3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 1 von 22 Allgemeines mit Beginn der Vorlesung: 1. Entwicklungsphasen der Produktionstechnik: a. 1800 Dampfmaschine b. 1890 Fließband c. 1910 Einzelantriebe (Steigerung der Produktivität) d. 1930 Mechanisierung e. 1950 Automatisierung (universelle Fertigungseinrichtungen) f. 1970 NC-/DV – Systeme; rechnergestützte Fertigung (höhere Flexibilität) g. 1990 flexible Arbeitsstrukturen; CIM (rechnergeführte Fertigung) (hohe Qualifikation der Mitarbeiter) 2. Aufgaben der Fertigungstechnik: besteht in der wirtschaftlichen Herstellung eines durch eine Zeichnung oder einen anderen Informationsträger vorgegebenen Werkstücks aus verschiedenen Werkstoffen und mit unterschiedlicher Qualität; Sie befasst sich mit der Werkstoffver- und Bearbeitung und der Gestaltung von Fertigungsprozessen sowie der Fertigung von geometrisch bestimmten Körpern als auch von Montageprodukten. 3. Einteilung der Fertigungsverfahren: nach DIN 8580 in 6 Hauptgruppen: - Urformen: Fertigen eines festen Körpers aus formlosen Stoff. (Gießen, Sintern) - Umformen: Fertigen durch plastisches Ändern der Form eines festen Körpers.(Ziehen, Stauchen) - Trennen: Fertigen durch Ändern der Form eines festen Körpers, wobei der Zusammenhalt örtlich aufgehoben wird. (Drehen, Bohren) - Beschichten: Aufbringen einer festhaftenden Schicht aus formlosen Stoff auf ein Werkstück (Galvanik) - Stoffeigenschaften ändern: Fertigen eines festen Körpers durch Umlegen, Aussondern oder Einbringen von Stoffteilchen. (Härten, Nitrieren) - Fügen: Zusammenbringen von zwei oder mehr Werkstücken mit formlosen Stoff (Schweißen, Schrauben). 4. Wie geht man mit Toleranzforderungen um? a. Oberflächengüte und Toleranzen auf das Notwendigste beschränken b. Allgemeintoleranzen beachten 5. Near Net Shape: Trend zur endkonturnahen Herstellung bei den Ur- und Umformverfahren. (Endformnahe Herstellung). Weitgehende Annäherung des Rohteils an die spätere Endform des Fertigteils durch Ur- und Umformverfahren. Reduzierung des spanend abzunehmenden Werkstoffvolumens. ( Optimierung der Fertigungsfolgen; Fertigbearbeitung in einem Schritt). Hohe Präzisionsanforderung, d.h. hohe Maß- und Formgenauigkeit sowie Oberflächengüte können bereits durch Ur- und Umformverfahren erreicht werden. 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 2 von 22 Fragen zur Spanentstehung: 1. Spanformen: a. Bandspäne (ungünstig) b. Wirrspäne (ungünstig) c. Wendelspäne i. Lang (brauchbar) ii. Kurz (gut) d. Spiralspäne (gut) e. Spanbruchstücke (brauchbar) Spanarten: - Reißspan Scherspan Fließspan 2. Einflussfaktoren auf den Spanbildungsvorgang: a. Günstige Spanformen z.B. kurze Wendelspäne können durch Schneidplatten mit Spanformstufen oder mit aufgesetztem Spanformer erreicht werden b. Die kinematische Spanbrechung c. Andere Möglichkeiten zur Beeinflussung der Spanform ergeben sich durch: - Werkzeugmaschine: statische u. dynamische Nachgiebigkeit - Technologische Daten: Verhältnis v / f ; Verhältnis ap / f - Werkstückstoff: Zähigkeit, Festigkeit, Wärmebehandlung, Legierungsbestandteile - Schneidstoff: Material (Schnellarbeitsstahl, Hartmetall, Keramik), Reibungsverhältnis auf der Spanfläche (Beschichtung) - Gestaltung des Schneidkeils: Werkzeugwinkel (Span, Neigung), Eckenradius, Schneidkantenzurichtung (Fase, Kantenverrundung), Einstellwinkel - Kühlschmiermittel: Emulsion, Schneidöl, trockener Schnitt. 