Der Glaube an Allah, den Erhabenen Schon als kleines Kind beginnt der Mensch, die Herkunft und die Entwicklung der Dinge, die er in seiner Umgebung wahrnimmt, zu erforschen. In seinen jungen Jahren stellt er mit wachsendem Erstaunen fest, was für eine großartige Schöpfung die Welt, auf der er lebt, ist. Insbesondere wenn er auf höheren Lehranstalten weiter studiert und die Feinheiten all dieser Sachen und Existenzen zu lernen anfängt, schlägt sich sein Erstaunen in Bewunderung um. Was für ein großartiges Wunder ist es, dass Menschen nur mit Hilfe der Erdanziehungskraft auf einem rundlichen, auf beiden Polen etwas platt gedrückten, sich mit einer großen Geschwindigkeit drehenden Planeten, dessen Innere ein Feuerherd ist, leben können! Ja, und durch welche große Macht sind wohl, die uns umgebenden Berge, Felsen, Meere, Pflanzen und allerart Lebewesen zustande gekommen, haben sich entwickeln und vermehren können! Ein Teil der Tiere läuft auf der Erde, ein Teil fliegt in der Luft und ein Teil lebt im Wasser. Die Sonne, die uns ihre Lichtstrahlen sendet, erzeugt eine für uns fast unvorstellbare Hitzemenge, verursacht den Wuchs der Pflanzen und leitet dabei die chemischen Prozesse, die Stärke, Zucker und viele andere Produkte erzeugen, ein. Doch wissen wir, dass unsere Welt eine sehr kleine Existenz im Weltall ist. Das Sonnensystem, das aus die Sonne umkreisenden Planeten besteht, unter welchen sich auch unsere Welt befindet, ist nur eine der zahllosen Sternsysteme im Weltall. Wir möchten nur ein kleines Beispiel geben, um die Macht der Prozesse, die das Weltall zustande brachten und zusammenhalten, zu erklären: Die bedeutendste Energiequelle, die der Mensch zuletzt entdeckt hat, ist die Atomenergie, die durch die Spaltung oder Verschmelzung der Atomkerne entsteht. Doch diese Kernenergie, die der Mensch überheblich als die größte Energiequelle ansieht, macht nicht einmal ein Tausendstel der Energie aus, die bei einem großen Erdbeben frei wird. Möglicherweise merkt der Mensch überhaupt nicht, dass sein Körper zugleich eine großartige Erzeugungsstätte und ein Laboratorium ist. Doch selbst das Ein- und Ausatmen ist ein mächtiger chemischer Prozess. Der aus der Luft entnommene Sauerstoff, wird im Körper verbrannt und als Kohlendioxyd ausgeatmet. Das Verdauungssystem ist einer Fabrik ähnlich. Die durch den Mund entnommenen Nahrungsmittel werden im Mund Magen und im Darm zerstückelt und verdaut. Der dem Körper nützliche Teil wird im Dünndarm filtriert und mischt sich ins Blut, während der Rest ausgeschieden wird. Dieser erstaunliche Prozess geht automatisch und äusserst regelmässig vor. Im Körper des Menschen gibt es verschiedene und sehr komplizierte Stoffe produzierende, mannigfaltige chemische Prozesse einleitende, analysierende, heilende, raffinierende, entgiftende, reparierende, filtrierende und Energie erzeugende Anlagen, sowie ein tadelloses Stromnetz, eine Hebeleinrichtung, eine elektronische Datenverarbeitung, ein Nachrichtenzentrum und weitere Hör-Seh-Druckregulierungsanlagen und Mikrobenbekämpfungs- und Vernichtungssysteme. Das Herz ist eine ununterbrochen arbeitende großartige Pumpe. Einst sagten die Europäer: "Der menschliche Körper besteht aus viel Wasser, ein bißchen Kalzium, etwas Phosphor und einer Prise organischer und unorganischer Stoffe. Deshalb beträgt sein Wert etwa 15 Mark." Heute haben die an den Universitäten der Vereinigten Staaten angestellten Rechnungen ergeben, dass die im menschlichen Körper ununterbrochen entstehenden wertvollen Hormone und 1 Enzyme selbst nach Mindestschätzung den Millionendollarwert weit übersteigen. Zudem sagt ein amerikanischer Professor: "Wenn wir eine Anlage bauen wollten, die automatisch und regelmässig solch wertvolle Stoffe produziert, hätten dafür die Schatzkammer der ganzen Welt nicht ausgereicht." Dabei besitzt der Mensch neben diesen materiellen Schätzen imposante seelische Kräfte wie sein Denk-, Erlernungs-, Erinnerungs-, Beurteilungs- und Entschlussvermögen. Den Wert dieser Kräfte können wir nicht genug schätzen. Diese Kräfte beweisen, dass der Mensch auch eine Seele hat. Der Körper vergeht, doch die Seele bleibt bestehen. Wenn wir die Tierwelt mit Aufmerksamkeit betrachten, verwundert uns die Allmacht des Schöpfers. Manche lebenden Existenzen sind so klein, dass wir sie nur unter dem Mikroskop sehen können. Um einige, zum Beispiel die Viren, zu besichtigen, müssen wir Ultramikroskope, deren Vergrösserungsvermögen das Millionenfache übersteigt; zur Hilfe nehmen. Der Ertrag der grössten Kunstseidefabriken, die mit verschiedenen modernen Maschinen arbeiten, liegt weit unter dem Ertrag der Seidenraupe. Hätten wir die winzige Zikade zum Maßstab unserer akustischen Geräte gebracht, dann hätte, nach angestellten feinen Berechnungen, der Laut, den sie produziert, Fensterscheiben zersplittert und Häuserwände zum Sturz gebracht. Wenn der Leuchtkäfer so groß wie eine Strassenlaterne wäre, hätte er ein ganzes Stadtviertel beleuchten können. Wie ist es möglich, vor solchen unsere Fassungskraft weit übersteigenden hohen und imponierenden Schöpfungen keine Verwunderung zu empfinden? Beweisen diese nicht, wie mächtig und erhaben ihr Schöpfer ist? Also muß es einen hervorragenden Schöpfer geben, der dieses Universum zu erschaffen imstande ist und um dessen Werk und Schaffen völlig zu begreifen unser Verstand nicht ausreicht. Um die Bewahrung des Weltalls zu ermöglichen, muß dieser Schöpfer ewig und immerwährend sein. Diesen Schöpfer nennen wir Moslems Allah, den Erhabenen. Der erste Grundsatz des Islam ist, an die Existenz Allahs, des Erhabenen und Seine Eigenschaften zu glauben. Wenn wir unsere Umgebung gut betrachten und die Geschichte studieren, stellen wir fest, dass im Laufe der Zeit manches vernichtet worden und manches neu entstanden ist. Unsere Vorfahren, alte Völker, historische Städte und Gebäude existieren heute nicht mehr. Wir haben ihre Folge angetreten und später werden andere Völker und Zivilisationen uns nachfolgen. Nach der naturwissenschaftlichen Information gibt es Kräfte, die auf diese großartige, imposante Vorgänge wirken. Diese Vorgänge können wir rein materialistisch zu erklären versuchen. Diejenigen, die nicht an Allah, den Erhabenen, glauben, (Die Atheisten) sagen: "Das verursacht die Natur. Alles entsteht durch Naturkräfte." Ihnen möchten wir folgendes Argument entgegensetzen: "Sind die Teile eines Autos durch Naturkräfte zustande gekommen? Wurden sie durch Wasserstrom oder Wellenkraft zusammengetrieben wie ein Müllhaufen und etwa zufällig zusammengestellt?" Die Materialisten würden uns lächelnd wie folgt beantworten: "Ist solch ein Unfug möglich? Natürlich ist das Auto ein durchdachtes und vorgeplantes Kunstwerk, zu dessen Entstehen viele, durch minuziöse Arbeit beigetragen haben. Es wird von einem Fahrer geführt, der vorerst den einzuschlagenden Weg feststellt und die Verkehrsregeln beachtet." Dazu möchten wir erwidern, dass auch jede Existenz in der Natur solch ein Kunstwerk darstellt. Ein kleines Blatt ist an sich eine imposante Werkstatt. Ein Sandkorn, eine lebende Zelle ist ein bewundernswertes, von der heutigen Wissenschaft nur wenig 2 verstandenes Werk der feinen Künste. Was wir heute als "Entdeckung" oder "Errungenschaft" der Wissenschaft rühmen, ist nichts anderes als eine Beobachtung und Nachahmung einiger dieser Kunstwerke. Selbst Darwin musste folgendes gestehen, indem er an das Sehvermögen der Augen dachte: "Das geht über meinen Verstand!" Wie kann wohl derjenige, der kategorisch ablehnt, dass ein Auto durch die Einwirkung der Naturkräfte zufälligerweise zustande gekommen sei, ganz im Gegensatz dazu annehmen, dass unser Universum, welches ein vollkommenes Kunstwerk darstellt, nur ein Produkt der Natur sei? Das ist unmöglich. Im Gegenteil wird er sich sicherlich davon überzeugen, dass alles von einem allwissenden und allmächtigen Schöpfer zustande gebracht worden ist. Ist dann die Behauptung: "Die Natur hat es durch Zufall geschaffen" nichts anders als Ignoranz der Tatsachen oder Unsinn? Also die Behauptung, dass die zahllosen Schöpfungen, die Allah, der Allmächtige, erschaffen hat, nur Erzeugnisse des Zufalls sind, ist unbedacht und widerspricht den Feststellungen der Naturwissenschaft. Als Beispiel: Legen wir zehn Steine, die von eins bis zehn nummeriert sind, in einen Sack und rütteln sie durcheinander. Dann versuchen wir sie zufällig wieder der Reihenfolge nach aus dem Sack herauszuholen. Wenn zum Beispiel der Eins keine Zwei sondern eine Vier folgt, werfen wir den unerwünschten Stein wieder in den Sack und fangen von neuem an: Möchten Sie es selbst ausprobieren, dann wünschen wir ihnen dabei viel Glück und Geduld, denn die Möglichkeit, die originelle Reihenfolge durch Zufall von 1 bis 10 wieder herzustellen ist ein Zehnmilliardstel, das heißt 1: 10.000.000.000! Wenn die Möglichkeit bloß zehn Steine der Nummernfolge nach aneinanderzureihen so gering ist, wie können die mannigfaltigen harmonischen Kombinationen der Bausteine der Natur durch Zufall zustande gekommen sein? Wenn einer, der von der Schreibmaschine nichts versteht, aufs Geratewohl fünfmal die eine oder die andere Taste betätigt, wie oft wird es ihm gelingen ein sinnvolles Wort in deutscher oder anderer Sprache niederzuschreiben? Würde es ihm gar gelingen, einen sinnvollen Satz in irgendeiner Sprache zu bilden? Könnte er überhaupt auf diese Weise ein ganzes Buch mit verständlichem Inhalt fassen? Wir glauben, dass keiner mit gesundem Verstand so etwas für möglich halten wird? Bei chemischen Reaktionen wandelt sich die Materie scheinbar ständig, wird vernichtet und von neuem gebildet, aber nach unseren wissenschaftlichen Kenntnissen bleiben die uns bis heute bekannten hundertfünf chemischen Elemente, nämlich die Bausteine der Materie, dabei beständig. Aber bei radioaktiven Vorgängen werden selbst Elemente und Atome zersetzt und wandeln sich in Energie um. Der deutsche Physiker Einstein hat sogar die Umwandlungsformel aufstellen können. Diese ständige Verwandlung, Vernichtung und Neuerzeugung der Materie ist sicher kein anfangsloser Prozeß. Wir können nicht behaupten, dass er sich immer und ewig fortgesetzt hat. Er muß einen Ursprung gehabt haben bedeutet, dass die Existenz der Materie einen Anfang hat. Das heißt, sie ist aus Nichts geschaffen worden. Falls die Urmaterie nicht aus Nichts geschaffen wäre und die Neuerzeugung der Materie sich ohne Anfang fortgesetzt hätte, dann müssten wir annehmen, dass unser heutiges Weltall auch nicht besteht. Falls wir annehmen, dass das Weltall ewig, also vor dem Ursprung existiert hat, dann muß auch die Materie, die es bildet, vor dem Ursprung existiert haben und diese Existenz an sich bedeutet, dass auch sie einen Ursprung gehabt haben muß, denn was folgt, wird durch das Vorangegangene verursacht. Wenn das Vorangegangene nicht existiert, kann auch das Folgende nicht existieren. "Ohne Ursprung" würde heißen, dass es auch keine Urmaterie gegeben 3 hat und wenn es keine Urmaterie gibt, kann aus Nichts keine Verwandlung der Materie folgen. Alles muß dann für immer und ewig nichtexistent sein. Also kann es keine anfanglose Ursprungsreihe geben. Entweder gibt es einen, oder keinen Anfang. Kein Anfang würde bedeuten, dass unser Weltall niemals existiert hat. Die heutige Existenz des Weltalls führt erstens zum Schluß, dass es nicht ohne Anfang existiert hat und zweitens dazu, dass es eine aus Nichts geschaffene Urmaterie gegeben hat. Dies zieht die Folge zu sich, dass unser heutiges Weltall vom Urweltall entstanden ist. Diejenigen, die ALLAH, den Erhabenen, verleugnen und behaupten, dass alles durch die Natur, also von selbst zustande gekommen sei, sagen: "In den heiligen Büchern ist geschrieben, dass die Welt in sechs Tagen geschaffen wurde. Aber die heute unternommenen Forschungen, insbesondere die sehr feinen Berechnungen mit Radioisotopen haben ergeben, dass die Welt in vielen Milliarden Jahren entstanden ist. "Um sie zu beantworten, möchten wir erst auf den Unterschied zwischen erschaffen" und "entstanden" hinweisen. Dass die Welt in Milliarden Jahren entstanden ist, gibt uns keinen Aufschluss darüber, wie lange ihre Schaffung gedauert hat. Übrigens, was hat der 24 stündige Tag mit dem "Tag" der heiligen Schriften zu tun? Der 24 stündige Tag ist eine vom Menschen ersonnene Zeiteinheit. Wir wissen nicht, wie lange der "Tag" der heiligen Schriften war. Es kann jedoch sein, dass dieser "Tag" den unzählige Jahrtausende dauernden geologischen Perioden entspricht. Der 4. heilige Vers der Sure Sedschde (die Anbetung) des heiligen Korans besagt dem Sinn nach: Allah, der Erhabene, lenkt alle Dinge vom Himmel bis zur Erde; alsdann steigen sie empor zu ihm an einem Tage, dessen Maß tausend Jahre sind von denen, die ihr zählt. Auch in der Bibel (2. Petrus 3/8) finden wir folgende Zeilen: "Vergesst nicht, nach Gottes Rechnung beträgt ein Tag tausend Jahre." Wir wissen nicht, wann der heilige Prophet Adam, der erste Mensch, auf der Erde erschien. Noch können wir behaupten, dass er seit dem Weltanfang anwesend war. Nach unserem Glauben ist er aus dem Willen und durch die Allmacht Allahs, des Erhabenen, erschaffen worden. Es fällt uns nicht logisch anzunehmen, dass nach der darwinischen Evolutionstheorie unser Vorfahr der Neandertaler Affenmensch wäre, den man für den ersten Menschen hält und wir uns stufenweise aus ihm entwickelt haben. (Mittlerweile ist erwiesen, dass die Neanderthaler zivilisierte intelligente Menschen waren). Besonders die Behauptung, dass wir erst wie Affen auf den Vieren gelaufen sind und dann viele Jahrtausende später die Vorderfüsse nunmehr als Hände benutzend uns auf Hinterfüssen aufrechthalten gelernt haben, scheint uns unlogisch. Wie kann solch ein affenartiges Wesen unsere heutige Vollkommenheit erreicht haben? Wir müssen vielmehr annehmen, dass die auf vier Füssen laufende Spezie kein Mensch war und wie viele andere Tierarten ausgestorben ist. Die heiligen Schriften berichten, dass schon der erste Mensch, der "Homo sapiens," ein auf beiden Füssen laufendes und denkendes Lebewesen war und es steht fest, dass dieser Vierfüssler sich nicht zum Menschen verwandelt hat. Alle heiligen Schriften nennen den Propheten Adam als den ersten Menschen. Von ihm berichten sie, dass der heilige Prophet Adam "den Ochsen vor den Pflug gespannt, den Acker bestellt, sich ein Haus gebaut und zehn heilige Seiten der himmlischen Offenbarung erhalten" hat. Die Zähmung des Rindviehs, die Gabe, sich ein Haus zu bauen, statt in einer Höhle Unterkunft zu suchen und die Fähigkeit, Offenbarungen zu erhalten, weisen alle darauf hin, dass der erste Mensch in einem fortgeschrittenen Stadium auf der Welt erschienen ist und mit den vierfüssigen Höhlenbewohnern keine Gemeinsamkeit hatte. Der Moslem erkennt zuerst die Existenz Allahs, des Erhabenen, SEINE Allmacht, Einheit, Ewigkeit, SEIN Unveränderlichsein und die Tatsache, dass ER weder zeugte noch gezeugt wurde, von ganzen Herzen an. Dieser Glaube ist der 4 Grundstein des Islam. [ aus dem Buch Islam und Christentum; Istanbul,1992 ] Allah der Erhabene und die Schöpfung Die Wesen in unserer Umwelt lernen wir durch unsere Sinnesorgane kennen. Dinge, die mit den Sinnen wahrnehmbar sind, nennt man Wesen. Die Wirkungen der Wesen auf unsere Sinnesorgane werden Eigenschaften genannt. Wesen unterscheiden sich durch ihre Eigenschaften voneinander. Licht, Stimme, Wasser, Luft und Glas sind Wesen. Wesen, die Gewicht und Volumen besitzen, bezeichnet man als Stoffe. Die Stoffe unterscheiden sich durch ihre Eigenschaften voneinander. Luft, Wasser, Stein und Glas sind Stoffe. Licht und Stimmen dagegen sind keine Stoffe. Denn sie besitzen keinen Raum und kein Gewicht. Jedes Wesen besitzt Energie. Das heißt, das Wesen kann etwas antreiben. Die Stoffe befinden sich in einem von diesen drei Fällen: Feste, flüssige und gasförmige Stoffe. Flüssige und gasförmige Stoffe bekommen die Form des Gefäßes, in dem sie sich befinden. Stoffe, die eine Form besitzen, nennt man Körper. Stoffe befinden sich als Gegenstände. Z.B. Schlüssel, Nadel, Zange, Schippe und ein Nagel sind verschieden voneinander. Aber alle sind aus Eisen. Es gibt zwei Stoffarten: Einfache und zusammengesetzte Stoffe. Bei jedem Gegenstand finden Veränderungen statt. Z.B. ein Gegenstand bewegt sich, dehnt sich aus oder zieht sich zusammen oder seine Farbe ändert sich. Das Lebewesen aber wird krank und stirbt. Diese Veränderungen nennt man Vorfälle. Wenn sich bei einem Vorfall die Struktur des Stoffes nicht verändert, bezeichnet man es als physikalischen Vorfall. Das Zerreissen des Papieres ist ein physikalischer Vorgang. Damit bei einem Stoff ein physikalischer Vorgang entsteht, muß auf diesen Stoff eine Kraft wirken. Die Vorfälle, bei denen sich die Struktur des Stoffes verändert, bezeichnet man als chemische Vorgänge. Die Verbrennung des Papieres ist ein chemischer Vorfall. Damit sich bei einem Stoff ein chemischer Vorfall ergibt, muß auf diesen ein anderer Stoff wirken. Ohne eine äußerliche Ursache kann beim Stoff kein Vorgang entstehen. Den Vorfall, der durch die Zusammenwirkung von zwei oder mehreren Stoffen zustandekommt, nennt man chemische Reaktion. Die chemische Reaktion ensteht dadurch, dass die kleinsten Teile der Stoffe aufeinander wirken. Die kleinsten Teile der Grundstoffe bezeichnet man als Atome. Jeder Stoff besteht aus Atomen. Obwohl die Struktur der Atome einander gleichen, sind ihre Gewichte und Größen unterschiedlich. Wegen dieser Unterschiede kennen wir heute hundertfünf Atomarten. Selbst das größte Atom ist so klein, dass es nicht einmal unter dem stärksten Mikroskop gesehen werden kann. Gleiche Atome bilden Elemente, Grundstoffe, d.h., weil es hundertfünf Atomarten gibt, gibt es auch hundertfünf Elemente. Eisen, Schwefel, Quecksilber, Sauerstoff und Kohle sind Elemente. Unterschiedliche Atome bilden zusammengesetze Stoffe. Es gibt hunderttausende Stoffe, die zusammengesetzt sind. Wasser, Alkohol, Kochsalz, Kalk sind zusammengesetzte Stoffe. Ein zusammengesetzter Stoff besteht aus zwei oder aus mehreren Elementen. Die Atome der Elemente bilden die Moleküle des 5 zusammengesetzten Stoffes. Alles Leblose und alle Lebewesen, z.B. Berge, Meere, Menschen, Tiere und Pflanzen sind aus diesen hundertfünf Elemente entstanden. Die hundertfünf Elemente sind Bausteine der Leblosen und Lebewesen. Luft, Erde, Wasser, Wärme, Licht, Strom und Mikroben verursachen, dass zusammengesetzte Stoffe entstehen oder zerfallen. Ohne eine Ursache entsteht kein Ereignis. Bei diesen Umwandlungen vereinigen sich Elemente miteinander oder mit anderen Stoffen oder werden von zusammengesetzten Stoffen freigegeben. Wir sehen, dass Stoffe vernichtet werden. Die Vernichtung eines Wesens z.B. eines Toten im Grabmal verursacht, dass neue Stoffe z.B. Wasser, Gase und irdische Stoffe zustande kommen. Wenn bei einer Umwandlung neu gebildete Stoffe nicht auf unsere Sinnesorgane wirken, können wir deren Vorkommen nicht wahrnehmen. Deshalb sagen wir, dass das umgewandelte Wesen vernichtet worden ist. Wir sehen, dass sich die Form jedes der hundertfünf Elemente ändert und bei jedem Element physikalische Vorgänge und chemische Reaktionen entstehen. Wenn sich ein Element mit einem zusammengesetzten Stoff vereinigt, wird es zu einem Ion. Es gibt nämlich die Elektronen ab oder nimmt sie an. Auf diese Weise verändern sich viele Körper und Stoffeigenschaften eines Elementes. Das Atom jedes Elementes besteht aus einem Kern und Elektronen. In der Mitte des Atoms befindet sich ein Atomkern. Der Atomkern besteht aus Protonen und Neutronen (der Kern des Wasserstoffatoms besteht aus einem Proton). Protonen sind positiv geladen. Neutronen sind neutral. Die Elektronen sind negativ geladen und sie sind viel kleiner als Protonen oder Neutronen und bewegen sich um den Atomkern. Elektronen umkreisen fortlaufend den Atomkern, aber sie können auch ihre Bahnen verändern. Durch radioaktive Elemente hat man erfahren, dass auch bei Atomkernen Umsetzungen entstehen. Heute wissen wir, dass sich durch Kernspaltung ein Element in ein anderes verwandelt oder Materie vernichtet und in Energie verwandelt wird. Diese Umwandlung ist von Albert Einstein[1] berechnet worden. Wie sich zusammengesetzte Stoffe ändern, so ändern sich Elemente und verwandeln sich von einen Zustand in einem anderen Zustand. So verwandeln sich Lebloses und Lebewesen. Die alten werden nämlich vernichtet und die neuen kommen zustande. Lebewesen, die jetzt vorhanden sind, waren früher nicht da. Früher waren andere Lebewesen da. Nach einer Zeit werden die jetzigen Lebewesen nicht mehr dasein und andere werden vorhanden sein. So ist es auch bei Unlebendigen. Jedes Wesen, wie Eisen als ein Element, Stein als eine Mischung von einigen zusammengesetzten Stoffen, Knochen als ein organischer Stoff, verändert sich. Viele Stoffe werden vernichtet und viele kommen zustande. Die Umwandlungen bei Stoffen und die Vernichtung der Stoffe merkt man nicht und glaubt, dass Stoffe immer vorhanden wären. Während der Film durch die Objektive läuft und somit viele Bilder aufeinander folgen, glauben die Zuschauer, dass sich das gleiche Bild auf dem Vorhang bewegt. Wenn Papier verbrennt und zu Asche wird, sagen wir, dass das Papier vernichtet worden und Asche zustandegekommen ist, weil wir das Wesen dieser Umwandlung nicht sehen können. Wenn das Eis schmilzt, sprechen wir davon, dass das Eis vernichtet worden und Wasser zustandegekommen ist. Um mehr Kenntnisse über die moderne Physik zu erwerben, lesen Sie bitte das Buch Seadet-i Ebediyye (englische Übersetzung: Endless Bliss). Am Anfang des Buches Scherch-i Akaid (Erläuterung der Regeln) lautet es: Weil alle Wesen Beweise für das Dasein ALLAHs, des Erhabenen sind, bezeichnet man sie alle als Weltall. Wesen von gleicher Art nennt man eine Welt. z.B.: Menschenwelt, Engelwelt, Tierwelt, Pflanzenwelt, Welt der Unlebendigen. Oder jedes Geschöpf ist eine Welt. Auf Seite 441 des Buches Scherch-i Mewâkif (Erklärung der Erfahrungen) steht: Alle Wesen, die den Weltall bilden, sind erschaffen worden. Sie sind nämlich Geschöpfe. Sie waren nicht da und sind nachher erschaffen worden. [Wie oben erwähnt, werden Stoffe auch auseinander erschaffen.] Stoffe und ihre Eigenschaften sind auch erschaffen. Darüber kann es vier 6 Denkarten geben: 1. Moslems, Juden, Christen und Feueranbeter glauben, dass Stoffe und Eigenschaften der Gegenstände erschaffen sind. 2. Nach Aristoteles und seinen Nachfolgern sind Stoffe und ihre Eigenschaften ewig. Sie seien nicht erschaffen. Sie wären für immer da. Die moderne Chemie erklärte endgültig, dass diese Ansichten falsch sind. Wer daran glaubt, wird ungläubig. So glaubten auch Ibn-i Sînâ (Avicenna)und Fârâbî. 3. Nach den Philosophen vor Aristoteles, sind Stoffe ewig und ihre Eigenschaften wurden erschaffen. Heute denken die meisten der Naturwissenschaftlern ebenso falsch. 4. Man könnte auch denken, dass Stoffe erschaffen und ihre Eigenschaften ewig wären. Aber niemand hat das behauptet. Calinos (Galen)hat an keinen von diesen vier Umständen glauben können. Er war unschlüssig. Die Moslems beweisen auf vielfacher Weise, dass Stoffe und ihre Eigenschaften erschaffen worden sind. Eine dieser Beweise lautet: Der Stoff und alle seine Teile verändern sich fortlaufend. Was sich verändert, kann nicht ewig sein, sondern es muß erschaffen sein. Jeder neu entstehende Stoff kann nur aus einem anderen Stoff zustandekommen, der einst als ein neuer Stoff vorhanden war. Aber diese Reihenfolge kann nicht unendlich fortlaufend sein. Diese Umwandlungen müssen einen Anfang haben. Das heißt, es muß einen ersten Stoff geben, der zum ersten Mal erschaffen worden ist. Wenn dieser erste Stoff nicht erschaffen worden wäre, würde es keine anderen Stoffe und keine Umwandlungen geben. Außerdem darf man nicht sagen, dass ein Meteor vom Unendlichem herabgefallen ist. Denn das Unendliche hat keinen Anfang und kein Ende. Zu behaupten, dass etwas von Unendlichem gekommen ist heißt, dass es vom Nichtdasein gekommen ist. Dies ist aber unmöglich. Auch aus dem gleichen Grund ist es unmöglich zu behaupten, dass die Menschen seit der Ewigkeit von einander geboren werden. Die Vermehrung der Menschen ist nur durch einen ersten Menschen möglich, der erschaffen worden ist. Eine Vermehrung der Menschen voneinander seit Ewigkeit ist daher unmöglich. Das Gleiche gilt für jedes andere Geschöpf. Man darf nicht behaupten, dass die Stoffe seit Ewigkeit voneinander zustandekommen und dass die ersten Stoffe nicht erschaffen worden sind. Diese Behauptung stimmt nicht mit der Vernunft, Wissenschaft und Technik überein. Die Veränderung der Stoffe zeigt, dass sie nicht ewig, sondern Geschöpfe und kein Schöpfer sind. Frage: Der Schöpfer selbst, der das Weltall erschaffen hat und Seine Eigenschaften sind ewig. Müßte auch das Weltall nicht ewig sein? Antwort: Daß der Schöpfer Stoffe durch verschiedene Ursachen vernichtet und statt dieser neue Stoffe erschafft, sehen wir überall. Wie der Schöpfer alle Welten, alle Stoffe und alle Teilchen durch Ursachen erschafft, erschafft ER auch ohne Ursache und ohne Mittel aus dem Nichtdasein, wenn ER es will. Wer glaubt, dass das Weltall erschaffen worden ist, muß auch glauben, dass es wieder nicht mehr dasein wird. Es ist offenbar, dass alles, was früher nicht vorhanden war, wieder nicht mehr dasein wird. Wir sehen heute, dass viele Wesen vernichtet werden und nicht mehr auf unsere Sinnesorgane wirken. Um gläubig zu sein, soll man daran glauben, dass alle Wesen im Nichtdasein erschaffen worden sind und wieder vernichtet werden. Wir sehen, dass Körper zustandekommen und wieder vernichtet werden. Sie verlieren nämlich ihre Formen und Eigenschaften. Obwohl die Stoffe der Körper bei einer Vernichtung übrigbleiben, haben wir schon 7 vorher erwähnt, dass sie früher nicht vorhanden waren und dass sie von ALLAH, dem Erhabenen, erschaffen wurden und während dem Weltuntergang wieder vernichtet werden. Die Kenntnisse der heutigen Technik hindern es nicht, daran zu glauben. Nicht daran zu glauben ist eine Verleugnung der Technik und eine Feindschaft gegen den Islam. Der Islam verleugnet die Kenntnisse der Wissenschaft und der Technik nicht. Der Islam lehnt es ab, die Kenntnisse der Religion nicht zu lernen und ALLAH, den Erhabenen, nicht anzubeten. Die Kenntnisse der Wissenschaft und Technik leugnet ebenso den Islam nicht. Sie bestätigen ihn sogar. Weil das Weltall erschaffen worden ist, muß es einen Schöpfer geben, der das Weltall erschaffen hat. Denn ohne Ursache kommt kein Ereignis zustande. Heute werden tausende von Medikamenten, Apparate, Handelswaren, elektronischen Geräten und Kriegswaffen in Fabriken hergestellt. Viele davon können nur erst nach genauen Berechnungen und nach vielen Experimenten produziert werden. Kann man behaupten, dass diese Dinge durch Zufall zustande kommen? Jeder weiß, dass diese Dinge mit Absicht und nach einem Plan erzeugt werden. Niemand behauptet, dass die Vorfälle bei einer Produktion und die Produkte durch Zufall entstehen. Man bestätigt, dass jede Herstellung zu einem Hersteller gehört, der sie verursacht. Wie dürfte man behaupten, dass Millionen von Vorgängen und Stoffen bei Körpern von Unbelebtem und Lebewesen zufällig zustande kommen, während man bestätigt, dass jede Herstellung zu einem Hersteller gehört und nicht zu einem Zufall? Ist es nicht Heuchelei oder Dummheit, so etwas zu behaupten? Tatsächlich aber sind zahllose Stoffe und Ereignisse der Unlebendigen und Lebewesen viel vorzüglicher und nach vielen feinen Berechnungen zustande gekommen, die von Wissenschaftlern und Technikern in jedem Jahrhundert entdeckt werden. So ist es klar, dass jeder Stoff und jedes Ereignis von einem Schöpfer erschaffen werden, der einzig ist. Der Schöpfer ist Wadschib-ül-wüdjûd (Das unentbehrliche notwendige Wesen). d.h. ER ist ewig da. ER ist nicht erschaffen worden. ER muß immer dasein. ER benötigt nichts, um dazusein. Wenn ER nicht ewig da wäre, müßte ER auch erschaffen worden sein. ER müßte Geschöpf Mümkin-ül-wüdschûd (Das mögliche Wesen) sein. Und es müßte einen anderen Schöpfer geben, der den Schöpfer erschaffen hätte. Auf diese Weise würde es unendlich viele Schöpfer geben. Übrigens müßten die Schöpfer aus dem Nichts entstehen. Das widerspricht der Vernunft und der Wissenschaft. Wenn ein Wesen erschaffen worden ist, kann es kein Schöpfer sein. Der Schöpfer muß nicht erschaffen worden sein. Der Schöpfer muß einzig sein. Wenn es zwei oder mehrere Schöpfer gäbe, könnte die Ordnung des Weltalls nicht bestehen. Der Schöpfer ist einzig. Es gibt keinen anderen Schöpfer außer IHN. ER