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Gliederung:
Seite:
1) Biographie
2-6
2) Historischer Hintergrund
6-8
3) Ludwig Feuerbach
8-9
4) Marx Ansichten
a) Historischer Materialismus –
HISTOMAT
b) Dialektischer Materialismus
c) Mehrwerttheorie und
Akkumulation
5) Eigene Stellungnahme
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9-12
12-13
14-16
16-17
1) Biographie
1818
5. Mai: Karl Marx wird als drittes von neun Kindern des
Rechtsanwalts Heinrich Marx (bis 1808: Hirsch Mordechai) und
dessen Frau Henriette (geb. Pressburg) in Trier geboren. Sowohl
väterlicher wie auch mütterlicherseits stammt die Familie Marx von
Rabbinerfamilien ab. Kurz vor Karls Geburt war sein Vater zum
Protestantismus übergetreten, um seinen Beruf als Rechtsanwalt
weiter ausüben zu können.
1824
Marx wird zusammen mit seinen Geschwistern getauft.
1830-1835
Besuch des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Trier.
1835
Studium der Rechtswissenschaften in Bonn.
1836
Heimliche Verlobung mit Jenny von Westphalen, die er von
Kindesbeinen an kennt, da ihre Väter eng befreundet sind.
1836-1841
Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie in Berlin. Dort
nähert er sich dem Kreis der "Junghegelianer" an.
1841
Promotion in absentia an der Universität Jena. Seine Dissertation
mit dem Titel "Differenz der demokritischen und epikureischen
Naturphilosophie" widmet er seinem Mentor und künftigen
Schwiegervater, dem preußischen Regierungsrat Ludwig von
Westphalen (1770-1842).
Marx bemüht sich vergeblich, in die Hochschullaufbahn
übernommen zu werden.
1842-1843
Redakteur, ab Oktober Chefredakteur der liberalen "Rheinischen
Zeitung für Politik, Handel und Gewerbe" in Köln.
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1843
Obwohl Marx drei Wochen vor dem offiziellen Verbot der Zeitung
die Chefredaktion niederlegt, kann er die Einstellung der
Rheinischen Zeitung nicht verhindern. Die letzte Ausgabe erscheint
am 31. März 1843.
19. Juni: Heirat mit seiner Jugendliebe Jenny von Westphalen in
Bad Kreuznach. Aus der Ehe gehen sieben Kinder hervor. Zeit
ihres Lebens unterstützt sie Marx bei seiner wissenschaftlichen
und publizistischen Tätigkeit, indem sie ihm bei Korrespondenzen
hilft, seine Werke abschreibt und seine kaum lesbare Schrift für
den Drucker "übersetzt".
Oktober: Marx geht mit seiner Frau nach Paris, wo er sich unter
anderem mit dem deutschen Dichter Heinrich Heine (1797-1856)
anfreundet.
1844
Gemeinsam mit Arnold Ruge (1802-1880) Herausgeber der
Zeitschrift "Deutsch-Französische Jahrbücher".
Beginn der lebenslangen Freundschaft und Zusammenarbeit mit
dem Fabrikantensohn Friedrich Engels, dem Marx 1842 in Köln
erstmalig begegnet war.
1845
Auf Betreiben der preußischen Regierung wird Marx aus Paris
ausgewiesen.
Seine preußische Staatsangehörigkeit gibt er auf und bleibt Zeit
seines Lebens staatenlos.
Umzug nach Brüssel.
1847
Marx und Engels erhalten von dem mittlerweile in "Bund der
Kommunisten" umbenannten "Bund der Gerechten" den Auftrag,
eine programmatische Schrift für die Reorganisation des Bundes
zu verfassen.
Gemeinsam mit Engels gründet er in Brüssel den "Deutschen
Arbeiterverein".
1848
Februar: In London wird das von Marx und Engels gemeinsam
verfasste "Manifest der Kommunistischen Partei" veröffentlicht, das
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mit den Worten "Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst
des Kommunismus" beginnt und mit dem Aufruf "Proletarier aller
Länder vereinigt euch!" schließt. Bis heute sind rund 1.200
Nachdrucke in nahezu allen Schriftsprachen der Welt erschienen.
