Initiative S-O-Ess gegen unerreichbare Schlankheitsideale

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Initiative S-O-Ess gegen unerreichbare Schlankheitsideale
zur Prävention von Essstörungen
www.s-o-ess.at
Wien, 3. Juni 2008 – Auf Initiative der Stadt Wien hat sich in Österreich – parallel zu
internationalen Trends in Madrid, Mailand, London oder New York – eine Bewegung
gegen unerreichbare und gesundheitsschädigende Schlankheitsideale zur
Prävention von Essstörungen formiert. Ein prominentes Netzwerk aus VertreterInnen
der Politik, Wirtschaft, Industrie, Mode, Show-Business und Werbung arbeitet seit
Februar 2007 im gemeinsamen Engagement gegen Essstörungen unter dem Titel
„Initiative S-O-Ess gegen unerreichbare Schlankheitsideale“. Als Initiatorinnen setzen
sich die Gesundheits- und Sozialstadträtin der Stadt Wien, Mag.a Sonja Wehsely und
die Frauengesundheitsbeauftragte der Stadt Wien, Prof. in Dr.in Beate WimmerPuchinger, mit ihrem Team gegen krank machende Vorbilder und für
gesundheitsfördernde Maßnahmen im Kampf gegen Essstörungen ein.
Opinion Leader als Träger der Initiative S-O-Ess
"Essstörungen nehmen in bedrohlichem Ausmaß zu. Unter dem Druck von
Schönheitsidealen, gesellschaftlichen Ansprüchen und einer Modewelt, die jenseits
von realen Konfektionsgrößen agiert, bereitet das Thema Essen immer mehr
Menschen, besonders Frauen und Mädchen, Probleme. Angebote und Maßnahmen,
die diesem Besorgnis erregenden Trend entgegenwirken, halte ich daher für ganz
besonders wichtig", betont Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely.
Es ist der „Initiative S-O-Ess gegen unerreichbare Schlankheitsideale“ gelungen, eine
Gruppe an bedeutsamen TrägerInnen für die Initiative zu gewinnen. Wehsely spricht
von „einer Basis wichtiger Opinion Leader, die laufend erweitert wird.“ Nur durch die
Unterstützung von wichtigen Persönlichkeiten aus den Bereichen Medien, Werbung,
Wirtschaft, Mode und Industrie im Verbund mit GesundheitsexpertInnen könne
langfristig eine Bewusstseinsänderung hinsichtlich gesundheitsgefährdender
Vorbilder erreicht werden. Wehsely betont, dass die Initiative keine
Schuldzuweisungen unternimmt. Ziel sei, gemeinsam Aufklärungsarbeit zu leisten.
Die „Initiative S-O-Ess gegen unerreichbare Schlankheitsideale“ bietet eine Plattform
für gemeinsame Projekte der Initiatorinnen und UnterstützerInnen und stellt darüber
hinaus über die Essstörungshotline der Stadt Wien konkrete Hilfe für Betroffene und
Angehörige zur Verfügung.
Falsche Vorbilder oft Ursache für Essstörungen
Nährboden für das Auftreten von Essstörungen (Magersucht, Bulimie und Esssucht)
sind unrealistische Schönheitsideale, die auf übertriebenem Schlankheits- und
Jugendkult beruhen. Kommuniziert werden diese ungesunden und krankmachenden
Bilder vielfach durch die Werbung im Auftrag von Industrie und Wirtschaft. Eine
Studie der Karmasin Motivforschung im Auftrag der Stadt Wien belegt, dass rund
60% der Österreicherinnen aufgrund der falschen Vorbilder mit ihrem Körpergewicht
unzufrieden sind und bereits mindestens ein Mal eine Diät gemacht haben. Als
Motive für diese Diäten werden hauptsächlich Streben nach medialen
Schönheitsidealen und ein höheres Selbstwertgefühl genannt. Die Studie belegt
weiters, dass die Mehrheit der Österreicherinnen (44%) die Konfektionsgröße 40
trägt, und nur rund 23% die Größen 32 bis 36. Befragt wurden im Zeitraum Jänner
und Februar 2007 insgesamt 287 Personen, davon 62 aus der Altersgruppe bis 30
Jahre, 104 Frauen zwischen 30 und 50 Jahren und 121, die 50 Jahre und älter sind.
