Das Freiburger Persönlichkeitsinventar FPI-R Handout von: Bernd Inkret und Mona Oitner Einführung und Entstehung : →FPI-R = Persönlichkeits-Struktur-Test (Klinischer Test) →FPI-R Instrument zur Selbst- und Fremdbeurteilung →altester und beliebtester mehrdimensionaler Persönlichkeitsfragebogen erste Auflage 1970 durch die Autoren Fahrenberg, Hampel, Selg (Hogrefe Verlag) vorher nur Übersetzungen von angloamerikanischen Tests vorhanden,N=630!!!! Mängel aus sprachliche u. psychologischer Sicht! 1982: Revision des FPI→ in FPI-R und FPI-A in den FPI-A1 (FPI-A1 blieb bestehen um Vergleichbarkeit mit früheren Untersuchungen nicht auszuschließen), Normierungstichprobe N=2035, sprachl. Verbesserung, Reduktion der Faktoren- u. Itemzahl. →1999 neue Erhebung (jetzt auch in den „neuen Bundesländern“) Normstichprobe N= 3740 Erhebung von zusätzl. soziodemografische und psychologisch interessante Daten z.B. Wohnort, Anzahl der Kinder, Einkommen, Konfession etc. Gleichzeitig mit FPI-R entstanden: FBL-R = Freiburgerbeschwerdeliste →71 Items, Ausprägung körperl. Beschwerden (Herz-Kreislauf, Magen-Darm, Anspannung, Schmerz, Sensorik,ect.) FLZ = Fragebogen zur Lebenszufriedenheit → 70 Items, Ausprägung der Lebenszufriedenheit (Gesundheit, Arbeit-Beruf, finanzielle Lage, Sexualität, Ehe ect.) →Oft nützlich um die beiden Skalen im FPI-R „Körperliche Beschwerden“ und „Lebenszufriedenheit“ genauer unter die „Lupe“ zu nehmen. Anwendungsgebiete des FPI: →ältester und beliebtester mehrdimensionaler Persönlichkeitsfragenbogen → Instrument zur Selbst- und Fremdeinstufung Klinische Psychologie: um z.B. Personen mit hohen oder niedrigen Ausprägungen zu identifizieren ev. →Vergleich zwischen Untersuchungs- und Kontrollgruppen Gesundheitspsychologie: →Untersuchung von Persönlichkeit und Gesundheitsverhalten Persönlichkeitsforschung: →Vergleich von Personen und Personengruppen untereinander sowie mit dem Durchschnitt der Bevölkerung hinsichtlich spez. Merkmale und Auffälligkeiten. →soziodemografische Verteilung der von Persönlichkeitseigenschaften in der Bevölkerung bzw. in Teilstichproben Konstruktion FPI-R Ziel: Ein Persönlichkeitsfragebogen mit relativ robusten und empirisch begründeten Dimensionen der Selbstbeschreibung auf Basis einer bevölkerungsrepräsen-tativen Normierungstichprobe Testbasis: Das FPI beruht auf keiner speziellen Persönlichkeitstheorie sondern auf dem Interesse der Autoren an bestimmten Verhaltensdimensionen Skalengewinnung → Skalen gewonnen durch faktorenanalytische und itemanalytische Methodik → Items mit geringer Faktorenladung werden entfernt oder ausgetauscht →mittelschwere Items bevorzugt (hinsichtlich Trennschärfe) →Interesse d. Autoren an mehrdimensionaler Erfassung individueller →Reduktion der Itempools von 240 auf 138 Items →Bildung der 10 Standardskalen mittels Faktorenanalyse, Zusatzskalen getrennt entwickelt (im Sinne Eysencks) Neuerungen in FPI-R Zusammenfassen der 9 Standardskalen des alten FPI zu 5 Skalen (Gehemmtheit, Erregbarkeit, Aggressivität, Körperliche Beschwerden, Offenheit ) Hinzufügen von 5 neue Skalen: Lebenszufriedenheit, Sozial Orientierung, Leistungsorientierung, Beanspruchung, Gesundheitssorgen ->als ein erweitertes „FPI-Menschenbild“ problematische Skala „Maskulinität-Femininität“ eliminiert, Neunormierung 1999 zeigt: Zunahme bei Aggressivität, Lebenszufriedenheit und Offenheit Abnahme bei sozialer Orientierung und körperlichen Beschwerden Dimensionen und Beispielitems im FPI-R Skalen und das jeweils trennschärfste Item (rit): 1. Lebenszufriedenheit: Alles in allem