Grundlagen der Statistical Process Control (SPC) – statistische

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Grundlagen der Statistical Process Control (SPC) –
statistische Prozesslenkung
Eine der am weitesten verbreiteten Methoden zur Verbesserung von Produktionsprozessen
ist die statistische Prozesslenkung, die „Statistical Process Control (SPC)“. Sie dient dazu,
das Streuungsverhalten von Prozessen zu erfassen und zu bewerten, und liefert so einen
maßgeblichen Beitrag zur Begrenzung von Ausschuss, Nacharbeit und fehlerhaften
Produkten.
Ausschuss
Unter Ausschuss versteht man solche Produkte oder Zwischenprodukte, die nicht
weiterverwendet werden können, weil sie nicht den Spezifikationen entsprechen. Die
Mängel von Ausschuss sind in der Regel zurückzuführen auf Konstruktionsfehler,
Materialfehler, Transport- und Lagerfehler, vor allem aber auf Fehler in der Bearbeitung.
Durch Ausschuss gehen die Kosten für das eingesetzte Material verloren, aber auch die
Kosten für die eingesetzten Maschinen und den Maschinenbediener einschließlich aller
damit verbundenen Kosten wie Hilfsstoffe, Energie, Verschleißteile usw. Es ist also wichtig,
dass ein Arbeitsvorgang so durchgeführt wird, dass die zulässigen Grenzen nicht
unterschritten werden, weil es sonst zu Ausschuss kommt.
Nacharbeit
Als Nacharbeit werden alle Tätigkeiten nach oder während eines Produktionsprozesses
verstanden, die der Beseitigung von Mängeln jeglicher Art (Fehler oder Minderqualität) an
einem Produkt dienen. Nacharbeit ist ungeplant, erzeugt also Mehrkosten. Es handelt sich
um ungeplante Korrekturmaßnahmen, die bei einem einwandfreien Produktionsprozess
nicht anfallen sollten.
Die Ursachen für Nacharbeit können in Konstruktionsfehlern, Materialfehlern, Transportund Lagerungsfehlern, sehr häufig aber in Bearbeitungsfehlern liegen. Eine typische
Ursache ist die Über- oder Unterschreitung der Soll-Maße bei der Produktion.
Abwägung zwischen Ausschuss und Nacharbeit
Kann man eine Abweichung von den Soll-Maßen nicht mehr korrigieren (oder wäre dies zu
teuer), so kommt es zu Ausschuss, ist eine Korrektur möglich und wirtschaftlich sinnvoll, so
entsteht Nacharbeit.
Die Kosten von Ausschuss
Die Kosten für Ausschuss setzen sich zunächst wie folgt zusammen:

Kosten des verbrauchten Materials im Ausschuss

Kosten der verfahrenen Personalstunden

Kosten der verfahrenen Maschinenstunden
Wenn das verlorene Produkt oder Zwischenprodukt ersetzt werden muss, können durch
die zusätzlichen Dispositionstätigkeiten, Produktionsplananpassungen, Umrüstungen der
Maschinen oder Überstunden ebenfalls erhebliche Kosten entstehen. Der Aufwand zur
Herstellung einzelner Ersatzteile kann – je Einzelstück – deutlich teurer sein als die
Herstellung der Serienteile.
Die Kosten von Nacharbeit
Die Kosten für Nacharbeit entstehen durch die zusätzlichen Tätigkeiten
(Verbesserungsmaßnahmen) am fehlerhaften Produkt oder Zwischenprodukt. Hierzu
können gehören:

