Der Mensch und seine soziale Umwelt Ziel der Sozialpsychologie ist es zu verstehen und zu erklären wie Individuen in ihren Gedanken und Gefühlen, sowie in ihrem Verhalten von anderen Personen beeinflusst werden. Was beeinflusst unser soziales Verhalten? - soziales Wissen Einstellungen soziale Motivation Gruppenprozesse Soziales Wissen – soziale Schemata Im Laufe der Zeit erwerben wir umfangreiches Wissen darüber, wie wir uns in verschiedenen sozialen Situationen zu verhalten haben, aber auch darüber, wie wir Informationen über andere wahrzunehmen und zu interpretieren haben. Dieser Prozess des Erwerbs von sozialem Wissen heißt Sozialisation. Schemata: komplexe Repräsentationen von (sozialem) Wissen. (Schubladendenken) Wie kommen soziale Schemata zur Anwendung? Wenn wir mit einer Person oder Situation konfrontiert sind, verarbeiten wir Informationen die uns geliefert werden und die wir als charakteristisch identifizieren und ordnen sie bereits bestehenden sozialen Schemata zu. Dies führt meist dazu, dass wir im Schemata gespeicherte Verhaltensweise auch dieser Person zuordnen, obwohl diese vielleicht gar nicht zutreffen. Umgekehrt vergessen wir auch Verhaltensweisen einer Person, wenn diese nicht in ihr Schemata passen. Welche Auswirkungen haben soziale Schemata? - Schlussfolgerungen, die wir im Zuge der Verarbeitung der sozialen Information treffen, werden Teil der Vorstellung self fullfilling prophecy voreingenommene Reaktionen (Vorurteile) Wie entstehen soziale Schemata? Mensch hat Bedürfnis, Verhalten und Situationen zu deuten und zu erklären und damit die Fähigkeit zu erlangen uns in der Welt zu orientieren und Vorhersagen zu treffen. Attributionen helfen uns dabei. Attributionen sind Prozesse, in denen Ereignissen oder dem Verhalten von Personen Ursachen zugeschrieben werden. Durch das Prinzip der Konsistenz des sozialen Wissens sind wir bestrebt, neues Wissen mit unseren Schemata in Einklang zu bringen. Theorie der kognitiven Dissonanz wenn Widerspruch zwischen Denken und Handeln kognitive Dissonanz Möglichkeiten einer kognitiven Dissonanz zu entrinnen: 1. Änderung des Verhaltens 2. Aussage hinzufügen und somit Bedeutung entkräften 3. Gegenargument Selbstwahrnehmungstheorien Gegenteil der kognitiven Dissonanztheorie: Wenn wir uns unsicher sind, leiten wir unsere Überzeugungen vom Verhalten ab. Attributionstheorien internale Attributionen: Lokalisierung von Ursachen von Verhalten an einer Person selbst externale Attributionen: Lokalisierung von Ursachen von Verhalten in Faktoren in der Umwelt einer Person. siehe Tabelle 7.1 Buch S. 162 Einstellungen …sind erlernte, stabile und relativ dauerhafte Urteile über Personen, Dinge oder Ideen. Sie beeinflussen das Verhalten der betreffenden Person. Bestehen aus unterschiedlichen Komponenten: - kognitive Komponente: = was wir über Personen oder Dinge denken - emotionale Komponente: beruht auf unseren Gefühlen Besondere Form der Einstellungen sind Vorurteile. Wie werden Einstellungen gebildet und beeinflusst? Einstellungen werden erlernt. Dieser Prozess besteht hauptsächlich aus drei Elementen: - Sender, der die Botschaft zum Einstellungsgegenstand aussendet - die Botschaft selbst - die situativen Variablen, unter denen die Botschaft gesendet wird. Merkmale des Senders der Botschaft: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Wissen Vertrauenswürdigkeit Sympathie Vertrautheit Attraktivität Ähnlichkeit mit Ihnen Merkmale der Botschaft: 7. Sympathie 8. Vertrautheit 9. Attraktivität 10. Ähnlichkeit mit eigenen Erfahrungen Merkmale des Empfängers: 11. Interesse 12. Wissen Wie wirken sich Einstellungen aus? Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Einstellungen und Verhalten jedoch sind diese nicht immer im Einklang. Unser Verhalten wird unseren Einstellungen stärker beeinflusst, wenn diese - stärker ausgeprägt sind - der betreffenden Person stärker präsent und bewusst sind - spezifischer auf das betreffende Verhalten bezogen sind Soziale Motivation Menschen zeigen in sozialen Situationen ein bestimmtes Verhalten weil sie ein Ziel erreichen wollen Bedürfnis nach sozialer Anerkennung Sympathie und Attraktivität Ob uns jemand sympathisch ist oder nicht, bestimmt maßgeblich unser Verhalten dieser Person gegenüber. Was macht uns eine Person sympathisch und attraktiv? - Prinzip der Ähnlichkeit Wenn wir mit jmd. viele gleiche Eigenschaften teilen - Prinzip der positiven Verstärkung Wenn wir Komplimente bekommen - Prinzip der sozialen Tauschprozesse Beziehung wird im Normalfall nur aufrecht erhalten, solange Nutzen und Aufwand in einem möglichst guten Verhältnis stehen. Wie verändert sich unser Verhalten in Gruppen? Wie beeinflussen Menschen unser Verhalten? Gruppe = Mehrer Personen die in Interaktion miteinander stehen. Gruppenpolarisierung d.h. Meinungen, die allgemein in der Gruppe vorhanden sind, werden beim einzelnen verstärkt Leistungsaktivierung und Leistungshemmung in Gruppen Leistung kann sich in Gruppen verbessern, aber auch verschlechtern Yerkes-Dodson Gestetz: einfache Aufgaben bessere Leistung komplizierte Aufgaben schlechtere Leistung Wenn jemand Gefühl hat, dass seine Leistungen in der Gruppe nicht wahrgenommen werden, oder nicht zu ermitteln sind, wird er seine Leistungen minimieren oder einstellen (sozial induzierte Trägheit) Dieses Phänomen ist jedoch kulturabhängig. Konformität und Gehorsam Gruppendruck veranlasst Menschen zu Handlungen die gegen ihre Überzeugungen sprechen Gehorsam gegenüber Autoritäten: Milgram Experiment (Lehrer – Schüler, Bestrafung durch Elektroschocks) Prosoziales kontra antisoziales Verhalten prosoziales Verhalten = jede Form von Verhalten, das in der Gesellschaft anerkannt wird und das einzelne Personen bzw. Gesellschaft unterstützt. antisoziales Verhalten = Verhalten, das Personen ode Gesellschaft schaden zufügt. Wird von Gesellschaft verurteilt. Lässt sich grob in Bereiche Vorurteile und Aggression einteilen. Was führt zu prosozialem Verhalten? Gefühl, persönlich Verantwortlich zu sein, Einschätzung, dass Menschen auf meine ganz persönliche Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. Diffusion der Verantwortlichkeit = mit Anzahl der anwesenden Personen sinkt Gefühl der Verantwortlichkeit und somit Hilfsbereitschaft. Was führt zu Vorurteilen? Stereotype: relativ dauerhafte und starre Sichtweisen bzw. grundlegende Überzeugungen über die Eigenschaften einer Klasse von Individuen, einer Gruppe, einer Nationalität usw. Sind von vornherein festgelegt und gründen sich nicht auf eine aktuelle Bewertung. Wenn diese Stereotype auf falschem oder mangelhaftem Wissen beruhen, spricht man von Vorurteilen. Was führt zu aggresivem Verhalten? feindselige Aggression: durch Schmerz oder Ärger ausgelöst, impulsiv und von Emotionen gesteuert. instrumentelle Aggression: dient dazu, ein Ziel zu erreichen; ist geplant und nicht impulsiv Gründe für aggressives Verhalten: - hauptsächlich Lernen am Modell (soziales Lernen) z.b.: gewalttätige Filme - Deindividuation: z.B.: Ku-Klux-Klan, Perchten hinter Masken, bzw. wenn man selbst unerkannt bleibt, steigt Aggresionsbereitschaft