Stadt Wien als Vorreiterin gegen Essstörungen
Bezogen auf die österreichische Gesamtbevölkerung leiden von allen 15 bis
20jährigen Mädchen mindestens 2.500 Mädchen an Magersucht und über 5.000
Mädchen an einer subklinischen Essstörung, d.h. einer leichteren Verlaufsform.
Unter 20 bis 30jährigen Frauen findet man mindestens 6.500 Frauen mit Bulimie.
„Insgesamt geht man von über 200.000 Österreicherinnen aus, die zumindest einmal
in ihrem Leben an einer Essstörung erkranken. Allein in Wien stehen derzeit mehr als
2.000 Mädchen und rund 100 Burschen im akuten Risiko an Magersucht oder
Bulimie zu erkranken“, so Stadträtin Wehsely. Rund 90% der von Essstörung
Betroffenen sind Mädchen und junge Frauen.
Die Stadt Wien ist im Bereich der Prävention bei Essstörungen bereits seit 1998 aktiv
und startete als erste europäische Stadt eine Initiative zu diesem Thema. Seit dieser
Zeit gibt es für Angehörige und Betroffene professionelle Beratung über die
kostenlose und anonyme Essstörungshotline 0800 2011 20 sowie über die
Homepage www.essstoerungshotline.at . Darüber hinaus wurde ein Netzwerk zu
Schulen, LehrerInnen und Fitnesscentern aufgebaut, wodurch mehr als 20.000
SchülerInnen erreicht und informiert werden konnten. „Die Krankheit Essstörungen
hat in den vergangenen Jahren Besorgnis erregende Dimensionen angenommen.
Pro Jahr führen wir über unsere Hotline alleine rund 2.500 telefonische Beratungen
durch. Aus diesem Grund entstand dringender Handlungsbedarf für unsere Initiative,“
so Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger.
Nach fast zehn Jahren der erfolgreichen Arbeit wird das Thema
Essstörungsprävention mit der „Initiative S-O-Ess gegen unerreichbare
Schlankheitsideale“ auf eine gesellschaftspolitische Ebene gehoben. „Initiative S-OEss gegen unerreichbare Schlankheitsideale“ versteht sich als Erweiterung der
bisherigen Arbeit mit den Zielen, Wissen auszutauschen und zu vernetzen,
gemeinsam mit Opinion Leadern der Politik, Wirtschaft, Industrie, Mode und
Werbung sowie GesundheitsexpertInnen ein Verantwortungsbewusstsein zu
generieren und eine Plattform für gemeinsame Initiativen zu schaffen. Nur durch die
Vernetzung von Wissen und der gemeinsamen Arbeit gegen diese Krankheit kann es
gelingen, junge Menschen zu schützen und Betroffenen langfristig zu helfen.
Wimmer-Puchinger: „Aus diesem Grund möchte ich alle aufrufen, sich über unser
Engagement auf der Homepage www.s-o-ess.at zu informieren und uns auch mit
ihrer Unterschrift zu unterstützen.“
Ziele der Initiative
Durch gemeinsames Vorgehen und die enge Zusammenarbeit von Medien,
Werbung, Wirtschaft, Mode und Industrie im Verbund mit GesundheitsexpertInnen
sollen unrealistische – und somit gesundheitsschädigende – Frauen-Vor-Bilder
korrigiert und gesundheitsförderliche Standards etabliert werden um der Entstehung
von Essstörungen vorzubeugen.
www.s-o-ess.at
Auf der Homepage der Initiative S-O-Ess finden sich alle relevanten Informationen
zur Initiative, ihre Ziele, ihre UnterstützerInnen sowie aktuelle Presseinformationen
sowie Bilder. Es wird auch dazu aufgerufen, dass all jene, die sich hinter die Initiative
stellen – von Privatpersonen bis zu Unternehmen – sich auf der Unterschriftenliste
der Homepage eintragen. Ein Newsletter informiert alle Interessierten über die
Erfolge von S-O-Ess.