1848/49
Während der Revolutionsjahre nach Köln zurückgekehrt, gibt er
dort die "Neue Rheinische Zeitung" heraus, die dem linken Flügel
der Demokraten nahe steht und in der er eine einheitliche deutsche
Republik und den gemeinsamen Kampf der deutschen Staaten
gegen das reaktionäre Russland fordert.
1849
16. Mai: Ausweisung aus Deutschland.
24. August: Ankunft in London, wo er bis zu seinem Tod seinen
Wohnsitz behält. Er arbeitet für verschiedene internationale
Zeitungen, u.a. die "New York Daily Tribune", die Londoner "The
Peoples Paper" und die Breslauer "Neue Oder-Zeitung".
Gelegentliche Zuwendungen seines Freundes Engels sowie
Erbschaften seiner Frau Jenny helfen die teilweise katastrophale
finanzielle Notlage zu überbrücken. Vier seiner sieben Kinder
sterben, bevor sie das zehnte Lebensjahr erreichen.
1850
Herausgeber der "Neuen Rheinischen Zeitung. Politischökonomische Revue" (Hamburg-New York).
Beginn der Beziehung mit seiner Haushälterin Helena Demuth
(1823-1890), mit der er einen gemeinsamen Sohn hat.
1852
Das Resultat seiner Aufarbeitung des Scheiterns der Revolutionen
von 1848 mündet in der Artikelserie "Der achtzehnte Brumaire des
Louis Napoleon", die zuerst in der Zeitschrift "Die Revolution" in
New York erscheint und 1869 in Hamburg publiziert wird. .
1859
Veröffentlichung der "Kritik der politischen Ökonomie", in der Marx
die Produktionsverhältnisse einer Gesellschaft in ihren Wirkungen
auf die allgemeinen gesellschaftlichen Verhältnisse genauer zu
analysieren versucht.
Mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen wird Marx zusammen
mit Engels einer der Führer der neuen Bewegung des Sozialismus.
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1861
Reise nach Deutschland.
Treffen mit Ferdinand Lassalle in Berlin.
Bis 1862 Mitarbeiter der Wiener Zeitung "Die Presse".
1863
Mit dem Tod der Mutter tritt Marx das väterliche Erbe an, wodurch
sich die finanzielle Situation der Familie erheblich verbessert.
1864
Maßgebliche Beteiligung an der Gründung der "Internationalen
Arbeiterassoziation", auch "Erste Internationale" genannt, in
London, für die er eine Inauguraladresse und die Statuten verfasst.
1865
Bruch mit dem 1863 von Lassalle gegründeten "Allgemeinen
Deutschen Arbeiterverein".
1866
Auf dem ersten Kongress der Internationalen Arbeiter-Assoziation
in Genf wird Marx in Abwesenheit in den Generalrat gewählt.
1867
Veröffentlichung des ersten Buches von Marx Hauptwerk "Das
Kapital. Kritik der politischen Ökonomie". Die Bücher II und III in
drei Bänden werden nach seinem Tod von Engels herausgegeben.
Ab 1868
Engels übernimmt die gesamte Finanzierung des Marxschen
Haushalts und kommt für alle Schulden auf. Marx ist es dadurch
möglich, sich ganz seiner wissenschaftlichen Arbeit zu widmen.
Ab 1871
Mitarbeiter der Leipziger Zeitung "Der Volksstaat. Organ der sozialdemokratischen Arbeiterpartei und der Internationalen
Gewerkschaftsgenossenschaften".
Mit der sich rasch entwickelnden deutschen Arbeiterbewegung
steht Marx über persönliche und briefliche Kontakte in Verbindung;
die Entwicklung der ersten deutschen Arbeiterpartei zur
Sozialdemokratie und ihr Gothaer Programm von 1875 kritisiert er
durch seine "Randglossen zum Gothaer Programm".
Marx gibt mit seinen theoretischen Arbeiten der
Sozialismusbewegung eine wissenschaftliche Grundlage, die in
unterschiedlicher Auslegung von den überall entstehenden
5
sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien als
ideologisches Fundament übernommen wird.
