Belastung in Höhenlagen

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Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
2005/06
Bachl
Bewegung in der Prävention
„Gesundheit schätzt man erst wenn man sie nicht mehr hat“
Lebenserwartung:
Männer 75,76Jahre
Frauen 80,81Jahre
Maximal Theoretisch möglich 115-120Jahre
Wichtig ist die Fähigkeit der Rehabilität
Wellness, Fitness
„Gesund ist jedes Biosystem, welches fähig ist Störungen auszubessern“
18,6% der Bevölkerung haben tatsächlich eine erhöhte Leistungsfähigkeit
Körperliche Inaktivität – Risikofaktoren, Zivilisationserkrankungen
 Degenerative Herz-Kreislauf-Erkrankungen
 Hypertonie
 Periphere Gefäßerkrankungen
 Schlaganfall
 Diabetes Mellitus II(Altersdiabetes)
 Fettstoffwechselstörungen
 Adipositas
 Gallenblasenerkrankung
 Colon Karzinom
 Mamma Karzinom
 Osteoporose
 Unspezifische Rückenschmerzen
 Muskelschwäche
 Gebrechlichkeit
 Allgemeine funktionelle Beeinträchtigung
 Einschränkung kognitiver Fähigkeiten
 Depressionen
 Frühzeitige Mortalität
PNI Psychoneuroinmunologische(glaub das ist falsch geschrieben) Achse
z.B.: Jemand ist sehr Nervös und dadurch bekommt man Fieberblasen
„Open Window“ nach Überbelastung im Sport ist man stark Krankheitsanfällig.
Sedentary Death Syndrom (SeDS)
Frühzeitige Todesfälle(Inaktivität, schlechte Ernährung, Stressfaktoren)
BMI liegt der Normalwert bei 20-24,9
Übergewicht in Österreich:
Jeder dritte Erwachsene in Österreich ist übergewichtig
20% der Kinder und Jugendlicher sind zu dick Wien
Fettleibigkeit macht krank.
Erkrankungen:
Typ II Diab.
57%
Gallenblase
30%
Hypertonie
17%
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
17%
Arthrose
14%
1
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
2005/06
Bachl
Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert cardiale und coronare
Herzerkrankungen. Dickdarmkrebs und Osteoporose wird gesenkt. Verlängerung der
Lebensdauer.
Verschiedene Studien:
 Morrisstudie(Doppeldeckerbusse Risiko von CHD)
o Leichte Arbeit(Ticketverkäufer 1,0
o Aktive Arbeit(Busfahrer)
0,84
o Schwere Arbeit(Schaffner)
0,43
o Durch das rauf und runter laufen im Bus eine Verminderung um mehr
als 50%
 The Harvard Studie(Fragebogen Sportbetreiben)
o Motorische kcal/Woche
o <500C =
1
o 501-999 =
0.78
o 1000-1499 =
0.73
o 1500-1999 =
0,63 kann jeder schaffen Risiko sinkt fast um40%
o 3000-3500 =
0,46
o >3500 =
0,62
 Diabetes
o Je höher die Zahl der Trainings desto geringer die Chance Diab.II zu
bekommen.
Belastung in Höhenlagen
Überblick
 Physikalische Aspekte in mittleren und großen Höhen
 Kurzfristige Anpassungsmechanismen (akute Hypoxie)
 Langfristige Anpassungsmechanismen (chronologische Hypoxie)
 Training unter Höhenbedingungen
Physikalische Aspekte in mittleren und großen Höhen



Höhenanpassung
Höhenakklimatisation
Höhentraining
 Umstellung des Körpers auf Höhe(Seilbahn)
 langfristige Anpassung
 Nutzung der Anpassungsreaktion des
Organismus auf die Höhe
Allgemeines
Mittlere Höhe 1500 – 3500m
Große Höhe: 3500 – 5500m
Leistungsverhalten ist durch 3 Charakteristika geprägt:



Verringerte Luftdichte
Reduzierter Wasserdampfdruck (trockene Luft)
Herabgesetzte O2-Partialdruck
Wenn sich der Luftdruck (Summe aus Teildrucken) verringert, verringert sich auch
der Partialdruck. O2-Gehalt ändert sich nicht lediglich der Druck.
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Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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Luftdichte
Luftdichte nimmt mit zunehmender Höhe ab
 Weniger Atemwiderstand
 Weniger Luftwiderstand
 Vorteil für Sportarten mit hoher Eigen- oder Objektgeschwindigkeit (Rad,
Sprint,…)
 Z.B.: Höhere Lage „Mexiko City“ 2240m entspricht im Flachland Rückenwind
von 1,5-1,7m/s
Wasserdampfdruck
Wasserdampfdruck sinkt mit zunehmender Höhe
 Gefahr Austrocknung der Schleimhäute
 Höherer Wasserverlust
Weitere Parameter in Höhe
 Abnahme der Temperatur
o Abnahme etwa 6,5°C/100m
o bezogen auf 15°C in Meereshöhe
o wetterabhängig
 Zunahme der Strahlungsintensität
o kürzerer Weg der UV-Strahlung
o Wegfall UV-Strahlen absorbierender Dunst- und Staubschicht
o Reflexion der Strahlung an Schnee und Eis
Kurzfristige Anpassungsmechanismen
Akute Hypoxie (Sauerstoffmangel im Gewebe)
Geringerer O2-Partialdruck in Inspirationsluft
Abnahme der arteriellen PO2-Druck
Gefahr von O2-Mangel im Gewebe
 Akute Hypoxie
Kompensation: HMV AMV
(Herz- bzw. Atemminutenvolumen)
Atemminutenvolumen
Chemorezeptoren in Aorta und Art. Carotis stellen geringen PO2 fest.
 AMV steigt
 Geringere Luftdichte erleichtert Atemarbeit
Bsp. Extrembergsteiger am Mount Everest in 6340m: 62 Atemzüge/min, AMV:
207L/min
Herzminutenvolumen
 (Ruhe)Herzfrequenz steigt mit zunehmender Höhe
 Schlagvolumen sinkt durch steigenden Hämatokrit HMV steigt
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Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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Blut
Verringerung des Plasmavolumens durch Flüssigkeitsverluste in der Höhe
 Relative Zahl an Erythrozyten steigt
 Hämatokrit steigt (Blutviskosität nimmt zu)
Weiterstellung der Gefäße verbessert weiter die Durchblutung
Sauerstoffaufnahme
 VO2 max sinkt
 pro 1000m um 5% ab
Längerfristige Anpassungsmechanismen
Akklimatisation
 Zeit für Akklimatisation von verschiedenen Faktoren abhängig:
o absolute Höhe
o relativer Höhenunterschied
o Aufstiegsgeschwindigkeit
o Klima
o Erbfaktoren und Hormonhaushalt

