Anlage 4: Aus- und Weiterbildungsprogramm Aus- und Weiterbildungsplan zum Facharzt Orthopädie und Unfallchirurgie (WO 2004) am Klinikum Weiden Ziel der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Handchirurgie und Sportmedizin ist es, aufbauend auf der Basisweiterbildung im Gebiet der Chirurgie (24 Monate) Assistenzärzte in dem vorgeschriebenen Zeitraum (48 Monate) für die Erlangung der Facharztkompetenz Orthopädie und Unfallchirurgie aus- und weiterzubilden, in allen Teilbereichen eine hochqualitative Patientenversorgung bereit zu stellen und eine strukturierte Ausbildung der Assistenten in der Weiterbildung zu gewährleisten. Dabei können Weitebildungszeiten (12 Monate) in einer der anderen Facharztweiterbildungen des Gebietes Chirurgie und/oder Neurochirurgie oder im ambulanten Bereich abgeleistet werden. Vorgesehen ist dabei eine Rotation des Assistenten zur Ausbildung innerhalb der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Handchirurgie und Sportmedizin unserer Klinik für Zeitraum von 6-12 Monaten in die verschiedenen Teilbereiche (zwei Stationen, Kinderklinik, Intensivstation, Zentrale Notaufnahme und Chirurgische Ambulanz mit BG- , KV- und Spezialsprechstunden für Endoprothetik, Wirbelsäule, Schulter, Handund Fuß, Kinder und im Bedarfsfall Rheuma). Unsere Klinik für Chirurgie (Gesamtbettenzahl 166) verfügt über 22 Assistenzarztstellen, davon sind 8 der Unfallchirurgie, Orthopädie, Handchirurgie und Sportmedizin (Bettenzahl 65) zugeordnet, davon (je nach Bedarf und Personalsituation) speziell 3 Assistenzarztstellen für die Weiterbildung zum Facharzt Orthopädie und Unfallchirurgie (und je 1-2 für Spezielle Unfallchirurgie und Handchirurgie) vorgesehen. In Anlehnung an die Inhalte der Weiterbildungsordnung (Wo 04) und den Richtlinien der Fachgesellschaften (DGU, DGOU) werden die Lerninhalte der Assistenten in den einzelnen Weiterbildungsjahren (WB-Jahr 1-4) beschrieben. Um dies zu gewährleisten und zu erleichtern ist eine balancierte Aufteilung der WB-Assistenten in die verschiedenen WB-Phasen anzustreben. Ein Schwerpunkt für die WBGestaltung bildet auch der OP-Katalog der verschiedenen WB-Perioden sowie vertiefende Kurse (z.B. OP-Techniken)- und Fortbildungsbesuche (z.B. DGUKongress in Berlin). Die wichtigsten zeitlichen und inhaltlichen Weiterbildungsassistenten stellen sich wie folgt dar: Eckpunkte für unseren Zeitlich: Rotation für den Zeitraum von 6-12 Monaten zur Aus- und Weiterbildung in die verschiedenen Teilbereiche: zwei Bettenstationen, Intensivstation, Zentrale Notaufnahme mit Aufnahmestation, Kinderklinik mit Traumatologie und Orthopädie und Chirurgische Poliklinik (Ambulanz) mit BG- , KV- und Spezialsprechstunden für Endoprothetik, Wirbelsäule, Schulter, Hand- und Fuß, Kinder und im Bedarfsfall Rheuma). Im 1. und 2. WB-Jahr wird der Assistenzarzt vorzugsweise auf der Bettenstation, in der Zentralen Notaufnahme mit Aufnahmestation sowie ggf. auf der Intensivstation eingesetzt. Im 3. Und 4. WB-Jahr ist darauf aufbauend der Einsatz in der Chirurgischen Poliklinik (Ambulanz) mit den unterschiedlichen Spezialsprechstunden und in der Kinderklinik vorgesehen. Vom 1.