1872
8. April: Der erste Band des gesellschaftstheoretischen Werks
"Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie" von Karl Marx
erscheint in russischer Sprache. Damit liegt die erste Übersetzung
des 1867 erschienen Werkes vor.
1881
2. Dezember: Tod seiner Frau Jenny.
1882
Reisen in die Schweiz, Frankreich und Algier.
1883
14. März: Karl Marx stirbt in London.
2) Historischer Hintergrund:
Durch die industrielle Revolution verlor der Arbeiter im 18. und 19.
Jahrhundert an Wert im Schaffensprozess industrieller Produkte. Der
Arbeitgeber war nicht mehr so stark auf den Arbeiter angewiesen, wie er
es noch vor der Industrialisierung war. Es kam sogar zu vielen
Entlassungen, da die neuen Maschinen die Arbeit schneller und
günstiger verrichten konnten.
Des Weiteren zog es viele Landbewohner in die Städte, in der Hoffnung
dort eine besser bezahlte Arbeit zu finden ( -> Urbanisierung ).
Diese zwei Punkte führten zu einem starken Überschuss an
Arbeitskräften, wodurch es für den Arbeitgeber möglich war,
Lohndumping zu betreiben. Da der Arbeiter auf die Arbeit angewiesen
war, um seinen Lebensunterhalt und den seiner Familie finanzieren zu
können, ging er dieses sehr schlechte Arbeitsverhältnis ein.
Karl Marx, zu dieser Zeit in London lebend, bekam jeden Tag das Elend
der Arbeiter mit und verfasste daraufhin zusammen mit Friedrich Engels
das „Kommunistische Manifest“.
6
Von der Agrar- zur Industriegesellschaft:
a) Wertschöpfung nach Wirtschaftssektoren in Deutschland
von 1870 bis 1913
7
b) Entwicklung der
Wirtschaftssektoren.
Beschäftigungszahlen
in
den
einzelnen
3) Ludwig Feuerbach (1804-1872)
Der in Landshut geborene Philosoph Ludwig Feuerbach beeinflusste
Marx vor allem in seiner religiösen Weltanschauung. Marx und
Feuerbach halten beide die Religion verantwortlich für das soziale Elend
des Proletariats, weil diese die Arbeiter auf einen Ausgleich nach dem
Tod im Jenseits vertröstet anstatt sie zum Kampf gegen die Kapitalisten
aufzurufen.
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„Das religiöse Elend ist in einem, der Ausdruck des wirklichen Elends
und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist
der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt,
wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.“
(Karl Marx)
Zudem sind beide Antiindividualistisch: Feuerbach sieht den Einzelnen
als arm und schutzbedürftig, die Masse hingegen sei stark und
unzerstörbar. Der Mensch sei der niedergestiegene Gott auf Erden. Marx
bekräftigt diese Aussage und spricht auch in seinem „Manifest“ die
Grundinstinkte der Masse an, indem er sagt, dass der Einzelne für die
Gesellschaft unersetzlich ist, andererseits jedoch ohne die Masse nicht
existieren kann. Dieser Hang zum Kollektivismus ist bezeichnend für den
Marxismus.
4) Marx Ansichten
a) Historischer Materialismus - HISTOMAT
Bei dem historischen Materialismus handelt es sich um einen Bestandteil
der Gesellschafts- und Geschichtsphilosophie des Marxismus.
Der zeitlich erste und entscheidende Kerngedanke des Materialismus
beruht auf der von Marx in seinen Frühschriften erhobenen Forderung,
historische Sachverhalte nicht nur auf ihr Bestehen oder Nichtbestehen
zu beurteilen, sondern insbesondere daraufhin, wie, zu welchen
Zwecken und wessen Nutzen sie herbeigeführt wurden.
Darin suchte er eine Einheit historische Epochen aus ihrer
Produktionsweise zu erklären und die Übergänge aus den in ihnen
entstehenden Widersprüche zu lösen. Zudem wollte er so die
geschichtliche Entwicklung aller Gesellschaften aufzeigen. Die
geschichtliche Entwicklung der Menschheit wird dabei materialistisch aus
der gesellschaftlichen Organisationsform abgeleitet, die das psychische
Überleben des Menschen als Naturwesen sichert.