Schleife und Slogan „No Body is perfect“
Gerade Menschen mit Essstörungen haben einen sehr hohen Perfektionsanspruch
an sich und ihren eigenen Körper. Mit dem Slogan „No BODY is perfect“ soll die
Abkehr vom diesem Körper-Perfektionismus und dem damit verbundenen
übertriebenen Schlankheits- und Körperkult eingeläutet werden.
Das Symbol der Initiative ist ein zerrissenes Maßband in Form einer Schleife. In
Anbetracht der großen Zahl der von Essstörungen Betroffenen ist es an das
bekannte „Red Ribbon“ angelehnt. Die „No BODY is perfect“-Schleife steht für
Selbstbewusstsein und den Gedanken "Ich darf so bleiben, wie ich bin".
Die „No BODY is perfect“-Schleife ist auch als Anstecker erhältlich und kann unter
der e-Mail-Adresse [email protected] bestellt werden.
MISSION STATEMENT
der „Initiative S-O-Ess gegen unerreichbare Schlankheitsideale“
Initiative S-O-Ess gegen unerreichbare Schlankheitsideale
Eine Initiative der Stadt Wien und des Wiener Programms für Frauengesundheit
Essstörungen – eine Krankheit unserer Zeit
Essstörungen sind ein gesellschaftliches Phänomen unserer Zeit. Immer mehr Mädchen und Frauen erkranken
an Magersucht, Bulimie oder Binge Eating Disorder (Esssucht). Neuerdings sind aber auch zunehmend Burschen
und Männer mit diesen Krankheitsbildern konfrontiert.
Nährboden für das Auftreten von Essstörungen sind unrealistische Schönheitsideale, die auf übertriebenem
Schlankheits- und Jugendkult beruhen. Über Werbe- und Infobotschaften von Mode, Industrie und Wirtschaft
werden ungesunde mediale „Vor-Bilder“ transportiert, die extreme Schlankheit propagieren sowie eine bestimmte
Körperästhetik vermitteln und diese mit Anerkennung, Erfolg, Glück und Selbstwert verknüpfen. Dies kann fatale
Folgen haben.
Ziel der „Initiative S-O-Ess gegen unerreichbare Schlankheitsideale“
Durch gemeinsames Vorgehen und die enge Zusammenarbeit von Medien, Werbung, Wirtschaft, Mode und
Industrie im Verbund mit GesundheitsexpertInnen sollen unrealistische – und somit gesundheitsschädigende –
Frauen-Vor-Bilder korrigiert und gesundheitsförderliche Standards etabliert werden um der Entstehung von
Essstörungen vorzubeugen.
Wege zum Ziel:
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Lobbying und Sensibilisierung bei Opinion-LeaderInnen aus Mode, Werbung, Industrie, Wirtschaft,
Medien, Show-Business und Politik gegen ungesunde Frauen-Bilder
Schaffung von mehr Verantwortungsbewusstsein, soziales Gewissen und Aufmerksamkeit in diesen
Branchen
Planung und Umsetzung neue Initiativen gegen Essstörungen
Verstärkung des internationalen Trends gegen den übertriebenen Schlankheitskult
Start von neuen Initiativen gegen Essstörungen (z.B. Etablierung eines Gütesiegels für Unternehmen,
die gesunde Frauenbilder transportieren, Entwicklung ethischer Leitlinien und einer Lobby für eine
freiwillige Selbstbeschränkung,…)
Im Wissen um die Verantwortung gegenüber allen Betroffenen und potenziell Betroffenen haben alle an dieser
Initiative Beteiligten beschlossen, gemeinsam in kreativer und konstruktiver Weise Essstörungen
entgegenzuwirken.
Absichtserklärung der UnterstützerInnen ...