3. Folgen ungünstiger Spanformen: a. Gefahrenquelle für den Bedienenden der Maschine b. Beeinflussen die Werkstückqualität negativ c. Können durch Beschädigungen an dem Werkzeug, der Werkzeugmaschine und an den Späne- Entsorgungsanlagen erhebliche Störungen im Arbeitsablauf verursachen Fragen zu Zerspanungskräften / Wärmeentstehung: 1. Zerspankraft F: a. Komponenten: i. Schnittkraft Fc ii. Vorschubkraft Ff iii. Passivkraft Fp iv. Aktivkraft Fa 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 3 von 22 b. Zerspanungsprozess: Die Schnittkraft Fc entsteht durch die Drehbewegung des Werkstücks. Die der Vorschubrichtung entgegengerichtete Vorschubkraft Ff versucht, den Drehmeißel seitlich abzulenken. Ihre Gegenkraft wirkt auf das Werkstück. Schnittkraft und Vorschubkraft zusammen ergeben Größe und Richtung der Aktivkraft Fa. Die Passivkraft versucht, den Drehmeißel von der Eingriffsstelle abzudrängen. Ihre Gegenkraft wirkt quer zur Vorschubrichtung. Aktiv und Passivkraft ergeben die Größe und Richtung der Zerspankraft F. 2. kc, kc1.1: a. Spezifische Schnittkraft kc: Kc K C1.1 Korrekturfaktoren h mC i. Die spezifische Schnittkraft ist das Verhältnis der Schnittkraft Fc zum Spanungsquerschnitt A; ii. Sie ist abhängig von der Zerspanbarkeit des Werkstoffes, der Spanungsdicke h, dem Einstellwinkel , vc und der Schneidengeometrie b. Spezifische Schnittkraft für b= 1mm und h= 1 mm : kc1.1: i. Diese Abhängigkeit wird im Allgemeinen im doppelt Logarithmischen Maßstab als Gerade dargestellt log kc log h doppeltlogarithmische Darstellung der spezifischen Schnittkraft in Abhängigkeit von der Spanungsdicke 3. Wärmeentstehungszonen beim Zerspanprozess: a. Scher- und Trennzone b. Reibungszonen i. Zwischen Werkzeug / Span ii. Zwischen Werkstück / Freifläche 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 4 von 22 Fragen zu Verschleiß bei der Zerspanung: 1. Verschleißursachen, Verschleißformen, Folgen des Verschleißes a. Ursachen: i. Hervorrufung durch mechanische und thermische Beanspruchungen des Werkzeugs, die abhängig von dem Werkstückstoff, dem Schneidstoff und den jeweiligen Schnittbedingungen (wechselnde Spanungsdicke / unterbrochener Schnitt) sind c. Verschleißformen: i. Freiflächenverschleiß ii. Kolkverschleiß iii. Querrisse iv. Kammrisse v. Ausbrockelungen / Aussplittungen vi. Verformungen d. Folgen: i. Verkürzung der Standzeit des Werkzeugs ii. Schneidplatte kann brechen (Kolkverschleiß) iii. Erhöhte Oberflächenrauheit iv. Geometrische Fertigungsfehler 1. Rauhheit 2. Formfehler 3. Maßfehler 2. Anteil der Verschleißmechanismen in Abhängigkeit von der Schnittgeschwindigkeit: a. Verschleißmechanismen: i. Adhäsion ii. Diffusion iii. Oxidation iv. Mechanischer Abrieb v. Plastische Verformung b. Abhängigkeit: ??? 