Veränderung der Muskulatur im Altersgang

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Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie:
1. Vorlesung am 05.10.2005
A)
Sport im Sinne der Prävention (Gesundheitsvorsorge)
Chronische Erkrankungen












Übergewicht 32 %
Herz – Kreislauferkrankungen 29 %
Stress 28 %
Rückenschmerzen 14 %
Krebs 14 %
Bluthochdruck 13 %
Allergische Erkrankungen 11 %
Hypercholesterolemia 10 %
Kopfschmerzen / Migräne 9 %
Gefäßkrankheiten 6 %
Schlafstörungen 6 %
Verticularulceration 4 %
Je älter und kränker man ist, desto schlechter ist die Immunabwehr. Um diese zu stärken ist
sportliche Tätigkeit, vor allem Ausdauersport ein wertvolles Instrument, um das Immunsystem zu
stärken.
Eine Umfrage ergab, dass sich 46 % der Arbeiter in ihrer Lebensweise beeinträchtigt fühlen
(Arbeits- und Freizeitfähigkeit).
57 % Körperliche Tätigkeit / Sport
32 % Ernährung
17% Positives Denken
12 % versch. Strategien um mit dem Druck fertig zu werden
8 % Erholung
8 % Nicht rauchen
12 % andere Vorsorge
Für die Gesundheit des Menschen verantwortlich sind folgende Faktoren:
o
o
o
o
Umfeld (soziales Umfeld, Infrastruktur)
Lebensweise, - stil (Hygiene, Ernährung, Bewegung)
Genetische Veranlagung
Medizin (Impfungen, Gesundenuntersuchungen)
30%
30%
30%
10%
In Zahlen: 30 % Genetik, 30 % Umfeld, 30 % Lebensstil, 10 % Medizin
Für die Genetik kann man nichts, sie kann jedoch beeinflusst werden. Beispielsweise können
die Risiken eines Herzinfarktes mit EKG, regelmäßigen Ausdauersport und gesunder Ernährung
reduziert werden. Durch aktive Vorsorge, mit Nutzung der Medizin und der Änderung des
Lebensstils können chronische Erkrankungen niedrig gehalten werden.
-1-
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl
W. Hollmann:
Gäbe es ein Medikament, dass
 den Stoffwechsel verbessern würde
 die Entstehung von Arteriosklerose hemmen würde
 die Fließeigenschaften des Blutes in Verbindung mit einem antithrombotischen Effekt
verbessern würde
 dem Effekt von Korpulenz entgegenwirken würde
 optimale Entwicklung des Körpers und des Verstandes bevorzugen würde
 körperliche und altersgebundene geistige Abnahme der Leistung verringern würde
Dieses Medikament gibt es. Es ist bekannt als passendes einzelnes körperliches Training des
Kindes bis ins fortgeschrittene Alter. Aufgrund unserer Tätigkeiten ist leider die Anwendung in
unserer Gesellschaft sehr schwierig.
Warum ist Bewegung so ein Schutzfaktor?
5 Components:
a) Morphologische Komponenten
 Körpermasse : Körpergröße
 Körperkompensation (Kompensation = Ausgleich anatomischer od. funktioneller
Störungen eines Organs)
 Subkutane Fettverteilung (subkutan = unter der Haut)
 Abdominal visceral fat ( ~Bauchfett, in den Eingeweiden)
 Knochendichte
 Beweglichkeit
Die besten Bewegungsreize, die die Knochenmasse erhöhen sind Krafttraining und Springen.
Die so genannten High impact loads sind Reize, bei denen das 2 – 3fache des Körpergewichts
auf den Körper wirkt und die Knochen so stärker macht. Osteoporosevorsorge beginnt in der
Jugend; im Alter kann nur der weitere Abbau verhindert werden. Der Knochen ist auch ein
Gewebe, das seine Reize braucht.
b) Muskuläre Komponenten (Muskelkraft, Kraftausdauer, Maximalkraft)
 Leistung, Stärke
 Kraft
 Ausdauer
Bsp.: 25 % der amerikanischen Bevölkerung über 70 sind nicht fähig aufgrund ihrer schwachen
Muskulatur über 400 Meter zu gehen und 8kg zu halten.
c) Metabolische Komponenten
 Glukosetoleranz
 Sensibilität der Insulinrezeptoren (~wie der Körper auf Insulin anspricht)
 Fettstoffwechsel und Lipoprotein-STW (Lipoprotein = aus Lipiden und Proteinen
zusammengesetzte organisch-chemische Verbindung)
 Charakteristische Oxidation von Substraten (Substrat = Substanz, die bei
enzymatischen Vorgängen abgebaut wird)
-2-
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Für Bewegung braucht man Treibstoff (Kohlenhydrate, Fette). Wenn man sich bewegt, steigt die
Sensibilität der Insulinrezeptoren, der Blutzuckerspiegel nimmt ab und die Bauchspeicheldrüse
wird nicht so gefordert.
d) Cardiorespiratory Components
 Submaximale Übungskapazität (submaximal exercise capacity)
 Maximale aerobe Leistung
 Herzfunktionen
 Lungenfunktionen
 Blutdruck
Chronische Erkrankungen sind charakterisiert, dass sie langsam ausbrechen, jedoch lang in der
Fortschreitung sind, was zu einer erheblichen Verminderung der Lebensqualität führt.
e) Motorischen Komponenten
 Beweglichkeit
 Gleichgewicht
 Koordination
 Bewegungsgeschwindigkeit
2.VO am 11.Oktober.2005
A)
Belastung in Höhenlagen:
Überblick:
1)
Physische Aspekte in mittleren und großen Höhen
2)
Kurzfristige Anpassungsmechanismen (akute Hypoxie)
3)
Langfristige Anpassungsmechanismen (chronische Hypoxie)
4)
Training unter Höhenbedingungen
Hypoxie = Sauerstoffmangel
1)
Physische Aspekte in mittleren und großen Höhen
Mittlere Höhe:
Große Höhe:
Niedrige Höhe:
1500 - 3500 m
3500 - 5000 m
< 1500 m
Leistungsverhalten ist durch 3 Charakteristika geprägt



Verringerte Luftdichte
Reduzierter Wasserdampfdruck (trockene Luft)
Herabgesetzter O2-Partialdruck
Luftdruck und O2-Partialdruck:
Abb. Quelle Hollmann 2000, S. 458

Lediglich Druck ändert sich, aber O2 Gehalt bleibt gleich
-3-
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Veränderung des Luftdrucks: Abb. DeMaares
Luftdruck ist eine Summe der Teildrücke >> sinkt mit Höhe
1.1.
Luftdichte:
Nimmt mit zunehmender Höhe ab
 Weniger Atemwiderstand
 Weniger Luftwiderstand
 Vorteil für Sportarten mit hoher Eigen- oder Objektgeschwindigkeit (Sprint, Rad, Speer,..);
z.B.: Höhenlage von Mexico City 2240 m entspricht einem Rückenwind von 1,5 - 1,7 m/s
1.2.
Wasserdampfdruck:
 Sinkt mit zunehmender Höhe (Temperatur nimmt ab und kann daher weniger O2 aufnehmen
>> die Luft ist trockener, weniger Luftfeuchtigkeit >> Körper erleidet hohen Wasserverlust)
 Gefahr der Austrocknung der Schleimhäute
 Höherer Wasserverlust
1.3.
Weitere Parameter in Höhe:
 Abnahme der Temperatur:
 Abnahme etwa 6,5 Grad Celsius/1000 m
 Bezogen auf 15 Grad in Meereshöhe
 Wetterabhängig
 Zunahme der Strahlungsintenstität:
 Kürzerer Weg der UV-Strahlen
 Wegfall UV-Strahlen absorbierender Dunst- und Staubschichten
 Reflexion der Strahlung an Schnee und Eis
2)

Kurzfristige Anpassungsmechanismen: “Akute Hypoxie”
Atemtätigkeit (AF) und Herzfrequenz (HF) erhöht (=mehr Blut kann transportiert werden)
Akute Hypoxie:
Geringer O2-Partialdruck in Inspirationsluft

Abnahme des arteriellen PO2-Drucks

Gefahr von O2-Mangel in Gewebe >> Akute Hypoxie

Kompensation: HMV steigt, AMV steigt (= AF und HF steigt)
2.1.
Atemminutenvolumen:
Chemorezeptoren in Aorta und Arterie Carotis stellen geringen PO2 fest
 AMV steigt
 Geringere Luftdichte erleichtert Atemarbeit
Bsp.: Extrembergsteiger am Mount Everest in 6340 m: 62 Atemzüge/min, AMV: 207 l/min
-4-
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2.2.
Herzminutenvolumen:
 (Ruhe)HF steigt mit zunehmender Höhe
 Schlagvolumen sinkt durch steigenden Hämatokrit >> HMV steigt
2.3.
Blut:
Verringerung des Plasmavolumens durch Flüssigkeitsverluste in der Höhe
 Relative Zahl an Erythrozyten steigt
 Hämatokrit steigt
Mehr Erythrozyten >> mehr O2
 Weitstellung der Gefäße verbessert die Durchblutung
2.4.
Sauerstoffaufnahme:
 VO2max sinkt
3)
Längerfristige Anpassungsmechanismen: “chronische Hypoxie”
3.1.
Akklimatisation:
Zeit für Akklimatisation von verschiedenen Faktoren abhängig:
 Absolute Höhe
 Relativer Höhenunterschied
 Aufstiegsgeschwindigkeit
 Klima
 Erbfaktoren und Hormonhaushalt
 Richtwerte:
0 auf 2000m: 1-3 Tage
0 auf 3000m: 2-4 Tage
0 auf 4000m: 3-6 Tage
In den ersten paar Tagen bei Höhentraining auf 2500m dem Körper Zeit geben sich zu
akklimatisieren.
3.2.
Blut:
 Vermehrung von Erythrozyten (nach etwa 4-6 Wochen)
 Erhöhung des Hämoglobingehaltes (= mehr O2 und ökonomischer)
 Verringerung des Plasmavolumens >> Viskosität steigt (höherer Hämatokrit)
 Hohe Hämatokritwerte (60 - 70% bei Expeditionsteilnehmer im Himalaya)
 Verbessern der Leistungsfähigkeit bei geringen Leistungsniveaus
 Zu hohe Viskosität wirkt aber negativ bei maximalen Belastungen
3.3.
Herzminutenvolumen:
 Abnahme des Herzminutenvolumens auf Werte, die in Meereshöhe gemessen wurden
 Herzfrequenz sinkt wieder auf ursprüngliche Werte
3.4.
Atemminutenvolumen:
 Steigerung d. AMV bereits als kurzfristige Anpassungserscheinung
 Bleibt nach etwa 8 Tagen konstant für die Dauer des Höhenaufenthaltes
-5-
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3.5.
Muskuläre Anpassungen:
 Gibt Unterschiede, aber noch zu wenige Untersuchungsergebnisse
 Steigerung des Myoglobingehaltes
 Kapillardichte erhöht
 Aufenthalte in großen Höhen über längere Zeit führen zur Abnahme bei der
Muskelfaserdichte > bessere Versorgung des Gewebes mit O2 (Muskelfasern werden auch
weniger)! Prüfungsfrage!!
3.6.
2,3 DPG = Enzym Diphosphoglyzerat:
 Erleichtert O2 Abgabe ins Gewebe
 Wird vermehrt gebildet (mehr O2 ins Gewebe)
 Verschiebung der O2-Bildungskurve nach rechts
 Verbesserte O2-Abgabe in der Peripherie
Akklimatisation hält auf Meeresniveau 2-3 Wochen an.
3.7.
Maximale Sauerstoffaufnahme:
 Verbessert sich durch erhöhtes AMV und Zunahme der Hämoglobinkonzentration, bleibt
aber weiterhin reduziert
 Bsp.: Mexico City 2300m: - anfangs Reduktion 14%
- nach 19 Tagen: Reduktion nur mehr 6%
4)