-4. WB-Jahr wird auf kontinuierliche praktische Ausbildung im Operationssaal, je nach Ausbildungsabschnitt des Assistenzarztes und persönlichen Fähigkeiten wert gelegt. Zusätzlich tägliche Teilnahme an Visiten auf der operativen Intensivstation sowie bei Kindern mit Unfallverletzungen oder orthopädischen Krankheitsbildern in unserer Kinderklinik, auf der wir über ein entsprechendes Kontingent an Betten verfügen. Weiterbildung im Operationssaal (s. inhaltlich), zunächst bei Assistenzen unfallchirurgischer, orthopädischer und handchirurgischer Eingriffe alle Schwierigkeitsgrade und später bei der angeleiteten Durchführung von Operationen leichteren und mittleren Schwierigkeitsgrades, je nach persönlichen Fähigkeiten und aktuellem Ausbildungsjahr. Unabhängig davon Teilnahme am fachübergreifendem Bereitschafts- und Rufbereitschaftsdienst mit einer Frequenz von ca. 4-6 Diensten/Monat, bei Assistenzärzten in den beiden letzten WB-Jahren durchaus als sog. „Vorstopperhintergrunddienst“ speziell für die Unfallchirurgie und Orthopädie, wobei die stets zusätzlich ein Facharzt im Hintergrunddienst ist .. Teilnahme an der täglichen Röntgenbesprechung, täglichen OP-Indikationsbesprechung, wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz wöchentlichen Morbiditäts- und Mortalitätsbesprechung, monatlichen fachspezifischen Abteilungsbesprechung mit Fortbildung oder Workshop für verschiedenste Operationsverfahren aus unserem Fachbereich und Möglichkeit der Teilnahme und der aktiven Mitgestaltung an der zweiwöchentlichen Fortbildung für PJ-Studenten. Die Teilnahme an Kursen, Fortbildungen und Kongressen (i.d.R. 5 Arbeitstage) wird unterstützt und vermittelt, die dadurch entstehenden Kosten von der Klinik übernommen. Jährlich (bei Bedarf auch kurzfristiger) erfolgt die Durchführung eines Aus- und Weiterbildungsgespräches zwischen dem WB-berechtigten und dem WB-Assistenten unter Zuhilfenahme eines abteilungsinternen Frage- und Dokumentationsbogens und schriftliche Dokumentation (Rückblick, Ausblick, drei wichtigsten Ziele für den nächsten Abschnitt). Inhaltlich: 1. und 2. WB-Jahr Bezüglich des Wissens erlernt der WB-Assistent in dieser WB-Periode diagnostische und therapeutische Grundkenntnisse der Unfallchirurgie und Orthopädie, insbesondere hinsichtlich der Betreuung stationärer Patienten mit typischen und häufigen Unfallverletzungen und orthopädischen Erkrankungen sowie der Abklärung und Versorgung einfacher Notfallpatienten. Er erlernt die routinemäßigen schriftlichen Arbeiten (Rezepte, klinikinterne Formulare, Berichtswesen, Daten- und Leistungserfassung, Codierung bei speziell unfallchirurgischen und orthopädischen Behandlungen) und erhält Kenntnis über die Prinzipien der evidenced based medicine. Bezüglich des Könnens beherrscht der WB-Assistent die wichtigsten unfallchirurgischen und orthopädischen Basis-Untersuchungstechniken und ist befähigt zur kompetenten klinischen Untersuchung und Erstbeurteilung sowie dem Einleiten erster Maßnahmen bei Notfallpatienten (incl. lebensrettender Sofortmaßnahmen nach dem ATLS-Prinzip). Er ist fähig einen klinischen Sachverhalt knapp und klar präsentieren zu können, bringt sich aktiv in die Gestaltung der PJFortbildung ein und beteiligt sich an unfallchirurgischen und orthopädischen Projekten. Die elektronische Literaturbeschaffung und kritische Analyse wird vermittelt und soll beherrscht werden. Bezüglich der Aus- und Weiterbildung außerhalb und innerhalb des Operationssaals (OP-Katalog des WB-Assistenten) sind folgende Inhalte (unterteilt auf das 1. und 2. WB-Jahr) als Basisrichtgröße beschrieben: 1.WB-Jahr: Erlernen der Dokumentation und Überwachung von Verordnungen orthopädischer Hilfsmittel, Heranführung an die Standards der postoperativen Nachbehandlungen nach typischen und häufigen unfallchirurgischen und orthopädischen Eingriffen, Indikation und Überwachung physikalischer Therapiemaßnahmen zur postoperativen Physiotherapie und bei chronisch orthopädischen Erkrankungen, Heranführung an die Osteodensitometrie, Repositionstechniken an der oberen und unteren