Konzept RK Bonn Bewegungstherapie / Definition Bewegungstherapie ist die ärztlich indizierte und verordnete Bewegung, die von Fachtherapeuten geplant und dosiert, gemeinsam mit dem Arzt kontrolliert und mit dem Patienten alleine oder in der Gruppe durchgeführt wird. Intentionen unserer Bewegungstherapie (allgemein) 1) Funktionelle Ebene - Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und der täglichen Befindlichkeit Verbesserung der Leistungsfähigkeit (auch in der Therapie nutzbares Prinzip der Adaptation des Organismus an wiederholte motorische Belastungen) Förderung der konditionellen Grundeigenschaften (Kraft / Ausdauer / Beweglichkeit..) Übung koordinativer Fähigkeiten Verbesserung der energetischen Stoffwechselvorgänge zur Leistungsbereitstellung Ausnutzung der antidepressiven und anxiolytischen Wirksamkeit des Ausdauertrainings Harmonisierung des vegetativen Nervensystems Vermittlung ökonomischen Bewegungsverhaltens 2) Beziehungsebene Beziehung zu sich selbst: - - Entwicklung von Körperbewusstsein (den eigenen Körper wahrnehmen und spüren, Möglichkeiten und Grenzen seines Körpers erfahren) und realistischer Selbsteinschätzung Emotionalen Ausgleich über die Bewegung erfahren Entwicklung einer adäquaten Frustrationstoleranz Entängstigung Eigene Stärken erleben, Stärkung des Selbstwertgefühles Aktivierung des Patienten gegen Passivität und Antriebsarmut: Freude an Spiel, Sport und Bewegung alleine und mit anderen erleben Stabilisierung der psychiatrischen Konstitution/Persönlichkeit: Erfolgserlebnisse und positive Erfahrungen machen, Aufbau von Handlungskompetenzen und positiven Verhaltensmustern, Vermittlung von sportspezifischen Fähigkeiten und Kenntnissen -2- Beziehung zur Gruppe: - Verhaltenserfahrungen in einer Gruppe machen, Gruppenzusammengehörigkeit erlernen Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kontaktfähigkeit (Expressivität) Bestimmte Funktionen in der Gruppe übernehmen Frustrationstoleranz entwickeln Entscheidungen treffen Gegenseitiges Helfen erfahren Herstellung von Kontakten zu Vereinen oder anderen Sportmöglichkeiten für die Zeit nach dem stationären Aufenthalt im Sinne einer aktiven Freizeitgestaltung Beziehung zu Material und Umgebung: - Aufmerksamkeit für Material und Umfeld entwickeln Sachgerechte Anwendung von Materialien Gefahrenbewusstsein im Umgang mit Materialien und räumlicher Enge entwickeln 3) Metaebene - Aufbau einer Therapeuten-Patienten-Beziehung Schaffung eines positiven therapeutischen Settings sowie einer überdauernden Therapiemotivation Lenkung der Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit Positive Beeinflussung der Wachsamkeit und Achtsamkeit für sich selbst Aber auch gezielte Aufmerksamkeitsablenkung bei Krankheit förderndem Selbstbezug Probleme und innere Konflikte reflektieren, verbalisieren und verarbeiten Körpersprache verstehen lernen (nonverbale Kommunikation) Kenntnisse zu motorischen und gruppendynamischen Prozessen erhalten Wissen über den eigenen Körper erhalten Verhaltenskontingente positive Bekräftigung auslösen -3- Unser Konzept Inhalte: 1. Freie stationsübergreifende Bewegungsangebote für alle Patienten in der Sporthalle. 2 Versorgung offener Stationen in der Sporthalle (Stationsgebundene Bewegungstherapie). 3. Versorgung aller geschlossenen Stationen auf der Station (Stationsgebundene Bewegungstherapie). 4. Bewegungstherapeutische Versorgung der Entgiftungsstationen. 5. Outdoorangebote (Nordic Walking, Jogging). 