Training unter Höhenbedingungen
Vorbereitung auf einen Wettkampf in gleicher oder ähnlicher Höhe
Steigerung der Leistungsfähigkeit für WK im Flachland
4.1.
Hypoxietrainingsformen:
 Klassisches Höhentraining: Aufenthalt im Gebirge, natürliche Luftdruckreduzierung
 Barokammertraining: Training in einer Unterdruckkammer, künstliche Luftdruckreduzierung
 Training mit Gasgemisch: Training in einer Kammer oder mit Atemmaske, künstliche
Volumenreduzierung des O2
4.2.
Leistungsfähigkeit:
 Geringere Vo2max bedeutet geringere Ausdauerleistungsfähigkeit
 Anaerobe Leistungsfähigkeit wird unter Höhenbedingungen nicht negativ beeinflusst
 Sportarten mit hohen Bewegungsgeschwindigkeiten werden von der geringen Luftdichte
begünstigt
4.3.
Wirkung von Höhentraining:
 Wirkung von Höhentraining für Wettkampf auf Meereshöhe ist umstritten
 Wirkung der Höhe wird durch die geringere Trainingsintensität wieder reduziert
 In Studien werden oft nicht völlig austrainierte Sportler herangezogen. Hier bestehen
möglicherweise stärkere positive Effekte von HT
 Bei gut ausdauertrainierten Sportlern wiederum sind Verbesserungen oft nur gering und
daher schwer messbar
 Wettkampf in Höhenlagen erfordern eine Akklimatisationsphase von 10-20 Tagen (siehe
langfristige Anpassungsmechanismen)
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
Leistungsfähigkeit bleibt in AD-Sportarten zwar reduziert, verbessert sich aber bei einem
Aufenthalt in Höhe im Flachland für 2-3 Wochen
4.5.
Durchführung:
 Günstigste Höhe: 1800 - 2800 m
 Dauer: 2-3 Wochen
 Erst Gewöhnung an die Höhe
 Reduzierte Leistungsfähigkeit durch längere Pausen berücksichtigen
 Auf genügend Flüssigkeitszufuhr achten
 Nach Rückkehr ins Flachland: 2-5 Tage Reakklimatisation
4.6.
Living High - Training Low:
 Neue Studien (vgl. Wilmore 1999, Armstrong 2000, ...) empfehlen Kombination aus Training
in Meereshöhe und Leben in Höhenlagern (2500 m)
 Führt zu höheren Vo2max Werten und vermehrten Erythrozytenzahlen
Literatur:
Armstrong 2000, Berghold F. 1987, Fuchs U. 1990, Hollmann W. 2000
3.VO am 18.Oktober 2005
B)
Körperliche Inaktivität
Risikofaktoren
Zivilisationserkrankungen
Degenerative HKL-Erkrankungen
Hypertonie
Periphere Gefäßerkrankungen (auch koronare GK)
Herzinfarkt
Schlaganfall
Diabetes Typ 2 (Altersdiabetes)
Fettstoffwechselstörungen
Adipositas
Gallenblasenerkrankung
Colon Karzinom (Darmkrebs)²
Mamma Karzinom¹
Osteoporose
Unspezifische Rückenschmerzen
Muskelschwäche
Gebrechlichkeit
Allg. funktionelle Beeinträchtigung
Einschränkung kognitiver Funktionen
Depression (exogene, Winter-, Einsamkeitsdepression,…)
Frühzeitige Mortalität
o „open window“: Überbelastung (> Sinkung der Ressourcen > Superkompensation)
Überbeanspruchung des Immunsystems
6-8h - 2 Tage nach der Belastung erhöhte Anfälligkeit für Infekte,…
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o körperliche Aktivität zieht gesündere Ernährung mit sich > Darmtätigkeit wird angeregt
o früher Altersdiabetes; heute auch Jugendliche durch Inaktivität
Funktionierendes Immunsystem: >> Schutz für schlechte fehlgeschlagene Zellteilung;
Psychoneuroimmunologische Achse >> gestärkt durch das Immunsystem und durch sinnvolle
körperliche Aktivität;
 Sedentary Death Syndrom (SeDS)
To categorize the emerging entity of sedentary lifestyle-mediated disorders that ultimately
resulted in increased mortility.
1/3 der Todesfälle durch körperliche Inaktivität verursacht + Fehlernährung, zu starke
Stressoren/Risikofaktoren;
Klassifikation in Abhängigkeit des BMI: Grad 0 = 20 bis 24,9 (Normalgewicht)
Jeder dritte Österreicher ist übergewichtig. Insgesamt bringen die Österreicher 18 Millionen kg
zuviel auf die Waage. In Wien sind 20% der Kinder und Jugendlichen zu dick; Ost-West-Gefälle:
Burgenland zu viele Übergewichtige; Stadt-Land Unterschiede;
Fettleibigkeit macht krank:
(Anteil der Erkrankungen, der auf Fettleibigkeit zurück zu führen ist in % - 2001)
Typ 2 Diabetes 57%
Gallenblase
30%
Hypertonie
17%
HKL
17%
Arthrosen
14%
Brustkrebs
11%
Dickdarmkrebs 11%
Gebärmutterkrebs11%
Obesity-Fettsucht: BMI > 30
Functional capacity throughout life:
Disability threshold
Fitness
gab
Ressourcen vorhanden – nehmen aber ab; (Ressourcen schrumpfen im zunehmenden Alter)
 F.W. Booth et al., 2002
Regelmäßige körperliche Aktivität (walken, Gartenarbeit,…) verbessert die Fitness, nicht nur
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Sport, und Risken für Zivilisationserkrankungen werden ebenso drastisch gesenkt:
- Reduktion der Gesamtsterblichkeit
- Koronare Herzerkrankungen gesenkt (koronar = die Herzkranzgefäße betreffend)
- Osteoporose gesenkt
- Colon Karzinom gesenkt
- Erhöhung der Lebensqualität
- Mobilität bleibt erhalten
- Risiken für Zivilisationserkrankungen gesenkt
 Morris Studie: Doppeldeckerstudie
Post mortem Studie
Risiko cardiovaskulärer (HKL-Erkrankungen) Erkrankungen
Je mehr körperliche Arbeit (tägliche Bewegung), desto niedriger wird das relative Risiko.
Je mehr körperliche Arbeit desto niedriger das Risiko an CV-Krankheiten zu erkranken;
Light (am Schalter)
1,0
mehr als 50%
Activ (Fahrer)
0,84
Reduktion der CVHeavy (Schaffner)
0,43
Erkrankungen
 Harvard-Studie (1993): Zusammenhang zwischen Kalorien und Risiko
activity score
Sportaktivitäten
Studenten unterschiedlich alt
Kalorien (kcal/week) bezogen auf die Gesamtmortalität;
1=
<500kcal (1h langsam laufen, 1h spazieren gehen mit 4 km/h für 70kg = 200kcal)
0,78 = 501 – 999 kcal (motorische Kilokalorien)
0,73 = 1000 – 1499 kcal
0,63 = 1500 – 1999 kcal
0,62 = 2000 – 2499 kcal
0,52 = 2500 – 2999 kcal
0,46 = 3000 – 3500 kcal
0,62 = > 3500
Mit zunehmend wöchentlichen motorischen Energieverbrauch sinkt die Mortalitätsrate
um ca. 50%; ~ 5h/Woche 12km/h laufen;
Optimal: ca. 1800 kcal/Woche (ca. 60-80kg)
1500 kcal pro Woche müssen möglich sein motorisch zu verbrauchen >> z.B.: 1h Laufen, 1h
Tennis, … (Dafür gibt es keine Ausrede)
→ 40% Reduktion des Risikos der Gesamtsterblichkeitsrate;
optimal: 3 mal 1h Ausdauersport pro Woche
ausreichend: 3 mal 30 min zur Prävention pro Woche
Präventiv von Vorteil: jeden Tag körperliche Aktivität
Bei > 3500 kcal kommt es zu einem Anstieg der Werte:
 1.Ursache: Anteil der Teilnehmer der Studie, die über 3500 kcal pro Woche motorisch
verbrauchen war sehr gering
 2.Ursache: bei hohen Intensitäten in höherem Alter steigt das Risiko
-9-
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 Studie: Diabetes
männl. Ärzte (40 – 80 J.; Durchschnitt 52/52)
20 000 Männer
Body mass index knapp an der Grenze
Je höher die Zahl an wöchentlichen Trainingseinheiten mit trainingswirksamer Intensität >> sinkt
das Risiko an Diabetes 2 zu erkranken;
 Studie: Colon Karzinom
Je höher die Aktivität desto niedriger das Risiko, bis zu 30%, aber viele Einflussfaktoren.
 Studie: Mamma Karzinom
20 – 25% geringeres Risiko zu erkranken;
4. Vo am 09.November.2005
Bewegungsapparat: (Fortsetzung der 3ten Vorlesung)
Mit zunehmenden Alter nimmt Querschnittsfläche und Anzahl der Muskelfasern ab >>
“Muskelprofil” ändert sich
 “bird legs” oder “chicken legs”: dünne Muskelschläuche bei Astronauten; durch
Schwerelosigkeit keine Beanspruchung der unteren Extremitäten - Inaktivitätsathrophie;
Studie in Zusammenarbeit mit Russen an der Raumstation Mir: Training in der Schwerelosigkeit
und Abnahme der Muskulatur in der Schwerelosigkeit untersucht >> Astronauten mussten 2,5h
pro Tag trainieren (Kraft und Ausdauer) um Leistungszustand zu erhalten;
 “High Impact Loads”: Reiz auf Knochen und Sehnen; hohe Kraftspitzen
- Beim Laufen entstehen relativ hohe Kraftspitzen (exzentrische Phase - abbremsend);
- wichtiger Bestandteil des Trainings, besonders für junge Menschen, da durch diese “High
Impact Loads” die Knochenmasse vermehrt wird; daher muss der natürliche Bewegungsfreiraum
von Kindern erhalten werden;
- Osteoporose: wenig Knochenmasse in jungen Jahren hat zur Folge, dass auch später früher
größere Probleme eintreten
 Rückenmuskulatur nimmt ab 30/40 Jahren kontinuierlich ab (weniger körperliche Aktivität)
Greifmuskulatur erst ab 60 Jahren, weil sie täglich benötigt wird
> Wenn ein Organ ständig in Anspruch genommen wird, dann wird es auf einem gewissen
Niveau gehalten. Wenn nicht, dann nimmt das Niveau ab.
Studie von Frontera WR:
Dauer der Studie über 12 Jahre; in diesem Zeitraum minderte sich die Kraft um 24%
“Innerhalb von 12 Wochen konnten 16% des Kraftverlustes durch Krafttraining
kompensiert werden!!”
“Nur wer sich anstrengt, wird belohnt!”
- 10 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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 Hüftfrakturen: durch Osteoporose
Frauen:
Männer:
1997 400 000
1997 100 000
2031 600 000
2031 150 000
Studie: Medos Study
- körperliche Aktivität minimiert Risken für bestimmte Krankheiten
 Exogene Depressionen: (Stimmungslage, Vereinsamung, Winterdepression,...)
Sport = Gruppendynamischer Effekt, Gemeinsamkeit, Sport als Therapie

Gesamtsterblichkeit: Ranges of distance walked
Inaktivität
1,2 – 2 Meilen pro Tag (~ 4km)
Reduktion um 40%
5/6 Meilen pro Tag (~9km)
Reduktion um 50%
1 MET = 3,5 ml/O2 Aufnahme = VO2max (= ml/kg/min)