Extremität, Gipsbehandlung, Tapeverbände, einfache Injektions- und Punktionstechniken (z.B. Knie), Techniken der Lokalanästhesie, konservative Behandlung von angeborenen (z.B. Sichelfuß) und erworbenen Deformitäten, Behandlung von Luxationen (z.B. Schulter, Ellenbogen, Hüfte, Patella), Frakturversorgung (z.B. Sprunggelenk, Unterarm) und Distorsionen, einfache Implantatentfernungen (Schrauben, Spickdrähte), Fixateur extern-Anlagen (z.B. Radius, Unterschenkel), einfache Osteosynthesen (Sprunggelenk, Unterarm/Hand, Fuß), Bursektomien (z.B. Ellenbogen), Wundversorgungen (auch mit Debridement), Abszeßausräumungen, einfache Eingriffe an der Hand (z.B. Ringbandspaltungen), Behandlung von thermischen (z.B. Verbrennungen) und chemischen Schädigungen, 2. Assistenz bei unfallchirurgischen und orthopädischen Eingriffen höheren Schwierigkeitsgrades, Teilnahme an mindestens zwei Kursen Fortbildungsveranstaltungen außerhalb der Klinik (z.B. AO-Basiskurs). bzw. 2.WB-Jahr Heranführung an die sonografische Untersuchung der Bewegungsorgane einschließlich Arthrosonografie, Notfallsonografie und Säuglingshüften, Legen von Thoraxdrainagen, einfache Arthroskopien (z.B. Innenmeniskus am Knie), schwierigere Osteosynthesen (z.B. Sprunggelenksluxationsfraktur, pertrochantere Fraktur), Zuggurtungsosteosynthesen (Olekranon, Patella), schwierigere Implantatentfernungen (z.B. Becken, Wirbelsäule), Eingriffe an der Hand (z.B. Karpaltunnelspaltungen, Strecksehnennähte), einfache operative Korrekturen am Vorfuß (z.B. Hammerzehe), Heranführen an die Versorgung Schwerverletzter und an aktives Schockraummanagement (gemäß ATLS-Richtlinien), 1. Assistenz bei unfallchirurgischen und orthopädischen Eingriffen höheren Schwierigkeitsgrades, Teilnahme an mindestens zwei Kursen bzw. Fortbildungsveranstaltungen außerhalb der Klinik (z.B. AO-Aufbaukurs). Inhaltlich: 3. und 4. WB-Jahr Bezüglich des Wissens erfährt der WB-Assistent Kenntnisse über die Behandlung von Infektionen des Bewegungsapparates, der perioperativen Antibiotikaprophylaxe und -therapie sowie den verschiedenen Möglichkeiten einer modernen Schmerztherapie (z.B. 3in1Block, Plexuskatheter, i.v.-Schmerzpumpe) und Therapiemöglichkeiten chirurgischer Komplikationen (z.B. Infekt, Thrombose, CRPS). Er erlernt die Prinzipien der pädiatrischen Traumatologie (z.B. konservativ Therapieoptionen und typische und häufige OP-Techniken wie ESIN, Schraubenosteosynthese) und pädiatrischen Orthopädie (z.B. Klumpfußbehandlung) und Kenntnisse der radiologischen Befundung und präoperativen Planung (z.B. HüftTEP, Korrekturosteotomien). Die sonografischen Untersuchungstechniken werden verfeinert (z.B. Schulter, Säuglingshüfte und Notfallsonografie im Schockraum), schwierigere lokale Infiltrationstechniken (z.B. Facetteninfiltrationen) erlernt. Die Vorgehensweise für die Aufstellung und Durchführung eines individuellen Behandlungsplans bei unfallchirurgischen und orthopädischen Erkrankungen wird erlernt. Grundkenntnisse der Handchirurgie werden ebenso vermittelt wie die Grundsätze aus den chirurgischen Spezialfächern und den internmedizinischen Disziplinen, die im Rahmen einer chirurgischen Versorgung relevant sind (z.B. Allgemeinchirurgie, Thoraxchirurgie, Gefäßchirurgie, Kinderchirurgie, Onkologie, Infekiologie). Bezüglich des Könnens ist der WB-Assistent in der Lage adäquate Zusatzuntersuchungen bei elektiven und notfallmäßigen Patienten zu erkennen und diese ggf. zu veranlassen, er wirkt in der Durchführung der Sprechstunden mit und besitzt Kenntnisse in den speziellen Untersuchungstechniken (z.B. auch Manuelle Medizin) , Indikationsstellungen bei der Diagnostik (z.B. Sonographie, MRI, CT, Angiografie, Szintigrafie, PET) und adäquaten Behandlungsmöglichkeiten in den Spezialbereichen der Unfallchirurgie und Orthopädie (Endoprothetik, Wirbelsäule, Schulter, Hand- und Fuß, Kinder und im Bedarfsfall Rheuma). Er beherrscht die konservative Frakturbehandlung und vertieft sich zunehmend in die differenzierte Behandlung komplexerer Verletzungen (z.B. Gelenkfrakturen, Wirbelbrüche, einfache bis mittelschwere Beckenfrakturen, Schwerverletztenversorgung) und orthopädischer Erkrankungen (z.B. Umstellungsosteotomien, schwierigere Vorfußkorrekturoperationen, Endoprothetik an Hüft- und Kniegelenk). Aktives und routiniertes Schockraummanagement und die Beherrschung des klinikinternen Polytraumaalgorithmus (gemäß ATLS-Richtlinien) wird erlernt. Die Diagnostik von posttraumatischen Komplikationen wie Kompartmentsyndromen, Thrombosen und Lungenembolien sind erlernt und es besteht Kompetenz in der Nachbehandlung auch nach spezielleren unfallchirurgischen und orthopädischen Eingriffen. Die erlernten theoretischen und praktischen Kenntnisse des WB-Assistenten (z.B. AOBasiskurs) werden unter Aufsicht im klinischen Alltag umgesetzt, er wird Schritt für Schritt auch an schwierigere operativen Eingriffe herangeführt. Zunehmend werden auch Aufgaben bei der Betreuung von Famulanten, PJ-Studenten und „Common Tunk-Assistenten“ übernommen, unfallchirurgische und orthopädische Gutachten erstellt, Vorträge im Rahmen der Abteilungsbesprechungen gehalten und bei Patienteninformationsveranstaltungen aktiv mitgewirkt. Auch Kenntnisse der Komplikationserfassung und -auswertung, des modernen Qualitätsmanagement und des DRG-Vergütungssystem werden vermittelt. Bezüglich der Aus- und Weiterbildung außerhalb und innerhalb des Operationssaals (OP-Katalog des WB-Assistenten) sind folgende Inhalte (unterteilt auf das 3. und 4. WB-Jahr) als Basisrichtgröße beschrieben: 3.WB-Jahr: Anordnung orthopädischer Hilfsmittel, Beherrschen der Standards der postoperativen Nachbehandlungen nach typischen und häufigen unfallchirurgischen undorthopädischen Eingriffen, Anordnung physikalischer Therapiemaßnahmen. Durchführung der Osteodensitometrie und sonografischer Untersuchungen (Weichteile und Gelenke, Säuglingshüfte), Kenntnis der sonografisch gestützten Punktions- und Drainagetechniken und schwierigeren Infiltrationstechniken (z.B. Schulter, Ellenbogen, Facetteninfiltration),Beherrschen aller Repositionstechniken und verfahren zur differenzierten konservativen Frakturbehandlung (z.B. auch intraoperative Durchleuchtung, Beckenbeingipsanlage), Kenntnis auch von selteneren angeborenen (z.B. Muskeldystrophie, ICP) und erworbenen Deformitäten, Behandlung auch schwieriger Luxationen (z.B. Knie), zunehmend operative Eingriffe mit höherem Schwierigkeitsgrad (z.B. Goßkopfendoprothese bei Schenkelhalsfraktur, Gelenkfrakturen an Radius, Humerus, Nagelung von Schaftfrakturen an Ober- und Unterschenkel, Plattenosteosynthesen an Ober- und Unterarm), schwierigere Eingriffe an Hand (z.B. Versorgung von Mittelhand- und Fingerfrakturen, Ganglionexstirpation, Abszeßausräumung) und Fuß (z.B. Talusfrakturen, Metatarsale I-Osteotomien, Achillessehnennaht), schwierigere Implantatentfernungen (Marknägel, „gebrochenes“ Osteosynthesematerial, Wirbelsäule), einfache Osteotomien (z.B. Tibiakofumstellungsosteotomie), schwierigere Arthroskopien am Kniegelenk (z.B. Außenmeniskuseingriffe, transarthroskopische Retinakulumnaht) und heranführen an die Arthroskopie anderer Gelenke wie Schulter, Ellenbogen, Handgelenk und Sprunggelenk. Operative Verfahrensweisen bei Infektionen an Weichteile, Knochen