6. Erweiterte Bewegungsangebote im Schwimmbad, stationsübergreifend. Ziele: 1. Gewährleistung eines umfangreichen und vielseitigen Bewegungsangebotes. 2. Einbindung möglichst aller Patientinnen und Patienten in das Bewegungsangebot der Klinik. 3. Motivation auch der schwer mobilisierbaren Patienten durch die unmittelbare Ansprache im Rahmen des Stationssportes. 4. Das Interesse wecken sich auch über den Stationssport hinaus im Rahmen der offenen Angebote sportlich zu betätigen. 5. Erweiterung der Perspektive für die Patientinnen und Patienten auch über die eigene Station hinaus soziale Kontakte zu knüpfen. 6. Aktivierung und Förderung aller verfügbarer Ressourcen der Patientinnen und Patienten. 7. Anregung für die Patientinnen und Patienten, die in der Klinik initiierte Bewegung auch in die Freizeitgestaltung nach der Entlassung zu integrieren (Kontakte mit Vereinen knüpfen etc.) -4- Bewegungstherapeutische Therapieeinheiten der Abteilungen I-IV Zur Zeit stehen der übergreifenden Bewegungstherapie drei Therapeuten mit insgesamt ca. 64 Wochenstunden zur Verfügung, die bis zu 22 Stationen bewegungstherapeutisch versorgen. 1. Bewegungstherapeutische Angebote in der Halle / im Freien / auf der Station 1.1. Freie Angebote: Bereich Gymnastik → Rückengymnastik, Gymnastik mit dem Pezziball Bereich Ausdauer → Nordic Walking, Jogging, pulsgesteuertes Ergometertraining (Fahrrad-, Ruder- und Laufbandergometer) Bereich Krafttraining → Bereich Spiele Krafttraining unter gesundheitssportlichen Aspekten → Badminton, Volleyball, Fußball, Basketball Bereich Entspannung → Jacobsen, Yoga 1.2. Stationssport: 1.2.1. Stationssport in der Halle 1.2.1. Sport auf der geschlossenen Station 2. Bewegungsangebote im Schwimmbad 2.1. Angeleitete Gruppen: - Aquafitness - Aquajogging - Ausdauerschwimmen -5- 2.2. Freies Schwimmen 1.) Bewegungstherapeutische Angebote in der Halle / im Freien / auf der Station 1.1. Freie Angebote: Bereich Gymnastik: → Rückengymnastik Ziele der Rückengymnastik: 1. Erlernen und Üben von rückenfreundlichem Bewegungsverhalten. 2. Trainieren von Funktionellen Übungen. 3. Stabilisierung des neu erlernten Entlastungsverhalten. 4. Sammeln von neuen Bewegungsmustern. 5. Haltungs- und Koordinationsübungen. 6. Transfer des Erlernten in den Alltag. 7. Sensibilisierung für gesundheitsorientiertes und rückenfreundliches Verhalten. Inhalte der Rückengymnastik: 1. Aufwärmen mit Musik. 2. Funktionelle Übungen zu Dehnung, Mobilisation, Kräftigung und Körperwahrnehmung mit und ohne Gerät. 3. Verhaltenstraining und Bewegungslernen (z.B. Beckenkippung, ergonomisches Sitzen und Liegen, Heben, Tragen und Arbeiten, Ausgleichshaltungen etc.) Bereich Gymnastik: → Gymnastik mit dem Pezziball Ziele der Pezziballgymnastik: 1. Intensive Körpererfahrung 2. Ganzheitliche Gesundheitsförderung 3. Aktivierung der Haltemuskulatur 4. Bewusst machen der Körperreaktionen und deren Kontrolle mit Hilfe der labilen Unterlage 5. Anregungen geben, den Ball auch als gesundheitsorientierte Sitz- und Übungsgelegenheit zu Hause in den Alltag zu integrieren. Inhalte der Pezziballgymnastik: 1. Dynamisches Sitzen (Wechsel zwischen Be- und Entlastung) 2. Übungen zu Ausdauer, Dehnen und Kräftigung 3. Übungen zur Flexibilisierung verschiedener Körperbereiche 4. Rückentraining 5. Haltungsschulung -6- 6. Koordinations- und Gleichgewichtsübungen 7. Körperwahrnehmung 8. Entspannungsübungen Bereich Ausdauer: → Nordic Walking / Jogging Ziele des Nordic Walkings / Joggings: 1. Verbesserung der allgemeinen Ausdauer und des subjektiven Wohlbefindens. 