bin ich ausgesprochen zufrieden mit meinen bisherigen Leben (.70) 2. Soziale Orientierung: Da der Staat schon für Sozialhilfe sorgt, brauche ich im Einzelnen nicht zu helfen (-.57) 3. Leistungsorientierung: Ich habe gern mit Aufgaben zu tun, die schnelles Handeln verlangen(.61) 4. Gehemmtheit: Ich werde ziemlich leicht verlegen (.58) 5. Erregbarkeit: Oft rege ich mich zu rasch über jemanden auf (.57) 6. Aggressivität: Wenn ich Zuflucht zu körperlicher Gewalt nehmen muss um meine Rechte zu verteidigen, so tue ich es (.54) 7. Beanspruchung: Ich habe häufig das Gefühl im Stress zu sein (.73) 8. Körperliche Beschwerden: Ich habe manchmal ein Gefühl erstickender Enge in der Brust (.61) 9. Gesundheitssorgen: Ich vermeide Zugluft, weil man sich zu leicht erkälten kann (.61) 10. Offenheit: Ich bin hin und wieder ein wenig schadenfroh (.59) E – Extraversion:Ich kann in eine ziemlich langweilige Gesellschaft schnell Leben bringen (.68) N – Emotionalität:Ich bin oft nervös, weil zuviel auf mich einströmt (.62) Skalen 1-10 mit jeweils 12 Items, Skalen E und N je 14 Items Testdurchführung →Durchführung als Einzel- oder Gruppenverfahren →Als Papier und Bleistift sowie als Computer-Version verfügbar Durchführungsvorraussetzungen →Normierung ab 16 Jahre und mind. Hauptschulabschluss →keine psychopathologischen Auffälligkeiten (sonst Probleme bei Durchführung) →positive Einstellung der Vpn dem Test gegenüber Für die Durchführung und Auswertung werden benötigt: FPI-R Fragebogen, Antwortbogen, Auswertungsschablone, Manual mit Alters- und Geschlechtsgruppentabellen (Umwandlung der Rohwerte in Stanine-Werte). Dauer des Fragebogens: 10-30 Minuten, keine Zeitbegrenzung für Vpn Auswertungsdauer: 10-15 Minuten Testbeginn: →Bei Testbeginn Ermunterung zu Offenheit und Vollständigkeit und Zusicherung des Datenschutzes für die Vpn →Vpn-Instruktionen in schriftlicher Form am Beginn des Tests Instruktionen am Beginn des FPI-R: Sie werden auf den folgenden Seiten eine Reihe von Aussagen über bestimmte Verhaltensweisen, Einstellungen und Gewohnheiten finden. Sie können jeder entweder mit "stimmt" oder mit "stimmt nicht" beantworten. Setzen sie bitte ein Kreuz (X) in den dafür vorgesehenen Kreis. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten, weil jeder Mensch das Recht zu eigenen Anschauungen hat. Antworten Sie bitte so, wie es auf Sie zutrifft. Beachten Sie bitte folgende Punkte: •Überlegen Sie bitte nicht erst, welche Antwort vielleicht den "besten Eindruck" machen könnte, sondern antworten Sie so, wie es für Sie persönlich gilt. Manche Fragen kommen Ihnen vielleicht sehr persönlich vor. Bedenken Sie aber, dass Ihre Antworten unbedingt vertraulich behandelt werden. •Denken Sie nicht lange über einen Satz nach, sondern geben Sie die Antwort, die Ihnen unmittelbar in den Sinn kommt. Natürlich können mit diesen kurzen Fragen nicht alle Besonderheiten berücksichtigt werden. Vielleicht passen deshalb einige nicht gut auf Sie. Kreuzen Sie aber trotzdem immer eine Antwort an, und zwar die, welche noch am besten für Sie zutrifft. !!!!Bitte blättert jetzt auf die letzte Seite des Handouts!!!!! Durchführung des Tests →Fragebogen ausfüllen →Auswertung des FPI-R: Auflegen der Schablone (4 Spalten auf Schablone = eine eigene Spalte pro Seite) auf die jeweilige Seite des Fragebogens →Ablesen ob die angekreuzte Antwort für eine der 12 Skalen gezählt →ACHTUNG: Manche Items zählen für 2 Skalen z.B. Item 20!!! →Werte die lt. Schablone gezählt werden in den Antwortbogen (pro Wert=1 Stricherl) eintragen und pro Skalen