Übungen zu Fana2 WS11, 6. Übung 1. Mit der Notation aus dem letzten Beispiel der fünften Übung gebe man die Defekt Indizes von T 00 an. Weiters berechne man σ(A) (insbesondere: ist ∞ ∈ σ(A)?), sowie die Resolvente (A − λ)−1 , λ ∈ ρ(A) des Operators A. Hinweis: Lösen Sie mit der Meth. d. Variation der Konstanten die DG − f ′′ −λ f = g, g ∈ C([0, 1]) unter den Randbedingungen f (0) = f (1) = 0. Stellen Sie die Lösung als Integral dar. Zeigen Sie, dass dieses Integral dann auch die Lösung von (A − λ) f = g für beliebige g ∈ L2 [0, 1] ist. 2. Sei H ein Hilbertraum, S ⊆ H × H eine symmetrische und abgeschlossene Relation. Man zeige, dass im Falle von endlichen Defekt Indizes (n+ , n− ) immer codimS S ∗ = n+ + n− , wobei codimS S ∗ = dim S ∗ /S . Wie groß ist dann codimS A, wenn n+ = n− und A eine selbstadjungierte Erweiterung von S in H × H ist? 3. Sei H ein Hilbertraum, S ⊆ H × H eine symmetrische Relation. Zeigen Sie, dass dann auch S ⊞ ( {0} × (dom S )⊥ ) eine symmetrische Relation ist. Zeigen Sie weiters, dass wenn zusätzlich S abgeschlossen und ein Operator ist, der Defekt Indizes (1, 1) hat, es immer genau eine selbstadjungierte Erweiterung A0 in H × H gibt mit mul A0 , {0}. Alle anderen selbstadjungierten Erweiterungen sind Operatoren. R 1 dµ(t) < +∞. Betrachte 4. Sei µ ein nicht negatives Borelmaß auf R mit R |t|+1 auf H = L2 (R, B, µ, C) die lineare Relation Mt := {( f ; g) ∈ H × H : t f (t) = g(t) µ − f.ü.}. Zeigen Sie, dass Mt ein selbstadjungierter Operator ist. Weiters zeige man, dass alle f ∈ dom Mt integrierbar bzgl. µ sind. Schließlich R sei S ≤ H × H die Relation {( f ; g) ∈ Mt : R f dµ = 0}. Zeigen Sie, dass S symmetrisch mit Defect (1, 1) ist, und dass für z ∈ C\R der Raum ran(S −z̄)⊥ von 1 (t 7→ t−z ) aufgespannt wird. Was muss µ erfüllen, damit S nicht dicht definiert ist? Hinweis: Für Mt∗ = Mt betrachten Sie ((Mt − z)−1 )∗ ! 5. Sei (ηn )n∈N∪{0} eine Folge von reellen Zahlen, sodass für jedes N ∈ N und α0 , . . . , αN ∈ C N X αi α j ηi+ j ≥ 0. i, j=0 Betrachte den Raum aller Polynome C[z] versehen mit dem Skalarprodukt N N X X h ai zi , b j z j i := ai b j ηi+ j . i=0 j=0 Man zeige, dass N := {p(z) ∈ C[z] : hp, pi = 0} ein linearer Unterraum von C[z] ist, und dass (C[z]/N, h., .i), wobei hp + N, q + Ni = hp, qi, ein Prähilbertraum ist. Mit H werde die Vervollständigung davon bezeichnet. Nun sei S ⊆ H × H definiert als S := {(p(z) + N; zp(z) + N) ∈ H × H : p ∈ C[z]}. Man zeige, dass S eine symmetrische lineare Relation ist, wobei der Abschluss von S und damit auch S Defekt Indizes (0, 0) oder (1, 1) hat. Hinweis: Bestimme zunächst ran(S − λ) für λ ∈ C± als Teilmenge von C[z]. Um die Gleichheit von dim(ran(S − λ))⊥ und dim(ran(S − λ̄))⊥ zu zeigen, betrachte man die konjugiert lineare Abbildung p 7→ p̄ von C[z]/N nach C[z]/N bzw. ihre stetige Fortsetzung auf H. 6. Ist µ ein nichtnegatives endliches Borelmaß auf R, sodass alle Polynome p(t) R über R nach µ integrierbar sind, so nennt man die Zahlen ηn = tn dµ, n ∈ N ∪ {0} die Momente des Maßes µ. Man zeige, dass diese Momente immer die Positivitätsbedingung aus dem vorherigen Beispiel erfüllen. Man zeige auch umgekehrt, dass es zu Zahlen (ηn )n∈N∪{0} , die diese Positivitätsbedingung erfüllen, immer ein nichtnegatives endliches Borelmaß auf R gibt, sodass diese Zahlen genau die Momente dieses Maßes sind (Hamburgersches Momentenproblem). Hinweis: Betrachte eine selbstadjungierte Erweiterung von dem S aus dem letzten Beispiel. 7. Sei H ein RKHR auf einer Menge Ω mit Kernfunktion K. Ω sei versehen mit einer Topologie! Zeigen Sie: Falls t 7→ K(t, s) für jedes feste s ∈ Ω eine stetige Abbildung von Ω nach C und falls t 7→ K(t, t) eine lokal beschränkte Abbildung ist (zu jedem x ∈ Ω gibt es eine Umgebung U von x und ein CU ≥ 0, sodass K(t, t) ≤ CU für alle t ∈ U), so sind alle f ∈ H stetig. Zeigen Sie, dass unter der Annahme, dass die Topologie auf Ω lokalkompakt ist, auch die Umkehrung gilt! 8. Mit der Notation aus Beispiel 6 der 4ten Übung zeige man, dass alle Funktionen g ∈ H stetig sind, falls f stetig ist. Dabei sei G eine topologische Gruppe – also G mit einer Topologie versehen, dass s 7→ s−1 , G → G, und (s; t) 7→ st, G×G → G stetig sind. Weiters zeige man, dass in diesem Fall auch die Funktion t 7→ Ut von G nach B(H) stark stetig ist; dh. t 7→ Ut g ist stetig für alle g ∈ H. Hinweis: Betrachten Sie zuerst kUt k s − Ur k s k2 für t → r in G und festes s ∈ G; dann kUt g − Ur gk2 , wobei g eine Linearkombination von k s ist, und schließlich kUt g − Ur gk2 für g ∈ H. 9. Für einen unbeschränkten selbstadjungierten Operatoren A zeige man, dass (eitA )t∈R eine Gruppe von unitären Operatoren bilden. Weiters zeige man mit Hilfe des Funktionalkalküls, dass limt→0 1t (eitA g−g) = iAg für alle g ∈ dom(A). Rs its Hinweis: Es gilt e t−1 = i 0 eitτ dτ.