Alltagsgeschichten Wer Tiere hat, der weiß es längst: es gibt immer unglaubliche, lustige oder seltsame Storys im Zusammenhang mit den Vierbeinern zu erzählen. Und auch ich erzähl diese immer wieder gern. Auf die Idee, das Ganze auch aufzuschreiben hat mich meine pesrönliche gute-Laune-Heldin "Pleasuretussi" gebracht. Denn nach diversen Lachkrämpfen unterbrochen von Anfällen tiefsten Nachempfindens, habe ich festgestellt: Solche Geschichten sind für Menschen auf gleicher Wellenlänge eine echte Bereicherung. Auf gehts also mit Erlebnissen aus dem Pferde- und Hundealltag, die Euch hoffentlich auch ein bißchen gute Laune bringen. 08.11.08 „Was fällt Prof. Choice eigentlich ein?“ Mein Herzblatt Lizzy (alias Lizzymon, alias Liz, alias „Entschuldige, stör ich Dich sehr? Ich sagte: WHOA!!!“) ist ein Pony. Ponys sind meistens nicht besonders groß! Meine Lizzy ist klein! Nicht geistig, nicht was ihre Willensstärke betrifft und (bedauerlicherweise) auch nicht bezüglich Gewicht und Umfang. Aber anatomisch gesehen: kleines Stockmaß, kleine Hufe, kurze Röhrbeine! Eben diese werden in dem Moment zu einem Problem, wo mein Drang zur Risikominimierung mit meinem Hang zum „für-meine-Pferde-Geld-ausgeben“ kollidiert. Sprich: Ich möchte passende, gute, hübsche Boots für mein KLEINES Pferd!!! Vor 2,5 Jahren durfte ich bereits die zermürbende Erfahrung machen, dass alles an Beinschutz-Gamaschen-BootsKrams von der Stange aus den üblichen Zielorten meiner Shoppingausflüge zu groß ist. Nach langem Suchen, müssen es also doch die guten und vor allem schweineteuren Professional Choice sein, weil die gibt’s nämlich in XS(!) So, man tuts ja gern für sein geliebtes Ross, und bei der Marke, weiß man, was man hat (und falls nicht würde man sie bei dem Preis verklagen bis der Arzt kommt). Jedenfalls alles gut, alles fein! Gegenwart : 2,5 Jahre später – ein Blick auf die – reichlich genutzten – Boots sagt mir „joa, mal ein Paar neue wären nicht schlecht“. Natürlich sind sie noch gut, aber doch schon eben auch gut genutzt und wenn ich mich tatsächlich noch breitschlagen lasse, nächstes Jahr aufs Turnier zu gehen, dann wollen wir ja auch in Glanz & Glorie dort aufschlagen. So, PC hochgefahren – Internet an – Google – und los! Mhm, schwer zu finden... Das Herumgesuche und Gegoogle wird mir zu blöd und ich greife zum Telefon um mich im Onlineshop meines Vertrauens direkt an eine lebende Person, anstelle des Internet-shop-Knechtes, zu wenden. Die freundliche Dame am anderen Ende hat eine Erklärung parat, warum das Gesuchte so schwer zu finden ist: „Die Größe XS ist von Prof. Choice komplett aus dem Programm genommen worden!“ Ich starre den Telefonknecht an... „Naaaaiiiiiiieeeeennnnn!!!!“ schreit mein inneres Ich (ich habs„Fritze“ genannt) aufgebracht und lässt die imaginäre Tasse Tee fallen, die er sich soeben entspannt aufgebrüht hat. „Gs..pfff...tschk...bittewas?