70 plus - Hausärzteverband Bremen eV

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Überblick Vorsorgeuntersuchung 70 plus
Problembereich
Anamnese
Patientenfragebogen
Frage Nr
Körperlicher/geistiger Abbau
„Ich kann im Alltag nicht mehr alles tun,
was ich vor einem Jahr noch konnte“
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Offene Einstiegsfrage, anamnestische Vertiefung
Bewegung
“Ich bewege mich täglich weniger als 1/2
Stunde am Tag“
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Gemeinsame Suche nach Strategie zur Optimierung
des Aktivitätsniveaus (Stufenmodell der Beratung),
Hinweis auf Beratungsangebote der AOK, Sportvereine
Herzinsuffizienz
„Haben Sie Probleme mit der Luft?“
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Suche nach Ursachen (z.B. COPD, Asthma,
Herzinsuffizienz, KHK)
Sturzrisiko
„Fühlen Sie sich beim Gehen unsicher?
Oder sind Sie in letzter Zeit gestürzt?“
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Müdigkeit
„Fühlen Sie sich häufig erschöpft oder
müde?“
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Beobachtung- und Untersuchung des
Bewegungsablaufs. Evtl. Timed-up-and-go Test,
Tandemgang/Tandem-Stand, Suche nach Ursachen.
Bewegungsberatung, evtl. Gleichgewichtstraining,
Hilfsmittelversorgung
Depression klären. Schlafanamnese. Hinweis auf
körperliches Problem? (Herzinsuffizienz, Schlafapnoe,
Hypothyreose etc.)
Schlaf
„Haben Sie Schwierigkeiten mit dem
Schlaf?“
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Schlafanamnese. Beratung zum Umgang mit
Schlafstörungen.
Osteoporose
„Sind Sie deutlich kleiner geworden?“
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Demenz
„Haben Sie oder Ihre Angehörigen den
Eindruck, dass Ihr Gedächtnis nicht mehr
so gut funktioniert?“
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Körpergröße bestimmen, mit Vorbefunden vergleichen.
Körperl. Untersuchung. Osteoporoserisiko abschätzen.
Evtl. Knochendichtemessung. Behandlung.
Vertiefung der Anamnese, nach Möglichkeit
Fremdanamnese. Evtl. Testverfahren.
Differentialdiagnostische Abklärung (z.B. Depression/
Medikation/ SD-Funktionsstörung/Vitamin B12-Mangel).
Sehen
„Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Augen
Sie im Stich lassen?
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Orient. Sehtest, ggfs. Überweisung an Spezialisten
Hören
Haben Sie Probleme mit dem Hören?
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Flüstertest, , ggfs. Überweisung an Spezialisten
Miktionsbeschwerden/
Inkontinenz
„Haben Sie Probleme mit dem
Wasserlassen/das Wasser zuhalten?“
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Quantifizierung des Problems. Bei Männern SPSS. Bei
Frauen Vorgehen nach DEGAM-Leitlinie. U-Status, evtl.
sonographische Restharnbestimmung,. Ggfs.
Anticholinergika und Verordnung von
Inkontinenzmaterial
Verdauung
„Haben Sie Probleme mit der Verdauung?“
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Differenzierung des Problems. Evtl. Haemoccult.
Körperl. Untersuchung und abklärende Diagnostik.
Copyrigth Günther Egidi, Jürgen Biesewig-Siebenmorgen, Guido Schmiemann ©
Konsequenzen bei erkanntem Problem Werkzeugkasten
Zahnerkrankungen
„Haben Sie Schwierigkeiten mit dem
Kauen?“
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Inspektion der Mundhöhle. Sitzt die Zahnprothese?
Zahnarzt?
Ernährungszustand
„Hat sich Ihr Körpergewicht verändert?“
„Haben Sie Probleme mit dem Appetit?“)
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Schmerzen
„Leiden Sie dauerhaft unter Schmerzen?“
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Bestimmung BMI, Bei Gewichtsabnahme Abklärung
(Inspektion Mundhöhle, Untersuchung Abdomen,
Labor, Hämoccult, Fahndung nach einer Depression).
Beratungsangebot.
Untersuchung, Klärung der Ursache. Visuelle
Analogskala, Schmerztagebuch.
Alkohol
„Haben Sie sich schon mal gesagt, Sie
sollten weniger Alkohol trinken?“
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Intensiviertes Testverfahren z.B. CAGE-oder AuditFragebogen, Gemeinsame Suche nach Strategie zum
Umgang
Polypharamakotherapie
„Nehmen Sie regelmäßig frei verkäufliche
Medikamente ein oder solche, die andere
Ärzte oder Heilpraktiker Ihnen verschrieben
haben?“ „Sind Sie unsicher bei der
Einnahme Ihrer Medikamente?“
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Medikamentenanamnese, Dokumentation in der Datei.