Kosten für zusätzliches Material

Kosten der zusätzlichen Personalstunden

Kosten der zusätzlichen Maschinenstunden
1

Kosten der Produktionsplanänderung/Umrüstungen

Kosten für Überstunden
Die Verantwortung jedes Einzelnen
Deshalb hat jeder Mitarbeiter im Produktionsprozess eine eigene Verantwortung, dass
fehlerhafte Produkte seinen Bereich nicht verlassen. Die Kollegen, die das Produkt weiter
bearbeiten, leisten sonst Arbeiten, die verloren sind.
Früher wurde häufig versucht Fehler zu vertuschen. Heute ist klar, dass unentdeckte
Fehler um ein Vielfaches teurer werden können als entdeckte und beseitigte Fehler.
Praktisch jeder Prozess streut. Wie diese beiden Beispiele zeigen, ist es nicht möglich,
einen Prozess ohne jede Streuung zu beherrschen.
Links: Auto in der Garage
Ganz gleich, wie gut der Fahrer des Autos ist, er wird immer ein wenig links oder rechts
von der Mittellinie parken. Je besser der Fahrer ist (und das Auto), desto geringer werden
diese Abweichungen von der Mittellinie, aber sie werden nie ganz verschwinden.
Rechts: Boot auf dem Kanal
Auch der Steuermann dieses Boots kann sich aufs Beste bemühen: Es wird ihm nicht
gelingen, präzise auf der Mittellinie des Kanals zu fahren. Je besser er steuert, desto näher
kommt er an die Mittellinie, aber das Boot wird immer ein wenig schlingern – schon weil
Wind und Wellen seinen Weg beeinflussen.
Einflüsse
Einflüsse auf den Verlauf oder das Ergebnis eines Prozesses lassen sich nie vollständig
ausschließen. Der Fahrer dieses Autos wird nicht immer präzise die Mittellinie treffen,
sondern die Parkpositionen werden streuen.
Diese Streuungen sind auf zufällige und systematische Einflüsse zurückzuführen.
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Zufällige Einflüsse
Bei zufälligen Einflüssen streuen die Parkpositionen gleichmäßig nach links und nach
rechts (bzw. nach oben und nach unten). Auch der beste Sportschütze mit einem perfekten
Gewehr weiß, dass seine Schüsse immer ein wenig streuen. Je besser der Schütze und
das Gewehr, desto weniger streuen sie – aber sie streuen.
Systematische Einflüsse
Die folgende Grafik zeigt eine Verschiebung der Häufigkeitsverteilung, d.h., dass das Auto
häufiger links als rechts von der Mittellinie geparkt hat. Eine solche Verteilung ist auf
systematische Einflüsse zurückzuführen. In unserem Beispiel könnten das eine verstellte
Spur des Autos, defekte Reifen, ein ungeübter Fahrer, eine ungünstige Zufahrt zur Garage
und viele andere Bedingungen sein.
Das Entscheidende hieran ist: Alle diese systematischen Einflüsse lassen sich beseitigen
(ob technisch sinnvoll und bezahlbar oder nicht, sei dahingestellt). Wenn man alle diese
systematischen Einflüsse beseitigt hat, dann sollte sich wieder eine Verteilung ergeben, auf
die nur zufällige Einflüsse wirken.
Zufällige und systematische Einflüsse
Diese Merksätze sind wichtig:

Systematische Einflüsse bewirken eine Verschiebung von der Mittellinie. Sie lassen
sich grundsätzlich beseitigen.

Zufällige Einflüsse führen zu einer (meist) symmetrischen Streuung um die Mittellinie.
Sie lassen sich nicht vollständig beseitigen, sondern nur verringern.
Auf diese Weise erhält man einen Prozess, der nur geringfügig um den Mittelwert streut.
Die Bedeutung der Toleranzen
Toleranzen sind zulässige Streuungen um den Soll-Wert (Mittelwert). Werden sie
überschritten, so führt dies in der Regel zu

