18/2011 Übersicht: Medikamente und deren Wechselwirkung mit

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Übersicht: Medikamente und deren Wechselwirkung mit Nahrungsmitteln
Medikamente
Antibiotika die
Tetracyclin oder
Gyrasehemmer
enthalten
Hinweis
Keine Milchprodukte: Das Kalzium in Milch und Milchprodukten
wie Quark, Joghurt und Käse bildet mit dem Wirkstoff Tetracyclin
eine Verbindung, die vom Körper nicht mehr aufgeschlüsselt und
durch die Darmwand aufgenommen werden kann. Milchprodukte
behindern damit die Wirkung des Antibiotikums. Tipp:
Kalziumhaltige Lebensmittel sollten Ihre Pflegekunden am besten
frühestens 2 bis 3 Stunden nach der Einnahme der Medikamente
zu sich nehmen.
Keine koffeinhaltigen Getränke: Antibiotika, die Gyrasehemmer
enthalten, sollten Ihre Pflegekunden nicht mit koffeinhaltigen
Getränken wie Kaffee, Tee oder Cola einnehmen. Der
Gyrasehemmer hemmt auch den Abbau des Koffeins, was zu
Erregungszuständen, Schlafstörungen und Herzrasen führen
kann.
Osteoporosemittel
Keine Milchprodukte: siehe oben.
Antidepressiva (MAO- Keine eingelegten oder gelagerten Lebensmittel:
Hemmer)
Stimmungsaufheller geraten in Konflikt mit protein- und
tyraminhaltigen Lebensmitteln, die längere Zeit lagern, z. B.
Sauerkraut und Salzheringe. Diese Lebensmittel enthalten das
Enzym Tyramin. Dieses Enzym kann während der Einnahme im
Körper nicht mehr abgebaut werden. Wenn Ihr Pflegekunde z. B.
alten Gouda oder Dauerwurst zusammen mit MAO-Hemmern zu
sich nimmt, kann das lebensgefährlichen Bluthochdruck und
Hirnblutungen auslösen.
Eisentabletten
Kein Koffein: Eisenpräparate sind nutzlos, wenn Ihre
Pflegekunden sie zusammen mit Koffein einnehmen. Die
Gerbsäure des Koffeins bindet die Eisenionen an sich. Die Folge:
Das Eisen kann nicht von der Darmwand aufgenommen werden
und wird ausgeschieden.
Lebensmittel mit dem gleichen Effekt: Mais, Reis, Soja- und
Vollkornprodukte und Bestandteile des Eigelbs haben den
gleichen Effekt. Hier bindet die enthaltene Phytinsäure das Eisen,
sodass es einfach wieder ausgeschieden wird. Auch eine hohe
Kalziumkonzentration von Milchprodukten hemmt die
Eisenaufnahme. Tipp: Diese Lebensmittel sollten Ihre
Pflegekunden am besten 2 Stunden vor und nach der
Einnahme von Eisentabletten meiden.
Blutdrucksenker
Keine Grapefruit / Pampelmuse: Ganz verzichten sollte man bei
(Kalziumantagonisten), der Einnahme von Medikamenten auf Grapefruitsaft, auch wenn
Herzmedikamente mit einige der Symptome eher selten sind. Die in ihm enthaltenen
dem Wirkstoff
Flavonoide, das sind die in den Pflanzen enthaltenen Farbstoffe,
Nifedipin, einige
verstärken die Wirkung zahlreicher Medikamente um rund 30
Antihistaminika,
Prozent und können z.B. Bluthochdruck auslösen. Dies gilt auch
manche Schmerz- und für Bitterorangen, die in manchen Orangenkonfitüren und Schlafmittel,
marmeladen enthalten sind. Vorsicht ist besonders bei
Cholesterinsenker,
Herztabletten mit dem Wirkstoff Nifedipin geboten. Zusammen mit
 pdl.kompakt ambulant , Verlag PRO PflegeManagement, www.ppm-online.org
Immunsuppressiva
und HIV-Medikamente
Diuretika
Asthmamittel mit
Theophyllin
Pampelmuse drohen Blutdruckabfall, Herzrasen und Kopfschmerz.
In Kombination mit Schmerzmitteln kann das Herz aus dem Takt
geraten: Herzrhythmusstörungen sind die Folge. Zusammen mit
Schlafmitteln kann es zu vollrauschartigen Symptomen kommen.
Einige Antihistaminika führen in Kombination mit Grapefruit im
schlimmsten Fall ebenfalls zu Herzrhythmusstörungen.
Hinweis: Zitronen- und Orangensaft haben keine Wechselwirkung
mit diesen Medikamenten.
Nicht zu viel Lakritz: Wenn Ihr Pflegekunde gern und viel Lakritz
isst und gleichzeitig über einen längeren Zeitraum Diuretika
nehmen muss, besteht eine erhöhte Gefahr des Kaliumverlustes.
Die Symptome: Muskelschwäche, Schläfrigkeit, schwächere
Reflexe und ein erhöhter Blutdruck.
Vorsicht mit schwarzem Pfeffer: Dieser enthält Piperin, das den
Abbau von Theophyllin hemmt und damit den Theophyllinspiegel
im Blut erhöhen kann.
Keine taminhaltigen Lebensmittel: Bei der Einnahme dieser
Wirkstoffe sollte Ihr Pflegekunde auch auf taminhaltige
Lebensmitteln wie z. B. Grüntee, Walnüsse und Himbeeren
verzichten.
Quelle: In Anlehnung an den Beitrag aus „Stationäre Pflege aktuell“, Ausgabe 20/09,
Chefredakteurin Heike Bohnes
 pdl.kompakt ambulant , Verlag PRO PflegeManagement, www.ppm-online.org
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