Stadt-Land immer mehr an Bedeutung
gewinnt. In allen Teilen der Dritten Welt wachsen die Städte mit großer Geschwindigkeit und
auf Kosten des menschlichen Wohlergehens und der Umwelt. Ziel dieses Themas ist die
Konzipierung von Systemen, die die negativen Auswirkungen verringern, zum Wohlbefinden
der Menschen beitragen und Arbeitsplätze schaffen. Schwerpunkte für die Aufforderung zur
Einreichung von Vorschlägen 2000 sind begrenzt auf:
(b.ii-1) Gesundheitsversorgungssysteme

Verbesserung der Gesundheitsversorgungssysteme von der Zentrale bis zur Peripherie,
mit dem Schwerpunkt auf der Bereitstellung von Versorgungsleistungen in gerechter, für
alle zugänglicher Weise, Qualität und effektive Akzeptanz der Versorgung, Einsatz von
Humanressourcen und Verbesserung der Gesundheitsinformationssysteme einschließlich
Überwachung und Evaluierung. In diesem Zusammenhang sollte auf die Einbeziehung der
besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen sowie der Reproduktionsgesundheit
geachtet werden.
Vorgesehen für die nächste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen: Management der
Lebensund
Umweltbedingungen
und
der
Schnittstelle
Stadt-Land:
Gesundheitsversorgungssysteme, Wasserwirtschaft und Flächennutzung.
(c) Instrumente für eine nachhaltige Entwicklung (Die Mittelmeerpartnerländer sind
lediglich für Teil (c.ii) zulässig. Priorität für Aktionen auf Kostenteilungsbasis und konzertierte
Aktionen)
Die Forschungsaktivitäten auf dieser Ebene konzentrieren sich auf einzelne technologische
Lösungen, die entweder unmittelbar genutzt werden können oder dazu in ein komplexeres
Technologiepaket integriert werden müssen. In jedem Fall sollte die Forschung gezielt auf
wichtige Probleme ausgerichtet werden, die im Rahmen einer Strategie oder der möglichen
Anwendung in einem bestimmten System eingegrenzt wurden. Vorschläge mit
multidisziplinärem Ansatz werden besonders begrüßt.
(c.i) Instrumente zur
Gesundheitsprobleme
Verbesserung
der
Geänderte Fassung vom 8.12.99-IB
13
Gesundheit:
Inangriffnahme
wichtiger
doc. ref. INCO-2/99.30-mod.2
Angesichts der sich ausbreitenden Resistenz gegen Medikamente und der Unzulänglichkeiten
bei Behandlungen sind Alternativen erforderlich. Die Bekämpfungsstrategien stoßen
regelmäßig an ihre Grenzen, weil zuwenig über die Biologie der Pathogene und
Krankheitsmechanismen bekannt ist. Voraussetzung für Prüfung und Einsatz neuer
Bekämpfungsstrategien ist eine bessere Diagnose. In jedem Fall muß die Forschung dem
sozioökonomischen Hintergrund der Zielbevölkerung Rechnung tragen. Schwerpunkte für die
Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen 2000 sind:

Konzipierung, Prüfung in einem frühen Stadium und Lieferung von Medikamenten,
einschließlich bioaktive natürliche Komponenten von regionaler Bedeutung für
vorherrschende endemische Krankheiten, mit besonderem Schwerpunkt auf Resistenz
gegen Medikamente;

Entwicklung einfacher und robuster Diagnoseinstrumente für die routinemäßige
Gesundheitsversorgung und für Forschungszwecke und ihr Einsatz im Frühstadium.
Vorgesehen für die nächste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen: biologische,
klinische und epidemiologische Aspekte der Krankheitsbekämpfung und Kontrolle für
vorherrschende Infektionen und nicht übertragbare Krankheiten
(c. ii) Technologien für eine nachhaltige pflanzliche und tierische Erzeugung: Elemente für
Verbesserungen
Wachsende Bevölkerungszahlen, die Nachfrage nach qualitativ besserer Nahrung und
gestiegene Erwartungen aufgrund des wirtschaftlichen Fortschritts stellen eine
Herausforderung für die Landwirtschaft dar. Zusätzliche Probleme durch den Übergang von
der Subsistenzwirtschaft zu kommerziellen Produktionsmethoden machen die ständige Suche
nach technischen Lösungen erforderlich. Die Forschung wird sich in diesem Bereich auf
Technologien konzentrieren, die für kleine Produktionseinheiten oder Produktionseinheiten in
schwierigen ökologischen Bedingungen geeignet sind, ohne die natürlichen Ressourcen zu
unterminieren und ohne übermäßige Abhängigkeit von externen Produktionsmitteln.
Schwerpunkte für die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen 2000 sind:
(c.ii-1) Marktkulturen und Forstwirtschaft:
(Für Marktkulturen werden ausschließlich die im Rahmen der regionalen Schwerpunkte
aufgelisteten Kulturpflanzen berücksichtigt)

