Modul G Ganzrationale Funktionen Grundlagen 1 Vertiefungsfach Mathematik – Textverständnis im Sachzusammenhang Modul G – Schwerpunkt „Ganzrationale Funktionen“ „Grundlegendes und Sachzusammenhänge“ Stundenvolumen 2 Fachbezogene Kompetenzen Modelle erstellen und nutzen Sie lernen die grundsätzliche Zielsetzung des Vertiefungsfaches sowie erste Methoden zur Selbsteinschätzung, Fremdeinschätzung und Evaluation des eigenen Lernprozesses kennen. Beziehungen und Veränderungen beschreiben Die Schülerinnen und Schüler nehmen anknüpfend an ihr Vorwissen eine Einteilung der Funktionen in unterschiedliche Klassen vor. Inhaltlicher Schwerpunkt Wiederholung zu Funktionenklassen Arbeitsformen und Materialien Arbeitsschritte Die Schülerinnen und Schüler erstellen gemeinsam eine Mindmap über die bisher kennengelernten „Funktionenklassen in der Mathematik“. Erstellen einer Mindmap mittels Mindjet (kostenlos für Schulen) Hinweis auf Matheass und geogebra Sie nehmen anhand dieser eine Selbsteinschätzung zu den damit verbundenen Kompetenzen vor. Weiterhin erfolgen Informationen und Verständigungen insbesondere über selbständige Arbeitsformen, wie z.B. der Ausblick: - Erstellung eines Lernwegportfolios - Verweis auf freie Software zur grafischen Darstellung von Funktionen 2 Vertiefungsfach Mathematik – Textverständnis im Sachzusammenhang Modul G – Schwerpunkt „Ganzrationale Funktionen“ „Grundlegendes und Sachzusammenhänge“ Stundenvolumen 10 Stunden Fachbezogene Kompetenzen Argumentieren und Kommunizieren Sie argumentieren bei der Lösungsfindung in Kleingruppen oder dem Plenum. Ihre Arbeiten und Ergebnisse stellen sie immer in verschiedenen Präsentationsformen dar. Probleme erfassen, erkunden und lösen Sie wenden ihre Kenntnisse auf ihnen mehr oder minder bekannte Probleme aus dem Alltag an und lösen eigene dazu formulierte Fragen. Modelle erstellen und nutzen Sie entwerfen mathematische Modelle, die ein gegebenes Problem möglichst gut beschreibt. Beziehungen und Veränderungen beschreiben Die Schülerinnen und Schüler kennen die grundlegenden Eigenschaften der linearen und quadratischen Funktionen hinsichtlich Lage und Nullstellen. Inhaltlicher Schwerpunkt Schnittpunkt von Graphen linearer Funktionen Diskussion von zusammengesetzten Funktionen Nullstellen von quadratischen Funktionen Schnittpunkt von Funktionen Arbeitsschritte Zunächst werden mittels der zur Verfügung gestellten Arbeitsblätter die grundlegenden Eigenschaften der unterschiedlichen Funktionen genannt Individuelle Bearbeitung der Ergebnisse z.B. der Kompetenztestaufgaben Jg.10 (GY) „Das kann ich noch“, individuelle Nutzung der Testauswertungsdaten, kooperatives Arbeiten, Schüler-Experten, Lehrerinformation, Unterrichtsgespräch, Schülerinfo-Vorlage zur selbständigen Weiterarbeit. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten verstärkt mit Funktionsplottern wie MatheAss, GeoGebra oder KL-Soft. Sie haben alle einen PC mit entsprechender Software zur Verfügung. Sie orientieren sich bei der Diskussion und Lösung an den grundlegenden Arbeitsblättern. Arbeitsformen und Materialien Arbeitsblatt Potenzfunktionen Lineare Funktionen - Vergleich von Glühlampen - Steuerfunktion Quadratische Funktionen - Kugelstoß - Hängebrücke - Häuserjumping Beispiel einer kubischen Funktion als Ausblick (ggf. als