Schäden,

Ausschuss oder

Nacharbeit.
3
Betrachtet man die Häufigkeitsverteilung, so heißt dies, dass die Häufigkeitsverteilung der
Parkpositionen innerhalb der Toleranzen bleiben muss – andernfalls fährt es an oder
gegen die Garagenwand.
Das gleiche Prinzip gilt für Herstellungsprozesse: Die Häufigkeitsverteilung muss innerhalb
der Toleranzen bleiben, um Über- und Unterschreitungen zu vermeiden.
Aufschreibung
Um zu ermitteln, wie gut ein Prozess beherrscht wird, misst man die Ergebnisse des
Prozesses. Hierzu kann die Aufschreibung eingesetzt werden: Die Aufschreibung ist die
ursprünglichste Aufzeichnung von Messdaten. Die Einzelwerte werden aufgeschrieben und
Überschreitungen der Toleranzen können markiert werden.
Vor- und Nachteile der Aufschreibung:

Vorteil: Alle Einzeldaten bleiben individuell erhalten, sodass Sie später auch präzise
Auswertungen durchführen können.

Nachteil: Die Daten sind unübersichtlich.
Die Aufschreibung bietet häufig die Grundlage für weitere Auswertungen.
Strichliste
Bei der Strichliste werden die Messdaten sofort in Klassen eingetragen. Dabei werden die
einzelnen Messdaten nicht dokumentiert, sondern es ist später nur die Häufigkeit von
Messdaten innerhalb bestimmter Klassen erkennbar.
Vor- und Nachteile der Strichliste:
 Vorteil: einfache, wenig aufwendige Aufzeichnung, Übersichtlichkeit der Messdatenverteilung
 Nachteil: keine nachträgliche Analyse der Einzeldaten möglich
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Säulendiagramm
Das Säulendiagramm (auch als Histogramm bezeichnet) lässt sich unmittelbar aus der
Strichliste ableiten oder auf Basis der Aufschreibung erstellen.

Vorteil: einfache, wenig aufwendige Aufzeichnung, Übersichtlichkeit der Messdatenverteilung

Nachteil: keine nachträgliche Analyse der Einzeldaten möglich
Bei der Gestaltung von Histogrammen (und von Strichlisten) stellt sich die Frage nach der
richtigen Klasseneinteilung. Hierfür gelten folgende Regeln:
Um eine geeignete Aufteilung der Klassen zu finden, sollte man zunächst die Anzahl der
Klassen (k) festlegen. Man sollte sie aus der Anzahl der Messwerte (n) herleiten:
k n
Die Breite der einzelnen Klassen (H) ergibt sich dann aus dem Verhältnis von Spannweite
(R = Differenz zwischen größtem und kleinstem Einzelmesswert) und der Anzahl der
Klassen (k):
H
R
k
Die untere Grenze der kleinsten Klasse muss kleiner sein als der kleinste Einzelmesswert,
die obere Grenze der größten Klasse muss auch den größten Messwert einschließen.
Man sollte die Klassengrenzen genauso runden wie die Messwerte, damit die Zuordnung
eindeutig ist.
Verteilungen – Streuung, Form, Lage
Bislang haben wir uns mit Verteilungen von Stichproben beschäftigt. Bei der statistischen
Prozessregelung geht es darum, aus diesen Stichproben auf den gesamten Prozess zu
schließen. Die Frage lautet also beispielsweise:
Wenn wir in einem Prozess 10.000 Teile herstellen, aber nur 50 Teile als Stichprobe
entnehmen, dann kennen wir zwar die Verteilung der Stichprobe (siehe Säulendiagramm),
aber wie ist dann die Verteilung aller 10.000 Teile?
Lösung: Man schließt von der Stichprobenverteilung auf die Verteilung der so genannten
Grundgesamtheit. Aus dem Säulendiagramm wird dann eine Kurve (siehe Folie). Auf die
mathematischen Zusammenhänge gehen wir hier nicht ein.
Um eine Verteilung zu beschreiben, braucht man drei Kriterien:

Streuung: Wie flach ist die Kurve? Je flacher die Kurve, umso größer die Streuung.

Lage: Liegt die Kurve über der Mittellinie oder ist sie zu einer Seite verschoben?

