schivogelLSB7 Partner des VID: ARAG Sportversicherung LandesSportBund Nordrhein-Westfalen e.V. Sport-Informations-Dienst, Köln LandesSportBund Rheinland-Pfalz e.V. Firma Himmelseher, Köln Landessportverband für das Saarland Landessportbund Hessen e.V. Hamburger Sportbund e.V. Landessportverband Schleswig-Holstein e.V. Bayerischer Landes-Sportverband e.V. Landessportverband Baden-Württemberg e.V. Landessportbund Sachsen-Anhalt e.V. Badischer Sportbund e.V. Karlsruhe Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern Badischer Sportbund e.V. Freiburg DSV aktiv-Club der Freunde des Skisports Württembergischer Landessportbund e.V. Deutscher Ruderverband Landessportbund Sachsen e.V. SPORT & VEREIN Informationsservice Sportbund Rheinland e.V. Topthemen im Mai Die Kanzlerin freut sich, die Welt fragt: „Sprechen sie Deutsch?“ München (SID) Angela Merkel, bekanntlich sehr gewandt in der Bedienung eines Mobiltelefons, reagierte auch diesmal schnell. „Ich freue mich. Denn eines ist sicher: Deutschland gewinnt“, postete die Bundeskanzlerin via Handy auf ihrer Seite bei Facebook – knapp eine Stunde, nachdem der FC Bayern mit einem 3:0 beim FC Barcelona dafür gesorgt hatte, dass das Endspiel der Champions League am 25. Mai in Wembley ein deutsches sein wird – eben „Made in Germany“, wie der kicker titelte. Foto:© AFP Zur Meldung „28 Semester“ – Welche Zukunft hat ein Olympiasieger Olympia-Bewerbung 2022: Neue Pläne mit Ruhpolding Anti-Doping-Kampf: Bundesregierung will Arzneimittelgesetz verschärfen 2013 DLRG-Jubiläumsjahr 100 Jahre Sportabzeichen – Fitnessorden wird reformiert Haile Gebrselassies 40. Geburtstag: Boston ein Schocker für Hailes heile Welt Freeski-Profi Benedikt Mayr: „Jedem ist das Risiko bewusst“ Tiriac schlägt Tennis-Reformen vor Sepp-Herberger-Stiftung: Auszeichnungen in Mannheim vergeben ARAG Sportversicherung informiert Schadenfall des Monats Mai: Herzinfarkt beim ABC der Sportversicherung (Fortsetzung, Fußball heute T – U) Baum- und Heckenschnitt – Was jetzt noch erlaubt ist Neue Sportart: Floorball - 1 - Ausgabe Mai 2013 Aus den Landessportbünden Sportabzeichen: Bilanz 2012 des Sportbundes Rheinland mit weniger Abnahmen Landessportbund Nordrhein-Westfalen: „3+2+x“ LSB Sachsen: Wachstumsbranche Sportverein HSB: Gemeinsamer Weg für mehr Inklusion / Sportverbände unterzeichnen „Letter of Intent“ Engagement für den Skisport – DSV aktiv im Winter 2012/2013 Badischer Sportbund Nord: Präsidiumskandidaten stehen fest Bayerischer Landesportverband: Intelligent bauen und sanieren LSV Saarland: Gravierende Krankheitsfolgen bei übergewichtigen Kindern SPORT & VEREIN – Informationsservice Verluste aus Übungsleitertätigkeit Zu guter Letzt Stellenausschreibung Sportbund Rheinland Sprüche IN EIGENER SACHE: Wir möchten Sie bitten, uns Ihre Anregungen und Kommentare zu senden. Die E-Mailadresse [email protected] steht Ihnen für alle Anregungen und natürlich auch für Kritik zur Verfügung. Unter http://vid.sid.de (ohne www!) finden Sie die aktuelle VID-Ausgabe auch im WinwordFormat zum Download. Des weiteren finden Sie dort alle bisherigen Ausgaben als PDF-Files! ANMELDUNG / ABMELDUNG / ÄNDERUNG DES NEWSLETTERS: Unter http://vid.sid.de können Sie Ihre Daten ändern / löschen, bzw. sich als neuer Abonnent anmelden. IMPRESSUM: vid ist ein Informationsservice der ARAG Sportversicherung (Düsseldorf) in Zusammenarbeit mit dem Sport-Informations-Dienst SID (Köln). Der Bezug ist nur elektronisch möglich und kostenlos. Vervielfältigung und Veröffentlichung der Artikel sind mit Quellenangabe erlaubt. Die Verwendung der Abkürzung „vid“ wurde freundlicherweise von GLOBAL PRESS (Düsseldorf) genehmigt. Redaktion: SID Köln Für den Inhalt kann die Redaktion keine Gewähr übernehmen. Verantwortlich für den Inhalt sind die einzelnen Lieferanten der Texte. Informationen, Verbesserungsvorschläge und auch Kritik sind ausdrücklich erwünscht. Bitte benutzen Sie die e-mail-Adresse der Redaktion [email protected]. - 2 - Ausgabe Mai 2013 3 Topthemen im Mai vid Die Kanzlerin freut sich, die Welt fragt: „Sprechen sie Deutsch?“ München (SID) Angela Merkel, bekanntlich sehr gewandt in der Bedienung eines Mobiltelefons, reagierte auch diesmal schnell. „Ich freue mich. Denn eines ist sicher: Deutschland gewinnt“, postete die Bundeskanzlerin via Handy auf ihrer Seite bei Facebook – knapp eine Stunde, nachdem der FC Bayern mit einem 3:0 beim FC Barcelona dafür gesorgt hatte, dass das Endspiel der Champions League am 25. Mai in Wembley ein deutsches sein wird – eben „Made in Germany“, wie der kicker titelte. Borussia Dortmund gegen den FC Bayern – Real Madrid und der FC Barcelona im Halbfinale besiegt: Die Kanzlerin freut sich, deutsche Prominenz ist begeistert – und die Welt staunt. „Deutsch-deutsches Finale in der CL! Ich dreh durch. Weltklasse. Fiiinaaaale oh oh“, twitterte Dirk Nowitzki nach dem Spielschluss in Barcelona. Am Tag danach stellte die französische Sportzeitung L'Equipe die wichtigste Frage an die Fußball-Welt: „Sprechen sie Deutsch?“ Der englische Guardian hält den deutschen Fußball für „das nächste große Ding“. Für einige Experten ist die Entwicklung der vergangenen Wochen ein schweres Erdbeben mit tektonischen Verschiebungen. „Wir sehen den Beginn des Endes einer Ära für Barça, und das Ende des Beginns einer Ära für Bayern“, behauptete Gary Lineker, WM-Torschützenkönig 1986, Engländer und jener Mann, der behauptet, dass beim Fußball am Ende immer die Deutschen gewinnen. Mit letzterer Aussage wird er am 25. Mai recht behalten. Linekers Landsmann Michael Owen twitterte: „Wow. Eine Verschiebung der Macht im Fußball.“ Auch Ottmar Hitzfeld, als Trainer Champions-League-Sieger mit Dortmund (1997) und dem FC Bayern (2001), hält „die Wachablösung im europäischen Vereinsfußball (für) vollzogen“. Die klaren Siege des FC Bayern gegen Barcelona seien „ein Signal dafür“, behauptet er in seiner Kolumne für den kicker: „Die deutschen Mannschaften haben den spanischen den Rang abgelaufen“, schreibt er weiter und versichert, die Konstellation mit zwei Bundesligisten im Finale der Champions League sei „keine Momentaufnahme, sondern ein Trend“. Widerspruch kommt aus Spanien, aus der Zentrale des bisherigen und allseits anerkannten Königshauses im Weltfußball. Er müsse dem FC Bayern und Borussia Dortmund zum deutschen Endspiel gratulieren, sagte Tito Vilanova, Trainer des FC Barcelona. Er sagte aber auch: „Ich denke, sowohl Real Madrid als auch wir haben normalerweise die Voraussetzungen, mit Dortmund und Bayern mitzuhalten. Doch in diesem Halbfinale sind die Deutschen über sich hinausgewachsen, sie haben großartige Spiele gemacht.“ Und während Hitzfeld prophezeiht, der FC Bayern werde seinen Vorsprung auf Barcelona in den kommenden Jahren noch vergrößern, da erheben ausgerechnet in München die ersten mahnend die Stimme. „Das kann aber nächstes Jahr oder in zwei Jahren schon wieder ganz anders sein“, sagt Thomas Müller. Und was den FC Bayern angeht, gibt Sportvorstand Matthias Sammer in seiner Rolle als personifizierter erhobener Zeigefinger zu bedenken: Eine Wachablösung werde „nicht ohne internationalen Titel“ vollzogen. Den internationalen Titel wird es geben, so oder so, auch wenn der FC Bayern als Bezwinger der Ausnahmemannschaft Barcelona in den europäischen Medien beinahe als Einzelgänger wahrgenommen wird. Weg vom FC Bayern und hin zum deutschen Fußball und damit auch Dortmund wendete sich aber auch Sammer. Er sagte: „Was mich für den deutschen Fußball freut: Dass die ganzen Maßnahmen seit 2000, die ganze Arbeit, sich wieder mal mit einem großen Titel auszahlen wird. Es wird eine deutsche Mannschaft sein (die die Champions League gewinnt, d.Red.). Das ist toll für den deutschen Fußball.“ Die Kanzlerin freut das selbstverständlich, und jenseits von Deutschland ist die Anerkennung groß. Der Respekt klingt bisweilen aber auch wie ein entnervtes Aufstöhnen, etwa im englischen Blatt The Sun: „Wie sie im Vaterland sagen: Deutschland über alles.“ Quelle: aragvid-sid 05/13 Zurück zur Übersicht - 3 - Ausgabe Mai 2013 4 Topthemen im Mai vid „28 Semester“ - Welche Zukunft hat ein Olympiasieger? Berlin (SID) Jonas Reckermann setzte den verbalen Schmetterschlag gekonnt ins Feld. „Ich habe 28 Semester studiert. Bin ich damit bei Unternehmen unten durch?“, fragte der Beachvolleyball-Olympiasieger im noblen Atrium einer deutschen Großbank etwas forsch in die Runde von Honoratioren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Sport, die gerade die Initiative „Sprungbrett Zukunft - Sport & Karriere“ vorgestellt hatten. Reckermann meinte die Frage gar nicht so bierernst, schließlich ist seine Zukunft fast gesichert. Vor zwei Wochen schloss er sein Lehramtsstudium ab, schrieb seine letzte Examensarbeit in Geografie und darf bald auf ein regelmäßiges Einkommen hoffen. Doch die Frage des zurückgetretenen London-Olympiasiegers machte deutlich: Deutsche Athleten haben es oft schwer, nach dem Sport im Beruf Fuß zu fassen. Die Deutsche Sporthilfe will nun mit ihrer neuen Initiative bessere Perspektiven für ihre Athleten schaffen. Damit reagiert sie auch auf die Ergebnisse einer Studie über oft erschreckende Lebensverhältnisse von Athleten, die im Februar für viel Wirbel gesorgt hatte. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaft soll der Einstieg in die Berufswelt erleichtert werden. Dabei gilt es, verstärkt Kurzpraktika sowie die Möglichkeit von Bewerbungen mit Gesprächsoptionen anzubieten. Gleichzeitig werden Sportler im Rahmen eines Mentorenprogramms mit Entscheidern aus der Wirtschaft zusammengebracht, die dann zu beruflichen Begleitern werden. 