“ ist alles, was ich hervorröchle. Mir wird erläutert, dass die Größe gar nicht gelaufen ist, weil Ponybesitzer im Allgemeinen scheinbar eine natürliche Scheu vorm Geldausgeben besitzen. Als diese verteilt wurde, war ich offenbar meilenweit entfernt, was ich dem Telefonhörer nebst der auf-deranderen-Seite-hängenden-Dame auch erkäre. Und ich benötige die Dinger!!! Dringend!!! Also befleißigt sich das freundliche Verkäuferinnengeschöpf darin, den Lagerbestand gründlich zu prüfen und... Heureka! Da gibt’s noch was für mich zu holen. Meine Angst, es könnte – wenn überhaupt – nur noch etwas in rot oder orange zu holen sein, ist dahin, als mir verkündet wird, dass es noch royal! Und navy! Und grün! Im Angebot gibt. Das ... sind... 3... passende... Farben... schnell, schnell, welche nehmen??? Kurz bevor der „Entscheidungen-treffen-Teil“ meines Hirns auf „error“ schaltet, bringe ich tiefste Dankbarkeit zum Ausdruck und gelobe, mich spätestens am nächsten Morgen zu melden...wenn ich mich entschieden habe. Gut! Dass ich 2 Paare nehmen muss, ist klar, weil die werden ja nicht mehr hergestellt. 1 Paar in Royal ist auch klar, weil passt perfekt zum Pad. Das 2. Paar...navy oder grün??? Ganztägige Diskussionen mit diversen Pferdefrauen...wir nehmen grün! Weil, das ist mal was anderes... obwohl navy ist ja auch schön... Vielleicht bleibt das Glück mir ja hold, die Ponybesitzer geben weiterhin kein Geld aus und in ein paar Monaten gibt’s doch noch ein nächstes Mal! 06.08.2008 Fliegende Wechsel...ja...äh Fliegende Galoppwechsel! Sehen toll aus, kennzeichnen Pferd und Mensch als "Nicht-mehr- Laie" und sind auch noch praktisch, weil man zum Handwechseln nicht die Gangart wechseln muß. Was aber tun, wenn das heißgeliebte Ross beschließt, dass es bestimmt Dormicum oder sonst eine Amnesie-auslösende-Droge im Futter hatte und nicht mehr weiß, wie man wechselt? Und was, wenn es -was noch viel schlimmer ist - sich vage daran erinnert, wie man vorn, aber nicht mehr, wie man hinten wechselt?? Und vor allem was, wenn man jetzt erst merkt, dass man bei den beeindruckenden Wechselgeschichten das meiste dem Pferd überlassen hat??? Tja, dann steht man gehörig auf dem Schlauch und guckt entzückend dumm aus der Wäsche. Meine bezaubernde kleine Lizzy (alias Liz, alias, Lizzymon, alias "Wirst-Du-wohl", alias "ich-sagte-Whoa"!) beschloß diese These einmal in der Praxis zu erforschen und zu sehen, zu welcher Lösung ich gelangen würde. Zunächst glaubte ich noch an eine simple, wenn auch nicht angenehme Ursache des Ganzen und ließ sowohl Sattel, als auch Beißerchen, als auch den restlichen (wohlproportionierten) Leib meines Augensterns aufs Gründlichste untersuchen. Das Ergebnis sowohl höchst erfreulich, als auch niederschmetternd: alles in bester Ordnung! Na schön, das nächstliegende: es liegt an mir! Also meiner (an dieser Stelle einmal hochgelobten!) neuen Trainerin mein Leid geklagt. Ab aufs Fritzimon (seines Zeichens Schulpferd und der beste Lehrmeister aller Zeiten) und ausgetestet. Christines Kommentar: "Du denkst zuviel! Mach doch nur mal!" Wo hab ich das vor Kurzem bloß schon mal gehört???? Ach ja, als ich es mal wieder meinen eigenen Schülern sagte! Merkwürdig, wieso lässt sich, dass was man unterrichtet nur halb so leicht selbst umsetzen? Egal ich konzentriere mich auf Nicht-Konzentrieren und Heureka! da klappts. Also nur an mir kanns demnach auch nicht scheitern...Lizzy und ich schalten einen Gang zurück und nehmen uns eine Vorübung vor. Auf der Mittelllinie abwechselnd im Links-und Rechtsgalopp anspringen. Was sich als gar nicht so einfach erweist, wenn man bisher in schönster Einigkeit linksrum im Linksgalopp und rechtsrum Rechtsgalopp geritten ist. Da wollen sich plötzlich Beine verselbständigen (sowohl