Schizophrenie

Werbung
Schizophrenie
Einleitung
Wieso habe ich dieses Thema gewählt?
Im Buch „Schachnovelle“ erfuhr ich zum ersten Mal etwas Genaueres über Psychische
Krankheiten. Später, als ich den Film „A beautiful mind“ gesehen hatte, erweckte sich mein
Interesse an Psychischen Krankheiten erneut. Als wir im Deutschunterricht erfuhren, dass wir
eine Reportage machen müssen, war der Film jedoch wieder mehr oder weniger in
Vergessenheit geraten. Ich hatte lange keine Ahnung, über welches Thema ich berichten soll,
bis Niggi und ich die gleiche Idee hatten: Schizophrenie.
Weil wir merkten, dass das Thema sehr gross ist, konnten wir uns das Thema teilen.
Erfolge und Misserfolge
Also sammelten wir Material, was auch kein Problem war, wir fanden sehr viel. Nachdem wir
alles gelesen hatten, versuchten wir, dieses Thema aufzuteilen. Jedoch kamen wir kaum
voran, das grösste Problem war vor allem, dass wir nicht all zu viel doppelt Berichten müssen
und unsere Reportagen trotzdem nicht abgehackt scheinen. Die Zeit wurde langsam knapp,
ich hatte nur noch etwas mehr als eine Woche Zeit, und wir hatten noch fast nichts gemacht.
Niggi entschied sich deshalb, ein anderes Thema zu nehmen, da es noch ungefähr einen
Monat bis zu seinem Vortrag dauerte.
Das schreiben der Reportage war nicht mehr schwierig, allerdings beanspruchte es sehr viel
Zeit. Schliesslich merkte ich, dass das Aufteilen des Vortrages doch nicht so schwierig
gewesen wäre.
Aber nun zur Schizophrenie:
Schizophrenie kommt vom Griechischen, schizo = spalten und phren = Zwerchfell. Die Griechen
dachten, dass im Zwerchfell der Sitz der Seele ist. Schizophrenie heisst also soviel wie „Spaltung der
Psyche“.
Vielfach verwendet man auch den Begriff „schizophrene Psychose“. Psychose bezeichnet die meist
schweren psychischen Störungen.
Ein Teil der Psychosen werden unter dem Begriff „Schizophrenie“ zusammengefasst.
Für den Laien wird eine schizophrene Psychose, also eine Phase mit schweren psychischen Störungen,
meist an der Wahnysmptomatik ekennbar: Ein Betroffener glaubt beispielsweise, man wolle ihn
vergiften oder dass er schuld an einer Naturkatastrophe sei.
Eine Schizophrenie führt also zu Veränderungen und Störungen des Denkens, Fühlens und Handels.
Dies ist of sehr Angst einflössend für den Betroffenen, weshalb er sich aus Misstrauen immer mehr
zurückzieht.
Entstehung und Verlauf
Das Risiko, an Schizophrenie zu erkranken, beträgt ungefähr 1%. D.h. dass durchschnittlich jeder
hundertste einmal im Leben eine Schizophrene Phase durchlebt. Sie kann bei allen
Bevölkerungsschichten, Geschlechtern und Völkern auftreten. Am häufigsten bricht sie zwischen der
Pubertät und dem dreissigsten Lebensjahr aus. Die Lebensqualität wird durch Schizophrenie sehr
beeinträchtigt, vielfach auch die der Angehörigen und Freunden. Bei Schizophrenie handelt es sich
nicht um eine Spaltung der Persönlichkeit, wie irrtümlicherweise viele meinen. [Folie]
Die Vorzeichen
Schon Jahre vor dem Ausbruch einer Schizophrenie erleben viele Betroffene Vorzeichen.
Viele ziehen sich zurück, ändern ihre persönlichen Gewohnheiten, verlieren das Interesse an ehemals
wichtigem und vernachlässigen Werte wie Hygiene und Pünktlichkeit. Diese Symptome können
durchaus einer Depression ähneln, und die meisten erkennen in solchen Veränderungen keine
Vorzeichen einer Schizophrenie. Schizophrene Psychosen lassen sich bereits im Frühstadium effektiv
behandeln.
Die Ursachen
Die Wissenschaft macht zwar verschiedene Faktoren für die Entstehung einer schizophrenen Psychose
verantwortlich, doch die Ursachen lassen sich bis heute nicht genau bestimmen. Die Vererbung spielt
sicherlich eine Rolle, ausserdem begünstigen z.B. Erkrankungen kurz
vor oder während der Geburt, die einen Sauerstoffmangel im Gehirn verursachen, oder
einschneidende Lebenserfahrungen das Auftreten der Krankheit. Manche Betroffenen meinen, ihre
Beschwerden mit Drogen lindern zu können, was absolut falsch ist. Drogen verschlimmern das ganze
nur: Sie können den Krankheitsverlauf verschlimmern oder den Ausbruch weiterer Episoden fördern.
Mitverantwortlich ist auch die Veränderung des Stoffwechsels im Gehirn. Der Botenstoff „Dopamin“
ist bei vielen Erkrankten verändert: Er ist in einem Ungleichgewicht. Dies beeinträchtigt den
Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen. Durch Medikamente, den „Neuroleptika“, bringt
man den Botenstoff wieder ins Gleichgewicht. [Folie]
Der Verlauf
Der Verlauf ist bei jedem Patient verschieden, eine sichere Prognosestellung ist nicht möglich. Ca. ein
Drittel aller Erkrankten erleben eine Psychose und Genesen danach wieder vollständig, bei einem
weiteren Drittel bilden sich die Symptome zwar zurück, doch die Patienten haben gelegentlich
Rückfälle. Das letzte Drittel ist auf starke Betreuung angewiesen, die nur im Spital gewährleistet ist.
Hier ist es wichtig, dass die Krankheit vor dem ersten Ausbruch einer psychotischen Episode erkannt
und behandelt wird. Ca. 10% der Erkrankten sterben durch Selbsmord.
Symptome
Welche Symptome und Beschwerden kennzeichnen die Schizophrenie?
Schizophrene Psychosen ändern das Leben eines Erkrankten in verschiedener Art. Die Orientierung
fällt schwer, die Bewältigung des Alltages wird behindert. Die Betroffenen fühlen sich meist nicht gut,
sie sind misstrauisch, leicht reizbar, zerstreut und gleichgültig.
Viele haben Angst, manchmal sogar Panik.
Erkrankte nehmen ihre eigene Person nur schlecht, oder sogar anders auf, als sie von ihren
Mitmenschen gesehen werden. Das führt dazu, dass sie sich einsam und verwirrt fühlen.
Charakteristisch sind Halluzinationen, Verfolgungswahn, veränderte Bewegungsabläufe und
Sprachstörungen. Die Wissenschaft unterscheidet die Positiv- und Negativsymptome:
Positivsymptome
(Übersteigerungen des normalen Erlebens)