ist ewig da. Wenn ER einen Augenblick nicht dasein würde, würden alle Geschöpfe nicht dasein. In jeder Hinsicht benötigt ER nichts. ER muß allwissend, allmächtig, unveränderlich, einzig und willkürlich sein, der alles Unbelebte von Atomen bis zu Sternen und alle Lebewesen nach genauen Berechnungen hervorragend erschaffen hat. Wenn der Schöpfer nicht allwissend, nicht allmächtig wäre, könnte ER die Geschöpfe nicht in so einer Ordnung erschaffen. Wenn ER nicht einzig wäre, würden alle Schöpfer nach ihren Willen die Geschöpfe erschaffen und so würde diese Ordnung des Weltalls verloren gehen. Wesen, die nicht nach ihren Willen erschaffen können, dürfen kein Schöpfer sein. Um ausreichende Kenntnisse zu erwerben, wird empfohlen, das türkische Buch "Emâlî Kassidesi" und das arabisches Buch Kasside-i Emâlî (Buch der Lobpreisung) von Alî Ûschî zu lesen. Der Schöpfer ändert sich nicht. Wie ER jetzt ist, so war ER auch vor der Schöpfung des Weltalls. Wie ER alles im Nichtdasein erschaffen hat, so erschafft ER alles fortlaufend. Die Änderung eines Wesens zeigt, dass es erschaffen worden ist. Der Schöpfer ist ewig da. Deswegen ändert ER sich nicht. Wie die Geschöpfe IHN bei der Schöpfung benötigten, so benötigen sie IHN jeden Moment. ER ist es allein, der alles erschuf und erschafft und ändert. ER erschafft Gründe dafür, dass die Menschen 8 am Leben bleiben und ordentlich und zivilisiert sein können. ER erschafft sowohl die Gründe als auch ihre Wirkungen. Die Menschen sind Vermittler zwischen den Gründen und Wirkungen. Um den Hunger zu stillen, muß man etwas essen. Es ist nötig Medikamente zu verwenden, um sich heilen zu können. Um Feuer anzuzünden, muß man Streichhölzer oder ein Feuerzeug gebrauchen. Um Wasserstoff zu gewinnen, muß man Säure mit Zink behandeln. Um Zement herzustellen, muß man Kalkstein und Ton vermischen und erhitzen. Um Milch zu produzieren, muß man Kühe züchten. Um elektrischen Strom zu erzeugen, ist es nötig, ein Dynamo zu konstruieren oder ein Stromerzeuger herzustellen. Um etwas zu produzieren, muß man Fabriken bauen. Die Menschen sind Vermittler zwischen diesen Gründen und Ergebnissen. Der Wille und die Macht des Menschen sind je ein Grund, den ALLAH, der Erhabene, erschaffen hat. Somit sind die Menschen Vermittler zwischen den Gründen und der Schöpfung der Ergebnisse, die alle von ALLAH, dem Erhabenen, erschaffen werden. Es ist Unwissenheit, zu behaupten, der Mensch erschaffe Dinge. Diese Behauptung stimmt nicht mit der Vernunft, der Religion und der Wissenschaft überein. Die Menschen sollen diesen einzigen Schöpfer, der sie erschaffen hat, leben läßt und alles nötige ihnen sendet, lieben und SEINE Diener sein. Alle Geschöpfe sollen IHM gehorchen und IHN anbeten. Daß die Anbetung nötig ist, ist im Brief in der Einleitung dieses Buches erklärt worden. Der Schöpfer, der einzige Gott, hat selbst berichtet, dass SEIN Name ALLAH ist. Diener haben kein Recht, SEINEN Namen zu ändern. Das wäre ungerecht. Die Ungerechtigkeit ist eine sehr böse Sache! Der Glaube an Allah dem Erhabenen Nach dem Glauben der Muslimen ist Allah, der Erhabene, der Einzige. Hinsichtlich Seines Wesens und Seiner Eigenschaften hat Er kein Teilhaber und ist ohne Gleichen. [Imam-ı Rabbânî Ahmed Fârûkî Serhendî, der Erneuerer des zweiten Jahrtausendes – Allahs Wohlgefallen mit ihm - der den richtigen Glauben der Muslime, welche dem Weg und Sunna des ehrwürdigen Gesandten – Allahs Friede sei mit ihm - genau Folge leisten, am Vorzüglichsten erklärt, schreibt in dem 67. Brief im zweiten Band seines Buches “Mektubat” (Briefe) folgendes: “Wisset, dass Allah, der Erhabene, der ohne Anfang ist, mit Seinem Wesen besteht. Alles ausser Ihm hat Er erschaffen. Er ist ewig existent. Er hat nämlich keinen Anfang und kein Ende. Das Nichtvorhandensein kann vor Seinem Vorhandensein nicht existieren. Alles außer Ihm war nicht vorhanden. Alles hat Er nachher erschaffen. Wer ohne Anfang und ohne Ende ist, ist verweilend und ewig. Wer erzeugt ist, wer erschaffen ist, ist vergänglich und kann zu Nichts werden. Allah, der Erhabene, ist der Einzige. Nur Seine Existenz ist notwendig. Er ist das einzige Wesen, welches der Anbetung würdig ist. Es ist nicht notwendig, dass Wesen ausser Ihm da sind. Es ist möglich, dass sie existent oder nicht existent sind. Kein Wesen ausser Ihm ist der Anbetung würdig. 9 Allah, der Erhabene, hat vollkommene Eigenschaften. Diese sind: Leben, Allwissenheit, Hören, Sehen, Allmacht, Sprechen, Wille und Erschaffen. Auch diese Seine Eigenschaften sind ständig und ewig. Sie bestehen mit dem Wesen Allahs, des Erhabenen, zusammen. Dass die Geschöpfe nachher erschaffen worden sind und dass andauernde Änderungen bei ihnen zustande kommen, hindern nicht das Ewigsein Seiner Eigenschaften. Ferner das Vorhandensein der Beziehungen zwischen Seinen Eigenschaften und den Eigenschaften der Geschöpfe, hindert ebenfalls nicht das Ewigsein Seiner Eigenschaften. Weil die Philosophen nur dem Vernunft vertrauten und ihr Vernunft unvollständig ist und weil die Gruppe der Mutazila die Wahrheit nicht gut einsahen, behaupteten sie, dass Seine Eigenschaften, die Geschöpfe erschaffen und auf sie wirken und lenken, vergänglich wären, da die Geschöpfe vergänglich sind. So haben sie Seine vollkommenen Eigenschaften verleugnet. Nach ihrer Auffassung könne die Eigenschaft “Wissen” des Erhabenen die Einzelheiten nicht umfassen. Denn die Änderungen an den Dingen würden auch Änderungen bei der Eigenschaft “Wissen” des Erhabenen hervorrufen. Sie konnten nicht einsehen, dass die Eigenschaften des Erhabenen ewig sind. Deren Beziehungen zu den Geschöpfen sind vergänglich, nämlich erschaffen. Allah, der Erhabene, hat keine unvollkommenen Eigenschaften. Allah, der Erhabene, ist frei ist fern von Materien, den Eigenschaften und Zuständen der Materien und von deren Erfordernissen. Allah, der Erhabene, ist über die Zeit, den Raum und die Richtung erhaben. Die Zeit, den Raum und die Richtungen hat Er nachher erschaffen. Ein ungebildeter Mensch glaubt, dass Er über dem Heiligen Thron sei. Sowohl der Heilige Thron als auch die dahinter bzw. darüber bestehenden sind Seine Geschöpfe. Alle diese hat Er nachher erschaffen. Könnte ein Wesen, das vergänglich ist, ein Platz für das Ewige sein? Der Heilige Thron ist jedoch das ehrwürdigste Geschöpf. Er hat mehr Glaubenslichter als andere Geschöpfe. Deswegen ist er wie ein Spiegel. Er spiegelt die Erhabenheit Allahs, des Erhabenen. Er wird daher „Thron Allahs“ genannt. Sonst ist er gegenüber dem Wesen Allahs, des Erhabenen wie andere Dinge. Alle sind Seine Geschöpfe. Jedoch hat der Heilige Thron die Fähigkeit zu spiegeln. Andere Dinge haben diese Fähigkeit nicht. Darf man das Spiegelbild dessen, der sich im Spiegel spiegelt, ihn selbst nennen? Der Mensch hat beispielsweise sowohl zu dem Spiegel, als auch anderen Dingen Beziehungen. Diese Beziehungen sind gleich. Nur einen Unterschied hat die Beziehung des Menschen zu einem Spiegel gegenüber anderen Dingen. Der Spiegel spiegelt ihn, andere Dinge aber nicht. Allah, der Erhabene, ist kein Körper, keine Materie, keine Energie, kein Zustand und kein Eigenschaft. Er ist frei ist erhaben von Dimensionen. Wir sagen, dass Er der Größte ist. Aber diese Größe ist nicht eine Größe, die wir begreifen können. Er umfasst alle Dinge. Dieses Umfassen ist kein Umfassen, das wir begreifen. Er ist uns nahe. Aber diese Nähe können wir nicht begreifen. Er ist der Größte, umfassend und uns nahe. Wir glauben es. Aber wie diese Beziehungen sind, können wir nicht verstehen. Wir sagen: Alles, was wir hinsichtlich des Wesens und der Eigenschaften Allah, des Erhabenen, denken, ist falsch. Allah, der Erhabene, vereinigt sich mit nichts und niemandem. Nichts und niemand vereinigt sich mit Ihm. Nichts und niemand vereinigt, inkarniert, sich bei Ihm. Und Er vereinigt sich bei Nichts und Niemandem. Allah, der Erhabene, teilt sich nicht. Er ist nicht zu trennen, zu analysieren und nicht zusammenzusetzen. Er ist ohne Gleichen. Er hat keine Frau und keine Kinder. Er ist nicht wie ein Wesen, welches wir begreifen können. Man kann sich nicht vorstellen, wie Er ist. Er hat kein Ähnliches und Vergleichbares. Wir wissen nur das: Allah, der Erhabene, und Seine von Ihm mitgeteilten Eigenschaften sind vorhanden. Aber Er Selbst und Seine Eigenschaften sind frei von allen, was uns einfallen kann. Die Menschen können Ihn nicht begreifen. 10 Ein persischer Vers besagt: Als gefragt wurde: “Bin Ich nicht ihr Schöpfer?” “ER ist vorhanden” sagten die Verständigen über Ihn und hörten auf zu sprechen. Die Namen Allahs, des Erhabenen, sind vorgegeben, d.h. man darf Ihn nur mit den Namen benennen, die der Islam mitgeteilt hat. Außer diesen Namen darf man Ihm keinen Namen geben. Wenn ein Name auch vorzüglich und schön ist, darf man ihn nicht verwenden. Man darf Ihn Dschewâd (großzügig) nennen. Denn der Islam nennt Ihn Dschewâd. Man darf aber den Namen “Sahî” nicht nennen, obwohl dieses Wort die gleiche Bedeutung hat. Denn der Islam benennt nicht Ihn “Sahi”. [Man darf also Ihn nicht als „Gott“ bezeichnen. Wenn man Ihn besonders beim Gebetsrufen bzw. bei Anbetung nicht “Allah” sondern “Gott” nennt, begeht man schwere Sünde.] Der Islam „Islam ist das Einhalten der Gebote Allahs und den Geschöpfen Allahs Barmherzigkeit zeigen.“ Hadith Aus der „Rabita-i sherife“ des Seyyid Abdulhakim Arvasi (gest.1943) (Allahs Frieden mit ihm), Seite 57 : Die islamische Religion ist die von Allahu teala mittels einem Engel namens Jebrail an Seinem geliebten Propheten Muhammed aleyhisselam gesandte Methodiken, Prinzipien und Regeln, welches den Menschen auf der Erde (Diesseits) und im Jenseits Annehmlichkeiten und Glückseligkeit veranlassen... ...Der Islam verlangt, dass die Menschen sich lieben sich gegenseitig helfen, geschwisterlich leben, Ländereien bebauen und Menschen erhöhen (Lebensverhältnisse verbessern und Menschenwürde der Menschen bewahren). Ferner das Respektieren der Gesetze Allahu tealas, Mitleid haben mit den Geschöpfen, sein Land und Fahne zu mögen (d.h. emotionelle Neigung zum Heimat bzw. Wohnort), das Einhalten der Gesetze (auch Staatsgesetze), das Zahlen von Steuern an gegebenen Zeiten ordnungsgemäss. Der Mensch trägt Verantwortung gegenüber jedem Geschöpf. Die Reinigung des Ichs (Nefs) wird erreicht und die schlechten Charaktereigenschaften werden von den Guten getrennt (d.h die schlechten Verhaltensweisen und Angewohnheiten werden abgelegt). Gutes Charakter zu haben wird befohlen, die schlechten Verhaltensweisen werden verwiesen und verboten. Mit den Nichtmuslimischen Bürgern und Ahl-i Bidah (muslimische Sektierier, Häretiker) und denen die in anderen Rechtschulen sind gut auszukommen, Sittsamkeiten in jeder Hinsicht und Scham wird befohlen. Zwingt zur gänzlichen Gesundheit. Verhindert und lehnt Faulheit und Zeitvergeudung ab. Landwirtschaft, Handel und Kunst und Gewerbe werden entschieden befohlen. Auf Wissenschaft, Naturwissenschaft, Technik und Industrie wird wert gegeben und gefördert. Der Islam legt viel Wert darauf Menschen 11 zu helfen und ihnen dient. Angehöriger anderer Religionen ,Staaten und Konfessionen und die anderen Glauben haben sind deren Leben, Güter und Ehre geschützt und es ist streng verboten sie anzugreifen und Organisationen gründen und in Politik und Staatsangelegenheiten einzumischen (Staatsgefährdende Organisationen gründen und Religion missbrauchen ist verboten). Der Islam lehrt die Rechte und Pflichten gegenüber dem Einzelpersonen, dem Kind, der Familie, und Völker und enthält Rechte und Verantwortungen gegen Lebende, Vergangene und Kommende , allen gegenüber. Die Gesamtheit des Glücks im Diesseits und Jenseits. [..] Allah teala hat die islamische Religion auf Grundlagen gebaut, die den Veränderungen des Lebensflusses entgegenkommt und verschiedene wechselnde Bedürfnisse deckt und Fortschritt schafft. [...] Die gute Moral und gute Verhaltensnormen und Eigenschaften im Islam 1. Sadık ül lisan : Mit Herz und Wort wahrhaftig sein 2. Kesīr ül hayâ : Reich an Scham 3. Kesīr ül amel : Reich an guten Taten und Religionsausübung ohne zu übertreiben 4. Kesīr ül salâh : Reich an nützlichen Taten 5. Kalil ül eza : wenig Schaden bewirkend 6. Kalil ül kelâm : wenig nutzlos reden 7. Kalil ül fuzul : in den Taten nicht mehr als befriedigend sein (nicht übertreibend) 8. Kalil ül zelel : wenig Fehler 9. Birrü : viel gutes Tun 10. Vusul : Zu Verwandten viel Aufmerksamkeit widmen 11. Sabur : Geduld 12. Vakur : Besonnenheit 13. Şekûr : die Gaben an deren Orten und Plätzen verwendend 14. Raziy : Für sich selbst - solange nicht gegen das islamische Recht verstösst – mit allem zufrieden sein 15. Halim : Milde 16. Refik : Barmherzigkeit (betont innere Einstellung) 17. Afif : Rein von Sünden und schlechten Dingen 18. Şefik : Barmherzigkeit (betont Handlung) 19. Lâ-lemmaz : nicht verhöhnen und niemanden schlechte Taten offen legen 20. Lâ-sebbâb : nie fluchen 21. Lâ-nemmân : Worte, die Zwietracht verursachen nicht verbreiten 22. Lâ-acûl : nicht eilig und hektisch sein 23. Lâ-Magtab : keine üble Nachrede verbreiten 24. Lâ-hasud : kein Neid wegen Güter/Gnaden von Allah zu Seinen Geschöpfen 25. Lâ-bahil : was Güter betrifft nicht geizen in Rechten Allahs und der Menschen 26. Heşşâş : freundliches Gesicht 27. Beşşâş : fröhlich und lächelnd sein 28. Yahibbi-i billâh : für Allah lieben 29. Yabgiz-i fillâh für Allah hassen 30. Yerz-i fillâh : für Allah zufrieden sein 31. Yabgib-i fillâh : für Allah zornig sein (aus „Râbıta-i şerife“ Esseyyid Abdulhakim Arvasi, übers.Necip Fazil Kisakürek , Istanbul, 1981, S.117-119 ) 12 [ Hab nicht Umgang mit Vielen Sie sehen ihre Fehler nicht ein. Vergeben nicht, decken nicht Fehler zu. Forschen Kleines und Grosses Und beneiden dich ob klein ob gross. Halten weder Mittelmaß noch Einsicht, aber wollen für sich diese. Reden dir nach und verleumden. Säen Zwietracht zwischen Brüdern. Mit vielen Umgang heisst Verlust. Sind sie erfreut schmeicheln sie Sind sie erbost werden Feinde. Aäusserlich sehen sie gut aus aber ihre Herzen sind Brut der Schlangen. Urteilen mit Mutmassung. Kennen keine gegenseitige Liebe . Hinter dir verhöhnen sie dich Und halten nicht mal die Treue An denen die sie lieben. Imam Ghazali (gest.1111) ] Die Religion des Islam Der Islam ist die vom Aberglauben und von Legenden ferne Religion ALLAHs ,des Erhabenen ( ALLAHu ta`ala ). Er leugnet jede scheinbare Wundertat ab, betrachtet den Menschen nicht als Sünder, sondern als von ALLAH, dem Erhabenen, erschaffenen Diener. Er gibt ihm die Gelegenheit, in dieser Welt durch Fleiss seine Existenz zu sichern. Er befiehlt die körperliche und geistige Reinheit. Das Fundament des Islam ist an ALLAH, den Erhabenen, den einzigen Schöpfer und an Seinen Propheten Muhammed (Friede sei mit Ihm) der ein Mensch wie wir und geliebter Diener ALLAHs, des Erhabenen ist, zu glauben. Im Islam ist der heilige Prophet Muhammed der vorzüglichste Mensch. ALLAH, der Erhabene, wählte ihm aus, um Seine Gebote den Menschen zu übermitteln. Der Islam erkennt alle Propheten (Friede sei mit Ihnen allen) an. Er ehrt und würdigt sie. Es wurde schon in den alten Heiligen Schriften und im wahren Evangelium erwähnt, dass ein letzter Prophet kommen würde. Hz. Muhammed (Friede sei mit Ihm) ist dieser Prophet und nach ihm wird kein anderer kommen. An das Prophetentum Hz. Muhammeds (Friede sei mit Ihm) glauben heisst zugleich daran glauben, dass seine im heiligen Koran verkündeten Gebote und Verbote die Gebote und Verbote ALLAHs, des Erhabenen sind und all diese gern zu befolgen. Falls der Gläubige einige dieser Regeln nicht befolgt, tritt er nicht aus dem Islam heraus, aber wenn er nicht bereut, auch eine einzige Regel verletzt zu haben und sich im Gegenteil dieser Tat rühmt, kann er nicht mehr als Moslem betrachtet werden. Er verfällt in Unglauben. Nur dann wenn er nach seiner Fehltat sich mit allem herzen demütig zu ALLAH, dem Erhabenen, wendet, wird er in seinem Glauben verfestigt. 13 Folgender Teil handelt von den Fundamenten des islam. Es gibt im Islam keine mannigfaltigen, religiösen Zeremonien, Verbote und Feste. Die heiligen Tage sind nicht zahlreich. Der Islam verlangt vom Menschen, dass er ein ehrliches und sittliches Leben führt, aber erlaubt zugleich, dass er das Leben geniesst. Die für die Anbetung vorgesehene Zeit ist kurz. Der Grundsatz der Anbetung ist, die Seele ganz ALLAH, dem Erhabenen zu widmen. Sie wird nicht als religiöse Gewohnheit, sondern als Anlass, mit allem Herzen zu danken und um Seine Gnade zu beten, verrichtet. Die Anbetung, die nur zum Schein verrichtet wird, findet bei ALLAH, dem Erhabenen, kein Gehör. Im heiligen Koran lautet die Sure Maun (Der Beistand): Hast du den gesehen, der das Gericht leugnet ? Er ist´s, der die Waise verstösst und nicht antreibt zur Speisung des Armen. Drum wehe den Betenden, die nachlässig in ihren Gebeten sind, die nur gesehen sein wollen und den Beistand versagen. Das heilige Buch des Islam ist der heilige Koran. Der heilige Koran wurde von ALLAH, dem Erhabenen, Seinem Propheten Muhammed offenbart und von Hz. Muhammed (Friede sei mit Ihm) seinen Gefährten verkündet. Der heilige Koran wurde während seiner Bekanntgabe mit grosser Sorgfalt gesammelt und bis heute, ohne jegliche Fälschung seines einziges Wortes erhalten. Kein anderes heiliges Buch besitzt die Vollkommenheit und Unveränderlichkeit des heiligen Korans. Heute, vierzehn Jahrhunderte nach seiner Offenbarung, bewahrt der heilige Koran seine originale Klarheit d.h. seine Prägnanz, seine Beredsamkeit und seinen sprachlichen Purismus. Der weltbekannte deutsche Dichter und Philosoph Goethe (1749-1832) äussert sich in seinem Buch West- Östlicher Diwan wie folgt zum heiligen Koran "...anzieht und mit Bewunderung erfüllt und uns endlich zur Verehrung zwingt." Neben Goethe bewunderten auch viele andere bekannte Denker den Koran. Wir möchten einige erwähnen: Professor Eduard Monte sagte " Das heilige Buch, das die Einheit ALLAHs in einer von keinem anderen heiligen Buch übertroffenen Weise ankündigt, ist der heilige Koran." Auch Dr. Maurice, der den heiligen Koran ins Französische übersetzte, bemerkt: " Der heilige Koran ist das vorzüglichste heilige Buch ,das der Menschheit geschenkt worden ist." Der Islam sieht als Fundament die Reinheit der Seele und des Körpers an. Er einigt an sich alle sichtbaren und unsichtbaren Segen er aufeinander folgenden Religionen. Im Islam gibt es fünf Hauptpflichten, der sich zum Islam bekehrt hat, d.h. von jedem gläubigen Moslem erfüllt werden müssen. Erstens daran glauben, dass ALLAH, der Erhabene, der einzige Gott und Muhammed (Friede sei mit Ihm) sein Prophet ist, zweitens das Gebet verrichten, drittens im Monat Ramadan fasten, viertens nach Mekka pilgern und fünftens Armensteuer bezahlen. Das Gebet wird fünfmal am Tage zu bestimmten Zeiten verrichtet. Es ist erforderlich, sich vor dem Gebet zu säubern, dass heisst die Hände, das Gesicht, die Arme und die Füsse zu waschen. Wenn man aber den Körper nach dem gebet saubergehalten hat, braucht man dies beim nächsten Gebet nicht zu wiederholen. Die Erfüllung der 14 irdischen Tätigkeiten scheitern nicht an der täglich fünfmaligen Verrichtung des Gebetes. In der tat kann ein Gebet, das nur eine kurze Zeit dauert, irgendwo allein erfüllt werden, ohne zur Moschee zu gehen. Es gibt ferner die Leichtigkeit durch auf Ledersocken, was ermöglicht, ohne das Ausziehen der Socken die nächste rituelle Waschung vorzunehmen. Sogar ist es erlaubt, dass diejenigen die einen wasserarmen Gebiet sind, und die Kranken durch Sandwaschung, d.h. durch reiben der Hände auf sauberen Boden ohne Wasser die rituelle Reinigung vorzunehmen. In notwendigen Fällen, während der fahrt, vor Gefahr eines Diebstahls und bei Lebensgefahr darf man die Gebetsverrichtung verschieben. Erst wenn diese Hindernisse aufgehoben sind, werden sie alle zusammen wieder verrichtet. Diese tat wird Nachholung genannt. Das Fasten heisst, sich im Fastenmonat Ramadan von Morgendämmerung bis Sonnenuntergang von bestimmten Dingen, die das fasten unterbrechen, zu enthalten. Der Sinn dessen ist, dem Menschen die Peinlichkeit des Hungers und Durstes zu zeigen, denn der Satte versteht vom Leid des hungrigen nicht und erbarmt nicht seiner. Durch das fasten spürt dies aber der satte am eigenen Leibe. Das Fasten diszipliniert den Körper. Ein anderer Vorteil ist, dass es ihn zur Selbstbeherrschung führt. Das Fasten schützt den Menschen vor allerlei Übersättigungskrankheiten. Da der Ramadan durch den arabischen Mondkalender bestimmt wird, trifft er jedes Neujahr zehn Tage vor dem vorausgegangenen ein. Deshalb fällt der Ramadan manchmal auf den Sommer, manchmal auf den Winter. Krankhafte Personen, die das Fasten im Sommer nicht ertragen, können es im Winter verrichten . sehr alte Leute, die überhaupt nicht imstande sind zu fasten, können sich durch die Bezahlung von Almosen, also Lösegeld genannt, von dieser Pflicht befreien. Im Islam gibt es keinen Zwang und keine qual. ALLAH, der Erhabene, verlangt nie, dass der gläubige bei der Ausübung seiner Pflichten seine Gesundheit verliert. ALLAH, der Erhabene ist grossmütig, allverzeihend und barmherzig. Die Armensteuer wird vom Wohlhabenden, mehr als seinen persönlichen Bedarf deckende Handelsgüter und Mieteinkommen besitzenden Moslem bezahlt. Der Steuersatz für den Moslem, dessen Einkommen ein bestimmtes Mass erreicht, ist ein Vierzigstel, also zweieinhalb Prozent des jährlichen Gesamteinkommens. Diese Steuer wird nur für die armen Moslems von reichen Moslems erhoben. Derjenige, dessen Einkommen nur seinem Lebensunterhalt genügt, ist steuerfrei. Die Pilgerfahrt darf und muss nur vom reichen, mit keiner Schuld belasteten Moslem unternommen werden, der imstande ist, seiner Familie für die Dauer der Pilgerfahrt genügende Geldmittel zur Verfügung zu stellen. Sie wird einmal im Leben durch den Besuch der heiligen Stätte Mekka und ein gebet am Arafat verrichtet. Falls die Fahrt nach Mekka mit Lebens- oder Krankheitsgefahr oder für den Pilger unentbehrlichen Schwierigkeiten verbunden ist, wird sie nicht unternommen. In diesem falle ist es dem Pilger gestattet, einen anderen damit zu beauftragen und zur Pilgerfahrt zu schicken. Die Einzelheiten und Durchführungsbedingungen dieser Pflichten sind in den Religionsbüchern zu finden. Es ist notwendig, diese Bücher zu lesen und zu studieren. 15 (Dieser Textauszug stammt aus dem Buch " Islam und Christentum" ,Istanbul ) Über den Verstand Laut (der späteren) Mutazila (eines der nicht-sunnitischen Gruppen) ist der Verstand bei den Menschen gleich. Sie sagen: Auch wenn die Religion die Gebote und Verbote nicht mitteilen würde, ist es möglich mit Verstand diese ausfindig zu machen. Auch wenn der Verstand eine trennende Kraft zwischen Gut (und Richtig) und Schlecht (und Falsches) ist, ist es nicht in jedem Gebiet ein Maßstab. Über das Wissen über Allah, dem Erhabenen, ist der Verstand (allein) kein Beleg. Falls der Verstand alleine die Gebote und Verbote ausfindig machen würde, wären die Propheten und Gelehrten überflüssig (siehe Koran: Isra 15). Einige für die früheren Millet (Gemeinden früherer Propheten) erlaubten Dinge, sind für uns verboten (haram) und umgekehrt. Dies zeigt auch, dass dies Erlaubtsein und Verbot durch Allahs, dem Erhabenen, Befehl klar wird und nicht (allein) durch den Verstand. Beispielsweise war früher für die Gemeinde von Musa (Moses) aleyhisselam der Verzehr von Rinderfett verboten, jedoch für uns erlaubt (siehe Kuran: En'am 146). Der Verstand ist ein nützlicher Maßstab welcher wahrnehmbare oder wahrnehmbar ähnelnde Dinge und deren Zusammenhänge abwägt, misst und Negatives vom Positiven unterscheidet. Existenzen die keine solche Zusammenhänge haben kann der Verstand diese nicht erfassen, nicht berühren. Also bleibt keine Möglichkeit ausser das Glauben an die überlieferten Dinge der Propheten. An die Propheten und an das was sie uns berichten zu glauben und zu praktizieren ist eine vom Verstand gezeigte Notwendigkeit, ein Weg welcher der Verstand will und ihm gefällt. Die über den Verstand gehende Worte der Propheten mit dem Verstand zu messen wäre eine unvernünftige Tat. Im Islam gibt es viele Dinge die über den Verstand gehen, aber nichts was gegen den Verstand ist. Wären die Informationen über das Jenseits, Dinge die Allah, dem Erhabenen, gefallen oder mißfällt und die Anbetungsformen innerhalb des Rahmens des Verstandes und hätte man diese mit Verstand richtig herausgefunden dann wären die Sendungen von Tausenden Propheten nicht notwendig gewesen. Die Menschen hätten selbst das diesseitige und jenseitige Glück ( Rettung) gefunden (gesehen, erkannt) und die Propheten hätte Allah umsonst geschickt. Weil kein Verstand die jenseitig bezogene Informationen gelangen und erfassen kann, hat Allah , der Erhabene, jeden Jahrhundert überall Propheten hin gesandt und bis zum Jüngsten Tag, unveränderlich, für die ganze Welt als Prophet Muhammed aleyhisselam gesendet. Jeder Prophet hat die Dinge die Allah, dem Erhabenen, gefällt oder missfällt berichtet, kundgegeben. Der Verstand (aql) hat zwei Arten : salim aql (vollkommener Verstand) und sakim aql (niedrigste, fehlerhafteste Verstand). Beides ist Verstand. Der gänzliche selim aql macht kein Fehler, kommt nie zur Fehlurteilen. Macht nie etwas wonach es bereut. Bei den Dingen worüber er nachdenkt macht es nie Fehler... Solch ein Verstand ( selim aql) haben nur Propheten - Friede sei mit ihnen allen -... Saqim aql (niedrigste, fehlerhafteste Verstand) ist das Gegenteil von salim aql. Dessen denken und Tat ist verfehlt. Stets verursachen sie Nachteil, Schwierigkeiten und Unglück. Zwischen diesen beiden gibt es viele und unterschiedliche Stufen. 16 Religionsangelegenheiten basieren nicht auf Verstand denn es bleibt nicht bei einer Entscheidung. Weil der Verstand bei jedermann nicht identisch ist, jemand der kein salim aql hat findet manchmal das richtige, manchmal das Falsche, wobei das Letztere oft vorkommt. Auch sehr kluge Menschen machen in irdischen Dingen viele Fehler. Wie kann man einem fehlbaren Verstand (in allem) vertrauen? Vor allem den Jenseits betreffenden Dingen, die endlos sind. So wie die Formen und Charakter (ahlaq) der Menschen verschieden sind, sind auch deren Wissen, Natur, und Verstand verschieden. Was einen vernünftig erscheint, kann einen unvernünftig erscheinen. Deshalb ist der Verstand kein vollständiges Maß in Religionsangelegenheiten, kein allgemeingültiges Beleg. Verstand zusammen mit schariah (Islam, Offenbarung) bilden einen vollständigen und richtigen Beweis (wesika) und Maßstab.[...] (zusammengetragen aus den Schriften von Mehmet Ali Demirbas, www.dinimizislam.com) Seyyid Abdulhakim Arvasi über die Definition des Verstandes : Der Verstand ist ein 'Kuvve-i derrake', dass heisst eine verstehende Kraft. Es ist erschaffen worden um das Wahre (Hakk) vom Unwahren (batil), das Nützliche vom Unnützlichen zu trennen. Deshalb weil der Mensch, Dschinn und Engel das Wahre und Unwahre vermischen kann, wurde bei ihnen der Verstand erschaffen. Da über Allah, dem Erhabenen, Persönlichkeit und über das Wissen über Ihn die Mischung von Wahren und Unwahren nicht möglich ist, ist der Verstand, was dieses Wissen betrifft, für sich allein kein Beleg. Weil beim Wissen über das Geschaffene das Vermischen von Wahren und Unwahren möglich ist, ist es richtig, dass sich der Verstand einmischt... Der Verstand ist ein Messgerät. Beim Wissen über Allah, dem Erhabenen kann es kein messen, vergleichen (kiyas), geben. Beim Wissen über Erschaffene Dinge gibt es Vergleiche und wenn man richtig verglichen hat ist es ein guter Verdienst. Jedoch falls man falsch verglichen hat, vergibt man. Gäbe es ein Vergleichen (Analogie ,kiyas) über Allah, dem Erhabenen, wäre das mit etwas Bekannten mit etwas Unbekannten zu erklären zu versuchen notwendig. Dass hiesse unverständliche Dinge so zu vermuten wie die verständlichen Dinge. Alle Menschen der Verstand und Wissenschaft berichten in Übereinstimmung die Ableitung von Sichtbaren (Erfassbaren) zum Unsichtbaren (Nichterfassbaren, Verborgenen) als ein fehlerhaften falschen Weg. Verstand und Iman (Glaube) …Seyyid Abdülhakim Arvasi Efendi beschreibt Iman wie folgt: 'Dinge welche Muhammed aleyhisselam als Prophet berichtet hat zu akzeptieren, bestätigen, ohne zu untersuchen, ohne ob diese mit dem Verstand, Erfahrung oder mit Philosophie im Einklang ist oder nicht. Nur zu akzeptieren weil es der Verstand konform ist, ist eine Bestätigung des Verstandes nicht die des Propheten (Gesandten). Oder es ist eine Bestätigung des Verstandes zusammen mit die des Propheten, welches kein vollständiges Vertrauen an den Propheten bewirkt. Wenn das Vertrauen nicht vollständig ist, ganz ist, gibt es kein Iman, da Iman nicht teilbar ist. Allah, der Erhabene, beschreibt die Eigenschaften der rechtschaffenen (salih) Muslime als 'Sie glauben an das Verborgene (gayb).'