Beispieltexte

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Während bei herkömmlichen motorgetriebenen Bewegungstrainern die Beine bzw. Arme nur passiv
bewegt werden, bietet RehaMove die Möglichkeit einer aktiven Einbeziehung der gelähmten bzw.
bewegungsgestörten Extremitäten.
Dabei werden die Muskeln mit elektrischen Impulsen so angeregt, dass die für das Training mit
Bewegungstrainern notwendige Bewegung entsteht.
RehaMove besteht aus einem motorgetriebenen Bewegungstrainer und dem Stimulator RehaStim.
Der Patient sitzt in einem (Roll-)Stuhl vor dem RehaMove. Die Arme bzw. Beine werden durch
Orthesen geführt. Auf die Haut der Gliedmaßen werden Elektroden aufgeklebt und mit dem Stimulator
RehaStim verbunden.
RehaStim verfügt über ein spezielles Programm für das Bewegungstraining. Mit wenigen
Bedienschritten werden Stimulationsfrequenz und -stärke sowie weitere Parameter eingestellt und für
den Patienten gespeichert.
Auf Knopfdruck beginnt sich das Ergometer zu drehen. Über eine Verbindung mit dem Ergometer
erkennt RehaStim die Stellung der Kurbelarme, berechnet welche Muskeln zu welchem Zeitpunkt
stimuliert werden müssen und sendet die elektrischen Impulse zu den Elektroden. Damit entsteht eine
flüssige Bewegung. Durch die zyklische Muskelaktivierung werden neben vielen anderen Effekten die
Gehfähigkeit bzw. die Armfunktionen des Patienten verbessert.
Das RehaBike besteht aus einem speziell ausgerüsteten Liegedreirad und dem Stimulator
RehaStim. Der Benutzer sitzt auf dem Dreirad und wird über Gurte gesichert. Speziell
geformte Orthesen führen die gelähmten Beine. Auf der Haut des Oberschenkels werden
Elektroden aufgeklebt und mit dem Stimulator verbunden. Der Stimulator RehaStim
verfügt über ein spezielles Programm zum Rad fahren. Hier lassen sich die notwendigen
Parameter wie Stimulationsfrequenz und -stärke sehr einfach einstellen. Diese Daten
werden im RehaStim nutzerspezifisch gespeichert. Auf Knopfdruck beginnt die Fahrt.
Über einen „Gasgriff“ steuert der Fahrer die Stärke der Stimulation und damit die
Geschwindigkeit des RehaBikes. Ein Sensor am Tretlager des RehaBikes sendet ständig
Informationen zur Position der Beine an die Mikrocomputer im Stimulator. Diese
berechnen, welche Muskeln zu welchem Zeitpunkt stimuliert werden müssen und senden
die Stimulationsimpulse zu den Elektroden an den Beinen. Damit entsteht eine flüssige
Fahrbewegung. Durch regelmäßiges Training verbessern sich Kraft und Ausdauer des
Fahrers. RehaStim verfügt über aufladbare Batterien und gestattet so das unabhängige
Fahren für mehrere Stunden.
Zielsetzung der funktionellen Elektrostimulation – Hypertrophie oder Funktion des Muskels?
H.-J. Gröber
Weil der Stadt
Zusammenfassung
Die elektrische Muskelstimulation von paretischen Muskeln ist ein seit Jahren etabliertes und
bekanntes Verfahren. Bekannt ist und angestrebt wird allgemein nur die kapazitive,
größenbezogene Zielrichtung des Trainingseinsatzes. Wissenschaftliche Studienarbeiten
konzentrieren sich ebenfalls auf diesen Themenkreis. Bei zentral bedingten Paresen und
Inaktivitätsatrophien ohne periphere Beteiligung steht jedoch das koordinative Training im
Vordergrund. Neuere Erkenntnisse der MTT belegen, daß, bis auf den Bereich des
Extremsports, innerhalb eines koordinativen Trainings genügend Trainingsreize für den
kapazitiven Status der Muskulatur geliefert werden. Funktionelle Elektrostimulation kann
aber als afferenter Informationsgeber innerhalb der motorischen Funktionstherapie einen
Beitrag liefern, der in dieser exakten und reproduzierbaren räumlichen und zeitlichen Form
von Physiotherapeuten alleine nicht erbracht werden kann. Dies erfordert einen neuen
Denkansatz innerhalb der Therapie und eine Vernetzung von therapeutischen Werkzeugen.
Diesen Ansatz greift die Therapieform der integrativen neurophysiologischen Stimulation
(INS®), auf. Es handelt sich um einen methodischen, didaktischen Ansatz für die Anwendung
von FES (funktionelle Elektrostimulation) in Kombination mit neurophysiologisch bahnenden
Bewegungstherapien.