Züchtung und Instrumente für die Züchtung (auch durch moderne Technologien)
wünschenswerter Merkmale: Nahrungsqualität, Resistenz gegenüber biotischem oder
abiotischem Streß, verbesserte Lagerfähigkeit;

Kostengünstiges und umweltfreundliches Management von Pflanzenkrankheiten und
Schädlingen, insbesondere durch integrierte Ansätze;

Landwirtschaftliche Verfahren der Produktionsverbesserung, wie Düngungs- und
Bewässerungstechniken, Zwischenfruchtbau und Fruchtwechsel, Agroforstwirtschaft,
biologische Stickstoffbindung und Nutzung von Mykorrhiza;

Aufforstungstechniken zur Sanierung von Wäldern und Werterhöhung degradierter
Bestände;

Umweltfreundliche und effizientere Verarbeitungstechnologien im Hinblick auf Lagerung,
Qualität, Verwendung und Vermarktung der Erzeugnisse.
(c.ii-2) Tierische Erzeugung:

Wirtschaftliche Nutzung nicht domestizierter Landtierarten, die von Interesse für den Markt
sein könnten: Reproduktion, Fütterung und Haltung in vollständiger Gefangenschaft, mit
eingeschränkter Bewegungsfreiheit oder unter fast natürlichen Bedingungen.
(c.ii-3) Aquakultur und Fischerei:
Geänderte Fassung vom 8.12.99-IB
14
doc. ref. INCO-2/99.30-mod.2