[...] Die Existenzen von Engel, Dschinn, Scheytan (Satan), Dschennet (Paradies) und Dschehennem (Hölle) naturwissenschaftlich und mit Experimenten nachzuweisen ist heute nicht möglich. Wer mit dieser Weg (ausschliesslich naturwissenschaftlich) kann 17 sich sein Glauben (Iman) zu verstärken versucht, können sich nicht vom Zweifel sich retten. Ein Mensch kann durch die Erforschung der Anatomie der Menschen und Tiere oder die erstaunlichen Dingen des Universums beobachtend an Allah glauben. Es gibt viele solcher Christen und andere Nichtgläubige. Weil sie nicht an Muhammed aleyhisselams Mitteilungen, Nachrichten nicht glauben, sind deren Glauben nicht bedeutend. Senaullah Pani-puti berichtet 'Die Existenz Allahs, Seine Eigenschaften, Dinge, die Ihm gefallen und missfallen kann nur durch die Nachrichten der Propheten verstanden werden, nicht durch den Verstand (alleine).' (Hukuk ul Islam) 'Wer die religiösen Inhalte und Urteile (efe al-i mükellifin: fard (Pflicht), sunna, müstehab, mubah (erlaubtes), haram (verbotenes), mekruh (unerwünschtes) und müfsid) aus 'ilmihal' genannten Katechismen lernt und danach handelt besitzt ein Imani ist istidlali, das heisst durch Beweise (die auf Offenbarung stützen) verstehend glaubend. Was heisst 'Iman'? Imam Abdulgani Nablusi teilt uns mit: 'Iman ist an das glauben was Muhammed aleyhisselam vom Allah, dem Erhabenen, übermittelt hat und diese Geglaubte mit Zunge auszusagen. Es ist nicht nötig jedes Einzelheit zu untersuchen und zu verstehen. [Hadika] Imam Rabbani (Ahmad Faruq Sirhindi) teilt uns mit: 'Durch Tasawwuf (Sufitum, islamische Ethik) wird Iman (Glaube) fester. Ein durch Beweis und Beleg gestärktes Glauben ist nicht so wie dieses.' (Maktubat, Band 1, Brief 266) [Mit "Es ist nicht nötig jedes Einzelheit zu untersuchen und zu verstehen. [Hadika]" bedeutet, dass nicht notwendig für ein jeden ist jedes Glaubenssatz alle Stellen im Kuran und Hadithen zu kennen bzw. aufsagen zu können. Das ist Pflicht für Gelehrte. Beispiel: wenn ein Muslim sagt "Ich glaube an Allah an seine Engel an seine Propheten usw." dann reicht dies als Minimum damit sein Glauben gültig ist. Es ist nicht notwendig damit Iman vorliegt alle Schriftstellen im Kuran und Hadithen hierzu aufsagen zu können. Das heisst der Iman unterster Stufe ist der Iman-i taqlid, was gültig ist. Besser ist Iman das mit Belegkenntnisse ist (iman-i istidlali) und am Höchsten ist der Iman-i kamil. Alle sind gültig. Die Belege sind in Kalam-Werken der ahl-i sunna gesammelt und erläutert.] 'Alles was wir wissen, alles was uns in den Sinn und Vorstellungsvermögen kommt, alles was auf unsere Sinnesorgane Einfluss nimmt sind erschaffene Dinge. Zu sagen 'Allah, der Erhabene, ähnelt nicht an Etwas' ist auch eine Aussage der Ähnlichkeit. Verstand und Vorstellungsvermögen können sich Ihn nicht annähern. Für einen an absolut nichts ähnelnden und durch Verstand nicht zu erfassende erhabenen Schöpfer gibt es keine Möglichkeit ausser dem Weg an dem Verborgenen (gayb) zu glauben. Weil zu versuchen an Ihm sehend, denkend zu glauben ist kein Glaube an Ihm. Es wäre ein Glaube an etwas was wir vollbringen. Und dieses gehört auch zu Seinem Geschöpfen. Man würde dieses Ihm beigesellen (schirk). Es wäre ein Glauben an etwas anderem. (Maktubat, Band 2, Brief 9) 18 "Der erhabene Allah möge Verstand und Einsicht geben so dass nicht aufgelehnt wird gegen im Koran al karim mitgeteilte klare Nass (Nass: aus dem Koran und Hadithen überlieferte Lehren). Ferner die sahih Hadithe nicht leugnen. Wie diese (zuvor behandelte) an die klar mitgeteilte (Glaubenssäze) muss man glauben. Wie diese sind muss man sagen "Allah weiss es". Das was man nicht versteht muss man sagen "Mein Verstand konnte es nicht erfassen." Seinem Verstand vertrauend Dinge die man nicht verstanden hat zu leugnen, nicht zu glauben, ist sehr falsch und unangebracht ungerecht. Es gibt viele richtige Dinge die der Verstand nicht nicht rechtens und korrekt versteht." "Die Gelehrten der Ahl-i Sunna (Sunniten) haben das was unsere Religion mitteilt -ob wir es verstehen oder nicht- bewiesen. Allah der Erhabene möge ihnen für ihre Arbeiten reichlich belohnen! Von diesem Wissen haben sie keine opponiert nur weil der Verstand es nicht erfasst. Somit glaubten sie an die Bestrafung im Grab; dass die Engel Munker und Nekir im Grabe Fragen stellen werden; an die Sirat-Brücke im Jenseits und an die Waage im Jenseits. Sie haben nicht geleugnet nur weil der Verstand nicht erfasst, denn diese Grossen folgten dem Koran und Hadithen. Sie verbindeten den Verstand an diese zwei Hauptquellen. das was sie verstehen konnten dass teilten sie mit. Das was sie nicht verstehen konnten daran glaubten sie (weiterhin). Über das was sie nicht verstanden haben darüber sagten sie dass sie es nicht verstehen konnten. Sie taten es nicht so wie die alten griechischen Philosophen, die an das was ihr Verstand erfasste glaubten und an das was sie nicht verstanden nicht glaubten." "Verstand ist Beleg (Huccet). Aber kein vollständiger Beleg. Mit der Sendung der Propheten -Friede und Segen sei mit ihnen allen- wurde es zur vollständigen Beleg. In der Sura Isra Ayat 15 wird mitgeteilt "Solange wir keinen Propheten schicken strafen wir nicht." (aus Maktubat Bd.3 Brief 44) Einheitsbekenntnis ( Kalime-i Tawhid) " Es ist unentbehrlich für jedem Muslim, zuerst die Bedeutung von Lâ ilâha il-l´Allâh, Muhammadun Ressulullâh, (Es gibt keinen Gott ausser Allah , dem Erhabenen, und Muhammed , Friede sei mit Ihm, ist Sein Diener und Prophet) zu kennen und daran zu glauben. Dieses Wort wird als Kalima-i tawhid, (Einheitsbekenntnis) bezeichnet. Es ist ausreichend für jeden Muslim an die Bedeutung dieses Wortes zu glauben ohne zu zweifeln. Es ist nicht unbedingt notwendig für ihn, Beweise zu erbringen. Der heilige Prophet gebot den Arabern nicht, es mit seinen Beweisen zu kennen, diese Beweise zu erwähnen oder ihre Zweifel zu suchen und sie zu lösen. Er gebot nur, daran zu glauben und nicht daran zu zweifeln. Aber es ist eine unentbehrliche Pflicht, dass es in einer Stadt einige Religionsgelehrte gibt. Diese Gelehrten haben die Beweise zu wissen, die Zweifel zu entfernen und die fragen zu beantworten. Sie sind wie Hirten für die Muslime. Einerseits lehren sie das islamische Glaubensbekenntnis und andererseits antworten sie auf die ungerechtfertigten Verdächtigungen und die falschen Beschuldigungen von den Gegnern des Islams. 19 Der heilige Koran teilte die Bedeutung vom Einheitsbekenntnis mit und der heilige Prophet erklärte was mitgeteilt wurde. Alle Gefährten des heiligen Propheten lernten diese Erklärungen und gaben sie, an die nach ihnen kommenden Muslime weiter. Die hochgestellten Gelehrten, die und die Mitteilungen der Gefährten des heiligen Propheten ohne irgendeine Veränderung durch Niederschreiben in ihren Büchern vermittelten, werden Anhänger der Sunna genannt. Die Anhänger der Sunna heissen Sunniten. Jeder hat die Glaubenslehre der Sunna zu lernen, sich um diesen Glauben zu vereinigen und einander zu lieben. Der Samen des Glücks ist das Glaubensbekenntnis und sich auf dieser Basis zu vereinigen. Die Bedeutung vom Einheitsbekenntnis wird von den Gelehrten wie folgt mitgeteilt: Die Menschen waren nicht im Dasein. Sie wurden später erschaffen. Die Menschen haben einen Schöpfer. Es ist Er, der alles geschaffen hat. Er ist der einzige Allerschaffer. Er ist einzig in Seiner Art und es gibt keinen zweiten Er. Er war immer im Dasein. Sein Dasein hat keinen Anfang. Er ist immer im Dasein und sein Dasein hat auch kein Ende. Er kann nicht im Nichtdasein sein . Sein Dasein ist notwendig. Sein Nichtdasein ist unmöglich. Sein Dasein ist aus sich selbst. Er braucht keine Mittel. Jedes Geschöpf benötigt Ihn. Er ist es, der alle Wesen erschuf und erschafft und sie im Dasein erhält. Er ist kein Stoff und kein Gegenstand. Er ist in keinem bestimmten Ort oder Stoff. Er hat keine Gestalt und Er kann nicht gemessen werden. Es kann nicht gefragt werden, wie Er sei. Er ist nicht das was wir uns vorstellen, während man von Ihm spricht. Er ist diesen nicht ähnlich. Alle sind seine Geschöpfe, aber Er ist nicht wie seine Geschöpfe. Er ist nicht oben, unten oder an der Seite. Er hat keinen Ort. All die Schöpfung ist unter dem Thron. Der Thron aber ist unter seiner Allmacht und Kraft. Er umfasst den Thron. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Thron Ihn trägt. Der Thron existiert Dank Seiner Güte und Allmacht. Er ist jetzt derselbe wie Er in Ewigkeit war. Er wird derselbe in kommender Ewigkeit sein, wie Er war, bevor er den Thron schuf. Bei Ihm wird nichts verändert. Allah, der Erhabene, hat acht ständige und sechs persönliche Eigenschaften. Die persönlichen Eigenschaften sind: unendliche Existenz, Ewigkeit ohne Anfang, Ewigkeit ohne Ende, Einigkeit, Unähnlichkeit und Selbständigkeit (Unabhängigkeit). Die ständigen Eigenschaften sind: Leben, Allmacht, Hören, Sehen, 20 Allwissenheit, Sprechen , Erschaffen und Wille. Es gibt auch niemals eine Veränderung seiner Eigenschaften. Veränderungen bedeuten Mangel. Er ist frei von allen Mängeln und Fehlern. Obwohl Er keinem Seiner Geschöpfe gleicht, ist es möglich Ihn in dieser Welt zu kennen , soweit Er sich selbst kennen lässt und in der nächsten Welt zu sehen. Hier wird Er gekannt , ohne zu wissen wie Er sei. Dort wird Er gesehen werden, ohne verstanden zu werden. Allah, der Erhabene, sandte Propheten, Friede sei mit ihnen allen, zu den Menschen.. Durch diese Menschen heiligen Menschen zeigte Er ihnen, was Glück und was Unglück bringen wird. Der höchste Prophet ist Muhammed, Friede sei mit ihm, der letzte Prophet. Er wurde als Prophet zu allen religiösen oder irreligiösen Menschen, an alle Orte und zu allen Nationen geschickt. Er ist der Prophet aller Menschen, Engel und Geister. Alle Menschen in der Welt haben ihn zu folgen und sich ihn als Vorbild zu nehmen. Imâm-i Muhammed Gasali ( al Ghazali ) " Das Elixier der Glückseligkeit " ( Kimyâ-yi sa´adat ) Islam, Naturwissenschaft und Naturphilosophie Der französische Chemiker Lavoisier erkannte, dass in den chemischen Reaktionen Materie nicht verschwindet. Nun behauptete er mit seinem kurzen Verstand, dass Materie nie vergehen kann. Die 'Fortschrittlichen', die dies hörten glaubten an diese Aussage, die nicht bewiesen ist und experimentell nicht bestätigt ist, ohne daran zu denken, dass die Allmacht Allahs, des Erhabenen, auch über die Naturgesetze hinausgehen. Als zu Tage kam dass die Materie in radioaktiven Zerfällen und in nuklearen Reaktionen vergeht, sich zu Energie verwandelt, wurden diejenigen die an Lavoisier glaubten, verwirrt. Die Irrungen von diejenigen, die nicht verstanden hatten, dass der Satz von Lavoisier nur innerhalb der chemischen Reaktionen gültig ist und dessen Aussage, dass in der Natur nichts vergehen würde (im materiellen Sinn), wurde offenbar. Bis diese Wirklichkeit zu Tage kam waren leider Tausende ignorante Naturwissenschaftler Opfer dieses Fehlglaubens. Sie dachten diese Behauptung von Lavosier sei eine naturwissenschaftliche Erkenntnis, eine Tatsache. Somit leugneten sie den Jüngsten Tag. Die modernen Entdeckungen, Erfindungen und die gelehrten Wissenschaften, Naturwissenschaften führen nicht zur Leugnung (Widerspruch) von solchem Wissen im Islam, welches innerhalb der Grenzen des Verstandes liegen. Umgekehrt jedoch den Islam stützt und bestätigt. Wissenschaft und Technik, Hypothesen und Theorien als Tatsachen darzustellen und die den Verstand übersteigenden religiösen Informationen 21 anzugreifen, ist schädlich und unwissenschaftlich da sich die Naturwissenschaft innerhalb des Verstandes bewegt. Islam und Naturwissenschaft Der Islam förderte das Wissen und er trieb die Moslems immer an, Wissenschaften zu erwerben. Der 9. Ayat der Sure Sumer [Die Scharen] lautet dem Sinn nach: “Sind etwa gleich diejenigen, welche wissen, und jene, welche nicht wissen? Nur die Verständigen lassen sich warnen.” Der heilige Prophet, Friede sei mit Ihm, gebietet dazu: “Erwerbt es, wenn sich das Wissen auch in China befindet!” und “Wo Wissenschaft ist, ist auch Islam.” und “Für alle moslemische Männer und Frauen ist es eine unentbehrliche Pflicht, erforderliche Kenntnisse zu erwerben.” Im Islam hält man das Wissen, mit dem Gottesdienst und die Tinte der Gelehrten, mit dem Blut der Märtyrer gleich. Der Islam ist keine forschrittsfeindliche Religion, im Gegenteil sie ist eine Religion, die gebietet, sich stetig nach allen Neuerungen zu richten. Aus diesem Grund wurden zu Anfang des Islams die Wissenschaftler sehr hochgeschätzt, wissenschaftliche, naturwissenschaftliche und technische Verfahrungen durchgeführt. Die moslemischen Araber sind in den Fachgebieten wie Medizin, Chemie, Astronomie, Geographie, Historie, Literatur, Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Baukunst und schliesslich im gutem Charakter und in den sozialen Branchen (den Sozialwissenschaften), worauf all diese Wissenschaften beruhen, weit Fortgeschritten. Sie hatten zahlreiche Gelehrte, Wissenschaftler und Richter ausgebildet, Spezialisten, und Pioniere die auch heute in Respekt genommen werden, und Vorbilder für die Zivilisationen bilden. Damals erfuhren die ungebildeten Europäer die Naturwissenschaften an den islamischen Universitäten, sogar die christlichen Geistlichen wie der Papst Sylwester studierten in den andalusischen Universitäten. Heute werden zwei wissenschaftliche Namen aus arabischer Herkunft in den europäischen Sprachen gebraucht, nämlich “Chemie” und “Algebra”. Denn diese Wissenschaften wurden vorerst von den moslemischen Arabern gegründet. Während sich die Europäer noch vorstellten, dass die Welt eine flache Form wie ein Tablett und mit Mauern umgeben sei, entdeckten die Moslems, dass die Welt kugelförmig ist und sich dreht. Sie maßen die Länge der Meridiane bei Mossul in der Wüste Sindschan und erhielten die heutigen Angaben. Außerdem übernahmen die moslemischen Araber die Leistung, die altgriechischen und altrömischen Philosophischen Werke zu übersetzen, welche von sehr ignoranten und fanatischen Pfarrern des Mittelalters verboten worden waren und verhinderten somit, dass sie verloren gangen. Wie heute die aufrichtige Christen es auch bestätigen, begann die wahre Renaissance nicht in Italien, sondern viel früher und in Arabien zu der Zeit der Abbasiden. Die Originale der verfaßten Werke der Altgriechen über die Medizin sind von den unwissenden Christen verbrannt wurden. Die Fragmente, die von dieser barbarischen Austrottung gerettet wurden und hier und da erhalten blieben, wurden von Husain ibn Ishak ins arabische übersetzt. Dieser bekannte Gelehrte übersetzte auch die Werke von Philosophen wie Platon und Aristoteles ins arabisch. Muhammed ibni Mûsâ Harezmî, einer von den drei Brüdern, die in der Zeit des abbasidischen Kalifen Mamûn ausgebildet und Wissenschaftler in Mathematik, 22 Geometrie und Astronomie waren, maß die Höhe der Sonne und die Länge des Äquators auf der Erde und konstruierte die astronomischen Instrumente, die als “Winkelmeßgerät” bezeichnet wurden und dazu dienten, die Zeiten des rituellen Gebets zu bestimmen. Sein Buch über Algebra wurde ins Englisch und sein Buch namens “Winkelmeßgerät” ins Latenische übersetzt. Er starb im Jahre 233 (847 n. Chr.). Die moslemischen Astronomen stellten fest, dass die Welt kugelförmig ist und es gelang ihnen, den Erdumfang genau zu messen und sie machten so die Ansicht der Europäer ungültig: “Die Erde ist gleich wie ein Teller. Wenn man auf den Seen immer volle Fahrt nimmt, stürzt man hinunter.” Mit der Zeit begann bedauerlicherweise das abbasidische Reich unterzugehen, das den Europäer vieles lehrte und den fruchtbaren Boden zur Renaissance bildete. Die Mongolen eroberten 656 (1258 n.Chr.) die Stadt Bagdad und zerstörten sie völlig. Und somit verging die großartige Kultur, die von Moslems errichtet wurde. Wie steht es nun wohl mit den Moslems? Kann man eine neue Renaissance in der Zivilisation des Islams erwarten? Der im Jahre 581 (1185) verstorbene Nureddin Batrûci war Professor der Astronomie an der islamischen Universität von Andalusien. In seinem Buch “El-Hayât” finden wir alle Grundsätze der modernen Astronomie. Als Galilei, Kopernikus und Newton, die gewiß diese Bücher studiert hatten, behaupteten, dass die Welt sich dreht, wurden sie von der katholischen Kirche heftig kritisiert und für Ketzer gehalten. Galilei wurde wegen seiner Verteidigung der Lehre der Erdumkreisung, wie bereits erwähnt, vor das Inquisitionsgericht gerufen und gefoltert. Dagegen gab es in allen islamischen Hochschulen naturwissenschaftlichen Unterricht. Die Madressen (Hochschulen) von Andalusien haben der ganzen Welt in dieser Hinsicht den Weg gewiesen. Auch im Osmanischen Reich wurden zahlreiche Wissenschaftler und Naturwissenschaftler ausgebildet. Ihre hinterlassenen Werke zeigen, dass sie der heutigen Zivilisation einen großen Beitrag geleistet haben. Mustafa ibn Ali Effendi, war Beamter der Istanbuler Moschee Yawuz Sultan Selim,[Yavuz Sultan Selim Han gest. 926 [1520 n.Chr].] der die Gebetszeiten berechnete und Lehrer der Astronomen war (gest. 979 n.Chr. 1571). In seinen astronomischen Büchern namens (Teshil-ül-mikat fi-ilm-il-ewkat), (Taisî-ül kewâkib), (Kifâjat-ül vakt fî-Rubu dâire) und in seinem geophraphischen Buch (I’lâm ül-ibâd) gibt es erstaunliche Kenntnisse. In seinem Buch (Kifâjat-ül wakt lî-ma’rifat-i dhair) gibt Abdal-Aziz Wafâî, Friede sei mit ihm, Kenntnisse über die heutige Astronomie. (gest. 874 n. Chr. 1469) Aber es ist schade, dass dieser große Fortschritt im 17. Jahrhundert plötzlich an seinem Anlauf verlor. Schicksal und Wille Imam-i Mâsum schreibt im 83. Brief seines zweiten Bandes wie folgt: Die Erkenntnisse der Vorherbestimmung und des Schicksals sind sehr fein und sehr schwer zu verstehen. Die heiligen Hadithe verbieten, diese zu diskutieren. Die Aufgabe 23 der Moslems ist, die Gebote und Verbote Allahs, des Erhabenen, zu lernen und demnach zu leben. Es ist nicht geboten, die Vorherbestimmung und das Schicksal zu untersuchen, sondern geboten, daran zu glauben. Wir sollen soviel lernen und daran glauben, wie die Sunnagelehrten (sunnitische Gelehrten) es berichtet haben. Diese wahren Gelehrten [die Religionsgelehrten des Islam] haben mitgeteilt, dass Allah, der Erhabene alles vor der Ewigkeit wußte, was die Menschen als Gutes und Schlechtes tun werden. Wenn ihre Zeiten kommen will Er deren Schöpfung und ER erschafft sie. Seine Schöpfung heißt Fügung. Er ist der einzige Schöpfer und Erschaffer. Es gibt keinen Schöpfer außer Ihm. Ein Mensch kann nichts erschaffen. Die Unwissenden und Unvernünftigen, welche die Anhänger der Sekten Mutezile und Kaderiyye genannt werden, glaubten nicht an das Schicksal und an die Vorherbestimmung. Zu unserer Zeit gibt es viele solche Ungläubige. Bei der Schöpfung der guten und bösen Dinge spielen auch der Wille und die Handlungsfreiheit des Menschen eine Rolle. Wenn der Mensch etwas machen will, erschafft Allah, der Erhabene, wenn Er es auch will. Der Wille bzw. Wunsch des Menschen wird Erlangen genannt Das heißt, dass alle Handlungen der Menschen von Allah, dem Erhabenen, erschaffen werden. Dass ein Mörder am Tage der Auferstehung bestraft wird, ist deswegen, weil er Mordtat erlangen hat. Die Sekte Dschebriyye verleugnete den Willen und die Handlungsfreiheit des Menschen. Jede Handlung des Menschen erschaffe Allah, der Erhabene, ob der Mensch es will oder nicht. Nach ihrer Meinung gleiche jede Handlung des Menschen der Bewegung der Blätter eines Baumes durch den Wind. Allah, der Erhabene, zwinge den Menschen seine Taten zu verrichten. Eine solche Behauptung heißt Unglaube. Wer so glaubt, wird ungläubig. Nach ihrer Auffassung werde der Wohltäter im Jenseits belohnt, der Übeltäter dagegen nicht bestraft. Ebenfalls werde der Ungläubige bzw. der Sünder nicht bestraft. Denn Allah der Erhabene, begehe diese Sünden. Diejenigen wären gezwungen, Sünden zu begehen. Alle Propheten verfluchten jene, die so glaubten. Können eine Reflexbewegung und eine willkürliche Handlung etwa gleich sein? Die 92. und 93. heiligen Verse der Sure Hidschr besagen sinngemäß: Und bei deinem Schöpfer. Wahrlich zur Rechenschaft ziehen wollen wir sie insgesamt für ihr Tun. Der 24. heilige Vers der Sure Hûd lautet dem Sinn nach: Ohne Zweifel sind sie im Jenseits am tiefsten verloren. Der 29. heilige Vers der Sure Kechf (Die Höhle) besagt: Und wer will, der glaube, und wer will, der glaube nicht. Siehe, für die Sünder haben wir ein Feuer bereitet. Der 33. heilige Vers der Sure Nachl (Die Bienen) lautet sinngemäß: Allah war nicht ungerecht wider sie, vielmehr waren sie ungerecht gegen sich selber. Manche Irrgläubigen glauben nicht, dass die Menschen Willensfreiheit besitzen, um den Geboten und Verboten Allahs, des Erhabenen, nicht zu folgen, deswegen brauchen sie sich nicht darum zu bemühen um nicht bestraft zu werden. Allah, der Erhabene, ist gnädig und allbarmherzig. ER gebietet den Menschen immer das Nützliche und das Durchführbare. Das Schädliche hat ER verbietet. Der 286. heilige Vers der Sure Bekara (Die Kuh) besagt dem Sinn nach: Nicht belastet Allah eine Seele über Vermögen. Es ist erstaunlich, dass diejenigen die nicht an die Willensfreiheit glauben, sich gegen jene empören die nicht gehorchen und Schwierigkeiten machen? Warum erziehen sie denn ihre Töchter und Söhne? Warum werden sie denn wütend über ihre Frauen, falls sie sehen, dass sie zur Dirne werden. Warum sehen sie denn nicht über diese stillschweigend hinweg, indem sie denken, dass sie keine Willensfreiheit besäßen und dass sie gezwungen wären, Sünden zu begehen. Sie besitzen diesen Irrglauben 24 deswegen, weil sie nicht wollen, im Jenseits bestraft zu werden. Der 7. heilige Vers der Sure Tur (Der Berg) besagt jedoch singemäß: Siehe, deines Schöpfers Strafe trifft wahrlich ein. Keinen gibt’s, sie abzuwehren. Sie sind vom rechten Weg abgewichen, weil die Sekte Kaderiyye das Schicksal und die Vorherbestimmung und die Sekte Dschebriyye die Willensfreiheit verleugnet haben. Der rechte Weg ist der Weg der Anhänger der Sunna. Er ist zwischen diesen zweien. Dessen Anhänger nennt man Sunniten. Imam-i Ebû Hanîfe, Führer der Sunniten fragte Imam-i Dschafer Sadik, Friede sei mit ihnen, folgendes: “O Enkel des heiligen Propheten! Hat Allah, der Erhabene, die Handlungen der Menschen ihrer Willensfreiheit überlassen? Oder zwingt ER sie zu handeln?” Er erwiderte: “Allah, der Erhabene, lässt Sein Recht nicht Seinen Dienern. Wenn Er sie gezwungen und bestraft hätte, würde es Seiner Gerechtigkeit nicht würdig sein.” Die Ungläubigen sagen: “Allah, der Erhabene, hat gewollt, dass wir Ungläubige bzw. Götzendiener werden. Und Sein Wille ist geschehen. Der 148. heilige Vers der Sure En’am (Das Vieh) lautet dem Sinn nach: Die Götzendiener sprechen: “Wenn es Allah gewollt, so hätten wir Ihm keine Gefährten geben, wie auch nicht unsere Väter, und er hat uns auch nichts verwehrt.” Also ziehen auch die, welche vor ihnen waren, der Lüge, bis sie unsere Strenge schmeckten. Die Götzendiener sagen diese Worte nicht als Entschuldigung. Dass sie so sagen, ist nicht deswegen, weil sie sich von der Qual befreien wollen. Sie wissen nicht, dass ihr Götzendienst böse ist. Sie behaupten: Alles, was Allah, der Erhabene wolle, sei gut. Er sei mit allem zufrieden, was Er gewollt habe. Wenn Er nicht zufrieden gewesen wäre, würde Er nicht gewollt haben. Er wird mit ihrem Götzendienst zufrieden sein und sie nicht bestrafen. Allah, der Erhabene, hat jedoch durch Seine Propheten mitgeteilt, dass Er nicht mit dem Unglauben bzw. Götzendienst zufrieden ist. Er hat berichtet, das Götzendienst verwerflich ist und dass Götzendiener verflucht sind und dass Er diese für ewig bestrafen wird. Es ist nicht bedingt, dass man mit dem, was man gewollt hat, zufrieden wird. Allah, der Erhabene, will und erschafft den Unglauben und die Sünden. Aber Er ist damit nicht zufrieden. Dass Er damit nicht zufrieden ist, hat Er im heiligen Koran offenkundig mitgeteilt. Vielleicht haben die Götzendiener es so gesagt, weil sie den heiligen Propheten verspotten wollten. Frage: Allah, der Erhabene, hat alles, was Gutes und was Böses ist, vor der Ewigkeit gewusst und bestimmt. Nach Seinem Wissen will und erschafft Er. Der Wille des Menschen spielt keine Rolle. Zeigt das nicht, dass Menschen gezwungen sind, gute Taten zu verrichten oder Sünden zu begehen? Antwort: Allah, der Erhabene, hat vor der Ewigkeit gewusst, was der Mensch aus freiem Willen tun wird. Dass Allah, der Erhabene, es weiß, zeigt nicht, dass der Mensch keinen Willen und keine Handlungsfreiheit besitzt. Allah, der Erhabene hat auch viele Sachen, die er vor der Ewigkeit bestimmt hatte geschaffen, die nichts mit den Menschen zu tun haben. Wenn der Mensch bei seinen Handlungen gezwungen geworden wäre, würde auch Allah, der Erhabene bei allen Seinen Schöpfungen gezwungen sein. Es wird verständlich, dass Allah, der Erhabene, Willensfreiheit besitzt, nämlich nicht gezwungen ist, wie auch der Mensch. ( übersetzt aus dem Buch "Cevab veremedi",Istanbul) Aus dem Buch "Eshabi Kiram" Istanbul, 2001, S.91 : Der mutazilitische Gelehrte Abdulcebbar Hamadani, der Kadi in der Stadt Rey (Teheran) war besuchte den Wesir Sahib bin Ibad. Dort befand sich gerade auch der sunnitische Gelehrter Ebu Ishak Isferani. Zwischen ihnen fand folgender Dialog statt : Abdulcebbar: Allahu teala will die schlechten Dinge nicht und erschafft sie auch nicht. 