30 Mentoren stehen schon bereit, alle in Frage kommenden Unternehmen werden nun von der Sporthilfe postalisch zur Mitarbeit aufgefordert. „Für die Athletinnen und Athleten ist die Sporthilfe-Initiative 'Sprungbrett Zukunft' ein wertvoller Baustein in der Förderung ihrer dualen Karriereplanung“, sagte der für den Sport zuständige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Auch die Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, Dagmar Freitag, sah neben dem Staat die Wirtschaft in der Pflicht. „Diese Veranstaltung heute zeigt, dass die Förderung unserer Athleten eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist“, sagte die SPD-Politikerin. Noch liegen die Risiken meist bei den Sportlern. „Der durchschnittliche Sporthilfe-Athlet lebt von 626 Euro bei einer 60-Stunden-Woche“, rechnete der Sporthilfe-Vorsitzende Michael Ilgner vor. DOSB-Generaldirektor Michael Vesper sieht auch bei den Universitäten in Deutschland Handlungsbedarf. „Auf Hochleistungssportler muss gerade an den Hochschulen mehr Rücksicht genommen werden, da wünsche ich mir ein Modell wie in Amerika. Die Sportler am College und an den Hochschulen sind dort Aushängeschilder“, sagte Vesper. Hierzulande seien es zudem nach dem Studium „oft fehlende Praktika und berufliche Perspektiven, die Existenzängste und Scheitern verursachen können“. Eine Studie der Sporthilfe zu „Dysfunktionen des Spitzensports“ hatte im Februar erschreckende Zahlen an die Öffentlichkeit gebracht. Demnach gaben 11,4 Prozent der Athleten an, unter Burnout zu leiden. Fast ein Drittel meinte, unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Essstörungen zu leiden. Knapp 80 Prozent der Sportler registrieren Druck aus dem Umfeld, beinahe 60 Prozent leiden unter Existenzängsten. Quelle: aragvid-sid 05/13 Zurück zur Übersicht Anti-Doping-Kampf: Bundesregierung will Arzneimittelgesetz verschärfen Berlin (SID) Die Bundesregierung will das Arzneimittelgesetz und damit den Kampf gegen Doping verschärfen. Das Kabinett beschloss Anfang April einen Gesetzentwurf, demzufolge nicht nur der Besitz nicht geringer Mengen Dopingmittel, sondern auch deren Erwerb strafbar sein soll. Der Gesetzentwurf bedarf laut Gesundheitsministerium nicht der Zustimmung des Bundesrates und - 4 - Ausgabe Mai 2013 5 Topthemen im Mai vid soll noch vor der parlamentarischen Sommerpause vom Deutschen Bundestag beschlossen werden. Im Juli 2013 könnte das Gesetz in Kraft treten. „Zur weiteren Verbesserung der Bekämpfung des Dopings im Sport soll neben das bereits bestehende Besitzverbot für Dopingmittel ein Erwerbsverbot treten. Diese Änderung ergänzt das Instrumentarium zur Bekämpfung des Dopings. Sie ermöglicht eine noch effektivere Strafverfolgung im Bereich der Besitzverbotsregelung“, sagte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). Das Erwerbsverbot würde den Druck auf die Doping-Drahtzieher erhöhen. Für die gedopten Sportler würde sich die Situation dagegen kaum verschärfen. Dies will die rot-grüne Landesregierung in Baden-Württemberg gerne ändern. Am 3. Mai wurde ein Gesetzentwurf für ein Anti-Doping-Gesetz im Bundesrat eingebracht. „Wir haben im Kabinett beschlossen, eine entsprechende Bundesratsinitiative mit einem konkret ausformulierten Gesetzesvorschlag einzubringen“, sagte Landesjustizminister Rainer Stickelberger (SPD) den Stuttgarter Nachrichten. „Doping ist ein ernsthaftes Problem im Profisport – das wissen wir nicht erst seit den aufsehenerregenden Geständnissen bekannter Sportler“, sagte Stickelberger in Stuttgart: „Nach der aktuellen Rechtslage bleiben die gedopten Sportler von der strafrechtlichen Dopingbekämpfung aber weitgehend unbehelligt.“ Das Justizministerium verwies zudem auf die finanziellen Einbußen, die ein sauberer Athlet hinnehmen muss, wenn er von einem Dopingsünder betrogen wird. „Doping im Berufssport ist eine Form von Wirtschaftskriminalität“, sagte Stickelberger. Dabei dürfe der Staat nicht tatenlos zusehen. „Er muss seinen Teil dazu beitragen, für einen fairen Wettbewerb zu sorgen“, sagte Stickelberger, der zugleich eine Kronzeugenregelung anmahnte. Zudem sieht der Entwurf vor, dass der Erwerb bestimmter Dopingmittel und der Handel mit den Produkten unter Strafe gestellt werden. Darüber hinaus wird bei einem Verstoß gegen das Arzneimittelmittelgesetz die Anhebung der Höchststrafe von drei auf fünf Jahre gefordert. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist gegen ein Anti-Doping-Gesetz. DOSBGeneraldirektor Michael Vesper sieht in den unterschiedlichen Grundausrichtungen des Strafund der Sportgerichtsbarkeit Konfliktpotenzial. „Das Nebeneinander beider Gerichtsbarkeiten ist ein Risiko für die Effektivität der Sportgerichtsbarkeit“, hatte Vesper Mitte März auf einer Podiumsdiskussion in Stuttgart gesagt. Quelle: aragvid-sid 05/13 Zurück zur Übersicht 100 Jahre Sportabzeichen – Fitnessorden wird reformiert Hamburg (SID) Das Deutsche Sportabzeichen wird im Jahr seines 100. Jubiläums reformiert. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) verleiht die Auszeichnung künftig leistungsabhängig in Gold, Silber oder Bronze. „Wir geben dem Sportabzeichen ein eindeutiges Profil. Und wir versuchen, damit auch an die Menschen heranzukommen, die es früher nicht geschafft haben“, sagte DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch im April in Hamburg. 2013 geht der DOSB zudem mit dem Sportabzeichen auf eine Jubiläums-Tour. Sie startet am 12. Mai auf der Internationalen Gartenschau in Hamburg und soll anschließend durch alle 16 Bundesländer führen. Zielort ist am 14. September Schloss Bellevue in Berlin. Geplant ist dann auch die Anwesenheit des Bundespräsidenten Joachim Gauck. Das Deutsche Sportabzeichen wurde vom DOSB im Jahr 2012 an 843.890 Sportler verliehen. Es vereint Prüfungen aus den Bereichen Schwimmen, Schnelligkeit, Schnellkraft und Ausdauer. Quelle: aragvid-sid 05/13 Zurück zur Übersicht - 5 - Ausgabe Mai 2013 6 Topthemen im Mai vid Haile Gebrselassies 40. Geburtstag: Boston ein Schocker für Hailes heile Welt Köln (SID) - Ausgerechnet kurz vor seinem 40. Geburtstag am 18. April erlebte Haile Gebrselassie mit dem Bombenterror von Boston einen Anschlag auf seine bisher heile LäuferWelt. Dass er weiterläuft, ist keine Frage für den Mann, der längst zu den reichsten Geschäftsleuten Äthiopiens zählt. Der Mann, der fast immer strahlt, ist seit dem Tag des Anschlags in seiner Grundstimmung traurig. „Haile war nicht in Boston, aber der Bombenterror hat ihn sehr getroffen“, sagt Jos Hermens, niederländischer Manager des Läuferstars. Irgendwie war Boston auch ein Anschlag auf Hailes heile Welt – drei Tage vor seinem 40. Geburtstag. „Was dort passiert ist, ist schrecklich. Meine Gedanken sind bei jedem Einzelnen“, sagte Äthiopiens Lauf-Idol, das längst als lebende Legende gilt. Dabei läuft er noch immer. Einen Tag vor den schrecklichen Ereignissen beim ältesten Stadtmarathon der Welt gewann der Mann, der in seiner Karriere 27 Weltrekorde lief, zweimal Olympiasieger und viermal Weltmeister wurde, in hochkarätigen 1:01:14 Stunden zum dritten Mal in Folge den Halbmarathon in Wien. Hermens: „Am 18. Mai läuft er in Berlin, am 26. in Manchester. Haile hat so viel Spaß am Laufen, er kann einfach nicht aufhören.“ Auch Brasiliens Fußball-Star Ronaldo ist ein Antrieb für ihn, immer weiterzumachen. Vor einem Jahr hat er ihn im Fernsehen gesehen. „Unglaublich, wie dick der geworden ist! So möchte ich nie sein. Wirklich nicht! Darum höre ich nicht auf zu laufen, darum laufe ich weiterhin Wettkämpfe, auch wenn ich irgendwann ein Veteran sein werde.“ Mit den großen Highlights hat es zuletzt nicht mehr geklappt. Im Kampf gegen die große Schar äthiopischer Talente verpasste der 39-jährige Gebrselassie 2012 trotz guter 27:20,39 Minuten über 10.000 m Olympia in London. Im Dezember musste er beim Fukuoka-Marathon in Japan aussteigen. Hermens: „Jetzt trainiert er schon wieder für den nächsten Lauf, auch an seinem Geburtstag. Der ist in Äthiopien ohnehin nicht so wichtig wie bei uns in der westlichen Welt, er wird fast nicht gefeiert.“ In seiner Heimat gehört Gebrselassie längst zu den erfolgreichsten Geschäftsleuten. Er hat zwei große Hotels, drei Bürogebäude, einige Wohnblocks, ein Kino, drei Fitness-Center, inzwischen auch eine Kaffeeplantage und ist Importeur eines südkoreanischen Autoherstellers. Äthiopien ist dafür ein riesiger Markt, es gibt nur 600.000 Fahrzeuge in diesem großen Land. Gebrselassie ist quasi zum Erfolg verurteilt. „Ich kann gar nicht aufhören, immer wieder neue Projekte zu bauen, sonst sind ein paar Hundert Leute arbeitslos“, sagt Gebrselassie und macht deutlich, dass es ihm nicht so sehr um Besitz und Reichtum geht. Er hat für sein Land auch schon zwei Schulen gebaut. Gebrselassie denkt weiter. „In zwei Jahren will ich in die Politik gehen, ich möchte Mitglied des Parlaments werden“, sagt der Erfolgsmensch. Vielleicht einmal Präsident seines Landes? „Warum nicht“, entgegnet er lachend. Zuzutrauen wäre es ihm. Quelle: aragvid-sid 05/13 Zurück zur Übersicht Olympia-Bewerbung 2022: Neue Pläne mit Ruhpolding Köln (SID) - Neue Sportstättenvariante für den Fall einer Münchner Olympia-Bewerbung für die Winterspiele 2022: Die Chiemgau Arena in Ruhpolding könnte Austragungsort für die Wettkämpfe im Biathlon und Skilanglauf werden. Das bestätigte Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Über eine weitere deutsche Bewerbung nach dem Scheitern von München 2018 soll nach Vergabe der Sommerspiele 2020 im September - 6 - Ausgabe Mai 2013 7 Topthemen im Mai vid sowie einem Bürgerentscheid am 10. November in den betreffenden Städten und Gemeinden noch 2013 im DOSB entschieden werden. Vesper erklärte in Frankfurt: „Wie in Berlin vereinbart, beobachten wir die Entwicklung in allen Bereichen aufmerksam. Sollte es zu einer neuerlichen Bewerbung kommen, halten wir es für möglich, das hervorragend bewertete Konzept München 2018 weiter zu entwickeln und anstelle der temporären Sportstätte Schwaiganger die bestehende Anlage in Ruhpolding zu nutzen.“ Geprüft werden soll im Einzelnen, die Wettbewerbe im Biathlon und Skilanglauf nach Ruhpolding zu verlegen und in dieser Region ein drittes Olympisches Dorf zu schaffen. Daneben sei auch eine Verlagerung der Wettbewerbe Halfpipe und Aerials in den Münchner Olympiapark eine Option. Damit, so Vesper, könne Garmisch-Partenkirchen vor allem im Hinblick auf die Größe seines Olympischen Dorfes entlastet werden. Die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen begrüßte das neue Konzept. „Die Befürchtung einer Überfrachtung unseres Talkessels wäre damit hinfällig“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des Marktes und des Vereins OlympiJa: „Damit erreichen wir eine neue Stufe der Nachhaltigkeit und reduzieren den Bedarf an Flächen und Investitionen ganz wesentlich.“ Die Stadt München erklärte, für Freestyle-Wettbewerbe, Aerials und Halfpipe werde eine Verlegung von Garmisch-Partenkirchen nach München erwogen. Mit diesen Maßnahmen würde das Olympische Dorf in Garmisch-Partenkirchen um bis zu 40 Prozent verkleinert werden können, was auch unter den Aspekten der Akzeptanz günstig sein könne. Münchens Oberbürgermeister Christian Ude: „Die einmütige Unterstützung des Sportstättenkonzeptes durch die Wintersportverbände und den gesamten Olympischen Sportbund ist eine unverzichtbare Grundlage für eine erfolgreiche Bewerbung. Bis zum Herbst können für die Einbeziehung von Ruhpolding und ein Olympisches Dorf im Umfeld von Schönau und Ruhpolding sowie für zwei Freestyle-Wettbewerbe in München die planerischen Überlegungen und Machbarkeitsstudien abgeschlossen sein.“ Erst auf dieser Grundlage stehe überhaupt fest, so Ude, in welchen Kommunen die versprochene Bürgerbeteiligung durchzuführen sei und welche Auswirkungen die Spiele auf München, Garmisch-Partenkirchen, gegebenenfalls Ruhpolding und auch auf Schönau am Königssee haben würden. Ude: „Dies bestätigt den zwischen den bisherigen kommunalen Partnern vereinbarten Zeitplan, die Bürgerentscheide am 10. November 2013 durchzuführen. Der nächste Schritt ist die Kontaktaufnahme der bisherigen Gesellschafter der Bewerbungsgesellschaft mit den möglicherweise hinzukommenden zusätzlichen Kommunen.