Halluzinationen/Illusionen
Diese Wahrnehmungsstörungen betreffen vor allem das Hören, aber auch das Riechen, Sehen und
Fühlen von Dingen, die nicht da sind. Ca. 80% der Erkrankten hören Stimmen. Befehlende
Stimmen sind jedoch eher selten. Auch häufig ist das Gefühl, verfolgt zu werden. Bei einer
Illusion wird ein Sinnesreiz falsch gedeutet.

Wahnideen
Betroffene haben Wahnideen/-vorstellungen, an denen sie festhalten und man sie nicht davon
abbringen kann. Für Aussenstehende sind diese Beurteilungen der Realität nicht nachvollziehbar.
Beispielsweise ist ein Erkrankter fest davon überzeugt, dass durch ein Erdbeben die Welt
untergehen würde, und er von UFOs gerettet werden würde. Viele haben das Gefühl, verfolgt zu
werden. Die Kranken erkennen als Verfolger oftmals die CIA oder andere Geheimdienste. Zu den
Wahnvorstellungen gehört auch das Gefühl, eine andere, berühmte, Person oder Gestalt zu sein,
z.B. Gott, und damit Allmächtig zu sein.

Ich-Störungen
Die Erkrankten glauben, Gedanken, Gefühle oder Teile ihres eigenen Körpers seien fremd. Sie
haben also das Gefühl, ihre Gedanken werden von aussen gesteuert oder eingegeben, geraubt oder
andere können ihre Gedanken lesen.