25 Diese Dinge erschaffen die bösen Menschen und Scheitan. Ebu Ishak: Die Guten und schlechten Dinge alles wird von Allahü teala erschaffen. In Seinem Eigentum (was alles umfasst) gilt nur das was Er bestimmt. Abdulcebbar: Unser Schöpfer, will Er den Aufruhr gegen sich Selbst ? Ebu Ishak: Wenn Allahü teala den Kufr und Sünden nicht will und nicht erschafft können denn die Diener (Menschen) mit Kraft und Zwang gegen Ihn Aufstand machen ? Die Diener wollen durch eigenes Willen Kufr, Sünden und Schlechtigkeiten. Wenn Allah teala dies auch will erschafft Er das was sie wünschen. Abdulcebbar: Wenn Allah teala jemand keine Rechtleitung will und diesen Kufr und Schlechtigkeiten bestimmt und erschafft wäre es ihm (dieser jemand) etwas gutes oder schlechtes angetan? Ebu Ishak: Wenn Er das Recht des Dieners zu geben nicht wünschen würde dies wäre Schlechtigkeit. Aber wenn Er Sein eigenes Anrecht (was auf alles sich erstreckt) nicht wünscht zu nehmen dies wäre keine Schlechtigkeit. Er wird jeden der auch winzig Gutes getan hat es dementsprechend belohnen. Keiner der was Gutes getan hat wird ohne Lohn dastehen. Ausser kufr viele Sünden wird Er vergeben. Was das wollen des Kufr betrifft Allah ist alim (allwissend). Er weiss auch die zukünftigen Dinge. Er ist hakim. Er tut das Beste von allem. Dem Dienern die Er wünscht führt Er sie zur Gnade und schenkt Rechtleitung. Er muss nichts. Er ist nicht gezwungen zu etwas. In Sura Fatir Ayat 8 steht sinngemäss "Ist etwa der, dem das Böse seines Tuns verschönt wird, so daß er es als gut ansieht (rechtgeleitet)? Gewiß, Allah läßt in die Irre gehen, wen Er will, und leitet recht, wen Er will. Laß darum deine Seele nicht in Seufzern über sie hinschwinden. Wahrlich, Allah weiß, was sie tun. " das heisst gute und schlechte Dinge erschafft Er mit dem Wollen der Diener. Das Wollen des Dieners wird Ursache und Mittel für die Erschaffung. Wenn die Muslime Glauben und Anbetungen mit ihren eigenem Willen wollen dies will Allah auch und erschafft. Der Kafir will den kufr und der Sünder die Sünde und wenn Er es auch will erschafft Er es. Wenn Er es nicht will kann keiner Kafir oder Sünder werden. Nur mit dem Wünschen des Dieners wird etwas nicht ins Existenz gerufen. Es wird existend wenn Allah es auch will. Allahu teala erschafft die Schlechtigkeiten auch nur Er ist damit nicht zufrieden und liebt sie nicht. Die Guten Dinge will Er und ist zufrieden damit und erschafft es. Nefs und Verstand In der Tefsîr-i Azîzî wird die Erläuterung des (Sirât-i müstekîm) der Sura Fatiha lang erklärt. Eine Kurzfassung dieser : Allah, der Erhabene, hat bei den Tieren zwei Kräfte erschaffen damit sie leben und vermehren können. Die Eine ist die Kraft , welche zur Erlangung der ihrer Bedürfnisse und Dinge die sie gern haben, anzieht erstrebt. Diese Kraft wird "Schehvet" genannt. Die Zweite ist die Kraft ,welche sie vor schädlichen Dinge fernhält und Energie gibt sich zu verteidigen. Diese Kraft wird "Gadab" genannt. Allah, der Erhabene, hat den Tieren Sachen ,die sie brauchen, um zu leben und vermehren überall massenhaft erschaffen und ihnen als Ihsan (Geschenk, Gnade) sehr einfach gemacht ,diese Dinge zu erreichen und zu verwenden. Allah, der Erhabene, hat zwar bei den Menschen auch Schehvet und Gadab erschaffen, aber bei der Erlangung der Dinge die sie bedürfen , bei der Verwendung der Fundsachen und bei der Verteidigung vor den Dingen die fürchten, bekam der Mensch kein Ihsan zur Erleichterung. Nur die sehr notwendige Luft (Sauerstoff) wurde reichlich überall erschaffen und die Zufuhr dessen in die Lungen wurde erleichtert. Das 26 Zweitwichtigste, Wasser, wurde als Ihsan überall ( in vielen Gebieten ) gegeben und das einfache Trinken möglich gemacht. Um andere Nimats (Gaben) zu erlangen und zu verwerten sind die Menschen zur Arbeit gezwungen. Wenn die Menschen nicht arbeiten gelangen sie nicht zu dem so notwendigen Dinge wie Nahrung, Kleidung, Wohnung, Waffen und Medikamente. Ihr Fortleben und Vermehrung würde sich erschweren (wenn nicht unmöglich). Da der Mensch nicht alle diese Dinge alleine bewerkstelligen kann ist er/sie zur gemeinschaftlichem Leben und Arbeitsteilung gezwungen. Damit die Menschen gerne arbeiten hat Allah, der Erhabene, wegen Seiner Barmherzigkeit eine dritte Kraft erschaffen. Dies ist „Nefs-i emmare“ ( ´das befehlende „ich“ ´). Diese Kraft treibt Schehwet und Gadab an. Dieser Nefs (auch Nafs genannt) der Menschen kennt keine Grenzen. Seine Taten (Bestrebungen) sind immer extrem immer schädlich. Beispielsweise wenn ein Tier durstig ist findet es Wasser und trinkt. Nach der Durststillung trinkt es nicht weiter. Beim Menschen lässt Nefs noch weiter trinken auch nach der Durststillung. Ein Rind frisst wenn es hungrig ist auf der Wiese . Nach der Sättigung legt es sich hin und schläft. Beim Menschen geht es so nicht. Er muss Auswahl unter Pflanzen machen, zubereiten, säubern und eventuell kochen. Diese anstrengende erschöpfende Arbeit lässt Nefs gerne durchführen. Bei Nahrungsaufnahme treibt er weiter auch nach der Sättigung zu essen. Aufgrund der unendlichen Barmherzigkeit Allahs wollte Er den Menschen vor dem Unglück verhindern. Gebote und Verbote schickte Allah um den Nefs zu bremsen und von Zustand der „emmare“ ( die extrem, selbstschädigend und übertrieben wirkt) zu retten. Mittels Propheten ( Friede sein Über ihnen alle) gesandte Gebote und Verbote nennt man in ihrer Gesamtheit göttliche Religion oder Islam. Wenn ein Mensch seine Taten dem Islam folgend ausführt geht der Nefs vom zustand „emmare“ ins „mutmainne“ (erfüllt) über. Dann lässt es (Nefs) Schehvet und Gadab stets nützlich arbeiten. [siehe hierzu „Maktubat“ des Imam Rabbani Ahmad Faruk Sirhindi Band 3 ;121.Brief ]. Da Nefs-i emmare Schehvet und Gadab extrem antreibt gefällt es den Menschen dieser zu folgen. Weil der Islam diese Wünsche bremst empfindet es als bitter und schwierig. Deshalb will manch einer sich den islamischen Gesetzen nicht anpassen und will dem Nefs gehorchen und nicht den Glückseligkeit erlangen. Der Nefs-i emmare will ins Unglück ( aus seiner Erschaffung her). Ferner hat Allah aus seiner endlosen Barmherzigkeit zusätzlich eine Kraft erschaffen, welches das Richtige und Falsche, Glück und Unglück, nützlich und schädlich trennt. Diese sehr wertvolle Kraft ist der Verstand. Der sich-nicht-irrende Verstand nennt man Aql-i selim . Der Aql-i selim besitzende folgt nicht dem Nefs (Nefs-i emmare)und hält sich nach dem Islam. Wer nicht auf den Verstand hört folgt dem Nefs. Dem Islam folgende Menschen nennt man Muslime. Damit man Muslim sein kann muss man zuerst glauben (an islamische Glaubensinhalte). Allah, der Erhabene, hat allen Menschen befohlen Iman zu leiten (an den Islam zu bekennen). Von Ihm ausgewählte Menschen hat Er erbarmt und ermöglicht dem Verstand folgend Muslime zu werden (bzw. als Muslime zu leben). Deren Herzen wurden mit Iman erfüllt. [Sura Yunus Ayat 25]. Diese Menschen nennt man „Sabikuun“. Die Propheten , Heilige, Imame der Rechtschulen und alle Mudschtehids sind so „rahmetullahi teala aleyhim ecmain“. Dem Verstand nicht folgende an Allahs Einladung nicht glaubende Menschen lässt Er in deren Zustände, diejenigen jedoch die Er aussucht führt Er sie durch Ihsan (Gnade, Geschenk) in von Ihm bestimmten Zeitpunkt zur Rettung (hidaya) und erfüllt deren Herz mit Iman (Glaube). Von denen die Er in deren zustand lässt, diejenigen die den rechten Weg suchen ( den Sinn im Lebens, Wahrheit, Wirklichkeit) erbarmend verspricht Er dass Er diese zur Rettung führen wird [Sura Ankebut letzter Ayat]. Von den Übrigen, die dieser Suche nicht nachgehen, dem Nefs-i emmare folgend und Menschenleben quälen wird Er sie in der in der Hölle ewig verbrennen. Dies wird von 27 Ihm mitgeteilt. Es gibt Personen die nichts über Islam wissen aber da sie vernünftig sind und den falschen, verfälschten Religionen nicht folgend in Naturwissenschaften , wie Astronomie, Medizin über die Ordnung , Gesetze und über deren Zusammenhänge nachdenkend versuchen sie die Wirklichkeit zu erkennen. Diese Leute haben durch ihren Verstand viele Erkenntnisse des Islam gefunden und lebten (bzw. leben) ähnlich wie die Muslime und waren sich selbst und anderen nützlich. Dass Allah, der Erhabene, wie in Sura Ankebut versprechend islamische Bücher und/oder gebildete Muslime zukommen lassen, steht im Tafsir (Erläuterung des Korans) „Ruh ul beyan“ am Ende des Kapitel sechs . Solch ein glücklicher Mensch erkennt die Existenz des allerschaffenden und schützenden Allahs. Allah sieht, hört und weiss alles. Er ist allmächtig. Dass Er die Menschen wiederauferstehen wird, verhören wird, den Gläubigen (mit Glauben strebenden) im Paradies unendliche Gnaden (nimet) geben wird und den Ungläubigen in der Hölle endlos brennen wird, teil Er uns mit. Das was Er machen will kann Niemand verhindern. Niemand kann sich einmischen. Es gibt kein anderer Rettungsweg und Glück ausserhalb des Befolgens seiner Befehle und den erlangen Seiner Zufriedenheit und Liebe. … Der Islam gebietet nicht, den Zorn( Gadab) und die Wollust ( Schehvet)zu vernichten, sondern beide der Religion gemäß zu gebrauchen. Wie der Reiter das Pferd und der Jäger den Jagdhund nicht vernichtet, sondern züchtet, so ist es mit den Eigenschaften Zorn und Wollust beim Menschen. Nämlich der Zorn und die Wollust gleichen dem Jagdhund und dem Reitpferd. Wie der Jäger und der Reiter mit dem Züchten vom Jagdhund und Reitpferd ihre Ziele erreichen, so kann man mit diesen Eigenschaften die Gaben im Jenseits erlangen. Ohne diese Eigenschaften kann man seine Ziele im Jenseits nicht erreichen. Aber, um diese Eigenschaften benutzen zu können, müssen sie gezüchtet und entsprechend dem Islam gebraucht werden. Wenn sie nicht gezüchtet werden und die Grenzen der Religion überschreiten, führen sie den Menschen zum Unglück. Die asketische Lebensweise hat nicht das Ziel, diese zwei Eigenschaften zu vernichten, sondern zu züchten und innerhalb der Grenzen der Religion zu halten. Und das ist jedem möglich. (Scherefüddîn Ahmed bin Jahya Münirî) Aus den Briefen Imam Rabbani Ahmad Faruk Sirhindis: [..] Werte und barmherziger Herr ! Die Ertragszeit vergeht. Jedes Augenblick lässt unser Leben verkürzen. Es lässt den Todeszeitpunkt näher rücken. Wenn wir heute nicht zu Verstand kommen dann bleibt für morgen nichts als „Ach“ und Reue. In dieses ein paar tagen, wo wir gesund sind müssen wir nach der glanzvollen Schariah ( Islamisches Recht ) leben ! Nur so ist es zu hoffen, dass wir gerettet werden. Das Leben in der Welt ist die Zeit der Arbeit. Die Zeit der Vergnügung und Ausruhe kommt später. Dort wird das gegeben entsprechend der Taten im Diesseits. Die Arbeitszeit mit Vergnügungen verstreichen zu lassen , ist vergleichsweise einem Bauer der die Samen nicht sät und nicht erntet. [..] Imam Rabbani Ahmed Faruk Sirhindi, Maktubat, Band 2 , 89.Brief Dieser Brief ist für Mirza Menu Cehr geschrieben. 28 Allah, der Erhabene, möge gutes Lebenszeit schenken ! Er möge Glückseligkeiten,Gutes, geben, die Schmerzen die sie erlebten vergessen lassen. Mein Kind ! So wie die Wünsche des Nefs in der Jugendzeit den Menschen umfasst genauso ist die ertragsbringende Zeit der Bildung im Wissenschaft und für Ibadat ( Anbetungen ) die Jugend. Das Einhalten der Befehle des Islam in der Jugend, wo mit Schehwet und Asabiyyat (Zorn) umfangen ist viel wertvoller und höher als die selbe Ibadat in der Alterszeit. ( Und wenn dazu noch Hindernisse dazwischen kommt, sie überwindend das Ibadat ausführen verursacht einen sehr grossen Verdienst, das nur Allah weiss ). Denn im Angesicht der Hindernisse, die Schwierigkeiten und Probleme der Ibadatausführung erhöhen den Ruhm (Schan) und Ehre (Scheref) des Ibadats ins Himmel leicht auszuführende Ibadat, ohne Hindernisse bleiben unten. Deshalb sind die Grossen der Menschen ( hier : die Propheten) noch höher als die Hohen der Engel geworden. Denn der Mensch macht Ibadat unter Hindernissen. Die Engel gehorchen den befehlen ohne Hindernissen. In Kriegszeiten wird der Soldat wertvoller und ein kleiner Dienst im Krieg wird wertvoller als grosse Anstrengungen im Friedenszeit. Die Jugendwünsche sind Dinge welches die Feinde Allahs ,dem Erhabenen, Nefs und Scheytan ( Teufel ) mögen. Dinge die dem Islam konform sind, sind Dinge welches der erhabene Allah gefallen. Die Feinde Allahs beglücken und alle Nimet ( Gnaden, Geschenke ) gebende, dem wirklichen Eigentümer in Gadab ( Zorn ) bringen, ist keine Tat der klugen und intelligenten Menschen. Allah, der Erhabene, möge uns allen dem verstand passend Tätigkeiten vollbringen und uns schützen vor das Hereinfallen in Worte und Schriften der Religionsfeinde, und vor Nefs und Scheytan. Imam Rabbani Ahmed Faruk Sirhindi, Maktubat, Band 3 , 35.Brief Brief des Kalifen Omar bin Abdulaziz Der Gouveneur von Chorasan ( Nord-westen des heutigen Irans) schrieb an den Kalifen Omar bin Abdulaziz , worin er fragte : „ Das Volk von Chorasan ist moralisch, ethisch und sittlich verfallen. Wenn sie befehlen, erlauben, kann ich dieses Volk mit Peitsche (Zwang) in kurzer Zeit erziehen.“ Das Antwort Omar bin Abdulaziz war wie folgt : „Ich hab dein Brief erhalten. Du schreibst das Volk von Chorasan sei moralisch ethisch verfallen und nur durch Peitsche soll sie zur rechten Weg gebracht werden. Folgendes drücke ich fest aus: Diese Lösung das Volk zu erziehen ist sehr falsch. Das Einzige was sie ins rechte Weg bringen könnte ist das islamische Ahlak (Moral, Ethik). Erzähl denen geduldig vom islamischen Ahlak, lebe es selbst aus und praktiziere den islamischen Gerechtigkeit und mische dich ansonsten dazu nicht ein. Aus der Zeitung „Türkiye“ 4.Dezember 1997 [ Unser Prophet sagte kurze Zeit vor seinem Tod zu seinem Gefährtem Bilal, dem Abessinier : „O Bilal! Teile meiner Ummah (Gemeinschaft) mein guter Rat mit: Wenn sie Erfolg haben möchten sollen sie achten, dass sie drei Dinge einhalten: 1. Einigkeit und Zusammanhalt 2. Gradlinigkeit/Aufrichtigkeit (Gegenteil von Lüge und sich verstellen) 3. Sie sollen ihre Ziele gut festsetzen.“ (d.h. für Allah) ] 29 Sechs Regeln Sinnûn-i Misrî, (gest. 245 n.Hedschra ,in Ägypten) sagt: “Wer sich übersatt isst, in dessen Herz kann keine Weisheit sein. Wie glücklich, wer keine Sünde begeht. Das ist dadurch möglich, dass man nicht viel isst. Indem der Mensch seine Andacht hält, nähert er sich ALLAH, dem Erhabenen. Die Zeichen, dass man sich nicht vor ALLAH, dem Erhabenen, fürchtet, sind: 1) eine schwache Absicht zu haben, 2) hochmütig zu sein, 3) nicht an den Tod zu denken und sondern nach den Begierden (Nefs) zu folgen, 4) das Wohlgefallen ALLAHs, des Erhabenen, zu verlassen und den Wunsch der Geschöpfe zu erfüllen, 5) die erforderlichen Vorschriften zu verlassen und, religiöse Abweichung durchzuführen, 6) seine Sünden als wenig zu betrachten. Wie glücklich, wer frei von diesen sechs Dingen ist! Unser heiliger Prophet (Friede sei mit ihn) hat gebietet: (Kritisiere jemanden nicht, der niedriger als du bei der Religion ist. Sonst benimmst du dich stolz und wirst vernichtet. Nehme dir als Beispiel den Zustand dessen, der vorzüglicher als du bei der Religion ist. Beneide keinen Reichen um seinen Reichtum, sonst heißt es, das von ALLAH, dem Erhabenen, bestimmte Los abzulehnen. Nehme Dir als warnendes Beispiel den Zustand dessen, der sein Brot schwer verdient, so dankst Du für die Gaben des Erhabenen). (aus dem Buch : Islamische Sitte) Nasihat (Nasihat ist das islamische "Predigt" in Worten oder Schrift ein islamisches Thema den Menschen nahebringen das „Amr al maruf nehiy al munker“) Die drei Bedingungen für Nasihat (guter Rat geben über Islam geben, Predigt, Amr al maruf nehiy al munker): 1- Mit der Absicht das Gebot des erhabenen Allah mitzuteilen (und nicht für Güter, nicht aus Scheinheiligkeit, Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung und Stellungen) 2-Zu wissen wo die Quelle sind von dem worüber man berichtet 3- Schwierigkeiten , die durch Nasihat entstehen geduldig ertragen können. Einige Regeln beim Nasihat : Bei Gefahr Fitna zu verursachen Nasihat unterlassen ist erlaubt sogar verdienstlich. Das Gute gebieten per körperlicher Zwang (z.B durch Gerichte, Polizei, Armee...)ist Sache der islamischen Regierung (falls es existiert). Mit Schrift und Wort ist Nasihat Aufgabe der Gelehrten. Bei grundlegenden Dingen oder wenn man die Schriften/Worte der Gelehrten korrekt weitergibt können auch Muslime 30 Nasihat ausüben. Menschen die verhöhnen und veralbern und schädigen denen macht man kein Nasihat ! Nasihat sollte allgemein sein ohne dass man speziell einem ins Gesicht es tut (direkt einem gegenüber). Streitgespräche sind nicht erlaubt. [„Gegenseitig trotzend hin und her streiten ist eine unheilbare Krankheit. Der fromme Mensch soll sich möglichst davon fernhalten. Er soll den Hass bei Seite lassen. Allen Geschöpfen soll er mit dem Augen der Barmherzigkeit ansehen... Und er soll wissen, dass durch Trotz und Beharrlichkeit beim anderen Beharrlichkeit hervorruft, ist absolut schuldig, dass er dem Festhalten am Irrweg (des anderen) unterstützt. Im Jenseits wird er verantwortlich sein für dieses Verhalten“ so Imam Ghazali in „itikad fil iktisad“ .] Das heisst mit trotzigen und unverständigen Menschen macht man nicht Nasihat mit Worten sondern mit Vorleben und Bittgebeten für ihn/sie. Bemerkung zu "Fitna" : Aus dem Rechtswerk „Hadika“ des Gelehrten Muhammed Hadimi steht dass Fitna wie folgt beschrieben wird : Zwietracht verursachen, Muslime/Menschen bedrängen, Sie ins Schaden und Sünden treiben, die Menschen gegen Regierungen hetzen. Auch dem ungerechten Regierung ist Treue halten ist Pflicht. Es heisst in einem Hadith-i scherif (Wort des ehrenwerten Propheten) "Der Erwecker des Fitna sei verflucht ! ". Fitna verursachen ist haram (verboten) und ist schlimmer als Mord. In den Hadithen steht man solle in Fitna-Zeiten wie Habil/Abel sein. Muhammed Hadimi “rahmetullahi teâlâ aleyh”: Muhammed bin Mustafa, geb. in Hadim des Provinzes Konya in Anatolien. 1176 / 1762 ebenda gest. Rechtsgelehrter in Hanafi-Rechtsschule. Die Menschen nicht kränken “Das wertvollste Amal (religiöse Handlung) ist Niemand kränken durch Zunge (Wort) und Händen (Tat) .” [Wort des Propheten bei Sammlung des Imam Tabarani] Im Kuran al karim lautet ein Ayat-i kerime „Ruf zum Weg zu dein Schöpfer mit Hikmet (Weisheit) und schönen Ermahnungen!“ Die guten und schönen Dinge sind den Unwissenden in schönster Art und Weise zu lehren. Der Zekat (Armenabgabe) des Wissenschaftes wird dadurch abgegeben indem die Unwissenden belehrt werden. Der das Gute gebietet muss das Gute was er einem nahelegt es selbst tun und das Schlechte wovon er berichtet selbst fernbleiben ! Sonst hat sein Wort keine Wirkung. Im Kuran al karim wird berichtet „den Menschen befiehlt ihr Gutes und selbst vergisst ihr es ?“ Allahu teala liess Hz.Isa (Jesus) wissen „Predige zunächst dir selbst; wenn du den Predigt einhälst dann predige es den anderen ! Wenn du es nicht tust so schäme dich vor Mir !“ Somit muss der, der das Gute gebietet, mit Wissen Amal (religiöse Handlungen) ausführen. 31 Die Fehler einer Person – auch um das Gute zu gebieten- sollte man nicht vor anderen blosslegen. Umgekehrt die Fehler sind zu verheimlichen. Im Hadith-i scherif wird mitgeteilt: „Wer ein Fehler des Freundes zudeckt dem wird Allah teala im Jenseits sein Fehler zudecken. Wer das Fehler des Freundes der Öffentlichkeit aufdeckt , dem wird Allahu teala auch sein Fehler aufdecken.“ Wenn wir jemanden predigend die Fehler zur Sprache bringen sagen wir aus „Du bist ungebildet, du hast keine Ahnung“. Somit kränken wir ihn. Der ehrwürdige Imam-i Rabbani „Hütet euch sehr vor Kränkungen ! Es gibt nach Kufr keine grössere Sünde als die Kränkung eines Herzens.“ In Hadith-i scherifs heisst es „ Ein Muslim kränken, sein Herz brechen, ist eine grössere Sünde als die Kaaba siebzigmal zu zerstören.“ „Der schlechteste Mensch ist der der die Menschen schädigt , sie kränkt.“ Um das Gute zu gebieten sind drei Bedingungen erforderlich : Ilim (Wissenschaft), Amal und Ihlas (reine Absicht) Ilim: Zu wissen wo die Belege in den islamischen Werken sich befinden und sie wissen. Wissen dass man geduldig sein muss. Wie will der der Lücken hat in der Bildung und nicht weiss wie man Wissen weitervermittelt, wie kann diese Person das Richtige den anderen lehren ? Und wenn er dazu noch keine Erfahrung hat macht er viele Fehler, schädigt mehr als dass er nützt. Verstand: Wenn jemand geringen Verstand hat und unfähig ist die Überlieferung zu verstehen der hat dann auch lückenreiches Wissen. Der Dumme schädigt mit der Annahme er diene seiner Religion. Wer die zwischenmenschlichen und sozialen Umgangsformen nicht kennt , nicht sanft redet und nicht weiss wie man mit Menschen klarkommt der wird Ursache für Fitna. Der Vernünftige spricht in sanften Tönen. Wer hart und grob redet der wird Ursache zur Fitna. Sanfte Worte und barmherzige Umgang ist ein Muss. Ein Prediger hatte eine scharfe Predigt an den Kalifen Mamun gehalten mit dem Gedanken dass die Predigt gegenüber dem ungerechten Herrscher Djihad ist. Der Kalif sagte „O Prediger ! als Allah der Erhabene einen, der besser war als du, zu jemanden geschickt hatte, der noch schlimmer war als ich , über ihn wurde gesagt „ er sprach sanft.“ “ Der Prediger: „Wer ist der der besser ist als ich und der der schlechter war als du“? Der Kalif antwortete „Pharao war schlimmer als ich und Hz.Musa war besser als du.“ Allah teala befahl Hz. Musa gegenüber Pharao sanft zu reden. Scheich Ahmed Yesewi (11.Jh) pflegte zu sagen "Brich Niemandem das Herz auch die eines Nicht-Muslims." Ihlas: wenn ihlas nicht vorliegt wenn man weltliche Ziele und Absichten zu erreichen handelt, so hat dies nichts Gutes. Im allgemeinen bricht der Hochmütige die Herzen. Zu diesem Thema sagt der Dichter Yunus Emre (13.Jh): Mit Demut komme der Ritterliche Vom Stufen gestossen wird der Herabblickende. 32 Wer in Höhen wandelt driftet ab vom Weg Am Gesicht dringt was er innen hat. Ein Weissbärtiger weiss nicht den Zustand, er Gehe nicht umsonst pilgern wenn er Herz bricht (dort). Das Herz ist Thron des Schöpfers, Er sieht den Herz Er Unglückliche beider Welten ist der Herzensbrecher. Die Reue Es gibt zwei Arten von Reuen: Erstens: Zu bereuen, das man gesündigt hat, indem man die Rechte ALLAHs, des Erhabenen, nicht beachtete. Solche Sünden sind, die unentbehrlichen und nötigen Verpflichtungen nicht zu erfüllen und die Verbote ALLAHs, des Erhabenen, überzutreten. Zum Beispiel: Nichtverrichten der Gebete und Nichtzahlen der Armensteuer sind derartige Sünden. ALLAH, der Erhabene, vergibt den Gläubigen, die diese Sünden begangen haben, wenn sie es aufrichtig bereuen. Dazu lautet der 8. Vers der Sure Tahrîm (Das Verbot) sinngemäß: “O Gläubige, kehrt mit aufrichtiger Reue zu ALLAH zurück.” Das heißt: bereut eure Sünden und verspricht, keine Sünden mehr zu begehen, bis ihr stirbt. Der 222. heilige Vers der Sure Bekara (Die Kuh) besagt: “ALLAH liebt die sich Bekehrenden und liebt die sich Reinigenden.” Von solchen Freudenbotschaften im heiligen Koran und folgenden heiligen Hadith versteht man, daß diejenigen, die Sünden begangen und es bereut haben, in die Gnade ALLAHs, des Erhabenen, eingehen werden: “Wer seine Sünde bereut, wird wie einer, der keine Sünde begangen hat.” Zweitens: Zu bereuen, das man gesündigt hat, indem man die Menschen- bzw. Tierrechte nicht beachtete. So sind Rauben, Ungerechtigkeit und üble Nachrede. Solche Sünder [, wenn sie nicht gegenüber den Rechtsinhabern ihre Schulden beglichen haben] werden am Tage des Jüngsten Gericht keine himmlische Gnade finden und bestraft werden, solange die Rechtsinhaber mit ihnen zufrieden sind. Sie werden gemäß ihren Sünden gequält und dann ins Paradies geführt werden, weil sie gläubig sind. Oder ALLAH, der Allerbarmer wird die Rechtsinhaber so belohnen, daß sie mit ihnen zufrieden sein werden. Sie werden nämlich mit der Zustimmung der Rechtsinhaber vergeben. ALLAH, der Erhabene wird billigen, daß man Fürbitte für sie einlegt. Der Islam 33 berichtet offenkundig, daß ALLAH, der Erhabene, keinen Partner, keinen Vertreter hat und ohne Gleichen ist. An die Verse im heiligen Koran, die Freudenbotschaft berichten, glaubend, erwarten die Moslems zwischen Befürchtung und Hoffnung unendliche Gaben ALLAHs, des Erhabenen. Wer ein Gebot oder Verbot Allahs geringschätzt wird ungläubig. (Wer ein Verbot tut mit dem Bewusstsein, dass er die Tat bereuenswert findet und wobei er den Verbot (Sünde) nicht leugnet, bleibt er weiterhin Muslim, wenn auch ein sündiger). Durch Unachtsamkeit kann man sein Iman (Glauben) verlieren. Auch wenn man den Auslöser des Kufr (Unglaubens) nicht weiss, wer jeden Tag „Estagfirullach“ sagt („Allah vergib mir“) dem wird sicherlich vergeben. Die Absicht dabei muss sein „O mein Schöpfer ! Falls ich wissentlich oder unwissentlich eine tat oder Ausdruck gemacht habe die zur Kufr geführt hat, das bereue ich. Vergib mir !“ Dieses Wissen und es einzuhalten ist für die Muslime extrem wichtig. Imam Rabbani Ahmed Faruk Sirhindi - Allahs Wohlgefallen mit ihm- (gest.1624) in "Maktubat": · Reue (tewbe) ist fard-i ayn (Pflicht für jedem Muslim) . (Band2/Brief66) · Wenn Reue direkt nach der Sünde innerhalb drei Stunden gemacht wird so wird die Sünde nicht aufgezeichnet. 5/110 · Das Tor der Reue ist offen. Der erhabene Allah ist gnädig und barmherzig. Niemand ist ohne Fehler. Seid hoffungsvoll. 5/12 · Dschafer bin Sinan sagt : „Die Reue unterlassen bei einer Sünde ist schlimmer als die Tat der Sünde“. 5/110 Zitate "Brich Niemandem das Herz auch die eines Nicht-Muslims." Scheich Ahmed Yesewi 11.Jh "Wer sein Zorn beherrscht obwohl er wütend ist den liebt Allah teala sehr." Hadith-i sherif "Verstand ist der grösste Gabe und das höchste Ehre im Dies und Jenseits" Hazreti Ali 7.Jh "Den Mensch reicht wenig Güter aus aber viel Güter reicht ihm nicht aus." Imam Ahmed bin Hanbal 9.Jh "Hütet euch vor schlechten Verhaltensweisen wie ihr vor Sünden euch hütet." Ebu Bekir Verrak "Die Liebe zu Allah ist Etwas was die Grundlage aller guten und hohen Dinge ist." Abdusselam bin Meshish Haseni "Verheimlicht eure guten Taten wie ihr eure schlechten taten verheimlicht." Rabia-i Addviyye 8.Jh "Ehrt die Gelehrten meiner Ummah! Sie sind die Sterne der Erde." Hadith-i sherif "An den Tod denken löscht das Feuer des Giers." Imam Ghazali (gest.1111) "Das beste Geschenk für den Gast ist freundliches Gesicht und süsse Worte." Imam Evzai 8.Jh "Wenn das Volk gut ist wird er Regent gut, wenn das Volk schlecht ist der Regent wird ebenso." Kab ul Ahbar 7.Jh "Frohe Botschaft für die die um ihre eigenen Fehler sich kümmern und keine Zeit finden die Fehler der anderen zu forschen." Hadith-i sherif 34 "Wer kein Mitleid mit sich selbst hat der hat gar kein Mitleid mit andern." Süfyan-i sewri 9.Jh "Ohne feine Umgangsformen lernend kann man kein Wissenschaft erlernen." Süfyan-i sewri 9.Jh "Willst du andere bessern so bessere dich zunächst." Hazreti Omar 7.Jh "Der Mensch ist Richter über die Worte die er noch nicht ausgesprochen hat und Gefangener seiner Worte nachdem er es ausgesprochen hat." Hazreti Ali 7.Jh "Das Wissen von dem der nicht daran handelt ist nicht vertrauungswürdig." Imam Zuhri Von allem üblen Dingen bleibt man fern wenn man sein Zunge hütet." Hazreti Ali 7.Jh "Wer Allah teala liebt liebt auch das was Er liebt" Süfyan bin Uyeyne "Gute Nachbarschaft ist nicht nur den Nachbarn nicht zu quälen sondern die Qualen von ihm auszuhalten." Hasen-i Basri 8.Jh "Das du die Menschen niedrig und minderwertig siehst ist einee Krankheit die nicht heilbar ist." Ebu Bekr el-Bataihi "Grüsst euch gegenseitig! Bietet euch Essen an ! Achtet auf die Rechte der Verwandteen! Weenn alle nachts schlafen betet (rituelles Gebet) ! Dies einhaltend geht ihr wohl ins Paradies!" Hadith-i sherif "Die Schönheit des Menschen liegt in der Schönheit seiner Worte. Die Vollkommenheit ist den richtigen taten." Ebu Jafer bin Sinan "Die Schönheit des Iman und dessen Feinheiten müssen wir zum Ausdruck bringen. Wie sollen wir das machen ? Zuerst müssen diese bei uns zur Sicht und Zustande kommen. Wir dürfen nicht lügen. Diebstahl und Trickserei sollen wir unterlassen. Unsere Worte einhalten. Nach der islamischen Moral leben. Üble Nachrede unterlassen. Die Herzen der Menschen nicht brechen. Freundliches Gesicht müssen wir haben. Unsere Familien nicht ins Traurigkeit stürzen. Die Menschen müssen nach uns sehnen. Eigentlich heisst ein Muslim sein ein Mensch zu sein, nach dem man sich sehnt. Jeder muss sagen können "Ach würde ich ihn sehen und seine Worte lauschen." Wenn wir so werden, dann brauchen wir nichts zu erzählen. Die Menschen verstehen uns dann. Jeder erkennt dann was das Richtige und das falsche (im Leben) ist. Das Muslimsein finden sie dann anziehend. Aber wenn ihr nicht gutes Beispiel werdet auch wenn ihr Universalgelehrte wäret und die schönsten Worte der Weisheiten und Wissen benützen würdet und wenn ihr dabei im schlechten Zustand seid, dann schadet ihr den Menschen. Ihr schadet dann auch dem Islam." "Willst du andere verbessern verbessere zuerst dich selbst" Die Sufis 35 Die Sufis sagten, dass es notwendig ist nicht nur Gebote und Verbote des Propheten (Friede sei mit Ihm) sondern auch alle seinen Gewohnheiten und moralischen Prinzipien zu beachten, um wahrer Moslem zu sein und richtig verstehen zu können, was im heiligen Koran steht. Dafür ist folgendes erforderlich: 1) Armut (fakr): Dessen bewusst zu sein , dass man bei jeder Tat, für jedes Ding ALLAH den Erhabenen benötigt. Niemand und Nichts kann irgendwie Dinge erschaffen. Nur dient alles als Mittel für die Erschaffung von ALLAH dem Erhabenen. 2) Asketische Frömmigkeit und Frömmigkeit ( Zühd und Taqwa ) : Bei jeder Angelegenheit das auszuführen, was der Islam vorschreibt [sich in jedem Tun, in jeder Handlung nach den Vorschriften des Islam zu richten], arbeiten, wobei man alle Bestimmungen der islamischen Religion beachtet, Wohltat erweisen [Gutes tun], seine Freizeit mit Gottesdienst verbringen. Das Wort „ Sufi “ wird heute als „Sofu“ ausgesprochen und für fromme Menschen verwendet. 3) Gedenken, Schweigen und Rezitieren ( Tafakkur, Schweigen , Zikr ): Stets an die Geschöpfe und die Gnaden ALLAH des Erhabenen denken, niemals nutzlos reden, sich nicht in die Angelegenheit von anderen einmischen, mit keinem streiten, so wenig wie möglich reden und andauernd den Namen ALLAHs wiederholen. 4) Zustand und Ehrenstelle ( Hal und Maqâm ):bedeutet durch das Licht das im Herzen erscheint den Rang seiner gereinigten Seele wahrnehmen zu können und wissen was einen zusteht. Der erste berühmte Mystiker , Gelehrte des Tasawwuf ( Sufismus ) ist Hasan al Basri (Friede sei mit ihm) (gest. 727 n. Chr.)... ...nach dem Glauben der Gelehrten des Tasawwuf, ist die wirkliche Existenz (Wesen) nur Allah, der Erhabene. Allah, der Erhabene ist die absolute Existenz, die absolute Güte und die absolute Schönheit. Er war ein verborgener Schatz und wollte Sein Selbst bekannt machen. Das ist die Ursache dafür, dass ER das Weltall und allen Wesen darauf erschaffen hat. Aber Er ist in keinem Geschöpf. Kein Mensch kann die Eigenschaft der Gottheit begreifen. Er hat die Eigenschaften des Menschen ähnlich Seinen eigenen Eigenschaften erschaffen. Aber diese Ähnlichkeit ist sehr gering, so, dass die Eigenschaften, die der Mensch besitzt, im Vergleich zu Allahs Eigenschaften erst einen Tropfen Wasser aus dem Ozean bedeuten könnte. Das Ziel des Tasawwuf ist "himmlische Erkenntnisse" (marifât-i ilâhiyye) zu erreichen, das heisst, die Eigenschaften ALLAH des Erhabenen zu kennen. Es ist unmöglich, für den Menschen, Seine Persönlichkeit zu kennen. Der Prophet (Friede sei mit Ihm) sagte: „Denk nicht über ALLAHs Persönlichkeit nach. Denkt an die Segen, die von Ihm kommen!