3. Verschleißgrößen am Schneidteil: Messung am Werkzeug: i. Verschleißmarkenbreite – vom Verschleiß veränderte Fläche an Span- und Freifläche ii. Kolkbreite und –tiefe 4. Taylor’sche Standzeitgleichung: 1 vC C T K im doppelt logarithmischen Maßstab wird diese Gleichung zur Geraden* C= Konstante; Schnittgeschwindigkeit für Standzeit T= 1 min K= Steigung = tan T= Standzeit; die Bearbeitungszeit bis ein bestimmtes Verschleißkriterium erreicht ist 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 5 von 22 log T Taylorgerade * log vC log C 1 log T k C 1 log vc Fragen zu Schneidstoffen: 1. Anforderungen: a. Härte und Druckfestigkeit b. Biegefestigkeit und Zähigkeit c. Kantenfestigkeit d. Innere Bindefestigkeit e. Warmfestigkeit f. Oxidationsbeständigkeit g. Geringe Diffusions- und Klebneigung h. Abriebfestigkeit 2. Einteilung der Schneidstoffe nach Zähigkeit und Verschleißfestigkeit: a. Zähigkeit: i. HSS ii. Beschichteter HSS iii. Feinstkorn und Ultrafeinstkorn Hartmetall iv. Hartmetall auf Wolframcarbid Basis b. Verschleißfestigkeit: i. CBN ii. AL2O3-Keramik iii. PKD iv. Si3N4-Keramik 3. Kurzbezeichnung der Schneidstoffe: ????? 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 6 von 22 Werkzeugstähle: 1. Gliederung: a. Kaltarbeitsstähle b. Schnellarbeitsstähle c. Warmarbeitsstähle 2. Eigenschaften: zu a. < 200°C zu b. <600°C Zerspanung / Umformung / HSS Härte: 60- 67 HRC Legierungselemente: W, Mo, V, Co 25% aller HSS WZ haben eine TiN Beschichtung zu c. <400°C Gesenke / Spritzgießformen / Strangpressen HSS (Hochleistungsschnellstahl) 1. Legierungselemente: W, Mo, V, Co Wolfram, Molybdän, Vanadium, Cobalt 2. Bezeichnungssystem: ?????? 3. Anwendung HSS: ??????? Hartmetalle: 1. Entwicklung: Skript S.23 oben 2. Wirtschaftliche Bedeutung: a. Jahresbedarf an HM (1995) i. Ca. 9 Mrd. DM für HM Werkzeuge inclusive WSP (weltweit) ii. Ca. 4,5 Mrd. DM für WSP alleine b. wichtig für Drehen, Fräsen, Bohren c. größter Abnehmer: Automobilindustrie 3. Komponenten: (Härteträger): WC, Co, Ni, TiC, TiN, TaC, NbC 4. Einteilung: a. WC- Co kurzspanende Werkstoffe b. WC- (Ti, Ta, Nb) C- Co Langspanende Werkstoffe c. TiC / TiN – Co, Ni cermets 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 7 von 22 5. Beschichtungen: a. TiC b. TiN c. Ti(C,N) d. Al2O3 e. (Ti,Al)N f. (ZrN) C g. Diamand Keramische Schneidstoffe: 1. Einteilung: a. Schneidkeramiken b. Hochharte nichtmetallische Schneidstoffe 2. Einteilung Schneidkeramiken: a. Oxidkeramik b. Mischkeramik c. Whisker- verstärkte Keramik 3. Anwendung Schneidkeramiken: a. Trockenbearbeitung Grauguß, Einsatz- / Vergütungsstähle b. Feinfräsen / -drehen von Grauguß, Hartguß, gehärteter Stahl c. Hochwarmfeste Ni- Basis- Legierungen 4. Einteilung Diamantschneidstoffe: a. Diamant (C) i. Monokristalline Naturform ii. Synthetischer Diamant b. kubische Bornitrid (CBN) 5. Anwendungsgebiete Diamant: Einsatz bei max. 700°C; naß / trocken; nicht bei Stahl 6. Eigenschaften und Anwendung von CBN: a. Eigenschaften i. HRC > 45 ii. Einer der härtesten Schneidstoffe iii. Hohe Druck- und Biegefestigkeit b. Anwendung: i. Einsatz bis 2000°C ii. Spanen von Stahl iii. Spanen von HSS iv. Spanen von Ni Basis Legierungen oder Co Basis Legierungen 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 8 von 22 Werkzeugkonstruktion: 1. Anforderungen: a. Vermeidung von Rissbildung b. Anpassung des Werkzeugsystems an die jeweilige Bearbeitungsaufgabe c. Schneller Schneidenwechsel unter Wegfall der Kosten für Nachschleifarbeiten 2. Grobübersicht: C N Plattenform Freiwinkel M G Toleranz Klasse - 12 Schneidkantenlänge Plattentyp 04 08 Eckenradius Plattendicke 3. Klassensysteme von Schneidplatten: ???????? Kühlschmierstoffe: 1. Aufgaben: a. Kühlwirkung b. Schmierwirkung c. Verschleißminderung d. Schnittkräfte senken e. Wegspülen