meine als auch Lizzys) und die Hüfte entwickelt ein merkwürdiges Eigenleben. Zwischenzeitlich sind mein armes, geliebtes Pferd und ich so verwirrt, dass ich die Gewichtshilfe konträr zur Schenkelhilfe gebe, woraufhin die beste Freundin aller Zeiten brav im Kreuzgalopp umhersaust. Irgendwas läuft hier falsch! (die Erkenntnis hat sich schon länger unauffällig angeschlichen um sich nun eines Baseballschlägers zu bemächtigen und mir damit eins überzubraten!) Nochmal Beratung Christine... genaues, geschultes Auge...Ha, aufgefallen! Doch anatomisches Problem! Allerdings bei mir, nicht beim Pferd! Meine Hüfte hält es auf der einen Seite offenbar nicht für nötig locker und entspannt zu sein und sich genauso meinem Willen zu beugen. Das ist keine gute Voraussetzung um meinem gebeutelten Pferdchen eine vernünftige Hilfe anzbieten. So ein Fritz, für den die Wechsel Kinderkram sind, ist da hilfsbereit und sagt: "oh, Deine Hüfte... das tut mir leid, aber ich denke, Du wolltest mir dies (springt um) sagen?" Eine Lizzy aber sagt: "Was? Was???? Sprich deutlich!!! Ich kann Dich nicht hören! Lalalalalala"! Fazit: Mehr Yoga, weniger denken, dann klappts auch mit dem Wechseln! Es gibt immer ein nächstes Mal! 23.05.2008 Die Weidesaison hat begonnen Nach langen zähen Minuten des Herumstehens -mit-grasrupfendem-Pony-am-Strick, immer wieder von aufmunternden Rufen wie "Nich! Nich! Da is Strom drauf! Nimm den Kopf dadrunter wech!" oder "Kommst Du jetzt wohl mit, Du verfressenes Stück, die Zeit is längst rum!!!" oder auch gern ein einfaches "aaargh!!! runter von meinem Fuß!" unterbrochen, ist sie jetzt wieder da: die Waidesaison! Das Weidesaisonpferd an sich (lat.: equus grassus bauchus) ist hochmotiviert möglichst viel Grünzeug in möglichst kurzer Zeit in seinen Rachen zu befördern, so dass selbst Araber ein vorübergehendes "Hafi-Fressgen" zu entwickeln scheinen. Im Gegenzug zum dem WeidesaisonPFERD, das nun eine leichte Tendenz zum rundlich weden an den Tag legt, wird der dazugehörige Weidesaisonmensch (lat. Humanus fangus equus) plötzlich rank, schlank und das Herz-Kreislaufsystem wird täglich etwas gesünder, etwa im gleichen Maße, wie die Kondition steigt. Dieses - auf den ersten Blick - verwunderliche Phänomen läßt sich leicht erklären: ca. 90% der Pferde sehen absolut keine Notwendigkeit darin, eine saftige Wiese gegen eine Halle (wahlweise PLatz) und eine kleine lästige Fliege gegen einen Sattel auf dem Rücken einzutauschen. Lizzy ist da wenigstens fair! Sobald ich die Weide betrete, dreht sie ab und begibt sich zügigen Schrittes ans gegenübrliegende Ende, so dass die größtmögliche Entfernung zwischen uns liegt. Dies bleibt dann ihre "Fluchtdistanz" bis ich die Weide wieder verlasse. Dies ist dann, wenn es so beginnt, in der Regel unverrichteter Dinge, aber das hat sie ja von Anfang an klargestellt. Mein geliebter Mirko ist da ganz anders. Er ist stets besorgt um meine Gesundheit und meine schlanke Linie, der Gute! Wenn ich nach ihm rufe, wiehrt er fröhlich zurück...bleibt aber am (fast) anderen Ende stehen, schließlich ist Bewegung an der frischen Luft sehr gesund. Motivierend wiehrt und brummelt er mir alle paar 20-30 Meter zu, während ich mich mit anbrutzelndem Gehirn, durch die glühende Sonne in Richtung "seiner" schattigen Baumgruppe schleppe. Als ich bis auf 3 Meter