2. Kennen lernen der körpereigenen Grenzen. 3. Selbstständige Pulsüberprüfung vor, während und nach der Belastung mit Pulsgurt und Pulsuhr. 4. Kennen lernen der gesundheitlichen Aspekte des Laufens (Ökonomisierung der kardiopulmonalen Kapazität, Stoffwechselveränderungen, Energiebilanzen etc.) 5. Erfahrungen vermitteln, dass auch eine geringe körperliche Belastung über einen längeren Zeitraum schon zu einer deutlichen Leistungssteigerung führen kann. 6. Psychophysische Regulation bei Angst- und Zwangspatienten (Objektivierbarkeit des körperlichen Zustandes während der Leistung). 7. Freude an der Bewegung im Freien wecken (Vermitteln eines nahen Naturerlebens). 8. Die Sportart auf lange Sicht hin in die eigenen Freizeitgestaltung integrieren. Inhalte des Nordic Walkings / Joggings: 1. Lockerungs- und Dehnübungen vor und nach der Laufeinheit 2. Je nach Leistungsstand des Einzelnen Einteilung in Nordic Walking - oder Jogginggruppen. 3. Pulskontrolle über Pulsgurt und –uhr. Bereich Ausdauer: → Ergometertraining Ziele des Ergometertrainings: 1. Verbesserung der allgemeinen Ausdauer. 2. Möglichkeiten der Gewichtskontrolle erarbeiten. 3. Ständige Pulsüberprüfung durch Gurt und Anzeige am Gerät (Gute Regulationsmöglichkeiten der Belastung auch bei unterschiedlichem Leistungsniveau der Patienten). 4. Schaffung von Bewegungsmöglichkeiten für adipöse Patienten oder Rekonvaleszenten. 5. Überprüfung der sportlichen Leistungsfähigkeit durch stufenweise Anhebung der Wattzahl. 6. Motivationssteigerung durch die Anzeige diverser Parameter: Kalorienverbrauch, Trainingszeit, zurückgelegte Entfernung und Geschwindigkeit. 7. Ist-Vergleich zwischen subjektivem Körperempfinden und objektiv messbaren Parametern (Besonders bei spezifischen Indikationen wie z.B. Angststörungen, Depressionen etc.). 8. Möglichkeiten auch bei schlechtem Wetter die Ausdauer zu trainieren. 9. Übernahme des Fahrrad- bzw. des Lauftrainings in den persönlichen Alltag als gesundheitssportliche Aktivität. Inhalte des Ergometertrainings: 1. Dehnungsübungen vor und nach der Belastung. 2. Training am Ruder-, Fahrrad- oder Laufbandergometer mit Musik. -7- 3. Pulskontrolle unter Anleitung des Therapeuten oder durch den Patienten selbst. Bereich Krafttraining: → Krafttraining unter gesundheitssportlichenAspekten Ziele des Krafttrainings: 1. Verbesserung der Kraftausdauer und -schnelligkeit unter Vermeidung von Training im Maximalkraftbereich. 2. Gezieltes Training der stützenden Rupfmuskulatur (Bauch- und Rückentraining). 3. Figurtraining für Damen 4. Definition einzelner Muskelgruppen 5. Unterstützendes Muskeltraining bei orthopädischen Beeinträchtigungen z.B. Training nach Bandscheibenvorfall, Hüft-TEP etc.) durch MTT-taugliche Kraftgeräte. 6. Einrichtung gelenkschonender Übungsmöglichkeiten auch für ältere Patienten. 7. Objektivierung des Trainings durch genaue Kontrolle der eingesetzten Gewichte und der Anzahl der Wiederholungen und Trainingssätze. Inhalte des Krafttrainings: 1. Einführung in die Geräte für neue Patienten oder Patienten ohne Erfahrung im Krafttraining 2. Übungsdemonstrationen 3. Haltungskontrolle während der Übungen durch den anwesenden Therapeuten. 4. Genaue Trainingsanweisungen und –kontrolle. 5. Erstellen von Trainingsplänen und -anleitungen für die Patienten als Hilfe zum selbstkontrollierten Üben. 6. Anleitungen zum Dehnen bestimmter Muskelgruppen. -8- Bereich Spiele: Ziele der Spiele (allgemein): 1. Förderung der Genussfähigkeit durch das Entdecken der Freude am Spiel. 