der Späne f. Staubbindung g. Korrosionsschutz h. Verbesserung der Oberflächengüte 2. Unterteilung: a. Nichtwassermischbarer Kühlschmierstoff b. Wassermischbarer Kühlschmierstoff c. Wassergemischter Kühlschmierstoff 3. Auswirkungen der zu niedrigen / zu hohen Konzentration eines Kühlschmierstoffes: a. Zu niedrig: Schmierwirkung (-) Korrosionsschutz (-) Mikrobenbefall (+). b. Zu hoch: Kühlwirkung (-) Schaumbildung (+) Bei Lösungen -> klebrige Rückstände 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 9 von 22 4. Auwahlkriterien: a. Öl: i. Hohe Schmierwirkung (Kühlwirkung gering) ii. Niedriges vc b. Wasser: i. Hohe Kühlwirkung (Schmierwirkung gering) ii. Hohes vc 5. Reduzierung des Kühlschmiermittelbedarfs: a. KSS Zuführung verändern b. Neue Werkzeug Werkstoffe c. Werkzeuge beschichten d. Alternative Werkzeugkühlung e. Spänetransport verändern f. Förderpumpen regeln (NC) g. Filterung optimieren h. Diskontinuierlicher KSS Einsatz 6. Charakteristika Minimalmengenkühlschmierung: ??????? Beurteilung von Zerspanbarkeit / Zerspanungskosten: 1. Hauptbewertungsgrößen zur Beurteilung der Zerspanbarkeit: a. Standzeit b. Spanbildung (Spanart/-form) c. Spankräfte d. Oberflächenzustand /-güte e. Chemische Zusammensetzung f. Festigkeit und Härte g. Schneidengeometrie h. Schneidstoff i. Schnittkräfte: vc, vf, ap 2. Einflussgrößen auf die Oberfläche: a. Kinematische Rauheit i. Relativbewegung der Schneidkante beeinflusst durch f und vc ii. Profil der Schneidkante beeinflusst durch Profilverschleiß, Kerbenbildung, Abrieb b. Schnittflächenrauheit: i. Verformung und Trennmechanismen beeinflusst durch: 1. Wirksame Schneidengeometrie 2. Art des Werkstückstoffes 3. Schnitttemperatur 4. Schneidstoff 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 10 von 22 ii. Veränderung der Schnittfläche beeinflusst durch: 1. Ecken und Freiflächenverschleiß 2. Reib- und Verschleißverhältnisse 3. Kühlschmierstoff c. weitere Einflüsse: Schwingungen beeinflusst durch Schnittbedingungen 3. Berechnung der Fertigungskosten des Werkstückes: Fertigungskosten = Maschinenstundensatz * Fertigungszeit 4. Verlauf der Fertigungskosten und der Einzelkostenanteile: Fertigungskosten Kf / -Zeit Kz Werkzeugkosten Kf Kf min Hauptzeitkosten Fixkosten vc vc OK Im Bild wird der Verlauf der Fertigungskosten und der anteiligen Einzelkosten in Abhängigkeit von der Schnittgeschwindigkeit dargestellt. Durch ständige Vergrößerung der Schnittgeschwindigkeit können die Fertigungskosten nicht minimiert werden und der Werkzeugkostenanteil steigt, durch die Vergrößerung der Standzeit bei zunehmender Schnittgeschwindigkeit, weil der Werkzeugwechsel häufiger erforderlich ist. Bei sehr großen Schnittgeschwindigkeiten können die anteiligen Werkzeugkosten zum größten Summanden der Fertigungskosten werden. 5. Formeln: a. Kostenoptimale Standzeit: TOK (k 1) * (t w KW T ) K ML b. Zeitoptimale Standzeit: TOZ (k 1) * t w 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 11 von 22 6. Kurvenvergleich: K vc vc OK Kostenoptimal vc OZ Zeitoptimal Optimierung der Zerspanung zur Erreichung Kürzester Durchlaufzeiten vc OZ bzw. geringster Kosten vc OK 7. Technologische Grenzen bei der Schnittwertermittlung: a. b min: 1mm (schruppen); 4-10µm (schlichten), b. b max: 0,5 - 0,75% der Länge der Schneidkante, c. h min: 2-3 mal Schneidkantenradius bzw. Fasenbreite, d. h max: 0,8 mal Eckenradius. Diagramm: ????????? 