an ihn herangekommen bin, erkenne ich (durch das von der prallen Sonne verusachte Flimmern vor meinen Augen hindurch), wie er mir freundlich zunickt... dann dreht er sich um und verschwindet mit 3, 4 galoppierenden Hüpfern noch weiter in der Baumgruppe. Dieses lustige Spielchen treiben wir etwa 6-8 mal, dann sind wir in der letzten Ecke angekommen und ich darf ihn mitnehmen. nach einer längeren Wanderung Richtung Tor, muß er natürlich erstmal noch n Schluck trinken, weil is ja warm, und war ja anstrengend für meine körperliche Ertüchtigung zu sorgen. Mein - doch etwas strapaziertes - Gemüt kühlt er dann noch, indem er mir freundlich die Reste seines Getränkes ins Gesicht prustet, schließlich soll ich ja keinen Hitzschlag bekommen. Dazu bleibt nichts mehr zu sagen, außer: ich befürchte, es gibt da immer ein nächstes Mal! 02.02.2008 Hauptsache wieder gesund! Wad doll ich dagen??? Die zusitzenden Nebenhöhlen, geschwollenen Mandeln und auf-dem-letzten-Lochpfeifenden Bronchien sprechen für sich. das Wetter ist total optimal... für jede Art von Viren, Bazillen oder sonstigen Gemeinheiten von Mutter Natur. Dass ich in dieser Jahreszeit kaum mal zwei Wochen am Stück über eine artikulierte Aussprache verfüge, weil diese immer wieder von Röchel,- Hustlauten oder nasalen Unverständlichkeiten unterbrochen wird, gut, daran haben die Meinen und ich uns gewöhnt. Auch dass Hund oder Pferd mal ein Hüsterchen tun, dass dann rasch mit Spitzwegerichhustensaft einer bekannten Günstig-Discount Marke bekämpft wird, kein Problem. Was aber für ein Schock, wenns kein Hüsterchen ist... sondern eine Art Grauen aus der Tiefe? Nichtsahnend dreh ich mit meinem Augenstern (alias Lizzy - alias Lizzymon - alias "lässt Du das jetzt sein!!!") meine Runden in der Halle...Schritt... Trab ein Galöppeli... wieder ein Schrittpäuschen..."mhm" denk ich bei mir "die Kondition der Maus war auch schon besser, die pumpt ja ganz schön". In den nächsten Tagen weiten sich die Bedenken zum genannten Schock aus: Lizzy hyperventiliert regelrecht! Nach der kleinsten Anstrengung hechelt mein treues Ross, als wollte es den gesamten Hallenboden durch die Nüstern ziehen. Ich gerate in Panik und greife wie üblich in solchen oder ähnlichen Situationen - zum Handy. "Katrin? Lizzy hyperventiliert!" Die Physiotherapeutin/ Tierheilpraktikerin/ Klassischreitlehrerin meines Vertrauens ist irritiert, bekommt dann aber doch noch eine genauere Beschreibung aus mir heraus und eilt herbei. Feststellung 1: der neue Sattelgurt drückt auf den Serratus Ventralis Thoracis (klingt das professionell!), der wohl auch etwas mit der Atmung zu tun hat. Dieser Muskel, ist offensichtlich völlig verspannt, aber: ist die Verspannung Ursache oder Folgeerscheinung? 2 Tage Zitterpartie... Folgeerscheinung! Verdammt!!!! Hilft nix, der Tierarzt mit den wundervollbringenden Händen muß her. Es läuft wie gewohnt: Kurze Untersuchung, kurze Erklärung der Diagnose, kurze Behandlung, Kurze Aufgabenstellung für die nächsten 2 Tage, "Samstag rufen Sie mich an, Aufwiedersehen". Und auch das Ergebnis wie gewohnt: am nächsten Tag gehts meinem Augenstern schon besser, denn sie macht die Erfahrung, dass das Atmen wieder schmerzfrei geht. Am übernächsten Tag zeigt sie mir voller sprühender Lebensfreude, dass es ihr DEUTLICH besser geht... 2 mal kann ich sie