Der historische Materialismus versucht Gesetzmäßigkeiten und
Zusammenhänge zu bestimmen, die zwischen Produktivkräften und
Produktionsverhältnissen und zwischen Basis und Überbau einer
Gesellschaft im marxistischen Sinne bestehen.
Die materialistische Anschauung geht davon aus, dass in jeder
geschichtlich auftretenden Gesellschaft die Verteilung der Produkte und
mit ihr die soziale Gliederung in Klassen oder Stände, sich danach
richtet, was und wie produziert und wie das Produzierte ausgetauscht
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wird, was bedeuten würde, dass die Ursachen aller gesellschaftlichen
Veränderungen in der Veränderung der Oproduktions-und
Austauschweise liegen würden. Dies würde wiederum heißen, dass das
Phänomen der Veränderung in der Ökonomie der jeweiligen Epoche
liegen würde. Somit sieht der historische Materialismus den Ablauf der
Geschichte als eine durch ökonomische Prozesse gesetzmäßig
bestimmte Entwicklung der menschlichen Gesellschaft.
Die Lösung der Widersprüche in dem jeweiligen Gesellschaftssystem
führt gesetzmäßig zu gesellschaftlichen Veränderungen und zur
Herausbildung einer neuen Gesellschaftsformation. Wenn der Mensch
seine Arbeit verändert, produziert er sich selbst als gegenständliches
und gesellschaftliches Wesen und zur Reproduktion seines Lebens geht
er mit anderen Menschen historisch bestimmte Beziehungen ein. Diese
Verhältnisse wirken auf den Menschen ein und machen ihn letztendlich
als geschichtliches Wesen und als besondere Natur aus.
Im Kommunismus ebenso wie in der Urgesellschaft ist die Entfremdung
des Menschen von dem Produkt seiner Arbeit sowie von sich selbst nicht
vorhanden bzw. beseitigt, während sie in den Klassengesellschaften die
Verhältnisse entscheidend mitbestimmt, daher beruft sich Marx auf die
Stammesgesellschaft.
Stammesgesellschaft: Sie ist die ursprünglichste Form des menschlichen
Zusammenlebens und wird durch eine minimale Arbeitsteilung, wenig
Technik und eine geringe Produktivität charakterisiert.
Privatbesitz ist selten oder besteht nur in gemeinschaftlicher Form, das
heißt die Produktionsmittel und Produkte befinden sich im kollektiven
Besitz der Gemeinschaft. Eine solche klassenlose Gesellschaft
bezeichnet Marx als ,,Urform des Kommunismus“.
Geht nun aber die Produktivität über das hinaus, was der Mensch zum
Leben braucht, entsteht ein ,,Mehrprodukt“, was die Herausbildung eine
Klassengesellschaft fördert, da das Mehrprodukt dazu dienen könnte,
eine herrschende Klasse, die selbst am Produktionsprozess nicht
mitgewirkt hat, zu ernähren. Daher wurde das Mehrprodukt in Speichern
aufbewahrt. Damit in Notzeiten nicht gleich alles aufgegessen wurde,
musste man Leute bestimmen, die über die Verteilung des Gutes
entscheiden mussten. Sie mussten mächtig sein, um ihre Autorität zu
verteidigen, also auch mächtiger als die anderen, so wurde also die
herrschende Klasse und die Klassengesellschaft geboren.
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Weiter bezeichnet Marx die feudale Gesellschaft als den Wegbereiter für
den Kapitalismus.
Feudalgesellschaft: Diese Gesellschaft ist hierarchisch aufgebaut. Auf
dem Land herrschen die großen Grundbesitzer und Lehnsherren, ihre
Ländereien werden von Leibeigenen bearbeitet.
Die feudale Gesellschaft ebnet den Schutz von handwerklichem Besitz
und Kapital den Weg für die Entstehung des Kapitalismus.