Ergänzung und Vertiefung) - Heißluftballon (graphische Bestimmung von Schnittpunkten mittels Funktionsplottern) 3 4 Vertiefungsfach Mathematik Modul G 4.1 Rahmenbedingungen anfangs12 TN (6 w + 6 m) Teilnahme freiwillig Vorwiegend Seiteneinsteiger aus RS (9) und HS (1) 4.2 Einschätzung der vorhandenen Kompetenzen und Defizite Argumentieren/Kommunizieren kommunizieren, präsentieren und argumentieren - TN kommunizieren zwanglos und relativ ungehemmt miteinander - Sie präsentieren ihre Ergebnisse zunehmend selbstbewusst im Vortrag und an der Tafel - Sie argumentieren eher unbeholfen Problemlösen Probleme erfassen, erkunden und lösen - TN erfassen bekannte Probleme schnell, diskutieren diese - Modellierung und somit Lösung fällt anfangs sehr schwer Modellieren Modelle erstellen und nutzen - Erst nach der Vorstellung möglicher Modelle wird eine Lösung erreicht Werkzeuge Medien und Werkzeuge verwenden - Der Umgang mit dem TR ist prinzipiell bekannt - komplexere Tastenkombinationen (Speichernutzung, exp-Taste etc.) sind weitestgehend unbekannt - Der Einsatz von einfachen Funktionenplottern ist unbekannt - Lehr- und Lernprogramme sind unbekannt Arithmetik/Algebra mit Zahlen und Symbolen umgehen - Der Umgang mit Zahlen ist geläufig - Das Rechnen mit Symbolen wird auch bei allgemeinen Lösungsansätzen möglichst vermieden Funktionen Beziehungen und Veränderungen beschreiben und erkunden - Ganzrationale Funktionen vom Grad 1 und 2 sind bekannt - Nullstellen- und Funktionswertberechnungen sind bekannt - Schnittpunktsbestimmungen liefern eher Probleme 4 Modul G: Textverständnisaufgaben im Sachzusammenhang mit Schwerpunkt Schnittpunkte von Funktionen (1) Stundenvolumen 5 Doppelstunden (2) Kompetenzerwartung Die TN kennen am Ende der Reihe verschiedene Möglichkeiten der Bestimmung von Schnittpunkten und wenden sie an (grafisch und rechnerisch). Dazu erfassen sie an Hand verschiedener Alltagsprobleme in der Diskussion mit den anderen TN das Problem, erstellen ein mathematisches Modell dafür (Geradengleichung und Parabelgleichung erstellen), kommen mittels der Werkzeuge „Lösen linearer Gleichungen“ oder „Lösen quadratischer Gleichungen“ bzw. mittels Funktionsplottern zu realen Ergebnissen und übertragen diese auf die vorgestellten Problemsituationen. Dabei stehen die prozessbezogenen Kompetenzen zunächst durchaus im Vordergrund. Textverständnis und daraus abgeleitet Argumentieren, Modellieren und Lösen sind wesentliche Ziele dieses (wie auch jedes anderen) Moduls. Abschließend präsentieren sie ihre Ergebnisse an der Tafel oder dem Bildschirm und zeigen gegebenenfalls die Grenzen des Modells auf. (3) Inhaltlicher Schwerpunkt Sicherer Umgang mit Funktionen und Lösen quadratischer Gleichungen. Einüben von Transformationen auch an Beispielen unbekannter Funktionenklassen (z. B. kubische Funktion). Hierbei geht es nicht in erster Linie um eine Potenzfunktion höheren Grades als vielmehr um die Verschiebung und Streckung. (4) Arbeitsformen und Materialien Materialien für selbstständiges Lernen Diskussion - Expertenrunde – Stationenlernen – Präsentation Der Lehrer hält sich bis auf die wenigen Phasen der gemeinsamen Erarbeitung und Wiederholung weitestgehend zurück und beschränkt sich auf Mitarbeit in Kleingruppen. Die abschließenden Präsentationen bilden eine wichtige Basis für weiteres Textverständnis, da sich die TN immer auf den jeweiligen Kontext beziehen müssen, woraus vernetztes Denken und Argumentieren resultiert. 