“ , das heisst man braucht an Seine eigene Persönlichkeit nicht zu denken, sondern an Seine Attribute und an die Segen, die Er den Menschen gab und gibt. Einmal sagte er auch: „Wenn man daran denkt, wie ALLAH ist, ist alles, was einem darüber in den Sinn kommt, nicht ALLAH.“ Die Kapazität des menschlichen Verstandes ist beschränkt. 36 Alles, was ausserhalb der Grenze der menschlichen Verstandes steht, kann nicht begriffen werden. Kein menschlicher Verstand und kein Gedanke kann verborgene Einzelheiten und Ursachen über Kenntnisse der Religion ( dem Islam ) verstehen (Anmerkung: die Nichtverborgenen kann man verstehen oder Teilsverborgene teils) Der Autor des Buches „Hadarat-ül kuds“ (Bedreddin Serhendi) schreibt in der neunundneunzigster Seite :“ Ich studierte unter Imam Rabbani die Bücher Buchari ( Hadithsammlung) , Mischkat ( Hadithe), Hidaye ( Rechtsbuch der Hanafi-Rechtschule) und Scherch-i Mewakif ( Buch über die Glaubenslehren des Islam ). Er förderte die Jungendlichen zum Studium der Wissenschaften. Er pflegte zu sagen :„ Zuerst Wissenschaft dann Tarikat (Weg des Tasawwuf,Sufitum)“. Als er sah ,dass ich mich vom Wissenschaft fernbliebt und dass ich Tarikat genoss, hatte er Erbarmen und sagte : „Lies Bücher ! Lerne Wissenschaft ! Ein unwissender Sufi wird zum Spielzeug des Satans“. Er sagte : “Rütbetül-ilmi a´ler rüteb“ das heisst : Der höchste Rang ist der Rang der Wissenschaft ( Ilim )“. Ahmed ibn Kemal Effendi, der große Gelehrte, der Scheich-ül-Islam, Friede sei mit ihm, im Osmanischen Reich erklärte: “Was der Scheich und sein Schüler zuerst tun sollten, ist, der islamischen Gesetzgebung zufolgen. Das islamische Religionsgesetz bedeutet im allgemeinen alles, was von ALLAH, dem Erhabenen, geboten und verboten ist. Der Prophet (Friede sei mit ihm) teilte mit: “Ihr sollt denjenigen für einen Zauberer, einen Lügner und einen falschen Führer halten, der die Menschen auf den falschen Weg leitet und der sich der islamischen Gesetzgebung zuwider verhält. Auch wenn ihr ihn in der Luft fliegen, auf dem Meer gehen oder in den Mund Feuer nehmen und schlucken sieht.” In seinem Buch über Sufitu) “Erriyâdü’l-Tasawwufiyya” beschreibt Seyyid Abdülhakim Arwasi die Thesophie(Sufismus) als “sich von menschlichen Eigenschaften befreien, mit engelhaften Eigenschaften schmücken und sich die göttliche Tugend aneignen.” Ebu Muhammed Dscheriri sagt: “Sufismus heißt, sich mit guten Eigenschaften schmücken und alle schlechten Eigenschaften zu verlassen.” Ebu Muhammed Dschariri Ahmed ibni Muhammed ibni Hussejn, gestorben 311 (923 n.Chr.), war einer der größten Schüler von Dschunaid al-Bagdad "Die Schönheit des Iman und dessen Feinheiten müssen wir zum Ausdruck bringen. Wie sollen wir das machen? Zuerst müssen diese bei uns zur Sicht und Zustande kommen. Wir dürfen nicht lügen. Diebstahl und Trickserei sollen wir unterlassen. Unsere Worte einhalten. Nach der islamischen Moral leben. Üble Nachrede unterlassen. Die Herzen der Menschen nicht brechen. Freundliches Gesicht müssen wir haben. Unsere Familien nicht ins Traurigkeit stürzen. Die Menschen müssen nach uns sehnen. Eigentlich heisst ein Muslim sein ein Mensch zu sein, nach dem man sich sehnt. Jeder muss sagen können "Ach würde ich ihn sehen und seine Worte lauschen." Wenn wir so werden, dann brauchen wir nichts zu erzählen. Die Menschen verstehen uns dann. Jeder erkennt dann was das Richtige und das falsche (im Leben) ist. Das Muslimsein finden sie dann anziehend. Aber wenn ihr nicht gutes Beispiel werdet auch wenn ihr Universalgelehrte wäret und die schönsten Worte der Weisheiten und Wissen benützen würdet und wenn ihr dabei im schlechten Zustand seid, dann schadet ihr den Menschen. Ihr schadet dann auch dem Islam." "Willst du andere verbessern verbessere zuerst dich selbst" 37 Die Tariqas Dass die Tariqas (wörtlich:"Weg" , Tasawwuf-orden bzw. -schule) verschiedene Namen haben heisst nicht, dass sie unterschiedlich sind. Die Schüler der Walis (echte Sufis) haben um sich benennen zu können und ihren Scheich loben zu können haben sie seinen Namen gegeben. Die Tariqas sind hauptsächlich zwei : Dhikr-i hafi (leises rezietieren/Erinnern Allahs Namen z.B "Allah" oder die Formel "Laa ilaahe ilallaah". Es ist allgemein bekannt dass Dhikr im Islam erlaubt und verdienstlich ist.Dhikr geschieht mit Herz und Zunge ) und Dhikr-i cehri (lautes Dhikr). Das Erste geht auf Hazreti Ebu Bekir (Allahs Wohlgefallen auf ihn) (Erster Kalif und ranghöchster Gefährter) wie Tayfuriyye, Yesewiyye, Medariyye, ursprüngliche Bektaschiyye, Ahrariyye, Ahmediyye-i mudscheddidiyye und Halidiyye. Dikr-i cehri kam über die zwölf (sunnitischen) Imame von Hazreti Ali (Allahs Wohlgefallen auf ihn) (vierter Kalif und einer der grössten Gefährten). Vom Imam Ali Reza (achter Imam) hat dies Ma´ruf Kerhi gelernt und Über Cuneyd Bagdadi über verschiedene Schüler in verschiedene Äste übergegangen : Über Imam Ebu Bekir Schibli zu Kadiri und Schazili, Sa´di und Rifa´i - Orden Über Ebu Ali Robdari über Ahmad Ghazali und Diya-üddin Ebu Nedschib Suhrewerdi zu Kübrewiyye Über Mimschad Dineweri widerum Ebu Nedschib Suhrewerdi Über Hazreti Ali über Hasen-i Basri zu Edhemiyye davon Tschitiyye (oder Chistiyye) Aus Rifaiyye entwickelte sich Bedewiyye. Von Suhrewerdi über Rüknüddin Muhammed Sedschahi zu Schems-i Tebrizi und Rükneddin Ibrahim-i zahid. Vom ersteren kam Mewlewiyye zustande . Vom zweiterem 1. Bayramiyye und davon Dschelwetiyye 2. Halwetiyye ( daraus entwickelte sich Tidschaniyye) und Zeyniyye. Imam Ghazali schreibt im dritten Teil seines Buches Kimja-i Seadet (Das Elixier zur Glückseligkeit): "Wer ehrlich arbeitet, um sich, seine Kinder und Frau zu ernähren, der hat den Verdienst des Glaubenskampfes. Eines Morgens saß der ehrwürdige Prophet mit seinen Gefährten zusammen. Ein starker Junge ging in dem Moment dort vorbei. Einer sagte: “Schade, dass er Ihnen für das Wohlgefallen Allahs’s des Erhabenen, nicht zuhört und vorbeigeht.” Der ehrwürdige Prophet aber erwiderte: "Sag nicht so! Wenn er geht, um seine Bedürfnisse und die Bedürfnisse seiner Eltern, Kinder und Frau zu befriedigen, ist er auf dem Weg Allah’s, des Erhabenen. Aber wenn er die Absicht hat, reich zu sein, um sich stolz zu benehmen, ist er auf dem Weg zur Hölle". Mit einer ehrwürdigen Hadith wurde berichtet: "Der rechtschaffene Kaufmann wird am Tage der Auferstehung mit treuen Dienern und Märtyrern zusammen sein". Und einmal hatte der ehrwürdige Prophet gemeldet: "Allah der Erhabene, liebt den Gläubigen, der eine Kunst besitzt." Wenn du ein Kind siehst, denke daran: “Dieses hat keine Sünde und ich habe welche. Also ist dieses Kind vorzüglicher als ich! Siehst du einen älteren Gläubigen, so denke daran: Dieser hat mehr Gebet verrichtet, als ich. So ist er vorzüglicher als ich! Siehst du einen gläubigen Gelehrten, denke daran: Ich bin unwissend und dieser ist ein Gelehrter. Darum ist er vorzüglicher als ich! Wenn du einen Unwissenden sieht, denke daran: 38 Dieser begeht Sünde, ohne es zu wissen. Aber ich begehe sie bewußt. Deswegen ist er vorzüglicher als ich! Siehst du einen Ungläubigen, so denke daran: Es ist möglich, dass er als gläubig stirbt. Es ist aber nicht bestimmt, ob ich im Glauben sterbe. Er ist also vorzüglicher als ich! Wenn du Gläubige nicht verachtest und dich nicht gegen sie stolz benimmst, erreichst du hohe Ehrenstellen bei Allah, dem Erhabenen. (Imam Ghazali) [Ali Muzeyyen (9.Jh.) war ein grosser Sufi in den Zirkeln des Grossen Djunaid al Bagdadi, der als Sayyid der Sufis gilt. Ein Zitat von ihm: "Wer auf dem Weg Allahs mit seinem Nafs (Selbst-Ego)gehen will hat schon im ersten Schritt fehler begangen. Derjenige, der sein Nafs entsagt und mit Ihlas (reinster Absicht) um Allahs Wohlgefallen erreichen sich auf dem Weg begibt, den wird Allah der Erhabene ihm Wegführer bekannt machen, der ihn zu Sich (Allah) führen wird." ] Das Adab (feine Umgangs und Verhaltensformen) Seine eigene Grenzen nicht kennen, die ihm vorgegebenen Grenzlinien übertreten ist Adab-losigkeit (das Verletzen oder Übertreten der feinen islamischen Verhaltensweisen). Die grossen Religionsgelehrten beschreiben Adab als „das Einhalten der Grenzen und Normen. Das grösste Adab ist das Einhalten des göttlichen Grenzlinien und zwar die göttlichen Geboten und Normen.“ Der Weg der Propheten und auf deren Weg gehende die Grossen der Religion sind vom Kopf bis Fuss von Anfang bis Ende in Adab. Islam ist die Religion des Adab und des Demuts. Der Unwissende ist meist hochmütig sieht sich als ein Gelehrter. Ein Gelehrter (Alim) jedoch ist demütig. Der Demütige wird von Allahu teala erhöht. „Die Ehre des Menschen ist mit Ilim (Wissen,Weisheit) und Adab und nicht mit Gütern und Abstammung.“ heisst es in der islamischen Literatur. Von Schams-i Tebrizi, dem Lehrer des Mewlana Jelaleddin Rumi, ist überliefert : „ Hat der Mensch kein Adab ist er kein Mensch. Der Mensch und Tier unterscheiden sich durch Adab.“ Der abbasidische Kalif Abu Jafer Mansur und Imam Malik befanden sich im lichtvollen Medina in der Moschee des gesandten Allahs . Als der Kalif seine Stimme dort erhob sagte Imam Malik bin Enes: „O Herrscher der Muslime ! Erhebe nicht deine Stimme in dieser Moschee, denn Allahu teala teilt im Kuran (Sure Hujurat Ayat 2 ) mit „O ihr mit Iman (islamischem Glauben) geehrten ! Euer Sprechen sei nicht lauter als die des Propheten. Die, die ihm gegenüber respektlos handelnden deren Anbetungen gehen zunichte.“ Hier hat Allahu teala ein Volk erzogen. Die Ehrerweisung zu Propheten nach seinem Tod soll nicht anders sein als zu seiner Lebzeit. 39 Der Gelehrter Ibni Ata erläutert: Nefs (Ego) ist von seiner Erschaffung her ohne Adab, obwohl der Mensch aufgefordert ist den Adab einzuhalten. Die Natur des Nefs ist Opposition. Die Aufgabe des Dieners ist Sich-Bemühen die schlechten Wünsche des Nefs nicht nachzugehen. Aziz Mahmud Hüdayi sagte zu einigen seiner engen Vertrauten: „O Sohn ! Wenn du bei einem Zusammenkunft (Versammlung) bist rede wenig. Gib nicht Antworten zu Dingen, die man dir nicht gefragt hat. Falls die Leute dir etwas fragen, worauf du nicht die Lösung kennst sag dann, dass du es nicht weissts. Zu dem was man nicht weiss „Ich weiss es nicht“ zu sagen ist die halbe Gelehrsamkeit. Falls du die Antwort kennst halte dich kurz. Schweife nicht umher. Frage nicht in der Menge um zu prüfen. Führ keine Streitgespräche und Diskussionen (dagegen sind Lehrgespräche erlaubt). Mit Hochmut setzte nicht aufs höchste Platz. Halte dich stets am Adab. Adab-losigkeit ist zu jederzeit an jedem Ort verboten und lieblos. Ein jedes Ort hat seine speziellen Adabs. Wenn etwas dich hindert auf dem Weg der Zufriedenheit Allahu tealas dann trenne dich dich von diesem.“ 6.8.2004 Turkiye Gazetesi; Osman Ünlü Wissen aus den Koran Es gibt drei Arten Wissen (Ilm) im Qur'an. Allah, der Erhabene ,informierte niemanden über die erste Art. Die Wirklichkeit seiner Person (Zat) und seiner Attribute und des Erklärens über Verborgene sind in dieser Kategorie. Die zweite Art ist das geheime Wissen, das er zu seinen Propheten aufdeckte. Propheten können diese zu denen aufdecken, die Allah, der Erhabene, wählt. Er unterrichtete seinen Propheten, Friede sei über ihnen, die dritte Art des Wissens, und befiehlt ihnen das Unterrichten dieses Wissen allen Gefolgschaft ( der Gemeinde, Ummat). Die dritte Art ist auch in zwei Kapitel unterteilt. Das erste man wird nur durch Hören ( Mitteilung) erlernt. Wissen über das Jüngste Tag (Qiyamat) ist von dieser Art. Zweite wird erlernt, indem man beobachtet, überprüft, liest und seine Bedeutung versteht. Wissen, das Glauben und Islam betrifft, ist in dieser Kategorie. Sogar " Mujtahid " Imams könnten das islamische Wissen nicht sicher verstehen welches durch das " Nass " ( Mitteilung ) nicht ausdrücklich offenbar ist und zu unterschiedlichen Lehrmeinungen geführt hat. So kamen verschiedene Schulen des Rechts (Madhhabs) in Bezug auf Praxis (Amal). Die Deutung von denen, die welche die fünfzehn Wissenschaften anwenden [Sprache, Dialekt oder Wörter (Lugat), Syntax (Nahv), Grammatik (Sarf), Etymologie (Ishtikak), Semantik (Ma'ani), Erklärung (Bayan), Verzierung der Rede (Badi '), Lesung (Kira'at), Methodenlehre der Religion (Din Usuli), islamische Rechtswissenschaft (Fiqh), Grund oder Ursache der Enthüllung der Verses des Qur'an (nuzul Asbab-i), das, Nasih- und Mansuhverse (aufgehobene Verse), Methodenlehre der islamischen Rechtswissenschaft (fiqh Usul-i), Hadith und Weisheit des geistigen Inneren (Al-qalb Ilm.)] ,die oben erwähnt werden, wird nicht Deutung (Tafsir) genannt aber stattdessen wird es " Tawil " genannt, weil diese Bedeutungen sein eigenes Verständnis umfassen. Das heißt, er wählt unter den vielen Bedeutungen eines aus, die zu ihm offensichtlich ist. Wenn das, was er auswählt, nicht konform an das literarische und offene Bedeutungen der Qur'anverse und der Hadiths oder zur 40 Konsensus (Ijma) ist , dann ist es unzulässig (Fasid). Das Buch Barika, beim Erklären des Tanzverbotes schließt das folgende mit ein, ' wir werden nicht befohlen , unsere Religionspraxis entsprechend den Deutung Büchern zu üben. Von uns wird verlangt den Büchern des Fiqh (Rechtswissenschaft ) zu folgen ( in Religionspraxis). ' (Muhammad Hadimi in "Hadika" aus "IslamAhlaki", Istanbul, 2000) [ Der Islam verbat es niemals, den heiligen Koran in anderen Sprachen zu interpretieren. Was er verbat, ist, dass man ihn nicht nur in die anderen Sprachen, sondern auch ins Arabische falsch übersetzt, gleichgültig ob das unbewusst oder mit heimtückischen Zwecken geschieht. Der heilige Prophet erklärte: “Wer den heiligen Koran nach seiner Auffassung deutet, wird ungläubig.” Die Bedeutungen des heiligen Koran können fehlerhaft sein, wenn ihn jedermann nach seiner eigenen Auffassung interpretiert. In dem Fall wird das Sprichwort: “Viele Köpfe, viele Sinne” zur Geltung kommen. So würde der Islam in die gleiche Lage geraten wie das Christentum. Das heißt, der Islam würde eine undeutliche und verdorbene Religion werden. Der heilige Prophet erklärte Seinen Gefährten den heiligen Koran von Anfang bis zum Ende. Auch die Gefährten des heiligen Propheten teilten das ihren Nachfolgern mit. Auch sie schrieben das nieder. Dadurch entstanden Tausende von den Büchern der Koranauslegung. Mit der Zeit wurden mehrere Bücher der Koranauslegung im Persischen und im Türkischen verfaßt und gedruckt und auch Tausende von Religionsbüchern hinzugefügt. Eines der bekanntesten Interpretaionsbüchern heißt Mewahib-i alijje und ist persisch. Dieses Interpretationsbuch verfaßte Hussejn Waiz alKaschifî, Friede sei mit ihm, dreihundert Jahre, bevor die Dame geboren wurde, deren Schrift wir oben zitierten. Die osmanischen Sultane und Gelehrten berichten, dass diese Koraninterpretation sehr wertvoll ist und übersetzten es gleichzeitig unter dem Titel Mewakib ins Türkische (Osmanische).] Religionsgelehrter und Tafsir Um ein Religionsgelehrter zu werden ist es notwendig die acht hohen religiösen Wissenschaften zu lernen zusammen mit all ihrer Feinheiten, und so weit es notwendig ist in Naturwissenschaften wissend zu sein. Nur solche Menschen können islamischer Gelehrter genannt werden. Es gibt zwei Arten von islamischen Gelehrten : Die ersten sind die Imams in der Religion, diese sind :Mufassirin- i 'izam (grosse Exegesegelehrte), die Muhaddithin-i kiram (grosse Hadithgelehrte), die Mutakallimin (grosse Kalamgelehrte), die Mutasawwifin (grosse Sufis), und die Fuqaha-i fiham (grosse Rechtsgelehrte). Deren jedes Wort und Erklärungen sind Erläuterungen, Erklärungen des Kuran al-karim´s (Korans) und der Hadith ash-sharifs. Ferner sind deren Worte( Aussagen ) fest, unbestreitbar und in jedem Fall richtig (da sie befähigt waren Idschtihad zu machen (Urteile zu fällen, zu bestimmen), in Glaubensinhalten übermittelten sie den auf unabhängig übereinstimmend überlieferten Informationen.) Mufassir heisst nicht Jemand der Tafsir (Exegese) schreibt. Mufassir ist Jemand der versteht was Allah, der Erhabene, in Seinen Worten meint. Tafsir ist nur die Information welches vom Rasulullah´s (Gesandte Allahs)´sall-Allahu 'alaihi wa sallam' selige Rede über die Sahaba (Gefährten) ridwanullahi ta'ala 'anhum ajmain' über Tabiin (Gefährten der Gefährten) über Taba-i tabiin, über die Rede von zuverlässigen und wertvollen Menschen , zu den Tafirschreiber, genauer den Gelehrten in den Kalam und Fikh, angekommenen Informationen ,Wissen. Jedes Wissen ausser dies kann nicht Tafsir genannt werden, es wird Tawil genannt. Die 41 Richtigkeit von Tawil wird an Tafsir gemessen. Wenn Tawil Tafsir widerspricht wird diese weggeworfen, nicht angenommen. Wenn es übereinstimmt konform ist kann man diese übernehmen. Diejenigen die Tafsir schrieben annerkannten den Tafsir als Tafsir und auch jene Tawil als sinngemässe Tafsir weil es mit Tafsir übereinstimmte, konform war. Einige Bücher des Tafsir welche anders sind als diese enthalten Tawils des Kuran alkarim´s. Das heisst sie sind keine Tafsir. Sie vermitteln, überliefern nicht die Murad-i Ilahi ( was Allah, der Erhabene, meint ,will). Der Tafsir von Shaikh-i Akbar (Scheich ül Akbar Ibni Arabi ) und der Tafsir von Najmaddin ( Najmaddin Kübra) sind Bücher des Tawil. Diese können keine Dokumente, Grundlage von Kalam und Fikhwissenschaft (Glaubens und Rechtwissenschaft ) sein. Die zweite Gruppe der islamischen Gelehrten sind solche die sich von den berichteten Gelehrten der Tafsir, Hadith, Kalam,Tasawwuf und Fikh unterscheiden. Diese sind keine Mujtahids ( Mudschtehid, absolute Gelehrter). Deren Worte können weder pro noch contra zuverlässig sein. Diejenigen welche die Grundlagen ,Fundamente des islamischen Religion erklären sind die Gelehrten der ersten Gruppe. Sie haben alle ihre Kenntnisse aus dem Kuran al-karim und den Hadithen. Sie lernten die Bedeutungen des Kurans und Hadith von den Sahabis (Gefährten des Propheten). Sie haben nichts von sich aus gesagt, hinzugefügt (persönliche Meinungen, Ansichten haben sie nicht beigemischt). Als Folger der Sahaba wurden sie Ahl as-sunnat wal-jamaat (Sunniten,wörtlich :'die der Sunna und Gemeinde angehören')genannt.... (Seyyid Abdulhakim Arvasi in "Endless Bliss", Istanbul, 2000) Wen soll man folgen ? (bezüglich Wissenserwerb in islamischen Wissenschaften) Wenn du sagst, dass du kein Gelehrter (alim ) bist und fragst wie du dein Tun und Worte im Einklang mit Schariah (islamischer Recht, Islam) bringen sollst, so antworten wir . Folge einen Gelehrten , der die Jenseitswege ( Religionswissen )besser als du weiss und handle so wie er. Allah, der Erhabene, befiehlt dies in Sura Nahl 43 : 'Wenn ihr es nicht wisst, fragt die Kundigen.' Das heisst wenn ihr etwas nicht wisst bezogen auf Religionswissen fragt dies den Wissenden in diesem Gebiet. Falls du nicht weißt welcher Gelehrter besser gebildet ist, ist damit du dich an ihn in Religionsangelegenheiten richten kannst, so werde ich dir die Eigenschaften solcher Gelehrter lehren. Dass was er ( dieser Gelehrter ) über den Koran al karim und den Hadith al scharif des Propheten ( salallahü aleyhi vesellem) berichtet ist wahr. Mit solchen Gelehrten die Gesellschaft zu teilen ist erlaubt. Gelehrter ( alim ) nennt man den , der sich vor Allah, dem Erhabenen, sich fürchtet, seine Handlungen nach Koran al karim und Hadith al scharif richtet, sich fernhält von grossen und kleinen Sünden, sich vom zweifelhaften sich distanziert und religiöse Abweichungen (Neuerungen, bidah) nicht macht. Dieser Person kennt Religions und Jenseitswissen. Es ist notwendig, an sie zu glauben was sie über Religion mitteilen , an deren Gesellschaften teilzuhaben und an denen zu orientieren. Solche Gelehrter werden muti, adil, salih, fakih, scheich und murschid genannt. [...] Wenn du mit diesen genannten Eigenschaften keinen Gelehrten findest , dann folge einen anderen NICHT. (Koran : Kehf ( die Höhle )/ 28 : "Und gedulde dich zusammen mit denjenigen, die 42 ihren Herrn morgens und abends anrufen - im Trachten nach Seinem Wohlgefallen; und laß deine Blicke nicht über sie hinauswandern, indem du nach dem Schmuck des irdischen Lebens trachtest; und gehorche nicht dem, dessen Herz Wir achtlos für die Erinnerung an Uns machten, (und gehorche nicht dem,) der seinen Gelüsten folgt und kein Maß und Ziel kennt.") Einer der grossen Gelehrten, Scheichül Islam zur Zeit des des Kanuni Sultan Suleyman ( bekannt als Suleyman II., der Prächtige ) Ahmed ibn Kemal Pascha (1468-1534) in seinem Werk „Risale-i münire“ ( die türkische Übersetzung unter dem Namen „Vesiletün necat“ in Istanbul 1980 gedruckt ) In einem ehrwürdigem Hadith heisst es: "Der den erhabene Allah sehr liebt ist der der seine Religion (Islam) lernt und andere lehrt. Lernt eure Religion von den Mündern der islamischen Gelehrten." Der Gelehrter Muhammad Parisa schreibt in seinem Werk Risala-i qudsiyya : „ Die Leute fragten Yusuf al-Hamadani (gest.1141 ) : „ Was sollen wir machen wenn wir keinen perfekten Rehber (grossen Gelehrten ) finden ?“ Er sagte :“ Liest jeden Tag deren Bücher.“ Seitdem Jahr 1911 - drei Jahre nachdem der Kalif Abdulhamid Chan II. gestürzt wurde - werden Bücher über Islam nicht mehr vorher vor dem Druck von einem Gelehrtengruppe überprüft und begutachtet. Es gibt nun auf dem Buchmarkt Bücher von Gelehrten Ungelehrten von Muslimen und Nicht-muslimen , Werke die korrekt sind aber auch Werke die Fehler beinhalten. ferner jene Bücher verschiedener Sekten gibt es auch anzutreffen. Werke grosser anerkannter und berühmter Gelehrten der früheren Zeit (wie Imam Ghazali und ähnliche ) zu lesen daraus umfangreiches Kenntnis schöpfen ist einer der besten Wege die noch möglich ist den Islam authentisch zu lernen. Der große islamische Religionsgelehrte Imâm Ahmed Rabbani, Friede sei mit ihm, kritisiert im 47. Brief seines Werkes “Mektubat” (Briefe), schlechte Geistliche wie folgt an: “Die Worte der angeblichen, hinter weltlichen Gewinn herjagenden Religionsgelehrten zu hören und ihre Bücher zu lesen ist so schädlich, wie Gift einzunehmen. Ihr Schaden ist ansteckend. Sie zersetzen die Gemeinschaft und unterhöhlen die Gesellschaftsordnung. Sie haben Schuld an den Katastrophen, die in der Vergangenheit die islamischen Staaten befallen haben.” Islamische Wissenschaften teilen sich in zwei Teile: Religionswissenschaften und Naturwissenschaften. Es ist für jeden unentbehrlich, die notwendigen Kenntnisse davon zu lernen. Als Beispiel man muß die Gebrauchsanweisung der benötigten Medizin wissen, um es vorschriftsmäßig zu gebrauchen. Ebenfalls muß man die Sicherheitsmaßnahmen einer riskanten Arbeit erlernen. Die Unwissenheit kann einen zum Tod führen, wenn man betreffende Kenntnisse nicht erwirbt... Die Wissenschaften und die Gelehrten Der grosse Gelehrter Ebul Abbas-i Mursi pflegte in seinen Gesprächen zu beginnen mit "Mein Lehrer Meister Ebul Hasen-i Shazili sagte ...." oder "Mein Meister berichtete..." So fingen seine Worte an. Als jemand ihn fragte "Wieso überliefern sie nur von ihrem meister. Wieso erzählen sie nicht mit ihren eigenen Worten ?" Der Gelehrte antwortete :" Ich habe von Zuhause nichts mitgebracht. Was ich gewonnen habe hab ich im 43 Dergach (Lernort der Studenten wo sie von ihrem Lehrer lernen) gewonnen. Das was ich von meinem Meister gelernt habe könnte ich sehr wohl mitteilen indem ich anfange mit "Allah sagte..." , "Der Gesandte Allahs sagte..." oder "ich sage..." aber ich halte mich an Adab (feines islamisches Benehmen), weswegen ich von Meister überliefere, der Mittel war wodurch ich meine Erziehung und Lehre erhielt. Wer nicht von seinem Scheich (Meister) berichtet und nur von sich aus redet in dem gibt es nichts Gutes. Der beste Gelehrte ist nicht der , der nur von sich aus redet und alle an sich binden möchte , sondern der der Mittler ist und überliefert. Unser Religion ist Religion des Naql (religiöse Überlieferung). Die Glaubenslehren, Anbetungsweisen (Beten, Fasten, Pilgern usw) bleiben stets gleich bis Jüngstem Tag. Sie verändern sich nicht." Der der sich an Naql sich hält wird aziz ( lieblich) der der ohne naql redet wird erniedrigt." (Übersetzt aus der Zeitung "Türkiye" 11.12.2002) (Die Gefährten, ihre Nachfolger und grosse islamische Gelehrte achteten stets darauf dass sie ihren Lehrern den Vorzug gaben und mit Respekt das weitergaben was sie empfingen. Sie vergleichen die Gelehrten mit Spiegeln die das licht welches sie empfingen weiterreflektierten. Natürlich in gebieten wie Naturwissenschaften und Technik ist dies nicht so.) Ob Mann oder Frau, für jeden Muslim ist es unentbehrlich von diesen (oben genannten) acht Wissenschaften die Glaubenswissenschaft, die Rechtswissenschaft und den Sufismus soweit zu lernen, soweit es nötig ist. Das wird auch auf Seite 323 des Buches Hadîka (Der Garten) und im Vorwort des Buches von Ibni Abidin erwähnt. Die Gläubigen bestehen aus zwei Gruppen: 1- Die Gebildeten 2- Die Ungebildeten. Im Türkischen Buch Durr ul Jekta (Einzige Perle) steht folgendes: “Die Ungebildeten, die von Regeln und Methoden der Wissenschaften, wie Morphologie, Syntax und Literatur nichts wissen, sind nicht fähig, die Bücher der Rechtswissenschaft zu verstehen. Es ist unentbehrlich für diese, nach den Kenntnissen der Glaubens-und Rechtswissenschaft zu fragen und sie zu lernen. Auch für die Religionsgelehrten ist es unentbehrlich, zuerst den islamischen Glauben, danach die fünf Grundsätze des Islams anderen durch ihre Worte, Predigten und Veröffentlichungen zu lehren. Es wird in den Büchern Sahîre (Die Nahrung) und Tatarchaniyye mitgeteilt, dass es vor allem notwendig ist, die Grundsätze des Glauben und die Glaubenslehre der Anhänger der Sunna zu lehren. 2) Rationale Wissenschaften: Sie bestehen aus zwei Fächern: Naturwissenschaften und die Literaturwissenschaften. Es ist nicht für alle Muslime unentbehrlich diese Wissenschaften zu erlernen. Jedoch ist es unentbehrlich für alle Muslims von der Religionswissenschaften die Nötigen zu lernen. Es ist unentbehrlich für bestimmte Moslems sich auf diesem Gebiet zu spezialisieren. (aus : Islam und der Weg der Sunniten ) Die Europäer haben viele ihrer Kenntnisse und die Basis ihrer Wissenschaften den 44 islamischen Büchern entnommen. Als die Europäer sich die Welt flach wie eine Platte und von einer Mauer umschlossen vorstellten, hatten die Moslems längst entdeckt, dass sie rund ist und sich dreht. Sogar massen sie auf der Wüste Sindschar in der Nähe von Mossul die Länge des Meridians. Die Bücher” Scharh’ul-Mawâqif” und “Ma’rifatnâme” berichten ausführlich darüber. Die Araber haben auf der Sindscharebene, in der Nähe von Mossul, den Meridian gemessen und seine Länge mit großer Genauigkeit, wie heute berechnet. Der im Jahre 581 (1185) verstorbene Nurüddin Batrûci war Professor der Astronomie an der islamischen Universität von Andalusien. In seinem Buch “El-Hayât” finden wir alle Grundsätze der modernen Astronomie. Als Galilei, Kopernikus und Newton, die gewiß diese Bücher studiert hatten, behaupteten, dass die Welt sich dreht, wurden sie von der katholischen Kirche heftig kritisiert und für Ketzer gehalten. Galilei wurde wegen seiner Verteidigung der Lehre der Erdumkreisung, wie bereits erwähnt, vor das Inquisitionsgericht gerufen und gefoltert. Dagegen gab es in allen islamischen Hochschulen naturwissenschaftlichen Unterricht. Die Madressen (Hochschulen) von Andalusien haben der ganzen Welt in dieser Hinsicht den Weg gewiesen. ( aus 'Islam und Christentum') Was ist zuerst zu erlernen ? Fiqh ist die Grundlage der Religion.Ohne befriedigende Kenntniss in der Fiqh kann man die Gebote und Verbote der Religion nicht rechtens und gänzlich einhalten. Deswegen Fiqh beiseite lassend Tafsir und Hadithe studieren ist sehr zum Nachteil. Jeder Muslim muss zu erst seinem Kind das Glaubensbekenntnis, das Koranlesen, Gebetsverrichtung und islamische Ethik beibringen. Wissenschaften ist mit dem Ziel und Absicht zu erlernen Allahs Zufriedenheit zu erlangen und den Muslimen und den Menschen zu helfen zu dienen. Wissensererwerb für Hochmut, Ruhm und weltliche Ziele zu erlangen sollte nicht sein. Im Hadith-i sherif heisst es „Wer um weltliches zu erreichen Wissenschaft lernt erreicht weltliche Güter und Stellungen. Der Lohn im Jenseits wird das Höllenfeuer sein.