8. Optimierung der Schnittdaten: ?????? 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 12 von 22 Fragen zum Fertigungsprozess Drehen: 1. Gliederung: - Plandrehen - Runddrehen - Schraubdrehen - Wälzdrehen - Profildrehen - Formdrehen 2. Schnittwerte, Rz, Genauigkeit: -> Längs + Plandrehen: - Rz: 4 – 10 µm - IT 7 / 6(Genauigkeit) vc ≤ 500 m/min (HM) vc ≤ 800 m/min (Keramik) 3. Schraubdrehen: - Gewindedrehen (einprofiliger Gewinde Drehmeißel) - Gewindestrehlen (mehrere Schneidenprofile, wechselnde ap) - Gewindeschneiden (mehrschneidig) Beim Schraubdrehen werden schraubförmige Flächen mittels Profilwerkzeugen gefertigt. Die Steigung der Schraube entspricht dabei dem Vorschub je Umdrehung. 4.Gewindewirbeln: Beim Gewindewirbeln(Schäldrehen v. Gewinden) wird ein angetriebener Werkzeugträger verwendet. Das Verfahren wird vorwiegend für die Fertigung von Gewindespindeln mit hoher Maß- und Formgenauigkeit, z.B. für Kugelgewindetriebe eingesetzt. 5. Merkmale von Drehmaschinen: - Spindelstock - Reitstock - Drehmaschinenbrett - Gestell - Werkzeugschlitten - Leitspindel 6. Typische Bauformen: - Drehautomat - Frontdrehmaschinen - Senkrechtdrehmaschinen - Maschinen zum Unrunddrehen - Karusseldrehmaschine - CNC Drehmaschine 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 13 von 22 7. Bezeichnungskriterien WSP: Corokey 8. Werkstückspannung: Die Werkstücke müssen sicher und mit geringer Werkstückverformung gespannt werden. Dazu stehen verschiedene Spannmittel wie - Drehmaschinenfutter - Dreibackenfutter - Vierbackenfutter - Kraftspannfutter - Keilstangenfutter -Spannzangen zur Verfügung. Fragen zum Fertigungsprozess „Fräsen“: 1. Definition und Einteilung: Spanendes Fertigungsverfahren mit unterbrochenem, kreisförmigen Schnittbereich. I.d.R. mehrschneidig. Es treten im allgemeinen veränderliche Spanungsdicken sowie Schnittkraftschwankungen auf. Planfräsen Rundfräsen Schraubfräsen Wälzfräsen Profilfräsen Formfräsen 2. Abgrenzung Stirn- zu Umfangsfräsen: Stirnfräsen -> alle WSP berühren das Werkstück ( ap) Umfangsfräsen -> WSP berühren hintereinander und nicht gleichzeitig das Werkstück 3. Schnittwerte beim Fräsen: I.A. niedriger als beim Drehen; insbesondere kleinere Spannungsquerschnitte; wirtschaftliche Standzeit i.a. größer, da Werkzeuge teurer, da i.d.R. größere Werkzeugwechselzeiten. TOK = -(K+1) * (tw + KWT / KML) Vc ≤ 220 (Leg-Stahl) Vc ≤ 300 (Guß) (ae ) 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 14 von 22 4. Gegenlauf- / Gleichlauffräsen: Gleichlauf: Drehrichtung Fräser und Werkstückbewegung gleichgerichtet; Schnittkraft gegen den Maschinentisch gerichtet; Tischvorschub muß spielfrei sein. Gegenlauf: Drehrichtung Fräser und Werkstückbewegung einander entgegengerichtet Das Gleichlauffräsen ist dem Gegenlauffräsen überlegen (bessere Oberflächengüten) 5. Werkzeugausführungen: - Walzenfräser - Walzenstirnfräser - Scheibenfräser - Messerköpfe - Schaftfräser - T-Nutenfräser - Wälzfräser u.a. 6. Werkzeugspeicherung: ??????????? 