Ermittlung geeigneter Ausgangspopulationen mit günstigen Merkmalen, Einbeziehung
entsprechender analytischer Instrumente und Populationen in selektive Zuchtprogramme;
Einfluß von Fütterung, Umwelt und Tierhaltung auf die Gesundheit von Nutztierarten, u.a.
Nutzung lokaler Ressourcen für die Fütterung, die Vorbeugung gegen Krankheiten und
deren Behandlung;
Extensive und halbintensive Techniken unter Einsatz der natürlichen Produktivität
vorhandener Gewässer;
Kostenwirksame Maßnahmen zur Reduzierung von Beifängen und Rückwürfen, um die
Wertschöpfung zu erhöhen und eine hohe Qualität zu gewährleisten.
Regionale Schwerpunkte : (gilt nur für (c.ii-1) Marktkulturen .
Afrika, Karibik und Pazifischer Raum:
Ölsaaten: Erdnüsse (Arachis hypogea), Sojabohnen (Glycine max), Ölpalmen
(Elaeidis),
Kokospalmen
(Cocos
nucifera),
Schibutterbäume
(karite,
Butyrospermum, Vittellaria…), Jatropha (Jatropha curcas)
Obst und Gemüse
Kaffee (Coffea spp), Kakao (Theobroma cacao), Tee (Thea sinensis)
Gummibäume (Hevea brasiliensis)
Baumwolle (Gossypium spp)
Asien:
Ölsaaten: Raps (Brassica napus), Erdnüsse (Arachis hypogea), Sojabohnen
(Glycine max), Ölpalmen (Elaeidis), Kokospalmen (Cocos nucifera)
Obst und Gemüse
Tee (Thea sinensis)
Gummibäume (Hevea brasiliensis)
Baumwolle (Gossypium spp)
Jute (Corchorus.)
Mittelmeeraum : (ausgenommen Züchtungen auf Resistenz gegenüber abiotischem
Streß):
Ölsaaten: Erdnüsse (Arachis hypogea), Oliven (Olea europea)
Obst und Gemüse
Baumwolle (Gossypium spp)
Lateinamerika:
Ölsaaten: Erdnüsse (Arachis hypogea), Ölpalmen (Elaeidis)
Kaffee (Coffea spp), Kakao (Theobroma cacao)
Obst und Gemüse
Gummibäume (Hevea brasiliensis)
Baumwolle (Gossypium spp)
Vorgesehen für die nächste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen: Marktorientierte
Produkte und Dienstleistungen im ernährungswirtschaftlichen Bereich: Wertschöpfung und
Anpassung an die Nachfrage des Verbrauchers; sichere und effiziente Wasserwirtschaft
(investitionsarme und ökologisch geeignete Umwelttechnologien für Wasserverwendung, dekontaminierung und -aufbereitung)
Spezifische Kriterien: Siehe Tabelle 1
Begleitmaßnahmen (alle Länder in A.4 genannten Länder)
Als Begleitmaßnahmen sind Workshops, Seminare, Studien, Konferenzen und Netze
vorgesehen, die darauf abzielen, den derzeitigen Stand der Technik in den Bereichen von
besonderem Interesse zu ermitteln, die Ergebnisse an Wissenschaftler, Entscheidungsträger
oder andere Interessengruppen weiterzugeben, Forschungsprojekte zur Qualitätskontrolle zu
bewerten und zu überwachen, einen regionalen Dialog zu führen und Schwerpunkte
Geänderte Fassung vom 8.12.99-IB
15
doc. ref. INCO-2/99.30-mod.2
festzulegen
sowie
Forschungsgruppen
Ausbildungsmaßnahmen durchzuführen.
zu
koordinieren
oder
spezielle
FTE-
Bestimmte Begleitmaßnahmen können neben Aufforderungen zur Einreichung von
Vorschlägen (siehe voraussichtlicher Zeitplan) auf unaufgeforderten Vorschlägen oder auf
einem Ausschreibungsverfahren beruhen.
Geänderte Fassung vom 8.12.99-IB
16
A.5
Schwellenländer und Industriestaaten7
ZIELE
Mit dieser Tätigkeit soll europäischen Wissenschaftlern und Ingenieuren der Zugang zu Fachkenntnissen und Fähigkeiten in Drittländern ermöglicht werden,
um den Erfolg des Fünften Rahmenprogramms sicherzustellen. Gleichzeitig sollten die Wissenschaftler und Ingenieure aus diesen Ländern Zugang zu
Fachkenntnissen und Fähigkeiten der Gemeinschaft erhalten. Darüber hinaus soll ein Beitrag zur Außenpolitik der Gemeinschaft geleistet werden.
Ansatz und Schwerpunkte
Neben ihrer politischen Bedeutung für die Beziehungen zu Drittländern im wissenschaftlichen und technologischen Bereich und abgesehen davon, daß sie
einen Rahmen für die Zusammenarbeit mit diesen Ländern bilden, sind Wissenschafts- und Technologieabkommen nützliche Instrumente für die
Durchführung des Rahmenprogramms. In den nächsten Jahren werden die bestehenden Abkommen 8 umgesetzt und, sofern im Interesse der Gemeinschaft
erforderlich, abgeändert oder verlängert. Mit bestimmten Industrie- oder Schwellenländern können auch zusätzliche Abkommen geschlossen werden, wenn
dies im Interesse der Gemeinschaft ist.
Arbeitsergebnisse
Die Möglichkeiten für internationale Zusammenarbeit sollen in qualitativer und quantitativer Hinsicht verbessert werden.
7
Eine allgemeine Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen, ICFP599A5M01, zeitlich unbefristet, mit viermonatigen Abgabefristen (Mitte februar, Mitte Juni, Mitte Oktober jedes
Programmjahres).
8 Abkommen in Kraft am 1.1.2000: Australien, China, Kanada, Südafrika, USA.
17
Festlegung von Aktivitäten der wissenschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit von europäischem Interesse
Zur Feststellung des Bedarfs und der Möglichkeiten für eine wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit mit diesen Ländern werden Studien und
Untersuchungen über die Entwicklung der Wissenschafts- und Technologiekapazitäten in Bereichen durchgeführt, die für die Gemeinschaft von besonderem
Interesse sind. Diese Aktivitäten können Gegenstand von Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen sein, können aber auch auf unaufgeforderten
Vorschlägen oder auf einem Ausschreibungsverfahren beruhen.
Durchführung von Kooperationsabkommen im wissenschaftlichen und technologischen Bereich
Verschiedene Maßnahmen zur Sicherstellung der Nutzung der Abkommen werden durchgeführt: Information über die Möglichkeiten, die die Abkommen
bieten, und Werbung für sie sowohl in der Gemeinschaft als auch in den betreffenden Drittstaaten, Weiterführung der bestehenden Kooperationen,