2. Einüben sozialer Kompetenzen in der Gruppe. 3. Selbstständiges Zusammenstellen der Spiel- und Partnergruppen (Selbstverantwortlichkeit für den Spielbetrieb wecken). 4. Integration auch leistungsschwächerer Patientinnen und Patienten in das Spiel. 5. Grundtechniken erlernen und verbessern. 6. Einfaches taktisches Grundverhalten erlangen. 7. Spielregeln erlernen (auch zur Regulation des Nähe- und Distanzverhaltens). 8. Erfolgserlebnisse und neue Ressourcen vermitteln. 9. Vermittlung von Spielmöglichkeiten auch außerhalb der Klinik. Bereich Spiele: → Badminton Ziele des Badmintonspieles: 1. Federball spielen (Der Zuspielgedanke steht im Vordergrund). 2. Badminton spielen (Der Wettkampfgedanke steht im Vordergrund). Inhalte des Badmintonspieles: 1. Aufwärmen 2. Dehnen 3. Gewöhnung an Schläger und Ball 3. Einzelspiel auf unterschiedlichen Spielfeldgrößen 4. Doppelspiel Bereich Spiele: → Volleyball Ziele des Volleyballspieles: 1. Motivation schaffen durch die Benutzung eines weichen Übungsballes als auch des Lederballes. 2. Besondere Betonung des Spielens miteinander (Absprachefähigkeiten und Funktionsgebundenes Agieren miteinander abwägen). 3. Entdeckung eines Gemeinschaftserlebens. Inhalte des Volleyballspieles: 1. Aufwärmphase und Dehnübungen 2. Durchführung von technischen und taktischen Übungen 3. Spiel mit variablen Mannschaftsgrößen und Spielfeldern -9- Bereich Spiele: → Fußball Ziele des Fußballspieles: 1. Anreize besonders für leistungsstärkere Patienten schaffen persönliche Möglichkeiten und Grenzen im Spiel zu erfahren. 2. Durch Spielregeländerungen und Variation von Feld- und Torgröße Miteinbeziehen auch weniger durchsetzungs- und leistungsfähigerer Patienten. 3. Möglichkeiten schaffen sich mit anderen zu messen durch Betonung des Wettkampfcharakters. 4. Wieder entdecken bereits in früheren Jahren erworbenen spielerischen Fähigkeiten. 5. Erleben mannschaftlicher Geschlossenheit. 6. Erlernen einer realistischen Selbsteinschätzung und ihre Akzeptanz in Hinblick auf die eigene Kraft und Kondition. Inhalte des Fußballspieles: 1. Aufwärmen und Dehnen 2. Technische und taktische Übungen 3. Spiele mit variablen Feld- und Torgrößen als auch zeitlichen Vorgaben Bereich Spiele: → Basketball Ziele des Basketballspieles: 1. Einen sportlichen Bewegungsanreiz setzen besonders für die jüngeren Patienten. 2. Ergänzung des bewegungstherapeutischen Programms durch eine Trendsportart. 3. Schulung besonders der grob- und feinmotorischen Koordinationsfähigkeiten. 4. Reize für gemeinsames Handeln zur Erreichung eines übergeordneten Zieles (Korbwurf) setzen. 5. Sich messen im Mannschaftssport. Inhalte des Basketballspieles: 1. Aufwärmen und Dehnen 2. Schulung technischer Fertigkeiten und taktischer Fähigkeiten 3. Spiele 2:2, 3:3, 4:4 etc. 4. Kleinfeldspiele, Spiel auf Zeit, Spiel im Normalfeld - 10 - Bereich Entspannung: → PMR (Jacobsen) Ziele der Entspannung nach Jacobsen: 1. Möglichkeit „abzuschalten“. 2. Häufig anzutreffende Befindensstörungen, Stress und Muskelverspannungen unterbrechen und zu einem besseren physischen und psychischen Befinden (innere Ruhe) gelangen. 3. Wahrnehmung des eigenen Körpers (Körperbewusstsein) schulen. 4. Entspannungsgruppe als bewusste Pause in den Klinikalltag einbauen. 