“ Quelle: aragvid-sid 05/13 Zurück zur Übersicht 2013 DLRG-Jubiläumsjahr Stuttgart (pps) Mit dem 100-jährigen Jubiläum des Stammverbandes DLRG und dem eigenen 50. Geburtstag stehen in diesem Jahr besondere Highlights für die DLRG-Jugend Württemberg auf dem Programm. Für das Jubiläumsjahr setzt das Team rund um seinen Vorsitzenden Alexander Bott, der Mitte April beim Landesjugendtag in Stuttgart gewählt wurde, auf ein dreistufiges Veranstaltungskonzept. So stehen die Württembergischen Meisterschaften im Rettungsschwimmen vom 05. bis 07. Juli 2013 unter dem Motto „Schwimmen wie ein Profi – Feiern wie ein Held“ und das Landesjugendtreffen in Herrenberg, zu dem vom 18. bis 20. Oktober über 1.000 Jugendliche erwartet werden unter dem Motto „Retten wie ein Profi – Feiern wie ein Held“. - 7 - Ausgabe Mai 2013 8 Topthemen im Mai vid Die DLRG-Jugend Württemberg wurde nur vier Jahre nach der offiziellen Gründung der Bundesjugend 1963 gegründet und ist ein selbstständiger, öffentlich anerkannter Verein mit mehr als 36.000 Mitgliedern (Kinder, Jugendliche und junge Erwachsenen bis 26 Jahre). Ziele der DLRG-Jugend sind: Leben retten; einen Beitrag zur Entwicklung junger Menschen zu selbstbestimmten, selbstbewussten und verantwortlichen Persönlichkeiten leisten; auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam machen und aktiv zu deren Lösung beitragen. Quelle: aragvid-sid 05/13 Zurück zur Übersicht Freeski-Profi Benedikt Mayr: „Jedem ist das Risiko bewusst“ Livigno (SID) Benedikt Mayr steht an der Kante des Starts, weiße Gipfel unter strahlend blauem Himmel spiegeln sich in seiner Schneebrille. Für das Panorama hat Deutschlands FreeskiHoffnung jedoch im Moment keinen Blick – kurz vor seinem Lauf blendet er alles aus. Den iPod eingeschaltet, taucht der 24-Jährige in seine eigene Welt. Die Musik, vorzugsweise Rockmusik der härteren Gangart, lenkt den fokussierten Blick auf seine bevorstehenden Flugeinlagen der spektakulären Sorte. „Freeskiing ist zwar nicht risikofrei, aber die Angst ist wichtig, sie schützt uns auch vor Stürzen“, sagt Mayr dem SID über die Gefahren seines Extremsports, in dem er 2010 als European Rider of the Year ausgezeichnet wurde. Am vorletzten April-Wochenende testete Mayr nach einer langer Verletzungspause seine Form bei der fünften Auflage der Nine Knights im italienischen Livigno. Bei dem Event der Superlative, bei dem ein Parcours mit gigantischen Ausmaßen die Athleten erwartete, holte sich Mayr den nötigen Motivationsschub für das Sommertraining. Allein 100.000 Kubikmeter Schnee verbauten die Organisatoren für die Hauptattraktion der Veranstaltung, einen 60 Meter langen, 28 Meter hohen und 150 Meter breiten Komplex von Schanzen im Burgdesign namens „Il Castello“. Für Höchstleistungen trainieren die Brettartisten auch in der warmen Jahreszeit auf professionellem Niveau. Ein anstrengender Sommer steht auch Mayr bevor, in dem regelmäßig vier bis fünf Stunden im Fitnessstudio sowohl Grundlagen verbessert als auch Gewichte gestemmt werden: „Am Anfang steht sehr viel Kraft, Ausdauer und Koordination auf dem Programm, dann geht es zum Sommertraining auf verschiedene Gletscher und nach Wanaka ins winterliche Neuseeland.“ In der Saisonvorbereitung testet Mayr neue Tricks zuerst auf dem Trampolin und im Anschluss auf der Wasserschanze. Erst wenn die Bewegungsabläufe komplett verinnerlicht sind, geht es in den Schnee. Je nach Bedingungen verbringe er mehr als die Hälfte des Jahres in den Bergen, schätzt er. Mayr wird seinem Traum, im Freeskiing-Slopestyle 2014 in Sotschi eine Medaille zu gewinnen, alles unterordnen: „An den Olympischen Spielen kann ich als Sportler noch maximal zweimal teilnehmen. Das wäre schon etwas ganz Besonderes.“ Mayr beherrscht Tricks, deren Namen bei vielen Olympia-Zuschauern einen eher ratlosen Gesichtsausdruck hinterlassen, doch die anspruchsvolle Athletik bleibt auch einem Laien nicht verborgen. Für das Ticket nach Sotschi fehlt Mayr nur noch eine Top-15-Plazierung im Weltcup. „Das sollte (auf jeden Fall) kein Problem sein. Ich habe mich im Januar an der Schulter verletzt und musste fast acht Wochen pausieren, was mich natürlich zurückgeworfen hat“, so Mayr. Vor zwei Jahren feierte der 24-Jährige mit dem Gesamtsieg bei den „Ritterspielen“ am Mottolino Fun Mountain einen seiner größten Erfolge. Dieses Jahr machten 30 Zentimeter Neuschnee aus dem Wettkampf lediglich eine Session der Extraklasse. Dabei steigt das Niveau der Tricks kontinuierlich, Platzierungen in der Weltspitze erfordern eine hohe Risikobereitschaft. - 8 - Ausgabe Mai 2013 9 Topthemen im Mai vid Spektakuläre Tricks, aber auch folgenreiche Stürze zeigen die beiden extremen Seiten dieser Entwicklung. Nach zwei Kreuzbandrissen 2005 riet der Arzt dem damals 16-jährigen „Bene“, das Skifahren aufzugeben. Heute zählt er zur Weltspitze. Einer seiner besten Freunde, der finnische Freeskier Pekka Hyysalo, lag nach einer missglückten Landung im Koma, musste das Laufen langsam neu erlernen. Der Tod der FreeskiIkone und sechsmaligen X-Games-Siegerin Sarah Burke als Folge eines schweren Sturzes in der Halfpipe sorgte im vergangenen Jahr für Fassungslosigkeit in der Szene. Wenn so etwas Trauriges passiere, sei das wie ein Realitäts-Check, aber jeder mache den Sport weiter, sagt Mayr: „Dafür liebt man ihn zu sehr.“ Quelle: aragvid-sid 05/13 Zurück zur Übersicht Tiriac schlägt Tennis-Reformen vor Frankfurt/Main (SID) Zur Steigerung der Attraktivität des Tennissports schlägt TurnierOrganisator Ion Tiriac Reformen vor. „Wenn ich könnte, würde ich vor allem den Modus komplett ändern: ein Feld von nur 32 Spielern, und die würde ich in acht Gruppen zu vier Spielern einteilen – wie in der Gruppenphase der Champions League“, sagte der Rumäne in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FASZ). Dieses Modell würde vier „hochklassige Matches pro Tag garantieren“, so der frühere Manager von Boris Becker. „Es wäre auch egal, ob Federer oder Nadal gut oder schlecht spielen würden, sie würden definitiv dreimal antreten“, sagte Tiriac weiter. Er plädiert außerdem dafür, dass die Herren-Endspiele der großen ATP-Turniere wieder über drei Gewinnsätze gehen sollen. Derzeit wird nur in den Grand-Slam-Finals im Modus „best of five“ gespielt. Dem deutschen Tennis stellte Ion Tiriac, der als Eishockeyspieler 1964 Olympia-Teilnehmer war und im Tennis an der Seite von Landsmann Ilie Nastase 1970 den Doppel-Titel bei den French Open gewann, kein gutes Zeugnis aus. „Das Tennis hierzulande liegt leider ziemlich am Boden. Sie haben kaum noch Turniere, und dazu scheinen viele Deutsche gar nicht zu bemerken, was für eine großartige Veranstaltung das Stuttgarter Damenturnier ist“, sagte der 73-Jährige, der auch Rumäniens NOK-Präsident war. Tiriac besitzt derzeit die Lizenz von drei ATP-Turnieren, dem im heimischen Bukarest, dazu kommen Madrid und neuerdings auch Düsseldorf. Dort findet vom 19. bis 25. Mai erstmals der Power Horse Cup statt, ein 250er-Einzelturnier als Nachfolger der 2012 letztmals ausgetragenen Mannschafts-WM. Organisator ist der ehemalige Davis-Cup-Spieler Rainer Schüttler. Sein Engagement am Rhein sieht Tiriac nicht als ein großes Risiko. „Düsseldorf war immer ein sehr gutes Pflaster für Tennis. Schon zu meinen Zeiten als Spieler vor 50 Jahren war der Klub sehr ehrenvoll und die Veranstaltung sehr gut besucht“, so Tiriac. Kein Verständnis hat Tiriac für die Haltung der deutschen Tennis-Fans. Hier ginge es zu wie beim „Wellenreiten“. Tiriac: „Als der Champion Boris Becker geboren wurde, das war wie der Start eines Space Shuttle nicht zum Mond, sondern zum Mars. Dann kamen Steffi Graf, Stich, Kühnen, Steeb und dazu andere junge Damen. Als diese Stars aufgehört haben, war der Boom vorbei. Und wenn die Deutschen gerade keinen wie Boris oder Steffi haben, dann verstehen sie nicht, dass man solche Ausnahmespieler nicht im Supermarkt kaufen kann.“ Quelle: aragvid-sid 05/13 Zurück zur Übersicht - 9 - Ausgabe Mai 2013 10 Topthemen im Mai vid Sepp-Herberger-Stiftung: Auszeichnungen in Mannheim vergeben Mannheim - Es war nicht nur der 36. Todestag Sepp Herbergers, der am 28. April 80 geladene Gäste, darunter Mannheims Sport-Bürgermeister Lothar Quast, der ehemalige Waldhof-Trainer Klaus Schlappner und FCK-Legende Axel Roos in den Gustav Mahler Saal des Mannheimer Rosengartens führte. In der Heimatstadt des legendären Fußball-Nationaltrainers erhielt der SV Liegau-Augustusbad in der Kategorie Behindertenfußball den 1. Preis. „Ich bin sicher, auch Sepp Herberger wäre stolz auf den Klub aus Sachsen. Durch die Kooperation mit dem Sächsischen Epilepsiezentrum Kleinwachau macht der Verein eindrucksvoll vor, wie die Kooperation zwischen einer Einrichtung für beeinträchtigte Menschen und einem Fußballverein ausgestaltet und funktionieren kann“, betonte Ronny Zimmermann in seiner Laudatio. Der Präsident des Badischen Fußballverbandes zählt zu den Mitgliedern des Kuratoriums der Sepp-HerbergerStiftung. Im Bereich Resozialisierung wurde Sparta Göttingen aus Niedersachsen für seine jahrelange intensive Zusammenarbeit mit der Jugendanstalt Göttingen-Leineberg mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Die Urkunde und den Scheck über 5.000 Euro nahmen die Vereinsvertreter aus den Händen von Michael Herberger entgegen. „Die Lebensaufgabe meines Ur-Großonkels wird gerade in Göttingen in besonderer Weise weitergelebt“, unterstrich der 41-jährige Musikmanager. Beim Thema Schule und Vereine siegte Grün-Weiß Brauweiler. Der frühere Deutsche Meister und Pokalsieger im Frauenfußball baute in Zusammenarbeit mit dem Abtei-Gymnasium wieder eine Frauenfußball-Abteilung auf. Die Urkunde erhielt der Klub aus dem Fußballverband Mittelrhein (FVM) aus den Händen von Verbandspräsident Alfred Vianden und Stiftungsgeschäftsführer Wolfgang Watzke. Der Sonderpreis in der Kategorie „Sozialwerk“ ging an die B-Jugendmannschaft des Oldenburger SV aus Schleswig-Holstein. Die U17-Junioren hatten durch verschiedene Aktionen 7.500 Euro gesammelt, um einem bei einem LKW-Unfall schwer verletzten Mitspieler wieder auf die Beine zu helfen - und seine Eltern bei den Fahrtkosten in die weit entfernte Uni-Klinik Lübeck zu unterstützen. „In der Vielfalt der Anfragen und Hinweisen kommt es sehr selten vor, dass sich Jugendfußballer für einen verunfallten Sportkollegen engagieren. Insofern ist dieses Engagement besonders hervorzuheben“, sagte DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt bei der Urkundenübergabe. „Die Spieler um Kapitän Kristof Loffhagen und ihren Trainer Christian Kröger haben bewiesen, dass sie nicht nur gut Fußball spielen können, sondern über großes soziales Talent verfügen.