Stimulierung gemeinsamer Projekte, Bewertung der Auswirkungen und Ergebnisse der Abkommen. Diese Aktivitäten, darunter ausführliche Studien,
Konferenzen und Seminare, können Gegenstand von Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen sein oder können auf unaufgeforderten Vorschlägen
oder auf einem Ausschreibungsverfahren beruhen.
Konzertierung und Koordinierung
Gemeinsame und gemischte Ausschüsse werden die notwendige Konzertierung mit Drittstaaten sicherstellen. Daneben könnten verschiedene andere Foren
genutzt werden, beispielsweise die OECD, G7 (Carnegie-Gruppe), die Transatlantische Agenda und das europäisch-japanische Forum für Wissenschaft und
Technologie.
B
AUSBILDUNG VON WISSENSCHAFTLERN
B0,1 Stipendien für junge Wissenschaftler aus Entwicklungsländern
Ziele und Ansatz
Das Ziel besteht darin, eine künftige Zusammenarbeit zwischen Europa und den betreffenden Ländern vorzubereiten, indem komplementär zu den Systemen
der Mitgliedstaaten ein Stipendiensystem eingerichtet wird, mit Hilfe dessen junge Wissenschaftler aus Entwicklungsländern (einschließlich der
Mittelmeerpartnerländer und Schwellenländern) die Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit Instituten der Gemeinschaft (oder assoziierter Staaten) bei
Projekten der spezifischen Programm des Fünften Rahmenprogramms erhalten.
Der Ansatz besteht darin, für einen Zeitraum von bis zu 6 Monaten Stipendien zu vergeben für die Ausbildung (d.h. das Erlernen einer wissenschaftlichen
Technik) oder für Arbeiten an einem bestimmten Experiment (oder einer Studie), die nicht in den Einrichtungen durchgeführt werden können, an denen die
jungen Wissenschaftler tätig sind. Der Stipendienantrag muß mit einem Vorschlag für ein gemeinsames Forschungsprojekt 9 oder eine konzertierte Aktion in
einem der spezifischen Programm verbunden werden.
9
Projekte der Forschung und technologischen Entwicklung, Demonstrationsprojekte und kombinierte Projekte.
18
Antragsformulare für Stipendien werden in den Informationspaketen der spezifischen Programm enthalten sein. Anträge auf Stipendien werden gleichzeitig
mit den Projektvorschlägen bewertet. Nur, wenn die Finanzierung des gesamten Projekts bewilligt wurde und der Stipendienantrag eine hohe Bewertung
erhalten hat, wird das Stipendium vergeben. Bewerbungen von Frauen werden besonders begrüßt.
Arbeitsergebnisse
Teilnahme junger Wissenschaftler aus Entwicklungsländern an Projekten des Fünften Rahmenprogramms im Hinblick auf die Schaffung und den Ausbau von
Verbindungen zwischen diesen Ländern und der Gemeinschaft.
19
Spezifische Kriterien:
Zulässigkeitskriterien: Bewerber/innen müssen die Staatsangehörigkeit einer der zugelassenen Regionen und dort seinen Wohnsitz haben: sie sollten nicht
älter als 40 Jahre sein und müssen über eine gute Kenntnis der Arbeitssprache der Gasteinrichtung verfügen. Die Gasteinrichtung muß in einem EUMitgliedstaat oder in einem dem Fünften Rahmenprogramm assoziierten Staat angesiedelt sein und muß Mitglied des Konsortiums sein, das das gemeinsame
Forschungsprojekt oder die konzertierte Aktion vorschlägt. Die Bewerbung ist zusammen mit einem Forschungsprojektvorschlag für ein spezifisches
Programm des Fünften Rahmenprogramms einzureichen.
Auswahlkriterien: Ausgewählt wird auf der Grundlage der Qualität der wissenschaftlichen und/oder ausbildungsorientierten Ziele der Bewerbung, des
potentiellen Wertes des Stipendiums für den/die Bewerber(in) und sein/ihr Herkunftsinstitut, der Relevanz des vorgeschlagenen Stipendiums für das Projekt
insgesamt und der Erfahrung und beruflichen Qualifikation des/der Bewerbers/Bewerberin.
B.2
Japan-Stipendien für Wissenschaftler aus der Gemeinschaft
Ziele und Ansatz
Das Ziel besteht darin, jungen Wissenschaftlern und Ingenieuren aus der Gemeinschaft die Teilnahme an industrieller Spitzenforschung in öffentlichen und
privaten Laboratorien in Japan zu ermöglichen.
Der Ansatz besteht in der Vergabe von Stipendien für einen Zeitraum von 24 Monaten zur Durchführung von Forschungsarbeiten in einer der
Naturwissenschaften oder exakten Wissenschaften. Das Stipendium umfaßt ferner einen Japanisch-Intensivkurs. Bewerbungen von Frauen werden
besonders begrüßt.
Arbeitsergebnisse
Eine verstärkte Beteiligung junger europäischer Wissenschaftler an Tätigkeiten der japanischen Industrieforschung zur Schaffung und Verstärkung der
Verbindungen zwischen Japan und der Gemeinschaft.
Spezifische Kriterien:
Zulässigkeitskriterien: Bewerber/innen müssen die Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedstaates oder eines dem Fünften Rahmenprogramm assoziierten
Landes und dort ihren Wohnsitz haben. Das Höchstalter ist 32 Jahre. Nicht zugelassen sind Bewerber/innen, die bereits in Japan niedergelassen sind oder
dort einen Arbeitsvertrag abgeschlossen haben, oder die zuvor bereits ein Japan-Stipendium der Gemeinschaft erhalten haben.
Auswahlkriterien: Ausgewählt wird auf der Grundlage der Relevanz des Themas für die FTE-Politik der Gemeinschaft, der Bedeutung des Projekts für die
Industrie und der Erfahrung und beruflichen Qualifikation des/der Bewerbers/Bewerberin.
C
KOORDINIERUNG
ZIELE
20
Die Ziele des Programms sind die Gewährleistung von Synergie und Koordinierung der Politik der Forschungszusammenarbeit und der Maßnahmen dieses
Programms, und der entsprechenden Initiativen anderer FTE-Programme und der Mitgliedstaaten, sowie anderer Initiativen und Politiken der Gemeinschaft,
insbesondere ihrer außenpolitischen Aktivitäten.
Arbeitsergebnisse




