180502 SE- Didaktik des Psychologieunterrichts LV- Leiterin: Mag. Dr. Tamara Katschnig SS 2008, Universität Wien, 18.06.2008 Stundenbild Psychologie Thema – Wahrnehmung Feinziel – Dominanz der visuellen und auditiven Verarbeitung von Information Lehrziel – Die Schüler/innen sollen, die Dominanz der genannten Verarbeitungsformen in der sinnlichen Wahrnehmung erkennen. Die Probleme, die sich durch den Ausfall eines dieser Systeme ergeben diskutieren und mögliche Hilfen und Kompensationsmaßnahmen kennen lernen. Schulform: AHS- Oberstufe, eventuell Wahlpflichtfach, 10 – 20 Schüler/innen. 1. Organisatorisches und Einführung ins Thema: „Informierender Unterrichtseinstieg“. Die Schüler/innen werden vom/von der Lehrer/in mit einem Tafelbild über den Ablauf der Stunde informiert. Daran anschließen soll eine kurze inhaltliche Einführung in zum Thema Wahrnehmung, insbesondere der Sinne: Sehen & Hören. 5 min 3. 2. „Informierendes Tafelbild“ 1. Einstieg: Reflexion zum Thema Wahrnehmung 2. Karteinkarten-Spiel & Diskussion der Ergbnisse Experiment zu den Leistungen unterschiedlicher Wahrnehmungssysteme 4. Diskussion der Ergebnisse und Vergleich mit Punkt 2 5. Resümee Karteikarten-Spiel: Die Schüler/innen schreiben ihre Meinung/ ihr Wissen zu diesem Thema auf eine vom/ von der Lehrer/in ausgeteilte Karteikarte. Die fertig geschriebenen Karten werden nach vorne gebracht und mit Tesaband an die Tafel geklebt. 5 min 3. Diskussion der Ergebnisse: Der/die Lehrerin versucht, die gesammelten Ergebnisse der Schüler/innen kurz zusammenzufassen und zu kommentieren. 10 min 4. Experiment zur Leistung unterschiedlicher Wahrnehmungssysteme im Bereich Erkennen/ Erinnern. Die Schüler/innen werden in 3 Gruppen eingeteilt. Diese drei Gruppen sind jeweils einem Wahrnehmungssystem zugeteilt. a. Gruppe 1: visuelle Wahrnehmung – geschriebenes Wort: Der/die Lehrer/in hat für die Schüler/innen ein Plakat vorbereitet, auf dem 10 Begriffe stehen. Diese sind zuerst verdeckt und werden nur einzeln gezeigt, für jeweils ca. 3 Sekunden. Dann wird der Begriff wieder verdeckt und der nächste wird gezeigt. b. Gruppe 2: visuelle Wahrnehmung – die Objekte: Der/die Lehrer/in zeigt den Schüler/innen nacheinander die 10 Objekte, ebenfalls für ca. 3 Sekunden. c. Gruppe 3: taktile Wahrnehmung: Der/die Lehrer/in gibt den Schüler/innen 10 kleine, blickdichte Säcke, in denen sich die Gegenstände befinden. Die Schüler/innen müssen versuchen, die 10 Gegenstände zu erkennen. d. Die Schüler/innen notieren am Ende jedes Durchganges, die Namen der Gegenstände, die sie sich gemerkt haben auf einen Zettel. Anschließend folgt die Ergebnissammlung. 20 min 5. Ergebnissammlung: Der/die Lehrer/in sammelt die Ergebnisse der Gruppen in einer Tabelle an der Tafel. Daran anschließend erfolgt eine Diskussion der Ergebnisse. Zu erwarten ist jedenfalls, dass die Ergebnisse der Gruppe 3 am wenigsten differenziert sein werden. Während die Gruppe 2 durch die visuelle Wahrnehmung die Gegenstände in ihren Eigenschaften am Eva Marko, Stephan Ramel differenziertesten wahrnehmen können, so kann die Gruppe 3 jedenfalls über solch konkrete Information nicht verfügen. Ebenso wird die Gruppe 1, die eine genaue Benennung der Gegenstände bekommt, mehr Information erhalten als die Gruppe 3. Inwiefern sich das auf die Anzahl der erinnerten Gegenstände auswirkt, ist fraglich und sicher ein interessanter Aspekt dieses Experiments. 