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 15 von 22 Fragen zu den Fertigungsprozessen Bohren, Senken und Reiben : 1. Definition und Gliederung: a. Bohren: Spanen mit kreisförmiger Schnittbewebung b. Senken: Dient zum Erzeugen von senkrecht zur Drehachse liegenden Planflächen oder symmetrisch zur Drehachse liegenden Kegelflächen. c. Reiben: Spezielles Aufbohren zwecks Erhöhung der Oberflächengüte bei geringen Spanungsdicken präzise Bohrung d. Gliederung, Bohren Senken, Reiben: i. Plansenken ii. Rundbohren iii. Schraubbohren iv. Profilbohren v. Formbohren 2. Besonderheiten der Bohrbearbeitung: a. vc in der Mitte bis runter auf 0 b. schwieriger Abtransport der Späne c. ungünstige Wärmeverteilung d. erhöhter Verschleißangriff an der scharfkantigen Schneidenecke e. Reiben der Führungsfasen an der Bohrungswand 3. Fertigungsfolgen (-stufen): a. Bohren ins Volle b. Aufbohren, Profilsenken, Profilaufbohren c. Planansenken, Planeinsenken d. Reiben e. Erzeugtes Formelement 4. Gestaltungskriterien des Spitzenwinkels bei Spiralbohren: Der Winkel zwischen den Hauptschneiden wird als Spitzenwinkel bezeichnet. Die Größe des Spitzenwinkels richtet sich nach dem Werkstoff, der Werkstoffgeometrie und der Späneabfuhr - großer Spitzenwinkel zähe oder langspanende Werkstoffe - kleiner Spitzenwinkel gute Zentrierung, benutzt bei schlecht wärmeleitenden, kurzspanenden Werkstoffen 5. Tiefbohrverfahren: a. L/d: < 200 b. Zur Fertigung von Bohrungen mit höheren Anforderungen an die Maßgenauigkeit (IT 7 – 10) und an die Form- und Lagegenauigkeit c. Innere Kühlmittelzufuhr 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 16 von 22 6. Ursachen: a. Ungleiche Hauptschneidenlänge b. Einstellwinkel ungleich c. Freiwinkel ungleich d. Ungleiche Schneiden e. Rundlauffehler Fragen zu Spannvorrichtungen im Bereich der Zerspanung: 1. Einteilung der Werkstückspannvorrichtungen: a. Einfache Spannmittel und Positionierteile (Spannpratzen, Klauen) vorwiegend für einfache Werkstücke, erheblicher manueller Rüstaufwand, Einsatz in der Einzelund Kleinserienfertigung; b. Standardvorrichtungen Schraubstock oder Maschinenschraubstock=> geringe Anpassung an das Werkstück, manuell, pneumatisch, elektr., hydraulisch, vorwiegend einfache Werkstücke; c. Vorrichtungsbaukästen =>hoher manueller Aufbau Aufwand; Dokumentationsaufwand, Flexibilität begrenzt, oft Kompromiß zw. realisierbarer Bearbeitungszugänglichkeit u. Bearbeitungsanforderungen, Einzel- bis Serienfertigung, begrenzte Stabilität; d. Spezialvorrichtungen ermöglicht optimale Bearbeitung durch eine planbare Konstruktion (Zugänglichkeit, Stabilität), Serienfertigung, (teuer => Konstruktion, Herstellung, Wartung, Pflege, Lagerung), bei Werkstückänderung ggf. unbrauchbar. 2. Standartvorrichtungen an Drehmaschinen: typische Drehmaschinenbauformen: Universal-, Revolver-, Karussell-, Front-, Sonder-, NC-, CNC-Drehmaschinen, Drehautomaten. 3. Skizze einfacher Spannmittel auf Fräsmaschinen: ????????? 4. Charakteristika verschiedener Spannmittel: a. Anpassung an das Werkstück innerhalb gewisser Grenzen i. Manuell ii. Pneumatisch iii. Elektrisch iv. Hydraulisch b. für vorwiegend einfache Werkstücke 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 17 von 22 Fragen zu weiteren Fertigungsprozessen mit geometrisch bestimmter Schneide: 1. Einteilung Sägeverfahren: - Banksägen - Hubsägen - Bügelsägen - Stichsägen - Kreissägen 2. Einteilung Räumverfahren: - Planräumen - Rundräumen - Schraubräumen - Profilräumen - Formräumen 3. Räumwerkzeuge: Innenräumwerkzeuge: - sind meist einteilig ausgeführt - i.d.R. aus