“ Übersicht Preisträger Sepp-Herberger-Urkunden 2013 Behindertenfußball 1. Platz (5.000 Euro): SV Liegau-Augustusbad 1951, Sächsischer Fußball-Verband 2. Platz (3.000 Euro): TSV Hohenbrunn Riemerling, Bayerischer Fußball-Verband 3. Platz (2.000 Euro): SV Rot-Weiß Rheinbreitbach 1929, Fußballverband Rheinland Resozialisierung 1. Platz (5.000 Euro): Sparta Göttingen, Niedersächsischer Fußballverband 2. Platz (3.000 Euro): Kreis-Schiedsrichtervereinigung Pirmasens/Zweibrücken, Südwestdeutscher Fußballverband 3. Platz (2.000 Euro): FC Neustrelitz 07, Landesfußball-Verband Mecklenburg-Vorpommern Schule und Vereine 1. Platz (5.000 Euro): Grün-Weiß Brauweiler, Fußball-Verband Mittelrhein 2. Platz (3.000 Euro): SSC Donaueschingen 1976, Südbadischer Fußballverband 3. Platz (2.000 Euro): TuS Germania Schnelsen, Hamburger Fußball-Verband Sozialwerk Sonderpreis (5.000 Euro): Oldenburger SV von 1865, Schleswig-Holsteinischer Fußballverband Quelle: aragvid-sid 05/13 Zurück zur Übersicht - 10 - Ausgabe Mai 2013 11 ARAG-Sportversicherung informiert vid Schadenfall des Monats Mai Herzinfarkt beim Fußball Die Altherren-Abteilung eines Fußball-Clubs im Rheinland hatte auch in diesem Jahr wieder ein Turnier mit Mannschaften anderer Sportvereine organisiert und freute sich über die Austragung auf dem heimischen Sportplatz. http://www.arag-sport.de Nachdem bereits zwei Begegnungen absolviert waren, trat endlich auch die gastgebende AHMannschaft ihr erstes Spiel an. In der 2. Halbzeit und noch beim Stand von 0:0 setzte Markus C., der Stürmer des FC, zu einem langen Sprint an, um einen zu weit geflankten Ball zu erreichen. Plötzlich brach er ohne erkennbaren Anlass zusammen und blieb reglos am Boden liegen. Seine Mitspieler waren sofort bei ihm. Das Spiel wurde unterbrochen. Die anwesenden Rettungssanitäter leisteten Erste Hilfe, auch ein Notarzt wurde verständigt, der innerhalb weniger Minuten vor Ort war. Leider blieben alle Reanimationsmaßnahmen ohne Erfolg: Markus C. verstarb noch auf dem Sportplatz an den Folgen eines Herzinfarkts. Das Turnier wurde abgebrochen. Markus und seine Mitspieler hatten bei 40 Grad in der Sonne Fußball gespielt; der Sportplatz befand sich während der gesamten Spieldauer in der prallen Sonne. Im vorliegenden Falle führte nicht ein Unfallereignis, d.h. ein von außen unfreiwillig auf den Körper wirkendes Ereignis, zum Tod des Spielers, sondern der Spieler Markus C. brach durch ein inneres organisches Leiden körperlich zusammen. Für solch tragische Fälle sehen die Sportversicherungsverträge eine Erweiterung vor. Danach sind Todesfälle mitversichert, wenn sie unmittelbare Folge eines auf der Sportstätte während oder unmittelbar nach der aktiven Teilnahme an Wettkampf oder Training erlittenen körperlichen Zusammenbruchs sind. Die Unfallversicherung der Sportversicherungsverträge enthält u.a. eine Todesfallleistung, deren Summe nach Alter und Familienstand gestaffelt ist. Der Vorsitzende des FC füllte Tage später gemeinsam mit der Witwe des Mitglieds die SportSchadenmeldung für Unfallschäden aus und reichte sie an das Versicherungsbüro weiter. Die Todesfallsumme wurde nach Prüfung des Vorgangs ausgezahlt. Zumindest die Beerdigungskosten konnten damit aufgefangen werden. Bei Fragen zu Schadenfällen und für Informationen rund um die Sportversicherung wenden Sie sich bitte an Ihr Sportversicherungsbüro beim LSB/LSV. Ihr Versicherungsbüro online erreichen Sie entweder über die Website Ihres Landessportbundes /-verbands oder besuchen Sie uns direkt auf www.arag-sport.de. *Namen von der Redaktion geändert Quelle: aragvid-arag 05/13 Zurück zur Übersicht - 11 - Ausgabe Mai 2013 12 ARAG-Sportversicherung informiert vid Baum- und Heckenschnitt: Was jetzt noch erlaubt ist Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen ist er endlich da, der Frühling! Wer einen Garten – egal ob Haus- oder Kleingarten – sein eigen nennt, verfällt jetzt womöglich in hektische Betriebsamkeit, um Bäume und Sträucher auf Sommer zu „trimmen“. Aber aufgepasst: Das Gesetz setzt dem gärtnerischen Entfaltungstrieb Grenzen! ARAG Experten sagen, was Sie als Gartenbesitzer unbedingt wissen sollten: BNatSchG - Das Bundesnaturschutzgesetz In § 39 Abs. 5 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist seit 2010 bundesweit einheitlich festgelegt, dass Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September nicht abgeschnitten oder auf den Stock gesetzt werden dürfen. Bäume, die in Haus- oder Kleingärten stehen, sind von dem Verbot zwar ausgenommen, das heißt sie dürfen auch innerhalb dieses Zeitraums grundsätzlich gefällt oder radikal zurückgeschnitten werden. Allerdings sollten Sie, bevor Sie die Säge zur Hand nehmen, abklären, ob es in Ihrer Kommune eine Baumsatzung gibt, die das Fällen verbietet bzw. eine Genehmigung dafür verlangt. Und wenn sich Vögel den Baum als Nistplatz ausgesucht haben, müssen Sie Ihr Vorhaben ebenfalls zurückstellen. Denn nach § 39 Abs. 1 BNatSchG ist es verboten, „Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören.“ Pflegeschnitte sind erlaubt. Jederzeit erlaubt sind laut BNatSchG dagegen schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen. Die Spitzen, die seit dem letzten Rückschnitt an Ihrer Ligusterhecke gesprießt sind, dürfen sie also abschneiden und auch gegen den Pflegeschnitt Ihrer Obstgehölze hat der Gesetzgeber nichts. Aber auch hier gilt: Schauen Sie zunächst nach, ob Vögel in der Hecke brüten oder andere Kleintiere sich dort ihren Nahrungsvorrat angelegt haben. Nur wenn Sie das sicher ausschließen können, dürfen Sie mit Ihren Schnittmaßnahmen beginnen. Verkehrssicherheit geht vor. Die Verbote des § 39 BNatSchG gelten im Übrigen auch dann nicht, wenn die Maßnahmen der Gewährleistung der Verkehrssicherheit dienen und nicht zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden können. Das kann z.B. der Fall sein, wenn die große Hecke nach einem Sturm auf den angrenzenden Bürgersteig zu kippen droht. Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte aber – wenn möglich – die zuständige Naturschutzbehörde informieren und erfragen, ob eine Genehmigung erteilt wird. Verstöße können teuer werden. ARAG Experten erinnern daran: Verstöße gegen die Verbote des § 39 BNatSchG wertet das Gesetz als Ordnungswidrigkeit. Und die kann - egal, ob mit Vorsatz oder nur fahrlässig gehandelt wurde - immerhin mit einer Geldbuße bis zu 10.000 Euro geahndet werden! Quelle: aragvid-arag 05/13 Zurück zur Übersicht - 12 - Ausgabe Mai 2013 13 ARAG-Sportversicherung informiert vid ABC der Sportversicherung Fortsetzung, heute: T - U Todesfall Im Rahmen der Unfallversicherung der Sportversicherungsverträge ist auch eine Entschädigungsleistung für Todesfälle vorgesehen. Die Versicherungssummen der jeweiligen Sportversicherungsverträge sind unterschiedlich und teilweise abhängig vom Alter, dem Familienstand und der Anzahl der unterhaltspflichtigen Kinder der Versicherten. Mitversichert sind dabei auch Todesfälle, die unmittelbare Folge eines auf der Sportstätte bei der aktiven Teilnahme erlittenen körperlichen Zusammenbruchs sind. Es handelt sich hierbei um eine Erweiterung der Unfallversicherung, weil bei diesen Todesfällen der Unfallbegriff (siehe unten) nicht erfüllt ist. Übungsleiter Übungsleiter sind im Rahmen des Sportversicherungsvertrages unfallversichert. Darüber hinaus besteht für diesen Personenkreis ggf. auch gesetzlicher Unfallversicherungsschutz bei der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft sowie auch Versicherungsschutz im Rahmen der Haftpflichtversicherung, wenn sie im Auftrag des Vereins tätig werden. Unfallbegriff Von einem Unfall im Sinne der vertraglichen Bestimmungen spricht man immer dann, wenn ein Versicherter durch ein plötzlich von außen auf seinen Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet. Daraus ergibt sich, dass sogenannte innere organische Leiden (Krankheiten) vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind. Die vollständige Fassung finden Sie im Internet unter www.arag-sport.de. Folgen Sie einfach dem Link: ABC der Sportversicherung. Quelle: aragvid-arag 05/13 Zurück zur Übersicht Neue Sportart: Floorball Schon gewusst? Floorball, auch „Unihockey“ genannt, ist inzwischen die am schnellsten wachsende Mannschaftssportart der Welt. In Ländern wie Schweden, Finnland, Tschechien oder der Schweiz gehört sie längst zu den beliebtesten aktiv ausgeübten Sportarten. In ca. 50 Mitgliedsstaaten hat dieser Mix aus Hockey und Eishockey bis heute nahezu zwei Millionen Anhänger gefunden. Beim Floorball handelt es sich um ein dem Hallen- oder Eishockey ähnliches Spiel, bei dem auch hinter den Toren gespielt werden kann. Weil der Plastiklochball mit beiden Seiten der Kunststoffschläger gespielt werden darf, erlaubt er ein schnelles, variationsreiches Spiel, das – auch für weniger Ballsport-talentierte Kinder und Erwachsene – relativ leicht zu erlernen ist. Das Spielfeld Floorball kann entweder auf einem Großfeld (40 x 20 Meter) oder Kleinfeld (28 x 16 Meter) gespielt werden. Das Spielfeld muss von einer Bande mit abgerundeten Ecken umrandet sein. Neben dem Spielfeld befinden sich zwei Strafbänke, ein Spielersekretariat und zwei Spielerbänke. - 13 - Ausgabe Mai 2013 14 ARAG-Sportversicherung informiert vid Die Ausrüstung Zur Ausrüstung eines Floorball-Feldspielers gehört neben der üblichen Sportausrüstung (Hallenschuhe, Trikot, Hose, Stutzen) nur der Floorballstock. Der Torhüter trägt lange, gepolsterte Hosen, darunter spezielle Knie- und Schienbeinschützer, einen Brustpanzer und ein gepolstertes Oberteil, einen Tiefschutz und gelegentlich auch Handschuhe. Ein Helm mit einem Gitter als Gesichtsschutz vervollständigt seine Ausrüstung. Im Gegensatz zu anderen Hockeyarten spielt hier der Torhüter immer ohne Stock. Er agiert in akuten Abwehrsituationen auf seinen Knien vor dem Tor. Stöcke, Bälle, Tore und die Spielfeldbande müssen bauartgeprüft und mit einem entsprechenden Zulassungskennzeichen des vom Weltverband IFF beauftragten Prüfinstituts ausgestattet sein. Bei Floorball-Torwarthelmen reicht hingegen die CE-Kennzeichnung aus. Der Ball besteht aus Polyethylen (PE) und hat 26 Löcher. Er wiegt nur 23 g und hat einen Außendurchmesser von 72 mm. Der Stock besteht aus zwei Teilen, der Schaufel und dem Schaft mit der Abschlusskappe und dem Griffband. Er darf nicht länger als 105 cm und nicht schwerer als 380 Gramm sein und ist damit kürzer als ein Eishockeyschläger. Die Krümmung der Stockschaufel beträgt höchstens drei Zentimeter. Das soll verhindern, dass der Ball damit aufgehoben und herumgetragen wird. Die rot gestrichenen Tore haben die Abmessungen (HxBxT) von 115 × 160 × 65 cm und sind mit einem Tor- und einem Tropfnetz ausgestattet. Das Tornetz deckt das gesamte Tor bis auf die Eintrittsöffnung und den Boden vollständig ab. Das Tropfnetz hängt versetzt hinter der Toröffnung und soll im Falle eines Tors den sofortigen Wiederaustritt des Balles verhindern. In der Floorball-Mixed- oder Kleintor-Variante werden hingegen kleine und einfachere Tore ohne Torhüter