SINNIGE SPRÜCHE Kurz angebunden sein. (Redensart Wortkarg sein.) Jemandem etwas anhängen. (Redensart Ihm etwas Schlechtes nachsagen.) Anschlag, der nicht Fortgang hat, ist ein Wagen ohne Rad. (F. v. Logau) Das spricht Bände! (Redensart Das sagt alles!) Auf Biegen und Brechen! (Redensart Soviel wie: mit aller Gewalt) Allzu straff gespannt, zerspringt der Bogen. (Schiller, Wilhelm Tell) Den Bogen überspannen! (Redensart Prahlen!) Unter einer Decke stecken! (Redensart Mit jemandem im geheimen Einverständnis sein!) Den Faden nicht verlieren! (Redensart) Dass ein roter Faden durch das Ganze durchgeht. (Goethe, Wahlverwandtschaften) Sich mit fremden Federn schmücken! (Redensart) Viele Federn machen ein Bett! (Sprichwort) Garn spinnen! (Redensart Soviel wie: üblich) Jemandem ins Garn gehen. (Redensart Sich verleiten lassen.) Was ein Häkchen werden will, krümmt sich beizeiten! (Sprichwort) Etwas bleibt immer hängen! (Plutarch, Medius) Versöhnt man sich, so bleibt doch etwas hängen! (Goethe, Faust) Unter die Haube kommen. (Redensart Heiraten!) Das Hemd ist mir näher als der Rock. (Plautus, Trinummus) Alles unter einen Hut bringen! (Redensart Soviel wie: zu einer Ansicht bekehren) Da geht einem ja der Hut hoch! (Redensart Das ist ja unglaublich!) Das ist Jacke wie Hose. (Redensart Das ist einerlei.) Jedes Kind ist gewissermaßen ein Genie und jedes Genie gewissermaßen ein Kind. (A. Schopenhauer) Kindermund - tut Wahrheit kund. (Sprichwort) Zur Hülle diene dir das Kleid, wohl auch zum Schmucke, nie zur Behinderung der Glieder, noch zum Drucke. (F. Rückert) Kleider machen Leute! (Sprichwort) Hoffentlich geht ihr bald der Knopf auf! (Sprichwort) Den Gordischen Knoten durchhauen! (Nach der Tat von Alexander d. Gr.) Es gibt noch keine Kunst, die innerste Gestalt des Herzens im Gesicht zu lesen. (Shakespeare, Macbeth) Kunst ist die rechte Hand der Natur. (Schiller, Fiesko) Nach allen Regeln der Kunst! (Redensart Sach- und fachgerecht) Zieh´ Leine! (Redensart Hau ab!, Geh´ los!) Etwas mit dem Mantel der Liebe zudecken. (Redensart Etwas Beschämendes vergessen sein lassen.) Sein Mäntelchen nach dem Winde hängen. (Redensart Sich gesinnungslos den wechselnden Zeitumständen anpassen.) Das Gesetz ist ein Netz mit vielen Maschen; in den engen bleiben die Dummen hängen, durch die weiten schlüpfen die Gescheiten! (Sprichwort) Mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden. (Matth. 7, 2) Maß nehmen! (Redensart) Wie auf Nadeln sitzen. (Redensart Das Warten schmerzlich empfinden.) Etwas an den Nagel hängen. (Redensart Etwas aufgeben; auf etwas verzichten.) Unterm Pantoffel stehen! (Redensart Unter der Herrschaft seiner Frau stehen!) Papier ist geduldig! (Sprichwort) Das ist nicht von Pappe! (Redensart Das ist wertvoll; das ist besonders gut.) Einem auf den Pelz rücken! (Redensart Einem gefährlich nahe rücken!) Einem den Pelz waschen! (Redensart) Die Perlen vor die Säue werfen. (Redensart nach Matth. 7, 6) Perlen bedeuten Tränen! (Schiller, Emilia Galotti) Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen der Worte. (Mosche Ibn Esra) Der bunte Rock! (Redensart Soviel wie: Uniform) An der Mutter Rockzipfel hängen. (Redensart Ein unselbständiger Mensch sein.) Sein Schäfchen ins Trockene bringen! (Redensart Seinen Vorteil erlangen!) Wolf im Schafspelz! (Redensart nach Matth. 7, 15) Über die Schnur hauen! (Redensart Übermütig sein!) Das geht wie am Schnürchen! (Redensart Das geht wie es soll!) Nicht immer ist das Schöne gut, aber immer ist das Gute schön! (Sprichwort) Wahre Menschlichkeit ist köstlicher als alle Schönheit der Erde! (J. H. Pestalozzi) Jeder weiss selbst am besten, wo ihn der Schuh drückt! (Sprichwort Jeder kennt die Ursache seiner Sorgen selbst am besten!) Einem etwas in die Schuhe schieben! (Redensart Einem die Schuld geben) Den Stoff sieht jedermann vor sich; den Gehalt findet nur der, der etwas dazu tut, und die Form ist das Geheimnis der meisten! (Goethe, Maximen und Reflexionen) Mich schuf aus gröberm Stoffe die Natur. (Schiller, Wallensteins Tod) Sich in die Wolle geraten! (Redensart Heftig miteinander streiten!) Über Zwirnsfäden stolpern! (Schiller, Fiesco) Von Melanie Eisenrauch (Aus: Zitate und Sprichwörtern nach A-Z, von Gerhard Hellwig)