Erläuterungen zur Umweltprüfung Die Einordnung der Umweltprüfung ? Das Umweltmanagementhandbuch (UMH) legt den Umfang für das Umweltmanagementsystem im Unternehmen fest. Die Arbeiten zum UMH identifizieren die umweltrelevanten Unternehmensbereiche und Tätigkeiten. Gleichzeitig konkretisieren sie die betrieblichen umweltpolitischen Zielsetzungen. Die in den Schnittstellenplänen als verantwortlich identifizierten Abteilungen / Funktionen sind für die sich anschließende Umsetzungs- und Realisierungsphase zuständig. Die Umweltverfahrensanweisungen (UVA's) als Ausführungsrichtlinen stellen die 3. Ebene des Umweltmanagementsystems dar. Der Zusammenhang ist in Bild 4 des Umweltmanagementhandbuches dargestellt. Sie gelten für die verschiedenen Bereiche des betrieblichen Umweltschutzes und beschreiben wie das UMH einen vom Unternehmen anzustrebenden Soll-Zustand. Vor der Erstellung der UVA`s ist im Rahmen einer Umweltprüfung ein umfassender Soll-Ist-Vergleich auf - rechtliche - technische - organisatorische Fragen durchzuführen. Was ist eine Umweltprüfung ? Gemäß der Definition der EG-Verordnung ist die Umweltprüfung „eine erste umfassende Untersuchung der umweltbezogenen Fragestellungen und Auswirkungen und des betrieblichen Umweltschutzes im Zusammenhang mit der Tätigkeit an einem Standort“. Mit der Umweltprüfung wird der betriebliche Ist-Zustand für alle im UMH angegebenen Unternehmens- und Umweltbereiche ermittelt. Dies wird mit detaillierten Fragenkatalogen, umfangreichen Betriebsbegehungen, ausführlichen Gesprächen und Darstellung der aktuellen Ist-Abläufe erreicht. Grundlage für die Umweltprüfung sind die existierenden Umweltvorschriften, (Gesetze, Verordnungen, Richtlinien, etc.) sowie der Stand der Technik. Die Fragen und Erhebungen sollen dazu dienen, die Auswirkungen der betrieblichen Tätigkeiten auf die Umwelt zu beurteilen und bewerten. Einerseits werden bereits vorhandene Umweltschutzmaßnahmen des Unternehmens ermittelt, andererseits werden Schwachstellen offengelegt. Durch die Bewertung des Ist-Zustandes und Vergleich mit den Soll-Vorgaben, wird der Handlungsbedarf deutlich. Alle aus der Umweltprüfung resultierenden Schwachstellen und Maßnahmen sind in einem Bericht „(Erste) Umweltprüfung“ niederzuschreiben. Aus diesen kap_vi.doc Umweltmanagementsystem Teil 3: Checklisten zur Umweltprüfung Schwachstellen und Maßnahmen können dann Schwerpunkte für ein Umweltprogramm abgeleitet werden. kap_vi.doc Umweltmanagementsystem Teil 3: Checklisten zur Umweltprüfung Was ist der Unterschied zwischen der Umweltprüfung und der Umweltbetriebsprüfung? In der EG-Verordnung wird zwischen einer ( Ersten ) Umweltprüfung und der Umweltbetriebsprüfung ( Umweltaudit ) unterschieden. Die Umweltbetriebsprüfung ist nach der EG-VO „ein Managementinstrument, das eine systematische, dokumentierte, regelmäßige und objektive Bewertung der Leistung der Organisation des Managements und der Abläufe zum Schutz der Umwelt umfaßt,...“. Die Umweltbetriebsprüfung ist also ein Kontrollinstrument, mit dem die Wirksamkeit des Umweltmanagements überprüft werden soll. Die Ziele, die mit der Umweltbetriebsprüfung verfolgt werden, sind im wesentlichen, das bestehende Umweltmanagementsystem zu bewerten, die zuverlässige Umsetzung der vorgegebenen Ziele zu überprüfen, die Einhaltung der Vorgaben zu garantieren, und den ermittelten Soll-Zustand gegebenenfalls zu aktualisieren. Während die Umweltprüfung somit der Erhebung des Ist-Zustandes dient, wird mit der Umweltbetriebsprüfung ( dem Umweltaudit ) die Einhaltung des Soll-Zustandes geprüft. Die Umweltbetriebsprüfung