“ Solch Wissen hat kein Nutzen. In einem weiterem Hadith-i sherif lesen wir „O mein Schöpfer ! Schütze mich vor unnützem Wissen ! “ Die islamischen Glaubenslehren und die Verbote (haram) zu lernen ist verdienstvoller als tausende Male die Sure Ihlas zu rezitieren. Fiqh-Studium ist noch wertvoller als hafiz zu sein, d.h den Koran auswendig zulernen. Hafiz sein ist wertvoller als zusätzliche (nafila) Anbetungsweisen. Die islamischen Gelehrten 1. Absoluter Religionsgelehrter: Gelehrter, der seine eigene Rechtsschulgründen darf i.B.: Müdschtehid-i Mutlak 2. Religionsgelehrter: Gelehrter, der Urteile fällen darf. Ein Religions-bzw. Schriftgelehrter darf nur von einem Religions-bzw. Schriftgelehrten ein Zeugnis für Gelehrtheit bekommen und soll nach seinem Wissen handeln. Ein Religionsgelehrter muß zwanzig islamische Wissenschaften, achtzig Islamische Hilfswissenschaften beherrschen und außerdem die Sozial und Naturwissenschaften seiner Zeit so gut wissen, dass er den heiligen Koran auslegen kann. i.B.: Müdschtehid 3. Gelehrter für Koranauslegung: Müfessir 45 4. Hadithgelehrter: Muhaddis 5. Gelehrter für Glaubenswissenschaft: Mütekellîm 6. Gelehrter für Islamische Rechtswissenschaft: Rechtsgelehrter. i.B.: Fakich 7. Gelehrter für Islamische Mystik, innerliche Erkenntnisse: Mutasawwif. Die Gefährten und Gelehrten (Lebensläufe und Informationen über die Gefährten des Propheten und über die Gelehrten des Islam) Das Leben der vier grossen Imame Imâm Abû Hanîfa Sein vollständiger Name lautet Abû Hanîfa an-Nu‘mân ibn Thabit, genannt al-Imâm alA‘zam (der größte Imâm). Imâm Abû Hanîfa wurde im Jahre 80 nach der Hijra (689 n. Chr) in der Stadt Kufa im Irak geboren. Seine Eltern waren persischer Abstammung. Er ist der erste der Imâme der vier Rechtsschulen und der einzige unter ihnen, der zu den tabi’în, den „Nachfolgern“ gezählt wird, weil er Prophetengefährten persönlich begegnet ist, nämlich Anas ibn Mâlik, ‘Abd Allah ibn Abî Awfa, Sahl ibn Sa’d as-Sa’îdî, Abû atTufayl und ‘Amir ibn Wathîla – möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein! Abû Hanîfa war es, der als erster unter den Gelehrten des Islam das göttliche Gesetz (scharî’a) und die Rechtswissenschaft (fiqh) analysierte, klassifizierte und systematisierte und in verschiedene Bereiche wie Tahâra (rituelle Reinheit), Salât (Gebet), Zakât (Pflichtabgabe), Hajj (Pilgerfahrt), fara’id (Erbrecht) usw. einteilte, eine Ordnung, die fast alle späteren Gelehrten und Imâme wie Mâlik, Schâfi’î, Ibn Hanbal, al-Bukhârî, Muslim und viele andere nach ihnen übernahmen. Imâm Schâfi’î sagte deshalb: „In der Rechtswissenschaft sind alle Gelehrten Kinder Abû Hanîfas.“ Abû Hanîfa war auch der erste, der die Kriterien und Voraussetzungen für AnalogieSchlüsse (qiyâs) in Fällen in denen keine eindeutige Entscheidungsgrundlage zu einer Frage im Qur’ân oder der propheteischen Tradition (sunna) vorlag definierte. Er war ebenso bekannt für seine große Exaktheit in allen Glaubensdingen wie für seine Frömmigkeit, Freigiebigkeit und Gottesfurcht. So wird berichtet, daß er 40 Jahre lang das Morgengebet mit der rituellen Waschung des Nachtgebetes verrichtete, d.h. die ganze Nacht mit Gebet, Rezitation und Gottesgedenken verbrachte um anschließend den Tag über zu lehren und Fragen zu beantworten, alles nur unterbrochen durch einen kurzen Mittagsschlaf nach dem Zuhr-Gebet. Seinen Lebensunterhalt, den er durch Handel bestritt, teilte er großzügig mit seinen Schülern und den Bedürftigen. So wird beispielsweise berichtet, daß er jeden Freitag 20 Goldmünzen im Namen seiner 46 verstorbenen Eltern unter den Armen verteilte. Als ihm vom damaligen Herrscher der Posten des obersten Richters angetragen wurde, weigerte er sich und ließ sich auch durch Schläge und Haft nicht dazu bringen, dieses Amt anzunehmen. Abû Hanîfa starb im Jahr 150 n.d. Hijra im Alter von 70 Jahren in Baghdad. An seinem Begräbnis nahm eine Menge von 50.000 Menschen teil. Er liegt dort in einer prächtigen, nach ihm benannten Moschee begraben. Durch die Geschichte der islamischen Dynastien einschließlich der Abbasiden bis zu den Osmanen war der von ihm begründete Madhhab fast überall die offizielle Rechtsgrundlage staatlicher Gerichtsbarkeit und auch heutzutage folgen mehr als die Hälfte aller Muslime seiner Rechtsschule. Möge Allah mit ihm zufrieden sein und ihm den gebührenden Anteil am Lohn all derer gewähren, die auf seinem Wege Allah und Seinem Propheten – Allah segne ihn und schenke ihm Frieden – folgen. Imâm Mâlik Sein vollständiger Name ist Mâlik ibn Anas ibn Abî ‘Âmir, Abû ‘Abd Allah al-Asba’î alHimyarî al-Madanî, genannt Imâm al-Madîna oder ‘Âlim al-Madîna (Imam oder Gelehrter von Medina). Imâm Mâlik wurde im Jahr 93 n. d. Hijra (712 n. Chr.) in Medina geboren. Er ist der zweite der Imâme der vier Rechtsschulen und der erste, der eine nach Themen geordnete Hadîth-Sammlung verfasste, der er, nachdem er sie 70 der Gelehrten von Medina vorgelegt und sie alle ihren Inhalt übereinstimmend als richtig bestätigt hatten, den Namen al-Muwatta, „das vielfach Bestätigte“ gab. Imâm Schafi’î pries alMuwatta als „das zuverlässigste Buch nach dem Qur’ân“. Imâm Mâlik war bekannt für seine Aufrichtigkeit, Frömmigkeit und Gradlinigkeit sowie für sein umfassendes Wissen bezüglich des göttlichen Gesetzes, der Rechtswissenschaften und seine Authorität auf dem Gebiet der Hadîthe. Seine Großzügigkeit war ebenso legendär wie seine immense Liebe zum Gesandten Allahs – Friede und Segen seien auf ihm. Er bestieg niemals ein Reittier innerhalb der Stadtgrenze von Medina aus Respekt vor dem Propheten – auf dem der Friede sei und der Segen Allahs - , der dort gewandelt und später begraben worden war. Wenn Leute zu ihm kamen, um nach Hadîthen zu fragen, nahm er die rituelle Waschung vor, zog seine besten Kleider an, parfümierte sich und ließ Räucherwerk verbrennen bevor er daran ging die Hadîthe wiederzugeben. Seine Gewissenhaftigkeit und Bescheidenheit wird in folgender Begenheit deutlich: Einer seiner Schüler berichtet: „Ich hörte einmal, wie ihm 48 Fragen gestellt wurden, auf 32 davon antwortete er mit den Worten: ‚Ich weiß es nicht.’“ Seine Unbeugsamkeit und Furchtlosigkeit vor den Herrschern dieser Welt zeigt ein anderer Bericht: Der Kalif al-Mansur untersagte ihm, ein Hadîth mit dem Wortlaut: „Die unter Zwang ausgesprochene Scheidung ist rechtsunwirksam“ zu überliefern. Als dann ein Spion zu ihm kam und nach eben dieser Angelegenheit fragte, antwortete er mit genau diesem Hadîth, woraufhin ihn der Kalif verhaften und schlagen ließ, bis seine Schulter ausgekugelt war und er das Bewußtsein verlor. Als er wieder zu sich kam, sagte er: „Ich vergebe ihm (al-Mansur), daß er mich hat schlagen lassen!“ Als man ihn später fragte warum, antwortete er: „Ich fürchtete, dem Propheten – Allah segne ihn uns schenke ihm Frieden – zu begegnen, nachdem ich zur Ursache für die Verdammnis eines seiner Angehörigen geworden war.“ Nach seiner Bestrafung durch Schläge wurde ihm der Bart abrasiert und er wurde auf ein Kamel gesetzt und durch die Stadt geführt und ihm wurde befohlen sich laut vor allen Leuten schuldig zu bekennen, worauf er rief: „Wer mich kennt, der kennt mich, wer mich nicht kennt: mein Name ist Mâlik ibn Anas und ich sage: „Die unter Zwang ausgesprochene Scheidung ist null und nichtig!“ Imâm Mâlik hinterließ eine Vielzahl von wichtigen Schriften sowie eine ganze Reihe hervorragender Gelehrter. Allein für sein al-Muwatta hatte er 69 Überlieferern die Lehrerlaubnis (ijâza) erteilt, als er im Jahre 179 n.d. Hijra in 47 Medina starb. Möge Allah mit ihm zufrieden sein! Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Jannat al-Baqî‘ nahe der Moschee des Propheten – Allah segne ihn und schenke ihm Frieden. Imâm Schafi´î Sein Name ist Muhammad Abû Abd Allah ibn Idrîs ibn al-´Abbâs al-Haschimî aschSchafi´î, verwandt mit dem Gesandten Allahs – Allahs Segen und Friede seien auf ihm – durch seine Abstammung vom Zweig der Banî Haschim vom Stamme der Quraisch. Er wurde im Jahre 150 nach der Hijra (767 n.Chr.) in Palästina in der Stadt Gaza geboren und kam nach dem Tode seines Vaters im Alter von zwei Jahren nach Mekka, wo er aufwuchs und zuerst den Qur’ân und anschließend Imâm Mâlik’s al-Muwatta memorisierte. Bereits im Alter von fünfzehn Jahren erhielt er von seinem Scheikh, dem Muftî von Mekka Muslim ibn Khâlid az-Zinjî, die Erlaubnis, Rechtsgutachten (fatwa) zu geben. Er reiste nach Medina und studierte dort bei Imâm Mâlik, der von seiner Auffassungsgabe und seinem Gedächtnisbeeindruckt war und den er Zeit seines Lebens mit den Worten: „dies ist, was der Meister gesagt hat (hâdha qaul al-ustadh)“ zitierte. Später reiste er nach Baghdad, um dort bei Muhammad ibn Hasan asch-Schaibânî, einem der bekanntesten Schüler und Nachfolger Imâm AbûHanîfa’s zu lernen. Nachdem er so seine Kenntnisse der Rechtswissenschaften von den größten Autoritäten seiner Zeit erworben hatte, arbeitete er als erster die Grundprinzipien dieser Wissenschaft (usûl al-fiqh) heraus und veröffentlichte sein berühmtes Werk Ar-Risâla, welches er vierhundertmal durchlas, um Fehler auszuschließen. In Baghdad entwickelte er seine als ‚frühe Rechtsschule’ (madhhab al-qadîm) bekannten Positionen. Sein bedeutendster Schüler zu dieser Zeit war Ahmad Ibn Hanbal, der, als er einmal kritisiert wurde, weil er den Vorträgen des Hadîth-Meisters Sufyân ibn ´Uyayna fernblieb um an Schafi´î’s Vorlesungen teilzunehmen, sagte: „Sei nur still! Wenn du ein Hadîth mit einer kurzen Überlieferungskette verpaßt, kannst du es woanders mit einer längeren finden und du wirst keinen Schaden nehmen. Wenn Du aber die Erklärungen dieses Mannes (Schafi´î) verpaßt, kannst du sie, so fürchte ich, nirgendwo anders finden!“ Als unter der Herrschaft einiger Abbassiden-Khalifen die Lehre der Mutazila zur offiziellen Glaubenslehre wurde und die sunnitischen Imâme um ihr Leben fürchten mußten, beschlossen beide gemeinsam, daß es besser sei, wenn einer von ihnen ins Exil ginge, um das Wissen, dessen wichtigste Träger sie waren, vor der Vernichtung zu bewahren. So ging Imâm Schafi´î nach Kairo während Imâm Ahmad im Irak blieb. In Kairo entwickelte Imâm Schafi´î die später als ‚neue Rechtsschule’ (madhhab al-jadîd) bezeichnete Positionen, die er in seinem monumentalen Werk al-Umm veröffentlichte. Imâm Schafi´î zeichnete sich neben seiner tiefen Frömmigkeit durch seine unvergleichlichen Kenntnisse des Qur’ân und seiner Auslegung, der Hadîthe, der arabischen Sprache, ihrer Grammatik und ihrer Dichtkunst sowie beispiellosen Scharfsinn und kompromisslose Unbestechlichkeit in Glaubensdingen aus. Yunus Ibn Abî Ya’la sagte über ihn: „Wenn er den Qur’ân auslegte, kam es einem vor, als sei er bei dessen Offenbarung dabei gewesen.“ Und Ahmand ibn Hanbal sagte: „ Keiner der Gelehrten der Hadîth-Wissenschaften hat ein Tintenfaß odereine Schreibfeder angefasst, ohne dabei gewaltig inasch-Schafi´î’s Schuld zu stehen.“ Hasan ibn Muhammad az-Za´franî bemerkte: „ Die Gelehrten der Hadîth-Wissenschaften waren im Schlaf versunken, und erwachten, als asch-Schafi´î sie aufweckte.“ Imâm Schafi´î’s Schüler und Protokollar seiner Vorlesungen Rabi´ibn Sulaimân berichtete: „Ich habe 48 siebenhundert Reitkamele an Schafi´î’s Pforte angebunden gesehen, die denen gehörten, die kamen um zu hören, wie er seine Schriften auslegte.“ Obwohl er insgesamt über hundert Werke verfasste, und die Wissensdurstigen zu Hunderten in seine Vorträge strömten, hielt er sich nie für mehr als einen Überbringer der ihm anvertrauten Gaben und hoffte darauf„daß die Menschen dieses Wissen erlernen, ohne mir davon auch nur einen einzigen Buchstaben zuzuschreiben!“ Sein Lebensstil war von Einfachheit und Bescheidenheit geprägt. Sein Ring trug die Inschrift:„Allah ist Muhammad ibn Idrîs als Sachwalter genüge“. Gefragt, warum er beim Gehen einen Stock bei sich trage, obwohl er weder alt noch gebrechlich sei, sagte er: „Ich tue es, um mich daran zu erinnern, daß ich in dieser Welt nur ein Reisender bin.“ Er hinterließ eine große Zahl von Schülern, die die Imâme ihrer Zeit waren, unter anderen Imâm Ahmad ibn Hanbal, Daud az-Zâhirî, al-Karabisî, az-Za´franî, Rabi´ ibn Sulaimân und al-Muzanî. Imâm Schafi´î’ verließ diese Welt im Alter von 53 Jahren 204 nach der Hijra (820 n.Chr.) und liegt in Kairo begraben – möge Allah mit ihm zufrieden sein und ihm vielfachen Lohngewähren für seine Dienste für die Gemeinde Muhammads –Allah segne ihn und schenke ihm Frieden! Quellen: Appendix des Buches „The Reliance of the Traveller“ von Ahmad ibn Naqib alMisrî, englische Übersetzung von Noah Ha Mim Keller und „Imam Shafi`i“ von Dr.G.F. Haddad. Zusammengestellt und ins Deutsche übertragen von ´Abd al-Hafidh Wentzel Imâm Ahmad ibn Hanbal Sein Name lautet Ahmad ibn Muhammad ibn Hanbal Abû ´Abd Allah asch-Schaybânî. Er wurde im Jahr 164 nach der Hijra (780 n. Chr.) in Baghdad geboren, wo er als Waise aufwuchs. Er studierte Hadith bei Huschaym, Ibrahim ibn Sa´d, Sufyan ibn ´Uyayna, ´Abbad ibn ´Abbad, Yahya ibn Abi Za’ida und vielen anderen, sein sicherlich wichtigster Lehrer war jedoch Imam Schafi´î, der, als er Baghdad verließ über ihn sagte: „Ich habe niemanden (in Baghdad) zurückgelassen, der gottesfürchtiger, gelehrter im göttlichen Gesetz, asketischer, frömmer oder gebildeter ist als Ibn Hanbal.“ Sechzehn Jahre verbrachte er auf Reisen durch die gesamte islamische Welt um Hadithe zu sammeln. Sein Sohn, ´Abd Allah ibn Ahmad sagte: "Ich hörte Abu Zur´a [al-Razi] sagen: „Dein Vater wußte eine Million Hadithe auswendig, die ich mit ihm nach Themen geordnet durchging.“ Dreißigtausend dieser Hadithe zeichnete Imam Ahmad in seinem Buch alMusnad auf. Die großen Meister der Hadith-Wissenschaften wie Imam Bukharî, Imam Muslim, Imam Abû Daûd und viele andere danach überlieferten von ihm. Solange aschSchafi´î in Baghdad anwesend war, weigerte sich Imam Ahmad, aus Respekt vor seinem Lehrer, Rechtsgutachten (fatwa) zu geben. Abû Daûd sagte über ihn: „Seine Versammlungen waren Versammlungen des Jenseits, nie wurden darin die Dinge dieser Welt erwähnt. Niemals habe ich ihn über weltliche Angelegenheiten reden hören.“ Er rezitierte täglich den ganzen Qur’ân und verbrachte jede Nacht im Gebet. Als Imam Schafi´î Baghdad verließ, verteidigte er die Positionen der Ahl Sunna gegen die Sekte der Mu`tazila, deren spekulative Theologie unter dem abbassidischen Khalifen al-Mu`tasim zur offiziellen Lehre wurden. Unter dessen Inquisition wurde Imam Ahmad, weil er sich weigerte ihre Behauptung, der Qur’ân, das Wort Allahs, sei erschaffen, zu bestätigen, mißhandelt und für 28 Monate eingekerkert, bis Allah ihn schließlich errettete. ´Ali ibn alMadinî sagte: „Wahrlich, Allah hat Seine Religion in den Tagen des Abfalls vom Glauben (ar-Ridda) durch Abu Bakr as-Siddiq gestärkt und Er hat sie in den Tagen der Inquisition (al-Mihna) durch Ahmad ibn Hanbal gestärkt.“ Sein Wissen war so groß, daß Ibrahim alHarbi sagte: „Ich hielt Ahmad für jemanden für den Allah das gesamte Wissen der Ersten 49 und der Letzten zusammengebracht hatte“. Die auf ihn zurückgehende Rechtsschule (madh-hab) zeichnet sich durch eine starke Betonung der eindeutigen Quelltexte in Qur’ân und Hadith sowie der Übereinkunft der Rechtsgelehrten (ijma´) und relativ geringere Bedeutung von Analogieschlüssen (qiyâs) aus. Ahmad ibn Hanbal starb im Jahre 241 nach der Hijra am Freitag dem 12. Rabi´al-Awwal im Alter von 77 Jahren. Sein Leichenzug bestand aus einer gewaltigen Menschenmenge von mehr als 800.000 Menschen, die dem letzten der Imame der vier sunnitischen Rechtsschule auf dem Weg zu seiner Ruhestätte ihren Respekt erwiesen. Möge Allah mit ihm zufrieden sein und sein Wissen bis zum Jüngsten Tage von Nutzen sein lassen für die Gemeinde des Siegels der Propheten – Allah segne ihn und schenke ihm Frieden! Quellen: Appendix des Buches „The Reliance of the Traveller“ von Ahmad ibn Naqib alMisrî, englische Übersetzung von Noah Ha Mim Keller und „Imam Ahmad ibn Hanbal“ von Dr.G.F. Haddad, zusammengestellt und ins Deutsche übertragen von ´Abd al-Hafidh Wentzel (aus www.naqschbandi.de ) Einige Islamische Gelehrten Imam Suyuti “rahmetullahi teâlâ aleyh”: Celâleddîn Abdürrahmân bin Muhammed, geb. 849/1445 in Ägypten und 911/1565 ebenda gest. Er wuchs auf als Waise. Mit 8 Jahren wurde Hafiz. Er war Gelehrter in Tafsir, Hadithe, islamisches Recht (Fiqh) und in Sprachwissenschaften. Sein Tafsir ist berühmt. Er unternahm Forschungsreisen nach Damaskus, Hedschaz (Mekka-Medina), Jemen, Indien und Marokko. Über 500 Werke hat er verfasst. Imam Abdulwehhab Scharani “rahmetullahi teâlâ aleyh” : gest. 973/1565. Student von Aliyyul Hawwas. Sein „Mizan ul Kübra“ behandelt in zwei Bänden das islamische Recht nach den vier Rechtsschulen. In „Letaif ül Minen“ lehrt er Wissenschaft von der Chemie. Er war gelehrter in Hadith und Rechtwissenschaft. Er hinterliess viele Werke. Abdurrahman Dschewzi “rahmetullahi teâlâ aleyh”: 508 geb. und 597/1202 in Bagdad gest. Bekannt unter dem Namen „Ebul Feredsch Ibni Dschewzi“. Grosser Gelehrter in Tafsir, Hadithe und Rechtslehre der Hanbali-Rechtsschule. Ferner war er Historiker. Über 100 Bücher verfasste er. Abdulkadir Geylani “rahmetullahi teâlâ aleyh”: Muhyiddîn Ebû Muhammed bin Ebû Sâlih Mûsâ Cengî Dost. Geb. in 471/1078 in Geylan in Iran und 561/1166 in Bagdad gest. Er stammte vom den beiden Enkeln des Propheten (Sallahü aleyhi wessellem) ab. Einer der grössten Gelehrten des Tassawwuf. Genannt auch „Sultan der Ewliya (Sufis)“. Er wechselte von der Schafii-Rechtsschule in die Hanbali über als dieser ziemlich wenige Anhänger hatte. Er verbreitete diese Rechtsschule. Muhammed Hadimi “rahmetullahi teâlâ aleyh”: Muhammed bin Mustafa, geb. in Hadim des Provinzes Konya in Anatolien. 1176 / 1762 ebenda gest. Rechtsgelehrter in Hanafi-Rechtsschule. 50 Ismail Hakki Efendi “rahmetullahi teâlâ aleyh”: grosser Gelehrter in Tassawwuf der Dschelwetiyya-Tariqa. Geb. 1063/1652 in Aydos und 1137/1725 gest. in Bursa (Türkei). Er studierte bei Osman Efendi aus Üsküdar. Er schrieb viele Werke. Das Tafsir „Ruh ul beyan“ (in 10 Bänden) ist von ihm. Sein „Kenz-i mahfi“ ist berühmt. Imam Fahreddin Razi “rahmetullahi teâlâ aleyh”: Muhammed bin Omar. Grosser islamischer Gelehrter in Tafsir, Hadithe, Fiqh, Kalam, Physik, Mathematik und Medizin. Er war in der Schafii-Rechtsschule.544/1149 in Rey (in Iran) geb. und 606/1209 gest in Herat (in Afghanistan). Auf Grund der Tätigkeit seines Vaters war er auch als „Ibn-i Hatîbi’r-Rey = der Sohn von Rey Hatîb bekannt. Sein Herkunft führt bis zu dem Stamm der Quraisch. Fahreddîn-i Râzî bekam seine erste Ausbildung von seinem Vater Ziyâuddîn Umar (rh.a.). Sein Vater war ein Schüler von Muhy-is-sunne Muhammed Begavi. Er hielt seine Predigten in einer reinen Sprache, mit dichterischer Schönheit und auf sehr berührende Art und Weise ab. Fahreddîn-i Râzî erhielt seine naturwissenschaftliche Ausbildung von Medschd-i Dschîlî, in der Fiqh Wissenschaft wurde er von Kemâl Simnânî unterrichtet. Er lernte das Werk „Schâmil“ von Imâm-i Haramayn auswendig. Darüberhinaus begegnete er den größten Gelehrten seiner Zeit und erlangte von ihnen Wissen. Nach dem er seine Ausbildung beendet hatte und in der Wissenschaft höchste Stufen erreichte ging er auf manche Bildungsreisen. Hadschezade Muslihiddin Mustafa bin Yusuf aus Bursa “rahmetullahi teâlâ aleyh”: Er war Mentor des Sultans Muhammed (II.) und oberster Richter(Kadi) in Istanbul. Er studierte den „Tehafüt ul felasife“ des Imam Ghazali und die Antworten des Ibnur Rüschd (Averroes) und schrieb ein Werk worin er Imam Ghazali verteidigte. 893/1487 gest. Er liegt in Emir Sultan Friedhof in Bursa. Ishak Efendi “rahmetullahi teâlâ aleyh”: aus Harput (in Ost-Anatolien) gest. 1309/1891. Er schrieb zwei Bücher gegen die Behauptungen der christlichen Missionare , die „Diya ul kulub“ und „Schems ül hakika“. In Türkisch , Englisch wurde es gedruckt. Deutsche Übersetzung liegt vor. Imam Kuduri “rahmetullahi teâlâ aleyh”: Ebul Hasen Hüseyn Ahmed bin Muhammed Bagdadi. Rechtsgelehrter in Hanafi-Rechtsschule. 362/973 geb. und 428/1037 gest. in Bagdad. Sein „Muchtasar“ ist berühmt. Türkische und englische Übersetzung liegt vor. Suleyman bin Dscheza “rahmetullahi teâlâ aleyh”: berühmt wegen sein türkisches Buch „Ey Ogul“ , welches hauptsächlich aus Werken des Imam Ghazali zusammengestellt ist aber die rechtlichen Vorschriften sind aus der HanafiRechtsschule. Jahrhunderte war es einer der Volks-Handbücher der osmanischen Türken. Er schrieb es im Jahr 960/1552. Es ist sehr wertvoll. Unter dem Namen „Huccetul islam“ wurde es mehrfach gedruckt. Deutsche Übersetzung liegt vor. Seyyidet Sukeyne “rahmetullahi teâlâ aleyhâ”: : Tochter von Hazreti Hüseyin (Enkel des Propheten). Sie war wegen ihr Wissen, Gedichte und ihr Schönheit berühmt.Gest. 117/735 in Ägypten. Seyyidet Nefise “rahmetullahi teâlâ aleyhâ”: Die Tochter von Hazreti Hasen´s (Enkel des Propheten) Sohn Zeyd´s Sohn Hasen. 145 in Mekka geb., lebte in Medina, ausgewandert nach Ägypten und 208/823 dort gest. Sie war die Ehefrau von Ishak bin Cafer Sadik. Sie war eine Wali (Sufi –Gelehrtin). 51 Imam Newewi “rahmetullahi teâlâ aleyh”: grosser islamischer Gelehrter in Schafii. 631/1233 geb. und gest 676/1277 in Damaskus. Er schrieb viele Werke unter anderem den „Riyad us salihin“ Scheich Muhyiddin-i Arabi ( oder als ibn Arabi berühmt) “rahmetullahi teâlâ aleyh” andalusischer islamischer Gelehrter und Sufi-scheich. 1165 in Murcia geboren; gestorben in Damaskus 1240. Unter seinen Lehrern waren auch Ibn Asakir, Ibn Dschewzi, Scheich Medyen al Magribi. Er war in der Maliki-Rechtsschule. 439 Bücher von ihm werden in der "Tercüme-i hal ve fazail-i seyh Ekber" von Tahir Bursali aufgelistet.Ein Teil seiner Bücher sind "ilhami", d.h er schrieb es unter Eingebung/Inspiration. Ilham ist im Islam keine sichere Quelle und daher wird es am Schariah (religiöses überliefertem Wissen) gemessen. Die besten Erläuterungen von seinen Aussagen finden sich in der "Maktubat" des Imam Rabbani Ahmad Faruq Sirhindi . Ibni Abidin “rahmetullahi teâlâ aleyh” : Seyyid Emin bin Ömer bin Abdulaziz. Islamischer Rechtsgelehrter (Faqih). 1784 in Damaskus geboren und 1836 ebenfalls dort gestorben. Einer seiner Lehrer war der berühmte Gelehrte Mewlana Halid-i Bagdadi. Er hat den berühmten Erläuterungsbuch zu "Dürr ül Muchtar" , den "Redd ül Muchtar" geschrieben in fünf Bänden. Es ist einer der wertvollsten Werke der HanafiRechtsschule der sunnitischen Muslime. Es wurde gedruckt und seine Fatwas genauso. Das Werk ist auch ins Türkisch übersetzt worden von dem Gelehrten Ahmed Dawudoglu. Die Stellung des Alim (Gelehrten) in der Religion Frage: Es gibt welche die sagen “Wozu brauchen wir denn einen Gelehrten wenn wir doch den Kuran in unseren Händen haben ?” Antwort: In weltlichen Dingen handeln sie aber nicht nach dieser “Logik”. Wessen Kopf schmerzt geht nicht zum Notar sondern geht zum Zuständigen dem Arzt. Hätte jedermann den grossen Kuran leicht verstanden wäre der Prophet entbehrlich und überflüssig gewesen. Die ehrwürdigen Hadithe sind Erläuterungen des glorreichen Kurans. Die echten Gelehrten erläuterten die Hadithe. Nicht jeder der Arabisch kann ist ein Gelehrter. Der echte Gelehrte ist der grosse befugte und fähige Erläuterer des Kurans und Hadithe. Er kennt was Sunna und was Bidah ist. Er ist fähig wahrem vom Falschem zu trennen. Er ist in der Glaubenslehre der selef-i salihin (Altvorderen, die ersten Generationen der Muslime), d.h er hat das Glaubensbekenntnis der Ahl-i sunna. Wer viel Wissen hat aber nicht das Wahre vom Falschen trennen kann ist kein wahrer Gelehrter. Die Anführer, Begründer der 72 irregegangenen Gruppierungen waren tief gebildet aber sie trennten sich von der Glaubensbekenntnis der Ahl-i Sunna und gingen irre. Beispielsweise Wasil bin Ata (8-9.Jh) hatte sich gegen seinen Lehrer Hasen-i Basri opponiert und widersprochen und gründete aus dem Ahl-i Sunna austretend eine neue Glaubensrichtung: die Mutazila. Auch Ibni Teimiyya´s (14.Jh) Wissen war viel. Er trennte sich vom Konsens (Ijma) der Gelehrten der Ahl-i Sunna. Er wurde der Vorläufer der Wahhabiten und der jetztigen einer Rechtsschule nicht folgenden. Somit ist nicht der viel Wissende ein Gelehrter sondern der der Spezialist ist in der Glaubensbekenntnis der Ahl-i Sunna. Die im Kuran und Hadithen gelobten Gelehrten sind diese. Deren Worte sind Belege und sind Vertreter und Erben der Propheten. Wenn ihre Ijtihade (Rechtsurteile) nicht das 52 beabsichtigte treffen so bekommen sie dennoch Verdienste. Diejenigen die sie befolgen rettet sich. Folgende Ayats (Koranstellen) berichten von der Bedeutung der Gelehrten und vom Gebote ihnen zu befolgen : “Wenn ihr nicht wisst so fragt die Gelehrten.” (Nahl 43) “Der der sich am meisten vor Allah sich fürchtet ist nur die Gelehrten” (Fatir 28) “Diese Beispiele verstehen nur die Gelehrten” (Ankebut 43) “Hätten sie den Urteil dessen dem Propheten oder Ulul emr (Gelehrte) gefragt hätten sie es gelernt.” (Nisa 83) (Dass “Ulul emr” die Gelehrten sind darüber berichten die Tafsire (Exegesen). Aber auch unser Herr der Prophet teilt mit: “Ulul emr sind die Gelehrten” (Darimi) Hadithe teilen mit : “Die hohe Stellung des Gelehrten gegenüber einem Nicht-Gelehrten ist wie die Überlegenheit des Propheten gegenüber seinem Prophetengemeinde.” [Hatib] “Die hohe Stellung des Gelehrten gegenüber einem Frommen ist wie die Glanz des Vollmondes gegenüber die der Sterne.” [Ebu Nuaym] Der wahre Gelehrte ist der Wissenschaft, Amal (religiöse Handlungen) und Ihlas (reine Absicht, nur für Allah) besitzende salih (Rechtschaffene). In den Hadithen wird berichtet: “Wer Wissen erwirb um mit Unwissenden zu streiten/kämpfen und um berühmt seinzu wollen der geht ins Hölle.” (Ibni Maje) “Wer ausser dem Ziel Allahs Zufriedenheit Wissenschaft studiert der möge sich vorbereiten auf sein Platz in der Hölle.” [Tirmizi] “Wer für die Dunya (Weltliches,vom Allah entfernende Dinge) Wissen erlernt und zu Güter und Stellungen gelangt dessen Gewinn ist nur das Feuer der Hölle.” [R.Nasıhin] “Gelehrter ist der auch wenn er wenig Wissen hat der nach mit seinem Wissen danach auch handelt.” [Ebusheyh] “Wer dem Gelehrten Respekt erweist hat mir Respekt erwiesen, wer ihn besucht der hat mich besucht.” [İmam Rafii] “Sei entweder ein Gelehrter oder Zuhörer oder ein Liebender dieser (beiden) sonst gehst du Zugrunde.” [Beyheki] “Der Tod eines Gelehrten ist ein grösseres Unglück als das Tod einer Stadtbevölkerung.” [Taberani] "Allah, der Erhabene nimmt den Ilim (Wissenschaft) welche Er euch gegeben hat nicht zurück. Nur nimmt Er den Ilim durch den Tod der Gelehrten euch weg und sehr Ungebildete bleiben zurück. Und wenn man denen nach Fetwa (religiöses Rechtsgutachten) fragt diese geben dann nach ihren persönlichen Ansichten Fetwa. Somit bringen sie sich selbst in Irrweg und andere." (Hadithsammlung Sahih-i Buhari und des Ibn-i Madsche) In all den Jahrhunderten haben sich die islamischen Gelehrten einem der vier Rechtsschulen befolgt und gelehrt dass die Muslime einen davon befolgen müssen. Ein Konsens (Ijma) hierüber hat sich gebildet. Von der Ijma sich loslösen ist Unglück. In den Hadithen wird berichtet: “Zwei Personen ist besser als ein Person; drei Personen ist besser als zwei Personen. Seit somit mit der Jemaat (Gemeinschaft) ! Allahs Zufriedenheit, Barmherzigkeit und Hilfe ist in der Gemeinschaft. Wer sich von der gemeinschaft trennt fällt in die Hölle.” [İbni Asakir] “Wer sich von der Gemeinschaft trennt fällt kopfüber in die Hölle.” [Taberani] “Die Gelehrten meiner Ummah (Gemeinde) einigen sich nie über Irrleitung. Wenn Uneinigkeit vorliegt haltet euch fest an siwad-ı a'zama (der Weg wovon die überwiegend mehrheitlichen Gelehrten berichten) ! [İbni Maje] 53 In der Tafsir Medarik des Kuran-ayats Nisa 115 sinngemäss “Wer sich von den Weg der Muslime trennt geht ins Feuer (Hölle).” Wird erklärt: “Genauso wie das Trennen vom Buch (Kuran) und Sunna nicht erlaubt ist so auch im Falle des Ijma.” [ Der Gelehrter Muhammad Parisa schreibt in seinem Werk Risala-i qudsiyya : „ Die Leute fragten Yusuf al-Hamadani (gest.1141 ) : „ Was sollen wir machen wenn wir keinen perfekten Rehber (grossen Gelehrten ) finden ?“ Er sagte :“ Liest jeden Tag deren Bücher.“ In der Tafsir des Imam Beydawi steht das selbe mit der Hinzufügung dass das Bleiben auf dem “Wege der Muslime” Pflicht (wajib) ist und das Sich-trennen haram (verboten) ist. Imam Kurtubi schreibt dass das Sich-loslösen vom Weg der Muslime das Trennen vom Idschma der Mudschtehids ist in seinem Tafsir „El Cami li Ahkami´l Kuran“. „Wie bekannt ist das Verleugnen des Idschma ,welches auf sicheres (kat´i) Beleg sich stützt und durch tewatür überliefert ist ,kufr.