eingesetzt. Sie besitzen lediglich ein Tornetz. Kleintore sind entweder weiß oder rot gestrichen und meist zusammenklappbar. Die Regeln Die Floorball-Mixed- oder Floorball-Kleintor-Variante ist die Einsteigerform für Schul- und Vereinsmannschaften: Jeweils zwei Jungen und zwei Mädchen einer Mannschaft befinden sich gleichzeitig auf dem Spielfeld. Weitere Mannschaftsmitglieder auf der Auswechselbank können fliegend eingewechselt werden. Jeder Spieler ist für die Abdeckung des Tores mitverantwortlich. Der 1,90 x 0,90 m große Schutzraum vor dem Tor darf von keinem der Spieler betreten werden. Die Regeln des Floorball sind strenger als die des Eishockey, wobei Eishockey deutlich körperbetonter gespielt wird. Im Floorball ist nur das Drücken mit der Schulter erlaubt. Grundsätzlich darf der Ball nur mit dem Stock gespielt werden. Die Berührung mit dem Fuß und anderen Körperteilen außer Arm, Hand und Kopf ist jedoch erlaubt. Dabei darf der Ball allerdings nicht ins Tor oder zu einem Mitspieler gespielt werden. Der Spieler darf den Ball lediglich selbst einmal vorlegen oder annehmen. Spielt ein Spieler den Ball absichtlich mit seinen Händen oder seinem Kopf, so führt dies zu einer Zwei-Minuten-Strafe. Es ist außerdem verboten, während des Spiels in die Luft zu springen, um so den Ball anzunehmen. Wenn ein Floorballspieler den Ball schießt, muss er darauf achten, dass die Schaufel des Floorballstocks niemals höher als seine Hüfte ausschwingt. Bei einer hohen Ballannahme darf die Schaufel lediglich bis zu den Knien angehoben werden. Harter Körpereinsatz wie z.B. im Eishockey ist, genau wie das Drücken und Heben des Stocks, untersagt. Für sehr schwere Vergehen kann auch eine Fünf-Minuten-Strafe ausgesprochen werden. - 14 - Ausgabe Mai 2013 15 ARAG-Sportversicherung informiert vid In zahlreichen Schulen wird auf breitensportlicher Ebene die Mixed-Kleintor-Variante im Sportunterricht oder am Nachmittag in schulischen Arbeitsgemeinschaften gespielt. Ambitionierte Landesverbände nutzen diese Möglichkeit der Talente- und Mitgliedergewinnung. Der Weltverband IFF strebt die Aufnahme dieser Sportart in das olympische Programm ab den Sommerspielen 2020 an. Im Januar 2009 wurde Floorball als Sportart von Special Olympics (SO) ebenfalls anerkannt. SO organisiert die Weltspiele für geistig und mehrfach behinderte Menschen. Der Floorball-Weltverband IFF strebt an, in naher Zukunft im Programm von SO vertreten zu sein. Soweit zu den Details dieser neuen Sportart. Übrigens: Wenn Sie als Verein Ihren Mitgliedern Floorball anbieten, besteht wie gewohnt Versicherungsschutz im bekannten Umfang über den Sportversicherungsvertrag. Quelle: aragvid-arag 05/13 Zurück zur Übersicht - 15 - Ausgabe Mai 2013 16 Aus den Landessportbünden vid Alle blicken auf das neue Sportabzeichen: Bilanz 2012 des Sportbundes Rheinland weist deutlich weniger Abnahmen gegenüber den Vorjahren aus Wie wird sich die Reform des Deutschen Sportabzeichens auf dessen Attraktivität auswirken? Die Macher des neuen Regelwerkes erhoffen sich davon einen deutlichen Rückenwind für den ältesten Deutschen Sportorden, der in diesem Jahr auf sein 100-jähriges Bestehen zurückblickt. Ein neuer Anschub scheint auch notwendig, wie ein Blick in die Statistik zeigt. So legten im Bereich des Sportbundes Rheinland in 2012 lediglich 22.154 Menschen aller Altersgruppen das Sportabzeichen ab. Dies bedeutet einen signifikanten Rückgang gegenüber 2011 mit 24.636 Abnahmen. Mit Ausnahme der Polizei sind alle Ausrichter von dieser Entwicklung betroffen. Nach wie vor werden an den Schulen im Rheinland mit 11.333 Abnahmen (47,9 Prozent) die meisten Sportabzeichen abgelegt, gefolgt von den Vereinen (9.922 Abnahmen / 41,9 Prozent) der Bundeswehr (1.380 Abnahmen / 5,8 Prozent) und der Polizei (1.007 / 4,3 Prozent). In der Jahrespressekonferenz des Sportbundes Rheinland begrüßte SBR-Vizepräsidentin Monika Sauer die DSA-Reform, weil sie mehr Leistungsanreize biete und dem demographischen Wandel Rechnung trage. So wurden zum Beispiel die Altersklassen neu strukturiert. Sowohl jüngere Sportler (6 bis 7 Jahre) als auch ältere (85 bis 90 Jahre und ab 90 Jahre) sind in zusätzlichen Altersklassen erfasst. Wie Sauer weiter sagte, laufen derzeit die Fortbildungen des Sportbundes Rheinland zum neuen Sportabzeichen mit großem Erfolg. Quelle: aragvid-sbr 05/13 Zurück zur Übersicht LSB Sachsen: Wachstumsbranche Sportverein Sportvereine haben überall in Sachsen weiterhin großen Zulauf. In allen Kreisen und kreisfreien Städten stieg im vergangenen Jahr die Zahl der organisierten Mitglieder an, das ergab die Analyse der jährlichen Bestandserhebung des Landessportbundes Sachsen (LSB). Mit insgesamt 16.692 Neuzugängen im Vergleich zum Vorjahr steigerte die sächsische Sportdachorganisation ihre Mitgliederzahl in nunmehr 4.510 Vereinen auf den neuen Rekordwert von 605.078. Den größten Mitgliederzuwachs gab es demnach in den Städten Dresden (+5.308) und Leipzig (+3.845), deutliche Zugewinne aber auch in den Landkreisen Bautzen (+1.016) und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (+974). Die Anzahl der LSB-Mitgliedsvereine stieg gegenüber dem Vorjahr um 22 auf 4.510, davon haben 63 Prozent weniger als 100 Mitglieder. Lediglich 44 Vereine binden über 1.000 Sportler, diese Gruppe vereint jedoch rund 16 Prozent der Gesamtmitglieder. Von den 605.078 Vereinsmitgliedern sind 241.288 (+7.300) weiblichen und 363.790 (+9.392) männlichen Geschlechts. Damit beträgt der prozentuale Anteil weiblicher Mitglieder knapp 40 Prozent. In der Stadt Leipzig (46 Prozent) und den Landkreisen Meißen (42 Prozent) und Leipzig (42 Prozent) gehen im Verhältnis deutlich mehr Frauen in den Vereinen ihrem Hobby nach als im Schnitt aller Landkreise und kreisfreien Städte. Entwicklung nach Altersbereichen Insgesamt ist der Organisationsgrad, das Verhältnis der Mitglieder in einem Sportverein zur Bevölkerungszahl, im vergangenen Jahr in allen erfassten Altersbereichen gestiegen. Größter Wachstumsbereich bleiben die Aktiven über 50 Jahre, insgesamt 183.078 Vereinsmitglieder gehören dieser Altersgruppe an. Seit 2009 ist deren Zahl um über 28.000 gewachsen, - 16 - Ausgabe Mai 2013 17 Aus den Landessportbünden vid allein gegenüber dem Vorjahr stieg sie um rund 9.000. Ein gewachsenes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung einerseits und andererseits im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung weiterentwickelte Vereinsangebote machen sich hier bemerkbar. Auch bei Kindern und Jugendlichen konnten die Vereine zulegen. 187.193 junge Menschen bis zu einem Alter von 18 Jahren, das sind rund 32 Prozent, verbringen einen Großteil ihrer Freizeit in den sächsischen Sportvereinen, treiben Sport und engagieren sich. Sportvereine stellen somit das größte flächendeckende System von pädagogisch betreutem Angebot für Kinder und Jugendliche kostengünstig zur Verfügung. Im Altersbereich der bis zu 6-Jährigen gelang, insbesondere auch durch Kooperationen mit Kindertagesstätten und vielerorts etablierten Vorschulgruppen, ein Zuwachs von 1.864 Kindern. Die positive Tendenz setzt sich bei den 7- bis 14-Jährigen fort: Hier fanden fast 4.000 Kinder mehr den Weg in einen der Sportvereine, die nun fast jedes zweite Kind in Sachsen in diesem Altersbereich betreuen. Auch bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 gab es gegenüber 2012 ein Plus von mehr als 2.300. Entwicklung nach Sportarten In seiner Bestandserhebung erfasst der Landessportbund Sachsen „Sportartbetreibende“, eine Mitgliedschaft in Landesfachverbänden wird dabei nicht abgefragt. Die meisten LSB-Mitglieder spielen nach wie vor Fußball (123.452), mit großem Abstand folgen Volleyball (29.166), Gymnastik (25.779), Kegeln (22.119) und Handball (20.808). Die größten Zuwächse gegenüber 2012 sind im Klettern/Bergsteigen (+1.831) zu verzeichnen, danach folgen Fußball (+1.340), Schwimmen (+787), Karate (+719) und Volleyball (+696). Verluste hingegen mussten Wandern (-1.139), Gerät-/Kunstturnen (-636), Skisport (-542) und Kegeln (-479) hinnehmen. Der Trend zu gesundheitsorientierten Sportangeboten hält an. Insgesamt sind ca. 117.000 Mitglieder in sportartungebundenen Gruppen organisiert. Erhebliche Steigerungsraten gibt es im Rehabilitationssport (+3.792) und den allgemeinen Sportgruppen (+3.380). Im präventiven Gesundheitssport melden die Vereine 735 Sporttreibende mehr. Großes Engagement und viele Eigenmittel Sachsens Sportvereine sind wichtiger Träger bürgerschaftlichen Engagements: Rund 36.500 Übungsleiterinnen und Übungsleiter kümmern sich um die Betreuung der Sportgruppen, fast 32.500 sind als Vorsitzende, Schatzmeister, Abteilungsleiter oder Kassenprüfer engagiert. Über 15.000 Kampf- und Schiedsrichter überwachen die Einhaltung des Regelwerks und ca. 2.000 nehmen ehrenamtlich sportpolitische Verantwortung in den Dachorganisationen des Sports wahr. Die Sportvereine bringen erhebliche Eigenmittel auf - das belegt die Bestandserhebung, in der auch das zu erwartende Gesamtbeitragsvolumen errechnet wird. So nehmen die Sportvereine in diesem Jahr die neue Rekordsumme von rund 43,8 Millionen Euro an Mitgliedsbeiträgen ein, mehr als das Doppelte der Fördersumme des Freistaats Sachsen an den Landessportbund Sachsen. Dabei sind Leistungen der Mitglieder wie Arbeitsstunden oder Fahrten zum Training oder Wettkämpfen noch nicht erfasst. Quelle: aragvid-lsb sachsen 05/13 Zurück zur Übersicht - 17 - Ausgabe Mai 2013 18 Aus den Landessportbünden vid Engagement für den Skisport – DSV aktiv im Winter 2012/2013 Nach einer langen Saison bleibt den Skifans vieles in Erinnerung: große Neuschneemengen in den Bergen, ein trüber Januar und vier spannende Welttitelkämpfe im vorolympischen Winter. Konstant gute Schneeverhältnisse boten den vielen begeisterten Freizeitsportlern außerdem erstklassige Skitage – und das nicht nur auf klassischen Alpinski, sondern auch beim Tourengehen oder Freeriden. Umso erfreulicher war, dass das Thema Sicherheit im Skisport dabei immer besser angenommen wird. Wie bereits in den vergangenen Jahren engagierte sich DSV aktiv auch im vergangenen Winter wieder sehr für die Sicherheit aller Wintersportfreunde. Experten beraten Experten Wenn draußen die warme Spätsommersonne vom Himmel scheint und es die Wanderfreunde in Scharen auf die Berge zieht, ist der Winter für den Freizeitskifahrer in aller Regel noch in weiter Ferne. Doch genau dies ist die Zeit, in der die Saisonvorbereitung bei DSV aktiv bereits auf Hochtouren läuft. Alljährlich im September und Oktober beginnen die Sicherheitsexperten des Deutschen Skiverbandes, den Sportfachhandel über alle neuesten Erkenntnisse zum Thema Materialkunde und Bindungseinstellung zu informieren. Im Rahmen spezieller Schulungen wurden auch im vergangenen Spätsommer mehr als 400 Fachverkäufer in ganz Deutschland über Neuerungen aufgeklärt, bevor die ersten Skikäufer in die