Myers J. (2002): 12% verbesserte Überlebenschance bei 1 MET Steigerung der
Leistungsfähigkeit

Koordination und Kognition sehr wichtig, nicht nur Kraft und Ausdauer
Die Zeit
rennt davon
Human
Frailty
Disease
Disuse
“Use it or lose it.”
Das heutige menschliche Genom hat sich die Fähigkeit erhalten, sich an erhöhte
Energieumsätze anpassen zu können:
 Dies bedeutet, dass das menschl. Genom “erwartet” dass regelmäßige körperliche Aktivität
erfolgt >> normale Funktionieren des Genoms wird gewährleistet
 Länger andauernde körperliche Inaktivität physiologisch abnormal
 Aus der Sicht der Evolutionstheorie, der Tierexperimente sowie diverser Humanstudien
bedeutet eine länger andauernde körperliche Inaktivität eine abnormale phänotypische
Expression unseres Genoms mit einer erhöhten Prädisposition für Risikofaktoren bzw. zum
Entstehen chronischer Erkrankungen.
- 11 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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Amerikaner:
Normal:
3000 kcal/Tag
2000 kcal/Tag
Genom ist auf Bewegung ausgerichtet!
Kosten - Nutzen - Effekt?!: noch Studienbedarf (nicht leicht berechenbar)
- die letzten 2 Lebensjahre sind am kostenintensivsten
health
care
costs
inactive person
active person
age (years)
Metaanalyse: bestehend aus 3 Blöcken
- Studien wie sich das Risiko der Gesamtsterblichkeit verändert, wenn man trainiert und wenn
man sich bewegt
- durch zumindest tägliche Bewegung kommt es zu einer Reduktion von 30% des Risikos
Dimension
Mögliche Mechanismen
Beeinflusste
Krankheitsbilder
Kalorienverbrauch
Aerober Stimulus
Gesteigerter
Metabolismus
Gesteigerte kardiale
Funktion
Muskulärer Stimulus
Kraftausdauersteigerung
Gesteigerter ossärer Zug,
Druck
Verbesserte neuromuskuläre Funktion
Kardiovaskuläre
Erkrankungen
Hypertonie
Fett-STW-störungen
Adipositas
Maligne Tumore
Unspezifische
Rückenschmerzen
Osteoporose
Allgemeine funktionelle
Beeinträchtigung
Koordinativer Stimulus
Dehnungsreiz
Gelenksbeweglichkeit
Allg. funktionelle
Beeinträchtigung
 Gesundheitstrias - krank macht ein unbewegtes Leben
- Bewegungschancen im Alltag suchen
- Sport in der Freizeit
- Bewegung im Alltag vermehren
PAR (Population Attributable Risk):
Index der Kosten, die durch bestimmte Krankheiten entstehen und die durch Bewegung
vermieden werden könnten;
- 12 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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CHD (kardiovaskuläre KH)
Colon Cancer
Diabetes Mellitus
Rauchen
Übergewicht (BMI > 30)
Schlechte Ernährung
Lt. Weiss:
inactive
1-2mal/Monat
moderat
1-2mal/Woche
frequent
 3mal/Woche
60%
Doppelte Risiko
22%
1-1,5fache Risiko
18%
1 Risiko
Kosten/Nutzen Faktor:
C)
35% (Todesfälle die vermieden werden könnten)
32%
35%
42% Männer
44% Frauen
13% Männer
15% Frauen
30%
30%
566 Mio.
301 Mio.
 265 Mio.
Das Alter:
“Nicht nur das Alter, sondern auch Zufriedenheit wichtig!”
Was bedeutet Alter?, Wie beeinträchtigt uns das Alter?, Welche Ressourcen im Alter
vorhanden?, Wie beeinflusst uns das Alter?,...
 Aging - Population:
3,5 Mio US-Bürger = 85 Jahre und älter:
Bis 2040 8-13 Mio US-Bürger = 85 und älter:




Ö: 1,3%
Mit zunehmenden Alter vermindert sich die Zahl derer, die Sport betreiben dramatisch (quer
durch Europa bis auf Finnland, Norwegen)
1.1.



1,7%
3,6 - ??
Alternstheorien:
Zellabnützung (Verschleiß der Organe)?
Begrenzte Anzahl an Zellteilungen?
Freie Radikale?: wesentliche Rolle, entstehen bei jedem Stw-Prozess; besonders bei
oxidativen Belastungen >> während Training höherer Umsatz, aber Schutzmechanismen
sind verstärkt; freie Radikale schädigen Zellstrukturen (Rauchen, exzessive
Hormoneinnahme, Bestrahlung,...); wichtige Rolle bei der Interaktion Genetik und Umwelt
Reduktion der Abwehrkräfte?
Reduktion der Hormonausschüttung?: im Alter lassen die anabolwirkenden Hormone nach Erscheinungsbild des Alters;
Genetisches Programm?
- 13 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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Ad Zellabnützung:
Telomerase: ist für die Geschwindigkeit für den Telomerenabbaus bzw. -aufbaus verantwortlich
Telomere schützen die Enden des Chromosoms und damit den genetischen Bauplan (wie
schützende Erdkappen), werden bei jeder Zellteilung kürzer und sind nach 12 bis 100
Zellteilungen aufgebraucht >> die Zelle kann sich nicht mehr teilen, wird funktionsuntüchtig und
stirbt ab
In Versuchen mit Zellkulturen konnte durch Zugabe von Telomerase eine bis zu 3fach
verlängerte Lebenszeit erreicht werden.
Derzeit noch nicht auf andere Lebewesen transferierbar!!!
Hohe Telomeraseaktivitäten besitzen stark beanspruchte Zellen unseres Körpers: Haut,
Blutbildungszellen, Darmtrakt, Keimdrüsen aber auch Krebszellen (theoretisch auch eine
verlängerte Teilungsfähigkeit)
1.2.
Kalendarisches Alter  Biologisches Alter
In der Kindheit große Unterschiede, ab 20. Lebensjahr Angleichung und ab ca. 40 können
wieder größere Unterschiede zwischen Kalendarischen und Biologischen Alter auftreten;
>> Tests um biologisches Alter festzustellen:
- Auditive Reaktionszeit, sek
- höchster hörbarer Ton, kHz
- Forcierte Lungenkapazität, Liter
- vibrotaktile Sensitivität, dB
- Sehreaktionszeit, sek
- Muskelgeschwindigkeit, sek
- FEV1 = Forcierte Ausatmung in 1 sek, Liter
- Sehreaktionszeit mit Entscheidung, sek
- Gedächtnisleistung, Länge der Sequenz
- Motorik = abwechselndes Tastendrücken, sek
- Augenakkomodation, Dioptrien
>> Fragebögen: Alter, Gewicht, Geschlecht, sozialer Status, Ausbildung, Ernährung,...  viele
Lebensstilfaktoren werden gefragt
- 14 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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5.VO am 15.11.2005, Fortsetzung von letzter VO
1.3.
The vicious cycle of physical inactivity (Berger und Hecht, 1989):
Physical
deterioration
increased age
Functional capacity
Greater
decline in
physical
activity
decreased
physical activity
Less activity
decreased
physical ability
„Feeling old“
Acting one´s age
Aging
2.
3 wichtigsten Organsysteme:
 Heart circulation: (Herzkreislauf)
HF ↓
SV ↓
HMV ↓
AVDO 2max ↓
Arterial PO2 ↓
Hämoglobin ↓ Blutvolumen ↓
Max VO2 ↓ (ab 30 LJ Abnahme, 10% beim Mann pro Dekade und 8% bei der Frau)
Elastizität der Fasern - connective tissues and vessel walls ↓
Noradrenaline Druckregulation ↑
Systolischer Blutdruck (reguliert die Frequenz) ↑
Ad Elastizität der Fasern: überall im Körper, Bindegewebe (Herz, Gefäße, Organe, …) >>
bleiben eher etw. „enger“ (können sich weniger gut kontrahieren); Erhöhung des peripheren
Widerstandes
Ad Noradrenalin: Kind Frequenzregulator, ältere Mensch Druckregulator; Verhältnis von
Adrenalin und Noradrenalin ändert sich auch während der Belastung – Kreislaufverschiebung
 Ventilation:
Thorax compliance ↓ (Beweglichkeit des Brustkorbes, der Stützelemente in der Lunge)
Elasticity of connective tissues ↓
Kapillaren ↓
Anzahl der Alveolen ↓
Diffusionskapazität ↓ (aufgrund des Bindegewebes)
- 15 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl
Max. AF ↓
Max. AMV – max. AF ↓
Ad Thorax compliance: kann sich nicht mehr weit aufdehnen >> betrifft alle Bindegewebe in der
Lunge = Stützelemente) = knöcherner Thorax;
Thorax ist steifer > Erschwernis möglichst schnell und tief zu atmen > Abnahme des max.
Atemvolumens
Ad capillaries: Aufsättigung der Alveolen reduziert
Ad number of alveoli: Austauschfläche und Durchblutung reduziert
 Muskulatur:
Enzyme ↓
CrP ↓
Glykogenspeicher ↓
Max. anaerobe Leistung und Kapazität ↓
Anzahl der Mitochondrien ↓
Anzahl der Kapillaren ↓
Myoglobin ↓
Mineralstoffgehalt ↓ (Mineralstoffe)
Wassergehalt ↓
Muskelmasse ↓
Ad Enzymes: aerobe und anaerobe Energiebereitstellung reduziert
Ad myoglobine: = Sofortspeicher für Sauerstoff in der Muskulatur
Ad Mitochondrien/capillaries: Diffusionsstrecke zwischen Mitochondrien wird länger
Austauschfläche im Muskel geringer
At rest
.
.
.
.
.
3.
systolischer und diastolischer Blutdruck
Herzgewicht
.
Herzvolumen
Hämoglobin
HF
O2pulse
Blutvolumen
Forced exspiratory ventilation
Vitalkapazität
Pulmonare Ventilation
Max. HF
Max cardiac output
Max. respiratory frequency
Diffusion capacity
.
VO2 max
Max. exercise
Das Herz und Veränderungen im Alter:
Das Herz eines alten Menschen ist ohne Krankheitszeichen, mit langsam kontinuierlicher
Leistungsabnahme und verminderter Anpassungsfähigkeit. Eine deutliche Vergrößerung des
Herzens, eine Atrophie oder generelle Fibrose werden nicht als gewöhnliche Alternsprozesse
- 16 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl
gesehen. Folgende anatomische Veränderungen am Herzen können nach Hombach, Hutchins,
Linzbach, Reindell und Smith 1982, im Alternsprozess beobachtet werden:
Herzmuskelfasern:
 Vermehrter Lipofuszingehalt (braune Atrophie) – Enzym
 Zunahme von kleinen Fibrosen im Myokard
 Basophile Degeneration der Herzmuskelzelle
 Aufscheinen von Fettgewebe zwischen den Muskelbündeln
 Durch schlechte Sauerstoffversorgung >> absterben von Muskelzellen und Aufbau von
Bindegewebe
 Je mehr Bindegewebe, desto steifer >> schlechte diastolische Erschlaffung >> Füllung erfolgt
schlechter >> Reduktion der max. HF und max. HMV
70-Jähriger, der ausdauertrainiert ist, kann dieselbe Relaxationsgeschwindigkeit wie ein 30jähriger Untrainierter aufweisen!! Wenn 70jähriger ebenfalls untrainiert ist, ist die
Relaxationsgeschwindigkeit entsprechend langsamer als die des 30-jährigen Untrainierten.
AD-Training ist sehr präventiv, da organische Veränderungen!!
Endokard, Herzklappen:
 Progressive Verdickung (vermehrt kollagene und elastische Fasern)
 Noduläre Klappenverdickungen (mechanische Beanspruchung) (Klappen schließen sich
nicht mehr so schnell; organisches Substrat funktionstüchtiger halten)
 Auftreten von Lipiden in der Kollagenschicht der Herzklappe (mechanische
Beanspruchung)
Reizleitungssystem:
 Kalzifikation des Herzens
 Alterung des Sinusknoten
 Fibrose des Reizleitungssystems (Kollagenfasern nehmen zu)
Als Folgen können Bradykardien, Sick Sinus, AV-Blockierungen, supraventrikuläre und
ventrikuläre Arrhythmien auftreten.
Sick Sinus: HF extrem langsam >> Herzschrittmacher; ein pathologisches Phänomen
Alle anderen Veränderungen sind keine normalen Veränderungen des Alters; Das Herz schlägt
rhythmisch, aber vielleicht langsamer
Nervensystem unterliegt auch dem Alterungsprozess
Lunge:
 Reduzierung der inneren Oberfläche (Alveolarzahl) der Lunge um ca. 0,27m2/Jahr
 Ursache: altersbedingte Destruktion der Alveolarsepten / Ateremphysen
 Veränderungen des Strukturfasergerüstes (löslicher Anteil der Kollagenfraktion nimmt ab)
 Verdickung der Basalmembran der Lungenkapillaren
 Zunahme des unlöslichen Kollagen im peribronchialen und perivaskulären Raum
 Abnahme der Lungencompliance (Dehnungsfähigkeit) von Lunge und Thorax
→ Einreißen von Alveolen ergeben „Alveolensäcke“ (auf der Lungenoberfläche entstehen
Blasen); Alveolenzahl nimmt im Alter ab
- 17 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl




Bei der Belastung: Leistungsfähigkeit der Lunge nimmt deutlich ab
Emphysem ist eine Erkrankung
Alveolenzahl nimmt ab, aber nicht pathologisch
Junge gesunde Menschen auf Meereshöhe scheint Lungenkapazität unbegrenzt >> im Alter
sinkt diese Lungenkapazität als Alterserscheinung
Liters x min -1
Pulmonary ventilation, max. exercise
Männer
Frauen
15 25
Leber:










age
Abnahme der Leberparenchymzellen
herabgesetzte Aktivität verschiedener Enzymsysteme
Veränderungen der Mitochondrien
Vermehrung der Skleroproteine
Lipofuszineinlage
Abnahme der Proteinsynthese der Leber sowie RNA-Gehalts
Abnahme des Splanchnicusblutflusses
Glycogen- und Ascorbingehalt nehmen ab
Glykogenspeicherfähigkeit reduziert
Zunahme des Fettgehalts
Die Leber ist ein extrem plastisches Organ, das seine Funktion bis ins hohe Alter voll erfüllen
kann, trotz Alterserscheinungen (weniger Enyzme,...), wenn sie gesund ist!!!
Durch körperliches Training wird auch die Leber gefordert >> Funktionen bleiben besser
erhalten
Leberzelle = STW-Organ, Intermediär-STW
Endokrine Organe:

Hypophyse:
- Reduzierung des Gewichts, vorwiegend des HVL
- Senkung des RNA-Gehaltes der Betazellen (Gonadotropine und
Thyreotropin)
- Senkung der Alphazellen (Somatotropin)
Wenn Organe mehr gebraucht werden, haben sie eine bessere Funktion: "Use it, or lose it!"
Blut unterliegt auch Veränderungen.
Nebennieren:

Rückbildung der Zona glomerulosa (Mineralcortikoide) und Zona reticularis (Adrenocortikoide)

Sekretion von Glukocorticoiden ist relativ konstant
- 18 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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

Anhand der 17 Ketosteroidausscheidung im Harn Annahme, dass der androgene
Funktionszustand der NN eingeschränkt ist.
????
Funktionspotenz der Zellen bleibt besser
Muskulatur:

Reduzierung der Anzahl der Muskelzellen

Reduzierung der Fibrillen bei gleichzeitiger Vermehrung der Zellkerne

Reduzierung von elastischen Elementen

Reduzierung des Muskeltonus

Reduzierung des Kaliumgehaltes, des Wasserhaushaltes, der Proteine und RNA

Abnahme der Kreatinphosphatreserven (um etwa 35%)

Erhöhter ATP-Bedarf für Kontraktion

Abnahme der cholinergen Transmittermechanismen an der motor. Endplatte

Reduzierte O2-Versorgung (Gefäße)

Abnahme der enzymatischen aeroben und anaeroben Energieverwertung
Testosteron:
 Zunahme des intertubulären Bindegewebes
 Verbreiterung der Basalmembran der Samenkanälchen
 Abnahme der Testosteronproduktion um bis zu 75%
Muskelmasse
40 – 50 %
Abnahme
Abnahme
Anzahl der Fasern
Faserquerschnitt
Typ 1
Fasern
Typ 1
Typ 2 Fasern
Typ 1 und Typ 2 gleichermaßen betroffen
Typ 2
Abnahme Typ 2 stärker
als Typ 2a
Anzahl der motorischen
Einheiten „sprouting“
→Verschlechterung der Koord.
Zunahme
Größe der motorischen Einheiten
Ad Größe der motorischen Einheiten: Anzahl/Dichte der motorischen Endplatten in Händen am
größten >> bessere Abstufung der Bewegungen;
Je feinkoordinierter, desto höher die Zahl der motorischen Endplatten (feinere Bewegungssteuerung.
- 19 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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Altersprozess: Zahl der Endplatten nimmt ab >> Verschlechterung der Koordination
(Feinsteuerung der Muskulatur); körperliche Aktivität reduziert diesen Prozess >> Training von
Koordination und Kognition: hören, taktiles Empfinden, größeres Gesichtsfeld, Reaktionszeit
kürzer,...
Summary of Strength Changes with Aging
-better maintenance
-Muscles used in daily activities
- greater decline
- muscles used infrequently in specialized
activities
- dynamic strength
- concentric contractions
- rapid velocity contractions
- power production
- strength using large joint angles
- isometic strength
- eccentric contractions
- slow velocity contractions
- repeated lower level contractions
- strength using small joint angles
Power (W)
Males' strength
females' strength
young
old
Velocity (rpm)
VO2max (ml/kg/min)
Sauerstoffaufnahme
Männer
Frauen
VO2max (ml/kg/min)
age
Gut trainiert (Endurance Training)
Mittel trainiert (Active)
Untrainiert (Sedentary)
age
- 20 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl
Egal wie gut trainiert, Vo2max nimmt im Alter ab (ab 30. LJ; 8% pro Dekade bei der Frau und
10% pro Dekade beim Mann)!!
Mit 80 Jahren knapp 50% Reduzierung der Leistungsfähigkeit (untrainiert)
Untrainierter 30jähriger ~45 ml
Untrainierter 80jähriger ~23ml
"20 Jahre 40 bleiben" - leistungsfähiger bleiben
als 40jähriger 3h pro Woche AD-Training: wenn Trainingsumfang gesteigert wird, steigt auch die
Leistungsfähigkeit >> dadurch kann Vo2max auf einem gewissen Niveau bleiben.
Leistungssportler Senioren (70 Jahre): teilweise über 50 ml/l/min
In der Literatur kein Beispiel, dass jemand 80 Jahre lang Leistungstraining betreibt >>
Bindegewebe hält diese Belastungen nicht aus. Wenn jemand aber das Training nach dem
Leistungssport moderat weiterführt, kann sich das Bindegewebe regenerieren >> Leistungen im
hohen Alter noch möglich; auch genetische Prädispositionen ausschlaggebend;
80jähriger: 26 - 27 000 km Training im Jahr (Radsport) möglich
Tour de France: 32 - 33 000 km Training im Jahr
D)
Belastung unter Hitzebedingungen
1.
2.
3.
4.
5.
1.
Mechanismen zur Temperaturregulation im Körper
Temperaturregulation bei Belastungen
Physiologische Auswirkungen von Belastungen unter Hitzebedingungen
Flüssigkeitsbilanz
Hitzeakklimatisation
Mechanismen zur Temperaturregulation im Körper
Temperatur des Menschen
 Konstante Körpertemperatur von etwa 37 °C (homoitherm = gleichwarm) = betrifft Körperkern
(Kopf – Rumpf)
 Konstante KT ist ein Gleichgewichtszustand zwischen Wärmezunahme und –abnahme
 Temperaturregelzentrum im Hypothalamus (zentrale Rezeptoren) misst mit Sensoren die
Temperatur des Blutes
 Wärmerezeptoren (und Kälterezeptoren) auf der Haut melden dies dem Hypothalamus
(periphere Rezeptoren)
 Mensch kann Schwankungen der Umgebungstemperatur gut tolerieren (-50 bis +100 °C)
aber nur Umgebungstemperatur; durch Kleidung,… kann sich der Mensch ganz gut schützen;
 Bei der Kerntemperatur kann der Mensch bloß Schwankungen von +/- 4 °C tolerieren.
 Messen der Körpertemperatur über Körperöffnungen (Nase, Ohr, Mund, rektal – in der Nähe
des Körperzentrums; bei Achselhöhlen Temperaturmessung eher ungenau)
1.1.
Wärmeabgabe
 Konduktion: (Wärmeleitung): Transport von Wärmeenergie aufgrund molekularer Vorgänge in
ruhendem Medien
 Konvektion: Transport von WE durch strömende Flüssigkeiten und Gase (Blut oder Luft)
 Strahlung: Transport von WE durch elektromagnetische Wellen
- 21 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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 Verdunstung: Transport von WE durch Verdampfen von H²O an der Hautoberfläche
(schwitzen)
1.2.
Energieumsatz und Wärmeabgabe
 Energieumsatz in Ruhe
250 – 380 kJ/h (20 – 25 °C)
Wärmeabgabe 20% Verdunstung
20% Konduktion, Konvektion
60% Strahlung
 Energieumsatz bei Belastung
2500 – 3800 kJ/h (70% VO²max, 20 – 25 °C)
Wärmeabgabe: 80% Verdunstung
15% Konduktion, Konvektion
5% Strahlung
 Kältezittern – Wärmeproduktion
Metabolischer Umsatz wird versucht zu erhöhen.
1.3.
Wärmetransport:
Körperkern
Körperschale (Haut)
Vor allem über Konvektion über
Blutstrom
Nur wenig über Konduktion über
das Körpergewebe;
2.
Umgebung
Konvektion durch vorbeiströmende Luft
Konduktion durch die umgebende Luftschicht
Verdunstung durch Schweiß
Strahlung
Temperaturregulation:
Temperaturregelzentrum
(Hypothalamus)
→
→
→
→
Schweißproduktion
Gefäßmuskulatur
Hormondrüsen
Skelettmuskulatur
Thermorezeptoren
Haut
Thermorezeptoren
Kern (ZNS)
Stellgrößen
Messgrößen
Körpertemperatur
Steuergrößen
- 22 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl
2.1.
Reaktion auf Hitze:
a)
Vasodilatation (Gefäßerweiterung):
 Durch geringere Aktivität der sympathischen Nervenfasern zur Gefäßwandmuskulatur >>
Anstieg des venösen Rückflusses über oberflächliche Hautvenen (bis zu 20% des HMV);
Gefäße erweitert >> mehr Blut;
 Hauttemperatur steigt
 Zunahme von Konvektion und Strahlung
2.2.
Wärmeabgabe bei Hitze:
Abb:
kJ/Std
Energieumsatz bei Arbeit (150 Watt)
Wärmeabgabe durch Schwitzen
Wärmeabgabe durch Konvektion und
Strahlung,
Raumtemperatur
Mit zunehmender Temperatur erfolgt die Wärmeabgabe vermehrt durch Verdunsten (Schwitzen)
und immer weniger durch Konvektion und Strahlung.
b)
Aktivierung der Schweißdrüsen:
 Frauen etwa 1,8 Mio Schweißdrüsen
 Männer etwa 2,5 Mio
 Verdunsten von Schweiß bewirkt Kühlung
 1l verdunsteter Schweiß = 2400 kJ
 max. Produktion von etwa 12 – 18l in 24h, bei einem max. von 2 – 3h
 Wirkungsgrad abhängig von relativer Luftfeuchtigkeit der Umgebung
 Ab 28°C Umgebungstemperatur starker Anstieg der Wasserdampfabgabe
Umrechnung: kJ > kcal: 4,18
Fortsetzung: 6. Vo am 23. November.2005
2.3.
Temperaturregulation bei Belastung:
 Temperatur bei Belastung:
Körperliche Arbeit führt zu Ansteigen der Muskeltemperatur
In Ruhe: 34°C
Bei Belastung: 41°C (bei Umgebungstemperatur von 5-25°C)
- 23 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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Körperkerntemperatur °C
39
38
37
1
2
3
4
O2-Aufnahme
Bsp.: Marathonläufer:




3.
60 kg schwerer Mann, Renndistanz in etwa 2h bewältigt
Schweißproduktion 1,25 l/h
Nur 40% des Schweißes verdampft >> Hitzeverlust etwa 1380 kJ/h
>> Rektaltemperatur steigt an ( etwa 38,2°C – 41°C bei Weltklasseläufern unmittelbar nach
Wettkampf)
Physiologische Auswirkungen von Belastungen unter Hitzebedingungen:
3.1.
Leistungsfähigkeit bei Hitze:
 Hitze reduziert vor allem die Ausdauerfähigkeiten
 Maximalbelastungen von kurzer Dauer (5-10 min): normales O2-Aufnahmevermögen
3.2.
Blutkreislauf:
 Mehrdurchblutung der Haut, teilweise zuungunsten der Muskulatur
→ Verringerung des Schlagvolumens
→ Erhöhung der Herzfrequenz
→ Erreichen der maximalen Herzfrequenz schon bei geringen Belastungsstufen
Blutkreislauf: Quelle Armstrong 1999
bei Belastung unter Hitzebedingungen:
Vasodilatation: Haut
Muskulatur
Vasokonstriktion: Innere Organe
Nieren
Leber
Diese Mechanismen reichen nicht aus um normale Bedingungen herzustellen >> Die
Leistungsfähigkeit sinkt
- 24 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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Ad. Blutkreislauf:
 Dehydration durch Schweißverlust kann zu Verlust von Plasmavolumen führen >>
geringeres Schlagvolumen >> Herzfrequenz steigt stärker an
3.3.
Energiebereitstellung bei Hitze:
 Konzentration von Blutlaktat steigt früher an
 Ursache ist vermutlich stärkere Durchblutung der Haut zuungunsten der Muskulatur
 Ausdauersportler: anaerobe STW-Mechanismen schon bei geringeren Intensitäten als unter
Normalbedingungen
4. Flüssigkeitsbilanz
Symptome von Wasserverlust:
 2% (1,5l bei 70kg Mann)
Durst, Mattigkeit
 6% (4l bei 70kg Mann)
Durst, Blutdruckabfall, Muskelkrämpfe, Schwäche, Reizbarkeit, Leistungsfähigkeit ist noch gut.
 >6% (>4,5l bei 70kg Mann)
Symptome wie oben, zusätzlich körperlicher und geistiger Leistungsabfall, drohender Kollaps
4.1.
Leistung bei Dehydration:
100%
Leistungsabfall
 Wasserverlust reduziert das Durchhaltevermögen
 Maximale O2-Aufnahme bleibt aber im Normbereich
 → Ausdauerleistungen unter Hitzebedingungen; regelmäßige Aufnahme von Flüssigkeit in
kleinen Mengen
4.2.
Salzverluste:
 NaCl-Konzentration im Schweiß von Trainingszustand abhängig 0,1-0,4 %
 NaCl-Konzentration des Schweißes aber geringer als der des Plasmas (0,9%)
 Salzgehalt des Wassers sollte 0,3% nicht überschreiten, sonst Wasserverlust durch
Ausscheiden der überflüssigen Salzmenge
5.
Hitzeakklimatisation:
5.1.
Wirkung:
 Zunahme der Anzahl aktiver Schweißdrüsen
 Schweißmenge nimmt bei gleicher Körperkerntemperatur zu, wird dabei auch gleichmäßiger
und ökonomischer
- 25 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl

 Geringere NaCl-Konzentration im Schweiß (von 0,3% auf 0,03%)
→ besserer Kühleffekt
→ geringere Hautdurchblutung notwendig
 Expansion des Blut- und extrazellulären Volumens
 Erhöhung des Venentonus
→ Erhöhung des Schlagvolumens
→ Absinken der HF
→ Erhöhte Leistungsfähigkeit
 Durstempfinden nimmt zu
5.2.
Erreichen der Akklimatisation:
Abhängig von
 Hitzebedingungen in der Umgebung
 Dauer der Hitzeexposition
 Intensität der Belastungen
Der Aufenthalt in Hitze genügt NICHT! Körperliche Belastung ist notwendig.
Minimum: 8 Hitzeexpositionen über 2h mit Belastung
5.3.
Akklimatisationsdauer:
Zeitdauer, nach der jeweils ein Plateau erreicht wird:
HF:
Expansion des Plasmavolumens:
Absinken der Rektaltemperatur:
Schweißproduktion:
NaCl-Konzentration Schweiß:
3-6 Tage
3-6 Tage
5-8 Tage
8-14 Tage
8-10 Tage
Bsp.: 9-tägige Hitzeakklimatisation
Körperliche Arbeit: 100 min, 1250 kJ/h
Tag 0: kühle Umgebung
HF = 120/min, TR = 37,7°C
Tag 1: Hitzebelastung (48,9°C)
HF = 165/min, TR = 39,3°C, Schweiß = 1,2l/h
Tag 9: Hitzebelastung
HF = 130/min, TR = 38°C, Schweiß = 1,4l/h
- 26 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl
Rektaltemperatur
Hf
Vo vom 7.12.05
E)
1.
2.
3.
4.
Geschlechterdifferenzen
Historische Entwicklung - Weltrekorde
Anatomischer Unterschiede
Leistungsfähigkeit der Frau:
Muskulatur
Herz-Kreislaufsystem
Menstruation und Leistungsfähigkeit
1. Historische Entwicklung – Weltrekorde (Stand 1988)
Bewerb:
Frauen:
Frauen:
Differenz:
100m
1500m
10000m
9,84s
3:26min
26:22:75min
10,49s
3:50,46min
29:31:78min
6,6%
11,9%
11,9%
100m Freistil
400m Freistil
1500m Freistil
12,0%
9,0%
8,0%
Beim 100m Lauf schaffen Frauen 93,3% der Leistungen der Männer.
Beim Marathonlauf schaffen Frauen 90,5% der Leistungen der Männer.
Beim Hochsprung schaffen Frauen 85,3% der Leistungen der Männer.
- 27 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl
Men´s fist record 100m – 1912: 10,6 sec
Men´s last record 100m – 1999: 9,79 sec (gibt aber schon einen neuen Rekord)
Women´s first record 100m – 11,7 sec
Men´s fist record 400m – 1900: 47,8 sec
Men´s last record 400m – 1999: 43,18 sec
Women´s first record 400m –1957: 57 sec
Women´s last record 400m – 1999: 47,18 sec
Die Differenz zwischen den Leistungen von Männern und Frauen nimmt mit der Zeit ab >>
theoretische Berechnungen
1.1.
Zukünftige Entwicklung:
- Starke Abnahme der WR-Differenzen sind nicht mehr zu erwarten
- Teilweise schwere Vergleichbarkeit (Doping in Kraftbewerben)
- Eher Parallelentwicklung der Rekorde
1.2.
Zukünftige Entwicklung – Faktoren:
 Verringerung der Differenzen:
- Verbesserte Nahrung und medizinische Versorgung
- Professionalisierung des Frauensports
- Höherer Frauenanteil im Spitzensport
- Doping
 Vergrößerung der Differenzen:
- Anti-Doping-Tests
2.
Anatomische Unterschiede
2.1.
Entwicklung:
- Kaum Unterschiede bis zur Pubertät in Größe und Gewicht
- Pubertät: Einfluss von Östrogen und Testosteron auf Körperbau
- Östrogen: verstärkte Fetteinlagerung
- Testosteron: verstärkter Muskelaufbau, stärkeres Knochenwachstum
2.2.
Größe und Gewicht:
Größe:
- 10-12 cm kleiner
- geringere Schulterbreite
- größere Hüftbreite
- X-Stellung der Arme und Beine
jeweils im Durchschnitt
Gewicht:
- 14-18kg geringer (Körpergewicht)
- 18-22kg geringer (fettfreie Körpermasse)
2.3.
Muskelmasse – Fettmasse:
- Muskelmasse:
Männer
Frauen
40-50 %
30-35%
- 28 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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- Fettanteil (jung, untrainiert):
2.4.
Männer
Frauen
15%
25%
Herzgröße:
Männer:
Frauen:
800ml (max. 1600ml z.B.: Radrennfahrer)
600ml (max. 1150ml z.B.: Schwimmerin)
Boys
girls
Entwicklung fettfreier Masse
Biologische Größe:
Herzvolumen (ml)
Herzgewicht (g)
Schlagvolumen (ml)
VO2-max untrainiert
Hämoglobin (g%)
Blutmenge (l)
Vitalkapazität (l)
Frauen
500-600
280-320
~ 60-80
~ 30-40
14,5
~ 3,8
3,5
Männer
600-800
320-350
~ 70-90
~ 35-40
16
~5
5
Merkmale
Körperhöhe
Körpermasse
Rumpf (Anteil)
Schultern
Becken
Obere und untere
Extremitäten
Muskulatur
Relative Muskulatur
Absolute Muskulatur
Maximale Muskelkraft
Fettpolster
Frauen
~10-12cm kleiner
~ 10kg geringer
38% (zur Endgröße)
Schmaler (37,4cm)
Breiter und niedriger
Vermehrt X-Stellung
Männer
% zur Körpermasse
~ 36%
~ 23kg
20-35% geringer
Gut entwickeltes Unterhautfett
(physiolog. Rundungen)
3.
Leistungsfähigkeit weiblicher Sportler:
3.1.
Muskulatur:
36%
Breiter (39cm)
Schmäler und höher
Gerade Stellung
~ 42%
~ 35%
Fettarm, muskelbetont
Muskelkraft:
- Muskelkraft der Frauen geringer als jene der Männer (55-80% der Kraft der Männer)
- Unterschiede in Relation zur fettfreien Körpermasse nicht so deutlich
- 29 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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- Unterschiede je nach Muskelgruppen:
Rumpf geringe Unterschiede
Extremitäten: große Unterschiede
- im Wesentlichen keine Unterschiede bei der Faserverteilung
Trainierbarkeit – Kraft:
- Extremitäten: Trainierbarkeit beim Mann deutlich größer
- Rumpf: keine Unterschiede
- Geringe Hypertrophie bei Frauen trotz Kraftzunahme;
Grund: geringerer Testosteronspiegel >> andere Anpassungsmechanismen (nervale
Steuerung)
3.2.
Herzkreislauf:
Leistungsvoraussetzungen:
- gleiche maximale Herzfrequenz
- kleineres Schlagvolumen durch - kleineres Herz (~ 25%)
- geringeres Blutvolumen
- geringerer Hämoglobingehalt des Blutes (~10-15%)
- geringere Vitalkapazität >> maximales AMV geringer (Frauen: 125l/min, Männer: 150l/min,
bis zu 250l/min)
3.3.
Max. O2-Aufnahme:
- Untrainierte, junge Personen
Männer: 3,5 l/min >> 45 ml/min/kg
Frauen: 2 l/min >> 38 ml/min/kg
- Nationalteam SLL, Norwegen:
Männer: 90 ml/min/kg
Frauen: 77 ml/min/kg
Trainierbarkeit:
Änderungen im Herzkreislaufsystem als Trainingsanpassung scheint bei beiden Geschlechtern
gleich zu sein;
Gleiche relative Verbesserungen des VO2max bei Frauen und Männern.
3.4.
Fett-Stoffwechsel:
- Vermutung: Frauen haben höheren Fettanteil >> besserer Fett-STW
- Hat sich in Studien als unrichtig erwiesen
- Kein Unterschied im Fett-STW bei Frauen und Männern
3.5.
Thermoregulation:
- Schweißproduktion:
Männer: mehr Schweißdrüsen, mehr Schweißproduktion
Frauen: weniger Schweißdrüsen, geringere Schweißproduktion
- Verhältnis Oberfläche/Volumen:
Männer: geringerer Wert, weniger Strahlung
Frauen: höherer Wert, mehr Strahlung
- Gesamt: gleich
- 30 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl
4.
Menstruation und Leistungsfähigkeit:
4.1.
Allgemein:
- Pauschalierte Aussagen lassen sich nur schwer treffen
- Sport während der Menstruation jedenfalls kein Problem
- Sport kann sogar Menstruationsbeschwerden lindern
4.2.
-
In den Tagen vor und während der Menstruation
Es überwiegt Sympathikusaktivität
Vor allem Dauerkraftleistungen sind beeinträchtigt
Aber: individuell verschieden!
4.3.
-
Leistungstief:
Leistungshoch:
In den Tagen nach der Menstruation
Es überwiegt Parasympathikusaktivität
Erhöhte Erregbarkeit des Nervensystems
Aber: individuell verschieden!
The Female Athlete Triade:
- Disordered eating (z.B. Turnerinnen)
- Secondary Amenorrhea
- Bone Mineral Disorders
F)
Körperliche Leistungsfähigkeit des Kindes
Die gegenüber der Erwachsenen geringere Leistungsfunktion des Kindes ergibt sich
hauptsächlich aus der:
o geringeren Körperlänge
o kleineren Körpermasse des Kindes
Kinder sind keine kleinen Ausgaben von Erwachsenen.
o ausgeprägte Wachstumsvorgänge => hoher Ruhe – Energieumsatz => körperliche
Leistungsfähigkeit begrenzt
o fehlende Bewegungserfahrung => koordinative Defizite
Abbildung 1.:
Wachstum von Kindern bzw. Größe von Körpersegmenten, Elben
1.
Wachstumsbedingte Besonderheiten bei Kindern
1.1.
Wachstumsgeschwindigkeit
 Kinder wachsen in Schüben, nicht kontinuierlich
 Wachstum am größten im 1 Lebensjahr, Längenzunahme knapp 50 %
 Wachstumsgeschwindigkeit nimmt mit zunehmenden Alter ab
- 31 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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 Ausnahme: vorübergehende Wachstumsbeschleunigung in der Pubertät, jährlich 6 cm bei
Mädchen und 7 – 8 cm bei Burschen
 Mädchen: Beginn des Wachstumsschubs mit 11. und 13. Lebensjahr
 Burschen: Beginn des Wachstumsschubs mit 13. und 15. Lebensjahr
 – 5 Jahre nach der Pubertät ist die Endlänge erreicht
1.2.
Wachstum und Stoffwechsel
 Erhöhung des Grundumsatzes: um 20 – 30 % höher als beim Erwachsenen
 Erhöhter Vitamin- und Mineralstoff- bzw. Nährstoffbedarf
1.3.
Wachstum und passiver Bewegungsapparat
 Die im Wachstum befindlichen Strukturen weisen noch nicht die Bealastungsresistenz der
Erwachsenen auf
 Gefahr von Belastungsschäden durch unphysiologische Trainingsreize
 Knochen sind erhöht biegsam aber vermindert druck- und zugfest
 Insgesamt verringerte Belastbarkeit des gesamten Skelettsystems
 Sehnen und Bänder sind noch nicht ausreichend zugfest
 Das Knorpelgewebe bzw. die noch nicht ganz verknöcherten Wachstumsfugen weisen eine
hohe Gefährdung gegenüber allen starken Druck- und Scherbelastungen auf.
1.4.
Wachstum und passiver Bewegungsapparat
 Bis Beginn der Pubertät: Mädchen und Burschen unterscheiden sich bezüglich Muskelkraft
und Hormonhaushalt nicht wesentlich voneinander
 Testosteronspiegel sehr niedrig
 Puberale Phase: starker Anstieg von Testosteron, 10 x so hoch bei Burschen wie bei
Mädchen
 Geschlechtsdismorphismus: Divergenz der physischen Leistungsfaktoren bzw. der
anthropometrischen Größen zwischen Mädchen und Burschen
 Burschen: Zunahme der Muskelmasse von 27 auf 40 %
 Verbesserung der anaeroben Leistungsfähigkeit
 Geringere glykolytische Kapazität  größere Fähigkeit für oxidative Stoffwechselvorgänge:
höherer Anteil an oxidativen Enzymen, erhöhte Anzahl an Mitochondrien
2.
Altersstufen - Überblick
Einteilung der Altersstufen nach dem kalendarischen Alter
Säuglingsalter
Kleinkindalter
Vorschulalter
Frühes Schulkindalter
Spätes Schulkindalter
0 – 1 LJ
1 – 3 LJ
3 – 6/7 LJ
6/7 – 10 LJ
10 – Eintritt Pubertät
(Mädchen 11/12 LJ, Burschen 12/13 LJ)
Erste puberale Phase
(Pubeszenz)
Mädchen 11/12 – 13/14 LJ
Burschen 12/13 – 14/15 LJ
Zweite puberale Phase
(Adoleszenz)
Mädchen 13/14 – 17/18 LJ
Burschen 14/15 – 18/19 LJ
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Erwachsenenalter
jeweils 17/18 bzw. 18/19 LJ
3.
Entwicklungsphase des Kindes und Trainingsgestaltung
3.1.
Säuglingsalter
 Geburt bis Ende des 1. Lebensjahr
 Wachstumsgeschwindigkeit in dieser Phase am Größten (Gewicht x 3, Größe x 2, Kopf ¼ der
Körperlänge, Gehirnmasse x 2)
3.2.
Kleinkind- und Vorschulalter
 bis Ende 6. Lebensjahr
 erlernen elementarer Bewegungen wie Gehen, Laufen und Springen
 Hälfte des Kleinkindalters: Skilaufen, Schwimmen, Eislaufen, Ballspiele können erlernt
werden
Trainierbarkeit im Vorschulalter
 Ausdauertraining möglich, ohne negative Folgen/Überforderung, wenn kindgemäß
 Trainingsform: Dauermethode, intervallartige Belastungen mit alaktazider anaerober
Energiebeanspruchung
 Laktazide Belastungen vermeiden (HWZ von Laktat verlängert)
 Training: vielseitig, abwechslungsreich, spielerisch
3.3.
Kindesalter (frühes Schulkindalter)
 7. LJ bis Eintritt in die Vorpubertät
 erster Gestaltwandel: Extremitäten wachsen schneller als Rumpf
 proportional zum Körperwachstum vergrößern sich die Organe des Herzkreislaufsystems und
des Atemapparates
 maximale Sauerstoffaufnahme und Ausdauerleistungsfähigkeit steigen an
 Bewegungen werden ökonomischer, bereits gekonnte Bewegungsabläufe werden verfeinert
Trainierbarkeit im frühen Schulkindalter
 Zunahme des absoluten Herzgewichtes, Vergrößerung der Herzhöhlen
Zunahme der Herzschlagvoluminas und Abnahme der Ruheherzfrequenz
 VO2max durch Training steigerbar
 Ausdauertraining mit mittlerer Intensität, aerobe Bedingungen besser als anaerobe (geringe
Laktateliminationsfähigkeit)
3.4.
Erste puberale Phase (Pubeszenz)
 Mädchen: 11 – 12,5 LJ
 Burschen: 12 – 14 LJ
- 33 -
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 Gesteigertes Längenwachstum durch vermehrte Produktion von Testosteron (vor allem
Extremitäten)
 Vermehrte Produktion von Sexualhormonen, Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale
 Wachstum und Reifung der Keimdrüsen (Hoden, Eierstöcke) und Geschlechtsorgane
 Körperproportionen: Mädchen – weibliche Formen, Brust und Becken
Burschen – breite Schultern
3.5.