Form: Hat die Kurve die Form einer Glocke oder eine andere Form?
Gaußsche Normalverteilung
Die gaußsche Normalverteilung ist die wichtigste Verteilungsform von Messwerten. Sie hat
die Form einer symmetrischen Glockenkurve.
Berechnung der statistischen Größen Mittelwert und Standardabweichung:
5
Hinweis zur Bezeichnung: Bei der Stichprobe werden Mittelwert und Standardabweichung
mit x und s bezeichnet, bei der Grundgesamtheit mit µ und .
Für die gaußsche Normalverteilung gilt:

Der Anteil der Messwerte, die innerhalb der Standardabweichung  liegen (1 ),
beträgt 68,26%.

Der Anteil der Messwerte, die innerhalb der dreifachen Standardabweichung (3 
liegen, beträgt 99,73%.
Das bedeutet, dass nur 0,27% aller Messwerte außerhalb der dreifachen
Standardabweichung (3  liegen. Dies hat man zum Anlass genommen, an Prozesse die
Anforderung zu stellen, dass der Bereich von 3 innerhalb der Toleranzen liegen muss.
So ist gewährleistet, dass höchstens 0,27% der vom Prozess produzierten Teile die
Toleranzen überschreiten.
Prozessfähigkeit: cp-Werte
Um zu überwachen, ob ein Prozess fähig ist, werden zwei Werte betrachtet, nämlich der
cp- und der cpk-Wert.
Die cp-Werte dienen der Überprüfung, ob die Streuung eines Prozesses klein genug ist.
Der cp-Wert ist der Quotient aus

der Spanne zwischen der unteren (UTG) und der oberen Toleranzgrenze (OTG)
(Zähler) und

der sechsfachen Standardabweichung (3 , Nenner).
Ist dieser Quotient größer als 4/3, dann spricht man von Prozessfähigkeit, weil die
Streuung des Prozesses innerhalb der Toleranzen liegt.
Liegt der Quotient zwischen 4/3 und 1, so kann es zu Verletzungen der Toleranzen
kommen. Man spricht dann von bedingter Prozessfähigkeit.
Ist der Quotient kleiner als 1, so werden die Toleranzen verletzt und der Prozess ist nicht
fähig.
Prozessfähigkeit: cpk-Werte
Die cpk-Werte dienen der Überprüfung, ob die Lage des Prozesses, kombiniert mit seiner
Streuung, dazu führen kann, dass er die Toleranzgrenzen verletzt.
Das Kriterium hierfür ist der Quotient aus

dem Abstand zwischen dem Mittelwert der Verteilung ( x ) und der näheren
Toleranzgrenze (Zähler) und