zusammenzählen = Rohwert Ablesen der Stanine-Werte und Profilerstellung: →Normen sind nach Geschlecht und Altersgruppen gegliedert →Aufschlagen der richtigen Alters- Geschlechtstabelle der jeweiligen Vpn →Nachschlagen der Rohwerte aus dem Antwortblatt in der jeweiligen Skala →Ablesen der Stanine-Werte aus Tabelle und Eintragen des Wertes ins Profil am Antwortbogen →ev. die Punkte der einzelnen Skalen durch einen Strich verbinden Interpretation: Bedeutung der einzelnen Konstrukte FPI-R1: Lebenszufriedenheit Probanden mit hohem Skalenwert betonen ihre allgemeine Lebenszufriedenheit, sind mit ihrer Partnerbeziehung und ihrem Beruf voll zufrieden. Sie zeigen meist ein hohes Selbstvertrauen, Ausgeglichenheit. Probanden mit niedrigem Skalenwert grübeln viel über ihr Leben nach, oft haben sie alles satt und äußern eine bedruckte, unglückliche Stimmung, Depressivität und negative Lebenseinstellung. FPI-R2: Soziale Orientierung Probanden mit hohem Skalenwert fühlen eine soziale Verantwortung, sind hilfsbereit und sind motiviert, zu helfen zu trösten und zu pflegen. Sie empfinden auch schlechtes Gewissen über eigenen Wohlstand und Konsum im Vergleich zu anderen. Probanden mit niedrigem Skalenwert betonen einerseits die Verantwortung des Einzelnen für seine Lebensbedingungen andererseits sehen sie für Sozialhilfe den Staat als zuständig an. FPI-R3: Leistungsorientierung Probanden mit hohem Skalenwert sind leistungsorientiert und leistungsmotiviert, packen wesentliche Aufgaben energisch und effizient an. Sie suchen Herausforderung, dabei ist ihnen berufliches Engagement oft wichtiger als Freizeitbeschäftigungen Probanden mit niedrigem Skalenwert zeigen wenig Ehrgeiz oder Konkurrenzverhalten und sind eher passiv und wenig leistungsmotiviert. FPI-R4: Gehemmtheit Probanden mit hohem Skalenwert fühlen sich im sozialen Umgang gehemmt, bleiben lieber im Hintergrund und es fallt ihnen schwer, vor einer Gruppe zu sprechen. Sie sind leicht verlegen oder sogar ängstlich und erröten schnell. Probanden mit niedrigem Skalenwert sind ungezwungen und kontaktbereit Sie finden leicht Umgang, indem sie auf andere zugehen, sie ansprechen und sich selbstsicher einer Gruppe bewegen. FPI-R5: Erregbarkeit Probanden mit hohem Skalenwert schildern sich als leicht erregbar und reizbar. Sie sind leicht aus der Ruhe gebracht und können oft ihren Ärger nicht recht beherrschen werden dann auch eher aggressiv. Probanden mit niedrigem Skalenwert zeichnen sich durch Gelassenheit aus, sind nicht leicht aufzuregen, zu provozieren oder zu verärgern. Sie bleiben geduldig, ruhig und lassen sich nicht hetzen. FPI-R6: Aggressivität Probanden mit hohem Skalenwert sind zu aggressiver Durchsetzung bereit. Fühlen sie sich beleidigt oder in ihren Rechten betroffen, so setzen sie sich zur Wehr und wenden dabei vielleicht auch körperliche Gewalt an. Sie reagieren leicht wütend und unbeherrscht. Probanden mit niedrigem Skalenwert schildern sich als wenig aggressiv. Sie sind entweder zurückhaltend passiv und aggressiv gehemmt oder können sich so kontrollieren, daß es nicht zu aggressiven Reaktionen kommt. Keine körperliche Gewalt zur Durchsetzung ihrer Rechte. FPI-R7: Beanspruchung Probanden mit hohem Skalenwert haben viele Aufgaben erleben starke Anforderungen und Zeitdruck bei ihrer Arbeit. Sie arbeiten viel, was zu Überforderung, Nervosität, Mattigkeit, Erschöpfung führt. Probanden mit niedrigem Skalenwert sind den Anforderungen, die an sie gestellt werden, gewachsen und können ihre Aufgaben ohne Hetze oder Nervosität zu geraten, bewältigen. FPI-R8: körperliche Beschwerden Probanden mit hohem Skalenwert haben ein gestörtes körperliches Allgemeinbefinden, Schlafstörungen, Wetterfühligkeit, Kopfschmerzen Sie klagen außerdem über speziellere Beschwerden (Unregelmäßigkeiten der Herztätigkeit (Arrhythmien), Hitzewallungen, etc.) Probanden mit niedrigem Skalenwert klagen über wenige Befindensstörungen oder Beschwerden. FPI-R9: Gesundheitssorgen Probanden mit hohem Skalenwert schildern ein sehr gesundheitsbewusstes und gesundheitsbesorgtes Verhalten. Sie versuchen die Risiken einer möglichen Ansteckung oder Schädigung zu vermeiden und sich durch ihren Lebensstil zu schonen. Hypochondrische Tendenzen. Probanden mit niedrigem Skalenwert sind wenig um ihre Gesundheit besorgt, sind unbekümmert und schonen sich nicht besonders. FPI-R10: Offenheit Probanden mit hohem Skalenwert räumen selbstkritisch eine Vielzahl kleiner Schwächen und Fehlern ein. Sie geben diese Abweichungen von der gängigen Norm und den “guten Sitten" offen und ungeniert zu. Probanden mit niedrigem Skalenwert orientieren sich entweder sehr stark an konventionellen Umgangsnormen (Konformität) oder sie sind auf einen guten Eindruck bedacht. Mögliche Motive sind mangelnde Selbstkritik bzw Selbstidealisierung, Verschlossenheit gegenüber solchen Fragen oder die Absicht, sozial unerwünschte Verhaltensweisen zu leugnen. FPI-RE: Extraversion Probanden mit hohem Skalenwert schildern sich als gesellig und impulsiv, gehen abends gern aus, schätzen Abwechslung und Unterhaltung, schließen schnell Freundschaften, fühlen sich in Gesellschaft anderer wohl. Sie sind lebhaft, unternehmungslustig eher gesprächig und schlagfertig. Probanden mit niedrigem Skalenwert sind im sozialen Umgang zurückhaltend, lieber für sich allein. Sie sind eher wenig unterhaltsam oder mitteilsam, beherrscht statt impulsiv, wenig unternehmungslustig FPI-RN: Emotionalität Probanden mit hohem Skalenwert lassen viele Probleme und innere Konflikte erkennen. Sind reizbar und erregbar, andererseits fühlen sie sich abgespannt und matt oder auch teilnahmslos. Ihre Laune wechselt oft, ihre Stimmung ist überwiegend bedrückt oder ängstlich. Sie grübeln viel über ihre Lebensbedingungen und ihre Gesundheit. Fühlen sich oft im Stress, nervös und psychosomatisch gestört. Probanden mit niedrigem Skalenwert sind mit sich und ihrem Leben relativ zufrieden. Sie sind gelassen, nehmen die Dinge leicht. Ihre Stimmung ist ausgeglichen, sie sind wenig ängstlich oder empfindlich. Sie haben wenig Sorgen oder innere Konflikte Psychosomatische Störungen und Gesundheitssorgen fehlen weitgehend. Auswetungsprobleme Fehlende Antworten: lt. Autoren, wenn pro Skala mehr als eine Antwort fehlt, wird Testwert „missing data“ gesetzt = Skala wird nicht ausgewertet(„fehlende Antworten“) Fehlen im gesamten Test mehr als 7 Antworten→ (5%) →Test nicht auswertbar →Bei Einzeluntersuchung keine „missing-data“ Behandlung nötig lt. Autoren →Bei Gruppenuntersuchungen u. computergestützter Version, sollte „missing-data“ Behandlung erfolgen →fehlender Itemwert, durch Erwartungswert ersetzen (korrigierter Testwert der Skala = Mittelwert der vorhandenen Itemwerte x Itemzahl der Skala) Interpretationsprobleme: →Bei Verneinung Item 1 >> lt. Autoren keine Auswertung →Bei 0-2 Rohwertpunkten in der Offenheitsskala (Lügenskala) und niedrige Aggressivitätswerte >> Tendenz zu sozial erwünschten Antworten bzw. Selbstidealisierung erhebliche Bedenken hinsichtlich der Testmotivation oder Testsituation vom Testleiter festgestellt werden, sollte von einer Interpretation