5 (5) Arbeitsschritte Zunächst werden im Unterrichtsgespräch Funktionsklassen mittels einer Mindmap erfasst. die verschiedenen Man einigt sich auf eine bestimmte Reihenfolge, die durch den Grad der Funktion gegeben ist. Wesentliche Eigenschaften Arbeitsblätter erfasst. einer linearen Funktion werden durch Im Gespräch wird eine Aufgabe (Telefontarif mit unterschiedlichen Basisgebühren und verschiedenen Minutenpreisen, vgl Modul L) erörtert und gelöst. Das Glühlampenproblem wird in Einzelarbeit angegangen und dann in sich selbst bildenden Kleingruppen gelöst und abschließend vorgestellt. In der Folgestunde werden die Funktionsgraphen mittels MatheAss gezeichnet und interpretiert. Diskussion der Einkommensteuerfunktion (Binnendifferenzierung) bei unterschiedlicher Lerngeschwindigkeit in Kleingruppen mit Präsentation der bisherigen Ergebnisse nach jeweils einer U-Stunde in Gruppen ähnlicher Lerngeschwindigkeit. (sehr große Inhomogenität in der Bearbeitungsgeschwindigkeit) (6) Transparenz/Reflexion der Zielerreichung Die TN sind aufgeschlossen. Die kleine Gruppengröße führt zu vertiefter aktiver Auseinandersetzung mit dem Problem und dadurch bedingt zu verbesserter Motivation und daraus resultierend auch zu Erfolg bei den inhaltlichen Kompetenzen. Es erfolgt keine das Regelfach begleitende Bearbeitung einzelner Themen. Die Arbeit eines Schülers / einer Schülerin im Vertiefungsfach wird in einem Portfolio dokumentiert. Alle schon angesprochenen Materialien werden in dieses Portfolio (Ordner) abgeheftet. Dies sind zur Verfügung gestellte Materialien der Lehrkraft, Kursergebnisse, individuell Erarbeitetes (Fachinhaltliches, Dokumentation des eigenen Lernprozesses). Eine Fortschreibung des Portfolios in der Sekundarstufe II über das Vertiefungsfach hinaus ist möglich (7) Lernprozess- und Ergebnisevaluation Es macht den TN Freude, sich mit den Materialien zu beschäftigen, da sie zur Erarbeitung, Diskussion, Lösung und Präsentation im Vergleich zum normalen Unterricht sehr viel Zeit haben. Die Evaluation bezieht Portfolio, Feedbackbogen, Feedbackgespräche mit Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerinnen und Lehrern des Regelkurses ein. 6 (8) Kursevaluation Die Kursevaluation gründet sich auf Ergebnisse von Schülerbefragungen, Einschätzungen durch die beteiligten Lehrkräfte und ggf. Einschätzungen der Schulleitung. Die Erwartungshaltung der Schülerinnen und Schüler gegenüber dem Fach ist durchgängig von der Hoffnung auf schnell messbaren Erfolg geprägt. Dies ist allerdings nicht vorrangiges Ziel des Faches. Anhang: Materialien G 1 Potenzfunktionen (lineare, quadratische, ggfs. kubische Funktion) G 2 Glühlampen G 3 Steuerfunktion G 4 Kugelstoß G 5 Hängebrücke G 6 Häuserjumping G 7 Heißluftballon 7 Material Modul G Ganzrationale Funktionen 8 Potenzfunktionen Grad 1 Lineare Funktionen Nullstellen: ax b 0 a x b b x a 9 Grad 2 Quadratische Funktionen Nullstellen a x² b x c 0 b c x² x 0 a a b c Einsetzen liefert mit p und q a a x² p x q 0 2 p p x q 2 2 Für den Sonderfall c=0 ergibt sich einfacher: a x² b x 0 x (a x b) 0 x 0 oder a x b 0 x=Ist der Radikant positiv, gibt null, gibt