Kapitalistische Gesellschaft: Diese Gesellschaft zeichnet sich durch eine
hohen technischen Entwicklungsstand und ausgeprägte Arbeitsteilung
aus. Die sozialen Klassen sind scharf voneinander abgegrenzt und aus
der Industrialisierung heraus entsteht eine neue Klasse, die
,,Bourgeoisie“, das Bürgertum.
Die neuen Märkte, Manufakturen und die Akkumulation, die Anhäufung
des Kapitals und vor allem die Industrialisierung führen zu einer
massiven Produktivitätssteigerung. Nach Marx verschuldet dieser
Aufschwung die Armut , Landflucht, Krankheit und ein Gefühl der
Entfremdung in der Arbeiterklasse, da diesen selbst keine
Produktionsmittel zur Verfügung stehen. Es zeichnen sich die
Angehörigen des Proletariats aus.
Der historische Materialismus fasst die Entwicklung der ökonomischen
Gesellschaftsformation als einen naturgeschichtlischen Prozess auf,
analog zur experimentellen Methode der Naturwissenschaft. Gesucht
sind Naturgesetze, und zwar die der kapitalistischen Produktion, die sich
ja nach historischen Umständen mehr oder weniger rein, wie zu seiner
Zeit in England als der fortgeschrittensten Gesellschaft, oder nur als eine
theoretisch bestimmbare Tendenz, die von anderen Tendenzen oder
Nebenwirkungen gestört wird.
Mit Ausnahme der Urzustände war ,,alle bisherige Geschichte die
Geschichte von Klassenkämpfen“(Kommunistisches Manifest). Die
gegeneinander kämpfenden Klassen der Gesellschaft entstehen durch
die jeweiligen Produktions- und Verkehrsverhältnisse ihrer jeweiligen
Epoche. Die Produktionsverhältnisse fördern zunächst die
Fortentwicklung der Produktivkräfte, werden dann aber zunehmend zu
Fesseln der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Die
Verelendung der unteren Schichten führt zur Verschärfung sozialer
Widersprüchen und zu sozialen Konflikten. Andererseits werden die
Produktionsmöglichkeiten, die die geschaffenen Produktivkräfte an sich
hergeben, nicht ausgenutzt, weil die gegebenen Eigentumsverhältnisse
dem entgegenstehen. Die produktiven Klassen versuchen dann, die
Produktionsverhältnisse ihren Interessen gemäß zu ändern.
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Da die bisher herrschende Klasse Mittel zur Gegenwehr einsetzt,
wodurch sie die Unterdrückung verstärkt, kann dann der Klassenkampf
in eine kurze, heftige ,,revolutionäre“ Phase treten. In einer politischen
Revolution reißt die bislang unterdrückte Klasse die Macht an sich und
es werden die Eigentums- und Verfügungsverhältnisse über die
Produktionsmittel rechtlich neu geregelt. Damit bilden sich neue
Produktionsverhältnisse mit neuen herrschenden Klassen heraus, und
der Klassenkampf beginnt auf neuer Stufe, in einer anderen
Gesellschaftsformation.
Diese Position wird aufgrund der geschichtlichen Perspektiven bezogen
auf die Menschheit Historischer Materialismus oder auch Histomat
genannt.
b) Dialektischer Materialismus
Eine Form des Materialismus, in dem Materie nicht als etwas Statisches
angesehen wird, sondern die Materie enthält hier selbst jene
Spannungen oder “Widersprüche“, die als treibende Kraft der
Veränderung wirken.
Die Zusammenführung der Begriffe Dialektik und Materialismus zu
einem Begriff geht nicht auf Marx zurück. Er verwendeten diese Begriffe
zwar separat, aber nie in Verbindung, um seine Weltanschauung zu
verdeutlichen. Der dialektische Materialismus als eigenständiger Begriff
taucht erstmals 1887 in dem Buch Streifzüge eines Sozialisten in das
Gebiet der Erkenntnistheorie von J. Dietzgen auf und sollte die
Weltanschauung der damaligen Sozialdemokratie kennzeichnen.