Blut




Richtwerte:
o 0 auf 2000: 1-3 Tage
o 0 auf 3000: 2-4 Tage
o 0 auf 4000: 3-6 Tage
Vermehrung von Erythrozyten (nach 4-6 Wochen)
Erhöhung der Hämoglobingehalt
Verringerung des Plasmavolumens
Hohe Hämatokritwerte (60-70 % bei Expeditionsteilnehmer im Himalaya)
 Verbessern die Leistungsfähigkeit bei geringerem Leistungsniveau
 Zu hohe Viskosität wirkt bei großer Belastung
HMV
 Abnahme des HMV auf Werte, die in Meereshöhe gemessen wurden
 Herzfrequenz sinkt wieder auf ursprüngliche Werte
AMV
 Steigerung des AMV bereits als kurzfristige Anpassungserscheinung
 Bleibt nach etwa 8 Tagen konstant für die Dauer des Höhenaufenthaltes
Muskuläre Anpassung
Unterschiedliche und noch zu wenige Untersuchungsergebnisse
 Steigerung des Myoglobingehaltes
 Kapillardichte wird erhöht
 Aufenthalte in großen Höhen über längere Zeit führen zu Abnahmen bei der
Muskelfaserdichte
 Bessere Versorgung des Gewebes mit O2
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Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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2,3 DPG
 2,3 DPG Enzym wird vermehrt gebildet
 Verschienung der O2-Bindegewebskurve nach rechts
 Verbesserte O2-Abgabe in die Peripherie
Maximale Sauerstoffaufnahme
 Verbessert sich durch erhöhtes AMV und Zunahme der
Hämoglobinkonzentration, bleibt aber weiterhin reduziert
Zusammenfassung
Ausdauerleistungssteigernde Faktoren durch längere Höhenaufenthalte
 Zunahme der Sauerstoffkapazität des Blutes
 Steigerung des AMV mit Hyperventilationseffekt auf den O²- Partikldruck in
den Alveolen
 Verbesserung der Kapillarisierung im Muskel
 Verbesserung der aeroben Energiebereitstellung im Muskel
Dem stehen auch leistungsminimierende Faktoren gegenüber
 Abnahme d. maximalen HMV
 Erhöhte Blutviskosität
 Abnahme der Pufferkapazität des Blutes durch die Abnahme der
Bikabonatkonzetration im Blut
Training unter Höhenbedingungen
Gründe für Training unter Höhenbedingungen
 Vorbereitung auf einen Wettkampf in gleicher oder ähnlicher Höhe
 Steigerung der Leistungsfähigkeit für Wettkampf in Flachland
Hypoxietrainingsformen
 Klassisches Höhentraining
Aufenthalt im Gebirge, natürliche Luftdruckreduzierung
 Barokammertraining
Training in einer Unterdruckkammer, künstliche Luftdruckreduzierung
 Training mit Gasgemisch
Training in einer Kammer oder mit Atemmaske, künstliche
Volumenreduzierung des Sauerstoffs.
Leistungsfähigkeit
 Geringe VO2-Max. bedeutet geringere Ausdauerleistungsfähigkeit
 Anaerobe Leistungsfähigkeit wird unter Höhenbedingungen nicht negativ
beeinflusst
 Sportarten mit hohen Bewegungsgeschwindigkeiten werden von der geringen
Luftdichte begünstigt
Wirkung von Höhentraining
Wirkung von Höhentraining für Wettkämpfe auf Meereshöhe ist umstritten
 Wirkung der Höhe wird durch die geringere mögliche Trainingsintensität
wieder reduziert
5
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
2005/06




Bachl
In Studien werden oft nicht völlig austrainierte Sportler herangezogen. Hier
bestehen möglicherweise stärkere positive Effekte von Höhentraining
Bei gut ausdauertrainierten Sportlern wiederum sind Verbesserungen oft nur
gering und daher schwer messbar
Wettkämpfe in Höhenlagen fordert eine Akklimatisationsphase von 10-20
Tagen (siehe langfristige Anpassungsmechanismen)
Leistungsfähigkeit bleibt in Ausdauersporten zwar reduziert, verbessert sich
aber
Durchführung
 Günstigste Höhe: 1800 – 2800m
 Dauer: 2-3 Wochen
 Erst Gewöhnung an die Höhe
 Reduzierte Leistungsfähigkeit durch längere Pausen berücksichtigen
 Auf genügend Flüssigkeitszufuhr achten
 Nach Rückkehr ins Flachland: 2-5 Tage Reakklimatisation
„Living High – Training Low“
 Neue Studien empfehlen Kombination aus Training in Meereshöhe und leben
in Höhenlagen (2500m)
 Führt zu höheren VO2 max Werte und vermehrte Erythrocyten
Belastungen unter Hitzebedingungen
1.
2.
3.
4.
5.
Mechanismen zur Temperaturregulation im Körper
Temperaturregulation bei Belastung
Physiologische Auswirkungen von Belastung unter Hitzebedingungen
Flüssigkeitsbilanz
Hitzeakklimatisation
1. Mechanismen zur Temperaturregulation im Körper
 Konstante Körpertemperatur von etwa 37°C(homoiotherm =
gleichwarm)
 Konstante Körpertemperatur ist ein Gleichgewichtszustand zwischen
Wärmezunahme und Wärmeabnahme
 Temperaturregelzentrum im Hyperthalamus, misst Temperatur des
Blutes
 Wärmerezeptoren auf der Haut
 Kerntemperatur:
 <28°C KammerflimmernTot
 >43°C Verlangsamerung des StoffwechselsTot
 Umgebungstemperatur von –50°C bis 100°C
Wärmeabgabe:
 Konduktion:

Konvektion:

Strahlung:
Transport von Wärmeenergie aufgrund molekularer Vorgänge in
ruhendem Medium
Transport von Wärmeenergie durch strömende Flüssigkeiten
oder Gasen
Transport von Wärmeenergie durch elektromagnetische Wellen
6
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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
Verdunstung:
Bachl
Transport von Wärmeenergie durch Verdampfung von Wasser
an der Hautoberfläche
Energieumsatz und Wärmeabgabe
 Energieumsatz in Ruhe 250-380kj/h (20-25°C)
o Wärmeabgabe: 20% Verdunstung, 20% Konduktion, Konvektion, 60%
Strahlung
 Energieumsatz bei Belastung 2500-3800kj/h (70%VO²max, 20-25°C)
o Wärmeabgabe: 80%Verdunstung, 15% Konduktion, Konvektion, 5%
Strahlung
Wärmetransport
Körperkern
1
Körperschale(Haut)
2
Umgebung
1) Konvektion(Blut), Konduktion (Körpergewebe)
2) Konvektion(umgebende Luftschicht),
Konduktion(vorbeistreifende Luft), Strahlung,
Verdunstung(Schweiß)
Temperaturregelungszentrum
(Hypothalamus)
Schweißproduktion
Thermorezeptoren(Haut)
Gefäßmuskulatur
Thermorezeptoren(KernZNS)
Hormondrüse
Skelettmuskulatur
Körpertemperatur
Reaktion auf Hitze
Vasodilation
 Durch geringere Aktivität der sympathischen Nervenfasern zur
Gefäßwandmuskulatur
 Anstieg des venosen Rückflusses über oberflächliche Hauptvene(bis zu 20%
des HMV)
 Hauttemperatur steigt
 Zunahme von Konvektion und Strahlung
Wärme bei Hitze
Zunehmende Wärme, mehr Schweiß weniger Konvektion und Strahlung
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Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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Bachl
Reaktion auf Hitze
Aktivierung der Schweißdrüse weiblich 1,8Mio.; männlich 2,5Mio Schweißdrüsen
Verdunsten von Schweiß bewirkt Kühlung
1Liter verdampfter Schweiß 2400Kj
Maximalproduktion von etwa 12-18Liter in 24h / max. 2-3L/h
Wirkungsgrad abhängig von relativer Luftfeuchtigkeit der Umgebung.
Ab 28°C Umgebungstemperatur starker Anstieg der Wasserdampfabgabe
2. Temperaturregulation bei Belastung
 Körperliche Aktivität führt zum Ansteigen den Muskeltemperatur
o In Ruhe 34°C
o In Belastung bis zu 41°C
Körpertemperatur linear mit zunehmender O² - Aufnahme!
Mehr Blut in Haut  weniger Blut in den Muskeln  weniger O² in den Muskeln 
Leistungsabnahme
3. Physiologische Auswirkungen von Belastung unter Hitzebedingungen
 Leistungsfähigkeit bei Hitze
o Hitze reduziert vor allem die Ausdauerfähigkeit
o Max. Belastungen von kurzer Dauer(5-10Min):normale O² - Aufnahme
 Blutkreislauf
o Mehrdurchblutung der Haut, teilweise zugunsten d. Muskulatur
o Verringerung des Schlagvolumens
o Erhöhung der maximalen Hf schon bei geringeren Belastung
Vasodilation:
Vasokonstriktion:
Haut, Muskel
innere Organe
Niere, Leber
Energiebereitstellung bei Hitze
 Konzentration von Blutlaktat steigt früher an
 Ursache ist vermutlich die stärkere Durchblutung der Haut zugunsten der
Muskulatur
 Ausdauersportler: anaerobe Stoffwechselmechanismen schon bei geringerer
Intensität als unter Normalbedingungen
 Dehydration durch Schweißverlust kann zu Verlust von Plasmavolumen führen
 geringeres Schlagvolumen  Hf steigt stärker an
4. Flüssigkeitsbilanz
Symptome von Wasserverlust
 2%(1,5l bei 70kg Mann) Durst, Mattigkeit
 6%(4l bei 70kg Mann) Durst, Blutdruckabfall, Muskelkrämpfe, Schwäche,
Reizbarkeit, Leistungsfähigkeit ist noch gut
 >6%(>4,5l bei 70kg Mann) Symptome wie oben, zusätzlich körperlicher und
geistiger Leistungsabfall, drohender Kollaps
Leistung bei Dehydration
 Wasserverlust reduziert das Durchhaltevermögen
8
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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
Bachl
Maximale O²-Aufnahme bleibt aber im Normalbereich Ausdauerleistungen
unter Hitzebedingungen: regelmäßige Aufnahme von Flüssigkeit in kleinen