und Gelenkeneingriffe, 1. Assistenz bei unfallchirurgischen und orthopädischen Eingriffen höheren und hohen Schwierigkeitsgrades, Teilnahme an mindestens zwei Kursen bzw. Fortbildungsveranstaltungen außerhalb der Klinik (z.B. Arthroskopiekurs, Wiener Hand- oder Handgelenkskurs, Fußkurs) 4.WB-Jahr Die WB-Inhalte dieser Periode überschneiden sich mit den Lerninhalten des 3.WBJahr. Es ist jedoch eine Intensivierung in bestimmten Bereichen vorgesehen, individuell nach Eignung (persönliches Geschick) und Bedarf (OP-Katalog) des Assistenten. Ziel ist es, eine Vervollständigung der geforderten theoretischen Lerninhalte und des geforderten OP-Kataloges mit seinen geforderten Mindestmengen für die Prüfungszulassung zum Facharzt Orthopädie und Unfallchirurgie zu erreichen. Neben einer Ausreifung der bereits beschriebenen klinischen (mit Spezialbereichen) und instrumentellen Untersuchungstechniken und Therapieverfahren werden zunehmend schwierige operative Eingriffe erlernt (z.B. distale Humerusfraktur, Pilonfraktur). Auch der endoprothetische Gelenkersatz an der Hüfte (z.B. nach Frakturen oder bei Arthrose) und am Kniegelenk wird erlernt, des weiteren schwierigere Umstellungsosteotomien, schwierigere Eingriffe bei kindlichen Frakturen (z.B. Schraubenosteosynthese bei komplexen Gelenkfrakturen) an der Hand (z.B. Dupuytrensche Kontraktur, Beugesehnennähte) und am Fuß (z.B. Kalkaneusfraktur, komplexe Vorfußkorrektur). In diesem WB-Jahr sollen auch stabilisierende Verfahren an der Wirbelsäule (z.B. Kyphoplastie, dorsale Fixateur intern- Anlage, Biopsie) erlernt und an die praktische Durchführung von ventralen Interventionen (z.B. ventrale Spondylodese mit Knochenspan oder Wirbelersatzkörper, Densverschraubung) herangeführt werden. Eingriffe am Becken (z.B. bei Symphysensprengung, Azetabulumfraktur) sind diesem fortschrittenem WBJahr zugeordnet, ebenso wie die Vertiefung arthroskopischer Techniken (z.B. Labrumrefixation an der Schulter, OATS oder Kreuzbandplastik am Knie, Osteophytenabtragung am Sprunggelenk). Komplexere Gutachten mit höheren Anforderungen (z.B. Zusammenhangsgutachten, Sozialgerichtsgutachten) werden vermehrt geleistet. In diesem letzten WB-Abschnitt besteht Kenntnis in der differenzierten und adäquaten Behandlungsweise bei allen orthopädischen Erkrankungen, den Möglichkeiten der multidisziplinären Therapie (z.B. Tumorkonferenz) und Mitbehandlung durch weitere Fachdisziplinen (z.B. Rhaumatologie). Die Notfallbehandlung wird entsprechend der klinikinternen Standards sicher beherrscht, die Techniken der notfallmäßigen Intervention (Tracheotomie, Thorakotomie, Laparotomie) erlernt. Die Polytraumaversorgung erfolgt systematisch und routiniert (gemäß ATLS-Richtlinien). 1. Assistenz bei unfallchirurgischen und orthopädischen Eingriffen höheren und vor allem auch hohen Schwierigkeitsgrades (je nach persönlicher Präferenz und klinischem Schwerpunkt des WB-Assistenten), Teilnahme an mindestens zwei Kursen bzw. Fortbildungsveranstaltungen außerhalb der Klinik (z.B. Lappenkurs, Kyphoplastiekurs, Becken- und Azetabulumkurs, Mikrochirurgiekurs) Durch diesen Aus- und Weiterbildungsplan für die Erlangung des Schwerpunkt Orthopädie und Unfallchirurgie soll eine strukturierte und stufenweise an dem jeweiligen Ausbildungsstand des WB-Assistenten angepasste Unterrichtung in allen Bereichen dieses breiten Spektrums erfolgen und sämtliche geforderten Weitebildungsinhalte vermitteln. Gleichzeit aber lässt es Raum, auf die persönlichen Interesse oder besonderen Fähigkeiten des WB-Assistenten ein zu gehen, diese zu fördern und in das WB-Regime zu integrieren.