abgesehen werden Testgütekriterien Durchführungsobjektivität Standardisierter Fragebogen >> hohe Durchführungsobjektivität , Kurze Instruktion und selbstständiges Bearbeiten durch die Vpn → minimale Testleitereffekte Auswertungsobjektivität: Standardisierter Fragebogen →ebenfalls hohe Objektivität, Problem: Handhabung der „Missing Data“ - Frage der Berücksichtigung der Handanweisung im Manual hierzu →evtl. Auswirkung auf Reliabilität Reliabilität: Laut Autoren befriedigend - Konsistenzkoeffizient Crombach Alpha variiert für die verschiedenen Skalen zwischen .71 und .84., Durch innere Konsistenz und Reproduzierbarkeit gut geeignet um individuelle Differenzen zu erfassen. (Vergleich Erhebung 1984 und 1999) Validität: →Interne Validität ist durch die Konvergenz von faktorenanalytischen und itemmetrischen Analysen sowie durch konfirmatorische Clusteranalysen gesichert. Empirische Validität ist durch die Korrelation mit Selbst- und Fremdeinstufungen, mit anderen Persönlichkeitsfragebogen belegt .z.B. selbst ausgefüllter FPI-R und vom Ehepartner stellvertretend ausgefüllter FPI-R stimmen hinsichtlich den Skalen Leistungsorientierung, Extraversion, Lebenszufriedenheit, Emotionalität und Gesundheitssorgen überein (.48 < r < .67) →Korrelationen von r >= .50 mit dem Gießen-Test in 6 Skalen →Inhaltsvalidität: 49% der Normstichprobe fand den Itempool für sehr gut geeignet, um Menschen besser zu verstehen Fairness Bei der Entwicklung des Tests wurde auf die Vermeidung diskriminierender Formulierungen geachtet→ Keine Zeitbeschränkung >> kein Nachteil Leseschwache Akzeptanz: Wenig fehlende Antworten in den Repräsentativerhebungen. Probleme lediglich bei der Formulierung oder Passung einzelner Items z.B. Meine Partnerbeziehung (Ehe) ist gut >> Was wenn ich Single bin? Ökonomie: Der Test kann mit einer Gesamtdauer von (in unserem Beispiel) knappen 30 Minuten durchaus als ökonomisch bezeichnet werden. PLUSPUNKTE FPI-R →Weite Verbreitung (FPI ist zweithäufigst verwendeter Test in Deutschland) →Neunormierung und ständige Wartung →Pflege der Informationsdatenbank mit Statistiken zu speziellen Gruppen und auch individuellen anonymisierten Itembeantwortungen →wissenschaftlich fundierte Konstruktion →weiter Anwendungsbereich -> unzählige Publikationen →sehr wirtschaftlich, ökonomische Informationsgewinnung →gute Eignung für reine Deskription der 12 Persönlichkeitsdimensionen →gute Akzeptanz bei den Probanden, probandenfreundlicher Test KRITIK FPI-R →nur wenig Hinweise zur Validität und Reliabilität des FPI-R (Amelang) →keine Parallelformen →hohe Verfälschbarkeit wie bei praktisch allen Persönlichkeitsfragebögen →nur Messbereich mittlerer Bandbreite verglichen mit ähnlichen Tests →Mehrdeutigkeit der Offenheitsskala (Persönlichkeitsskala & Lügenskala) →negative Korrelation (-.07) vom allgemeinen Verständnis von Offenheit und dem, was die Skala „Offenheit“ misst (lt. Schmidt und König) →wenige Angaben über Vergleichbarkeit des FPI-Rs zu ähnlichen Verfahren →Bejahungstendenz – die meisten Items sind „stimmt“ gescort →zur Einzelfallverlaufsdiagnostik (Veränderungsmessung) nur bedingt einsetzbar (neben dominierenden, relativ überdauernden Eigenschaften können bei Testwiederholung in einem zeitlich größeren Abstand, auch aktuelle Effekte/Veränderungen einwirken!!!) →zur Vorhersage von Kriterien aus dem biografischen, gesundheitlichen und beruflichen Bereich werden noch gründlichere Untersuchungen benötigt →Kein Einsatz im beruflichen Eignungsdiagnostikbereich (Auslesediagnostik) wegen Gefahr der Verfälschbarkeit