der dreifachen Standardabweichung (Nenner).
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Ist dieser Quotient größer als 4/3, dann spricht man von Prozessfähigkeit, weil es nicht zu
einer Verletzung der Toleranzen kommen wird.
Liegt der Quotient zwischen 4/3 und 1, so kann es zu Verletzungen der Toleranzen
kommen. Man spricht dann von bedingter Prozessfähigkeit.
Ist der Quotient kleiner als 1, so werden die Toleranzen verletzt und der Prozess ist nicht
fähig.
Was sind Prozessregelkarten?
Um das Verhalten von Prozessen über längere Zeiträume zu verfolgen (und nicht nur
einmalige Messungen vorzunehmen), werden Prozessregelkarten eingesetzt. Sie sind
Datenblätter, auf denen in zeitlichen Intervallen Messwerte aus Stichprobenuntersuchungen protokolliert und deren Verteilungsparameter (Lage, Streuung) in zeitliche
Verläufe übertragen werden.
Prozessregelkarten erlauben so eine statistische Betrachtung des Prozessverhaltens,
indem sie prüfen, wie sich die Lage und Streuung der untersuchten Stichproben verhalten.
Damit sind Prozessregelkarten ein zentrales Werkzeug innerhalb der statistischen
Prozessregelung (Statistical Process Control, SPC). Durch ihre Anwendung wird es
möglich, auf eine aufwendige 100-%-Prüfung zu verzichten und stattdessen Stichproben zu
entnehmen und diese zu untersuchen.
Aufbau von Prozessregelkarten
Prozessregelkarten bestehen aus drei Teilen. In jedem dieser Teile werden zu jeder
Stichprobenmessung die Ergebnisse eingetragen. Jede Stichprobe wird in eine Spalte
eingetragen, sodass sich die Regelkarte nach und nach von links nach rechts füllt.
1. Kartenkopf:
Der Kartenkopf enthält die allgemeinen Daten zum Prozess, zur
Stichprobenanweisung (Intervall der Stichprobenentnahme, Stichprobenumfang,
Stichprobenuntersuchung usw.), zu Prozessverantwortlichen usw.
Er enthält darunter die Tabelle der Stichprobenergebnisse: Diese Tabelle enthält
zunächst die Einzelwerte jeder Stichprobe und darunter die Daten zu Lage und
Streuung der Stichprobe.
2. Lagespur:
In der Lagespur werden die ausgewerteten Daten zur Lage der Stichprobe (Median
oder Mittelwert) eingetragen.
3. Streuungsspur:
In der Streuungsspur werden die ausgewerteten Daten zur Streuung der Stichprobe
(Spannweite oder Standardabweichung) eingetragen.
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Auswahl von Prozessregelkarten
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Prozessregelkarten. Man muss die für den
betreffenden Prozess passende auswählen.
Man unterscheidet zunächst nach Prozessregelkarten für

attributive Daten und

variable Daten.
Attributive Daten:
Bei den Prozessregelkarten für attributive Daten werden die Fehler oder fehlerhaften
Einheiten gezählt. Eine solche Regelkarte ist sinnvoll, wenn keine variablen Daten
gemessen werden können, wie Länge, Höhe, Gewicht usw.
Variable Daten:
Bei den Prozessregelkarten für variable Daten werden messbare Daten wie Länge,
Höhe, Gewicht erfasst und ausgewertet.
Für die Auswahl der geeigneten Prozessregelkarte ist dann der Umfang der Stichproben
(SPU) ausschlaggebend (siehe Folie).
Erfassung attributiver Daten (Zählung)
Fehler:
Will man die Anzahl der Fehler auf einer Prozessregelkarte erfassen, dann kommen hierfür
zwei Regelkarten infrage:
Umfasst der Stichprobenumfang immer die gleiche Anzahl von Teilen (aber mehr als fünf),
dann verwendet man die c-Karte.
Variiert der Stichprobenumfang von Stichprobe zu Stichprobe, dann verwendet man die uKarte.
Fehlerhafte Einheiten:
Will man die Anzahl der fehlerhaften Einheiten auf einer Prozessregelkarte erfassen, dann
kommen hierfür zwei Regelkarten infrage:
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Umfasst der Stichprobenumfang immer die gleiche Anzahl von Teilen (aber mindestens
50), dann verwendet man die np-Karte.
Variiert der Stichprobenumfang von Stichprobe zu Stichprobe, dann verwendet man die pKarte.
Erfassung variabler Daten (Messung):
Die richtige Regelkarte findet man, nachdem man den Stichprobenumfang festgelegt hat.
Stichprobenumfang = 1: Einzelwert (X) und Spannweite (Rm)
~
Stichprobenumfang 3 bis 9: Median ( X ) und Spannweite (R)
Stichprobenumfang mindestens 10: arithmetischer Mittelwert ( X ) und Standardabweichung (s)
Stichprobenumfang 3 bis 5: arithmetischer Mittelwert ( X ) und Spannweite (R)
Erstellung von Prozessregelkarten
Bei der Erstellung von Prozessregelkarten ist folgende Vorgehensweise erforderlich:
1. Prozessvorlauf:
Zunächst werden möglichst 20 oder mehr Stichproben zu je fünf Einheiten
entnommen. Hieraus werden die Mittelwerte und
Spannweiten/Standardabweichungen je Stichprobe berechnet.
Anmerkung: Häufig ist es wegen des großen Aufwands nicht möglich, eine so hohe
Zahl von Stichproben schon zu Beginn zu entnehmen. Dann werden zunächst
weniger Stichproben entnommen und ausgewertet. Man berechnet Mittelwerte und
Spannweiten/Standardabweichungen auf Basis dieser Daten. Berechnet man dann
auf Basis dieser Daten die Mittellinie und die Eingriffsgrenzen (siehe Schritt 2),
dann kennzeichnet man sie als vorläufig. Sie werden später, wenn weitere 20
Stichproben vorliegen, ausgetauscht.
2. Berechnung der Mittellinie und der Eingriffsgrenzen der Streuungsspur
(wird auf der folgenden Folie erklärt)
(Falls eine Stichprobe diese Eingriffsgrenzen verletzt, wird diese Stichprobe
gelöscht und die Eingriffsgrenzen neu berechnet.)
3. Berechnung der Mittellinie und der Eingriffsgrenzen der Lagespur
(wird auf der folgenden Folie erklärt)
4. Erstellung der Diagramme
Berechnung von Mittellinien und Eingriffsgrenzen
Übersicht über die Vorgehensweise:
1. Auswahl der richtigen Prozessregelkarte
(siehe oben)
2. Entnahme von Stichproben
3. Ermittlung der Mittelwerte und Spannweiten der Stichproben
4. Nachschlagen der Formel für Mittellinien und Eingriffsgrenzen in den Tabellen
- für attributive Daten (siehe Tabelle A) und
- für variable Daten (siehe Tabelle B)
5. Nachschlagen der Konstanten für die Formeln in der Konstantentabelle
(siehe Tabelle C)
6. Eintragen der Konstanten in die Formeln und Berechnen der Mittellinien und
Eingriffsgrenzen
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Analyse von Prozessregelkarten
Ein Prozess wird als beherrscht bezeichnet, wenn