negativ, gibt es es es b a zwei Nullstellen, eine Nullstelle, keine Nullstellen 10 Scheitelpunktsform einer Parabelfunktion: a x² b x c 0 b c a x² x 0 a a Mit obiger Substitution ergibt sich a x ² p x q 0 2 2 p p a x² p x q 0 2 2 2 2 p p a x q 0 2 2 2 p 2 p a x a q 0 2 2 Also handelt es sich um eine Parabel, die um den Faktor a gestreckt ist p nach links verschoben ist 2 p 2 und die um a q nach oben verschoben ist. 2 Der Scheitelpunkt der Parabel liegt also bei und die um p p 2 S= - ; a q 2 2 Untersuche die Funktionen f(x) = x² - 8x + 16 g(x) = x² -8x + 10 h(x) = 4x² - 32x +40 i(x) = 4x² - 32x -16 k(x) = -x² -4x + 4 hinsichtlich Scheitelpunkt, Nullstellen, Monotonie und Symmetrie. Skizziere den Verlauf der Graphen in je ein neues KOS zusammen mit den Umkehrfunktionen. 11 Grad 3 Kubische Funktionen (keine Obligatorik in der SI) (gegebenenfalls als vertiefende Ergänzung) Auf obige Funktion f(x)=x³ wurden auch die Verschiebungen in x- und in y-Richtung angewendet. 12 Beschreibung der Graphen von Funktionen: y 5 1 -5 O 1 5 x -5 Die Funktionen unterscheiden sich durch (Bildbeschreibung): Zu verwendende Begriffe können sein: 13 Symmetrie, Monotonie, Nullstellen ……. 14 Glühlampen Osram SUPER E SIL 60, 230V, 60W E27 Preis 1,03 € Farbe Transparent Lebensdauer 1000h Typ Glühlampe Leistung 60 W Betriebsspannung 230 V Tornado 12W 865 E27 PINPACK 8 Jahre Preis 8,50 € Farbe 865 Lebensdauer 8000h Typ Energiesparlampe Leistung 12 W Betriebsspannung 230 V Lichtfarbe 6500 K Lichtstrom 685 lm Energieeffizienz A dimmbar nein Helligkeit entspricht 60 W-Lampe Fotos mit freundlicher Genehmigung von Philips und Osram http://www.rwe.com/web/cms/de/45580/rwe/angebote-services/privatkunden/strom/rwe-privateclassic-grundversorgung/ Bewerten Sie den Austausch herkömmlicher Glühlampen durch Energiesparlampen. 15 Bei der Bearbeitung der Aufgabe sind die folgenden Aspekte zu berücksichtigen: Physik: o Energie = Leistung x Zeit Ergonomie o Vergleich gleicher Lichtäquivalente Kosten o Nur auf Verrechnungspreis achten o Gesamtkosten setzen sich aus Anschaffungskosten und zeitabhängigen Energiekosten zusammen Mögliche Fragestellungen: o Kostenfunktion der einzelnen Lampen in Abhängigkeit von der Brenndauer o Einbeziehung des mehrfachen Nachkaufs einer Glühlampe o Grafische Darstellung der Funktionen z.B. mit Funktionsplotter o Berechnung des Schnittpunktes der einzelnen Grafen o Berechnung des Einsparpotenzials einer ESL über ihre Nutzungsdauer o Diskussion des sinnvollen Einsatzes einer ESL 16 Steuerfunktion Beschreiben Sie den Verlauf der Steuerkurve indem Sie den zu entrichtenden Steuerbetrag gegen das zu versteuernde Einkommen auftragen. Interpretieren Sie an Hand dieser Kurve die Begriffe Steuersatz Grenzsteuer. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cf/Steuertabelle_2009_single_zve_55.jpg 17 18 Erste Zone (Grundfreibetrag): Bis zu einem zvE von 7 834 € fällt keine Steuer an. Zweite Zone: zvE von 7 835 € bis 13 139 € Dabei ist y ein Zehntausendstel von (zvE - 7 834): Dritte Zone: zvE von 13 140 € bis 52 551 € Dabei ist z ein Zehntausendstel von (zvE - 13 139): Die 1007 entspricht der Steuerlast der vorigen Zonen, die zur Belastung dieser Zone hinzu addiert werden. Vierte Zone: zvE von 52 552 € bis 250 400 € Das zvE wird mit dem Grenzsteuersatz von 42 % multipliziert