Übung Klausurvorbereitung SS 2014 24.07.2014 Generelles zur Klausur: Datum: Fr., 05.09.2014 Raumeinteilung: ab 25.08.2014 im Stud.IP, auf der Homepage und am Blauen Brett im Institut angekündigt. Bachelor: zwei Klausurteile à 60 Punkte bestehend aus Wasserver-/Abwasserentsorgung UND Kreislauf-/Abfallwirtschaft für insgesamt 120 min Bearbeitungszeit von 8:00 bis 10:00; gemeinsame Note (6 LP) Diplom: zwei getrennte Klausuren in Siedlungswasserwirtschaft (8:00 bis 9:00 Uhr) bzw. Abfallwirtschaft (auch 8:00 bis 9:00) mit jeweils 60 Punkten für 60 min Bearbeitungszeit; Einzelbenotung beider Klausuren (je 3 LP) Hausübungen: keine Pflicht. Abgabe bis 1.08.2014 im Sekretariat; Korrektur bis 21.08.2014 → HÜ im Sekretariat abholen! In der Klausur sind außer einem NICHT-PROGRAMMIERBAREN Taschenrechner und einem Geodreieck/Lineal keine weiteren Hilfsmittel erlaubt!! Zur Klausurvorbereitung werden gesondert Sprechstunden im Fach „Wasserver- und Abwasserentsorgung“/“Siedlungswasserwirtschaft“ in der Klausurwoche angeboten. Die Zeiten sind ab KW 35 dem Anschlag am Blauen Brett des Instituts bzw. Stud.IP zu entnehmen. Aufgabe 1: Abwasserableitung In einem ländlichen Gebiet soll das Mischkanalsystem auf ein Trennsystem umgestellt werden. Dimensionieren Sie mit Hilfe der folgenden Vorgaben den Regenwasserkanal des Planungsgebietes nach dem Zeitbeiwertverfahren. AE,R1- R2 = 10 ha AE,R2- R4 = 12 ha R1 R2 400 m 850 m AE,R2- R3 = 5 ha 500 m R4 R3 1 Übung Klausurvorbereitung SS 2014 24.07.2014 Geländeneigung IG 2% Sohlgefälle in Fließrichtung Js 2 o/oo Befestigte Fläche Abschnitt R1-R2 30 % Befestigte Fläche Abschnitt R2-R3 50 % Befestigte Fläche Abschnitt R2-R4 40 % Bemessungsregendauer T 15 min Regenspende r15,n=1 180 L/(s·ha) Haltungslängen und Flächen sind dem Haltungsplan zu entnehmen. Bestimmen Sie den Spitzenabflussbeiwert mit Hilfe von Tabelle 1. Tabelle 1: Spitzenabflussbeiwert S Hinweise: a) Zeitbeiwertberechnung (vereinfacht) 24 T9 r15 S A E : b) Berechnung des Regenwasserabflusses: Qr15 c) Formel zur Bestimmung der maßgebenden Fließzeit beim Zusammenfluss zweier Kanäle: Wenn Qr2 ∙ Qr1, dann wird entsprechend der längeren Fließzeit abgemindert, ansonsten entsprechend der kürzeren Fließzeit. Dabei bedeuten: Index 1: Kanal mit der kürzeren Fließzeit Index 2: Kanal mit der längeren Fließzeit. d) Führen Sie eine Iteration durch, sofern nötig! 2 Summe ΨS tf tf [-] [min] [min] [m] [ha] [%] R1-R2 500 10 30 - R3-R2 400 5 50 - R2-R4 850 12 40 R1-R2 u. R3-R2 [L/s] [L/s] Summe [L/s] einzeln [-] Geschw. bei Vollfüllung Qr Fließzeit tatsächlich Leistung bei Vollfüllung Qr15 Js D Qvoll Vvoll tf tf [‰] [mm] [L/s] [m/s] [min] [min] Durchmesser Qr15 Sohlgefälle einzeln Summe maximal Regenabfluss Summe Zeitbeiwert [-] einzeln AE Fließzeit geschätzt Zufluss von Haltung Spitzenabflussbeiwert 24.07.2014 GeländeGruppe Befestigungsgrad Fläche Länge Haltungsnummer Übung Klausurvorbereitung SS 2014 2 2 2 3 Übung Klausurvorbereitung SS 2014 24.07.2014 Abbildung 1: Nomogramm zur Bemessung der Kanalisation mit Kreisprofilen (k=1,5 mm) 4 Übung Klausurvorbereitung SS 2014 24.07.2014 Aufgabe 2: Wasserversorgung Ein Neubaugebiet wird durch einen Hochbehälter (HB) mit Trinkwasser versorgt. Der Plan des entsprechenden Verästelungsnetzes wird in Abbildung 2.1 dargestellt. Die jeweiligen Leitungsstränge mit ihren Längen und Durchmessern sind in Abbildung 2.1 abzulesen. Zusätzlich zu dem Wasserbedarf des Wohngebietes wird in Punkt C punktuell Wasser für ein kleines Gewerbe entnommen. Folgende Daten über das Versorgungsgebiet sind zusätzlich bekannt: Fläche Fi = 40 ha Einwohnerdichte Wi = 250 E/ha Spezifischer Verbrauch pro Einwohner qd = 120 L/(E·d) Stundenspitzenfaktor fh = 2,0 [-] HB Versorgungsgebiet L = 1000 m DN = 300 mm (100 m ü.NN) A B L = 500 m DN = 250 mm (100 m ü.NN) L = 250 m DN = 200 mm C (100 m ü.NN) D (100 m ü.NN) Externe Entnahme Q = 10 L/s Abbildung 2.1: Verästelungsnetz 2.1. Berechnen Sie den Metermengenwert m (vier Nachkommastellen). 