Aktiengesellschaft für Dienstleistungen in der Schweineproduktion Geschäftsbereich SGD-SSP Literaturrecherche Umbilical hernias and abscesses: a result of management issues, not genetics H. L. James et al. American Association of Swine Veterinarians, 38th Annual Meeting Proceedings, March 3-6, 2007, 69, Orlando, Florida Nabelhernien gehören zu den häufigsten Entwicklungsdefekten der Schweine. Durch Hernien bedingte mögliche Verluste umfassen langsameres Wachstum, Darmstrangulationen, erhöhte Empfänglichkeit für Infektionen und Probleme während des Transports zur Schlachtung. Sie kommen in niedriger Häufigkeit vor, aber die Inzidenz ist unterschiedlich. Es gibt nur wenige Studien welche sich mit den Risikofaktoren für Umbilical-Hernien befassen und es wurde spekuliert, ob ein Zusammenhang besteht zwischen Abszessen und Hernien. Auf einem Zuchtbetrieb wurden deshalb 2 Studien durchgeführt, um diese Zusammenhänge besser zu verstehen und das Vorkommen in kommerziellen Schweinezuchtbetrieben möglichst zu vermindern. Versuch A Fall-Kontroll-Studie (Risikofaktoren-Analyse): Die Studie wurde mit 466 Tieren durchgeführt. Schweine mit irgendeiner Art von Umbilical-Schwellung (Fall-Tiere, Aufzucht oder Mast) wurden ausgewählt und retrospektive Daten bezügliche Genetik (Mutter- und Vatertier) Geschlecht, Geburtsgewicht, Wurfgrösse, Säugedauer, Kastration, Einsatz von Oxytocin, Vorkommen von Belly nosing u. a. gesammelt. Die Kontrolltiere entsprachen dem Alter der Fall-Tiere jedoch ohne Anzeichen für Umbilical-Hernien. Es konnten keine genetischen Faktoren mit signifikanten Einflüssen gefunden werden. Kastration war der wichtigste Risikofaktor. Kastraten entwickelten während der Mast 2.76x häufiger Nabelhernien als unkastrierte oder weibliche Tiere. Versuch B 25 Tiere mit Nabelabszessen wurden im Alter von 5-6 Wochen ausgewählt. Die Abszesse wurden definiert als feste nicht verschiebliche/reponierbare Massen. Geschlecht und Rumpfumfang der Tiere, sowie der Durchmesser der Schwellung wurden bestimmt. Die Fall-Tiere wurden 2 und 4 Wochen später nochmals vermessen, wenn die Masse definitiv als Abszess oder Hernie klassifiziert wurde. Von 25 Tieren mit Abszess endeten 24 nach Ablauf der 4 Wochen mit einer Hernie. 88% der früh erkannten Abszesse bildeten im Alter von 9 Wochen eine Hernie. Dabei nahm die Schwellung im Durchmesser um 1.5 cm pro Woche zu. In dieser Studie konnten keine genetischen Risikofaktoren für die Entwicklung von Nabelhernien ausgemacht werden. Es ist jedoch erwähnenswert, dass Kastration den Risikofaktor mit der stärksten Signifikanz darstellt. Da eine starke Korrelation zwischen Abszessen und Hernien gefunden werden konnte wird empfohlen, dass mehr Aufmerksamkeit auf eine gute aseptische Kastrationstechnik und allenfalls eine prophylaktische Antibiotikagabe gelegt werden sollte. Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 31.03.2007 Seite 1 von 1