und es wird 8 064 subtrahiert. Fünfte Zone: zvE ab 250 401 € Das zvE wird mit dem Grenzsteuersatz von 45 % multipliziert und es wird 15 576 subtrahiert. Bis zum 31. Dezember 2008 galten folgende Regelungen: Erste Zone (Grundfreibetrag): Bis zu einem zvE von 7 664 € fällt keine Steuer an. Zweite Zone: zvE von 7 665 € bis 12 739 € 19 Dabei ist y ein Zehntausendstel von (zvE - 7 664). Dritte Zone: zvE von 12 740 € bis 52 151 € Dabei ist z ein Zehntausendstel von (zvE} - 12 739). Die 989 entspricht der Steuerlast der vorigen Zonen, die zur Belastung dieser Zone hinzu addiert werden. Vierte Zone: zvE von 52 152 € bis 250 000 € Das zvE wird mit dem Grenzsteuersatz von 42 % multipliziert und es wird 7 914 subtrahiert. Fünfte Zone: zvE ab 250 001 € Das zvE wird mit dem Grenzsteuersatz von 45 % multipliziert und es wird 15 414 subtrahiert. http://de.wikipedia.org/wiki/Einkommensteuer_(Deutschland) 20 Tarifzone I (Nullzone) Ist das zu versteuernde Einkommen (zvE) pro Jahr nicht höher als 7.834 €, fällt keine Einkommensteuer an. Tarifzone II (Progressionszonen 1 und 2) Erst wenn das (abgerundete) zvE 7.834 € übersteigt, fällt Einkommensteuer an. Im Eingangsbereich der Progressionszone 1 gilt ein Grenzsteuersatz von 14 % (= Eingangsteuersatz); danach steigt der Grenzsteuersatz zunächst relativ rasch auf rd. 24 %, ab einem zvE von 13.140 € dann gleichmäßig bis auf 42 % an (Progressionszone 2). Über beide Progressionszonen betrachtet steigt der Grenzsteuersatz je 1.000 € zusätzliches Einkommen um rd. 0,61 Prozentpunkte. Tarifzone III (Proportionalzone 1) Ab einem zvE von 52.552 € bleibt der Grenzsteuersatz konstant bei 42 %; d. h. von jedem Euro, um das sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird – ohne Berücksichtigung der Rundungsregelung – eine Steuer von 0,42 € fällig. Dies gilt jedoch nur bis zum Betrag 250.400 Euro für Ledige bzw. 500.800 Euro für Verheiratete. Tarifzone IV (Proportionalzone 2) Diese zweite Proportionalzone wurde als so genannte "Reichensteuer" ab 2007 hinzugefügt. Ab einem zvE von 250.401 € (Ledige) bzw. 500.802 € (Verheiratete) beträgt der Grenzsteuersatz 45 %, d. h. von jedem Euro, um das sich das zvE in dieser Zone erhöht, wird – ohne Berücksichtigung der Rundungsregelung – eine Steuer von 0,45 € fällig. Eingangssteuersatz Unmittelbar nach dem Grundfreibetrag setzt die Besteuerung mit einem anfänglichen Steuersatz von 14 % ein (Eingangssteuersatz). Dieser Steuersatz gilt nur für den Anteil des zu versteuernden Einkommens, der den Grundfreibetrag überschreitet. Durchschnittsteuersatz Wendet man den oben beschriebenen Einkommensteuertarif auf das zu versteuernde Einkommen an, erhält man die tarifliche Einkommensteuer. Setzt man die tarifliche Einkommensteuer (ggf. nach Abzug von Steuerermäßigungen) ins Verhältnis zum zu versteuernden Einkommen, erhält man den Durchschnittsteuersatz (effektiver Steuersatz). So zahlt ein Alleinstehender mit einem zu versteuernden Einkommen von 52.000 € eine Einkommensteuer von 13.776 €, das sind 26,5 %. Ein Alleinstehender mit einem zu versteuernden Einkommen von 104.000 € zahlt 35.615 € Einkommensteuer, das sind 34,2 % (ab 1. Januar 2009). 