Funktionelle (FES) und Therapeutische Elektrostimulation (ES) im Schweizer Paraplegiker-Zentrum
Nottwil
FES hilft - aber heilt nicht
Funktionelle und Therapeutische Elektrostimulation (FES) ist eine Technologie, die mit elektrischen Impulsen an
Stelle von Nervenreizen auf Muskeln einwirkt. Die Elektrostimulation kann unterstützend wirken, um ein neues
funktionelles Gleichgewicht zu erreichen. Heilen kann man eine Lähmung jedoch auch mit Elektrostimulation
nicht.
Im intakten Nervensystem wird jede bewusste Bewegung des Körpers vom Kopf aus gesteuert. Der Befehl
gelangt über Nervenbahnen und das Rückenmark zum Muskel, der die Bewegung schliesslich ausführen soll.
Auch die unwillkürlichen Muskeln, auf die der Wille keinen Einfluss hat, benötigen die Verbindung über das
Rückenmark. Bei einem querschnittgelähmten Menschen ist dieses jedoch ganz oder teilweise durchtrennt. Damit
ist der Transport von Nervenreizen eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich.
Bei der Anwendung von Elektrostimulation wird mit Elektroden, die auf die Haut gelegt werden, ein künstliches
elektrisches Feld erzeugt. Unter dem Einfluss dieses elektrischen Feldes wird die Erregung von Nerven- und
Muskelgewebe stimuliert, der Muskel zieht sich in der Folge zusammen. Bei Querschnittgelähmten werden mit
Elektrostimulation unterhalb der Rückenmarksschädigung die Nerven oder direkt die betroffenen Muskeln
stimuliert.
Elektrostimulierte Fahrradergometrie (FES-Cycling) für rückenmarkverletzte Patienten in der
Werner-Wicker-Klinik
von Thomas Fischer, Physiotherapeut
Nachdem die elektrostimulierte Fahrradergometrie seit nunmehr einem Jahr in der physiotherapeutischen Abteilung des
Zentrums für Rückenmarkverletzte erfolgreich erprobt und durchgeführt wird, möchte ich diese Spezialform der
funktionellen Elektrostimulation hier vorstellen. Ich hoffe, auf diesem Wege interessierten Personengruppen den Zugang zu
dieser Therapieform, die zwar schon seit den 80er Jahren bekannt, aber sehr selten praktiziert wird, zu ermöglichen und zu
ihrer Verbreitung beizutragen.
Eine breite Anwendung der elektrostimulierten Fahrradergometrie sowohl im klinischen Bereich als auch besonders als
Heimbehandlung scheiterte bisher meines Kenntnisstandes nach am Fehlen von geeigneten Geräten, die auch außerhalb der
klinischen Anwendung von Patienten bzw. Hilfspersonen einfach und sicher zu bedienen sind.
Kein Wundermittel, aber mehr Freiraum
Das Training mit den FES-Geräten ist kein Wundermittel - die
Patienten können die Bewegungen nicht spüren, die mithilfe
der Reizströme ausgelöst werden. Das Ziel der Forscher ist
es, die Mobilität von Querschnitt-Patienten im Alltag zu
erhöhen: Aus dem Rollstuhl aufstehen, auf das Fahrrad
umsteigen, zum Beispiel zum Einkaufen fahren, ein paar
Schritte gehen - das wäre für viele Patienten ein Mehr an
Lebensqualität und Selbstständigkeit.
Ein Patient auf dem FESErgometer
Dreiradfahren: Neue Technik bringt Querschnittsgelähmten zum Weltrekord
Jedes Jahr staunen Hobbyradfahrer aufs Neue, wie sich Erik Zabel und Co. bei der
Tour de France an sportliche Höchstleistungen heranstrampeln. Weniger bekannt sind
der Internationale Funktionelle Elektrostimulation Sporttag (FES) im britischen
Cardiff: Ende Juni hatten dort komplett Querschnittsgelähmte zum ersten Mal die
Möglichkeit sich beim Dreiradfahren und Rudern zu beweisen.
Da Querschnittsgelähmte nur schwer das Gleichgewicht auf Dreirädern halten können,
entwickelten Mediziner und Forscher der Neurologischen Klinik am Klinikum der Universität
München spezielle technische Methoden und Trainingsprogramme für Querschnittsgelähmte
zur Verwirklichung des Radfahrens. Und der Erfolg gab den Münchner Wissenschaftlern
Recht: Einer ihrer Patienten, Reinhardt Vetter, gewann das Rennen. Er setzte sich gegen die
anderen elf Teilnehmer durch und stellte mit einer Zeit von fünf Minuten und vier Sekunden
den Weltrekord für 1000 Meter-Radrennen für Querschnittgelähmte auf.
Spannung beim Start © FES
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