Übersicht: Medikamente und deren Wechselwirkung mit Nahrungsmitteln Medikamente Antibiotika die Tetracyclin oder Gyrasehemmer enthalten Hinweis Keine Milchprodukte: Das Kalzium in Milch und Milchprodukten wie Quark, Joghurt und Käse bildet mit dem Wirkstoff Tetracyclin eine Verbindung, die vom Körper nicht mehr aufgeschlüsselt und durch die Darmwand aufgenommen werden kann. Milchprodukte behindern damit die Wirkung des Antibiotikums. Tipp: Kalziumhaltige Lebensmittel sollten Ihre Pflegekunden am besten frühestens 2 bis 3 Stunden nach der Einnahme der Medikamente zu sich nehmen. Keine koffeinhaltigen Getränke: Antibiotika, die Gyrasehemmer enthalten, sollten Ihre Pflegekunden nicht mit koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee, Tee oder Cola einnehmen. Der Gyrasehemmer hemmt auch den Abbau des Koffeins, was zu Erregungszuständen, Schlafstörungen und Herzrasen führen kann. Osteoporosemittel Keine Milchprodukte: siehe oben. Antidepressiva (MAO- Keine eingelegten oder gelagerten Lebensmittel: Hemmer) Stimmungsaufheller geraten in Konflikt mit protein- und tyraminhaltigen Lebensmitteln, die längere Zeit lagern, z. B. Sauerkraut und Salzheringe. Diese Lebensmittel enthalten das Enzym Tyramin. Dieses Enzym kann während der Einnahme im Körper nicht mehr abgebaut werden. Wenn Ihr Pflegekunde z. B. alten Gouda oder Dauerwurst zusammen mit MAO-Hemmern zu sich nimmt, kann das lebensgefährlichen Bluthochdruck und Hirnblutungen auslösen. Eisentabletten Kein Koffein: Eisenpräparate sind nutzlos, wenn Ihre Pflegekunden sie zusammen mit Koffein einnehmen. Die Gerbsäure des Koffeins bindet die Eisenionen an sich. Die Folge: Das Eisen kann nicht von der Darmwand aufgenommen werden und wird ausgeschieden. Lebensmittel mit dem gleichen Effekt: Mais, Reis, Soja- und Vollkornprodukte und Bestandteile des Eigelbs haben den gleichen Effekt. Hier bindet die enthaltene Phytinsäure das Eisen, sodass es einfach wieder ausgeschieden wird. Auch eine hohe Kalziumkonzentration von Milchprodukten hemmt die Eisenaufnahme. Tipp: Diese Lebensmittel sollten Ihre Pflegekunden am besten 2 Stunden vor und nach der Einnahme von Eisentabletten meiden. Blutdrucksenker Keine Grapefruit / Pampelmuse: Ganz verzichten sollte man bei (Kalziumantagonisten), der Einnahme von Medikamenten auf Grapefruitsaft, auch wenn Herzmedikamente mit einige der Symptome eher selten sind. Die in ihm enthaltenen dem Wirkstoff Flavonoide, das sind die in den Pflanzen enthaltenen Farbstoffe, Nifedipin, einige verstärken die Wirkung zahlreicher Medikamente um rund 30 Antihistaminika, Prozent und können z.B. Bluthochdruck auslösen. Dies gilt auch manche Schmerz- und für Bitterorangen, die in manchen Orangenkonfitüren und Schlafmittel, marmeladen enthalten sind. Vorsicht ist besonders bei Cholesterinsenker, Herztabletten mit dem Wirkstoff Nifedipin geboten. Zusammen mit pdl.kompakt ambulant , Verlag PRO PflegeManagement, www.ppm-online.org Immunsuppressiva und HIV-Medikamente Diuretika Asthmamittel mit Theophyllin Pampelmuse drohen Blutdruckabfall, Herzrasen und Kopfschmerz. In Kombination mit Schmerzmitteln kann das Herz aus dem Takt geraten: Herzrhythmusstörungen sind die Folge. Zusammen mit Schlafmitteln kann es zu vollrauschartigen Symptomen kommen. Einige Antihistaminika führen in Kombination mit Grapefruit im schlimmsten Fall ebenfalls zu Herzrhythmusstörungen. Hinweis: Zitronen- und Orangensaft haben keine Wechselwirkung mit diesen Medikamenten. Nicht zu viel Lakritz: Wenn Ihr Pflegekunde gern und viel Lakritz isst und gleichzeitig über einen längeren Zeitraum Diuretika nehmen muss, besteht eine erhöhte Gefahr des Kaliumverlustes. Die Symptome: Muskelschwäche, Schläfrigkeit, schwächere Reflexe und ein erhöhter Blutdruck. Vorsicht mit schwarzem Pfeffer: Dieser enthält Piperin, das den Abbau von Theophyllin hemmt und damit den Theophyllinspiegel im Blut erhöhen kann. Keine taminhaltigen Lebensmittel: Bei der Einnahme dieser Wirkstoffe sollte Ihr Pflegekunde auch auf taminhaltige Lebensmitteln wie z. B. Grüntee, Walnüsse und Himbeeren verzichten. Quelle: In Anlehnung an den Beitrag aus „Stationäre Pflege aktuell“, Ausgabe 20/09, Chefredakteurin Heike Bohnes pdl.kompakt ambulant , Verlag PRO PflegeManagement, www.ppm-online.org