Leitungsersatzschaltbild Die Schaltungen sind Ersatzschaltbilder von gleichmäßig aufgebauten Leitungen. Jede 2-adrige Leitung entspricht diesem Ersatzschaltbild. Sie ist nicht nur mit einem Widerstand R, sondern auch mit einer Induktivität L, Kapazität C und dem Isolationwiderstand G behaftet. Dem zufolge ist dieser Leitung frequenzabhängig. Zusätzlich werden die elektrischen Eigenschaften durch die Leitungskonstruktion beeinflusst(Verseilungsart, Feuchtigkeit, etc.). Asymmetrische Darstellung Symmetrische Darstellung Egal wie das Kabel letztendlich aussieht, gibt es bei allen Kabeln ein paar grundlegende Eigenschaften. Jeder Leiter hat einen gewissen Gleichstromwiderstand, der abhängt vom spezifischen Widerstand des Materials (r), vom Querschnitt des Leiters (A) und von seiner Länge (l): R = r * l/A Viel wichtiger ist der Wechselstromwiderstand des Kabels. Wenn wir ein kurzes Leitungsstück betrachten, bildet die Leitung eine Induktivität L, die in Reihe zum ohmschen Widerstand liegt. Die nebeneinander liegenden Leiter und der Rückleiter bilden eine Kapazität C. Schließlich gibt es zwischen beiden Leitern noch einen sehr hohen Isolationswiderstand G. Das Kabel setzt sich dann aus vielen dieser kleinen Schaltungen zusammen, die hintereinander geschaltet sind. Die Leitungs-Induktivität besitzt bei einer Frequenz f den induktiven Widerstand XL = 2 * Pi * f * L Daraus ergibt sich eine proportionale Steigerung des induktiven Widerstandes mit der Erhöhung der Frequenz auf der Leitung. Je länger die Leitung ist und umso höher damit die Leitungsinduktivität wird, desto höher ist die Dämpfung durch die Induktivität. Die Leitungsinduktivität wird in der Einheit mH/km angegeben. Neben der Induktivität gibt es noch eine weitere und bedeutend einflussreichere frequenzabhängige Größe einer Leitung: die Parallelkapazität. Auch diese stellt für die hochfrequenten Signalströme ein Problem dar. Der Scheinwiderstand des Kondensators errechnet sich wie folgt: XC = 1/(2 * Pi * f * C) Leitungsersatzschaltbild Sebastian Saalfeld und Daniel Werner Auch dabei ist wieder der klare Zusammenhang mit der Frequenz zu erkennen, wobei jedoch der kapazitive Widerstand mit zunehmender Frequenz kleiner wird. Das Problem liegt jedoch darin, dass es sich um eine Parallelkapazität handelt, deren immer kleiner werdender Widerstand für die hochfrequente Signalspannung nahezu einem Kurzschluss gleichkommt. Durch Einsatz kapazitätsarmer Leitungen kann die Dämpfung infolge der Kabelkapazitäten erheblich reduziert werden. Anders ausgedrückt: Mit gutem kapazitätsarmem Kabel lassen sich bei ansonsten gleichen Qualitäts- und Leistungseigenschaften erheblich längere Reichweiten erzielen, als es mit Standardkabeln möglich ist. Jedes Kabel bildet also ein Tiefpassfilter, d. h. bei höheren Frequenzen wird das Signal immer weiter abgeschwächt. Isolationswiderstand Diese Leitungskonstante beschreibt die Isolationsverluste, die durch dielektrische Verluste sowie durch Koronaverluste in der Isolierung zwischen den Leitern entstehen. An Stelle des frequenzabhängigen Ableitungsbelages G’ wird häufig der Verlustfaktor tan d angegeben. Die Größe des Verlustfaktors hängt vom verwendeten Aufbau der Isolierung, der Frequenz und der Temperatur ab. Um sehr gute Hochfrequenzeigenschaften erreichen zu können, müssen Isoliermaterialien mit sehr kleinen Verlustfaktoren verwendet werden. Wellenwiderstand Der Wellenwiderstand eines Kabels ist der Widerstand, den es der Ausbreitung einer elektromagnetischen Welle entgegenbringt. Er ist die Kenngröße eines Kabels, die angibt, mit welchem Ohmschen Widerstand eine Leitung abgeschlossen werden muss, damit Anpassung erfolgt (keine Reflexionen). Zur Berechnung des Wellenwiderstandes werden die physischen Eigenschaften einer Leitung benötigt, also konstante Größen, die von Leitungsmaterial und der Leitungsgeometrie abhängen. Der Wellenwiderstand wird in Ohm angegeben. Er ist ein Wechselstromwiderstand. In der Informations- und Kommunikationstechnik werden üblicherweise Kabel und Leitungen mit einem Widerstand abgeschlossen, um Reflexionen der Signale an den Kabelenden zu vermeiden. Misst man den Wechselstromwiderstand eines Kabels indem man ein Wechselspannungssignal einspeist, erhält man den spezifischen Wellenwiderstand des Kabels. Dazu misst man den Strom bei offenen und kurzgeschlossenen Leitungsenden. Nach den Strommessungen berechnet man aus der Spannung U und gemessenem Strom den Kurzschluss- und Leerlaufwiderstand, RK und RL: RK = UG/IK (= ZK) RL = UG/IL (= ZL) Der Wellenwiderstand ZW der Leitung, ergibt sich aus Kurzschluss- und Leerlaufwiderstand: Leitungsersatzschaltbild Vereinfachte Formel Sebastian Saalfeld und Daniel Werner