Ausbau der Aktivitäten und Intensivierung der Effizienz und der Auswirkungen der internationalen FTE-Zusammenarbeit der Gemeinschaft,
Verstärkte Beteiligung von Partnern aus Drittländern über die spezifischen Programme des Fünften Rahmenprogramms,
Koordinierungsstrategie und -maßnahmen mit den Mitgliedstaaten,
Komplementarität und Synergie mit anderen internationalen FTE-Foren.
Schwerpunkte
Der Aufbau einer Zusammenarbeit mit Drittstaaten in anderen Programmen wird unterstützt. Informationen über Teilnahmemöglichkeiten werden verbreitet.
Die daraus resultierende Zusammenarbeit mit Drittstaaten und internationalen Organisationen wird analysiert und hinsichtlich des Nutzens und der
Vereinbarkeit mit den Initiativen und Politiken der Gemeinschaft, insbesondere ihrer Außenpolitik, überprüft. Durch eine Bewertung der Teilnahmemodalitäten
wird festgestellt, ob eine solche Teilnahme vom Abschluß eines internationalen Abkommens abhängig gemacht werden sollte, um die Gegenseitigkeit und
angemessene Regelungen für die Rechte an geistigem Eigentum sicherzustellen.
Das Programm wird das COST-Sekretariat und dessen Koordinierungstätigkeiten unterstützen und auf eine Erhöhung der Effizienz und Flexibilität abzielen.
Die Komplementarität von COST und dem Rahmenprogramm wie auch der systematische Informationsfluß zwischen ihnen werden sichergestellt. Eine
engere Zusammenarbeit in Form einer Gemeinschaftsmitgliedschaft bei COST ist geplant.
Auch das EUREKA-Sekretariat und ausgewählte Koordinierungsaktivitäten werden unterstützt. Die Zusammenarbeit wird durch den verstärkten Austausch
mit den nationalen EUREKA-Büros von Informationen über wichtige Maßnahmen Schlüssel verbessert. Die Beteiligung der Kommission an EUREKA wird
durch eine engere Zusammenarbeit bei den strategischen Aktivitäten und durch die Teilnahme von EUREKA-Konsortien an geeigneten Leitaktionen verstärkt.
Eine engere Zusammenarbeit zwischen der Gemeinschaft und internationalen Organisationen, die in der Forschung und der Konzipierung von
Wissenschafts- und Technologiepolitik tätig sind, und ihre Beteiligung am 5. Rahmenprogramm wird die Kohärenz der Forschung in Europa insgesamt stärken
und es ermöglichen, daß die wissenschaftliche Infrastruktur in Europa optimal genutzt wird. Die Kommission wird die Teilnahme der Gemeinschaft an diesen
Organisationen gegebenenfalls ausbauen, indem sie für eine stärkere Koordinierung unter und mit den Mitgliedstaaten sorgt.
In Bereichen, in denen die internationalen Forschungstätigkeiten der Gemeinschaft und der Mitgliedstaaten ähnliche oder miteinander verbundenen Fragen
betreffen, wird das Programm Koordinierungsmaßnahmen (Konzertierte Aktionen, thematische Netze und Begleitmaßnahmen) fördern, um Bereiche zu
ermitteln, die sich für eine verstärkte Koordinierung unter und mit den Mitgliedstaaten anbieten, um die Zusammenarbeit in diesen Bereichen zu unterstützen.
21
VORLÄUFIGER ZEITPLAN
Ein vorläufiger Zeitplan und die Einzelheiten der verschiedenen Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen dieses Programms sind Tabelle
2 zu entnehmen. Es ist darauf hinzuweisen, daß der für das Programm zuständige Generaldirektor die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen
nötigenfalls um einen Monat vorziehen oder aufschieben kann. In diesem Fall wird eine entsprechende Mitteilung im Amtsblatt der Europäischen
Gemeinschaften veröffentlicht. Wenn die im Rahmen einer Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen eingegangenen Vorschläge den Ansprüchen
dieses Programms nicht genügen sollten, behält sich die Kommission das Recht vor, nicht den gesamten vorgesehenen Haushalt für diese Aufforderung auf
diese Vorschläge zu verwenden. In diesem Fall kann der Generaldirektor eine Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen speziell für bestimmte Bereiche
durchführen lassen.
22
Tabelle 1: Spezifische Kriterien:
Erforderliche Mindestpartnerschaft (Mindestvoraussetzung für die
Gültigkeit von Projektvorschlägen)
A1
A2
Aktionen auf
Konzertierte Aktionen/
Kostenteilungsbasis
thematische Netze
siehe Arbeitsprogramm, Abschnitt A.1