Sportgeschäfte strömten. Mehrwert für Sportfachgeschäfte und Kunden Durch eine besondere Kooperation konnten Sportfachgeschäfte und Kunden gleichermaßen profitieren: Die Skihersteller Atomic und Elan boten beim Verkauf bestimmter Modelle einen integrierten DSV aktiv-Mindestschutz und damit einen attraktiven Mehrwert für alle Kunden an. Mitglieder von DSV aktiv erhielten beim Kauf der ausgewählten Modelle 20 Euro auf ihrem Beitragskonto gutgeschrieben. skiTEST – Top-Beratung für jeden Skifan Das Wissen um die neuesten Skimodelle, ihre Eigenheiten und Vorteile holten sich die Experten von DSV aktiv bereits einige Monate vorher – zum Ende der vorangegangenen Wintersaison. Wie in jedem Frühjahr im März versammelten sich die Skitest-Experten zwei Wochen lang im österreichischen Obergurgl, wo DSV aktiv beim großen Profi- und Händlerskitest mit Fachverkäufern, Profi-Skifahrern und ausgewählten Mitgliedern etwa 100 Paar neue Skimodelle testete. Vom neuesten Carving-Modell über den Allround-Ski bis zum gegenwärtigen „MustHave“, dem Rocker-Ski. Nach den Sportfachhändler-Schulungen im Frühherbst wendete sich DSV aktiv mit diesen aktuellen Ergebnissen der Studie direkt an die Verbraucher. Von Oktober bis Januar fanden die Veröffentlichungen der Skitests über das DSV aktiv Ski- & Sportmagazin Eingang in fast 200.000 Haushalte und auf der Homepage von DSV aktiv unter www.skionline.de. Pressearbeit 2.0 – Rückblick und Ausblick Wie jedes Jahr zu Beginn der Skisaison lud DSV aktiv als Einstieg in den Winter im Dezember Journalisten zur Jahres-Pressekonferenz ins Haus des Ski nach Planegg ein. Die Besucher wurden ausführlich über die zahlreichen Projekte der „Freunde des Skisports“ informiert. Die Medienvertreter interessierten sich außerdem für die Erstveröffentlichung der Zahlen der Alpinunfälle der vergangenen Saison und für die Vorstellung eingetretener Veränderungen in den Sicherheitsstandards. Zeitgleich ging DSV aktiv in die zweite Social-Network-Saison. Die eigene Facebook-Seite etablierte sich über den vergangenen Winter schnell zu einer beliebten Plattform, die verbraucherorientierte Informationen, Tipps und Gewinnspiele bietet – neben dem Mitgliedermagazin und den weiteren zahlreichen Angeboten eine hervorragende Möglichkeit, den 300 000 Mitgliedern von DSV aktiv sowie allen Wintersportbegeisterten beratend zur Seite zu stehen. Spaß und Action im Schnee Meist reicht es jedoch nicht aus, nur in der Theorie über eine sichere Fahrweise oder eine erlebnisreiche und spaßbringende Schwungsetzung zu reden, man muss gewünschte Verhaltensweisen auch vorleben. Deshalb zog es die skibegeisterten Experten von DSV aktiv - 18 - Ausgabe Mai 2013 19 Aus den Landessportbünden vid auch selbst auf die Pisten. Während sich beim großen Saison-Opening Ende November in Obergurgl und auch beim Ski-Finish im April alles um Erholung und Sport dreht, ging es bei den „DSV aktiv Safety Days“ auch um Wissensvermittlung rund um die Sicherheit im Skisport. Ziel der im Januar und Februar in Oberstdorf, am Feldberg, am Spitzingsee und am Arber durchgeführten „Sicherheitstage“ war es dabei nicht, das fahrerische Können der Skifahrer zu schulen, sondern ihnen anhand von vier Stationen praxisnahes Wissen zu vermitteln. Beratend zur Seite standen den Teilnehmern die DSV aktiv-Experten sowie Mitglieder der DSV-Skiwacht. Gemeinsam mit der „Stiftung Sicherheit im Skisport“ lädt DSV aktiv jedes Jahr zu den DSV aktiv Safety Days ein und trägt dabei wesentlich zu einem gesteigerten Sicherheitsdenken im Skisport bei. Egal ob Jung oder Alt, jeder kann bei diesen Veranstaltungen seine Erfahrungen sammeln und wird für das Thema Sicherheit im Skisport sensibilisiert – mit Spaß und Abwechslung bei der Sache! Parallel zu den DSV aktiv Safety Days trat ein weiteres spannendes Projekt auf den Plan: In einer exklusiven Reportage im DSV aktiv Ski & Sportmagazin blickten „Sherlock Ski und Dr. Snow“ hinter die Kulissen des Skigebiets Oberstdorf und ermöglichten den Lesern Einblicke in den Arbeitsalltag eines Skiliftbetreibers. Von der Schneeerzeugung, über die Pistenpräparierung bis zur Wartung der Liftanlagen zeigten die getarnten „Detektive“ anschaulich, welche umfangreichen Maßnahmen nötig sind, um den Skibetrieb in den Bergen aufrechtzuerhalten. Das Resultat konnten die DSV aktiv-Mitglieder im verbandseigenen Sportmagazin nachlesen. Seit vier Jahren ausgezeichnet: das Prädikat GEPRÜFTES SKIGEBIET DEUTSCHLAND Zusätzlich zu den Schulungstagen rund um das Thema Sicherheit haben die Initiatoren der „Stiftung Sicherheit im Skisport“ (SIS) und DSV aktiv in Kooperation mit dem „Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte“ (VDS) vor vier Jahren das Prädikat „GEPRÜFTES SKIGEBIET DEUTSCHLAND“ ins Leben gerufen. Insgesamt wurden damit 17 Skigebiete in ganz Deutschland ausgezeichnet. Die Bewertung der unabhängigen Prüfkommission gewährleistet die Sicherheit der Skigebiete sowie den hervorragenden Zustand der Pisten und Liftanlagen. Das Prädikat wird für drei Jahre vergeben, im vergangenen Winter kam erstmals die Wiederholungskommission zum Einsatz: Alle zuerst zertifizierten Anlagen und Pisten wurden erneut geprüft – und erneut ausgezeichnet. Weitere Infos unter www.ski-online.de Quelle: aragvid-DSVaktiv 05/13 Zurück zur Übersicht Bayerischer Landessportverband: Intelligent bauen und sanieren Bereits zum dritten Mal in Folge, erstmals jedoch unter Schirmherrschaft von Bayerns Umweltminister Dr. Marcel Huber, veranstaltete der Ausschuss „Sport und Natur“ des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) mit Unterstützung der Lechwerke (LEW) die Fachmesse „Energiesparen für Sportvereine“. Sportaffine Unternehmen und BLSV-Experten gaben im Audi Sportpark in Ingolstadt den Messebesuchern wertvolle Hinweise für den energieeffizienten Bau und die klimaverträgliche Sanierung von Sportanlagen und Vereinsheimen. Abgerundet wurde das Veranstaltungskonzept durch die Ehrung der Siegervereine des mit insgesamt 7.500 Euro dotierten LEW Energieeffizienzpreises. Bei der Eröffnung der Veranstaltung hob Umweltminister Dr. Marcel Huber die Bedeutung des Klima- und Umweltschutzes im Sport hervor: „Bayern verfolgt beim Klimaschutz sehr ehrgeizige Ziele. Wir wollen die energiebedingten CO2-Emissionen in Bayern bis 2020 auf deutlich unter 6 Tonnen pro Einwohner und Jahr senken. Dafür brauchen wir starke Partner. - 19 - Ausgabe Mai 2013 20 Aus den Landessportbünden vid Der Bayerische Landesportverband mit seinen über vier Millionen Mitgliedern ist ein großer Multiplikator und engagierter Partner der Klima-Allianz. Im Rahmen seiner vielfältigen Aktivitäten zeigen die Sportler, dass sie in besonderem Maße Verantwortung für unser Klima übernehmen.“ BLSV-Präsident Günther Lommer betonte, dass die Fachmesse eine sinnvolle Ergänzung zum Klima-Check des BLSV, der kostenlosen, vom bayerischen Umweltministerium geförderten ErstEnergieberatung für Sportvereine, darstelle. „Im Zuge der Fachvorträge und an den Messeständen bekommen die Vereinsvertreter von Experten verlässliche Informationen. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum intelligenten Betreiben, Bauen und Sanieren von Sportanlagen geleistet!“ Ein Blick über die bayerischen Grenzen wurde im Impulsreferat von Dr. Karin Fehres, der Direktorin des Geschäftsbereichs Sportentwicklung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) geworfen. Sie beleuchtete verschiedene Umwelt- und Klimaschutzprojekte im Sport und zeigte auf, wo Entwicklungspotenziale für Verbände und Vereine liegen. Quelle: aragvid-blsv 05/13 Zurück zur Übersicht Landessportbund Nordrhein-Westfalen: „3+2+x” „Jeden Tag Sport und Bewegung“ – diesen Anspruch haben NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann, NRW-Sportministerin Ute Schäfer und LSB-Präsident Walter Schneeloch auf dem Ganztagskongress in Düsseldorf gemeinsam formuliert. Unabhängig vom vielfach längst bewährten Ganztag an Schulen in NRW bleibt der Präsident des Landessportbundes NRW realistisch: „Ohne einen starken Schulsport wird der Ganztag den Kinder- und Jugendsport in Sportvereinen mittelfristig schwächen. Für diese Herausforderungen braucht es klare Konzepte, gutes Management und Teamwork“, erklärte Walter Schneeloch im Rahmen des Kongresses „Sport im Ganztag – Bildung braucht Bewegung“ in Düsseldorf. Deshalb werben der LSB-Präsident, NRW-Schulministerin Löhrmann sowie NRW-Sportministerin Schäfer gemeinsam für die Entwicklung einer geeigneten Formel zur sportlichen Grundversorgung, die nur in eine einzige Richtung gehen soll: „Wir brauchen letztlich flächendeckend mehr Bewegung, Spiel und Sport für noch mehr Kinder und Jugendliche.“ Hinter dem Arbeitstitel „3+2+x“ verbergen sich erstens drei Stunden Sportunterricht. „Hier sind Schule und Schulaufsicht gefragt, damit diese Unterrichtsstunden nicht nur auf dem Papier stehen“, mahnt Schneeloch. Dazu sollen zwei Stunden Bewegung im Ganztag in Kooperation mit Sportvereinen kommen – abgesichert durch die auf Landesebene existierende Rahmenvereinbarung zum Ganztag und ausbaufähig durch zusätzliche kommunale Generalverträge. Schließlich ist drittens noch eine offene Zahl zusätzlicher Bewegungsstunden durch weitere außerunterrichtliche Angebote sowie den Kinder- und Jugendsport der Vereine notwendig. „In zehn Jahren verfügen wir hoffentlich flächendeckend über Ganztagsschulen, und an jeder Schule sollte diese Formel ein selbstverständlicher Bestandteil sein“, betonte NRWSchulministerin Löhrmann. „Die Umsetzung der neuen Formel soll vor allem dazu führen, dass Kinder und Jugendliche – ganz im Sinne des LSB-Programms ‚NRW bewegt seine KINDER!’ – Bewegung, Spiel und Sport als festes Element ihres Lebensstils begreifen“, sind sich die beiden Ministerien und der Landessportbund einig. Zur Unterstützung des Engagements der Vereine bei der Durchführung von Sportangeboten im Ganztag haben das Land NRW und der LSB NRW unter anderem 70 halbe Fachkraftstellen vor Ort eingestellt. „Diese müssen aber auch dauerhaft über die zwei Jahre hinaus finanziell abgesichert werden. Deshalb ist es auch wichtig, dass wir den ‚Pakt für den Sport’ wie - 20 - Ausgabe Mai 2013 21 Aus den Landessportbünden vid angekündigt zeitnah verlängern“, rief LSB-Präsident Schneeloch den beiden Ministerinnen sowie Moderator Matthias Bongard (WDR) zu. Rund 1.200 Teilnehmer vom Schul- bis zum Übungsleiter nutzten im Congress Center Düsseldorf Süd die Gelegenheit zum intensiven Erfahrungsaustausch rund um das hochaktuelle Thema Bewegung, Spiel und Sport im Ganztag. Dabei diskutierten Fachleute aus den Bereichen Politik, Wissenschaft und Sport in insgesamt acht Foren über praxisnahe Konzepte sowie mögliche Perspektiven, darunter Hockey-Bundestrainer Markus Weise, DFB-Direktorin Steffi Jones, Kunstturnerin Nadine Jarosch sowie Ex-Fußballprofi Knut Reinhardt. Fachvorträge hielten unter anderem Prof. Dr. Roland Naul (Willibald Gebhard Institut), Dr. Stephan Schneider (DSHS Köln) und Klaus Hebborn (Städtetag NRW). Außerdem gab es einen sogenannten „Markt der Möglichkeiten“ mit zahlreichen Informationsständen. Parallel wurde der offizielle Startschuss zur gemeinsamen Initiative des Landes, der kommunalen Spitzenverbände und des Landessportbundes NRW „Bildungspartner NRW – Sportverein und Schule“ gegeben. Die Partner haben vereinbart, eine systematische Zusammenarbeit zu fördern, um die sozialen und personalen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen besonders zu stärken. Quelle: aragvid-lsb nrw 05/13 Zurück zur Übersicht Hamburger Sportbund: Gemeinsamer unterzeichnen „Letter of Intent“ Weg für mehr Inklusion / Sportverbände Zur weiteren Verankerung des Inklusionsgedankens im Hamburger Sport haben sich Akteure des Behindertensports jetzt auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. In einem „Letter of Intent“ vereinbaren der Behinderten- und Rehabilitation-Sportverband Hamburg (BRSH), der Deutsche Rollstuhl-Sportverband (DRS), der Hamburger Gehörlosen-Sportverein (HGSV) sowie Special Olympics Hamburg (SOD) und der Hamburger Sportbund (HSB) einen gemeinsamen Weg zur weiteren Implementierung der Inklusion im organisierten Sport, im Sinne eines selbstbestimmten und gleichberechtigten Teilhabens nach den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention. „Die Hamburger Sportvereine und –verbände fördern durch vielfältige Angebote bereits seit langem eine Teilhabe von behinderten Menschen. Es geht uns nun darum, sportverbandsintern Gedanken über eine Weiterentwicklung von Angeboten und Strukturen zu machen. In einem nächsten Schritt wird dann auch mit der Stadt über Bedingungen von inklusiven Sportangeboten zu reden sein“, so Thomas Fromm, HSB-Vizepräsident für Breitensportentwicklung. Im Jahr 2013 soll dafür eine Positionierung des organisierten Sports in Hamburg erfolgen, der anschließend mit einem Maßnahmenkatalog hinterlegt wird, um inklusive Prozesse anzustoßen. Den beteiligten Verbänden ist bewusst, dass eine inklusivere Entwicklung des Hamburger Sports ein längerer Prozess sein wird. Mit der Dekadenstrategie Sport haben sich die sportpolitischen Akteure Hamburgs einen Zeithorizont gegeben, in dem auch die Entwicklungsschritte zum Thema Inklusion erfolgen sollten. Zum Hintergrund: Am 29. März 2009 trat das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung“ (UN-Behindertenrechtskonvention) in Kraft, das vom Bundestag und Bundesrat ratifiziert wurde. Ziel dieses rechtlich bindenden Vertrags ist die Förderung der Chancengleichheit von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft. Im Zentrum steht hier insbesondere eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilnahme und Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen gesellschaftlichen Bereichen. Quelle: aragvid-hsb 05/13 Zurück zur Übersicht - 21 - Ausgabe Mai 2013 22 Aus den Landessportbünden vid Badischer Sportbund Nord: Präsidiumskandidaten stehen fest Hauptausschuss verabschiedete Wahlvorschlag für Sportbundtag Am 20. März fand im Haus des Sports in Karlsruhe die letzte Hauptausschusssitzung vor dem Sportbundtag in Wiesloch statt. Im Mittelpunkt der gut besuchten Veranstaltung standen die Verabschiedung des ordentlichen und außerordentlichen Haushalts sowie die Nominierung der Präsidiumskandidaten und -kandidatinnen für die Neuwahlen am 15. Juni in Wiesloch. BSBPräsident Heinz Janalik begrüßte zu Beginn Ehrenpräsident Anton Häffner und den EhrenVizepräsidenten Finanzen, Gebhard Schnurr, LSV-Hauptgeschäftsführer Ulrich Derad und zwei neue Verbandspräsidenten, denen er viel Freude und Erfolg bei ihrer zukünftigen Arbeit wünschte. Partnerschaftliche und erfolgreiche Zusammenarbeit Seinen Bericht über die Arbeit im letzten Jahr begann Janalik mit einem Blick auf den Partner des BSB in der Politik, das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. Der zurückgetretenen Ministerin Gabriele Warminski-Leithäußer bescheinigte er eine überdurchschnittliche Nähe zum Sport und ein sehr sympathisches Auftreten, ihr Nachfolger Andreas Stoch scheine, so Janalik „Sport als Bildungsanlass und mehrperspektivisches Kulturgut in der Gesellschaft hoch zu schätzen“. Um die Voraussetzungen für die zukünftige Zusammenarbeit mit dem MKJS zu fixieren, habe eine Kommission im LSV eine sogenannte „Rahmenvereinbarung“ erarbeitet, die kürzlich dem Ministerium zugeleitet wurde. Im Bildungsbereich bereiteten die strukturellen und organisatorischen Veränderungen an den Schulen dem Sport weiter ziemlich Sorgen, weil es für die Vereine nicht einfach sei, sich den veränderten Rahmenbedingungen (z.B. Ganztagesschule) anzupassen. Hier erwarte der Sport von der Politik schnelle und wirksame Hilfen. Mit dem Kooperationsprojekt „PFIFF“ von Sportvereinen und Kindergärten, das auf erfreuliche Resonanz stoße, sei der BSB der großen Bedeutung der frühkindlichen Förderung nachgekommen. Was die Mitgliederentwicklung angeht, konnte der Präsident für dieses Jahr ein wenig „Entwarnung“ geben. Einen Einbruch wie 2012 wird es dieses Mal nicht geben, nichts desto trotz müsse man aber weiter eine sinnvolle und effiziente Mitgliederwerbung betreiben, denn die Konkurrenz, ob kommerziell oder „öffentlich“ schlafe nicht. Vor diesem Hintergrund stand auch die Tagung „Ältere für den Vereinssport gewinnen“, die gut besucht war und die sich gezielt an die Altersgruppen über 50 plus richtete. Weiterhin wies Janalik auf die seit Jahren gepflegte Anerkennungskultur mit verschiedenen Ehrungsveranstaltungen hin, wobei die Auszeichnungsfeier „Talentförderung im Sport“, bei der jeweils zehn Vereine für ihre vorbildliche Nachwuchsarbeit im Leistungssport mit einem Preisgeld von je 3.000 Euro belohnt werden, sicherlich herausrage. Abschließend warf er noch einen kurzen Blick auf die Finanzen: der Innovationsfond für Fachverbände, aus dem es für zukunftsorientierte Projekte zusätzliche Mittel gab, sei sehr gut angenommen worden, beim Sportstättenbau gäbe es allerdings weiterhin den seit Jahren bestehenden Antragsstau, der auch durch die zusätzlichen Mittel aus dem Solidarpakt nicht behoben werden konnte. „Spitzensportland Baden-Württemberg“ verwirklichen Inhaltlicher Schwerpunkt der diesjährigen Hauptausschuss-Sitzung war das Thema Leistungssport, wozu der Badische Sportbund LSV-Hauptgeschäftsführer Ulrich Derad eingeladen hatte. Derad stellte zunächst die derzeitige Leistungssport-Förderung in BadenWürttemberg vor – mit ihren vier Olympiastützpunkten, 26 Schwerpunktsportarten, 16 Bundesstützpunkten und neun Nachwuchsstützpunkten. Er hob hervor, dass Baden-Württemberg im Nachwuchsleistungssport im Vergleich der Bundesländer mit an der Spitze liege und sprach sich für eine durchgängigere Leistungssportförderung vom Nachwuchs bis hin zur Spitze aus. - 22 - Ausgabe Mai 2013 23 Aus den Landessportbünden vid Dazu müsse Baden-Württemberg die finanziellen Mittel flexibler und transparenter einsetzen: „Weg von der Gießkanne und mehr nach dem Leistungsprinzip“, forderte Derad. Zudem müssten die Strukturen insofern verändert werden, dass eine bessere Zusammenarbeit zwischen LSV und den Landes-Fachverbänden möglich wird. Mehr Flexibilität und das Verschwinden von Erbhöfen seien hierfür die Voraussetzung. Schließlich kündigte er an, dass der LSV versuchen werde, seine Einnahmen zu erhöhen, und zwar vor allem durch eine gute Vermarktung des Themas „Spitzensportland Baden-Württemberg“. Haushalt einstimmig angenommen Nach den Berichten von Präsident Janalik und Ulrich Derad erläuterte Vizepräsident Finanzen Bernd Messerschmid den ordentlichen, den außerordentlichen sowie den BSJ-Haushalt 2013, wo es gegenüber 2012 kaum Veränderungen gegeben habe. Das Jahresergebnis von plus 205.000 Euro wurde auf seinen Vorschlag wie folgt aufgeteilt: 180.000 Euro gehen an die Fachverbände, die restlichen 25.000 Euro sollen für neue Arbeitsplatzrechner in der Geschäftsstelle verwendet werden. Auch beim Außerordentlichen Haushalt werde es, so Messerschmid, keine großen Veränderungen geben, da die Mittelzuweisungen des Landes im Jahr 2013 von denen im Vorjahr kaum abweichen dürften. Ordentlicher, außerordentlicher Haushalt sowie der BSJ-Haushalt wurden schließlich von der Versammlung einstimmig angenommen. Jutta Hannig für Dr. Ilka Seidel Hinsichtlich der Neuwahlen für das Präsidium beim Sportbundtag in Wiesloch teilte Janalik mit, dass Josef Pitz von den Sportkreisvertretern sowie Marianne Rutkowski und Helmut Sickmüller von den Fachverbänden im Vorfeld für das BSB-Präsidium gewählt wurden. Ansonsten würden sich bis auf Dr. Ilka Seidel, die aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidieren kann, alle Präsidiumsmitglieder erneut zur Wahl stellen. Er freue sich, dass er als neue Vertreterin der Frauen im Sport Jutta Hannig gewinnen konnte, die sich anschließend kurz vorstellte. Hannig ist Akademische Oberrätin an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und dort seit 1980 in der Ausbildung von Sportlehrerinnen tätig. Bereits in den 80er-Jahren arbeitete sie – zusammen mit Heinz Janalik – im Ausschuss „Jugendleiterausbildung“ der Badischen Sportjugend mit. Sie freue sich auf die Arbeit im BSB und werde gerne ihre Fähigkeiten einbringen, wobei sie besonderen Wert auf Gender-sensible Themen lege. Somit stand der Wahlvorschlag für den Sportbundtag fest, der von der Versammlung einstimmig angenommen wurde. Während der Veranstaltung ging im Übrigen eine Unterschriftenliste für den Verbleib des Ringens als olympische Sportart durch die Reihen − Janalik hatte zum Abschluss seiner Rede zur Solidarität aufgerufen. Zum Abschluss dankte er allen Fachverbands- und Sportkreisvertretern für ihr Kommen sowie für ihre hervorragende und engagierte Arbeit, die sie in ihren Organisationen tagtäglich leisten. Quelle: aragvid-bsb nord 05/13 Zurück zur Übersicht - 23 - Ausgabe Mai 2013 24 Aus den Landessportbünden vid LSV Saarland: Gravierende Krankheitsfolgen bei übergewichtigen Kindern / Multiplikatoren diskutierten die Thematik „Adipositas bei Kindern und Jugendlichen“ 50 Am 20. April veranstaltete der DRK Landesverband Saarland an der Landessportschule gemeinsam mit den Kooperationspartnern Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) und dem Landessportverband für das Saarland (LSVS) ein Symposium mit dem Thema „Übergewichtige Kinder und Jugendliche in Bewegung“, an dem 50 Multiplikatoren, Übungsleiter, Ernährungsberater, Erzieher und Pädagogen teilnahmen. Vizepräsidentin Margarete Schäfer-Wolf verwies in ihrem Grußwort auf die bedeutende Zusammenarbeit des DRK im Rahmen seines Therapieprogrammes „Moby Dick“ mit der Kinderund Jugendmedizin des Klinikum Saarbrücken und mit dem Verband der Kinder- und Jugendärzte im Saarland. 