10 min Auf jeden Fall sollen die Schüler/innen aus diesem Experiment die zentrale Bedeutung des Sehsinns für die Orientierung in der Welt erkennen. Dass der Sehsinn in dieser zentralen Rolle gerade auch vom Gehörsinn maßgeblich unterstützt wird, kann in diesem Versuch nicht anschaulich gemacht werden, sollte aber von der Lehrkraft angesprochen werden. Hier ergibt sich eventuell die Möglichkeit, an die Schüler/innen-Meldungen aus Phase 2/3 anzuknüpfen, falls dies von einzelnen Schüler/innen angesprochen wird. Wenn am Ende der Stunde noch Zeit übrig bleibt, sollte diese genutzt werden, um eine Diskussion über die Bedeutung der einzelnen Sinne anzuregen und mit den Schüler/innen auf die Thematik „Blindheit“ zu sprechen zu kommen und die Schwierigkeiten und Probleme zu erörtern, die sich mit dieser Behinderung im Alltag für die Betroffenen ergeben und welche Möglichkeiten und Hilfen es gibt, um die Beeinträchtigung dieser Behinderung zu mildern. Phase (1) Eröffnung Zeit 5` 5` (2) Inputphase 10` Inhalt Organisatorisches: Anwesenheit, Einführung ins Thema: Wahrnehmung Impulsfrage: Welcher Sinn ist der wichtigste? Wiederholung des Stoffgebietes „Wahrnehmung“ Methode Medien L-S-Gespräch Antwortkarten L-Vortrag Tafelbild Gruppenarbeit Gegenstände 2.1.Akustischer Sinn 2.2. Visueller Sinn (3) Arbeitsphase (4) Diskussion 20` 10` Experiment 3.1. Gruppe 1: Visuelle Wahrnehmung – geschriebenes Wort 3.2. Gruppe 2: Visuelle Wahrnehmung - Objekte 3.3. Taktile Wahrnehmung Auswertung und Diskussion der Gruppenergebnisse – Diskussion der Thematik Behinderung Antwortkarten L-S-Gespräch Tafelbild, Overhead: Brailleschrift 180502 SE- Didaktik des Psychologieunterrichts LV- Leiterin: Mag. Dr. Tamara Katschnig SS 2008, Universität Wien, 18.06.2008 Problemabriss: Wahrnehmung: Der Wahrnehmungsprozess Der Verlauf des Wahrnehmungsprozesses kann folgendermaßen beschrieben werden: Aufnahme des Reizes durch das entsprechende Sinnesorgan (über die Rezeptoren). Dabei wird bereits eine subjektive Auswahl vorgenommen. Weiterleitung des Reizes an das Gehirn über aufsteigende (afferente) Bahnen in die entsprechenden sensorischen Zentren der Großhirnrinde. Speicherung des Wahrgenommenen im Gehirn. Vergleichen des neuen Reizes mit bisher Gespeichertem. Auswahl und Bewertung der Meldungen aus den Sinnesorganen. Koordination der Einzelreize der verschiedenen sensorischen Zentren im Gehirn. Verarbeitung der Reize und Einordnung in die bisherigen Erfahrungen. Reaktion, Reizbeantwortung (motorische Handlungen, Verhaltensänderungen etc.); absteigende (efferente) Nervenfasern leiten die Impulse und Befehle des Gehirns zum ausführenden Organ (z.B. in Muskeln ...). Die auf den Reiz hin erfolgte Handlung löst wieder neue Wahrnehmungen aus, so dass ein fortlaufender Rückkoppelungsprozess stattfindet. Wie wird Wahrnehmung beeinflusst? Der Wahrnehmungsverlauf wird von vielen Faktoren beeinflusst. So bewirken im Gedächtnis gespeicherte Erfahrungen die Auswahl und Bewertung der Meldungen aus den Sinnesorganen. Zwar ist vorhersagbar, dass ein bestimmter physikalischer Reiz eine bestimmte Aktivierung der Rezeptoren auslösen wird. Die darauf folgenden Verarbeitungsprozesse im Gehirn erscheinen jedoch weniger vorhersehbar zu sein, und noch weniger sind es die damit in Zusammenhang gebrachten Empfindungen. Die Wahrnehmung und Bewertung des Sinnesreizes