wird wie die Umweltprüfung anhand von Fragenkatalogen über alle umweltrelevanten Unternehmens- und Umweltbereiche durchgeführt. Jedoch unterscheiden sich die Fragestellungen erheblich voneinander. Folgende Gegenüberstellung soll dies verdeutlichen : kap_vi.doc Umweltmanagementsystem Teil 3: Checklisten zur Umweltprüfung Umweltprüfung Umweltbetriebsprüfung Erhebung des Ist-Zustandes Einhaltung des festgelegten Soll-Zustandes Wie und von wem werden Bewerten und beschaffen Sie umweltumweltgefährdende Stoffe beschafft ? relevante Stoffe anhand definierter Vorgaben in Form einer Umweltverfahrensanweisung ? Wieweit spielen Umweltschutzaspekte bei Bewerten und wählen Sie Lieferanten der Auswahl Ihrer Lieferanten eine Rolle ? anand schriftlicher Kriterien aus ? Werden in Ihrem Unternehmen Leitlinien Wird das Umweltmanagementsystem für einen betrieblichen Umweltschutz regelmäßig auf seine Wirksamkeit hin beschrieben, und werden diese Leitlinien überprüft und gegebenenfalls aktualisiert ? aktualisiert und weiterentwickelt ? Wie werden die Mitarbeiter über die Existiert ein betriebliches betrieblichen Umweltbelange informiert ? Weiterbildungskonzept im Rahmen des Umweltmanagementsystems ? Wie haben Sie die Öffentlichkeit über Veröffentlichen Sie einen jährlichen umweltrelevante Aspekte Ihres Umweltbericht, der bestimmte Unternehmens informiert ? Mindestbestand-teile enthält ? Aus der Art der Fragestellung wird deutlich, daß es sich bei der Umweltprüfung um eine einmalige Bestandsaufnahme handelt. Im Gegensatz hierzu findet die Umweltbetriebsprüfung, nachdem ein Umweltmanagement aufgebaut wurde, regelmäßig zur Überprüfung des SollZustandes statt. Die Umweltbetriebsprüfung muß gemäß der EG-VO Artikel 4 und Anhang II, Abschnitt H mindestens alle 3 Jahre durchgeführt werden. kap_vi.doc Umweltmanagementsystem Teil 3: Checklisten zur Umweltprüfung Die Durchführung der Umweltprüfung Die Umweltprüfung ist eine Bestandsaufnahme des betrieblichen Umweltschutzes. Sie muß von der Unternehmensleitung genehmigt und entsprechend angekündigt werden. Die Umweltprüfer bzw. das Umweltprüfungsteam muß ausreichend geschult bzw. erfahren sein, um die Aufgaben der Umweltprüfung erfüllen zu können. Die Umweltprüfung sollte gründlich vorbereitet und nach einem Plan durchgeführt werden. Die Gesprächspartner sollten vorher informiert werden. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes ist ein Fragenkatalog erstellt worden. Die Fragen sind nach den einzelnen Kapiteln des Umweltmanagementhandbuches ausgerichtet, damit alle Unternehmensbereiche abgedeckt werden. Mit Hilfe dieser Bestandsaufnahme können die Umweltverfahrensanweisungen erstellt werden. Allgemein gilt, daß Fragen, die nicht oder nur unzureichend beantwortet werden können, einen Handlungsbedarf aufzeigen. Diese Fragen sind mit einem „H“ zu kennzeichnen. Übersicht über die Fragenkataloge: Fragenkatalog Umweltpolitik Fragenkatalog Managementaufgaben Fragenkatalog Umweltvorschriften Fragenkatalog Marketing / Vertrieb Fragenkatalog Entwicklung Fragenkatalog Technologien Fragenkatalog Gefahrstoffe Fragenkatalog Lieferanten Fragenkatalog Materialwirtschaft Fragenkatalog Produktion Fragenkatalog Lärm kap_vi.doc Umweltmanagementsystem Teil 3: Checklisten zur Umweltprüfung Fragenkatalog Energie Fragenkatalog Abwasser Fragenkatalog Abfall Fragenkatalog Abluft Fragenkatalog Boden / Altlasten Fragenkatalog Logistik Fragenkatalog Personal / Schulung Fragenkatalog Prüfmittel Fragenkatalog Umweltinformation Fragenkatalog Korrekturmaßnahmen kap_vi.doc Umweltmanagementsystem Teil 3: Checklisten zur Umweltprüfung