Evtl. alle Medikamente mitbringen lassen oder
Medikamentenliste führen lassen. Medikationsplan in
Abständen abgleichen. Medikamenten-Review mit
systematischen Laborkontrollen
Psychosoziale Probleme
„Fehlen Ihnen Menschen, denen Sie
vertrauen und auf deren Hilfe Sie zählen
können?“ „Haben Sie ernsthafte
Probleme mit Ihrer Lebenssituation, mit
Ihrem Partner oder mit Ihren Kindern?“
„Pflegen Sie jemanden regelmäßig?“
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Vertiefende Exploration, Gemeinsame Suche nach
salutogenetischen Ressourcen, Hinweis auf
Hilfsangebote. Beratungsangebote für pflegende
Angehörige
Finanzielle Probleme
„Haben Sie ernsthafte finanzielle Sorgen?“
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Ggfs. Hilfe bei der Befreiung von der Zuzahlungspflicht
bei chronischen Erkrankungen
Depression
„Haben Sie sich im letzten Monat häufig
niedergeschlagen, deprimiert oder
hoffnungslos gefühlt?“ „Haben Sie im
letzten Monat deutlich weniger Interesse an
Dingen, die Sie sonst gern tun?““
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Quantifizierung mit dem PHQ-Fragebogen.
Gemeinsame Suche nach salutogenetischen
Ressourcen. Eventuell Einleitung antidepressive
Behandlung. Bei sehr schwerer Depression und
bejahter Frage nach Suizidalität Weiterleitung an
Psychiater
Patientenverfügung
„Möchten Sie mit uns über eine
Patientenverfügung sprechen?“
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Thematisierung des Anliegens. Aushändigen
beispielhafter Vordrucke von Vorsorgevollmacht,
Patientenverfügung, Betreuungsverfügung.
Hilfsmittel
„Brauchen Sie Beratung zu einem Antrag
auf Pflegeversicherung oder über
Hilfsmittel?“
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Feststellung des Pflegebedarfs (z.B. durch MFA).
Information über Hilfsmittel
Impfstatus
Überprüfung Impfausweis
Copyrigth Günther Egidi, Jürgen Biesewig-Siebenmorgen, Guido Schmiemann ©
Ergänzung fehlender Impfungen, Impfplan
Untersuchung
Körpergewicht
Erfragen oder Messen des KG
Problematisieren eines relevant erhöhten KG, evtl.
kardiovaskuläre Risikoberatung . Diagnostische
Abklärung eines abnormen Gewichtsverlustes
Größe
Erfragen oder Messen der Größe
Blutdruck
Messen des Blutdruck
Vergleich mit früherer Körpergröße, bei deutlichem
Größenverlust und Hinweisen aus der Anamnese evtl.
Osteodensitometrie
Abhängig von der Gesamtsituation Einleitung oder
Korrektur der Behandlung
Diabetes
Bestimmung Nüchternglucose im Blut
Zur Diagnosesicherung Zweituntersuchung, Einleitung
Behandlung. Ggfs. Einschreibung DMP-Diabetes.
Lipide
Bestimmung von Gesamtcholesterin und
HDL bei klinischer Relevanz
Beratung zum kardiovaskulären Risiko, Erörterung
individueller präventiver Maßnahmen
Nierenerkrankungen
Urinschnelltest
Bei krankhaftem Befund medizinische Abklärung
Weitere Blutuntersuchungen
(Blutbild, Kreatinin, γGT,
GPT, Elektrolyte, TSH)
Alle dauerhaft medikamentös Behandelten
Auswahl der Labordiagnostik nach Modul zur
Pharmakovigilanz im Werkzeugkasten
Verstecktes Blut im Stuhl
Haemoccult , der Patient sollte zuvor auf
die Koloskopie als Konsequenz eines
positiven Befundes hingewiesen werden.
Mindestens 1x Abdomen-Sono bei über 70jährigen Männern
Pei positivem Befund Beratung zur Koloskopie
Aortenaneurysma
Bei dilatierter Aorta engmaschige Kontrollen. Bei
Aortendurchmesser >6 cm ggfs. Vorstellung
Gefäßchirugie
Vor der Untersuchung erhält der Patient den Fragebogen zum Selbstausfüllen. Dieser wird dann gemeinsam mit dem Arzt
besprochen. Sich ergebende Probleme werden vertieft durch ergänzende Anamnese, evtl. körperliche Untersuchung und Tests.
Copyrigth Günther Egidi, Jürgen Biesewig-Siebenmorgen, Guido Schmiemann ©
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