Mengen
Salzverlust
 NaCI - Konzentration im Schweiß von Trainingszustand abhängig 0,1 – 0,4%
 NaCI – Konzentration des Schweiß geringer als des Plasmas 0,9%
 Salzgehalt des Wassers sollte 0,3% nicht überschreiten, sonst Wasserverlust
durch Ausscheiden der überflüssigen Salzmenge
5. Hitzeakklimatisation
Wirkung
 Zunahme der aktiven Schweißdrüsen
 Schweißmenge nimmt bei gleicher Körpertemperatur zu, wird dabei
gleichmäßiger und ökonomischer
 Geringere NaCl – Konzentration im Schweiß(0,3% auf 0,03%)
o Besserer Kühleffekt
o Geringere Hautdurchblutung notwendig
 Expansion des Blut- und extrazellulären Volumens
 Erhöhung des Venentonus
o Erhöhung des Schlagvolumens
o Absinkung der Hf
o Erhöhte Leistungsfähigkeit
o Durstempfindung nimmt zu
Erreichung der Akklimatisation
Abhängig von
 Hitzebedingungen in der Umgebung
 Dauer der Hitzeexposition
 Intensität der Belastung
Aufenthalt in Hitze genügt nicht!! Körperliche Belastung ist notwendig
Minimum: 8 Hitzeexpositionen über 2h mit Belastung
Akklimatisationsdauer
Zeitdauer nach der jeweils ein Plateau erreicht wird.
Hf: 3-6 Tage
Expansion des Plasmas 3-6 Tage
Absinken der Rektaltemperatur 5-8 Tage
Schweißproduktion 8-14 Tage
NaCl – Konzentration Schweiß 5-10 Tage
Bsp.: 9 Tage Hitzeakklimatisation
Körperliche Arbeit: 100min. 1250kc/h
Tag 0: kühle Umgebung
Tag 1: Hitzebelastung (48,9°C)
Tag 9: Hitzebelastung
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Geschlechtsdifferenzen:
Weltrekorde:
100m … Differenz 6,6%
1500m … 11,9%
10000m … 11,9%
Hochsprung …14,7%
Weitsprung … 16,0%
Beim Schwimmen ist es umgekehrt.
Die Unterschiede werden mit der Zeit immer geringer, es kommt eher zu einer
Parallelentwicklung von Männer und Frauen. Außerdem liegt eine schwere
Vergleichbarkeit vor.
Ursachen:
- verbesserte Nahrung und Medizin
- Professionalisierung der Frauen
- Höherer Frauenanteil im Spitzensport
- Doping
Eine Vergrößerung der Differenz erlangt man durch mehr und strengere DopingKontrollen.
Anatomische Unterschiede:
- in Größe und Gewicht kaum bis zur Pubertät
- Pubertät: Einfluss von Östrogen und Testosteron auf Körperbau
- Östrogen: verstärkte Fetteinlagerung
- Testosteron: verstärkter Muskelaufbau, verstärktes Knochenwachstum
(daher haben Männer einen höheren Grundumsatz)
FRAUEN:
Größe:
- 10 – 12cm kleiner
- geringere Schultern
- breiteres Becken (sitzt tiefer)
- längerer Rumpf
- X-Stellung der Arme und Beine
Gewicht:
14 – 18kg geringer (Körpergewicht)
18 – 22kg geringer (fettfreie Körpermasse)
Muskelmasse:
W: 30 – 35%
M: 40 – 50%
Fettanteil: (jung untrainiert)
W: 25%
M: 15%
10
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Herzgröße:
W: 600ml (max. 1150ml, z.B.: Schwimmerin)
M: 800ml (max. 1600ml, z.B.: Radrennfahrer)
Herzgewicht:
W: 280 – 320g
M: 320 – 350g
VO2 max.:
W: - 30 – 40
M: - 35 – 40
Hämoglobin: (g/dl oder %)
W: 14,5
M: 16,0
Blutmenge (l):
W: -3,8
M: - 5,0
Vitalkapazität (l):
W: 3,5
M: 5,0
Muskulatur:
Frauen
Männer
Relativ:
- 36%
- 42%
Absolut:
- 23kg
- 35kg
Max. Muskelkraft: 20 – 35% geringer bei Frauen
Leistungsfähigkeit der Frauen:
- Muskelkraft geringer (55% - 80% der Kraft der Männer)
- Unterschiede in Relation zu fettfreier Körpermasse nicht so deutlich
-
Unterschiede je nach Muskelgruppen:
 Rumpf: gering
 Extremitäten: groß
Keine Unterschiede in der Faserverteilung
Trainierbarkeit der Frauen:
 Extremitäten bei Männern: deutlich höher
 Rumpf: keine Unterschiede
Geringe Hypotrophie bei Frauen trotz Kraftzunahme (wegen des geringen
Testosteronspiegels)
Herz- Kreislauf- System:
 Gleiche maximale Herzfrequenz
 Kleineres Schlagvolumen
- kleineres Herz (ca. 25%)
- geringeres Blutvolumen
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Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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