Eingang in den Sprachgebrauch der marxistisch-leninistischen Parteien
fand der Begriff durch Lenin, der den dialektischen Materialismus als die
„wirkliche Philosophie des Marxismus” bezeichnete.
Es herrscht nicht nur unter marxistischen Philosophen seit einem
Jahrhundert Streit darüber, was diese beiden Begriffe (Dialektik und
Materialismus) zusammen bedeuten sollen. Unstrittig ist, dass der
Begriff der Dialektik in diesem Zusammenhang auf eine Kritik von Marx
an Hegel zurückgeht.
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Die von Hegel erarbeitete dialektischen Grundgesetze lauten:
1. Umschlag von Quantität in Qualität
2. Gegenseitiges Durchdringen von polaren Gegensätzen
3. Negation der Negation
- als Grundprinzip aller Entwicklung
Die Kritik von Marx bezieht sich nur auf den dritten Punkt, die Negation
der Negation. Dem Widerspruch als Grundprinzip der Entwicklung wird
ausdrücklich zugestimmt, der konkrete Inhalt der Negation der Negation
wird allerdings kritisiert.
Bei Hegel besteht die letzte Stufe dieser doppelten Negation darin, dass
der absolute Geist nach seiner Entäußerung (Negation) in die Welt zu
sich zurückkehrt (Negation der Negation). Dieser ultimative Kern des
Idealismus wird von Marx abgelehnt.
Die Welt besteht ihrer Ansicht nach nicht zuerst aus Geist bzw. Gott,
sondern aus Natur/Materie. Marx ist Materialist, weil er die Priorität von
Natur und Materie über Geist und Bewusstsein voraussetzt.
Man könnte daher den Marxismus als materialistische Dialektik
bezeichnen:
Der Mensch in seiner Natur und Gesellschaft lässt sich als Resultat von
geschichtlichen Widersprüchen nur begreifen als konkreter Mensch in
konkreten Verhältnissen. Der dialektische Materialismus ist nach
marxistischer Lesart die Aufhebung des alten philosophischen Streits
zwischen Idealismus und Materialismus um die Frage, ob das
Bewusstsein das Sein oder das Sein das Bewusstsein bestimme: Dass
die Natur Priorität vor dem Bewusstsein habe, bedeutet in dieser
abstrakten Form der Aussage alles und gar nichts. Erkennbar und
konkretisierbar ist diese Tatsache nur von einem Bewusstsein, von
Menschen, die sich ihres Wesens als Naturwesen bewusst sind.
Der dialektische Materialismus wurde als Teil der politischen Ideologie
von den wissenschaftlichen Gremien der politischen Führung der
früheren DDR und der UdSSR weitergeführt. Andere neuere
naturwissenschaftliche Erkenntnisse machten eine Anpassung bzw.
Erweiterung gegenüber der Orthodoxie (Interpretation der Lehre)
erforderlich. Die neuen Erkenntnisse wurden von den Anhängern des
dialektischen Materialismus als Bestätigung gewertet, dieser wurde
darauf aufbauend weiter entwickelt. Auch im Westen wurde der
dialektische Materialismus insbesondere von Autoren weiterentwickelt.
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c) Mehrwerttheorie und Akkumulation:
Die von dem englischen Ökonomen William Thompson begründete und
von Karl Marx weiterentwickelte Mehrwerttheorie beruht auf der
Behauptung von David Ricardo, ein Vertreter der Klassischen
Nationalökonomie, dass es nur einen Produktionsfaktor, nämlich „die
Arbeit“ gibt.
Nach Marx produziert der Arbeiter während eines Abschnittes des
Arbeitsprozesses den Wert seiner notwendigen Lebensmittel. Jedoch
produziert der Arbeiter im zweiten Teil seines Arbeitstages mehr als
seine Kosten, was als Mehrwert bezeichnet wird.
Marx geht dabei insofern über Thompson hinaus, als er die Produktivität
von Arbeitsteilung und Maschinen in seine Analyse einbezieht. Damit
kommt er zur Unterscheidung der Begriffe „absoluter" und „relativer"
Mehrwert. Absolut ist dabei für ihn der Mehrwert, der durch „Verlängerung des Arbeitstages“ produziert wird, während der relative Mehrwert „aus Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit" entsteht. Er bezieht
somit die Wirkungen sich entwickelnder Produktionstechnik und damit
die Entwicklung der Produktivität in seine Analyse ein.