2.2 Berechnen Sie mit Hilfe der Tab. 2.1 und der Druckabfalltafel (Abb. 2.2) den erforderlichen Wasserstand im Hochbehälter, um einen Versorgungsdruck von mindestens 3 bar (entsprechend 30 m Wassersäule) im Versorgungsnetz zu gewährleisten. Das gesamte Versorgungsgebiet liegt auf 100 m üNN. Die Rauheit aller Leitungen liegt bei 0,4 mm. Sollte Aufgabenteil 2.1 nicht gelöst worden sein, rechnen Sie mit einem Metermengenwert m von 0,010 L/(s·m) 5 Übung Klausurvorbereitung SS 2014 24.07.2014 m Abbildung 2.2: Druckabfalltafel für ki = 0,4 mm 6 Übung Klausurvorbereitung SS 2014 24.07.2014 Tabelle 2.1: Listenrechnung für das Wasserversorgungsnetz Strang Länge m Qm, einzeln QEntnahme Qgesamt Rauheit ki DN Jo hv Strang [m] [L/s·m] [L/s] [L/s] [L/s] [mm] [mm] [m/km] [m] B-C 250 10 0,4 200 A-B 500 - 0,4 250 A-D 1000 - 0,4 200 HB-A 1000 - 0,4 300 Erforderl. Min. Wasserspie hv gesamt Versorgu gel im ngs-druck Hochbehälter [m] [m üNN] [m üNN] 7 Übung Klausurvorbereitung SS 2014 24.07.2014 Aufgabe 3: Abwasserreinigung Sie sind als planender Ingenieur für die überschlägige Dimensionierung einer neuen Kläranlage mit einer Anschlussgröße von 200.000 Einwohner beauftragt. Der spezifische Schmutzwasseranfall beträgt 150 L/(E·d). Bitte beachten Sie zur Lösung der Fragestellungen die folgenden Formeln und Materialien: Berechnung Schlammbel astung B TS B d,BSB 5 TS BB VBB M1: Einwohnerbezogene Frachten im Abwasser nach A-131 (2000) Parameter [g/(E*d)] Durchflusszeit tR in der Vorklärung Rohabwasser 0,5 - 1,0 h 1,5 - 2,0 h BSB5 60 45 40 CSB 120 90 80 TS0 70 35 25 N 11 10 10 P 1,8 1,6 1,6 M2: Anforderungen an kommunales Abwasser für die Einleitung in Gewässer 8 Übung Klausurvorbereitung SS 2014 24.07.2014 M3: BSB5-Abbau in Abhängigkeit von der Schlammbelastung zur Bemessung von Kläranlagen nach IMHOFF 3.1 Welche stündliche Schmutzwassermenge QTW kann erwartet werden? 3.2 Berechnen Sie die Aufenthaltszeit des Abwassers in einem bereits geplanten Vorklärbecken mit den Abmessungen 10 m Breite, 4 m Tiefe und 25 m Länge. 3.3 Welche Reinigungsanforderungen gelten für diese Kläranlage gemäß M2? 3.4 Berechnen Sie das benötigte Belebungsbeckenvolumen, wenn in der Anlage eine gleichzeitige aerobe Schlammstabilisierung stattfinden soll. Gehen Sie von einem Feststoffgehalt im Belebungsbecken TSBB von 3,0 kgTS/m³ aus. Entnehmen Sie die Schlammbelastung der IMHOFF-Kurve (M3). Sollte Aufgabe 3.2 nicht gelöst sein, gehen Sie bei der Ermittlung der täglichen BSB5-Belastung von einer hydraulischen Aufenthaltszeit in der Vorklärung tVK von 1 h aus (vgl. M1) 9 Übung Klausurvorbereitung SS 2014 24.07.2014 Aufgabe 4: Speicherberechnung Die Trinkwasserversorgung eines Lebensmittelindustriebetriebes erfolgt über eine Hauptwasserleitung DN 200. Dem Betrieb werden günstige Lieferkonditionen gewährt, wenn der Wasserbezug vorwiegend nach Mitternacht erfolgt. Somit kann der örtliche Wasserverband eine Versorgung ab 0 Uhr mit einer konstanten Geschwindigkeit von v = 1,3263 m/s anbieten. Zum Ausgleich des täglichen Trinkwasserbedarfs soll ein Speicherbehälter bemessen werden. Der tägliche Trinkwasserverbrauch des Betriebes ist in Tabelle 3 dargestellt: Tabelle 3: täglicher betrieblicher Trinkwasserverbrauch 4.1 4.2 4.3 [m³] Uhrzeit [h] Verbrauch [m³/h] 0 bis 5 60 5 bis 10 160 10 bis 14 25 14 bis 19 160 19 bis 24 80 Berechnen Sie den konstanten Trinkwasserzufluss [m3/h] mit dem der Betrieb beliefert werden kann. Hinweis: Berechnen Sie den Durchfluss mit Hilfe der Kontinuitätsgleichung. Zu welcher Uhrzeit kann die Zuleitung in den Speicherbehälter beendet werden, wenn die Versorgung täglich um 0 Uhr beginnt? Sollten Sie Aufgabenteil 4.1 nicht gelöst haben, können Sie einen Zufluss von Q = 150 m3/h ansetzen. Zeichnen Sie die Zu- und Abflusssummenlinie in das folgende Diagramm ein und [ ermitteln m3 ] Sie das erforderliche Speichervolumen. 2500 2400 2300 2200 2100 2000 1900 1800 1700 1600 1500 1400 1300 1200 1100 1000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Uhrzeit [h] 10