knapp am Durchgehen hindern, beim 3. Mal schießt sie wie eine Feuerwerksrakete mit mir durch die Halle und schlägt Haken, die jedem Feldhasen zur Ehre gereicht hätten, zwischendurch nimmt sie die Kurven so scharf, dass ich wie beim Motorradrennen mit meinem Knie durch den Sand schabe (das Alles ohne Sattel!). Als ich sie endlich wieder unter Kontrolle habe, schnaubt sie frohgemut und atmet völlig entspannt in ihre füllige Leibesmitte. Ächzend lasse ich mich von ihrem Rücken rutschen, versuche die verkrampften Gliedmaßen zu bewegen und japse "Hauptsache sie ist wieder gesund!" Innerlich denke ich heute "warts ab, Püppi, es gibt immer ein nächstes Mal!" 18.01.2008 Sag niemals etwas gegen die Figur einer Frau... auch wenn die Frau 4 Beine hat! Es ist Winter! Im Winter legt sich das atmende, sich bewegende (und shoppende) Wesen an sich, einige wärmende Fettpölsterchen zu. Dies geschieht in der Regel über die legitime Ausrede "es ist doch Weihnachten, da kann ich doch nicht auf meine Figur achten, danach wieder ganz bestimmt!" "Danach" bedeutet bei mir: wenn ich wetterbedingt gezwungen werde, Sachen zu tragen, in denen wieder Körperumrisse erkennbar werden (also ab einer Außentemperatur von ca. 25 Grad!). So, nun ist mein Augenstern, in Form meiner wundervollen Hafimixstute Lizzy, auch ein weibliches Wesen. Und auch sie hat sich darin befleißigt, sich warm zu halten d.h. sie hat gefressen bis der Arzt kommt. Nun hat sie an sich von ihrem Haflinger - Daddy (einem Hoferbenachkommen) viele gute Dinge mitbekommen, leider jedoch auch die gute Futterverwertung und das bekannte Haflinger - Fress-Gen. Eine verletzungsbedingte Trainingspause, sowie die gutgemeinten, kalorienlastigen Tröstungen einiger Stallbesucher, haben bedauerlicherweise nicht gerade dazubeigetragen, dass Lizzy ihre - im Sommer beinahe erreichte - Idealfigur halten konnte. Mittlerweile haben wir schon wieder was runter, aber, wenn man sie nicht kennt, stellt sich einem schon die Frage, wann das Fohlen, dass diese Stute doch offensichtlich trägt, zur Welt kommen mag. Das ist für Lizzy und mich hart, aber zum Glück schaut dann alle paar Wochen meine heißgeliebte Mama vorbei um zu verkünden, dass Lizzy jetzt aber doch schon deutlich abgenommen habe. Ha! Das motiviert!Jetzt begab es sich jedoch am gestrigen Tage, dass unser Schmied zur regelmäßigen Pediküre bei uns aufschlug. In der Regel mögen unsere Pferde ihn sehr...aber Lizzy ist halt auch nur eine Frau und den Satz "In welchem Monat ist die denn? Die wird ja immer dicker..." hat sie persönlich genommen. Normalerweise schmust Lizzy immer recht vergnüglich mit unserem Schmied, während sie sich die Hufe verschönern lässt...nicht so an diesem Tag! Kaum neigte der arglose Bernd sich hinab zu ihrem Vorderbein, hackte sie ihre Beißerchen in eine kleine, aber feine Speck-/ Muskel - /Haut-/ was-auch-immer-Rolle und rächte sich damit im Namen aller weihnachtsgebäckgeschädigten Frauen dieser Welt. Bernd hats ihr, Gott sei Dank, verziehen und die Beiden sind jetzt quitt. Aber Obacht ist trotzdem angesagt, denn schließlich... gibt es immer ein nächstes Mal! 04.01.2008 Die Sache mit den Gamaschen Der geneigte Leser und Reiterfreund (besonders die ReiterfreundIN) wird es wissen: Gamaschen sind der Schuhtickersatz der weiblichen, REITENDEN Bevölkerung! Wir