Der Wert der Arbeitskraft wird für Marx durch die Kürzung der notwendigen Arbeitszeit jedoch nicht beeinflusst: Ungeachtet des jeweiligen
Standes der Produktionstechnik wird für ihn der Wert des Arbeiters
ausschließlich durch den Wert seiner notwendigen Lebensmittel bestimmt. Ebenso geht Marx wie Smith und Ricardo von der Annahme aus,
dass die Arbeit „der letzte und wirkliche Maßstab" ist, an dem alle Produkte gemessen werden, und dass dieser Maßstab wiederum durch die
Kosten, nämlich die zur Erhaltung der Arbeit notwendigen Lebensmittel,
bestimmt werde. In einer Wirtschaftsgesellschaft, in der alle Werte
ständigen Veränderungen unterworfen sind, gibt es jedoch keinen
absoluten Maßstab und keinen absoluten Wert. Der gesellschaftliche
Wert der Arbeit ändert sich mit ihrer Qualität, mit der Verteilung der
Macht und mit der Produktivitätsentwicklung.
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Marx versteht Akkumulation in einem doppelten Sinne: auf der einen
Seite immer mehr Kapital in den Händen der Kapitalisten, auf der
anderen Seite der Arbeiter immer mehr Elend. Gerade dies hält aber den
Kapitalismus am Laufen, da die Lohnarbeiter ihre Arbeitskraft an die
Kapitalisten zu für das Kapital günstigen Bedingungen verkaufen
müssen, ähnlich wie bei einer Batterie ein elektrischer Strom fließt, wenn
die beiden Gegenpole miteinander verbunden werden.
Die Akkumulation kann sich auf das Sachvermögen, auf den
Kapitalstock, also auf das konstante Kapital beziehen, aber auch auf die
Beschäftigung, indem ein Teil des Mehrwerts dazu verwendet wird, mehr
Arbeiter zu beschäftigen. In diesem Fall wird variables Kapital
akkumuliert, wenn ein Teil des Mehrwerts dazu verwendet wird, die
Lohnsumme zu erhöhen, um so mehr Arbeiter beschäftigen zu können.
Bemerkenswert ist außerdem, dass nicht der ganze Mehrwert der
Akkumulation dient, sondern ein Teil des Mehrwerts wird als Revenue
"unproduktiv" beispielsweise für den Konsum der Kapitalisten
verausgabt.
Während gesamtwirtschaftlich die Kapitalakkumulation durch den
Mehrwert begrenzt ist, kann das einzelne Kapital auch rascher
akkumulieren, indem es sich mit anderen Kapitalien zusammenschließt,
fusioniert, andere Kapitalien übernimmt oder aufkauft. Es kommt also zu
einer Kapitalzentralisation, die dadurch entsteht, dass im kapitalistischen
Konkurrenzkampf die großen Unternehmen durch die Vorteile der
Massenproduktion die kleinen besiegen und so nicht nur ihre
durchschnittliche Größe ständig wächst, sondern darüber hinaus die
Anzahl der Unternehmen immer geringer wird. Der Kredit ist beim
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Aufkauf von Unternehmen ein wichtiges Instrument. Das bloße Wachsen
der Unternehmen, wenn sich also immer mehr Kapital in den Händen
des einzelnen Kapitalisten konzentriert, wird von Marx als
Kapitalkonzentration bezeichnet, im Unterschied zur
Kapitalzentralisation, in welcher dieses Wachstum darüber hinaus durch
Schlucken anderer Kapitalien beschleunigt wird.
Entscheidendes Element aus Marxscher Sicht: Es gibt nur EIN Gut, das
im Wirtschaftskreislauf (der auf Tausch gleichwertiger Güter basiert)
dazu fähig ist, Mehrwert zu produzieren: die Ware Arbeit bzw.
