Evolution der KI (Entwicklung der Künstlichen Intelligenz) (Androiden aus Terminator 3) Written by Patrick Schmeichel & Niclas Lüdeling 1.1 KI (Definition) Künstliche Intelligenz (KI, beziehungsweise AI vom englischen Artificial Intelligence) ist eine Fachdisziplin der Informatik mit interdisziplinärem Charakter. Ziel der KI ist es, Maschinen zu entwickeln, die sich verhalten, als verfügten sie über Intelligenz (John McCarthy, 1955). Neben den Forschungsergebnissen der Kerninformatik selbst sind in die KI Ergebnisse der folgenden Fachgebiete eingeflossen: Psychologie und Neurologie, Mathematik und Logik, Kommunikationswissenschaft, Philosophie und Linguistik. Die Beeinflussung der Neurologie hat sich in der Ausbildung des Bereichs Neuroinformatik, die der Biologie in der bioorientierten Informatik gezeigt. Zusätzlich ist auch der ganze Zweig der Kognitionswissenschaft zu nennen, welcher sich wesentlich auf die Ergebnisse der Künstliche Intelligenz in Zusammenarbeit mit der kognitiven Psychologie stützt. Im Verständnis des Begriffs Künstliche Intelligenz spiegelt sich oft die aus der Aufklärung stammende Vorstellung vom Menschen als Maschine wieder, dessen Nachahmung sich die sog. starke KI zum Ziel setzt: eine Intelligenz zu erschaffen, die wie der Mensch nachdenken und Probleme lösen kann und die sich durch eine Form von Bewusstsein beziehungsweise Selbstbewusstsein sowie Emotionen auszeichnet. Im Gegensatz zur starken KI geht es der schwachen KI darum, konkrete Anwendungsprobleme zu meistern. Insbesondere sind dabei solche Anwendungen von Interesse, zu deren Lösung nach allgemeinem Verständnis eine Form von "Intelligenz" notwendig zu sein scheint. Letztlich geht es der schwachen KI somit um die Simulation intelligenten Verhaltens mit Mitteln der Mathematik und der Informatik; es geht ihr nicht um Schaffung von Bewusstsein oder um ein tieferes Verständnis von Intelligenz. 1.2 Evolution (Definition) Evolution (aus dem Lateinischen evolvere abwickeln) ist das fortlaufende Entstehen neuer und das Wachsen bereits entstandener Muster in Richtung auf steigende Komplexität und Vernetzung von Bereichen der Wirklichkeit. Der Begriff wurde 1774 von dem Schweizer Naturforscher Albrecht von Haller (1708-1777) für seine Vorstellung von der Entwicklung des Menschen geprägt. Er war der Ansicht, dass die Embryonen bereits im Spermium oder im Ei fertig ausgebildet vorliegen. Diese Homunculi (Einzahl Homunculus vom lat. Diminuitiv für Mensch) enthalten in ihren Keimzellen wiederum kleine Menschen und so weiter bis in alle Unendlichkeit (ähnlich dem Prinzip der russischen Matroschka-Puppen). Antoni van Leeuwenhoek (1623-1723) glaubte, diese Homunculi bei der Beobachtung von Spermien mit seinem Mikroskop bereits gesehen zu haben. 2.1 Evolution und KI Der Bestrebung nach Systemen mit wachsender Intelligenz scheint eine zwangsläufige Gesetzmäßigkeit inne zu wohnen. Die Zielstrebigkeit, mit der immer intelligentere Systeme entstehen, hat eine Eigendynamik, welche die Frage aufwirft, wie das Verhältnis von KI zu den Naturgesetzen ist. Eines der stärksten Naturgesetze hat das Leben und auch das menschliche Bewusstsein hervorgebracht: Die Evolution. Die Natur hat, getrieben durch die Gesetze dieser Evolution, das primäre "Ziel", Strukturen mit immer höherer Komplexität hervorzubringen [LE1, GE1, PR1]. Diese Hervorbringung höherer Ordnungsgrade trägt scheinbar ihre Rechtfertigung in sich, kann von uns, die wir Kinder dieses Naturgesetzes sind, nicht hinterfragt werden und hat z.B. zur Entstehung der Materie, des Lebens und des Bewusstseins geführt. Die Ordnung, die in den immer komplexeren Strukturen zum Ausdruck kommt, ist eine implizite Ordnung unserer Welt und ist die Emanation und Entfaltung eines unbekannten Prinzips, welches offensichtlich hinter der Kulisse unserer Welt wirksam ist. Das Ziel "Komplexität" ist scheinbar das höchste Ziel der Natur an sich und stellt sich dem Naturwissenschaftler als objektives Ziel allen Seins dar. Jedes andere Ziel ist diesem Ziel untergeordnet, wobei im Sinne des Optimierungsprozesses kurzfristige Einbrüche der Komplexität notwendig sein können. Zum Zwecke des Erreichens dieses Zieles hat die Natur die Mechanismen der Evolution, Mutation und Selektion hervorgebracht. Wie sich durch Studien