EUROPÄISCHE KOMMISSION PRESSEMITTEILUNG Brüssel, 21.November 2013 Hochschulen in Finnland, Griechenland und Spanien erhalten Erasmus-Preise für Investitionen in den Mitarbeiteraustausch und die Qualität der Lehre Heute werden drei Hochschuleinrichtungen, die über das Programm Erasmus gefördert werden, mit den Erasmus-Preisen 2013 ausgezeichnet. Den Erasmus-Preis in Gold erhält die JAMK University of Applied Sciences in Jyväskylä, Finnland. An dieser Hochschule nehmen jedes Jahr 70 % der Mitarbeiter an Erasmus-Weiterbildungen im Ausland teil. Die Universität betrachtet den Mitarbeiteraustausch als Schlüssel zur Verbesserung von Lehrund Lernqualität. Auch das Technological Educational Institute auf Kreta (Griechenland) und die Universitat Politècnica im spanischen Valencia werden ausgezeichnet (siehe unten). Die Erasmus-Preise werden heute Abend im Tour-&-Taxis-Ausstellungscenter in Brüssel überreicht. Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, erklärte: „Nur mit Qualität in der Lehre können wir die kreativen und anpassungsfähigen Absolventen hervorbringen, die wir brauchen. Ich beglückwünsche die Gewinner, sie haben demonstriert, wie wertvoll die Lehr- und Fortbildungsmöglichkeiten im Ausland sind, die Erasmus bietet. Die Erfahrung, die Hochschulmitarbeiter sammeln, wenn sie in einem anderen internationalen Umfeld tätig sind, ist für die Studierenden sowohl im Gastland als auch an der Heimatuniversität ausgesprochen wertvoll.“ Die drei ausgezeichneten Hochschulen, die Partnerschaften in mehreren europäischen Ländern pflegen, sind „hervorragende Beispiele dafür, was erreicht werden kann, wenn die Mobilität der Mitarbeiter strategisch genutzt wird zur Unterstützung und stetigen Verbesserung von Lehr- und Lernqualität“, fügte die Kommissarin hinzu. Die Europäische Kommission hatte alle 4500 Hochschuleinrichtungen mit ErasmusHochschulcharta aufgefordert, Erfolgsgeschichten im Bereich der Mitarbeitermobilität und kurzer Intensivprogramme wie beispielsweise internationalen Sommerkursen einzureichen. Unabhängige Experten stellten eine Auswahlliste mit den 20 besten Beispielen auf, aus der die drei Gewinner-Einrichtungen ausgewählt wurden. Neben Auslandsstipendien für Studierende sind über Erasmus seit 1997 über 300 000 Austauschmaßnahmen für Hochschulmitarbeiter und über 3200 Intensivprogramme finanziell gefördert worden. Auf diese Aktivitäten entfallen etwa 9 % des Erasmus-Etats. IP/13/1138 GOLD Jyväskylän ammattikorkeakoulu (JAMK University of Applied Sciences), Jyväskylä, Finnland Internationalisierung ist einer von drei strategischen Schwerpunkten der JAMK University of Applied Sciences und ihrer 8000 Studierenden. Das beinhaltet eine hohe Mobilität: Über 70 % der Mitarbeiter gehen jedes Jahr ins Ausland. Der Mitarbeiteraustausch wird anhand interner und nationaler Leistungsindikatoren beobachtet, um Qualität und maximale Wirkung zu gewährleisten. Der Personalaustausch ist Teil der Strategie der Hochschule zur Verbesserung von Lehrund Lernqualität. Bisher hat sich der Austausch unter anderem in der Entwicklung von Intensivprogrammen und Partnerschaften mit gemeinsamen Online-Projekten und Doppelabschlüssen niedergeschlagen. Ein Doppelabschluss kann erlangt werden, wenn Studierende parallel zwei Hochschulstudiengänge, häufig an unterschiedlichen Universitäten in unterschiedlichen Ländern, absolvieren. Die beiden Abschlüsse können im selben oder in unterschiedlichen Fachbereichen angesiedelt sein. SILBER Τεχνολογικό Εκπαιδευτικό Ίδρυμα Κρήτης (Technological Educational Institute of Crete), Heraklion, Griechenland Das Technologieinstitut hat über 15 000 Studierende, die an sechs Orten auf Kreta unterrichtet werden. Seit 2005 bieten die 22 Intensivprogramme der Einrichtung eine Internationalisierungsplattform, indem sie Verbindungen sowohl zur