Arbeitskraft; Denn nur Arbeit ist ein Gut, dessen (Re-)Produktion
günstiger ist als der Wert, den es produziert, oder anders ausgedrückt:
der Tauschwert der Ware “Arbeitskraft“ (Lohn/Gehalt) ist kleiner als sein
Gebrauchswert (Produktivität); Die Differenz ist der Mehrwert.
Als Endziel strebt Marx die klassenlose Gesellschaft an, in der der
Arbeiter im vollen Ertrag seiner Arbeit steht und somit keinen „Mehrwert“
mehr produzieren muss. Das Privateigentum und das Eigentum der
Produktionsmittel wird abgeschafft, wodurch kein „Mehrwert“ mehr
produziert werden kann und somit sämtliche Unterdrückung ein Ende
hat. Der Staat, der bisher Instrument der unterdrückenden Klasse war,
wird überflüssig werden und dadurch ebenfalls aussterben.
Wenn die klassenlose Gesellschaft eingetreten ist, hat Marx sein Ziel
erreicht und den Menschen wieder zur Menschlichkeit zurückgeführt.
5) Eigene Stellungnahme
Karl Marx spaltet die Gesellschaft in zwei Seiten. Auf der einen Seite
befinden sich heftige Kritiker, auf der anderen Befürworter seiner
Philosophie. Somit ist Marx wohl einer der umstrittensten Philosophen
der Menschheitsgeschichte.
Somit konnte auch uns keinen einseitige Bewertung gelingen.
Aus der Zeit betrachtet, in der Marx seine Ideen und Theorien verfasste,
verlief die Industrialisierung und er wollte den Menschen aus den
negativen Folgen dieser aus ihrem Elend helfen und sie zu einem
besseren, gerechteren Leben führen, was positiv für ihn gewertet werden
muss. Jedoch stellte sich dabei heraus, dass das Ziel einer
,,klassenlosen Gesellschaft“ nicht umzusetzen ist, wie schon mehrere
Beispiele in der vergangenen Geschichte gezeigt haben, in denen der
Kommunismus als Ziel verfolgt wurde.
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Das Problem in der Umsetzung des Marxismus befindet sich darin, dass
der Mensch sich für die Gemeinschaft opfern müsste, um das Ziel zu
erfüllen.
Jedoch muss an beachten, dass es in der Natur des Menschen liegt ,auf
seinen eigenen Vorteil bedacht zu sein, da in ihm eine Art
Grundegoismus veranlagt ist, der sich als Lebenserhaltungstrieb
auswirkt.
Es dürfte aber, damit eine absolute Gleichschaltung der Gesellschaft
bestehen kann, was die Grundlage einer Klassenlosen Gesellschaft ist,
kein Individuum sich über ein anderes stellen wollen, was so gut wie
unmöglich ist.
Ein weiterer Widerspruch liegt in dem Spannungsverhältnis Freiheit und
Kollektivismus, denn beides ist ebenfalls nicht durchsetzbar.
Ein weiteres Problem liegt in der Umkehrung Hegels, da Marx davon
ausgeht, dass das Sein das Bewusstsein beeinflusst, also, dass der
Mensch erst in seinen Grundbedürfnissen befriedigt sein muss, bevor er
in der Lage ist, eine Theorie aufzustellen. Der Widerspruch in dieser
These lässt sich daran belegen, dass schon immer in der Geschichte am
Anfang die Idee stand und darauf erst die Praxis folgte.
Zum Schluss sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass bei Marx zwar
der Mensch und sein gerechtes Leben im Mittelpunkt stehen, jedoch zu
viele Aspekte unserer Meinung nach nicht durchsetzbar sind und somit
typisch für eine klassische Utopie sind.
Quellen:
- http://de.wikipedia.org/wiki/Historischer_Materialismus
- http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_640.htm
- http://de.encarta.msn.com/text_721543133___0/historischer_materialismus.html
- http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx
- Brockhaus der Philosophie
- Geschichte und Geschehen II, Oberstufe
- Horizonte II – Geschichte für die Oberstufe, Westermann
- Marx Karl/Engels Friedrich: Manifest der Kommunistischen Partei
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