21 Spitzensteuersatz (Grenzsteuersatz) Ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von über 250.400 € (Ausnahme: siehe Reichensteuer) zahlt also nur auf jenen Betrag 45 % Einkommensteuer, der diese Grenze überschreitet. Zum Vergleich: In den 70er Jahren betrug der Spitzensteuersatz noch 56 %. Im Vergleich zum Jahr 1998 (53 %) zahlte ein Einkommensteuerpflichtiger mit einem zu versteuernden Einkommen von 70.000 € im Jahre 2005 etwa 4.000 € weniger, ein Steuerpflichtiger mit 100.000 € etwa 7.000 € weniger und jemand mit einem zvE von 200.000 € etwa 18.000 € weniger. Zu beachten ist, dass zur Einkommensteuer ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % (Tarif seit 1998) erhoben wird. Die Spitzenbelastung inkl. Solidaritätszuschlag beträgt dementsprechend 42 % + (5,5 % von 42 %) = 44,31 % (Stand 2006), 45 % + (5,5 % von 45 %) = 47,475 % (ab 2007) Mittelstandsbauch Verglichen mit einem linearen Einkommensteuertarif stellt der tatsächliche Tarif eine konkave Kurve dar. Die Steuerprogression ist bei niedrigeren Einkünften höher als bei höheren. In der politischen Diskussion wird dieser Verlauf kritisch als „Mittelstandsbauch“ bezeichnet. http://de.wikipedia.org/wiki/Einkommensteuertarif 22 Kugelstoß Die Flugbahn einer Kugel wird wie folgt mit einer Stroboskopkamera mit 10 Bildern pro Sekunde aufgenommen: Kugelstoßen 4 3,5 Höhe in m 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Weite in m Die Höhe der Kugel (in Metern) in Abhängigkeit von der Zeit x (in Sekunden) wird durch die Gleichung f(x) = -5x² +5x + 2 beschrieben. a) Bestimmen Sie die Flugdauer der Kugel. b) Berechnen Sie die Höhe der Kugel nach 1,2 s. 23 Die Flugbahn einer Kugel wird wie folgt mit einer Stroboskopkamera mit 10 Bildern pro Sekunde aufgenommen: Kugelstoßen 4 3,5 Höhe in m 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 0 2 4 6 8 10 12 14 Weite in m Nach ca. 13 Bildern, also nach 1,3s landet die Kugel auf der Erde. Die genaue Zeit ergibt sich durch Bestimmung der Nullstelle (Höhe=0) f(x) = -5x² +5x + 2 -5x² +5x + 2=0 2 x²-x- 0 5 2 x 1 1 2 2 2 5 1 13 2 20 1 0,806 2 Sinnvoll ist nur die positive Lösung 1,306 s. Die Höhe nach 1,2 s ergibt sich nach f(x) = -5x² +5x + 2 f(1,2) = -5 1,2² +5 1,2 + 2 =0,8 zu 0,8m. 24 Hängebrücke Seil 1. Hänger Die Brücke über den Rhein bei Köln/Rodenkirchen wurde von 1938-1941 von Fritz Leonhardt und Paul Bonatz errichtet. Nach ihrer Fertigstellung war sie mit einer Spannweite von 378 Metern die am weitesten gespannte Brücke Europas. Die stattlichen Pylone ragen bis in eine Höhe von 60 m über die Fahrbahn. Das Seil hängt an der tiefsten Stelle 58 m durch. a) Leiten Sie die Gleichung, die die Form des Seils zwischen den Pylonen beschreibt, her. b) Berechnen Sie die Länge des ersten Hängers, der sich 10,5 m vom Pylon befindet. Quelle der Skizze: de.wikipedia.org/wiki/Hängebrücke Diese Datei wurde unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation veröffentlicht. 25 1. Hänger Erste Lösung: Man legt den Ursprung des KOS in die Mitte der Brücke. Dann ist f(0)=2 und f(189)=60. Allgemein ist f(x)=ax² + bx + c Wegen der Symmetrie ist b=0 und wegen f(0)=2 ist c = 2 58 0, 00162 , somit 189² ist die Länge des Hängers gegeben durch f(x) = 0,00162 x² + 2 und wegen f(189)=60 ist 60 = a 189² + 2 , also a 26 1. Hänger Zweite Lösung: Man legt in die Spitze eines Pylons, womit man eine Nullstelle verwendet. Die andere Nullstelle liegt dann bei 378 und die Seilfunktion