Zweite puberale Phase (Adoleszenz)
Mädchen: 12 – 16 LJ
Burschen: 14 – 18 LJ
Abnahme des Längenwachstums
Herzkreislaufsystem und Skelettmuskulatur können ähnlich belastet werden wie bei
Erwachsenen
Trainierbarkeit in der ersten und zweiten puberalen Phase
 Trainierbarkeit am größten da kindlicher Organismus umfassende Veränderungen erfährt
 Besonders Ausdauer und Kraft entwickeln sich aufgrund der wachstumsbedingten Zunahme
der Körpergröße und Körpergewichts
 Anaerobe Kapazität nimmt bedeutend zu; Training zur Schulung der anaeroben Ausdauer =>
Methoden und Umfang weiterhin im begrenzten Umfang
 Ende Adoleszenz: Belastungsvoraussetzung für Annäherung der Intensität und des
Umfanges an das Erwachsenentraining
4.
Körperliche Leistungsfähigkeit und Akzeleration bzw. Retardierung
Akzeleration = „Frühentwicklung“
 Beschleunigung der Wachstumsprozesse und der körperlichen Entwicklung bei Kindern
 Biologisches Alter > kalendarisches Alter
 größere Körperlänge, größere Körpermasse, größeres Herzvolumen, größeres VO2max,
größere Muskelkraft als der Durchschnitt
 ABER: kein disharmonisches Wachstum (alles entwickelt sich gleich schnell, auch innere
Organe….)!!!
Retardierung = „Spätentwicklung“
 Biologisches Alter < kalendarisches Alter
 Kleiner und leichter als Normalentwickler und Akzelerierte daher geringere Leistungsfähigkeit
 Bei Normalentwicklern, Akzelerierten und Retardierten besteht ein harmonisches
Wachstum hinsichtlich der organischen Leistungsfunktion, der Organmaße und dem
Skelettsystem!!!
Abbildung 2:
Lineares Verhältnis von Herzvolumen und VO2max bei allen!!!
- 34 -
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Abbildung 3:
Verfügbare Substrate, Saltin & Erikson
-
5.
Kreatinphosphat und Glykogen bei Kindern erniedrigt
Umsatzrate bei Glykogen deutlich niedriger wie bei Erwachsenen
Anaerober Stoffwechsel
 Eingeschränkte anaerobe Leistungsfähigkeit im Vergleich zu Erwachsenen
 Niedrigerer Testosteronspiegel – geringere Aktivität des Enzyms Phosphorfructokinase =>
maximale Laktatkonzentration niedriger!
 Mit zunehmenden Alter verbessert sich die anaerobe Kapazität wachstumsbedingt
 Trainierte Jugendliche und Kinder erreichen nach erschöpfenden Wettkampfbelastungen
vergleichbare Blutlaktatwerte wie Erwachsene
 ABER: Elimination und Erholungsfähigkeit beim Kind gegenüber Erwachsenen verringert
 Anaerobe Belastungen: 10 x höherer Katecholaminspiegel (Stresshormone) = geringere
Stresstoleranz von Kindern = psychosoziale Überforderung
 Die geringere glykolytische Kapazität und die niedrigeren Katecholaminspiegel sollen
den kindlichen Organismus vor einer zu starken Übersäuerung und katabolen
Stoffwechsellage (Glykogenabbau) schützen. Schonung der begrenzten
Kohlenhydratdepots für die glukoseabhängigen Organe (Gehirn)!!!
Mädchen
Burschen
Abb.: Maximaler Laktatspiegel vom 6. – 16. LJ
Herzvolumen bei gesunden Kindern
Bei normalem Training
Training im Ausdauerbereich
Erwachsene
Funktion
Submaximale Herzfrequenz
maximale Herzfrequenz
Submaximales/maximales Schlagvolumen
Submaximales Herzminutenvolumen
Submaximale aterio-venöse O2differenz
Durchblutung d. aeroben Muskulatur
Systolischer/diastolischer Blutdruck
Submaximal/maximal
11 ml/kg/KG
12 – 13 ml/kg/KG
15 ml/kg/KG
ca. 20 ml/kg/KG
Kindliche Reaktion im Vergleich zu
Erwachsenen
Höher, speziell in der 1. Lebensdekade
Höher
Niedriger
Etwas niedriger
Etwas höher
Höher
Niedriger
- 35 -
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Parameter
Morphologische Parameter
- Herzvolumen
- Myokard
- Blutvolumen
- Gesamthämoglobin
Funktionelle Parameter
Submaximales/maximales Schlagvolumen
Submaximale Herzfrequenz
Maximale Herzfrequenz
Submaximales Herzminutenvolumen
Veränderung
Vitalkapazität
Submaximale Atemminutenvolumen
maximale Atemminutenvolumen
Submaximale Atemfrequenz
Maximales Atemzugvolumen
Submaximales/maximales Atemäquivalent
Ausdauer der Atemmuskulatur
Lungendiffusionskapazität
Keine Veränderung
Abnahme
Zunahme
Abnahme
Zunahme
Abnahme oder unverändert
Zunahme
Unverändert
Zunahme
Konzentrische Hypertrophie
Zunahme
Leichte Zunahme
Zunahme
Abnahme
Keine Veränderung oder Abnahme
Keine Veränderung oder Abnahme
Zunahme
Abnahme
Unverändert
Unverändert
Unverändert
Zunahme
Unverändert oder Zunahme
Unverändert
Vo am 11.01.06
H)
Genetic Effects on Fitness and Performance Phenotypes
Necessary genes
Nongenetic affectors
susceptibility genes gene-gene interactions
gene-environement
interactions
health-related and performance related fitness phenotypes
Beeinflussungen durch Umwelt >> Möglichkeit der Beeinflussung der genetischen
Prädisposition.
80-90 Genplätze >> Verdachtsgene für Leistung
Mensch besteht aus 46 Chromosomen. An jedem Chromosom sind Genplätze >> verantwortlich
für bestimmte Eigenschaften, Ausprägungen,…
z.B.: Fähigkeit für Ausbildung großer O2-Aufnahme nicht an nur einem Genplatz festgelegt!
Multifaktorielles Geschehen
- 36 -
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Vererbbarkeit max. O2-Aufnahme geringer als Vererbung der aeroben Kapazität. Viele
komplexe Systeme müssen mitspielen.
Im Moment gibt es ~30 000 Gene.
Gen bekommt durch Trainingsstimulus einen Reiz (jemand trainiert etw. und Körper gibt Auftrag,
dass 2 Ketten mehr gebildet werden sollen, damit der Sportler nächstes Mal eine bessere
Leistung erbringen kann) >> DNA spaltet sich auf >> Messenger RNA wird gebildet = Abbild der
ursprünglichen DNA >> wandert in die Ribosomen >> nach Muster des Stranges wird ein neues
Eiweiß produziert
Ein Gen wird exprimiert >> Gen arbeitet (aktiviert durch verschiedene Stimuli)
Unsere Gene sind nicht immer aktiv, es gibt welche die nur in der Kindheit aktiv sind und die
später dann stumm sind. Warum das so ist, ist noch nicht geklärt. Es gibt auch Gene, die
abwechselnd stumm und aktiv sind, zw. Exprimierung und Stille.
 Allele: Genes that occupy the same position (locus) on corresponding chromosomes. Each
gene is represented twice in a normal cell (a pair of alleles); this gene locus can occur in certain
variations i.e. different alleles, for example one from the father and one from the mother.
 Zu vorhin: Vo2max = Phenotyp
1-ste Subphenotyp: O2Anlieferung, Diffusion, O2Utilisation, …
2-te Subphenotyp: cardiac output, O2Transsportkapazität, ..
3-te Subphenotyp: selected candidate genes,…
Phenotyp beinhaltet verschiedene Einflussfaktoren! (Sensibilität der Rezeptoren, Produktion des
Erythropoetin = genetisch bedingt, …)
 Eineiige Zwillinge: Übereinstimmung sehr groß bei zweieiigen nicht so groß.
Vo2max
Identitätslinie
Studien zur Ausdauerleistungsfähigkeit:
 Wie verändert sich die Ausdauer nach Training (20 Wochen). Jedes Familienmitglied
musste dieses Training machen.
Bouchard C. et al: Heritage
 Bergsteigerstudie: (Montgomery)
- ACE (angiotensin converting enzyme); 33 Bergsteiger über 7000 m ohne O2versorgung
untersucht; deutliche Strukturunterschiede zwischen Höhenbergsteigern und nicht
höhenadaptierten Bergsteigern bzgl. Des ACE.
 British Recruits Study: (Montgomery)
Wie verändert sich die Leistungsfähigkeit der Rekruten? >> Abhängigkeit der Allelestruktur
nachgewiesen ???
- 37 -
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Erythropoetin rezeptor-Gen (EPOR):
Ein Finne fand eine Familie, die alle an Erythrozytose litten (eine KH die vererbbar ist, aber nicht
empirischen Gesetzmäßigkeiten entspricht). Etliche Familienmitglieder/Vorfahren waren
Olympiasieger in AD-Sportarten.
Zusammenhang zwischen EPO-rezeptoren und AD-Leistungsfähigkeit gegeben.
 Gene-Athlete-Study:
Typisches Merkmal in höherer Frequenz gefunden als bei Untrainierten.
Heritage Studie: Zunahme der Vo2max
Durchschnittlich 393 mlO2
Max. heritability = 47%
Fand Nullresponser, die 6 Monate trainieren und keine Leistungsverbesserung verzeichnen.
 Leistungsfähigkeit
Leistungsfähigkeit
High responder
Low responder
Fast responder
Slow responder
Trainingsaufwand
 α-Actinin-3
In Z-Scheiben ist Aktin durch das α-Actinin fixiert = Bindungseiweiß
Dieses Bindungseiweiß kann unterschiedlich sein, je nachdem ob der Mensch
Schnelligkeit/Schnellkraft oder Ausdauer prädispositioniert ist >> abhängig von der
Entwicklungsgeschichte
ACTN3: wichtigste nachweisbare Skelettmuskelgen, wo dies bewiesen werden konnte.
„Zum Sprinter muss man geboren werden.“
Fragenkatalog
Das Sportherz: Def., Größe, Volumen, Schlagvol., HMV,
*) harmon. Dillediertes u. hypertrophiertes (exzentr.Hypertrop.)- nach außen gewachsen.
Keine pathologische Veränderung, sondern durch Training.
*) Gewicht: untrainiert trainiert
250 g
max.500-darüber krankhaft
Volumen m. 800-850ml max.1700ml
W. 600-650 max. 1300
Schlagvol.
90-100ml/Sl. Max.200ml
HMV
15-20l
30-40l max.
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Veränderungen im Herz-Kreislauf-System im Altersgang
HV-,SV-,HMV-Windkesselfunktion Aorta-,Wasserhaushalt-,Avpo2-,arterieller PO2-,
Elastizität der Herzwandgefäße sinkt, VO2 max sinkt Blutvolumen und Hämoglobin sinkt.
Es steigen- Pulmonarorteriendruck,Blutdruck,Herzgewicht(1g/Jahr durch Fett und
Bindegewebe)Kollagengehalt (Herz wird steifer)
Physikalische Def. der anaeroben Schwelle.
Das ist die Dauerleistungsgrenze. Bis zu der Grenze von ca 4mmol/l Blut – ab diesem Punkt
kann der Körper die Milchsäure(Laktat) nicht mehr in diesem Maße abbauen, in dem er sie
aufbaut. Die anaerobe Schwelle ist letztes isodynamisches Gleichgewicht zw. Laktatproduktion
und Laktatneutralisation (Utilisation?) gemeinsame Leistung über eine gewisse Zeit.—
Belastungsabbruch.
Das Verhalten der rel. Max. Sauerstoffaufnahme bis zum 20 Lj.
Burschen etwa gleich bleibend Mädchen sinken ab dem 12 LJ. Grafik
Besonderheiten des anaeroben Stoffwechsels beim Kind.
Das Kind ist ein Aerobier- die Fähigkeit zum anaeroben Stoffwechsel ist begrenzt- durch das
Engpassenzym Phosphorfruktokinase
Katalytisch begrenzt(Glycoseaktivierung!!) Kind wenig,--Anaerobität gering,- (Testosteron)
*) Laktat max.6-8 mmol/l (Alter 6-8 Jahre)
Konzentration im Muskel(Ruhe)
In mmol
ATP
3,5-5
CP
12-22
Glykogen
45-75
Vergleich z.Erw.
Flussrate bei körperl. Arbeit
etwa gleich
niedriger
niedriger
etwa gleich
niedriger
klar niedriger
(Posphofruktokinase)
Begriffe „Leistung“ und „Kapazität“ bei anaeroben laktaziden Energiebereitstellung:
Anaerobe Energiebereitstellung: Glykogen + P + ADP—Laktat + ADP Soffwechselendprod.
Glykose
Leistung= Arbeit/Zeiteinheit—Flussrate der laktaziden Mechanismen ca. 1mm/ 6Feuchtigkeit ?
Kapazität= Dauer, wie lange diese Flussrate der laktaziden Mechanismen aufrecht erhalten