hängen von verschiedenen Faktoren ab: augenblicklicher Status der Aufmerksamkeitsfähigkeit (müde, wach, überreizt) Erfahrungshintergrund (Vergleich des Reizes mit gespeicherten Erinnerungen) aktueller physiologischer Status (z.B. hungrig/satt) emotionale Stimmung (wütend/traurig) So führt der gleiche Reiz zu unterschiedlichen inneren Reaktionen, Gefühlen und Handlungen. Wenn ich z.B. hungrig einkaufen gehe, werde ich wahrscheinlich Lebensmittel besonders attraktiv finden und mehr einkaufen. Wie viele Sinne hat der Mensch? Zu den klassischen Sinnen gehören diejenige, die durch ein eigenes Organ erkennbar sind: Das Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Riechen. Neben den in einigen Lehrbüchern aufgeführten fünf Sinnessystemen lassen sich weitaus mehr Bereiche der Sinneswahrnehmung finden. Im folgenden wird eine Unterscheidung in so genannte Grundwahrnehmungsbereiche vorgenommen, zu denen die „körpernahen Sinne“ gehören. Davon unterschieden werden die körperfernen Sinne, wobei in folgender Auflistung durchaus weitere Wahrnehmungssubsysteme eingeschlossen sind. Körpernahe Sinne: Taktiles System (Tasten, Berühren/Haut, Hand, Mund) Eva Marko, Stephan Ramel Kinästhetisches System (Tiefensensibilität, Bewegungsempfindung/Sehnen, Gelenke) Vestibuläres System (Gleichgewichtsregulation/Vestibularapparat) Geschmacksinn (Schmecken/Mund, Mundhöhle, Gaumen, Zunge) Geruchsinn (Riechen/Nase, Nasenhöhle) Körperferne Sinne: Auditives Hören (Hören/Ohr) Visuelles System (Sehen/Auge) Muskeln, Die Trennung der einzelnen Sinnsysteme entspricht natürlich nicht der Realität. In Wirklichkeit arbeiten die Systeme zusammen und meistens gewinnen wir Informationen aus unserer Umwelt gleichzeitig über mehrere Sinneskanäle. Visuelle Wahrnehmung, auch Gesichtssinn oder Sehen: Dient der Wahrnehmung von visuellen Reizen wie z.B. Helligkeit, Farbe, Kontrast, Linien, Form und Gestalt, Bewegung und Räumlichkeit. Das zuständige Sinnesorgan ist das Auge. Besonders in künstlerischem Kontext bezeichnet man ein wahrgenommenes Bild oder eine Szene als Sehereignis. Auditive Wahrnehmung oder akustische Wahrnehmung, auch Gehörsinn, Gehör oder Hören: Dient der Wahrnehmung von Schall, insbesondere von Geräuschen, Tönen und Klängen. Das zuständige Sinnesorgan ist in erster Linie das Ohr. Sehr laute Schallereignisse können jedoch auch mit dem ganzen Körper, insbesondere durch den Tastsinn wahrgenommen werden. Sehr niederfrequente Schallereignisse werden ebenfalls mit anderen Organen als dem Ohr wahrgenommen. Im Kontext der Psychoakustik wird ein wahrgenommenes Schallereignis Hörereignis genannt, dessen Richtung und Entfernung durch Richtungshören und Entfernungshören bestimmt wird. Behinderungen: Hörschädigung Definition: Unter H. wird ein momentaner oder dauerhafter Zustand verstanden, der eine Leistungsminderung (Hörschaden) des auditorischen Systems (= Außen-, Mittel- und Innenohr, sowie Hörbahn und Hörzentrum) zur Folge hat. Verbunden damit ist der partielle oder vollständige Ausfall auditiver Empfindungen und darauf aufbauender Wahrnehmung. Es ist zwischen folgenden Arten der Schädigungen zu unterscheiden: Schallleitungsschwerhörigkeit: Funktionsstörung im Mittelohr; der Hörverlust ist in allen Frequenzen etwa gleich groß, ihre Folge ist leiseres Hören. Diese Art der Störung ist mittels technischer Versorgung (Hörgerät, CI-Implantat „Chochlear