die Eingriffsgrenzen nicht über- bzw. unterschritten werden und

keine auffälligen Muster auftreten.
Um Muster besser erkennen zu können, wird in der Lage- und in der Streuungsspur der
Bereich zwischen den beiden Eingriffsgrenzen in sechs Abschnitte unterteilt. Diese
Abschnitte werden A-, B- und C-Zone genannt. Die Grenzen der Zonen entsprechen der
einfachen und zweifachen Standardabweichung (1 , 2 ). Die dreifache
Standardabweichung (3  entspricht den Eingriffsgrenzen.
Diese Einteilung dient der Identifikation besonderer Muster, die auf den folgenden Folien
beschrieben werden.
Nicht beherrschte Prozesse
Die acht Muster zeigen nicht beherrschte Prozesse.
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
Ausreißer:
Ein Punkt der Lage- oder Streuungsspur liegt außerhalb der Eingriffsgrenzen.

Run/Lauf:
Mindestens acht aufeinander folgende Punkte liegen auf der gleichen Seite der
Mittellinie.

4er-Run/4er-Lauf:
Mindestens vier von fünf aufeinander folgenden Punkten liegen auf einer Seite der
Mittellinie in den Zonen B oder A.

2er-Run/2er-Lauf im Außenbereich:
Mindestens zwei von drei aufeinander folgenden Punkten liegen in der Zone A
derselben Seite.
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
Innenbereich:
15 Punkte in Reihe oder mindestens 68 % aller Punkte liegen in Zone C. Tritt dieses
Muster auf, sollten die Eingriffsgrenzen neu berechnet werden.

Trend:
Sechs aufeinander folgende Punkte fallen bzw. steigen.

Alternation:
Zwischen 14 aufeinander folgenden Punkten findet abwechselnd Steigen und Fallen
statt.

Zyklus:
Die Aufzeichnung zeigt ein wiederkehrendes Muster.
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