“ Imam Serahsi in „Temhidul Fusul fi ilmu´l usul“. Ibni Abidin in Reddül muchtar: „Da ab dem vierten Jh. kein Mudschethid-i mutlak ausgebildet ist (oder nicht bekannt war) daher ist unter Idschma der Idschma der Gefährten (Sahabi) Idschma der Nachfolger der Gefährten (Tabiin) und der Idschma deren Nachfolger (Taba-i tabiin) zu verstehen. Wenn kein Idschma der Gefährten vorliegt schaut man auf das Idschma der Tabiin, wenn auch da nicht dann auf dem Idschma der Taba-i tabiin, denn diese Gelehrten (genauer: Mudschtehids) dieser ersten drei Jahrhunderte sind in Hadithen gelobt worden. Diese nennt man „Selef-i salichin“ (die hohen Altvorderen). Selef-i salihin : Aus dem Kuran al karim : „Die Allerersten, die ersten der Auswanderer und der Helfer und jene, die ihnen auf die beste Art gefolgt sind - mit ihnen ist Allah wohl zufrieden und sie sind wohl zufrieden mit Ihm; und Er hat ihnen Gärten bereitet, durch welche Bäche fließen. Darin sollen sie verweilen auf ewig und immerdar. Das ist der gewaltige Gewinn.“[9:100] Hadithe: „Die besten meiner Umma (Gemeinde) sind meine Generation dann die darauffolgende dann die darauffolgende.“ (Imam Buhari) Kalif der Muslims Omar (Allahs Wohlgefallen mit ihm) sagte bei seiner Freitagspredigt: ‘O Muslime! So wie ich es euch jetzt mitteile, hatte uns, der heilige Prophet ( Friede sei mit Ihm ) in der Freitagspredigt gesagt, “Die vorzüglichen Menschen sind meine Gefährten. Die nächsten Vorzüglichen sind ihre Nachfolger. Und die nächsten Vorzüglichen sind ihre Nachfolger. Und danach sind deren Nachfolger. Unter denen, die nach diesen letzten kommen, werden Lügner auftauchen.’ "Ein Muslim der mich sah und ein Muslim der diejenigen sahen die mich gesehen haben , den wird das Jehennamfeuer (Höllenfeuer) nicht brennen." Imam Tirmuzi und Imam Munawi "Wer den Propheten Flüche sagt wird getötet. Wer den Gefährten Flüche sagt wird geschlagen." Imam Tabarani und Imam Munawi "Meine Gefährten werden Fehler machen. Allah teala wird meinetwegen ihnen verzeihen." Imam Suyuti "Die Vorzüglichsten aus meiner Glaubensgemeinschaft sind die, welche in meinem Jahrhundert lebten. Die nächsten vorzüglichen sind ihre Nachfolger. Und die nächsten vorzüglichen sind deren Nachfolger. Und danach kommen deren Nachfolger." Imam Buhari, Imam Müslim, Imam Tirmuzi Imam Beyhaki berichtet in seinem Hadithsammlung "El medhal" das Hadith (sinngemäss) : "Der Koran al karim gehorchen ist euch Pflicht (fard). Es gibt keine Entschuldigung für das Sich-abwenden vom Koran al karim. Falls ihr Angelegenheiten im Koran al karim nicht findet haltet euch an meine Sunna. Falls ihr auch darin nicht findet dann haltet euch an die Worte meiner Gefährten! Denn meine Gefährten sind wie die Leitsterne am Himmel. Welchen daran ihr auch folgt ihr findet die Rettung. Die Uneinigkeit meiner Gefährten ist ein Segen für euch." (siehe ferner auch Hadithsammlung des Imam Munawi ) 54 "Wenn nach mir Uneinstimmigkeiten auftreten haltet euch an mein Sunnah und meinen rechtgeleiteten Kalifen fest ! Klammert euch an sie wie wenn ihr mit Zähnen etwas festbeisset ! (Hadithsammlung Imam Tirmizi und Ibni Maje) Die vier Imame der Rechtsschulen waren schon zu ihrer Lebzeiten von der Mehrheit der islamischen Gelehrten anerkannt und ferner gehörten sie diesen im Koran und Hadithen gelobten Selef-i salihin (rechtschaffenen Altvorderen). Nach ihnen folgten zig tausende Gelehrten all die Jahrhunderte einer dieser Rechtsschulen von Marokko bis Indonesien. Die grossen Gelehrten Ahmed bin Muhammed Tahtawi, Abdulgani Nablusi (in Hadika)und Imam Rabbani (in Mebde we Mead) berichten in ihren Werken dass man unbedingt an einem der vier Rechtsschulen angehören müssen, dass hier Ijma vorliegt. Die Muslime müssen heutzutage gegen die Psydogelehrte und gegen die die unsere Religion verfälschen wollen vorgehen. Hadithe: „Wer sich ein Handbreit sich von der Dschemaat (Gemeinschaft) sich trennt und so stirbt stirbt im Tode der Dschahiliyya.“ Hadith (Buchari) “Will Allah, der Erhabene, jemandem gefällig sein, macht Er einen Rechtsgelehrten aus ihm.” “Wenn jemand Rechtsgelehrter wird, schickt Allah, der Erhabene, sein Lebensunterhalt und alles, woran er sich sehnt von ungeahnten Stellen.” “Der meist geschätzte Mensch bei Allah, dem Erhabenen ist der Rechtsgelehrter in der Religion.” “Gegen den Satan ist ein Rechtsgelehrter stärker als tausend Anbeter.” “Alles hat eine Säule zum Stützen. Der Grundpfeiler der Religion ist die Rechtswissenschaft.” “Die beste Art der Anbetung ist das Erlernen und Lehren der Kenntnisse der Rechtswissenschaft.” ] Hadithe: “Wenn die Bidahs sich mehren, wenn die späteren mener Ummah dir früheren verfluchen, die Wissenden sollen jeden aufklären! Wer nicht mitteilt und sein Wissen verheimlicht der gilt als Verheimlicher vom Kuran.” [Deylemi] [„Bidah“ heisst Neuerungen, Verfälschungen im Islam einzuführen. Die, die dies tun und danach praktizieren, heissen „Ahl-i Bidah“ („Leute des Bidah“).] “Wenn Chaos ausbricht, Lügen geschrieben werden, Sitten in Anbetungen einfliessen und schlecht über meine Gefährten gesprochen werden, der das Richtige weiss soll es den allen mitteilen! Wer das Richtige weiss und obwohl er fähig ist aufzuklären nicht (das Richtige) mitteilt der Fluch Allahs, der Engel und aller Menschen sei über sie ! [Deylemi] [Seitdem Ende des osmanischen Staates (1922) und dem Rückgang der muslimischen Gelehrsamkeit in vielen Gebieten im Orient wegen des Kolonialismus und den darauf folgenden Diktaturen und anderen Gründen) hat sich viel Unwissen sich sehr verbreitet und parallel dazu zunehmend mehr Sekten und zahllose kleine Gruppierungen sich gebildet von Wahiy (Offenbarung,Koran) ablehnenden Philosophen die sich Muslime nennen bis hin zur gewalttätigen Extremisten. Zwar ist die grosse Mehrheit immer noch sunnitisch aber die Zahl der vom Ahl-i Sunna abweichenden nehmen zu. ] Der Text oben stammt von Mehmed Ali Demirbas uns ist ursprünglich türkisch. Die Zusätze und Kommentare in den eckigen Klammern wurden hinzugefügt. Der unvergessliche Mufti Ahmed Mekki Üçisik von Kadiköy (in Istanbul) Aus Zeitung “Türkiye” (12/05/2004) 55 Bruder Abdullatif (Uyan) ist einer der wenigen Glücklichen, der bei Mekki Efendi. Obwohl er in seiner Kolumne mehrfach schrieb, sagte er uns ab und erzählte was er bei dem Heiligen erlebte : In den sechziger Jahren studiere ich und arbeite gleichzeitig in der Steuerbehörde. Eines Tages ruft der Direktor mich zu sich. Ich knöpfe mich zu und klopfe. Ein trockener „Herein“ ertönte. Ich trete ein und das Gespräch drehte und wendete sich zu „In Muftiamt von Kadiköy gibt es Unterbesetzung und hier Überbesetzung. Sie wollen einen Angestellten. Ich dahte dabei an dich. Was sagst du dazu ?“ Als hätte ich die Chance für ein „Nein“. Was sollte ich machen ? Ich nickte mein Kopf und murmelte „Wie sie befehlen.“ Montag fing ich in neuem Arbeitsplatz an zu arbeiten. Mufti Efendi mit dem Namen, Ahmed Mekki Üçisik war jemand mit freundlichem Gesicht und hatte sanfte Stimme und war aus dem Provinz Van. Ich hörte von ihm aber je mehr ich ihn kennen lernte fühlte ich mich glücklicher und weiss ich nicht wie ich es ausdrücken soll. Meine Aufgabe ist Sekretärsarbeiten. Er zeigte mein Arbeitstisch und bestellte für mich Tee und liess Sesambrot (Simit) für mich bringen. Später kamen die Schüler vom Mekki Efendi. Ali Sezer, Ibrahim Bogali und Kemaleddin Bey … Sie öffneten ein arabisches Buch und das Unterricht fing an. Ich, der mich religiös sah, erkannte, dass ich nichts wusste und ein nichts war. Ich dachte „Wo bin ich hier denn?“ Je mehr Mekki Efendi seine Lehrgespräche fort fuhr fühlte ich in meinem Herzen die Süsse der Herzensreinigung. An einem Moment fragte er mich spontan „Na gefällt es dir hier ?“ Mir Worte fehlend sagte ich „Ich weiss nicht wie das Jenseits ist, aber hier müsste es das Paradies der Erden müsste so wie hier sein.“ Die, die Mekki Efendi gut kannten sagten mir unter vier Augen „Er ist der Sohn von einem Wali (Sufi) wie Seyyid Abdulhakim Arvâsî Efendi und mütterlicherseits Enkel vom geehrten Seyyid Fehim Efendi. Diese beiden Gelehrten haben ihn so erzogen wie sie eben einen Sohn erziehen und ausbilden. Dass er bescheiden ist soll dich nicht täuschen. Er hat von seinem Vater und von seinem Onkel (Seyyid Taha) sehr viel genommen (an Weisheit). Das sollte heissen „Erkenne deine Grenzen und halte Anstand. Vor dir ist ein Gelehrter mit Idschaza (Madrassa-Diplom) in islamischen Wissenschaften und er hat die Tewejjüch (Zuneigung) der Grossen (der Sufis).“ Aber Mekki Efendi verhielt sich wie ein jeder. Sie fragen wie? Beispielsweise ging er den ganzen Tag hin und her sitzt auf einem Holzstuhl und meidet auf dem ledernen Mufti-Sessel zu sitzen. Als er merkte dass ich dies fragen wollte sagte er „dieser Sessel wurde von einem gelehrten wie Zekeriyya Efendi geehrt“ und fuhr fort „nun wäre nicht passend für uns darauf Platz zu nehmen.“ Ich wusste, dass er mindestens wie Zekeriyya Efendi ein Gelehrter war aber er sah sich selbst nicht so aus Bescheidenheit. Hin und wieder kamen mit Fragen und als sie ihn hier und dort in den Ecken sahen sagten sie „Hey Onkel, ist denn der Mufti Efendi nicht da ?“ Er sagte „Vielleicht finden wir die Lösung falls ihr Fragen habt mein Sohn.“ [Mekki Efendi pflegte den Fragenden stets mit Büchern zu antworten auch wenn er die Lösung ausm Gedächtnis schon wusste. Er wollte demonstrieren dass stets die Bücher die Hauptrolle spielen sollten.] Die rituellen Gebet beteten wir stets in Gemeinschaft aber er mied Imam (Vorbeter) zu sein und liess mich immer Imam sein. Als ich ihn vorschlug sagte er „niemals. Sonst (könnte) der Himmel auf meinem Kopf fallen.“ (d.h. „ich kann diese Verantwortung nicht tragen“) Wenn wir Feierabend hatten gingen wir in Moscheen. Manche Imame und Muezzine wollen vorher informiert sein damit sie Vorbereitungen treffen (als Gastgeber) aber er mochte es nicht Umstände zu machen. Die, die es wissen, wissen es. Ali Sezer Hodscha wurde nie Imam wenn er Mekki Efendi sah und machte auch keine Hutba-Predigt (an Freitagen). Er liess dann diese Pflichten den Muezzin, sank den Kopf und setzte sich weit zurück bis ans Tür und antwortete nur wenn er gefragt wurde. 56 Eines Morgen kam ein Mann mit einem Mütze der Franzosen. Er sagte „Vater Mufti ! ich kam vom Provinz Kars um hier zu arbeiten. Niemand gibt mir Arbeit. Ich will zurück und habe kein Geld.“ Der Mann war Profi und schaute hin und wieder aus dem Fenster und sagte „Der Bus wird gleich abfahren. Ob ich es noch erwische ?“. Ich hatte kein gutes Gefühl aber Mekki Efendi wollte die Möglichkeit nicht sehen, dass er log. Er fragte naiverweise nach der Fahrtpreis. Der Mann sagte „Vierzig Lira“ . Mekki Efendis Gehalt war 350 Lira monatlich. Er gab ihm den Fahrtpreis. Am selbem Abend nehmen wir das Dampfschiff. Und wen sehen wir dort ? Derselbe Mann vom Morgen, der dort im Schiff anderen Leuten seine Geschichten erzählte. Zwei Reihen weiter wären wir Auge in Auge gekommen. Ich dachte jetzt wird Mufti Efendi zornig werden. Aber er sagte „Steh auf Abdullatif ! Gehen wir raus auf das Deck. Wenn er uns sieht kann er verlegen werden. Allah möge niemand verlegen machen.“ [Seyyid Mekki Efendi starb 1967 in Istanbul] Die Religion des Islam gründet sich auf Ilm (Wissenschaft). In jeder Hinsicht ist es konform mit dem Aql-i selim (vollkommenen Verstand). („Faideli Bilgiler“, Istanbul, 2002,S.202) Der Islam ist eine himmlische Religion. Wie in jeder himmlischen Religion sind auch das Islamische zwei geteilt: Religionswissen und naturwissenschaftliches Wissen. Das Wissen der Naturwissenschaften ist auch islamisches Wissen. Um ein Gelehrter des Islams sein zu können muss man auch soweit man kann auch die Naturwissenschaften lernen. Die Naturwissenschaften können sich mit der Zeit sich ändern und Fortschritte machen. Das Religionswissen dagegen nicht. Dieses Wissen beinhalten die Glaubenslehren, die Gebote und Verbote. Diese sind von Allah mitgeteilt. Die Gesamtheit dieser Gebote und Verbote wird „Din-i Islam“ („Religion des Islam“) genannt. (215) Die Religion des Islam ist die Wissenschaft selbst. (260) (Hadith: „Wahrlich diese Wissenschaft ist Religion. So achtet darauf von wem ihr eure Religion nehmt.“ (Hadithsammlung Muslim)) Die Glaubenssätze stammen vom vahy (göttliche Offenbarung) und über Mitteilung der Propheten. Zum Irrglauben (Bidah im Glauben) wird man getrieben dadurch, wenn man über Dinge, die nicht mit Sinnen wahrnehmbar oder nicht mit Rechnung ermittelbar sind, darüber Verstand waltet und sich irrt und daran glaubt. Jeder Muslim muss in einem der zwei Mazhab (Schulen) der Glaubenslehren (Itikad), d.h. der Schule von Maturidi oder die Schule des Ashari folgen. Das Befolgen eines dieser beiden Imame rettet den Menschen vor dieser Krankheit (des Irrwegs). Denn die sunnitischen Gelehrten „Allahs Barherzigkeit mit ihnen“ haben in Wissen, die über die Vernunft hinausgehen (über die der Vernunft kein Zugang hat) nur dem Kuran al-karim und (mehrfach-überlieferte) Hadithe befolgt und ihr Verstand dahingehend hier benutzt, dass sie die Bedeutungen beider (Kuran und Hadithe) gesucht und gefunden haben und beim Verständnis dieser (blieben). Diese Bedeutungen haben sie (letztlich) von den grossen Gefährten (Sahaba) des Propheten und diese wiederum vom Gesandten Allahs gelernt und haben, das was sie lernten in ihren Büchern geschrieben. (Die 57 feinen Unterschiede bei Maturidi und Ashari sind derart, dass sie die Glaubenssätze nicht verletzten und somit auf dem selben Weg sind) Islam Ahlaki, Muhammed Hadimi , Almanya, 2005 Im Hadith-i kudsi ist mitgeteilt: “Ich habe die Menschen erschaffen, damit sie geehrt werden Mich zu erkennen.“ Es ist nicht richtig danach zu sagen:“ Die Nicht-Muslime glauben nicht an Allah in dieser Welt. Daher kommt dieser Hadith nicht zur Geltung.“ Denn die Evliya (Sufis) und die Gelehrten auf einem bestimmten Niveau beginnen Ihn zu erkennen. Die Nicht-Muslime werden im Jenseits Allah erkennen (im Fall dass sie als Nicht-Muslime sterben.) Es wird keinen geben der Allah nicht erkennt. S.7 Shukr (Dank) ist das verwenden der Nimets (Gnaden, Güter, Körper, Natur) gemäss islamischer Normen. 7 Naturwissenschaftliches (sicheres) Wissen wird Hikmet genannt. 7 (Ausgeglichenheit des Kraft des Verständnisses wird auch Hikmet genannt 14) Ihlas ist die Taten und Anbetungen deswegen zu tun, weil Allah es angeordnet hat. Dabei denkt man an keinerlei Nützlichkeiten. 8 Zuerst muss der Muslim sein Herz (Qalb) reinigen, denn es ist der Haupt des Körpers. Alle Organe stehen dem Herz unter. 13 (Qalb ist eine Kraft die einen besonderes Verhältnis hat mit dem herz aus Muskel) Jehennam hat Er erschaffen aufgrund der Namen (Allahs) Muntekim und Shedid ul ikab, die unter den 99 Schönsten Namen Allahs sich befinden. Wegen Namen wie Rahman, Rahim, Gaffar, Latif und Rauf wurden acht Jennet erschaffen. 25 Es ist Pflicht für jedermann sich Gedanken und Beobachtungen zu machen über die geordnete System der Natur und dessen Feinheiten. 25 Nur um zu notwendigen Dinge zu erledigen soll man unters Volk gehen. 27 (Zu Häresie kommt man wenn man) Dinge, die nicht mit sinnlicher Wahrnehmung und Berechnungen erreichbaren Dinge den Verstand walten lässt und die Fehler darin als Wahrheit annimmt. 29 Die sunnitischen Gelehrten (Allahs Gnade mit ihnen) haben über Dinge worin der Verstand kein Zugang hat sich an Kuran al karim und Hadithe gehalten und haben ihr Verstand hierbei benutzt aus diesen Quellen die Bedeutungen festzumachen und zu verstehen. 29 Das wertvollste Buch über Sufitum ist das Mathnawi. In Sufitum zusammen mit (zusätzlichem) islamischem Wissen ist das wertvollste Werk das Maktubat des Imam Rabbani. 35 Wirkliches Wissen zeigt dem Menschen seine Schwäche und Fehler und die Grösse und Erhabenheit des Schöpfers. 52 (Aus Riyadunnasihin S.356: ) Hadith: „Wer unter Gelehrten Anerkennung suchend und um mit Unwissenden zu streiten und überall berühmt werden wollend Religionswissen lernende Gelehrte wird nicht mal den Duft des Paradieses kosten.“ Hadith: „Oh Schöpfer! Schütze mich vor unnützem Wissen.“ […] Das nutzlose Wissen ist das oben genannte zu Jehennam führende Wissen. Zum anderen naturwissenschaftliches (und technisches) Wissen, dass nicht mit Religion einhergeht. (Das bedeutet wenn man es gegen die Menschen einsetzt z.B. Vernichtungen von Völkern und Zerstörung von Natur) 64 Hadith: „Wer ein Gelehrten zu Unrecht beleidigt, der wird von Allah teala vor allen Menschen erniedrigt werden.“ 65 58 Hadith: „Ein Mensch ist entweder ein Gelehrter oder ein lernender Schüler oder jemand, der diese liebt. Ausser von diesen Dreien sind wie die fliegenden Fliegen im Stall.“ 65 „Wer das was er für sich wünscht seinem Bruder in Religion nicht wünscht hat noch kein (vollkommenes) Iman (Glauben).“ Hadith 75 Auch nicht-muslimischen Bürgern darf man wegen Weltliches nicht gekränkt sein. Es ist nötig ihnen gegenüber freundliches Gesicht zu haben, mit freundlichen Worten ihre Herzen erfreuen, sie nicht kränken und ihnen gegenüber die Rechte und Pflichten einhalten. Ob Musim oder Nicht-Muslim, ob in islamischen oder nicht-islamischen Gebieten - egal wo - keinem Menschen ihre Güter, Leben und Ehre berühren ist Pflicht. 82 Hadith: „Versöhne dich mit dem der zu dir gegenüber gekränkt (oder verletzt) ist! Vergib den, der Unrecht tat. Zu dem der böses tat, tue ihm Gutes an!“ 83 Privatsphäre siehe S.87 Hadith: „Allahu teala mag das Reden in milder Art.“ 88 Kuran (3/159): „Berate dich für die Taten, die du tun willst.“ 90 Hadith: „Als Allahu teala die Menschen erschuf, hat Er deren Todeszeitpunkt, Lebensdauer und Nahrung (die sie in dieser Zeit aufnehmen) festgesetzt.“ 94 Die Gelehrten teilen übereinstimmend mit, dass auch der sein Leben und Gut in Gefahr befindende, dass auch der sich an die Gesetze halten muss und sich nicht gegen die Regierung stellen soll. Denn gegen die ungerechte Regierung soll man mit Geduld begegnen ordnen die Hadithen (Prophetenworte) an. Der Gesandte Allahs (Friede sei mit ihm) rezierte diesen Gebet nach Imam Muhammed (Allahs Gnade mit ihm) : „(Allahümme innî es'elü-ke fiilel hayrât ve terkelmünkerât ve hubbel-mesâkin ve izâ eredte fitneten fî kavmî fe-teveffenî gayre meftûn)“. Dieses Gebet bedeutet: „Oh Schöpfer ermögliche mir gute Taten, das Unterlassen der schlechten Dinge, und die Liebe zu den Armen. Wenn Du unter mein Volk Fitne (Zwietracht,Unruhen,Aufruhr) hervorbringen willst, so nehm meine Seele ohne in diese Fitna mich eingemischt zu haben.“ Imam Qurtubi (Allahs Gnade mit ihm) erläutert man dürfe sich nicht in Fitnas sich einmischen und dass der Tod besser sei als Fitna-Einmischung. 101 Ihn (Allah; Allahs Wesen) zu erkennen bedeutet zu erkennen, dass man Ihn (Sein Wesen) nicht erkennt. Der menschliche Verstand, der die Geschöpfe nicht (gänzlich) verstehen kann wie kann er den Schöpfer erkennen? 106 (Sein Existenz kann man erkennen) Erlernen von Wissen über Ethik und Moral geht nur durch Wollen und nicht durch Zwang. 123 Cevher (Substanz) sind zweierlei. Der eine ist mucerred, das bedeutet nicht-materielle Existenzen. Es hat kein Gewicht, Form, Farbe und hat auf Organe kein Einfluss. Mucerred- Cehver wird nicht durch Sinne erfahren und sind nicht teilbar. Vernunft und (Ruh) Seele sind so. Materie aber kann man wahrnehmen und teilen. 130 Hadith: „Der beste Weg ist der Weg der Mitte.“ 156 Aus Tam Ilmihal Seadet-i Ebediye, Istanbul, 64.Druck, 1995 Wenn jemand vom Islam gehört hat und es korrekt lernen möchte, dem verspricht Allahu teala ihm dies zu ermöglichen. 22 Wer vom Islam hört und diese Religion (kennen)lernen möchte so wie es der Wahrheit entspricht, der wird es (früher oder später) es so lernen, da der erhabene Allah es versprochen hat. S.22 59 In Mewduat-ul-ulum steht: „Das Wissen im Kuran al karim sind dreierlei. Das Erste wurde niemandem mitgeteilt. Sein Wesen, (alle) Seine Namen und (alle) Seine Eigenschaften kann niemand wissen ausser Er selbst. Die Zweite Art von Wissen hat Er nur Muhammed (Allahs Friede mit ihm) mitgeteilt. Dieses Wissen können nur der Prophet und seine Erben in Wissen – die grossen Rasih-Gelehrten – verstehen. Die muteschabih-Ayats sind so. Die dritte Art trennt sich in zwei Arten: Das Erstere die Kisas berichten über Zustände früherer Menschen und die Ahbar, die über die erschaffenen und noch zu erschaffenen Dinge im Diesseits und Jenseits berichten. Diese wird nur durch die Mitteilung des Propheten verstanden. Nicht durch Verstand und Erfahrung. Von der dritten Art die zweite Unterart lässt sich durch Verstand, tecrübe (Erfahrung, Empirie, Berechnung) und durch arabische Sprachwissenschaft verstehen. Aus dem Kuran al karim Urteile ableiten und Naturwissenschaften sind so.“ S.48 Tam Ilmihal, 64.Druck, 1995 Diin (Religion) ist der zur ewigen Glückseligkeit führende Weg, welches Allahu teala zeigt. S.18 Din (Islam) ist der Weg, welches Allahu teala („der erhabene Allah“) zeigt, wodurch die Menschen zur ewigen Glückseligkeit geführt werden. S.18 Alle Propheten lehrten dieselbe Glaubenslehre. Alle verlangten von ihren Gemeinden an die selben Glaubensinhalte zu glauben. Aber deren religiösen Gesetze waren unterschiedlich. 18 Um zur ewigen Glück zu gelangen muss man Muslim sein. Um Muslim zu werden braucht man keinerlei Formalitäten, oder zu einem Mufti oder Imam zu gehen. Im zwölften Kapitel des Makamat-i mazheriyye steht: „Ich glaube an Allahu teala und Seinem Gesandten und an das was er alles von Allah teala gebracht hat (dass sie der Wahrheit entsprechen). Ich liebe die Freunde von Allahu teala und Seinem Gesandten und liebe nicht deren Feinde.“ 21 Das grösste Unglück ist schlechte Freunde haben. 35 Das Haupt aller Schlechtigkeiten sind schlechte Freunde. 35 Das Erwerb des Wissens bei Menschen geht über Sinneswahrnehmung , vertrauensvolle Nachrichten oder mit Verstand. Die Sinneswahrnehmung sind fünf an der Zahl. Vertrauensvolle Nachrichten zwei. Diese sind : Tewatür (unabhängige übereinstimmende Mitteilung vieler) von vertrauenswürdigen Menschen und die Botschaften der Propheten. Wissen durch verstand geht über zwei Wege : ohne nachzudenken, wenn man direkt etwas erkennt nennt man es "bedihi" ( Evidenz). Durch Nachdenken erkanntes Wissen nennt man "istidlali" (abgeleitet). Ein Teil eines Objektes ist kleiner als das Ganze des Objektes- dies ist bedihi. (z.B) Durch Nachrechnen erworbene Kenntnisse sind istidlali. Durch Sinnesorgane und mit Verstand zustande gekommene Wissen nennt man experimentell (tecrübi). Islamische Kenntnisse die nicht durch Experimente, Herleitung und Rechnung, geliefert werden nennt man "gayb" ( verborgen) . Das Verborgene kennt nur Allah und diejenigen denen Er mitteilt. Imam Taftazani Scharh-i akaid (dessen Einleitung ) 60 Imam Rabbani Ahmed Faruk Serhendi (Allahs, des Erhabenen, Gnade sei über ihn), der Erneuerer des zweiten Milleniums, starb 1034 [1624 n.Chr.] in der Stadt Serhend in Indien. Er schreibt in seinem Brief [3.Band, Brief 23] „Die Sendung der Propheten – über ihnen sei die Segen des erhabenen Allahs - von Allah dem Erhabenen ist für alle Geschöpfe ein Gnade und Ihsan (Grazie,Geschenk). Der erhabene Allah gab Seine Existenz und Eigenschaften Seinen kurzsichtigen und schwachverständigen – wie wir- Dienern kund mittels Seiner Propheten - über ihnen seien die Segen des erhabenen Allahs-. Dinge, die Er mag, und Dinge, die Ihn missfiel, hat er mittels ihnen getrennt - über ihnen seien die Segen des erhabenen Allahs-. Durch sie trennte (zeigte) Er den Menschen, was für den Menschen im Diesseits und Jenseits nützlich ist und was ihnen schadet. Wären diese ehrenvollen Propheten nicht gesandt – über ihnen sei die Segen des erhabenen Allahs -, der Verstand des Menschen hätte die Existenz des erhabenen Allahs nicht begriffen. Es (der Verstand) hätte nicht erreicht zur Erhabenheit und Grösse des erhabenen Allahs. So konnten die alten griechischen Philosophen, die sich als sehr vernünftig betrachteten, die Existenz Allahs, des Erhabenen, nicht begreifen. Sie leugneten den Schöpfer. Deren kurzer Verstand urteilte alles würde die Zeit hervorbringen. Jeder kennt die Diskussion zwischen dem Weltherrscher Nimrod und Ibrahim –über ihm sei der Segen-. Dies wird auch im edlem Quran mitgeteilt. Muhammed Ma´sum-i Faruki, Mektubat, 1.Bd. 22.Brief “Solange der Mensch mit dem Licht der Sunna des Rasulullah (Gesandter Allahs) (Friede und Segen Allahs über ihm) gelichtet ist, kann er nicht den richtigen Weg finden. Solange er nicht der Spur des Propheten nicht folgt, können jene sich nicht vor Katastrophen sich schützen. Ferner solange nicht Allahu Tealas geliebter Prophet nicht befolgt wird, kann das Glück Allahu Teala zu lieben nicht erreicht werden. Im Sura Al-i Imran (3.Sura des Koran) wird mitgeteilt sinngemäss: „(Sag) Wenn ihr Allahu Teala liebt, gehorcht mir! Wer mir gehorcht/folgt den liebt Allah.