werden kann.- ca.1-1,5 min (max.)
Z.B.: 400 m Lauf: 1.) anaerob alaktazid2.) laktazid, man ist bald erschöpft (1min)
Mechanismen der Wärmeabgabe:
1.) Wärmeleitung
2.) 2.) Abgabe von Wärme über Körperteile, die rel. klein sind und eine einigermaßen große
Oberfläche haben- rel. Wärmemengenabgabe ist groß. – Extremitäten -Finger
3.) Wärmestrahlung- Wärme über elektromagnetische Wellen
4.) Verdunstung- Verdampfen von Wasserstoff an Hautoberfläche.
Pos. und neg. Anpassungserscheinungen des Höhentrainings
+ Erythrozyten und Hämoglobin steigen- besserer O2 Transport
Myoglobin in der Muskelzelle steigt- bessere O2 Versorgung der Muskel
Kapillaren im Skelettmuskel steigen
Mitochondrienanzahl steigt- Kraftwerk der Zelle
2,3 DPG steigt
- Viskositätszunahme(Dicke des Blutes steigt, Herzarbeit steigt)
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Hyperventilation:die Atmungsmuskulatur wird stärker beansprucht
Die Bicarbonat Puffer sinken—HCO3 sinkt---schnellere Übersäuerung
Werte der max. VO2 Aufnahme m. und w -untrainiert- trainiert
Untrainiert
trainiert
mit 70
M
25-27 ml/kg/min
50-55
22-26
W
20-22
40-(45)
20-22
Welche Aussage hat der Faktor b aus Laktat-Leistungdef. getroffen
Faktor b ist die Distanz der Laktat- Leistungskurve zur 1mmol/l Grenze
Grafik
ATP+CP( alaktazid!!)
b ist klein = dann ist anaerob trainiert worden- abgeflachte Kurve
b ist groß dann ist aerob trainiert worden,bzw. anaerobes vernachlässigt
Was bedeutet Rechtsverschiebung der Laktatleistungskurve
Besser Ausdauer trainiert bei gleicher anaerober Leistungsfähigkeit
Parallel!! + Abflachung – auch anaerob besser
Stoffwechsel bei kurzer intensiver anaerober Belastung
Wenn Leistung abrupt anfängt, dann (Sauerstoffschuld) –anaerobe, alaktazide
Energiegewinnung.
ATP--ADP+P+E 1-2 sec, 3-4 Kontraktionen
dann
KP+ADP-K+ATP 5-6 sec. Ca. 10 Kontraktionen
ATP resynthetisiert aus Kreatinphosphat
Dann anaerob laktazid
Glykogen + P +ADP-ATP + Laktat (Stoffwechselendprodukt) 10-120 sec.
Glucose
Wenn die Belastung gering genug – aerobe Energiegewinng. Wenn zu hoch- anaerobe bis
Abbruch
Grafik
Veränderung der Lunge im Altersgang
Die Elastizität des knöchernen Thorax + Lungengewebes sinkt
Lungenkapillaren sinken
Alveolenzahl sinkt ebenso Atemfrequenz und AMV
Lungendiffusionskapazität sinkt, ebenso Windkesselfunktion
Physikalische Definition der anaeroben Schwelle für trainierte und untrainierte. Männer –
80 J
Siehe Frage 3 + mit welchem Umsatz man über längere Zeit arbeiten kann ist auch VO2max.
abhängig ( rel. VO2 hoch- hohe anaerobe Schwelle
80 j. Mann
trainiert
40-45 ml/kg/min
untrainiert
15-20 ml/kg/min
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Veränderung der Muskulatur im Altersgang
Es sinken: - Muskelmasse, Muskelfasern, Mitochondrienzahl, Myoglobingehalt, Enzyme,FTMuskelfasern, anaerobe Belastungsgrenze, Wassergehalt, Kapillarisierung, Substrate (Glykogen
+ Fett) Proteine,..
Warum Höhentraining?- Veränderungen?
Höhe: 1500-2500 m zur Vorbereitung für einen Wettkampf in ähnlicher Höhe, oder zur
Leistungssteigerung im Flachland
Max. 2-4x pro Jahr- Die Aerobität wird verbessert
Erster Microzyklus nur 5-6 Tagte- Adaptionsphase
+ mehr Kapillarisierung in den Skelettmuskeln + mehr Erythrozyten und Hämoglobin, + 2,3 DPG,
+ Myoglobingehalt,Mitochondrien, - Ventilation,Viskosität steigt,- Bicarbonatpuffer fällt,(HCO3)
Die Herzfrequenz steigt 10-50% je nach Höhe bei 2000-4000 fällt sie unter Durchschnitt
Im Flachland kommt es zu einer Reakklimatisation 3 Phasenleistung steigt- 2-6 14-24 35-45 Tag
1. Es gibt eine Vielzahl an Risikofaktoren/Erkrankungen, die durch lang andauernde
körperliche Inaktivität begünstigt bzw durch körperliche Aktivität als Schutzfaktor hingehalten
werden können. Zählen Sie mindestens 15 dieser auf:
Osteoporose
Adipositas
Hypertonie
Erhöhte Blutfette
Degenerative Herzerkrankungen
Depressives Syndrom
Haltungsschäden
Stoffwechselerkrankungen
Erhöhter Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie)
KHK
Diabetes Typ II
Gefäßerkrankungen
AVK
HK-Störungen
Erhöhtes Krebsrisiko
Arteriosklerose
2. Erklären Sie den protektiven Wirkungsmechanismus von regelmäßiger körperlicher Aktivität
im Hinblick auf Diabetes Mellitus Typ II.
Durch körperliche Aktivität werden die Insulinrezeptoren sensibler. Dadurch kann der Zucker aus
dem Blut schneller in die Zelle gelangen. Dieser Zustand hält ca. 18 Std. an, deshalb sollte man
täglich körperlich aktiv sein.
3. Nennen Sie mindestens 5 Erkrankungen/Risikofaktoren, bei denen Übergewicht ein
zusätzlicher Risikofaktor darstellt:
Diabetes Mellitus Typ II
HKE
Gefäßerkrankungen
Hypertonie
Haltungsschäden
Depressives Syndrom
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KHK
Hypercholesterinämie
4. Zählen Sie die wichtigsten Altersveränderungen der Muskulatur auf:
Muskelmasse sinkt um ca 40 – 50 %
Anzahl der Muskelfasern sinkt (beide Fasertypen gleichermaßen betroffen)
Faserquerschnitt sinkt (Typ I unverändert; Typ II sinkt)
Anzahl der motorischen Einheiten nimmt ab
Größe der motorischen Einheiten nimmt ab
Reduktion der Myofibrillen; dadurch wird man schwächer
Elastische Elemente des Muskels verringern sich
Die Dehnbarkeit nimmt ab
H2O Gehalt, Kalzium, Kalium-Konzentrationen nehmen ab
ATP und KP-Reserven nehmen ab
Kapillardichte nimmt um ca. 25 % ab
5. Beschreiben Sie das Verhalten folgender Parameter unter Belastungen im Altersgang
(Zunahme, Abnahme in etwa in welchem Prozentbereich)
Vitalkapazität: SINKT um ca. 15 %
Blutvolumen: SINKT um ca. 15 %
Max. HF: SINKT um ca. 220 – Lebensalter
AMV (Atemminutenvolumen): SINKT um ca. 25 %
VO2 max: SINKT um ca. 40 %
6. Der periphere Widerstand verhält sich im Altergang
Zunehmend (zum ankreuzen)
7. Die Phosphofruktinaseaktivität bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen
Niedriger (ak)
8. Die maximale HF bei Kindern ist
Höher als bei Erwachsenen (ak)
9. Grafische Darstellung des Verhaltens der RELATIVEN maximalen Sauerstoffaufnahme im
Altersgang zwischen 6. und 20. Lebensjahr für beide Geschlechter:
10. Welche Geschlechtsspezifischen Unterschiede bestehen bei
Größe:
Gewicht:
Muskelmasse:
Fett:
Herzgröße:
Hämoglobingehalt:
Blutmenge:
Vitalkapazität:
Männer + 10-12 cm
Männer + 15 kg
Männer zw. 40 – 50 %
Frauen zw. 30 – 40 %
Männer 15 %
Frauen 25 %
Männer 800 ml
Frauen 600 ml
Männer 15 %
Frauen 14,5 %
Männer 5 Liter
Frauen 3,8 Liter
Männer 5 Liter
Frauen 3,5 Liter
- 42 -
Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
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11. Bei welchen Muskelgruppen sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede gering, bei
welchen größer?
Bei der Rumpfmuskulatur gibt es keine großen geschlechtsspezifischen Unterschiede.
Die Arm- und Beinmuskulatur (dh Extremitäten) ist beim Mann jedoch stärker ausgeprägt (wg
Testosteron – Muskelaufbau)
12. Die Trainierbarkeit der VO2 max (relative Verbesserung) bei Frauen und Männern ist:
Gleich (ak)
13. Welche Höhe wird als mittlere Höhe bezeichnet?
1500 – 3500 Meter
14. Für welche Sportarten ist die abnehmende Luftdichte mit zunehmender Höhe ein Vorteil?
Sportarten mit hoher Eigen- und Objektgeschwindigkeit (ak)
15. Welche Risiken sind mit dem abnehmenden Wasserdampfdruck mit zunehmender Höhe
verbunden?
Gefahr der Austrocknung der Schleimhäute
Höherer H2O-Verlust
Blut wird dickflüssiger
16. Die Akklimationszeit von 0 auf 3000 m beträgt:
2 – 4 Tage (ak)
17. Die Mechanismen der Temperaturregulation beim Menschen:
Konduktion
Konvektion
Wärmestrahlung
Verdunstung
Wärmeleitung auf Grund molekularer Vorgänge
Transport von Wärmeenergie auf Grund von strömenden Flüssigkeiten
und Gasen (Blut- oder Atemgase)
Übertragung von Wärmeenergie durch elektromagnetische Wellen
Wärmeabgabe durch verdampfen von Wasser an Hautoberfläche und
der Schleimhäute der Atemwege
18. Welches sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Thermoregulation?
Männer haben mehr Schweißdrüsen und mehr Schweißproduktion.
Frauen haben im Verhältnis Oberfläche zu Volumen einen höheren Wert darum mehr Strahlung.
19. Während länger andauernder Schwerelosigkeit ist die Muskelatrophie
Bei unteren Extremitäten stärker ausgeprägt (ak)
Bei der Streckmuskulatur stärker ausgeprägt (ak)
20. Zählen Sie die wichtigsten Altersveränderungen des Herzens auf:
In Ruhe:
Herzgewicht steigt
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Herzvolumen steigt
Bei Belastung:
Max HF sinkt
HMV (Herzminutenvolumen) sinkt
Diffusionskapazität sinkt
21. Wie ist die Beziehung zwischen Entwicklung des Herzvolumens und der max.
Sauerstoffaufnahme?
Im Vorschulalter ähnliche Herzvolumen und max. 02 Aufnahme.
Bei akzelerierten Jugendlichen (früh-pubertär) Herz u. VO2max wachsen mit
Bei retardierten Jugendlichen (spät-pubertierende) Herz u. VO1 max bleiben gleich.
22. Die intramuskuläre wie auch kapillare Laktatkonzentration bei maximaler Ausbelastung liegt
bei Kindern und Jugendlichen:
Ist niedriger als bei Erwachsenen (ak)
23. Durch welche Einflussfaktoren hat sich die Differenz der Weltrekorde zwischen Männern und
Frauen verringert?
Ernährung
Professionalisierung des Frauensports (mehr Training)
Höherer Frauenanteil im Spitzensport
Doping
24. Geschlechtsspezifische Unterschiede der max. Sauerstoffaufnahme bei untrainierten Frauen
und Männern zwischen 20. u. 30. Lebensjahr sowie Höchstleistungssportlern (Werte in max.
relativer Sauerstoffaufnahme)
Untrainiert:
Trainiert:
Männer 50 – 60 ml/kg/min
Männer 70 – 90 ml/kg/min
Frauen 30 – 40 ml/kg/min
Frauen 50 – 60 ml/kg/min
25. Grafische Darstellung des Verhaltens der ABSOLUTEN max. Sauerstoffaufnahme im
Altersgang zwischen 6. und 20. Lebensjahr für beide Geschlechter
26. Die max. 02 sinkt bei akuter Höhenexposition in einer klassischen Höhentrainingshöhe von
etwa 2400 m um etwa 13 – 15 %. Nach Akklimatisation kann durch die
Adaptionsmechanismen etwa die Hälfte des Verlustes wieder gut gemacht werden. Welche
Adaptionsmechanismen sind dafür verantwortlich?
AMV steigt
Zunahme der Hämoglobinkonzentration
2-3 DPG Enzym steigt
Transportkapazität steigt
Kapillarisierung steigt
27. BMI bei Übergewichtigen?
25 – 29 (ak)
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Spezielle Aspekte der Leistungsphysiologie
WS 2005/06, Univ.Prof.Dr. Norbert Bachl
28. Bei welcher wöchentlichen Kalorienverbrennung durch regelmäßiges körperliches Training
sinkt das Sterberisiko (oder so ähnlich) um 40 %?
1500 – 2000 kcal (ak)
 bin nicht sicher, ob diese Antwort richtig ist!!!!!
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