101 Kinder haben seit 2009 das Moby-Dick-Programm bereits erfolgreich abgeschlossen, 55 Kinder, so Margarete Schäfer-Wolf, seien derzeit in der Therapie und erstmals gäbe es auch eine Warteliste. Prof. Dr. Georg Wydra vom Sportwissenschaftlichen Institut und Präsident des Deutschen Sportlehrerverbandes, verwies in seinem Vortrag auf die Resolution des Verbandes zu dem Thema „Adipositas in Schulen“, die auch von dem Verband der Kinder- und Jugendärzte im Saarland unterzeichnet worden ist. Adipositas, so Prof. Wydra, sei nicht nur ein Problem von Ernährung und Bewegung, sondern auch und insbesondere ein Problem der Nachhaltigkeit, d.h. der Stabilisierung des reduzierten Gewichts. „Niemand ist freiwillig adipös oder übergewichtig“, so Prof. Dr. Wydra. Die Zahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen hat sich bundesweit in den letzten 15 Jahren verdoppelt. Im Saarland allein gehe man von 3.500 bis 4.000 Kindern aus, die davon betroffen sind. Prof. Dr. Jens Möller vom Klinikum Saarbrücken forderte in seinem Referat das DRK auf, sein Therapieprogramm auch für 4-5-jährige Kinder zu öffnen, denn je früher man den Kindern gesundes Essen und richtige und ausreichende Bewegung vermittele, umso geringer sei die Gefahr, dass sie später übergewichtig würden. Neben anderen Faktoren hob Jens Möller, „das Absondern der Ernährung aus dem kulturellen Kontext“, d.h. das nicht gemeinsame Essen, das Essen zwischendurch, als eine Ursache für Übergewicht und Adipositas hervor. Im Jahr 1890 legten die Menschen im Schnitt täglich noch eine Strecke von 30 Kilometern zurück. War dies doch gerade im Saarland signifikant, wenn man an die Grubenarbeiter , die „Hartfüßler“, denke. Auch sei deren Ernährungsverhalten bei vielen Saarländern noch präsent, was für einen „IT-Arbeiter“, so Jens Möller, heute nicht mehr relevant sein kann. Die „Mattscheibe“, so Möller, sei Ursache für fehlende Bewegung – ob Fernsehapparat, Computerbildschirm, Handy oder iPhone. Ebenso die Einkommenssituation, so hat man doch bei Untersuchungen einen signifikanten Zusammenhang zwischen Armut und Adipositas festgestellt. In Stadtteilen mit einer hohen Zahl an Empfängern von Transferleistungen findet man eine höhere Zahl an übergewichtigen Kindern und Jugendlichen, im Vergleich zu Regionen mit einer geringeren Zahl von Empfängern von Transferleistungen. Als gravierend wird heute von der Kinder- und Jugendmedizin, die Zunahme der Diagnose „Leberverfettung“ bei Kindern und Jugendlichen angesehen, die lebensbedrohlich sein kann. Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Mobbing, Depression und Fettstoffwechselstörungen sind Krankheitsfolgen von Übergewicht und sollten allen Verantwortlichen im Saarland, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten, deutlich machen, wie wichtig es ist, etwas gegen diese Entwicklung zu unternehmen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen führt dies dazu, dass sie Defizite in der Schule und in der Ausbildung entwickeln. Quelle: aragvid-lsv saar 05/13 Zurück zur Übersicht - 24 - Ausgabe Mai 2013 25 Sport und Verein vid Verluste aus Übungsleitertätigkeit Ein Betriebswirt, hauptberuflich bei einem Steuerberater beschäftigt, war daneben als Übungsleiter für einen Tanzsportverein selbständig tätig. 2009 erzielt er aus dieser Tätigkeit Einnahmen in Höhe von 1.128 €, denen er in seiner Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG Ausgaben gegenüberstellte, die zu einem Verlust von 1.450 € führten. Da das Finanzamt diesen Verlust mit Einkommenssteuerbescheid 2009 nicht anerkannt hatte, folgte der Einspruch, dem das Finanzamt in hier nicht interessierenden Punkten abhalf, nach wie vor wurde aber kein Verlust aus der Übungsleitertätigkeit anerkannt. Begründung: Ausgaben könnten nur dann geltend gemacht werden, wenn sie über dem in § 3 Nr. 26 EStG genannten Freibetrag von 2.100 € lägen. Dem hielt der Übungsleiter entgegen, mit § 3 Nr. 26 EStG sollten nebenberufliche Aktivitäten in Einrichtungen, die gemeinnützigen Zwecken dienten, gefördert werden. Der Übungsleiterfreibetrag sei als Betriebsausgabenpauschale zu verstehen. § 3 Nr. 26 EStG neutralisiere sich bei Ausgabenüberschüssen. Nach Satz 2 dieser Vorschrift solle ein doppelter Abzug des Freibetrags vermieden werden. Dies sei hier jedoch nicht der Fall, da er lediglich die entstandenen Ausgaben zum Abzug bringe. Laut Finanzamt wäre ein Verlust nur abzugsfähig, wenn die Einnahmen über dem Freibetrag lägen, nicht jedoch, wenn sie darunter lägen. Dies führe zu einer Ungleichbehandlung. Das Finanzgericht folgte der Argumentation des Übungsleiters und entschied, dass der geltend gemachte Verlust steuermindernd anzusetzen sei. Unstreitig erzielte der Übungsleiter Einnahmen nach § 3 Nr. m26 EStG, die, da unter dem Freibetrag von 2.100 € liegend, in vollem Umfang steuerfrei waren. Nach allgemeinen Grundsätzen sind Aufwendungen zwingend steuerwirksam anzusetzen, wenn und soweit sie in einem wirtschaftlichen Veranlassungszusammenhang mit einer auf Einkünfteerzielung stehenden Tätigkeit stehen. Dementsprechend bestimmt § 3 c Abs. 1, 1. Halbsatz EStG, dass Ausgaben nicht als Betriebsausgaben oder Werbungskosten abgezogen werden dürfen, soweit sie mit steuerfreien Einnahmen in unmittelbarem wirtschaftlichem Zusammenhang stehen. Soweit solche Aufwendungen die steuerfreien Einnahmen übersteigen, d.h. im vorliegenden Fall den Betrag in Höhe von 1.128 €, steht ihrem Abzug weder § 3 c EStG noch – so aber das Finanzamt – § 3 Nr. 26 EStG entgegen. Das Finanzamt hatte sich bei der Auslegung des § 3 Nr. 26 EStG an den Wortlaut gehalten und verstand diese offenbar so, dass dann, wenn die Einnahmen den steuerfreien Betrag nicht überschreiten, kein Abzug von Ausgaben stattfindet. Der Wortlaut hilft hier jedoch nicht weiter, denn er kann auch so gelesen werden, dass für den Fall, dass die Einnahmen den Freibetrag nicht überschreiten, keine Einschränkung des Ausgabenabzugs vorzunehmen ist. Zum richtigen Verständnis der Norm des § 3 Nr. 26 EStG ist daher auf seine Basis, das objektive Nettoprinzip, sowie die Entstehungsgeschichte, ihr Zusammenspiel mit § 3 c EStG sowie ihren Sinn und Zweck abzustellen. Nach dem Nettoprinzip können Aufwendungen nur dann steuerlich geltend gemacht werden, wenn sie eine steuerliche Belastung darstellen, d.h. wenn und soweit sie mit steuerlich anzusetzenden Einnahmen (vorweg genommenen oder tatsächlich entstandenen) in Zusammenhang stehen. Wenn und soweit Einnahmen von einer Steuer freigestellt oder gar nicht steuerbar sind, kann eine damit zusammenhängende finanzielle Belastung auch keine steuerlichen Auswirkungen haben. - 25 - Ausgabe Mai 2013 26 Sport und Verein vid Hiervon ausgehend bezog sich § 3 Nr. 26 EStG in der bis 1999 gültigen Fassung ausschließlich auf Aufwandsentschädigung. Als Aufwandsentschädigung galten Einnahmen in Höhe von bis zu insgesamt 2.400 DM. Eine Abzugsbeschränkung war in dieser Vorschrift nicht enthalten, sondern fand über § 3 C EStG statt. Ab dem Veranlagungszeitraum 2000 wurde das Tatbestandsmerkmal „Aufwandsentschädigung“ in § 3 Nr. 26 Satz 1 EStG durch „Einnahmen“ ersetzt und die Abzugsbeschränkung des § Nr. 26 Satz 2 EStG eingeführt. Damit sind vom Regelungsbereich dieser Vorschrift nicht lediglich Einnahmen erfasst, für die Aufwandsentschädigungen gezahlt werden, sondern generell steuerfreie Einnahmen. Darüber hinaus wird über Satz 2 der Norm klargestellt, was zuvor die Rechtsprechung hatte herausarbeiten müssen, nämlich dass das Ausgaben-Abzugsverbot auf den Betrag der steuerfreien Einnahmen begrenzt ist. Außerdem ist für die Fälle, in denen Einnahmen und Ausgaben jeweils über dem steuerfreien Betrag liegen, nunmehr gesetzlich festgelegt, dass alle Aufwendungen abzugsfähig sind, die den steuerfreien Betrag übersteigen – im Gegensatz zu § 3 c Abs. 1 EStG, wonach die Ausgaben im Verhältnis von steuerfreien und steuerpflichtigen Einnahmen aufgeteilt werden müssen. Nicht außer Betracht bleiben darf auch, dass § 3 Nr. 26 EStG in der alten wie in der aktuellen Fassung eine Besserstellung im Vergleich zur hauptberuflichen Tätigkeit bzw. zu Tätigkeiten für nicht in § 3 Nr. 26 EStG genannte Auftraggeber, keinesfalls aber eine Schlechterstellung bewirken soll. Nach der dargestellten Entwicklung des § 3 Nr. 26 EStG und seiner Zielsetzung ist in Fällen, in denen der strikte Wortlaut des § 3 Nr. 26 EStG mehrere Deutungen zulässt, also in dem Fall, dass die Einnahmen den Freibetrag unterschreiten, ein Abzug der diese übersteigenden Ausgaben gegeben. Nur ein solcher Abzug wird dem Nettoprinzip und der Zielsetzung des § 3 Nr. 26 EStG i.V.m. § 3 c EStG gerecht. Durch den Verlustabzug wird der Übungsleiter auch nicht etwa doppelt begünstigt. Er wird vielmehr – im Gegenteil – im Vergleich zu einem hauptberuflich tätigen Übungsleiter durch den an sich eine Begünstigung anstrebenden § 3 Nr. 26 EStG nicht benachteiligt. Finanzgericht Rheinland-Pfalz vom 25.05.2011 - 2 K 1996/10 Quelle: aragvid-suv 05/13 Zurück zur Übersicht - 26 - Ausgabe Mai 2013 27 Zu guter Letzt vid Stellenausschreibung Der Sportbund Rheinland e.V. mit Sitz in Koblenz, Dienstleister für 3.250 Vereine mit 650.000 Mitgliedern im nördlichen Rheinland-Pfalz, sucht für seine Abteilung Verwaltung und Finanzen zum 01. Juli 2013 in Vollzeit eine/n verantwortungsvollen Mitarbeiter/in für die Buchhaltung. Aufgaben u.a.: Eigenverantwortliches Buchen aller Geschäftsvorfälle Abwicklung des Zahlungsverkehrs Führung der Barkasse und des Kassenbuches Pflege der Stammdaten der Finanzbuchhaltung Überwachung der Geldkonten Monatliche Umsatzsteuererklärungen Erstellung von Quartal- und Jahresabschlüssen Mitarbeit bei der Modifizierung diverser Auswertungen Registratur Unsere Anforderungen: Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung; Mindestens 3-jährige Berufserfahrung in der Buchhaltung; Kenntnisse im Finanzwesen; Vereinsspezifische Kenntnisse; Selbständige Arbeitsweise; Sicherer Umgang mit MS-Office Produkten. Der Sportbund Rheinland bietet eine interessante Tätigkeit im organisierten Sport. Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an den TV-L. Die Stelle ist zunächst auf 2 Jahre befristet. Bewerbungen sind an die Geschäftsführung des Sportbundes Rheinland, Herrn Martin Weinitschke, Stichwort „Bewerbung Mitarbeiter/in Finanzen und Verwaltung“, Rheinau 11 56075 Koblenz. Quelle: aragvid-sbr 05/13 Zurück zur Übersicht Sprüche „Wenn ich das wüsste, wäre ich wohl kein Single.“ (Deutschlands Golfstar Martin Kaymer im Gespräch mit Sport-Bild auf die Frage, was denn einen Golfer bei den Damen so begehrenswert macht). „Angie und ich sind die beiden schlechtesten Doppelspielerinnen der Welt. Aber Minus und Minus gibt bekanntlich Plus.“ (Andrea Petkovic über das Doppel mit Angelique Kerber) „Heute hat jeder 100 Prozent gegeben – wenn nicht sogar mehr.“ (Augsburgs Sascha Mölders bei Liga total! nach dem 3:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart) Quelle: aragvid-sid 05/13 Zurück zur Übersicht - 27 - Ausgabe Mai 2013