Bachl
Geringere Hämoglobingehalt (10 – 15%)
Geringere Vitalkapazität
Max. AMV geringer (125ml/min) (Männer bis zu 250ml/min)
VO2 max.:
Bei Untrainierten:
M: 3,5 l/min  45ml/min/kg
W:2 l/min  38ml/min/kg
Bei Spitzensportlern:
M: 90ml/min/kg
W:77ml/min/kg
Trainierbarkeit:
- kein Unterschied
- gleiche relative Verbesserung der VO2 max.
Fettstoffwechsel:
- Vermutung: höherer Fettanteil  besserer Fettstoffwechsel
- Hat sich als falsch erwiesen
- Kein Unterschied
Thermoregulation:
 Schweißproduktion:
M: mehr Schweißdrüsen, mehr Schweißproduktion
W: weniger Schweißdrüsen, weniger Schweißproduktion
 Verhältnis Oberfläche/Volumen:
M: geringerer Wert, weniger Strahlung
W: höherer Wert, mehr Strahlung
Gesamt: gleich
Menstruation und Leistungsfähigkeit:
 Pauschale Aussagen: schwer (sehr unterschiedlich)
 Sport ist während der Menstruation kein Problem
 Kann sogar Beschwerden lindern
Leistungstief:
- In den Tagen vor der Menstruation
- Sympathikusaktivität überwiegt
- Dauerkraftleistungen sind beeinträchtigt
- Individuell verschieden
Leistungshoch:
- In den Tagen nach der Menstruation
- Parasympathikusaktivität überwiegt
- Erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems
Weibliche Trias:
Zyklusstörungen, Essstörungen und Osteoporose treten gemeinsam auf.
(z.B.: Turnerinnen, Ausdauersportlerinnen)
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Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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Bachl
Körperliche Leistungsfähigkeit des Kindes
Die gegenüber dem Erwachsenen geringere Leistungsfähigkeit des Kindes ergibt
sich hauptsächlich aus