Prothese“) gut auszugleichen, soweit nicht hörverbessernde Operationen möglich sind. Die Ursachen sind pathologische Veränderungen im Mittelohr, also am Trommelfell, oder an der Gehröknöchelchenkette, die zumeist als Folge von chronischen Mittelohrentzündungen entstehen. Sensorische Schwerhörigkeit: Funktionsstörung im Innenohr; wichtige, zumeist hochfrequente Sprachanteile fehlen. Der Schalleindruck wirkt verzerrt. Die Folge ist eine Beeinträchtigung der auditiven Differenzierung. Neurale Schwerhörigkeit: Funktionsstörung der Hörnerven; unter Geräuschbelastung verschlechtert sich die Hörschwelle des Betroffenen; auditive Ermüdung. Sensorische und neurale Störungen machen gemeinsam (= sensorineurale Schwerhörigkeit) etwa 40% aller auftretenden Fälle von Schwerhörigkeit aus. 180502 SE- Didaktik des Psychologieunterrichts LV- Leiterin: Mag. Dr. Tamara Katschnig SS 2008, Universität Wien, 18.06.2008 Eva Marko, Stephan Ramel Zentrale Schwerhörigkeit: Schäden im Bereich der Hörbahnen; hat zur Folge eine Behinderung des Sprachverständnisses. Im Extremfall bedeutet dies Taubheit oder geringste Lichtempfindungen, ansonsten: sehrestig. Im Unterschied zu Blinden nehmen Sehbehinderte Information aus der Umwelt vorwiegend visuell auf. Innenohr oder im Hörnerven. Ursachen: Pränatale Schädigungen (Viruserkrankung der Mutter), Schäden durch physische Einwirkungen, Frühkindliche Infektionen, Tumore, grauer od. grüner Star, Sehnervenschwund, Netzhautablösung, Vergiftungen und Stoffwechselstörungen und hochgradige Kurzsichtigkeit. Sehschädigungen entstehen durch erbliche und angeborene Veränderungen des Auges, Unfälle, Zivilisationsschäden und Altersleiden. Bestimmt wird die Hörschwelle mittels eines Audiometers, mit dessen Hilfe ein Audiogramm graphisch erstellt wird. Die Hörschwelle kennzeichnet den Schalldruck der Töne, der gerade so groß ist, dass eine Hörempfindung ausgelöst wird. Bei (normal) hörenden Menschen liegt sie ungefähr bei 0 dB (Dezibel ). Bei einem Hörverlust zwischen 20 – 40 dB spricht man von leichter, zwischen 40 -60 dB von mittlerer, bei 70 dB von erheblicher und zwischen 70 – 90 dB von extremer Schwerhörigkeit. Als Resthörigkeit bezeichnet man Hörschäden, bei denen der Hörverlust im Hauptsprachbereich (500 – 4000 Hz) über 90 dB liegt. Der Anteil der Kinder, die aufgrund ihrer Hörschädigung sonderpädagogischer Hilfe bedürfen, liegt zwischen 0,1% und 0,5%. Die Quote gehörloser Kinder im schulpflichtigen Alter liegt bei ca. 0,05% und von stark schwerhörigen Kindern bei etwa 0,25% eines Jahrgangs. Mögliche Ursachen: Pränatale Schädigungen (Erkrankung der Mutter), Genetische Schädigung, verschiedene hochfiebrige Infektionskrankheiten, Medikationsschäden, entzündliche Erkrankungen des Gehörs und „zivilisationsbedingter“ Schäden. Gebärdensprache: Die G. bedient sich manueller (Hände und Arme) und nichtmanueller Hilfsmittel (Mimik, Blick, Kopf, Oberkörper). Sie hat eine eigene linguistische Struktur und sie ist nicht auf der Welt überall gleich, es gibt nationale Varianten und regionale Dialekte. Sehbehinderung Definition: Als sehbehindert gelten alle Personen, deren Sehvermögen zwischen Vollblindheit und Normalsichtigkeit liegt, oder in klinischen Funktionswerten ausgedrückt: deren Sehvermögen größer als 0 (Vollblindheit) und kleiner als 1 (Normalsichtigkeit) ist. Ausprägungsgrade der Sehschädigung: (1) Gröbere