5. Trainieren der Technik zur Anwendung (als alltagstaugliche Ruhephase) nach der Entlassung. Inhalte der Entspannung: 1. Einnehmen einer geeigneten individuellen Entspannungsposition (Liegen auf der Matte oder im „Kutschersitz“ auf dem Stuhl). 2. Durchführung der Einführungsphase, der Entspannungsübungen und der letzten Ruhephase. 3. Festigen der Technik durch stetiges Üben zur Selbstanwendung zu Hause. Bereich Entspannung; → Yoga Ziele der Yogaübungen: 1. Yoga ist ein sehr altes Übungssystem, das sich in Indien in Jahrtausenden entwickelte und bewährte. Das Wort Yoga heißt „Einheit, Harmonie“. 2. Soll eine harmonisierende Wirkung auf den gesamten Organismus ausüben. 3. Nachlassen von Rücken- und Kopfschmerzen. Schulter- und Nackenverspannungen werden reduziert. 4. Weckt Energie, neue Vitalität und geistige Klarheit. 5. Stärkung des Immunsystems. 6. Förderung von Selbstvertrauen und Konzentration. 7. Schaffung von Entspannungszuständen des Körpers und des Geistes durch regelmäßige Praxis, die über die jeweilige Einheit hinaus gehen können und dauerhaft anhalten. Inhalte der Yogaübungen: 1. Yogastellungen (Asanas): Muskeln und Bänder werden gedehnt. gestreckt und gekräftigt; beweglich machen der Wirbelsäule und der Gelenke; wirken günstig auf innere Organe, Drüsen und Nerven. 2. Atemübungen (Pranayama): Lehren den Körper aufzuladen oder zu entspannen, indem sie den Fluss von Prana - der Lebensenergie - regulieren. 3. Entspannung: Der Energieverlust im Körper vermindert sich, Stress wird abgebaut und das ganze System kommt zur Ruhe. - 11 - 1.2. Stationssport: 1.2.1. Stationssport in der Halle: Ziele des Stationssportes in der Halle: 1. Gemeinsames Sporttreiben mit allen Patienten derselben Station2. Kennen lernen der Verhaltensweisen anderer Patienten im Sport außerhalb des Stationsalltages (Sozialverhalten und soziale Verträglichkeit) 3. Integration auch leistungsschwächerer Patienten in den Sport. 4. Bewegungsinhalte gemeinsam bestimmen und ausführen. 5. Entwicklung einer realistischen Selbsteinschätzung und Ich-Stärkung. 6. Mobilisation, Dehnung, Kräftigung, Koordinationverbesserung, Entspannung. 7. Persönliche Kontakte knüpfen. 8. Motivation zur Bewegung steigern (z.B. Lust auf Spiele wecken) und Stimmungsregulation. Inhalte des Stationssportes in der Halle: 1. Gymnastik und Tanz 2. Kleine Spiele und Sportspiele 3. Übungen mit verschiedenen Handgeräten 4. Entspannungs- und Atemübungen 5. Körperwahrnehmung 6. Übungen zu Ich-Stärkung und Ressourcenmobilisierung 1.2.2. Sport auf der Station: Ziele des Sports auf der Station: 1. Mobilisierung des gesamten Bewegungsapparates unter Berücksichtigung der räumlichen Bedingungen. 2. Vermittlung von Spaß und Geselligkeit. 3. Ablenkung vom „Stationsalltag“. 4. Bewegungsmangel entgegenwirken, Aktivierung durch Bewegung (Bes. bei medikamentös bedingten Nebenwirkungen). 5. Motivation wecken nach Absprache mit dem Arzt auch andere Sportangebote zu nutzen, Vorbereitung auf die offenen bewegungstherapeutischen Angebote. 6. Übungen zum Aufwärmen, zur Dehnung, Kräftigung und Koordination. 7. Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit. 8. Übungen zur Gruppenfähigkeit. Inhalte des Stationssportes: 1. Aufwärmen mit Musik 2. Stuhlgymnastik und einfache gymnastische Übungen im Stehen 3. Funktionelle Übungen (z.B. Rückentraining, Gleichgewichts- und Koordinationstraining) 4. Einsatz von Kleingeräten (Bälle, Seile, Schwungtuch, Therabänder etc.) - 12 - 5. Entspannungsübungen im Sitzen 6. Kleine Spiele 2.) Bewegungsangebote im Schwimmbad 2.1. Angeleitete Gruppen: Aquafitness (Großes Sportbecken): Ziele der Aquafitness: 1. Wahrnehmung und Körpererfahrung im Wasser. 