wird beschrieben durch g(x)=a x (x-378). Für den tiefsten Punkt gilt dann f(198)= - 58: 58 0, 00162 , somit 189² ist die Länge des Hängers gegeben durch h(x) = 60 + g(x) = 60 + 0,00162 x (x-378) ) -58 = a 189 (-189) => a Für den ersten Hänger ergibt sich die Länge in m zu x=189-10,5=178,5: f(178,5) = 0,00162 *178,5² + 2 ≈ 53,62 h10,5) = 60+0,00162*10,5*(10,5-378) ≈ 53,62 oder: x=10,5 27 Häuserjumping Stuntwoman Julia weiß, dass sie beim Weitsprung normalerweise 6,40m weit und dass sie dabei ca. 0,50 m hoch springt. Sie steht auf dem linken Haus und soll für den nächsten Actionfilm auf das rechte Haus springen. Die beiden Häuser sind 10m voneinander entfernt, ferner ist das rechte Haus 2m niedriger als das linke. Was empfehlen Sie Julia? 28 Die Angaben zu Entfernungen sind alle in m. Julia bewegt sich auf einer parabelförmigen Bahn. Diese beschreibt man zum Beispiel mit der Nullstellenform: f(x) = a (x-x1) (x-x2), hier ist x1=0 und x2=6,4. Der Scheitelpunkt ergibt sich zu (6,4/2 ; 0,5 ) = (3,2 ; 0,5) Also f(3,2) = a * 3,2 * (3,2 – 6,4) = 0,5 a = 0,5/3,2² = - 0,0488 f(x) = - 0,0488 x (x-6,4) f(10) = - 0,0488*10*(10-6,4) = -1,75 (3,2 ; 0,5) Von der Höhe reicht es. f(x) = - 0,0488 x (x-6,4) = -2 liefert x = 10,54 Der Aufsprung ist mit 0,54m ebenfalls ausreichend. Von der Mathematik her wäre der Sprung also machbar, allerdings mit großem Risiko behaftet. 29 Heißluftballon Auf einen Heißluftballon wirkt neben der Auftriebskraft durch die heiße Luft noch die Gewichtskraft der Hülle, des Korbes und der Insassen. Die Auftriebskraft wird durch die Formel Auftriebskraft = Dichteunterschied zwischen kalter und heißer Luft x Ballonvolumen x Erdbeschleunigung: Der Ballon sei im Beispiel kugelförmig gedacht. FA ( kalt heiß ) V g 4 ( kalt heiß ) r 3 g 3 beschrieben. Die Gewichtkraft berechnet man mittels des Zusammenhangs Kraft = Masse x Erdbeschleunigung: F = m g Für die Ballonhülle mit der Massendichte gilt m A 4 r 2 Beispielwerte: Dichte kalter Luft kalt 1,25 kg/m³ Dichte heißer Luft heiß 1,1 kg/m³ g 9,81 N/kg Erdbeschleunigung Masse Korb Masse Personen Massendichte Ballonstoff Mkorb 100 kg Mpersonen 250 kg 0,1 kg/m² Info: Der Ballon steigt, wenn die Auftriebskraft größer als die gesamte Gewichtskraft ist. Ermitteln Sie zum Beispiel mit einem Funktionsplotter die notwendige Größe des Ballons für obige Werte. Für Experten: Stellen Sie selber Untersuchungen zur Massendichte von Ballonseide und zur Dichte von heißer Luft an und ermittle neu (Internet). Überlegen Sie umgekehrt, welche Dichte die heiße Luft haben muss, damit der Ballon bei einem gegebenen Radius von 7m die Last tragen kann (Probieren mit dem Funktionsplotter). Begründe Sie, weshalb ein mit Helium oder Wasserstoff gefüllter Ballon viel kleiner sein darf. Welche Nachteile sind jedoch zu berücksichtigen (Angaben zur Dichte von Helium oder Wasserstoff finden Sie in der Formelsammlung, Chemiebuch oder …). 30 Lösungsvorschlag Mathe Ass liefert für die Funktionen f1(x)=(1,25-1,1)*4/3*3,141*x^3*9,81 f2(x)= (100+250+0,1*4*3,141*x^2)* 9,81 einen Schnittpunkt bei einem Radius von ca. 9m. Weitere Infos aus dem Netz hierzu: http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/umwelt_technik/02ballon/index.htm http://www.heinzelballons.de/html/huellen.htm http://de.wikipedia.org/wiki/Auftrieb 31