“ [Allahu teala befiehlt seinem geliebten Propheten so zu sagen.] Die Sendung des Propheten Nun werden wir behandeln, dass die Sendung des Propheten nötig ist. Der Mensch hat angeborene Unwissenheit. Jedoch existieren so viele Geschöpfe in seiner Umwelt, dass ihre Anzahl niemand weiss ausser ALLAH, dem Erhabenen. Dies wird in dem 31.heiligen Vers der Sure Müdessir(Der Bedeckte) des heiligen Korans erklärt. Das Kind fängt an, mit seinen Sinnesorganen die Vorgänge in seiner Umwelt wahrzunehmen. Jede Art von Geschöpfen ist eine Welt für sich. Der Sinn, der beim Menschen zuerst geschafft wird, ist das Gefühl, der fünfte Sinn. Es umfasst verschiedene Sinne z.B Berührungssinn, Tast- und Drucksinn, Kälte- und Wärmesinn, Stellungs- und Bewegungssinn, Schmerzsinn. Der Mensch kann mit dem Gefühl die Farben nicht wahrnehmen. Als zweiter wird Sehsinn geschaffen. Man kann damit Farben und gestalten wahrnehmen. Die Umwelt für den Sehsinn ist viel grösser als die des Gefühls. Dann kommt der Gehörsinn. Man nimmt damit Stimmen, Melodien und Lauten wahr. Ferner wird Geschmack- und danach Geruchsinn geschaffen. Auf diese Weise werden fünf Sinnesorgane vervollständigt. Etwa im Alter von 7 Jahren wird Unterscheidungsvermögen geschaffen. Man nimmt 61 damit das war, was man nicht mit Sinnesorganen wahrnehmen kann. Das Unterscheidungsvermögen dient zugleich dazu, die durch Sinnesorgane wahrgenommenen Dingen voneinander zu unterscheiden. Dann wird der Vernunft geschafft. Man kann damit Böses von Gutem unterscheiden. Durch Vernunft begreift der Mensch, was er nicht mit Sinnesorganen und Unterscheidungsvermögen begreifen kann. ALLAH, der Erhabene, erschafft ausserdem bei SEINEN bestimmten ausgewählten Dienern eine andere Begabung. Damit begreift man die Angelegenheiten und prophezeit die in Zukunft zu stattfindenden Ereignisse, die man mit der Vernunft nicht erfassen kann. Diese Eigenschaft wird Prophetengabe genannt. Das Unterscheidungsvermögen begreift die Angelegenheiten nicht, die mit der Vernunft verstanden werden. Und die Vernunft begreift die Sachen nicht, die mit der Prophetengabe begriffen werden, und leugnet sie. Das Unbekannte zu leugnen, bedeutet, dass man das ablehnt, was man nicht weiss z.B. ein geborener Blinder erkennt Farben und Gestalten nicht. Es scheint ihm, als wären sie nicht vorhanden. Um SEINEN Dienern die Prophetengabe bekannt zumachen, erschuf ALLAH, der Erhabene, bei Menschen die Begabung, zu träumen. Der Mensch kann damit von dem träumen was in Zukunft stattfindet. Dieser Traum geschieht entweder offensichtlich, oder als Gleichnis in der Gleichniswelt (Alam misaal). Wenn man versucht dem, der nicht weiss, zu erklären , was Traum ist, und diesbezüglich sagt : " Der Mensch kann in einem ohnmächtigen Zustand, etwas Verborgenes, Ungreifbares sehen." Glaubt derjenige das nicht. Er wird versuchen, zu beweisen, dass es unmöglich sei. Und wahrscheinlich wird er seine Begründung folgendermaßen äussern: " Ein Mensch kann seine Umwelt mit seinen Sinnesorganen wahrnehmen. Ohne sie zu benutzen, kann er nichts wahrnehmen und nichts begreifen." Mit dieser Logik behauptet er, die Wahrheit gesagt zu haben. Wie man die durch Vernunft verstandenen Tatsachen nicht mit Sinnesorganen begreifen kann, so kann man die durch Prophetengabe erkennbaren Angelegenheiten nicht mit Vernunft verstehen. Diejenigen, die an der Prophetengabe zweifeln hegen Zweifel darüber, obwohl sie es für möglich halten. Was aber möglich ist, kann auch wahr sein. Dies beweisen die Prophezeiungen der Propheten, die alle in Erfüllung gegangen sind. Die Erkenntnisse der Prophezeiungen haben die Propheten durch Eingebung (ilham ) von ALLAH, dem Erhabenen, nämlich mit Prophetengabe erfahren. Diese Erkenntnisse kann man durch Vernunft und Erfahrung bzw. Ermittlung nicht erfassen. Die Prophetengabe besitzt auch andere Eigenschaften. Ein Gleichnis dieser Eigenschaften ist der Traum, den wir gerade eben erwähnt haben. Andere Eigenschaften erlebt man auf dem Weg des Sufismus ( Sufitum, Tasawwuf) . Die Eigenschaft, die wir bekannt machten, gilt als Beweis der Prophetengabe. Imam-i Muhammed Gasali ( Ghazali ) stellt diese Eigenschaft in seinem Buch El-munkis-u anid-dalal (Der Erretter aus dem Irrtum) für den Beweis des Prophetentums dar. Auszug aus dem Buch " Beweis des Prophetentums" : ( Imam Rabbani Ahmad Faruk Sirhindi ) 62 Allah ist einzig (Aus dem Buch „Cevab veremedi“, Istanbul, 2000, korrigierte Textauszug) Nach dem Glauben der Muslimen ist Allah, der Erhabene, der Einzige. Hinsichtlich Seines Wesens und Seiner Eigenschaften hat Er kein Teilhaber und ist ohne Gleichen. [Imam-ı Rabbânî Ahmed Fârûkî Serhendî, der Erneuerer des zweiten Jahrtausendes – Allahs Wohlgefallen mit ihm - der den richtigen Glauben der Muslime, welche dem Weg und Sunna des ehrwürdigen Gesandten – Allahs Friede sei mit ihm - genau Folge leisten, am Vorzüglichsten erklärt, schreibt in dem 67. Brief im zweiten Band seines Buches “Mektubat” (Briefe) folgendes: “Wisset, dass Allah, der Erhabene, der ohne Anfang ist, mit Seinem Wesen besteht. Alles ausser Ihm hat Er erschaffen. Er ist ewig existent. Er hat nämlich keinen Anfang und kein Ende. Das Nichtvorhandensein kann vor Seinem Vorhandensein nicht existieren. Alles außer Ihm war nicht vorhanden. Alles hat Er nachher erschaffen. Wer ohne Anfang und ohne Ende ist, ist verweilend und ewig. Wer erzeugt ist, wer erschaffen ist, ist vergänglich und kann zu Nichts werden. Allah, der Erhabene, ist der Einzige. Nur Seine Existenz ist notwendig. Er ist das einzige Wesen, welches der Anbetung würdig ist. Es ist nicht notwendig, dass Wesen ausser Ihm da sind. Es ist möglich, dass sie existent oder nicht existent sind. Kein Wesen ausser Ihm ist der Anbetung würdig. Allah, der Erhabene, hat vollkommene Eigenschaften. Diese sind: Leben, Allwissenheit, Hören, Sehen, Allmacht, Sprechen, Wille und Erschaffen. Auch diese Seine Eigenschaften sind ständig und ewig. Sie bestehen mit dem Wesen Allahs, des Erhabenen, zusammen. Dass die Geschöpfe nachher erschaffen worden sind und dass andauernde Änderungen bei ihnen zustande kommen, hindern nicht das Ewigsein Seiner Eigenschaften. Ferner das Vorhandensein der Beziehungen zwischen Seinen Eigenschaften und den Eigenschaften der Geschöpfe, hindert ebenfalls nicht das Ewigsein Seiner Eigenschaften. Weil die Philosophen nur dem Vernunft vertrauten und ihr Vernunft unvollständig ist und weil die Gruppe der Mutazila die Wahrheit nicht gut einsahen, behaupteten sie, dass Seine Eigenschaften, die Geschöpfe erschaffen und auf sie wirken und lenken, vergänglich wären, da die Geschöpfe vergänglich sind. So haben sie Seine vollkommenen Eigenschaften verleugnet. Nach ihrer Auffassung könne die Eigenschaft “Wissen” des Erhabenen die Einzelheiten nicht umfassen. Denn die Änderungen an den Dingen würden auch Änderungen bei der Eigenschaft “Wissen” des Erhabenen hervorrufen. Sie konnten nicht einsehen, dass die Eigenschaften des Erhabenen ewig sind. Deren Beziehungen zu den Geschöpfen sind vergänglich, nämlich erschaffen. Allah, der Erhabene, hat keine unvollkommenen Eigenschaften. Allah, der Erhabene, ist frei ist fern von Materien, den Eigenschaften und Zuständen der Materien und von deren Erfordernissen. Allah, der Erhabene, ist über die Zeit, den Raum und die Richtung erhaben. Die Zeit, den Raum und die Richtungen hat Er nachher erschaffen. Ein ungebildeter Mensch glaubt, dass Er über dem Heiligen Thron sei. Sowohl der Heilige Thron als auch die dahinter bzw. darüber bestehenden sind Seine Geschöpfe. Alle diese hat Er nachher erschaffen. Könnte ein Wesen, das vergänglich ist, ein Platz für das Ewige sein? Der Heilige Thron ist jedoch das ehrwürdigste Geschöpf. Er hat mehr Glaubenslichter als andere Geschöpfe. Deswegen ist er wie ein Spiegel. Er spiegelt die Erhabenheit Allahs, des Erhabenen. Er wird daher „Thron Allahs“ genannt. Sonst ist er gegenüber dem Wesen Allahs, des Erhabenen wie andere Dinge. 63 Alle sind Seine Geschöpfe. Jedoch hat der Heilige Thron die Fähigkeit zu spiegeln. Andere Dinge haben diese Fähigkeit nicht. Darf man das Spiegelbild dessen, der sich im Spiegel spiegelt, ihn selbst nennen? Der Mensch hat beispielsweise sowohl zu dem Spiegel, als auch anderen Dingen Beziehungen. Diese Beziehungen sind gleich. Nur einen Unterschied hat die Beziehung des Menschen zu einem Spiegel gegenüber anderen Dingen. Der Spiegel spiegelt ihn, andere Dinge aber nicht. Allah, der Erhabene, ist kein Körper, keine Materie, keine Energie, kein Zustand und keine Eigenschaft. Er ist frei ist erhaben von Dimensionen. Wir sagen, dass Er der Größte ist. Aber diese Größe ist nicht eine Größe, die wir begreifen können. Er umfasst alle Dinge. Dieses Umfassen ist kein Umfassen, das wir begreifen. Er ist uns nahe. Aber diese Nähe können wir nicht begreifen. Er ist der Größte, umfassend und uns nahe. Wir glauben es. Aber wie diese Beziehungen sind, können wir nicht verstehen. Wir sagen: Alles, was wir hinsichtlich des Wesens und der Eigenschaften Allah, des Erhabenen, denken, ist falsch. Allah, der Erhabene, vereinigt sich mit nichts und niemandem. Nichts und niemand vereinigt sich mit Ihm. Nichts und niemand vereinigt, inkarniert, sich bei Ihm. Und Er vereinigt sich bei Nichts und Niemandem. Allah, der Erhabene, teilt sich nicht. Er ist nicht zu trennen, zu analysieren und nicht zusammenzusetzen. Er ist ohne Gleichen. Er hat keine Frau und keine Kinder. Er ist nicht wie ein Wesen, welches wir begreifen können. Man kann sich nicht vorstellen, wie Er ist. Er hat kein Ähnliches und Vergleichbares. Wir wissen nur das: Allah, der Erhabene, und Seine von Ihm mitgeteilten Eigenschaften sind vorhanden. Aber Er Selbst und Seine Eigenschaften sind frei von allen, was uns einfallen kann. Die Menschen können Ihn nicht begreifen. Ein persischer Vers besagt: Als gefragt wurde: “Bin Ich nicht ihr Schöpfer?” “ER ist vorhanden” sagten die Verständigen über Ihn und hörten auf zu sprechen. Die Namen Allahs, des Erhabenen, sind vorgegeben, d.h. man darf Ihn nur mit den Namen benennen, die der Islam mitgeteilt hat. Außer diesen Namen darf man Ihm keinen Namen geben. Wenn ein Name auch vorzüglich und schön ist, darf man ihn nicht verwenden. Man darf Ihn Dschewâd (großzügig) nennen. Denn der Islam nennt Ihn Dschewâd. Man darf aber den Namen “Sahî” nicht nennen, obwohl dieses Wort die gleiche Bedeutung hat. Denn der Islam benennt nicht Ihn “Sahi”. [Man darf also Ihn nicht als „Gott“ bezeichnen. Wenn man Ihn besonders beim Gebetsrufen bzw. bei Anbetung nicht “Allah” sondern “Gott” nennt, begeht man schwere Sünde.] Der edle Koran ist das Wort Allahs, des Erhabenen. Er hat Sein Wort mit den islamischen Buchstaben und Aussprachen durch den ehrwürdigen Propheten Muhammed herab gesandt, damit Er Seinen Dienern Seine Gebote und Verbote verkündet. Wir als Geschöpfe sprechen mit unseren Stimmbändern, Gaumen, Zunge und Lippen. Wir drücken unsere Äußerungen in Stimmen bzw. Buchstaben aus. Allah, der Erhabene, aber hat Seinen Dienern Sein Wort ohne Stimmbänder, Mund und Zunge gesandt. Er hat Seine Gebote und Verbote in Buchstaben und Stimmen ausgedrückt. Beide Worte gehören Ihm. Das heisst sowohl Sein Wort vor dem Ausdrücken in Buchstaben und Stimmen (Kelâm-ı nefsî) als auch Sein Wort nach dem Ausdrücken in Buchstaben und Stimmen (Kelâm-ı lâfsî) gehört Ihm. Es ist richtig, beides als “Wort” zu bezeichnen. Genau so ist es bei uns. Unser Wort vor und nach dem Ausdrücken in Buchstaben gehört uns. Es wäre falsch, zu behaupten, dass Kelâm-ı nefsî 64 wahre und Kelâm-ı lâfsî bildliche Bedeutungen besitzen. Denn was eine bildliche Bedeutung hat, kann abgelehnt kann angefochten werden. Zu behaupten, dass Kelâm-ı nefsî nicht das Wort Allahs, des Erhabenen, sei, ist Unglaube. Alle ehrwürdigen Schriften und Bücher, die den vorigen Propheten herab gesandt wurden, sind Worte Allahs, des Erhabenen. Alle Gebote und Verbote in diesen Seiten, Büchern und im edlen Koran sind “göttliche Bestimmungen”. Er hat Seine Bestimmungen, die gemäß der Zeit waren, den Menschen gesandt. Die Gläubigen werden im Paradies Allah, den Erhabenen, frei von Raum und Richtung und auf unerklärlicher Weise sehen. Wir glauben, dass wir im Jenseits Allah, den Erhabenen, sehen. Wir denken nicht daran, wie es geschehen wird. Denn die Vernunft kann nicht erfassen, wie man Ihn sieht. Es bleibt uns nichts anders, als zu glauben. Wie schade, dass den Philosophen, Anhängern der Sekte Mutazila und der, von der Sunna getrennten Irrlehren, versagt blieb, daran zu glauben, und sie die Wahrheit nicht einsehen konnten. Sie versuchten, das Unsichtbare und das Unbekannte mit dem Sichtbaren dem Bekannten zu vergleichen und erlangten daher nicht die Ehren des Glaubens. Wie Allah, der Erhabene, Menschen erschafft, so erschafft Er auch ihr Tun. Alles, Gutes und Böses, erschafft Er. Aber Er ist nicht mit Bösem sondern mit Gutem zufrieden. Obwohl ER gutes und böses Tun erschafft, darf man Ihn nicht als Erschaffer des Bösen bezeichnen. Das wäre eine Frechheit. Man soll sagen, dass Er Allerschaffer ist.” Die Übersetzung aus dem Buch Mektubat (Briefe) ist hiermit beendet. Fahreddîn-i Râzî [gest. 606 [1209 n. Chr.] in Herat.] - Barmherzigkeit Allahs sei mit ihm hat die zwanzig von den Theologen der Wissenschaft der Glaubenslehren angeführten Beweisen für die Einzigheit des erhabenen Allahs, erläutert. Wir werden hier einige davon erwähnen: 1– Im 22. ehrwürdigen Vers der Sure Enbiya (Die Propheten) (im Kuran) heißt es: “Gebe es in beiden (Himmel und Erde) Götter außer Allah, so wäre in beidem die Ordnung verdorben.” Dieser noble Vers weist auf “den Beweis des Unmöglichen.” Das bedeutet, wenn man annimmt, dass es zwei Götter gebe, würden ihre Handlungen gleich oder unterschiedlich sein. Wenn ihre Handlungen unterschiedlich gewesen wären, würde die Ordnung auf der Erde und im Himmel verdorben bzw. vernichtet oder aus Gegensätzen zusammengesetzt sein. Zum Beispiel: Wenn einer von zwei Göttern die Bewegung und der andere aber das Unbewegtsein eines Menschen namens Zeyd gewollt hätten, müsste der Zustand von Zeyd durch die Wirkung der beiden Götter aus zwei Gegensätzen zusammengesetzt sein. [Das ist aber unmöglich. Denn das Bestehen des aus zwei Gegensätzen zusammengesetzten Zustands von Zeyd ist unvorstellbar. Es ist nämlich unmöglich, dass Zeyd gleichzeitig sowohl bewegt als auch unbewegt wäre. Er ist entweder bewegt oder unbewegt.] 65 Wenn die Wirkungen von zwei Göttern gleich wären, würde es bei ihnen entweder eine oder keine Opposition geben. Wenn sie beide das Gleiche gewollt hätten, würde es keine Opposition gegeben haben. Wenn sie aber unterschiedlich gewollt hätten, würde eine Opposition bestanden sein. Die Opposition heißt, dass einer von beiden unfähig sein muss. Die Unfähigkeit gehört aber zu den Geschöpfen. Geschöpfe sind nachher erschaffen und daher unfähig. Diese Eigenschaft gehört nicht zur Gottheit. Wer unfähig bzw. nachher erschaffen ist, kann kein Gott sein. 2– Wenn es zwei Götter gegeben hätte, würde einer von ihnen entweder mächtiger oder nicht mächtiger gewesen sein. Wenn einer der beiden Götter mächtiger wäre, würde der Zweite unnötig sein. Das Unnötigsein aber ist eine Fehleigenschaft. Wer fehlbar ist, kann kein Gott sein. Wenn einer von beiden fähig wäre, alles zu erschaffen, würde es den anderen nicht geben. 3– Wenn es zwei Götter gegeben hätte, würden sie beim Erschaffen der Geschöpfe entweder einander gegenseitig bedürfen oder nicht. Oder der Zweite würde den Ersten bedürfen, der Erste aber den Zweiten nicht. Im ersten Fall müssten sie unfähig sein, da sie einander gegenseitig benötigten. Wer aber unfähig ist, kann kein Gott sein. Im zweiten Fall wenn sie beide einander nicht benötigten, müssten sie beide kein Gott sein. [Denn in diesem Fall würde einer von beiden überflüssig sein. Die Eigenschaft “Überfluss” widerspricht der Gottheit.] Denn Gott ist ein Wesen, das von jedem benötigt wird. Ein Wesen, das man nicht benötigt, kann kein Gott sein. Im dritten Fall kann ein Wesen, das ein anderes benötigt, kein Gott sein. Nur das Wesen, das nichts und niemanden benötigt, kann ein Gott sein. Daher muss es nur einen Gott geben. Kâdî Beydavî [Abdüllah Beydavî gest. 685 (1286 n. Chr.)] - Barmherzigkeit Allahs sei mit ihm - sagt: Wenn es zwei Götter gäbe, würden beide gleich mächtig sein. Denn die Macht ist der Grund, dass die Geschöpfe erschaffen bzw. vernichtet werden. Das Erschaffenwerden und Vernichtetwerden ist eine gemeinsame Eigenschaft der Geschöpfe. Demnach würde es kein Wesen im Universum geben. Denn, wenn es zwei Götter gäbe, würde einer von beiden beim Erschaffen der Schöpfung wirken und der andere nicht oder sie würden beide nicht wirken. [So würde man in beiden Fällen gezwungen sein, eines von diesen beiden Wesen vorzuziehen, obwohl es kein Grund vorläge. Das ist aber unrichtig. ] Beim Erschaffen der Schöpfung würden beide Götter keine Wirkung haben. Wenn es beim Erschaffen und Vernichten der Geschöpfe nicht diese Wirkung gäbe, hätten die Geschöpfe kein Dasein. Wenn es keinen Schöpfer gäbe, würde es auch keine Geschöpfe geben. Der zweite Fall, dass beim Erschaffen der Schöpfung einer von beiden Göttern die Wirkung und der andere keine Wirkung hätte, ist unrichtig, obwohl beide Götter gleich mächtig seien. Wenn beide Götter gleichzeitig beim Erschaffen eine Wirkung hätten, müssten zwei Schöpfer selbständig wirken. Das ist aber unrichtig. Er ist auch nicht möglich, dass zwei Götter beim Erschaffen der Schöpfung entgegen gesetzte Wirkung hätten. Es ist also falsch, dass es zwei Götter gäbe, die beim Erschaffen der Schöpfung selbständige Wirkungen haben. Deswegen ist es auch falsch, dass es zwei Götter gäbe, die gleichzeitig beim Erschaffen der Schöpfung gemeinsame Wirkung hätten. Es gibt also nur einen Schöpfer. Und einen zweiten Schöpfer kann es nicht geben. [Es gibt einen absoluten Schöpfer. Er hat die Schöpfung gewollt und erschaffen. Wenn Er die Schöpfung nicht gewollt und nicht erschaffen hätte, würde kein Ding existieren. Nichts kann von sich aus zu Sein kommen. Es gibt einen absoluten Schöpfer, der alles erschaffen hat. Die Schreibfeder kann nicht von selbst schreiben. 66 Damit die Feder schreibt, muss es dazu eine Ursache geben. Wie jeder weiß, ist dieser Grund der Schreiber. Wie die Feder ohne Schreiber nicht schreiben kann, so kann die Schöpfung ohne den Schöpfer nicht bestehen.] 4– Wenn es zwei Götter gäbe, und einer von den beiden Göttern das Aufstehen und der andere das Sichsetzen von Zeyd gewollt hätte, würde Zeyd gezwungen sein, sowohl aufzustehen als auch sich zu setzen. Das Aufstehen ist der Gegensatz von dem Sichsetzen. Es ist aber unmöglich, zwei Gegensätze gleichzeitig durchzuführen. Wenn der Wille des einen Gottes geschehen würde, so müsste der andere unfähig sein. Es ist unmöglich, dass der Gott unfähig ist. Denn Unfähigkeit kommt dem möglichen Sein das bedeutet den Geschöpfen zu. Das Geschöpf kann nicht ewig Sein haben. Wie eine ewige Unfähigkeit nicht möglich ist, so ist es auch unmöglich, dass Gott unfähig und erschaffen sei. Anzunehmen, dass Gott unfähig (ohnmächtig) sei, würde heißen, dass Gott seine Macht verloren habe, während er in Ewigkeit mächtig war. Das erfordert, dass die Ewigkeit aufhört, zu bestehen. Wenn dem anderen Gott nicht möglich wäre, zu wollen, dass sich Zeyd setzt, würde es heißen, dass er unfähig sei. Wer aber unfähig ist, kann kein Gott sein. Das Wort “Fî-himâ” im 22. edlen Vers der Sure Enbiya (Die Propheten) bedeutet die Wirkung der zwei Götter. Dieser heilige Vers ist ein endgültiger Beweis, dass es nur einen Schöpfer gibt. Sa’deddîn-i Taftâzânî [29] - Barmherzigkeit Allahs sei mit ihm - weist darauf hin, dass dieser heilige Vers für jedermann einsichtiger Beweis dafür ist, dass es keine zwei Götter geben kann. Somit wird verständlich, dass der erhabene Allah das notwendige Wesen, der einzige Schöpfer des Seins (der Schöpfung) und ohne gleichen ist und kein Teilhaber hat. Die Beweise der alten griechischen Philosophen, dass Allah, der Erhabene, der einzige Schöpfer ist, sind etwa zehn. Die Gelehrten für Glaubenslehren erklären durch das Kausalitätsprinzip („Methode des inni“), wobei von der Wirkung (ma´lul) auf das Sein der Ursache (illet) geschlossen wird, das bedeutet (wie) vom Werk zu Werkmeister schliessen. Die Hukema (Weise, Philosophen) erklären es jedoch durch den Kausalitätsgesetz („Methode des limmi“), wobei von der Ursache zu der Wirkung geschlossen wird, das bedeutet vom Macht des Werkmeisters verstehen, dass dieser alles zustande gebracht hat. [Bei Erklärung durch das Kausalitätsgesetz stellt man die Frage “Weswegen?” Bei Erklärung durch das Kausalitätsprinzip bestätigt man die Tatsachen mit dem Wort “Gewiss”.] Die Existenzen im Alam (Universen) können nicht von sich aus existent werden und nichtexistent. Es gibt ein Schöpfer, der auf sie wirkt, das heisst sie erschafft. (Die Wesen können nicht von selbst bestehen. Es gibt einen Schöpfer, der sie erschafft. Wie es die Schöpfung gibt, so gibt es einen Schöpfer.) Dass es Universen und Geschöpfe darin gibt, ist ein Beweis, dass es den Schöpfer gibt, der sie erschaffen hat. [Dieser Schöpfer ist Allah, der Erhabene.] Wie die Geschöpfe Eigenschaften haben, so besitzt auch Allah, der Erhabene, der sie erschaffen hat, diese (jedoch vollkommene) Eigenschaften. [Alles außer Allah, dem Erhabenen, wird Masiwa (Alles ausser Allah; Geschöpfe) oder Alam (Universum) genannt. Heute spricht man von der Natur. Alle Alam existierte nicht. Sie wurden von Allah, dem Erhabenen, erschaffen. Alle Alam sind mögliche und erschaffene Existenzen. Das bedeutet sie können zu nichts werden und sie kamen ins Sein aus dem Nichts. 67 Der noble Hadith “Allah, der Erhabene, war da, während nichts und niemand existierte.” teilt dies mit. Der andere Beweis, dass das Weltall erschaffen wurde, sind die ununterbrochenen Veränderungen. Alles ändert sich. Was dagegen ewig ist, ändert sich nie. Ewig ist Allah, der Erhabene, und ewig sind Seine Eigenschaften. Diese verändern sich niemals. Bei physikalischen Vorgängen verändert sich jedoch der Zustand der Materie. Bei chemischen Vorgängen aber verändert sich die Substanz der Materie. Wir sehen, dass Gegenstände vernichtet werden, aus denen dann andere zustande kommen. Heute ist bekannt, dass Materie bei Atomveränderungen und Kernreaktionen vernichtet wird. Sie verwandelt sich in Energie. Die Veränderungen und Umwandlungen im Weltall können nicht ohne Anfang sein. Sie können nicht aus dem Nichts zustande kommen. Alle diese müssen einen Anfang haben, nämlich aus Urmaterien bzw. Elementen zustande gekommen sein, die aus dem Nichts erschaffen worden sind. Der Beweis, dass das Weltall aus dem Nichts erschaffen werden kann, ist, dass das Weltall nachher erschaffen worden ist. Wir sehen, dass alles erschaffen wird, während es nicht da war. Gegenstände werden vernichtet. Daraus entstehen andere Gegenstände. Nach unserem heutigen Wissen in der Chemie werden 105 Elementen bei chemischen Reaktionen nicht vernichtet. Nur ihr Aufbau verändert sich. Radioaktive Vorgänge haben bewiesen, dass Elemente und sogar Atome vernichtet werden und dass sich Materie in Energie verwandelt. Einstein [30], ein deutscher Atomphysiker hat diese Umwandlung berechnet und formuliert. Die ununterbrochenen Veränderungen der Gegenstände können nicht ohne Anfang zustande kommen. Man darf nicht sagen, dass es ewig geschehen ist und ewig geschehen wird. Diese Veränderungen haben einen Anfang. Das heißt, dass ihr Dasein einen Anfang hat. Sie waren alle nicht da und wurden nachher erschaffen. [ Zeit als Wechsel der Dinge vom Nicht-Sein zu Sein und keine „werden“ als ein Kontinuum] .Wenn die Urmaterien nicht aus dem Nichts erschaffen worden wären, und wenn ihr Entstehen auseinander von Ewigkeit zu Ewigkeit ununterbrochen aufeinander gefolgt wäre, würde dieses Weltall vernichtet worden sein. Denn damit das Weltall vor Ewigkeit dasein könnte, müsste die Urmaterien, aus denen das Weltall entsanden sei, vor dem Weltall dasein. Damit das danach Kommende dasein kann, muss das Vorige früher dasein. Wenn das Vorige da ist, wird das danach Kommende nicht dasein. Vor der Ewigkeit heißt ohne Anfang. Wenn das erste Wesen nicht da ist, können die danach kommenden Wesen nicht dasein. Dem nach müssen alle Wesen nicht existieren. Damit ein Wesen dasein kann, muss das vorige Wesen, aus dem das danach kommende Wesen entsteht, früher existieren. Aber die Reihe zwischem dem Vorigen und dem danach Kommenden kann nicht unendlich sein. Sonst würden sie alle nicht dasein. Dass die Schöpfung augenblicklich besteht, heißt, dass sie nicht ewig, sondern erschaffen ist. Man muss daran glauben, dass die Schöpfung aus dem Nichts erschaffen worden ist. Das Wesen ist zwei. Das eine ist das mögliche Wesen, das nachher erschaffen worden ist. Das zweite ist das notwendige Wesen, das ewig vorhanden ist. Wenn das Wesen nur aus dem möglichen Wesen bestehen würde, würde nichts vorhanden gewesen sein. Denn das Zustandekommen eines Dinges ist eine Veränderung. Damit eine Veränderung bei jedem 68 Körper vorkommt, muss nach unserem Wissen eine äußerliche Kraft, die zuvor vorhanden ist, auf den betreffenden Körper wirken. Daher kann das mögliche Wesen nicht von selbst zustande kommen und bestehen. Wenn keine Kraft auf das mögliche Wesen gewirkt hätte, würde es nicht vorhanden gewesen sein. Wenn ein Wesen nicht von selbst vorhanden sein kann, kann es auch andere mögliche Wesen nicht zustande bringen. Das Wesen, das das mögliche Wesen erschafft, muss das unentbehrliche notwendige Wesen sein. Dass die Schöpfung besteht, zeigt, dass es einen Schöpfer gibt, der sie erschaffen hat. So wird verständlich, dass Allah, der Erhabene, allein der einzige Schöpfer ist, der nicht gezeugt bzw. nicht erschaffen und ewig ist. Man muss glauben, dass Allah, der Erhabene, das unentbehrliche notwendige Wesen und der einzige Schöpfer ist, der alle Wesen erschaffen hat. Man muss unbedingt glauben, dass allein Allah, der Erhabene, alles im Dies– und Jenseits ohne Materie, alle Atome, Moleküle, Elemente, Zusammengesetzte und organische Stoffe, Zellen, das Leben und den Tod, jedes Ereignis und jede Reaktion, jede Art von Kraft und Energie, alle Naturgesetze und Vorfälle, alle Seelen und Engel, alle Leblose und Lebendige aus dem Nichts erschaffen hat und schützt, damit sie bestehen können. Wie Er alles augenblicklich aus dem Nichts erschaffen hat, so erschafft Er ständig Wesen voneinander. Am Tage des Weltuntergangs wird Er alles augenblicklich wieder vernichten. Er ist der einzige Schöpfer, Herrscher und Schützer aller Wesen. Man muss glauben, dass Er keinen Herrscher bzw. Vorgesetzten hat. Alle Erhabenheit und alle vollkommene Eigenschaften gehören Ihm. Er hat keine Fehler und keine Fehleigenschaften. Er tut, was Er will. Er tut nichts damit Sein Tun Sich Selbst oder einem anderen nützlich wird. ER tut nichts als Erwiderung. Es gibt jedoch unerforschliche Ratschlüsse, Vorteile, Güte und Gaben bei jedem Tun von Ihm. Er ist ewig. Er war nämlich immer da. Das unentbehrliche notwendige Wesen (Wâdschib-ül-wüdschûd) heißt, dass das Wesen ewig und nicht erschaffen ist. Wenn Er kein unentbehrliches Wesen wäre, müsste ER erschaffen werden. Das ist Widerspruch. Hudâ heißt im Persischen das Wesen, das ewig vorhanden ist. Allah, der Erhabene, ist unabhängig von Zeit und Raum. Weil keine Änderung bei IHM stattfindet, darf man nicht denken, dass Allah, der Erhabene, in Vergangenheit anders bzw. in Zukunft veränderlich ist. Allah, der Erhabene, ereignet sich in und vereinigt sich mit keinem Wesen. Allah, der Erhabene, hat keinen Gegensatz, keinen Partner, keinen Helfer, keinen Schützer und ist ohne gleichen. Er hat keine Mutter, keinen Vater, keinen Sohn, keine Tochter, keine Frau. Überall und immer umfasst Er alle Dinge. Er ist jeden Menschen näher als dessen Schlagader. Er ist überall anwesend und umfasst alle Dinge. Diese Anwesenheit und Umfassung sind jedoch nicht so, wie wir es verstehen. Seine Nähe kann durch die Vernunft der Gelehrten, durch die Intelligenz der Wissenschaftler und durch die Erleuchtung der Heiligen nicht begriffen werden. Die Vernunft bzw. der Verstand kann deren Angelegenheiten nicht verstehen. Allah, der Erhabene, ist mit Seinen Eigenschaften einzig. Er Selbst und Seine Eigenschaften ändern sich nicht. Im Weltall besteht eine wunderbare Ordnung. Man findet während den naturwissenschaftlichen Forschungen unter den Geschöpfen im Weltall immer neue Beziehungen. Der Wesen, das diese Ordnungen erschaffen hat, muss lebendig und unsterblich, allwissend, allmächtig, willkürlich, hörend, sehend, sprechend und schöpferisch sein. Denn Sterblichkeit, Unwissenheit, Machtlässigkeit, Gezwungensein, Taubheit und Stummheit sind Mängel. Es ist unmöglich, dass der Schöpfer, der das Weltall ordnungsmäßig erschaffen hat, solche Mängel besitzt. 69 Alle Wesen, von Atomen bis zu den Sternen, sind genauen Berechnungen und Naturgesetzen gemäß erschaffen worden. Die Ordnung, die durch Physik, Chemie, Astronomie und Biologie entdeckt worden ist, ist wunderbar. Selbst musste Darwin gestehen, als er an das Sehvermögen des Augens dachte: “Es geht über meinen Verstand!” Kann Allah, der Allmächtige, der alle Gesetze und die genauen Berechnungen, die man in Naturwissenschaften studiert, erschaffen hat, fehlbare Eigenschaften besitzen? Wir sehen vollkommen Eigenschaften auch bei Geschöpfen. Er hat diese Eigenschaften bei Seinen Geschöpfen erschaffen. Wie könnte Er diese Eigenschaften bei Seinen Geschöpfen erschaffen, wenn Er diese nicht hätte. Sonst würden Seine Geschöpfe vorzüglicher sein als Er Selbst. Der Schöpfer, der die Welten erschaffen hat, muss alle vollkommenen, aber keine fehlbare Eigenschaften haben. Denn wer fehlbar ist, kann kein Schöpfer, Hudâ, sein. Sowohl vernünftige Beweise, als auch heilige Verse im heiligen Koran und heilige Mitteilungen des heiligen Propheten zeigen deutlich, dass Allah, der Erhabene, vollkommene Eigenschaften besitzt. Man darf keinen Zweifel darüber hegen. Im Zweifel darüber sein führt zum Unglauben. Die oben erwähnten Eigenschaften heißen ständige Eigenschaften. Allah, der Erhabene, hat nämlich acht ständige Eigenschaften. Es entsteht keine Fehler bzw. keine Verwirrung und keine Änderung bei Seinem Wesen und Seinen Eigenschaften und bei Seinem Tun.] Wir haben bereits erwähnt, dass im heiligen Koran viele heilige Verse stehen, die mitteilen, dass Allah, der Erhabene, in Person und in Seinen Eigenschaften und bei Seinem Tun einzig ist. Im ersten heiligen Vers der Sure Ihlas (Die Öffnende) heißt es sinngemäß: Lob sei Allah, dem Schöpfer aller Welten. Der 163. heilige Vers der Sure Bekara (Die Kuh) lautet dem Sinn nach: Und euer Gott ist Allah, der einzige Gott; es gibt keinen Gott außer hm, dem Erbarmer, dem Barmherzigen. Es gibt viele ähnliche Mitteilungen im heiligen Koran. Nach den Lexikologen haben die Wörter “Einziger” und “Alleiniger” die gleiche Bedeutung. Aber wenn man es eingehender untersucht, sieht man, dass diese Wörter unterschiedlich verwendet werden. Denn mit dem Wort “Einziger” meint man im allgemeinen “Alleiniger”. Das Wort “Einheit” ist der Gegensatz des Wortes Mehrheit. Das Wesen, das einzig ist, ist frei von Gegensätzen und Gemeinsamkeiten. Das einzige Wesen ist kein zusammengesetztes Wesen. Es ist unabhängig von Farben, Mengen und dergleichen. Das einzige Wesen ist ohnegleichen. Das einzige Wesen hat keine Ähnlichkeit mit materiellen bzw. geistigen Wesen, die teilbar oder unteilbar sind. Wer Einziger ist, ist ohnegleichen und Er ist Allah, der Erhabene. [Ein anderer Unterschied zwischen Alleiniger und Einziger ist, dass der Begriff Einziger den Begriff Alleiniger umfassen kann. Wer Einziger ist, ist zugleich Alleiniger. Aber ein Alleiniger ist nicht immer ein Einziger.] Allah, der Erhabene, ist barmherzig mit Seinen Dienern. Der 30. heilige Vers der Sure Âl-i imrân (Das Haus Imrân) besagt sinngemäß: Sprich: “So ihr Allah liebet, so folget mir. Lieben wird euch Allah und wird euch eure Sünden verzeihen, denn Allah ist verzeihend und barmherzig.” [Der heilige Prophet teilte mit: Denkt an die Geschöpfe Allahs, des Erhabenen und nicht an Sein Wesen. Denn ihr könnt Sein Wesen nicht begreifen. Kein Geschöpf kann seinen Schöpfer begreifen. Mit einer anderen heiligen Hadith sagte der heilige Prophet, Friede sei mit Ihm: Allah, der Erhabene, ist über alle Vorstellungen erhaben.] 70 71