2. Betonung der gesellig- kommunikativen Komponente (Gymnastik-Treff). 3. Spielerische Wassergymnastik mit Betonung der Lustkomponente (Wasserspaß). 4. Schonende Schulung der Muskelkraft, Ausdauer, Beweglichkeit (allgemeine Konditionsschulung) unter Ausnutzung der Auftriebskraft. 5. Ausnutzung des Wasserwiderstandes zur Verbesserung funktioneller und konditioneller Bewegungsgrundlagen. 6. Sensibilitäts- und Vielseitigkeitsübungen durch den Einsatz verschiedener Kleingeräte. 7. Koordinationsschulung. Inhalte der Aquafitness: 1. Verschiedene Fortbewegungsarten zum Aufwärmen (Gehen, Laufen, Hüpfen, Federn…). 2. Funktionelle Gymnastik. 3. Kleine Spiele 4. Einsatz von Handgeräten (Wasserbälle, Schwimmbretter, Poolnoodles, Aquahanteln…). 5. Übungen mit dem Partner, zu dritt und / oder in der Kleingruppe. 6. Bewegt werden durch andere (Aquabalancing) auf der Matte o.ä.. Auqajogging (Kleines Bewegungsbad): Ziele des Aquajoggings: 1. Bewegungsmöglichleiten schaffen auch für körperlich beeinträchtigte Patienten oder solchen mit Bewegungseinschränkungen. der Gelenke und der Wirbelsäule. 2. Schulung des Gleichgewichtssinnes durch Erhaltung der aufrechten Körperposition im sich bewegenden Wasser. 3. Schonendes Training der aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit. 4. Harmonisierung und Ökonomisierung des vegetativen Nervensystems durch fließende und rhythmische Bewegungen. Inhalte des Aquajoggings: 1. Gleichmäßiges Joggen im Wasser ohne Bodenkontakt (1.80 m tiefes Wasser)mit Hüftgurt und bei Bedarf mit Handschuhen (Steigerung des Wasserwiderstandes). 2. Dauerleistungs- oder Intervallmethode zur kontinuierlichen Leistungssteigerung je nach Stand des Patienten. 3. Möglichkeit der Pulskontrolle zur Trainingssteuerung (Pulsgurt und –uhr). 4. Gymnastische Übungen unter Verwendung versch. Handgeräte als Koordinationstraining. 5. Schonendes Beweglichkeitstraining für Wirbelsäule und Hüftgelenke im warmen Wasser - 13 - ( 33 C°). Ausdauerschwimmen (Großes Sportbecken): Ziele des Ausdauerschwimmens: 1. Training des Herz-Kreislaufsystems im Hinblick auf seine Ausdauerleistungsfähigkeit. 2. Ökonomisierung der Bewegung. 3. Dazu Anleiten das Training selbstständig gestalten zu können. 4. Anlegen einer überdauernden Motivation zu Schwimmen. 5. Harmonisierung des vegetativen Nervensystems. 6. Verbesserung des allgemeinen Körpergefühls und des Wohlbefindens. 7. Entdecken alter Ressourcen. Lernen sich selbst neue Ziele zu stecken. Inhalte des Ausdauerschwimmens: 1. Selbstständiges Bahnenschwimmen. 2. Eigenständige Pulsüberprüfung mittels Pulsuhr und –gurt. 3. Technikschulung: Verbesserung des Schwimmstiles. 4. Trainingsgestaltung, -steuerung und -überwachung durch die Bewegungstherapeuten. 5. Aufstellen von Plänen zur autonomen Weiterführung des Trainings nach dem Klinikaufenthalt. 6. Hilfe bei der Suche nach geeigneten Trainingsmöglichkeiten als Freizeitgestaltung nach der Klinik Freies Schwimmen (Großes Sportbecken): Ziele des Freien Schwimmens: 1. Das Schwimmbad als sozialen Treffpunkt nutzen. 2. Überwinden sozialer Phobien. 3. Spaß und Geselligkeit erfahren. 4. Antriebssteigerung. 5. Sich in einer gelösten und behaglichen Umgebung bewegen. 6. Platz für eigene Gestaltung des Schwimmbadaufenthaltes zwischen Bewegung, Kommunikation und Spielen. Inhalte des Freien Schwimmens: Nur die vom Patienten selbst gewählten!