Schnellarbeitsstahl - Schaft, Aufnahmen, Schrupp-, Schlicht, Reserve-, Führungs- und Endstück Aussenräumwerkzeuge: - aus mehreren Zahnungsteilabschnitten zusammengesetzt 4. Definition und Charakteristika Räumen: -> spanendes Fertigungsverfahren, bei dem der Werkstoffabtrag mit einem mehrschneidigen Werkzeug erfolgt, dessen Schneiden hintereinander liegen und jeweils um eine Spanungsdicke h gestaffelt sind; -> keine Vorschubbewegung nötig -> kurze Schnittzeiten -> Massenfertigung -> vc < 15 m / min ; vc < 50 m / min -> IT 7...8 5. Einteilung Hobeln und Stoßen: - Planhobeln und Stoßen - Rundhobeln und Stoßen - Schraubhobeln und Stoßen - Wälzhobeln und Stoßen - Profilhobeln und Stoßen - Formhobeln und Stoßen 6. Definition und Charakteristika H.u.S.: -> Spanen mit wiederholter, meist geradliniger Schnittbewegung und schrittweise, senkrecht zur Schnittrichtung liegender Vorschubbewegung Hobeln: Schnittbewegung wird vom Werkstück ausgeführt 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 18 von 22 Stoßen: Schnittbewegung wird durch das Werkzeug ausgeführt Charakteristika: - geringe Zerspanleistung - geringe Werkstückerwärmung - Einzel- und Kleinserienfertigung - Planhobeln -> ersetzt durch Fräsen - Einsatz bei schwer zugänglicher Geometrie 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 19 von 22 Fragen zum Fertigungsprozess „Schleifen“ 1. Einteilung: Schleifen Honen Läppen [Gleitschleifen, Strahlspanen, Thermisches Entgraten (TEM)] 2. Charakteristika: Vielschneidiges Werkzeug Anzahl, Lage und Form der Schneide ändert sich (unbestimmt) Spanwinkel meist negativ (bis zu –90°) Keine Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebenschneiden möglich Schleifkörper trennen mit vc bis zu 200m/s den Werkstückstoff ab Schneiden sind nicht ständig im Eingriff und dringen nur geringfügig in die Werkstückoberfläche ein (bis zu ~30µm) Energiebedarf ist im Vergleich zu Zerspanverfahren mit geometrisch bestimmter Schneide sehr hoch Qualitätsmindernde Effekte sind: Brandflecken, Risse, Gefügeumwandlung Einsatzbereiche: Endbearbeitung zur Verbesserung der Werkstückqualität schon vorbearbeiteter Werkstücke Schleifen als Alternative zum Hobeln, Fräsen, Drehen Vor- und Fertigbearbeitung auf einer Maschine möglich Bearbeitung von schwerzerspanbaren Werkstückstoffen 3. Einteilung der Schleifmittel: Korund (Al2O3), Siliciumcarbid (SiC) Diamant- und Bornitrid-Kornwerkstoff (CBN) 4. Bindungen: Al2O3 und SiC: keramisch Bindungen Silikatbindungen Gummibindungen Kunstharzbindungen Kunstharzbindungen Schellackbindungen Magnesitbindungen Diamant- und CBN: Bronze (nur Diamant) Keramik (nur CBN) galvanisiertes Metall Sintermetall Kunstharz 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 20 von 22 5. keramischgebundene Herstellung durch: Gießen oder Pressen (Masse aus Schleifmittelkorn und keramischer Bindung wird in Formen gegossen und auf Verdichtung des Materials auf bestimmtes Volumen) Brennen in Contiöfen Kunstharzgebundene Herstellung durch: Pressen 6. Spezifikationspunkte: Schleifmittel Körnung Härtegrad Gefüge Bindung 7. Abrichtwerkzeuge: hauptsächlich: Diamantwerkzeuge selten: Stahlwerkzeuge 8. Abrichten: Wiedergabe der im Schleifprozess verlorengegangenen Schärfe, Maß- und Formgenauigkeit 9. Kriterien: gröbere Körnung: Schruppbearbeitung; wenn Werkstoff „weicher“ zu schleifen ist größere Schnittgeschwindigkeit: größere Wirkhärte; weicheres Schleifwerkzeug Härte des Schleifwerkzeuges steht in umgekehrtem Verhältnis zur Werkstückhärte 10. Kühlschmierstoffe beim Schleifen: Verkleinerung der Reibung zwischen Schleifkorn und Werkstück Kühlung der Werkstückoberfläche Reinigung und Benetzung der Schleifscheibe Korrosionsschutz für Maschine und Werkstückstoff 11. Schleifscheibenverschleiß: Radialverschleiß (Änderung des Schneidenraums) Kantenverschleiß (Änderung der gesamten Form) Mit zunehmenden Zeitspanvolumen vergrößert sich der Verschleiß am Schneidwerkzeug aufgrund zunehmender Schleifkraft, da durch die größere Belastung ganze Körner aus der Schneidfläche ausbrechen Bei kleinem Zeitspanvolumen überwiegt der Verschleiß durch Abrieb und Mikroausbruch am Schleifkorn 12. Pendelschleifen: kleine Zustellung große Vorschubgeschwindigkeit bei kleinem Zeitspanvolumen wird das Pendelschleifen als Feinbearbeitungsverfahren eingesetzt 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 21 von 22 Tiefschleifen: große Zustellung kleine Vorschubgeschwindigkeit Tiefschleifen hat kleinere Rautiefe geringeren Kantenverschleiß der Scheibe größere Profilhaltigkeit des Werkzeugs höhere Normal- und Tangentialkraft und höhere Temperatur zwischen Werkstück und Schleifscheibe als Pendelschleifen 13. Kosten beim Schleifen: im Wesentlichen: die Kosten für die Bearbeitung des Werkstücks [Ke], die sich zusammensetzen aus den schleifzeitabhängigen [Kc] und den werkzeugabhängigen Kosten [Kw] K e = Kc + Kw 14. Einteilung Schleifverfahren: Planschleifen Rundschleifen Schraubschleifen Walzschleifen Profilschleifen Formschleifen Fragen zu den Fertigungsprozessen „Honen“ und „Läppen“ 1. Langhubhonen Kurzhubhonen Verzahnungshonen 2. spanende Bearbeitung zur Verbesserung der maß- und Formgenauigkeit an der Oberfläche von Bohrungen, Zylinderlaufbuchsen und Lagerstellen an Zapfen Werkstoffabtrag sehr gering 3. ? 4. Planläppen Rundläppen Profilläppen 5. sehr hohe Form- und Maßgenauigkeit die Schneiden werden von losen Körnern gebildet Bearbeitung von fast allen Werkstückstoffen möglich 6. Bearbeitung ohne Einspannen des Werkstücks Fein- und Feinstbearbeitung in einem Arbeitsgang möglich kleine zerbrechliche Teile können feinstbearbeitet werden 3. Semester – WS 2001/02 – Grundlagen der Fertigungsverfahren – Fragenkatalog zur Klausurvorbereitung – Seite 22 von 22 7. ? Fragen zu den Fertigungsprozessen „Bandschleifen“, „Gleitschleifen“ und „Strahlspanen“ 1. hohe zu erreichende Schleifgeschwindigkeit bei klein bewegten Massen (Werkstücken) geringe Schleifmittelkosten 2. ? 3. Trommelgleitschleifen Vibrationsgleitschleifen Fliehkraftgleitschleifen 4. spanende Bearbeitung erfolgt durch die Relativbewegung zwischen vielen einzelnen Schleifkörpern (Chips) und der Werkstückoberfläche spanende Wirkung wird durch Zugabe von wasserlöslichen Chemikalienmischungen (Compound) ergänzt Vorbehandlung von Oberflächen vor galvanischer Metallbeschichtung Entgraten, Entzundern, Entrosten, Reinigen, Glätten, Polieren 5. Spanen mit ungebundenen Körnern dadurch: Oberflächenverbesserung, Rauheitsgebirge an der Oberfläche wird abgetragen, Werkstückoberfläche wird kaltverfestigt dient zum Reinigen verzunderter Oberflächen, Entspiegeln von blanken Flächen, Entgraten und Abrunden Kanten