benötigen sie dringend!!! Die 7000 verschiedenen Beinschutze. Gamaschen für die Seitengänge, Boots für die Vorderbeine und Splintboots für hinten, wenn wir stoppen wollen, Bandagen fürs Longieren, Springglocken fürs Cavalettitraining... und natürlich reicht es NICHT, wenn wir jeweils nur ein Paar haben. So ein absurder Gedanke!!! Ein Paar für so immer... ein Paar für gut und ein Paar, wenn das andere Paar noch nicht trocken ist, JAWOHL! Und jetzt wird sich auch jede reit -, stöber- und kaufsüchtige Frau meine Enttäuschung vorstellen können, als mir Folgendes widerfuhr: Ich benötigte dringend für meinen klassisch gerittenen Hafiwallach (oh, ja, ich habe das Glück, unterschiedlich ausgebildete Pferde zu besitzen, d.h. DOPPELT so viel Auswahl und höchst dringender Bedarf an Beinschutzgeschichten!) Streichkappen! Also auf, frohgemut in den Laden hinein, wo sogleich eine motivierte Verkäuferin sich darin befleißigte, mich größentechnisch zu beraten. Jetzt ist das Problem, dass mein Mirko einem sehr alten Typ Haflinger entspricht...heißt: er rückte einst Bäume aus Wäldern und schaut auch so aus. Trotzdem nahm ich die angepriesene Größe S mit um festzustellen, dass ich diese geschlossen bekam, wenn ich beide Streichkappen aneinanderklettete und sie dann um sein Hinterbein schnürte... also Fehlgriff, umtauschen. Größe M... verdammt!!! Passt so gerade vom Umfang her, aber der Kunststofflöffel ist zu groß. Vermaledeite Alt-Hafi-Beine! Fazit: keine Streichkappen für Mirko. Aber bald kommen die neuen Kataloge von Krämer, Loesadau & co heraus und da wird es sicher wieder tolle Sachen geben, die wir ganz dringend und unbedingt benötigen. Also Kopf hoch - es gibt immer ein nächstes Mal! 25.12.2007 "Übergänge? Kann ich!"...dachte ich Immer wieder mal sonntags ist Weiterbildungszeit bei uns. D.h. mein Göttergatte und ich zuzüglich unserer großartigen Reitbeteilungen schwingen uns in die pferdelose Kutsche und düsen zu "el Chefe" um uns dort freiwillig(!) klarmachen zu lassen, dass wir durchaus noch jede Menge dazulernen können. Nach Ankunft, Pferdauswahl ("was? wen soll ich reiten? Cool!"), Geputze, Gesattle, Warmgereite... die Stimme des Herrn: "Ok, Yvonne, dann reite doch einfach mal ein paar Übergänge...Schritt-Trab-Trab-Schritt-Trab-Galopp-Galopp-TrabSchritt-Galopp-Galopp-Schritt" Yvonne:"Alles klar, mach ich" (kein Problem! Übergänge reit ich gerne, lass ich gern reiten...super!) doch el Chefe war noch gar nich fertig:"aber nur über Gewicht!" Yvonne:"?????Wie jetzt????" (Schenkel? Stimme?? Hallo??? Hilfe!!!) Erklärung von el Chefe folgt prompt, nämlich, dass ich einfach(!) die Bewegung mit dem Becken machen soll, die die gewünschte Gangart auslöst... "ach so, ich versuch das gleich mal!" ruf ich und denke : klar, kein Thema, genauso gut kann ich Dir auch n rotes Schaf scheren und n grünen Kobold draus stricken. Aber siehe da... es funktioniert! Mein Erstaunen steigert sich ins unermeßliche... das geht...ohne treibende Schenkel, ohne hochmotiviertes Schnalzen... Das muß ich dringend bei meinem eigenen Wunderpony so probieren. Gesagt, getan und hey, sie galoppiert an! Aus dem Schritt! Ohne Treiben! Nur über die Hüfte quasi! Na schön...das Runterschalten üben wir in einem anderen Leben, aber der erste Schritt ist getan und in diesem Sinne: Es gibt immer ein nächstes Mal!