lokalen Wirtschaft als auch zu Einrichtungen von Weltrang wie der Universität Oxford und dem Imperial College im Vereinigten Königreich schaffen. Das hat den Studiengängen eine internationale Dimension verliehen und Hochschullehrkräften aus ganz Europa ermöglicht, die Arbeit des Instituts und seiner Mitarbeiter kennenzulernen. BRONZE Universitat Politècnica de València, Valencia, Spanien Die Universitat Politècnica de València besteht seit 45 Jahren und verfügt über 13 Schulen und Fakultäten an 3 Campusstandorten. Im vergangenen Jahr nahmen die Mitarbeiter der Hochschule an 190 Mobilitätsmaßnahmen teil. Damit stand die Universität bei der Mitarbeiterentsendung an fünfter Stelle in den 33 Erasmus-Teilnehmerländern. Die Hochschule legt großen Wert auf die Überwachung der Qualität der Austauschprogramme und sorgt dafür, dass die Erfahrungen der Lehrkräfte zur Internationalisierung der Universität beitragen, dass die Studierenden davon profitieren und dass sie den gemeinsamen Lehr- und Forschungsprojekten der Hochschule zugutekommen. So kann sie mehr und mehr Doppelabschlüsse und Erasmus-Intensivprogramme anbieten. 2 Hintergrund Erasmus-Mobilität für Bildungspersonal Erasmus unterstützt seit 1997 die länderübergreifende Mobilität von Hochschullehrkräften in Europa. Mit der Einführung des Programms für lebenslanges Lernen im Jahr 2007 wurde die Mobilität von Hochschulmitarbeitern auf Fortbildungsmaßnahmen ausgedehnt, und Hochschuleinrichtungen erhielten die Möglichkeit, Mitarbeitern von Unternehmen Lehraufträge zu erteilen. Mittlerweile hat die Fortbildung einen Anteil von etwa 26 % an den Erasmus-Mobilitätsmaßnahmen für Hochschulmitarbeiter. Die Personalmobilität erhöht die Fachkompetenz und trägt zur Internationalisierung und Modernisierung im Hochschulbereich bei. Außerdem fördert sie die Mobilität der Studierenden. Das neue Programm Erasmus+ wird von 2014 bis 2020 800 000 Lehrkräften an Schulen und Hochschulen und anderen Mitarbeitern von Bildungseinrichtungen die Möglichkeit bieten, in einem anderen Land zu lehren oder sich im Ausland fortzubilden. Erhöhung der Mobilität von Hochschulmitarbeitern seit 2007 Mobilität von Hochschulmitarbeitern insgesamt Lehraufenthalte Schulung des Personals 3 Erasmus-Intensivprogramme (IP) Bei Erasmus-Intensivprogrammen (IP) handelt es sich um kurze, fachspezifische Studienprogramme, die Studierende und Hochschullehrkräfte aus mindestens drei europäischen Ländern zusammenführen. Die Intensivprogramme, die zwischen 10 Tagen und sechs Wochen dauern können, sind darauf ausgerichtet, das fachspezifische multinationale Lernen zu fördern (als Beispiel sei die über Intensivprogramme entwickelte „virtuelle europäische rechtswissenschaftliche Fakultät“ genannt); Studierenden und Lehrkräften Zugang zu Wissen zu verschaffen, das eine einzelne Einrichtung nicht bieten kann; Mitgliedern des Lehrpersonals Einblick in andere Lehrinhalte und neue pädagogische Konzepte zu ermöglichen; Lehrmethoden in einem internationalen Umfeld zu testen. Die Intensivprogramme werden von den Nationalen Agenturen in den Teilnehmerländern des Programms für lebenslanges Lernen verwaltet. 2011-2012 wurden 462 IP in 31 Ländern veranstaltet, das war ein Anstieg von über 14 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zahl der Intensivprogramme seit 2000 4 Weitere Informationen Näheres über die Gewinner und die Einrichtungen, die in der engeren Wahl waren, enthält die Broschüre Dynamik, Innovation und Impulse: Die Rolle von Erasmus in der Hochschulbildung Europäische Kommission: Erasmus Europäische Kommission: Erasmus+ Europäische Kommission: Allgemeine und berufliche Bildung. Website von Androulla Vassiliou Androulla Vassiliou auf Twitter @VassiliouEU Kontakt: Dennis Abbott (+32 229-59258); Twitter: @DennisAbbott Dina Avraam (+32 229-59667) 5