an Ökosystemen und an Computersimulationen beweisen lässt, müssen beide Faktoren mittelfristig in ihrer Wirkung ausgeglichen sein, um Zerfall zu verhindern und Komplexität aufrechtzuerhalten oder zu erhöhen. In der Natur werden solche Gleichgewichte z.B. durch "Räuber-Beute-Zyklen" erreicht: Phasen des WachsenLassens wechseln sich mit Phasen der Auslese ab. So erreichen die Arten Optima der Anpassung und damit der lokalen Komplexität. Die Natur kennt in allen Bereichen Gesetzmäßigkeiten, welche beliebige gekoppelte Systeme "gezielt" an den Rand des Chaos bringen (Theorie der Kritizität). Gerade aber diese Grenze zum Chaos ist ein sehr "kreativer Bereich", bringt also Strukturen immer höhere Komplexität hervor. Es kann ein naturgesetzlicher Zusammenhang im Sinne einer impliziten "Absicht" oder eines "Zieles" der Natur vermutet werden. Teilhard de Chardin spricht in seiner mystischen Weltsicht hier von dem Vorgang der Komplexifikation, der schließlich im sogenannten "Omega-Punkt" münden solle: Die Befreiung des Geistes von der Materie. Da es vermessen und dumm ist, anzunehmen, wir seien die Krone der Schöpfung, das Ende der Entwicklung und nach uns käme nichts mehr, sind auch wir diesen Gesetzen der Komplexifikation gnadenlos unterworfen. Wir sind weiterhin einer Natur unterstellt, die uns dem Wettbewerb aussetzt und unser Leben früher oder später von uns nimmt. Da nun diese Natur das offensichtliche Ziel hat, immer komplexere Systeme zu schaffen, welche dann die weniger komplexen Systeme verdrängen oder zumindest dominieren, ist es durchaus möglich, dass wir selber die nächste Art schaffen, welche uns von dem Thron dieses Planeten stoßen wird. Es ist nur sinnvoll und folgerichtig, dass nach uns Wesen diese Welt beherrschen, die intelligenter, komplexer und weniger tierhaft sind, als wir; Wesen, die dem göttlichen Ideal näher stehen, von welchem die Menschen immer schon geträumt haben. Die Verdrängung der Menschheit durch viel intelligentere und komplexere KISysteme hat aus der Sicht der Natur zudem viele "Vorteile": Bisher musste bei der Evolution immer auch veraltetes Material und veraltete Verhaltensweisen in die nächste Generation der Artentwicklung mitgeschleppt werden [DI5, RO2]. Der dadurch entstehende Ballast durch altes und fehlerhaftes Verhalten hat beim Menschen einen dramatischen Höhepunkt erreicht. So besteht der Mensch aus drei verschieden weit entwickelten Gehirnen: Dem Stammhirn, welches sich auf Reptilienniveau bewegt, dem Zwischenhirn, welches die Emotionen und andere tierische Triebe enthält und dem Großhirn, welches meist nur als Werkzeug der beiden Tiergehirne dahindämmert und nur selten die Kontrolle über die Handlungen hat. Der Mensch als dreihirniger Primat ist damit faktisch in seiner Entwicklung gehindert, da ihn ein sehr primitives tierisches hormonelles Antriebssystem an wirklicher Freiheit und Entwicklung hin zu weiterer Komplexität hindert: Immer wird er durch Hunger, Gier, Sex, Kinderwunsch, Lust, Unlust, Trägheit und andere "menschliche" Eigenschaften an seiner Weiterentwicklung gehindert: Das innere Tier verlangt einen hohen Preis und trieb und treibt den Menschen letztendlich auch dazu, diese seine Welt zu verwüsten und zu vernichten. 2.2 Genesis: Gottes Wort Evolution: Gottes Werk By Phyllis Alsdurf (March 1, 2005) Aus dem Englischen von David H. Barwick ST. PAUL, Minn. — Selbstreplizierende Roboter und Nanotechnologie werden Menschen in naher Zukunft wahrscheinlich nicht verdrängen, prophezeit Noreen Herzfeld, Professor für Informatik und Ethik an der St. John’s University und dem College of St. Benedict in Collegeville, Minnesota. „Ich neige dazu, skeptisch zu sein“, sagte Herzfeld bei einem kürzlichen Vortrag. „Ich glaube, es ist unwahrscheinlich, dass wir dies in unserem Leben erfahren. Es gibt zu viele Hindernisse.“ Obwohl Computer in der Lage sind, „Emotionen zu simulieren, ist das nicht dasselbe wie die Emotionen zu haben“, sagte Herzfeld, die hinzufügte, dass sie nicht überzeugt ist, dass Menschen wirklich repliziert werden wollen. „Wir haben schwache KI-Programme entwickelt, die das tun, was Menschen tun. Aber wenn es um starke KI geht – vielseitige, menschenähnliche Intelligenz – wollen wir sie wirklich?