2 EU (2 MS oder 1 MS + 1 AS)10
+
2 CEEC/NIS 11
3 EU (3 MS oder 1 MS + 2 AS oder
2 MS und 2 AS)
+
3 MOEL/NUS (11)
2 EU (2 MS oder 1 MS + 1 AS)
+
2 MP
3 EU (3 MS oder 1 MS + 2 AS oder
2 MS und 2 AS)
+
3 MP
A3
A4
Zusätzliche Kriterien (Auswahl)
2 EU (2 MS oder 1 MS + 1 AS)
+
2 DCs der gleichen Region 12
3 EU (3 MS oder 1 MS + 2 AS oder
2 MS und 2 AS)
+
3 EL der gleichen Region (12)
10












siehe Arbeitsprogramm, Abschnitt A.1
Verbindungen zu relevanter EU-Politik oder anderweitiger Politik
(insbesondere PHARE, TACIS, WHO, Agenda 21)
umfassende und ausgewogene Beteiligung der Partner
ausreichender Umfang, um Wirkung zu erzielen
Nutzung örtlicher Ressourcen, Einbeziehung lokaler Zielgruppen
Verbesserung der wissenschaftlichen und technologischen
Grundlage der Europa-Mittelmeer-Partnerschaft
Voraussichtliche Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung
und sozioökonomische Modernisierung
umfassende und ausgewogene Beteiligung der Partner
Vereinbarkeit mit Strategien der Europa-Mittelmeer-Kooperation.
Weltweite oder regionale Probleme
Einbeziehung der Endnutzer, wo dies sinnvoll ist
voraussichtliche Auswirkung auf die nachhaltige Entwicklung
umfassende und ausgewogene Beteiligung der Partner
Vereinbarkeit mit der Entwicklungspolitik Europas und der
Mitgliedstaaten
MS = Mitgliedstaat (die Gemeinsame Forschungsstelle kann bei einem Mindestkonsortium einen MS ersetzen); AS = Assoziierter Staat; MOEL = nicht-assoziiertes mittel-/osteuropäisches Land;
NUS = Neuer Unabhängiger Staat (der ehemaligen Sowjetunion); EL = Entwicklungsland; MP = Mittelmeerpartnerstaat
11 Rußland kann getrennt behandelt werden.
12 China und Indien können getrennt als eine Region behandelt werden; in diesem Fall müssen jedoch mindestens 2 verschiedene Partner aus verschiedenen Provinzes oder Staaten in
China oder Indien vorhanden sein
23
doc. ref. INCO-2/99.30-mod.2
Geänderte Fassung vom 8.12.99-IB
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