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... ein gesundes Frauenbild in der Öffentlichkeit mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu fördern und
so ein positives Beispiel für vor allem junge Frauen darzustellen.
... keine falschen Vor-Bilder zu zeigen und jene Modelle auf Laufstegen und Fotos nicht zuzulassen,
denen eindeutige Essstörungen bescheinigt wurden.
... keine Fotomodelle unter 15 Jahren auf Laufstegen zuzulassen, da diese jungen Mädchen und
Burschen für den Professionalismus in der Modebranche nicht reif sind und Gefahr laufen, Gleichaltrigen
in der schwierigen Phase der Vorpubertät falsche Botschaften zu vermitteln.
... Modeagenturen und UnterstützerInnen nahe zu legen, nur Modelle ab Konfektionsgrößen 34 (besser
36) in ihren Kollektionen zu führen, weil wir glauben, dass normale Schönheitsformen aus kultureller und
moralischer, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht notwendig sind.
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... medizinische Einrichtungen und Verbände bei der Durchführung von Informationskampagnen zu
unterstützen, die darauf abzielen, Schönheitsideale um die Vielfalt der Körperformen zu modifizieren, die
Identitätsbildung und soziales Verhalten positiv zu beeinflussen.
... Kontakte zu Medien auch dahingehend zu nutzen, um gegen die Verwendung von Bildern mit
offensichtlich essgestörten und/oder zu mageren Frauen aufzurufen sowie gegen redaktionelle Inhalte,
die – etwa in Diätenbeschreibungen – den Schlankheitskult verherrlichen und den Körper der Frau –
und zunehmend auch des Mannes – zur „Problemzone“ erklären.
... internen Unternehmensregelungen vorzusehen, die den in der vorliegenden Erklärung zum Ausdruck
gebrachten Grundsätzen Rechnung tragen.
Initiatorinnen der Initiative
StR Mag.a Sonja Wehsely
Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger
Gesundheits- und Sozialstadträtin der Stadt Wien
Frauengesundheitsbeauftragte der Stadt Wien,
Wiener Programm für Frauengesundheit
TrägerInnen der Initiative
Brigitte Jank
Österreichischer Werberat
Karmasin Motivforschung
Wienermodels
Cordula Reyer
Melanie Scheriau
Jones Modelabel
Ilse Dippmann
Sasha Wallecek
La Hong
Inge Prader
Arabella Kiesbauer
Janet Kath
Birgit Indra
Andreas Lackner
Elisabeth Benda
Sandra Pires
Eddie Cole
Lynne Kieran
uvm.
(Wirtschaftskammer Wien)
(Dr. Manfred Pichelmayer)
(Dr.in Sophie Karmasin)
(Andrea Weidler)
(Top-Model)
(Top-Model)
(Doris Rose)
(Österreichischer dm Frauenlauf)
(„Du bist was du isst“)
(Designer)
(Fotografin)
(Moderatorin)
(Unternehmerin)
(Designerin)
(Stylist)
(Ipa plus)
(Sängerin)
(Sänger)
(Sängerin)
KONTAKT S-O-Ess:
Mag.a Michaela Langer
Projektleitung Prävention von Essstörungen
Fonds Soziales Wien
Wiener Programm für Frauengesundheit
Guglgasse 7-9, 1030 Wien
Tel.:
(+43 1) 4000 - 66 772
Fax:
(+43 1) 4000 - 99 66 770
E-Mail: [email protected]
Web: www.s-o-ess.at
www.essstoerungshotline.at
www.frauengesundheit-wien.at
Hotline für Essstörungen
Gratishotline 0800 - 20 11 20
Mo-Do von 12-17 Uhr
e-Mail-Beratung [email protected]
www.essstoerungshotline.at
PR KONTAKT:
Isabell Maron
Account Executive
courage pr gmbh
A-1050 Wien, Spengergasse 37-39, 3. Stock
Tel.: 01/877 44 10 26
Fax: 01/877 44 10 33
e-mail: [email protected]
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