Geringere Körperlänge
Geringere Körpermasse
Kinder sind keine Ausgabe von kleinen Erwachsenen


Ausgeprägte Wachstumsvorgänge => hoher Ruhe-Energieumsatz =>
beschränkte Leistungsfähigkeit
Fehlende Bewegungserfahrung
Wachstumsbesonderheiten von Kindern
Wachstumsgeschwindigkeit
 Kinder wachsen nicht kontinuierlich
 Wachstum m größten im 1 Lebensjahr (50 % der Größe)
 Wachstumsgeschwindigkeit nimmt mit dem Alter ab
 Wachstumsbeschleunigung in der Pubertät (Burschen 7-8cm/Jahr; Mädchen
6cm/Jahr)
 Wachstumsschub mit
Mädchen 11-13
Burschen 13-15
 3-5 Jahre nach Pubertät ist die Endgröße erreicht
Wachstum und Stoffwechsel
 Erhöhung des Grundumsatzes um 20-30%
 Erhöhter Vitamin, Mineral und Nährstoffbedarf
Wachstum und passiver Bewegungsapparat
 Die im Wachstum befindlichen Strukturen weisen noch nicht die
Belastungsresistenz des Erwachsenen auf => Gefahr von Belastungsschäden
 Knochen erhöht biegsam aber geringer Druck- und Zugfest =>gesamte
geringere Belastungsfähigkeit
 Sehnen und Bänder noch nicht ausreichend reißfest
 Knorpelgewebe ist empfindlich gegenüber Druck und Scherkräfte => hohe
Gefährdung
Wachstum und aktiver Bewegungsapparat
 Bis zur Pubertät ist die Muskelkraft und der Hormonhaushalt von Burschen
und Mädchen fast gleich
 Testostoron sehr niedrig
 Starker Anstieg des Testostoron in der Pubertät !! wichtig!!
 Burschen Zunahme der Muskelmasse von 27% auf 40%
 Höhere anaerobe Leistungsfähigkeit
 geringere glykolytische Kapazität => größere Fähigkeit für oxidative
Stoffwechselvorgänge
13
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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
Bachl
Geschlechtsdimorphismus : Divergenz der physischen Leistungsfaktoren bzw.
anthropometrische Größen zwischen Burschen und Mädels !! wichtig!!
Alterseinteilung von Kindern
 Säuglingsalter
 Kleinkind
 Vorschulalter
 Frühes Schulkind
 Spätes Schulkind
 Erste Pubertäre Phase

Zweite Pubertäre Phase

Erwachsene
0-1
1-3
3-6/7
6/7-10
10-Pubertät(M:12/13;W:11/12)
W: 11/12-13/14
M: 12/13-14/15
W: 13/14-17/18
M: 14/15-18/19
ab 18
Entwicklungsphasen des Kindes
1. Säuglingsalter
a. Geburt bis Ende 1 Lebensjahr
b. Wachstumsgeschwindigkeit am größten in dieser Phase
2. Kleinkindalter Vorschulalter
a. 2 bis 6
b. Erlernen elementarer Bewegungen (gehen, laufen, springen, …)
c. 2 Hälfte: Schilaufen, Schwimmen, Ballspiele

Trainierbarkeit Vorschulalter
o Ausdauertraining ohne Folgen möglich wenn es Kindgerecht trainiert
wird
o Trainingsform = Dauermethode, intervallartige Belastungen mit
alaktazider anaerober Beanspruchung
o Laktazide Belastungen vermeiden
o Training spielerisch, abwechslungsreich,…
3. Kindesalter (frühes Schulalter)
a. 7 Lebensjahr bis Eintritt Vorpubertät
b. Erster Gestaltwandel: Extremitäten wachsen schneller als der Rumpf
c. Proportional zum Körperwachstum vergrößern sich Organe des HerzKreislaufsystems und Atemapperat
d. Steigerung der maximalen O2 – Aufnahme => Ausdauerleistung steigt
e. Bewegungen werden ökonomischer weil alles verfeinert wird