einseitige Einschränkung des Sehvermögens, (2) mäßige beidseitige Einschränkung, (3) Sehbehinderung, (4) Hochgradige Sehbehinderung und (5) Blindheit, oder der Blindheit gleichzustellende Beeinträchtigung. Klinisch erhobene Messwerte können hier nur als Orientierungswerte dienen, da zwischen dem klinisch gemessenen Sehfunktionswerten und visuellem Leistungsvermögen keine eindeutige Relation besteht. Eingeschränktes Sehvermögen muss subjektiv nicht zu jeder Zeit und in jeder Situation als eine Behinderung erlebt werden. Leidensdruck entsteht nicht durch das eingeschränkte Sehen an sich, sondern aufgrund von Erwartungen des sehgeschädigten Menschen an sich und dessen soziales Umfeld. Hinzu kommt, dass in den meisten Fällen das Sehvermögen instabil ist und die Betroffenen selbst nicht vorhersagen können, wie viel sie am nächsten Tag, in der nächsten Woche sehen können werden. Lichtwandel kann die Situation ebenso beeinflussen. Die Angaben für Menschen mit Sehbehinderung schwanken, je nach Diagnosemethode, zwischen 0,4% und 0,52% der Gesamtbevölkerung. Blindheit Definition: Als blind gelten Personen, deren Sehvermögen weniger als 1/50 der Sehnorm auf dem gesunden Auge beträgt, so dass sie sich nur mit fremder Hilfe in unbekannter Umgebung orientieren können. Der obere Wert für hochgradige Sehbehinderung liegt bei 1/20. Bei Vollblinden fehlen selbst Häufigkeit: 6% der blinden Menschen sind heute im Alter zwischen 0-17 Jahren, 66% sind älter als 65 Jahre. (Um 1880 lag die Zahl der blinden Kinder noch bei 22% aller Erblindungsfälle.) Circa 0,015 % der Kinder im schulpflichtigen Alter gelten in West/Mitteleuropa als blind, ca. 0,1% gelten als sehbehindert. Altersblindheit: ca. 1%. Aufgaben und Grundlagen der kompensatorischen Arbeit mit Blinden: Kompensatorische Orientierung durch Ertasten, Riechen und Schmecken. Umwelterfahrung durch Bewegung, umfängliche Benutzung der Lehr- und Lernmittel des taktilen, motorischen und akustischen Bereichs. Technische Hilfsmittel, individuelle Hilfe und eine barrierefreie Umgebung. Erwerb sozialer Kompetenzen und Lernen alltagspraktischer Fertigkeiten. Die Blindenschrift – Braille-Schrift Blinde können mit ihren Fingerspitzen, den Fingerbeeren, lesen. Ihr Tastsinn ist wesentlich stärker entwickelt als bei sehenden Menschen. Um sich genauso informieren zu können, wie sehende Menschen, werden für Blinde Bücher und Zeitschriften in der sog. „Braille- Schrift“ angefertigt. Diese Schrift ist durch ein Sechs- Punkte- System gekennzeichnet, aus denen sich fast alle Buchstaben des Alphabets darstellen lassen. Diese Schrift besteht aus erhöhten Punkten, die als Buchstaben ertastet werden können. Für die Braille- Schrift gibt es spezielle Schreibmaschinen. Natürlich müssen blinde Menschen das Lesen und Schreiben genauso erlernen wie wir. Literatur: Leonhart, Annette. Hörschädigung. In: Wörterbuch Heilpädagogik, hrsg. von Konrad Bundschuh, Ulrich Heimlich und Rudi Krawirt, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 1999 Hilbert, Meyer. Unterrichtsmethoden. 2. Bände. Berlin: Cornelsen, 2008 14, hier: Band 2, S. 136 ff. Rath, Waltraut. Sehbehinderung; Blindheit. In: Handlexikon der Behindertenpädagogik, hrsg. von Georg Antor und Ulrich Bleidick, Stuttgart: Kohlhammer, 2000 Zimmer, Renate. Handbuch der Sinneswahrnehmungen – Grundlagen einer ganzheitlichen Erziehung. Freiburg: Herder, 1995