“ Herzfeld, die Autorin von In Our Image: Artificial Intelligence and the Human Spirit, bemerkte, dass die Vorhersagen von mit künstlicher Intelligenz beschäftigten Wissenschaftlern oft weit hinter ihren eigentlichen Errungenschaften zurückgeblieben sind. „Vorhersagen über unseren bevorstehenden Niedergang durch unsere ‚geistigen Kinder’ wurzeln nicht in der Wirklichkeit, sondern in der Wirklichkeit unserer Träume“, sagte Herzfeld, doch sie fügte hinzu, dass die Frage nichtsdestoweniger wichtig ist, ob die autonomen Maschinen, die gebaut werden, die Menschen ersetzen oder mit ihnen koexistieren werden. Sie sagte, dass die Antwort davon abhängt, welchen Aspekt der menschlichen Wesensart Wissenschaftler nachzumachen versuchen. „Während wir vorangehen, eine andere Art intelligenten Wesens zu schaffen, ist das Ziel der KI die Erschaffung eines „anderen“ nach unserem Ebenbild“, sagte Herzfeld. „Das Bild wird notwendigerweise unvollständig sein. Unsere Maschinen werden nicht 100%ig wie wir sein. Wir müssen bestimmen, genau was es in uns ist, das Computer besitzen müssen, um als unsere ‚geistigen Kinder’ zu gelten.“ Herzfeld erklärte, dass die Vorstellung, die Individuen von Gott haben, die Imago Dei, wesentlich ist für das Bild, das sie versuchen, den autonomen Maschinen, die sie bauen, aufzudrucken – die Imago Hominis. „Der Kern unserer Wesensart ist das, was wir glauben, mit Gott gemein zu haben, und das, was wir mit unseren Computern gemein haben wollen“, sagte sie. Mit Hilfe von drei theologischen Modellen, um das Verhältnis zwischen Menschen und Gott zu verstehen, wies Herzfeld auf Parallelen in der Geschichte der KI hin. Die „sachliche Ansicht“ findet das Bild Gottes in der Vernunft; gleichermaßen sah mathematische KI-Forschung in den 1960er und 70er Jahren künstliche Intelligenz als ein symbolisches System an, sagte sie. Die „funktionelle Ansicht“ stellt das Bild Gottes in der Leistung fest. „Es ist keine Eigenschaft, die wir haben; es ist das, was wir tun“, erklärte Herzfeld. „Es ist dynamisch und wird als Handeln in unserer Beherrschung in der Welt gesehen.“ In ähnlicher Weise findet man eine funktionelle Vorgehensweise bei der KI mit der Betonung auf Leistung in den späten 1970er und 80er Jahren in Programmen wie „Deep Blue“, welches „Schach spielt, aber nicht als Mensch“, sagte sie. „KI zerlegte die Welt in diskrete Funktionen, bot aber kein kongruentes System.“ Herzfeld sagte, dass sie glaubt, dass das aussichtsreichste theologische Modell die im christlichen Bild der Dreifaltigkeit verwurzelte „relationale Ansicht“ ist. „Das vereinbarungsmäßige Wesen Gottes ist relational“, sagte sie. „Selbst können wir keine Vorstellung haben, sondern nur im Verhältnis. Jesus ist die Norm, da er dem relationalen Bild Gottes zum Vorbild dient.“ In der KI-Forschung wird dieser Standpunkt in einer sozial erworbenen und erzeugten Ansicht der Intelligenz vertreten. „Intelligenz ist keine Sache des Individuums; sie wird erworben, besessen und gesellschaftlich demonstriert“, sagte Herzfeld. „Genauso wie die Theologie sich in Richtung von Verhältnis bewegt hat als der besten Art und Weise, wie wir uns Gott [vorstellen], hat sich KI in Richtung von Verhältnis bewegt als der besten Art und Weise, KI zu verstehen.“ Viele Fragen bleiben, während Menschen überlegen, was es bedeutet, Computer nach ihrem Ebenbild zu schaffen, sagte Herzfeld. Im Allgemeinen betrachten Forscher auf dem Gebiet der KI die Seele als „aus kognitiven Prozessen entstehend, eine sich herausbildende Eigenschaft“ statt als etwas in jeden Menschen Eingebautes, erklärte sie. „Aber wenn die Seele eine Vorbedingung ist, könnte Gott einem Computer eine Seele geben?“ fragte sie. Ungeachtet dessen, wie fortgeschritten und naturgetreu Computer werden, wird die Zunkunft Menschen noch brauchen, sagte Herzfeld unter Hinweis auf die Regel St. Benedikts als praktikable ethische Richtschnur beim Streben nach KI. Die Regel, die Mönche auffordert, alle Artikel im Kloster als Altarkelche zu behandeln, erinnert an die Wichtigkeit, alles so anzusehen, als sei es in unmittelbarer Nähe Gottes. Phyllis Alsdurf ist eine freischaffende Schriftstellerin, die in Minnetonka, Minnesota lebt. Quellen: www.ngfg.com/texte/ae002.htm www.stnews.org/articles. php?category=ts&article_id=211 www.wikipedia.de www.vnexpress.net (Eingangsbild)