Trainierbarkeit Kindesalter
o Zunahme Herzgewicht; Vergrößerung Herzhöhlen => Steigerung
Herzschlagvolumen; Ruhefrequenz des Herzens sinkt
o VO2 max. durch Training erhöht
o Ausdauertraining mit mittleren Intensitäten (aerobe Bedingungen
besser)
4. Erste Pubertäre Phase
a. Mädchen 11-12,5; Burschen 12-14
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Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
2005/06
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b. Gesteigertes Längenwachstum durch vermehrte Produktion von
Testosteron
c. Vermehrte Produktion von Sexualhormonen; Ausbildung der
Geschlechtsmerkmale
d. Wachstum und Reifung der Keimdrüsen (Hoden, Eierstöcke) und
Geschlechtsorgane
e. Veränderung der Körperproportionen Mädchen: Brüste Burschen:
breite Schultern
5. Zweite Pubertäre Phase (Adoleszenz)
a. Mädchen 12-16; Burschen 14-18
b. Abnahme Längenwachstum
c. Herz-Kreislauf und Skelettmuskel kann wie bei einem Erwachsenen
belastet werden

Trainierbarkeit pubertäre Phase
o Trainierbarkeit am größten da kindlicher Organismus umfassende
Veränderung erfährt
o Besonders Kraft und Ausdauer entwickeln sich auf Grund der
wachstumsbedingten Zunahme der Körpergröße und Körpergewicht
o Anaerobe Kapazität nimmt bedeutend zu
Fehlentwicklungen
Akzeleration (Frühentwickler)
 Beschleunigung des Wachstumsprozesses und der körperlichen Entwicklung
bei Kindern
 Biologisches Alter > kalendarisches Alter
 Erhöhte Körperlänge, Körpermasse, Herzvolumen, max. VO 2 Aufnahme und
Kraft
->aber kein disharmonisches Wachstum
ES IST IMMER EIN HARMONISCHES WACHSTUM
Retardierung (Spätentwickler)
 Biologisches Alter < kalendarisches Alter
 Geringere Körperlänge, Körpermasse, .. => weniger Leistungsfähigkeit
Es besteht immer ein hormonisches Wachstum hinsichtlich der organischen
Leistungsfähigkeit, der Organmaße und des Skelettsystems
Der anaerobe Stoffwechsel des Kindes
 Eingeschränkte anaerobe Leistungsfähigkeit im Vergleich zum Erwachsenen
 Niedriger Testosteron Spiegel => gesenkte Aktivität des Enzyms
Phosphofruktokinase =>max. Laktatkonzentration ist niedriger
 Je Älter desto höhere anaerobe Kapazität
 Trainierte Kinder erreichen fast die gleichen Laktatwerte wie Erwachsene
-> Abbaugeschwindigkeit bei Kindern viel geringer
 Anaerobe Belastung => 10 mal höhere Katacholanz (Stresshormon) =>
geringere Stresstoleranz bei Kindern => psychophysische Überforderung
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Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
2005/06
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Die geringere glykolytische Kapazität und die niedrigere Katacholaminspiegel
sollen kindlichen Organismus von einer zu starken Übersäuerung und
katabolen Stoffwechsel schützen
 Schonung der Begrenzten Kohlenhydrat-Depots für Glykose
abhängige Organe(Gehirn)
Maximale O2- Aufnahme
Funktion
Submax. Hf
Lebensdekade
Max. Hf
Submax. od. max. Schlagvolumen
Submax. Herzminuten Volumen
Submax. arteriovenöse O2-Differenz
Durchblutung der Muskeln
Kindliche Reaktion
höher speziell in erster
Höher
niedriger
etwas niedriger
etwas höher
höher
Kinder zeigen Grundsätzlich die gleichen Veränderungen wie die Erwachsenen
Lungenfunktionsgrößen unter Training gleich wie Erwachsenen beim Training
16
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