Störungen des Denkens
Den Betroffenen gelingt es nicht mehr, klar zu denken, die Gedanken werden „zerrissen“,
Zusammengehörendes wird getrennt und Nichtzusammengehörendes wird zusammengefügt. Von
aussen lassen sich die Gedanken meist nicht mehr logisch verknüpfen.
Es ist verständlich, dass diese Probleme die Betroffenen ängstlich und misstrauisch machen. Sie
fühlen sich missverstanden, ziehen sich deshalb zurück.
Negativsymptome
(Einschränkungen des normalen Erlebens)
Die Negativsymptome sind die am häufigsten vorkommenden Symptome, die Kernsymptome: Die
Sprache verarmt, Gefühlsänderungen bleiben aus. Die Kranken scheinen an ihren Gefühlen hängen zu
bleiben, wirken gleichgültig, haben nur wenig Energie, keinen Antrieb und sind unfähig, Freude,
Traurigkeit oder Ärger zu empfinden. Beispielsweise lachen sie in völlig unpassenden, traurigen
Momenten. Der Kontakt mit anderen Menschen ist beschränkt, sie leiden unter mangelnder
Konzentration.
Die Negativsymptome sind entscheidend für die sozialen und beruflichen Probleme der Erkrankten.
Als Laien erkennt man häufig einfach Faulheit und Disziplinlosigkeit anstatt die Krankheitsmerkmale.
Zudem ist es schwierig, die Negativsymptome von depressiven Symptomen zu unterscheiden.
Die genannten Krankheitszeichen sind die Grundlage der Vorurteile der Gesellschaft gegen
Schizophreniekranke. Wer Dinge erlebt, die niemand ausser ihnen erkennen kann und nicht normal
redet, ist verrückt und bedrohlich, weshalb er in eine Anstallt sollte.
Unterformen der Schizophrenie
Klassischer Weise unterteilt man die Schizophrenie in vier Unterkategorien, vielfach kann eine
Psychose jedoch nicht eindeutig einer dieser Formen zugeordnet werden, es gibt viele
Überschneidungen.
Die Paranoide Form
Sie ist die am häufigsten Vorkommende Form von Schizophrenie. Im Vordergrund stehen die
Positivsymptome, vor allem Wahnvorstellungen und ausgeprägte Halluzinationen, Negativsymptome
treten kaum auf.
Hebephrenie
Diese Art von schizophrener Psychose beginnt im Jungendalter. Sie kennzeichnet sich durch
Veränderung der Stimmung der Person, Denkstörungen und Antriebsstörungen. Häufig kann man
einen Entwicklungsknick beobachten: Leistungsabfall in der Schule, Antriebslosigkeit, Isolierung. Die
Abgrenzung zu üblichen, nicht krankhaften Pubertätsschwierigkeiten ist deshalb oftmals nicht einfach.
Katatone Schizophrenie
Es treten in erster Linie psychomotorische Störungen wie Stupor, bei dem der Betroffene sich kaum
oder gar nicht bewegt, oder Rigidät, bei der der Betroffene eine starre Haltung beibehält, auf. Es
können auch Zustände vorkommen, bei denen sich der Kranke ständig bewegt.
Der Stupor führt häufig zu einer Verweigerung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. In Folge
dessen ist er lebensgefährlich!
Schizophrenia simplex
Sie setzt langsam und schleichend ein und kann als symptomärmste Form bezeichnet werden. Es
treten keine Wahnvorstellungen und Halluzinationen ein. Der Erkrankte verliert an Vitalität und
Schwung, er zieht sich immer mehr zurück. Sie wird oft erst sehr spät entdeckt und ist nur schwer
therapierbar.
Die Behandlung
Die Hauptbehandlungsformen der Schizophrenie sind die Psychotherapie, die Soziotherapie und die
Behandlung mit Medikamenten. In der Regel wird die medikamentöse Behandlung und die
Psychotherapie kombiniert eingesetzt. Während die Psychotherapie die psychologischen Ursachen für
die Krankheit abbaut, verringern die Medikamente die Symptome. Ein wichtiger Faktor ist auch, dass
die Familie ein entsprechendes Verständnis zur Krankheit besitzt. Heute ist eine Behandlung ohne die
Einbeziehung Angehöriger undenkbar.
Medikamentöse Behandlung
Der Schwerpunkt dieser Therapie liegt darin, die Wahnsymptome abzubauen. Besonders in der
Akutphase einer Schizophrenie wird eine bestimmte Gruppe von Medikamenten, die Neuroleptika,
sehr häufig verordnet. Sie beeinflussen vor allem die Funktionen des Gehirns. Durch die Einnahme
von Medikamenten sinkt die Gefahr eines Rückfalls erheblich. Die Medikamente können die
Schizophrenie allerdings nicht heilen, nur die Stärke der Symptome verringern. Wegen den starken
Nebenwirkungen setzen manche Patienten die Medikamente ab, was meist einen schlechten Einfluss
auf den Verlauf der Krankheit hat.
Psychotherapie
Damit eine erneute schizophrene Episode vermieden oder abgeschwächt werden kann, ist eine
vertrauensvolle Basis zwischen Therapeut und dem Erkrankten (durch Gespräche) äusserst vorteilhaft;
somit kann der Patient wenn möglich von seinem Betreuer Ursachen, die zu einem erneuten
Krankheitsausbruch führen, erkennen und vermeiden.
Um Missverständnisse zwischen Angehörigen und Patienten vorzubeugen, ist es empfohlen,
die Angehörigen in die Psychotherapie mit einzubeziehen.
Soziotherapie
Bei der Soziotherapie versucht man, vorhandene soziale Fähigkeiten zu fördern und die
Versärkung sozialer Defizite zu verhindern, sowie die Fertigkeiten, das Leben zu gestalten,
gezielt zu fördern, sodass der Betroffene möglichst gut wieder in die Gesellschaft integriert
werden kann.
Herunterladen